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Verfahren und Vorrichtungen für den Einbau des Bedienungsgestänges
von im Straßenuntergrund verlegten Versorgungsleitungen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die zugehörigen Vorrichtungen
für den Einbau des Bedienungsgestänges von im Straßenuntergrund verlegten Versorgungsleitungen0
Es ist üblich, nach Verlegung der Versorgungsleitungen in neu zu erstellenden Straßen
an jedem Schieber eine starre Bedienungsstange zu befestigen, die etwa ein Fuß hoch
über die Oberkante des Straßenplanums herausragt.
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Die Vielzahl dieser aus dem Straßenplanum herausragenden Bedienungsstangen
behindert die Herstellung der eigentlichen Straßendecke erheblich. Zur Vermeidung
von Verbiegungen dieser hnrausragenden Stangenenden werden oftmals keine Großgeräte
wie Gräder, Raupen, Vibrowalzen usw0 eingesetzt. Es muß statt dessen in mühevoller
Handarbeit und bestenfalls unter Zuhilfenahme von Hubladern und Rüttelplatten zwischen
den herausragenden Stangenenden die Bodenverdichtung sowie der Einbau der Filterschicht
vorgenommen werden. Beim nachfolgenden Aufbringen der Trag-und Binderschichten kann
in diesen Straßenbereichen nur mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand eine ordnungsgemäße
Verdichtung
erzielt werden. Trotz diesen kostspieligen Vorsichtsmaßnahmen werden in der Regel
dennoch -zum Teil auch durch den Anliegerverkehr- etwa 20 bis 30 % dieser herausragenden
Einbaugarnituren verstaucht und verbogen. Die Verbiegung einer Bedienungsstange
bedeutet jedoch, daß nun von Hand bis zum Schieber aufgegraben und eine neue Bedienungsstange
versetzt werden muß.
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Zur Vermeidung dieser schwerwiegenden Nachteile sind einige Straßenbaufirmen
dazu übergegangen, die Einbaugarnituren erst nach Fertigstelleung der Binderschicht
auf den Schieber aufzusetzen. Diese Firmen müssen dann auf eigene Kosten den kompletten
Fahrbahnaufbau aufstemmen und die in ca. 1 1/2 m Tiefe versetzten Schieber in Handarbeit
freilegen, damit seitens der Versorgungsträger die Einbaugarnitur auf den Schieber
versetzt werden kann.
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Die Verwendung von ausziehbaren Bedienungsstangen erbringt keinen
nennenswerten Erfolg. Die Feststellmechanik für den oberen ausziehenden Teil liegt
notwendigerweise an dem oberen Ende des unteren feststehenden Teiles der Bedienungsstange.
Man muß also die Fahrbahn wie bisher von Hand aufbrechen und bis zum oberen Ende
des unteren feststehenden Teils ausschachten, um die Feststellmechanik betätigen
zu können. Das teleskopartig ausziehbare obere Hüllrohr umschließt darüber hinaus
den feststehenden unteren Teil und ist damit voll mit dem Erdreich behaftet. Es
kann daher nur mit großem Kraftaufwand reguliert werden. Bei einem Rohrschaden kann
der Schieber in unreguliertem Zustand der Einbaugarnitur nicht bedient werden. Bei
einem Schaden müßte man die Fahrbahn aufstemmen und bis zum oberen Vierkantschoner
der Einbaugarnitur ausschachten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und zugehörige
Vorrichtungen zu schaffen, bei welchem die eingangs
erwähnten Behinderungen
des Straßenbaus und nachträgliche Fahrbahnaufbrüche größeren Umfangs entfallen.
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Vor allen Dingen wird angestrebt, Verbiegungen der Bedienungsstangen
vollkommen zu vermeiden.
