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betreffend Einzugsbalken für Schneidmühlen Die Erfindung bezieht
sich auf Schneidmühlen mit horizontaler oder vertikaler Rotorachse und betrifft
die vorteilhafte Ausbildung eines im Einlaufteil des Mahlraums dieser Schneidmühlen
angeordneten, auswechselbaren Einzugsbalkens.
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Bekanntlich werden Schneidmühlen für die Zerkleinerung der verschiedenartigsten
Güter eingesetzt. Eines der Hauptanwendungsgebiete ist die Zerkleinerung von Kunststoffen
aller Art.
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Die Zerkleinerbarkeit eines Gutes hängt in erster Linie davon ab,
wie gut oder schlecht es sich für die Annahme durch eine gegebene Schneidmühle eignet.
Diese Annahmeeignung wird vor allem durch die Form, die Größe und das Gewicht der
Aufgabestücke bestimmt, hinzu kommen aber noch physikalische und mechanische Einflußgrößen
des Gutes wie Bruchfestigkeit, Elastizität, Härte, Zähigkeit usw.
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Andererseits hängt die Zerkleinerbarkeit eines Gutes auch von der
Fähigkeit der Schneidmühle ab, ein bestimmtes Gut zur Zerkleinerung anzunehmen.
Maßgebend
hierfür sind Betriebsgrößen und konstruktive Elemente wie z.B. Rotordrehzahl, Messeranzahl
und Messeranordnung, Bauart des Rotors, Anordnung des Rotors gegenüber dem Mahlraum,
Gestaltung des Mahlraums und der Aufgabevorrichtung, usw. Die Annahmefähigkeit einer
bestimmten Schneidmühle liegt demnach fest, und eine optimale Zerkleinerungsleistung
kann nur dann erreicht werden, wenn die Annahmeeignung des Mahlgutes der Annahmefähigkeit
der Mühle angepaßt wird. Andernfalls kann die Mühle entweder abgewürgt werden, weil
das Mahlgut zu schnell angenommen wird, oder sie kann nicht entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit
ausgelastet werden, weil das Mahlgut wenig oder gar nicht angenommen wird.
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Bekanntlich ist eines der wichtigsten Elemente zur Bestimmung der
Annahmefähigkeit einer Schneidmühle in der Gestaltung des Einlaufteils des Mahlraums
gegeben. Insbesondere übt die Größe und Form des von der Gehäusewand des Einlaufteils
und der von den Schneidkanten der Rotormesser beschriebenen Mantelfläche begrenzten
Einzugsraums, sowie seine Anordnung bezüglich des Muhlenrotors einen erheblichen
Einfluß auf die Annahmefähigkeit aus.
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Eine besonders gute Annahmefähigkeit besitzt beispielsweise eine nach
der DT-OS 2 309 400 ausgebildete Schneidmühle, bei der der Einlaufteil des Mahlraums
bogenförmig um den Mühlenrotor herumgezogen ist, so daß ein spitz auslaufender Einzugsraum
entsteht.
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Es sind auch Vorrichtungen bekannt geworden, mit denen die Größe des
Einzugsraumes verändert werden kann. So wird in der DT-PS 924 950 eine
Holzzerspanungsmaschine
bes chri eben, bei der eine schwenkbare Anschlagschiene mit der Stirnseite einer
um eine horizontale Achse drehenden Messerscheibe einen veränderbaren Einzugsraum
bildet. In Abhängigkeit von dem jeweils zu zerspanenden Holz läßt sich eine Stellung
der Anschlagschiene finden, bei der das zugeführte Aufgabegut mehr oder weniger
selbsttätig eingezogen wird.
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Die in der Dr-AS 1 964 111 beschriebene Schneidmühle mit horizontaler
Rotorachse besitzt ebenfalls einen Einzugsraum, der durch den Boden der schwenkbaren
Aufgabeschurre in seiner Größe verändert werden kann.
