DE2454073A1

DE2454073A1 - Verfahren zur dekorativen oberflaechenbehandlung von gegenstaenden aus kupfer oder kupferlegierungen

Info

Publication number: DE2454073A1
Application number: DE19742454073
Authority: DE
Inventors: Spaeter Genannt Werden Wird
Original assignee: Cuivre & Alliages
Current assignee: Cuivre & Alliages
Priority date: 1973-11-16
Filing date: 1974-11-14
Publication date: 1975-05-22
Also published as: IT1025692B; BE822116A; NL7414966A; FR2251632B1; FR2251632A1; CH587924A5

Description

Verfahren zur dekorativen Oberflächenbehandlung

von Gegenständen aus Kupfer.

oder Kupferlegierungen

Es ist bekannt, dekorative Wirkungen auf Gegenständen aus Kupferlegierungen dadurch zu erhalten, daß man sie mit diversen Säuren in der Kälte oder ".Wärme behandelt, die gefärbte Salze zu bilden vermögen. Diese Verfahren weisen jedoch verschiedene Nachteile auf. Der Metallabtrag ist ungleichmäßig tief, so daß man sehr rauhe Oberflächen bekommt,¥ enn man die Oberfläche nicht sehr sorgfältig abwischt, so /wirkt die Säure nach und verändert das Aussehen. Darüberhinaus ist die Durchführung des Verfahrens sehr diffizil, da - wenn man die Säure auf das kalte Metall aufbringt - man sehr schnell auf die gewünschte Temperatur erwärmen muß, wobei sich der Säureangriff schlecht beherrschen läßt, was bis zu einer ungleichmäßigen Ätztiefe führen kann. Bringt man andererseits die Säure auf das erwärmte Metall auf, so muß man sehr schnell arbeiten und man kann keine Pinsel oder Schablonen anwenden, die eine genaue Begrenzung der gefärbten Zonen gestatten.

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Die Erfindung betrifft nunmehr ein Verfahren zur geregelten Anfärbung der Oberflächen von Gegenständen aus Kupfer oder Kupferlegierungen für exakte und reproduzierbare Bild oder Schriftinforinationen (graphismes) in den vorbestimmten Parben. Die erfindungsgemäß erhaltenen dekorativen Oberflächenelemente haften einwandfrei auf dem Gegenstand. Sie sind nicht abwaschbar, abbürstbar und sind sogar ^Deformationen in der Kälte, wie sie beim Ziehen oder Drücken auf "treten, widerstandsfähig.

Das erfindungsgemäße Verfahren besteht nun darin, daß man in der Kälte eine dünne Schicht eines festen oder flüssigen Reaktionsmittels auf die Oberflächenbereiche aufbringt, die angefärbt werden sollen. Um die gewünschte Farbe nun zu erhalten, werden die Gegenstände in oxidierender Atmosphäre erhitzt und können dann abkühlen, woraufhin überschüssiges Reaktionsmittel abgewaschen und/oder abgebürstet wird. Anschließend wird die so dekorierte Oberfläche lackiert.

Das Reaktionsmittel kann man in Form einer Lösung, Suspension, Emulsion, Paste oder als feines Pulver aufbringen. Ein pastöses Reaktionsmittel wird mit einemPinsel aufgetragen oder wird durch Zerstäubung aufgespritzt oder mit einer Walze aufgetragen. Wenn einige Bereiche nicht gefärbt werden sollen,

od,er kann man sie mit einer Schablone m der Art des Siebdrucks schützen oder man wendet eine Walze mit Vertiefungen an. Ist die Lösung zu niederviskos, was zu wenig scharfen Konturen der Bildflächen führen kann, kann man sie mit üblichen Stoffen eindicken.

Feste Reaktionsmittel werden als Pulver angewandt. Man kann sie unregelmäßig' oder in Form eines Musters auftragen, insbesondere kann der Auftrag über entsprechende Schablonen erfolgen.

Um bestimmte Farben zu erhalten, kann man Reaktionsmittel mischen und ein solchea Gemisch als dünne Schicht auftragen. Man kann auch mehrere Schichten der unterschiedlichen Reaktionsmittel übereinander vorsehen, wobei der jeweilige Auftrag über

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eine Schablone oder in der Art des Siebdrucks erfolgt· Auf diese Weise läßt sich eine große Vielfalt an Farben und Mustern herstellen.

