DE2451949B2 - Stromzuführungsvorrichtung für eine supraleitende Magnetspule - Google Patents
Stromzuführungsvorrichtung für eine supraleitende MagnetspuleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stromzuführungsvorrichtung für eine supraleitende, mit flüssigem Helium
gekohlte, kurzzuschließende Magnetspule, der die
elektrische Energie zum Erzeugen und Aufrechterhalten des supraleitenden Betriebszustandes in einem
hierfür erforderlichen, begrenzten Zeitraum über mindestens einen Stromzuführungsleiter zugeleitet
wird, der sich im Gasstrom verdampfenden Heliums
befindet Eine derartige Stromzuführungsvorrichtung ist aus der Veröffentlichung «Cryogenics«, Dezember 1963,
Seiten 220 bis 224 bekannt
Wird in eine supraleitende Magnetspule, die mit flüssigem Helium bei einer Temperatur von etwa 4 K
gekühlt wird, elektrische Energie eingespeist, so gehen die Leiter dieser Spule bei supraleitenden Bedingungen
von ihrem normalleitenden Zustand in den supraleitenden Zustand innerhalb einer verhältnismäßig kurzen
Zeitdauer, beispielsweise zwischen 10 und 30 Minuten, über. Diese supraleitenden Bedingungen liegen vor,
wenn in einem vorbestimmten Bereich die kritische Temperatur, der kritische Strom und der kritische
magnetische Fluß bzw. die kritische Feldstärke keinen normalleitenden Zustand der supraleitenden Einrichtungen
bewirken.
Zur Einspeisung hoher elektrischer Energien sind Stromzuführungen für hohe Ströme erforderlich, die mit
der supraleitenden Magnetspule zu verbinden sind. Ober diese Stromzuführungen wird jedoch der supraleitenden
Magnetspule auch Wärme zugeführt Die
ίο entspru-ienden Wärmemengen können 50% und mehr
der gesamten in die Magnetspule eingeleiteten Wärme betragen.
Bei der aus der Veröffentlichung »Cryogenics« bekannten Stromzuführung werden deshalb deren
Leiter mittels Heliumgas gekühlt Diese zur Übertragung hoher Ströme geeigneten Leiter sind im
allgemeinen aus Kupfer hergestellt, das bekanntlich einen geringen elektrischen Widerstand hst Die
während eines Stromdurchganges durch diese Stromsuführungsleiter erzeugte Joulesche Wärme ist deshalb
verhältnismäßig klein, und es wird somit über diese Stromzuführungsleiter nur eine entsprechend geringe
Wärmemenge in das zur Kühlung der supraleitenden Magnetspule erforderliche Helium eingeleitet
Wenn die Stromeinleitungszeit klein ist, beispielsweise
zwischen 10 und 30 Minuten liegt, und wenn die supraleitende Magnetspule beispielsweise zur Erzeugung
hoher magnetischer Felder in beweglichen Vorrichtungen verwendet wird, braucht der supraleitenden
Magnetspule von außen nicht ständig elektrische Energie zugeführt zu werden. Sie kann ihren supraleitenden
Zustand für längere Zeit beibehalten und deshalb unabhängig von elektrischen Versorgungseinrichtungen
betrieben werden, indem sie kurzgeschlossen wird. Da
jedoch die supraleitende Magnetspule mit der Stromzuführung fest verbunden ist, dringt während der
verhältnismäßig langen Betriebsdauer eine verhältnismäßig große Wärmemenge über die Stromzuführung in
die supraleitende Magnetspule ein.
Diese eingeleitete Wärme ist deshalb verhältnismäßig
groß, weil das Kupfer der Stromiuführungsleiter eine hohe thermische Leitfähigkeit besitzt
Es kann somit bei einer Verwendung von Kupfer für die Leiter einer Stromzuführung zwar das Entstehen der
Jouleschen Wärme begrenzt werden; jedoch dringen während eines längeren Betriebszeitraumes, in dem die
supraleitende Einrichtung unabhängig betrieben wird,
große Wärmemengen aufgrund von Wärmeleitung in die supraleitende Einrichtung ein.