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Nachteilig wirkt sich dabei aus, daß nur eine unvollknmmene Anpassung
an das jeweilige Gut erreicht werden kann, da die anderen, den Einzugsraum bestimmenden
Faktoren, nämlich Form und Anordnung nicht verändert werden können. Außerdem ist
bei Schneidmühlen eine schwenkbare Ausführung der ganzen Aufgabeschurre oder deren
Boden konstruktiv sehr aufwendig und ihre Handhabung bei der Beschickung der Mühle
stark erschwert.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, durch die in einfacher Weise bei Schneidmühlen mit horizontaler oder vertikaler
Rotorachse der Einlaufteil des Mahlraums in seiner Form, und der eigentliche Einzugsraum
in seiner Größe und Anordnung bezüglich des Mühlenrotors verändert werden kann,
um so die Annahmefähigkeit der Mühlen weitgehend an das jeweils zu verarbeitende
Gut anpassen zu können. ) Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, einen im Einlaufteil
des Mahlraums von Schneidmühlen mit horizontaler oder vertikaler Rotorachse angeordneten,
auswechselbaren
Einzugsbalken derart auszubilden, daß der zum Mühlenrotor weisende, parallel zur
Rotorachse verlaufende Teil des Einzugsbalkens zwei, eine Schneidkante bildende
Flächen aufweist, von denen die - in Drehrichtung des Rotors - vordere Fläche als
Verlängerung der den Einlaufteil des Mahlraums begrenzenden Gehäusewand annähernd
bis zum Messerkreis geführt ist und zusammen mit der Mantelfläche des Messerkreises
einen keilförmigen Einzugsraum bildet. Die vordere Fläche kann dabei als gekrümmte
Flache ausgebildet sein, um z.B. einen stetigen Übergang in die den Einlaufteil
begrenzende Gehäusewand zu erhalten, oder sie kann als ebene Fläche ausgebildet
sein, die einfacher und billiger in der Herstellung ist.
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Die bevorzugte Ausbildung des erfindungsgemäßen Einzugsbalkens sieht
vor, daß der Winkel a zwischen den durch die Schneidkante tangential an die Vordere
Flache und die Mantelfläche des Messerkreises gelegten Ebenen eine Größe zwischen
100 und 140 aufweist.
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Ein erfindungsgemäß ausgebildeter Einzugsbalken schafft die Möglichkeit,
den Einzugsraum einer in ihrer Konstruktion sonst festliegenden Schneidmühle in
einfacher Weise zu verändern, wobei die Einflußgrößen Form, Größe und Anordnung
bezüglich des Rotors weitgehend unabhängig voneinander dem jeweiligen Verwendungszweck
angepaßt werden können. So ist es möglich, durch entsprechende Wahl der Lage der
Schneidkante auf dem Einzugsbalken - z.B. charakterisiert durch den Abstand der
Schneidkante von einer festliegend gedachten Ebene durch die Rotorachse - dem Einzugsraum
mehr oder weniger weit um den Mühlenrotor herumzuziehen, und/ oder durch entsprechende
Wahl des Winkels a die Form und Größe des Einzugsraums
zu beeinflussen.
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Da die Schneidkante am erfindungsgemäßen Einzugsbalken einer starken
Beanspruchung durch die auftretenden Schnittkräfte unterliegt, ist es vorteilhaft,
wenn diese Schneidkante von einem auswechselbar in den Einzugsbalken eingesetzten
Statormesser gebildet wird, und wenn die Schneidkante den gleichen Abstand zur Mantelfläche
des Messerkreises der Rotormesser aufweist wie die Schneidkanten der Statormesser.
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Um ein Einklemmen von Gutteilen zwischen Rotor und Einzugsbalken zu
vermeiden, ist es günstig, wenn die in Drehrichtung des Rotors hintere Fläche des
Einzugsbalkens derart ausgebildet ist, daß ihr Abstand zur Mantelfläche des Messerkreises
in Drehrichtung des Rotors stetig zunimmt.
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Für eine sichere und hohe Kräfte aufnehmende Befestigung sieht eine
bevorzugte Ausführung die Anordnung des Einzugsbalkens in einer Nut der Gehäusewand
des Einlaufteils vor.