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Gelöst wird diese Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens nach der Erfindung
durch Aufsetzen und Befestigen einer Kuppelmuffe auf dem freiliegenden Schiebervierkant
und Überstülpen eines am oberen Ende verschließbaren, bis in die Filterschicht sich
erstreckenden Hüllrohres, dessen Umgebungsraum danach bis zur Planumoberkante verfüllt
wird, durch Einbauen einer Betonunterlagsplatte für eine Straßenkappe in einer über
dem Schieber herzusteBenden Filterschicht-Aufbruchstelle und Einstecken des Rohrförmigen
Fortsatzes eines entsprechend einer Straßenkappe geformten Formstücks in das obere,
geöffnete Ende des Hüllrohres, durch Einstecken eines weiteren Formstücks in das
erste Formstück und Ausbauen der beiden Formstücke nach Herstellung der Tragschicht
und Austausch derselben gegen eine Straßenkappe und durch Einfuhren der Schlüssel
stange in das Hüllrohr und Befestigen des unteren Ende derselben in der Kuppelmuffe.
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Die Kuppelmuffe besitzt zwei Vierkantausnehmungen für den Schiebervierkant
und den Schlüsselstangenvierkant sowie eine Mittelbohrung mit Gewinde.
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Die hohle Schlüsselstange umschließt eine durchgehende Feststellschraube
und besitzt am oberen Ende einen Vierkantschoner.
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Das Hüllrohr sowie ein etwaiges aufgesetztes Hüllvrohrverlängerungsstück
kann durch längsverlaufende Aussenrippen im
Erdreich stabilisiert
und verstärkt sein.
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Es ist ferner ein auf das obere Hüllrohrende bzw.
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auf das obere Ende des Hüllrohrverlängerungsstück aufsteckbares Hüllrohrendstück
vorgesehen, welches das obere verdickte Schlüsselstangenende untergreift und abdichtet.
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Es gelangen ferner zwei entsprechend einer Straßenkappe geformte Formstücke
zum Einsatz, die ineinanderstreckbar sind. Das untere Formstück wird mit einem unterseitigen
rohrförmigen Fortsatz in das Hüllvrohrverlängerungsstück eingesetzt. Oberseitig
sind am unteren Formstück Einstecklöcher für entsprechend geformte unterseitige
Fortsätze des oberen Formstücks.
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In der Zeichnung sind die einzelonen Verfahrensschritte und die zur
Anwendung gelangenden Vorrichtungen näher erläutert.
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Es zeigen Figur 1 s einenLängsschnitt durch ein oberseits verschlossenes
Hüllrohr mit eingebauter Kuppelmuffe, Figur 2 t eine Querschnittsansicht entalang
Schnittlinie II-II in Figur 1, Figur 3 : eine teilweise geschnittene Seitenansicht
mit aufgesetztem unteren Formstück nach Herstellung der Filterschicht und der ersten
Tragschichtlage, Figur 4 : das untere Formstück in Schrägansicht, Figur 5 : eine
teilweise geschnittene Seitenansicht beider Formstücke nach Fertigstellung der gesamten
Tragschicht, der Binderschicht und der Decke,
Figur 6 : das obere
Formstück in Schrägansicht und Figur 7 s die fertig versetzte Schlüsselstange im
Längsschnitt und die eingebaute Straßenkappe.
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Die Figur 1 zeigt die Kuppelmuffe 3, die auf den Schiebervierkant
des freiliegenden Schiebers 15 aufgesteckt und mit einem Schonerstift 23 befestigt
ist. Danach wird in dem noch offenen Graben 14 das mit Aussenrippen 5t verstärkte
Kunststoffhüllrohr 5 auf den Schieber aufgesetzt.
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Durch ein auf das obere Ende des Hüllrohres 5 aufgesetztes Verlängerungsstück
6 -dieses kann ebenfalls durch Verstärkungsrippen 6t verstärkt sein- wird das Hüllrohr
5 bis über die Oberkante 13 des Straßenplanums 12 verlängert und durch einen Aufsatzdeckel
8 verschlossen. Das Hüllrohrverlängerungsstück 6 besitzt zweckmäßig Ausnehmungen
24 für die Aussenrippen 5t des Hüllrohres 5.
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Das geringfügig über die Oberkante 13 des Straßenplanums 12 herausragende
obere verschlossene Ende des Verlängerungsstücks 6 stellt keinerlei Behinderung
beim Einbringen und Verdichten der Filterschicht 16 dar, die in Figur 3 zu sehen
ist. Es können somit in rationeller Arbeitsweise die bekannten Großgeräte wie Gräder,
Raupen, Vibrowalzen usw. eingesetzt werden, was den gesamten Straßenbau im Stadtbereich
etwa um 15 bis 20 % verbilligen dürfte.