'o (Jm eine derartige Wärmeeinleitung zu verringern,
sind besondere Stromzuführungsvorrichtungen bekannt, deren Leiter eine große Außenfläche aufweisen,
die von vorbeiströmendem Heliumgas, das im allgemeinen durch Verdampfen des zur Kühlung der supraleitenden
Magnetspule erforderlichen flüssigen Heliums gewonnen wird, auf Tieftemperatur gekühlt wird (vgl.
FR-PS 13 83584). Jedoch dringt auch bei einer
derartigen Vorrichtung Ober ihre Stromzuführungsleiter Wärme nicht nur während der Stromleitung ein,
μ sondern auch wenn kein Strom fließt Die erforderliche
Verdärnpfüngsfäfe an flüssigem Helium ist deshalb
beträchtlich.
Aus der DE-OS 16 65 940 ist eine weitere Stromzuführungsvorrichtung
für elektrische Einrichtungen mit mehreren elektrisch parallel geschaltet zu betreibenden
Supraleitern bekannt, die in mehrere Teilstücke unterteilt ist, wobei jedes Teilstück von einem
besonderen Kühlmittel vorbestimmter Temoeratur
gekühlt wird. Auf diese Weise können die Stromzuführungsleiter
von einem ersten festen Temperaturniveau auf ein nächstes, durch ein weiteres Kühlmittel
festgelegtes Temperatumiveau überführt werden. Es ergibt sich dann ein kaskadenförmigerTemperaturüber- s
gang längs der Siromzuführungsleiter. Mit dieser Stromzuführung soll jedoch einer elektrischen Einrichtung
die zum Erzeugen und Aufrechterhalten ihres supraleitenden Betriebszustandes erforderliche Energie
nicht nur während eines begrenzten Zeitraumes zugeführt werden, sondern diese Stromzuführung soll
ständig an die supraleitende Einrichtung, beispielsweise
an ein Kabel, angeschlossen sein. Ober die Stromzuführungsleiter
werden somit ständig Wärmemengen in das zur Kühlung der supraleitenden Einrichtung erforderli- is
ehe Kühlmittel eingeleitet, auch wenn an die Stromzuführung
eine kurzzuschließende supraleitende Magnetspule angeschlossen sein sollte, in die nur intermittierend
Energie einzuspeisen ist.
Zur Reduzierung dieser Wärmeeinleitung bei intermittiercnder
Stromeinspeisung ist eine weitere StromzuführungSYorrichtung
bekannt, deren I{?iter nur
während der Zeh der Stromzuführung mit einer supraleitenden Magnetspule verbanden sind und die
von dieser Magnetspule wieder abgetrennt werden können, sobald die Energieeinspetsung beendet ist (vgL
die Veröffentlichung »Bulletin des Schweizerischen Elektrotechnischen Vereins«, Band 58, No. 4. 18.
Februar 1967, Seiten 177 und 178). EMe Wärmeleitung einer derartigen Vorrichtung ist verhältnismäßig gering.
Der Mechanismus zum Verbinden und Trennen der Stromzuführungsleiter ist jedoch verhältnismäßig kompliziert
und erfordert einen aufwendigen Fernbedienungsteil.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, die eingangs genannte Stromzuführungsvorriebtung dahingehend zu
verbessern, daß die über ihren mindestens einen Stromzuführungsleiter in das zur Kühlung der kurzzuschließenden
supraleitenden Magnetspule erforderliche Kühlmittel eingeleitete Wärme während den Zeiten, in
denen kein Strom über die Vorrichtung fließt,
verhältnismäßig gering ist. Dabei soll dennoch auf eine
Trennung der Magnetspule von den Stromzufuhnings-Ieitern
während dieser Zehen verzichtet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgetuJB dadurch gelöst,
daß zumindest ein Teil des StronmtfBhrungslehers aus
einem Material besteht, dessen thermische Leitfähigkeit höclistens die des Messing* ist, und daß für diesen mit
Heliumdampf gekühtteh Teil des Stromzuführungslei- so
ters in der Zeit der Einspeisung der elektrischen Energie
eine zusätzliche Kühlung vorgesehen ist
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei Verwendung dieser
Materialien für zumindest einen Teil des Stromzufflh*
fuiigsieiters die Verdampfungsmenge an flüssigem
Helium der supraleitenden Einrichtung durch ein zusätzliches Abfuhren der erzeugten Wirme, die durch
den Joule-Effekt hervorgerufen wird, stark verringert wird. Darüber hinaus ist während der Beiriebszeit. in der
in die supraleitende Einrichtung von außen kein Strom
eingespeist wird, die in das flüssige Helium über die Stromzuführungsvorrichtung eingeleitete Wärmemenge
verhältnismäßig gering.