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Eine genaue Einstellung des Abstandes zwischen der Schneidkante auf
dem Einzugsbalken und der Mantelfläche des Messerkreises kann in einfacher und vorteilhafter
Weise durch Beilagplatten entsprechender Dicke erfolgen, die zwischen dem Einzugsbalken
und der Gehäusewand des Einlaufteils eingelegt werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Schneidmühle mit horizontaler
Rotorachse und einem Einzugsbalken im Einlaufteil des Mahlraums.
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Fig. 2 und 3 zeigen zwei weitere Ausbildungsformen des Einzugsbalkens
für die Schneidmühle nach Fig. 1.
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Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf eine Schneidmühle mit vertikaler
Rotorachse und einem Einzugsbalken im Einlaufteil des Mahlraums.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Schneidmühle 1 ist der Einzugsbalken
2 in einer Nut 3 in der den Einlaufteil 4 begrenzenden Gehäusewand 5 mit Schrauben
6 befestigt. Die - in der Drehrichtung 7 des Rotors 8 - vordere Fläche 9 des Einzugsbalkens
2 ist als gekrümmte Flache ausgebildet, die sich in stetigem Übergang an die Gehäusewand
5 anschließt. Die vordere Fläche 9, die mit der hinteren Fläche 10 eine Schneidkante
11 bildet, ist annähernd bis zum Messerkreis 12 geführt und bildet zusammen mit
der Mantelfläche des Messerkreises 12 den keilförmigen Einzugsraum 13. Die Schneidkante
11 selbst ist als auswechselbares Statormesser 14 ausgeführt, welches aus Gründen
der einfacheren Lagerhaltung die gleichen Abmessungen aufweist wie die Statormesser
15. Mit Hilfe der Beilagplatten 16 wird der genaue Abstand der Schneidkante 11 zum
Messerkreis 12 festgelegt, Der Winkel a zwischen den durch die Schneidkante 11 tangential
an die vordere Fläche 9 und die Mantelfläche des Messerkreises 12 gelegten Ebenen
beträgt hier etwa 200 (bzw. 300 -in Fig. 4), so daß ein verhältnismäßig spitz zulaufender
Einzugsraum 13 entsteht.
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Der Abstand h der Schneidkante 11 von der durch die Rotorachse 17
gelegten Horizontalebene kennzeichnet die Lage der Schneidkante 11 und
damit
auch des Einzugsraums 13 bezüglich des Rotors 8. In Fig. 1 ist der Wert für h klein,
was einen weit um den Rotor 8 herumgezogenen Einzugsraum bedeutet. Eine solche Ausbildung
eignet sich insbesondere für die Zerkleinerung von leichten, großvolumigen Körpern,
beispielsweise Flaschen aus Kunststoff.
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In den Figuren 2 und 3 sind weitere Ausführungsbeispiele des Einzugsbalkens
für die Schneidmühle 1 nach Abb. 1 dargestellt.
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Die vorderen Flächen 9 sind hier als ebene Flächen ausgebildet, die
unter einem stumpfen Winkel an die Gehäusewand 5 anschließen. Der Abstand t ist
größer als inFig. 1 ausgeführt, so daß sich ein weniger weit um den Rotor 8 herumgezogener
Einzugsraum 13 ergibt. Außerdem bildet die vordere Fläche 9 - vorallem bei der Ausführung
nach Fig. 3 - eine Stützfläche für das Gut, deren Anwendung dann vorteilhaft ist,
wenn schwere und massive Gutbrocken zu zerkleinern sind. Die hintere Fläche 10 ist
derart ausgeführt, daß ihr Abstand zur Mantelfläche des Messerkreises 12 in Drehrichtung
7 des Rotors 8 stetig zunimmt, so daß ein Einklemmen von Gutteilen zwischen Rotor
8 und Einzugsbalken 2 verhindert wird.
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Fig 4 zeigt die Anordnung des Einzugsbalkens 2 im Einlaufteil 4 einer
Schneidmühle 18 mit vertikaler Rotorachse 17. Im übrigen gelten auch hier die bereits
zu den vorstehenden Figuren gegebenen Erläuterungen, da einander entsprechende Bauteile
bzw. Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen wurden. Selbstverständlich können
auch Ausführungen des Einzugsbalkens 2 nach den Fig. 2 und 3 in einer Schneidmühle
18 nach Fig. 4 eingesetzt werden.