Das Erwärmen in oxidierender Atmosphäre ist zwingend erforderlich. Das gleiche Aufheizen, jedoch in neutraler Atmosphäre oder in nicht erneuerter Ofenatmosphäre, ergibt nicht die angestrebte Färbung.-Gestattet die Dicke der Schicht des Reaktionsmittels nicht den Zutritt der Atmo Sphäre zur Metalloberfläche, ist die unten liegende Zone nicht gefärbt. Man kann aneinander gefärbte und blanke Zonen erzeugen, wobei letztere das übliche Aussehen des Metalls haben. Diese Hebeneinanderanordnung kann man mit verschiedenen Reaktionsmitteln j mit dem gleichen Reaktionsmittel jedoch unterschiedlicher Konzentrationen oder unterschiedlich eingedickte Reaktionsmittel erreichen.

Es ist nicht mögliehj eine vollständige Aufzählung der anwendbaren Reaktionsmittel zu geben. Es lassen sich anwenden die Hydroxide und Carbonate der Alkalien, verschiedene Salze wie die Borate, Nitrate und Chloride, Eisen^erjchlorid, Kupfersulfat, bestimmte Oxidationsmittel und Säuren unter der Voraussetzung, daß sie wie oben angegeben zur Anwendung gelangen; schließlich Produkte, die als Beizmittel in den Handel kommen.

Die erhaltene Färbung hängt von der Art der Legierung, dem angewandten Reaktionsmittel, der Reaktionstemperatur und gegebenenfalls der Reaktionszeit ab.

Soll der gefärbte Gegenstand eine Festigkeit entsprechend der des ursprünglichen Gegenstandes aufweisen, wie bei einem dünnen Blech, so genügt es, diesen, einem leichten Walzdurchzug in der Kälte vor dem lackieren zu unterziehen. Ein Walzen auf eine Mngenzunahme von 10 $ reicht aus, um wieder eine glatte Oberfläche zu erhalten, wenn diese nicht beibehalten werden konnte. Das lackieren läßt die Farben nicht erscheinen;

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sie kann aber belegen und vor eventuellen Veränderungen durch die Umgebung schützen.

Man kann eine Anzahl von Beispielen geben, um die verschiedenen Farbtönungen und Farben, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht werden können* zu demonstrieren. So erhält man z.B. mit einer 40$igen Natronlauge auf Messing bei etwa 650 bis ⁰ einen dunkelgrünen Farbton, zwischen 700 und 800⁰O einen karamelbraunen, fuchsroten oder schwarzen Farbton, ein helles Rot zwischen 850 und 900⁰C; mit dem gleichen Reaktionsmittel auf Kupfer erhält man bei 700 bis 800⁰C kardinalrot, bischofviolett, orchideemauve oder kararaelbraun. Mit pulverförmigen Hatriumborat bei etwa 700 bis 800⁰C kommt man auf Kupfer auf oxidrot und auf Messing zu scharlachrot, oxidrot oder rosa. Mit pulverförmigen Kaliumnitrat auf Messing erhält man bei etwa 700 bis 800⁰C einen dunklen Grün- oder Braunton, mit einer 25$igen wässrigen Eisen (per)Chloridlösung oder einer 30$igen Hatriumborat-Suspension in Rizinusöl auf Messing zu ziegelrot oder braunschwarz bei 700 bis 800 C, mit Ammoniumchloridpulver auf Messing bei 400 bis 500⁰C zu rosa, mit einer 20$igen Kupfersulfatlösung auf Messing zu braunschwarz bei 700 bis 800⁰C und schließlich mit einem üblichen Beizmittel in Form einer 30$igen Lösung bei 700 bis 800⁰C auf Messing weinrot.

Patentansprüche

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Claims

Pate nt ansprüche

1. Verfahren zur dekorativen Oberflächenbehandlung von Gegenständen aus Kupfer oder Kupferlegierungen, dadurch gekennzeichnet , daß man in der Kälte auf die anzufärbenden Bereiche der Oberfläche eine'dünne Schicht von zumindest einem Reaktionsmittel aufbringt, in oxidierender Atmosphäre erhitzt, abkühlen läßt und überschüssiges Reaktionsmittel abwäscht und/oder abbürstet, woraufhin lackiert wird.

2. Verfahren nach Anspruch. 1, dadurch g e k e η η ζ e i c h η e t , daß man das Reaktionsmittel in Porm einer Lösung, Emulsion, Paste oder Pulver anwendet und die Lösung gegebenenfalls eindickt.

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