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An den vorher vermessenen Positionsstellen der Schieber wird sodann
in der Filterschicht ein kleiner Aufbruch durchgeführt und die für die Straßenkappe
bestimmte Betonunterlagsplatte 11 eingesetzt. Die Verschlußkappe 8 wird entfernt
und statt dessen der unterseitige rohrförmige Fortsatz
91 eines
entsprechend der Straßenkappe geformten Formstücks 9 in das Hüllrohrverlängerungsstück
6 eingeschoben. Danach kann ohne jede Behinderung eine erste Lage der Tragschicht
aufgefüllt und verdichtet werden.
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Die Oberseite des unteren Formstücks 9 besitzt Einstecklöcher 101
1 zum Einstecken entsprechend geformter unterseitiger Fortsätze 10' eines weiteren
oberen Formstücks 10 das in Figur 6 dargestellt ist. Nach Aufsetzen dieses zweiten
Formstücks 10 auf das erste Formstück 9 kann dann ohne jede Behinderung für die
Großgeräte die zweite Schicht 18 der Tragschicht eingebracht und verdichtet werden.
Im Anschluß hieran läßt sich dann gemäß Darstellung in Figur 5 die Binderschicht
19 ud die Deckschicht 20 ebenfalls ohne jede Behinderung herstellen.
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Durch geringfügige Aufbrucharbeiten oberhalb der beiden ineinandergesteckten
Formstücke 9 und 10 werden diese freigelegt und sodann herausgezogen und gegen die
in der Straßenbahndecke verbleibenden Straßenkappen 21, 22 ausgetauscht.
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Figur 7 zeigt ein Bild dieses Zustandes. Erst jetzt wird nach vollkommen
unbehinderter Fertigstellung der gesamten Straße die Bedienungsstange eingebaut,
die aus der Schlüsselstange 1 und einer durchgehenden Feststellschraube 2 besteht.
Am oberen Ende der Schlüsselstange 1 ist der übliche Vierkantschoner 4 mit Hilfe
des Schonerstiftes 23 befestigt. Mit Hilfe des unteren vorstehenden und mit einem
Gewinde versehenen Endes der Feststellschraube 2 ist eine Verschraubung in der mit
Gewinde versehenen Mittelbohrung der Kuppelmuffe 3 erzielbar.
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Das obere Ende der Schlüsselstange 2 kann unterhalb seines verdickten
Endes 4 durch ein aufgesetztes Hüllrohrendstück 7 unterfaßt und abgedichtet sein.
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Das oben beschriebene Verfahren sowie die zugehörigen Vorrichtungen
gestatten demnach die Herstellung einer Straßendecke ohne jegliche Behinderung durch
herausragende Bedienungsstangen der Versorgungsleitungen und unter Einsatz der bekannten
Großgeräte.
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Aufstemmgarbeiten größeren Umfangs unter Verwendung lärmverursachender
Kompressoren entfallen. Durch den Fortfall nachträglicher Stemm- und Grabungsarbeiten
werden Setzungen im Schieber- und Kappenbereich vermieden. Zeitraubende und kostenverursachende
Zwischenmontagendurch Monteure der Versorgungsträger entfallen, da der komplette
Einbau durch die Straßenbaufirmen selber betrieben werden kann. Es können keine
VeFiegungen von Schiebergestängen mehr auftreten und es prallen damit die bislang
hierdurch verursachten wesentlichen Kosten und Streitigkeit. Während des Straßenbaus
sind die beschriebenen Schieber im Notfall ohne Grabungsarbeiten jederzeit leicht
zugänglich und bedienbar.
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Durch den nachträglichen Einbau des Schiebergestänges kann die Länge
desselben genau fixiert werden. Fehleinbau durch Höhenänderungen des Straßenniveaus,
die während der Bauzeit auftreten können, führen nicht mehr zum Ausbau des Schieber
gestänges.