Für ein reines Material bleibt das Produkt aus spezifischem elektrischen Widerstand und Wärmeleitfähigkeit
annähernd tons', jnt Auch bei Legierungen ist ein ähnliches Verhalten festzustellen. Somit hat ein
Material mit kleinerer thermischer Leitfähigkeit als vergleichsweise Kupfer einen entsprechend größeren
spezifischen elektrischen Widerstand. Mit der besonderen Materialauswahl gemäß der Erfindung für den
Stromzuführungsleiter wird zwar während der Stromeinleitungszeit eine geringfügige Zunahme der durch
den Joule-Effekt hervorgerufenen Wärme in Kauf genommen. Diese Zunahme wird jedoch bei weitem
durch die während der stromfreien Zeit bewirkte Abnahme der Wärmeleitung aufgrund der Verkleinerung
der thermischen Leitfähigkeit kompensiert
Als Materia] für den Stromzuführungsleiter kann vorteilhaft auch rostfreier Stahl vorgesehen werden.
Die Stromzuführungsvorriclitung gemäß der Erfindung
ist besonders für ein Fahrzeug geeignet, das mit einer supraleitenden Einrichtung, insbesondere einer
oder mehreren supraleitenden Spulen, versehen ist und sich in einem Versorgungsstand befindet, wenn die
Stromzuführungsleiter für eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne, die klein im Vergleich zur Fahrzeit des
Fahrzeugs ist. Strom führen sollen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung und deren in den Unteransprüchen gekennzeichneten Weiterbildungen
wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in deren F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Stromzuführungsvorriebtung
gemäß der Erfindung schematisch veranschaulicht ist Fig.2 zeigt in einem Diagramm die
Temperaturverteilung längs dieser Stromzuführungsvorrichtung nach F i g. 1.
In F i g. 1 sind in einem Längsschnitt die wesentlichen Teile einer Stromzuführungsvorrichtung gemäß der
Erfindung dargestellt Diese Stromzuführung ist zur Einspeisung großer elektrischer Energie in supraleitende
Einrichtungen geeignet Diese supraleitenden Einrichtungen können beispielsweise Magnetspuien sein,
die in einem Fahrzeug angeordnet sind.
Die Stromzuführungsvorrichtung enthält ein Tieftemperaturgefäß 1, dessen oberer Teil in der Fipiir nur
angedeutet ist und das beispielsweise aus rostfreiem Stahl besteht Dieses Material besitzt nämlich eine
geringe thermische Leitfähigkeit und ist dennoch bei Tieftemperatur nicht spröde. Das Tieftemperaturgefäß
ist teilweise mit flüssigem Helium mit einer Temperatur von etwa 4 K gefüllt In dem mit 2 bezeichneten
flüssigen Helium befindet sich mindestens eine in der Figur nicht ausgeführte supraleitende Spule. Diese
Spule kann beispielsweise aus einer Vielzahl von dünnen Drähten aus Niob-Titan, die mit Kupfer überzogen sind,
hergestellt sein. Der supraleitenden Spule wird über einen oder mehrere Stromzuführungsleiter 1 die für
hohe Ströme ausgelegt sind, die elektrische Energie zugeführt Am oberen Ende des Tieftemperaturgefäßes
1 sind diese Stromzuführungsleiter 3 mit einem elektrischen Anschlußteil 4 verbunden, an das eine in
der Figur nicht dargestellte äußere Stromversorgungseinheit
für die Spule angeschlossen ist Die Stromzuführungsleiter J erstrecken sich vom Innenraum des
Tieftemperaturgefäßes 1 zu dessen Außenraum auf Raumtemperatur. Somit kann vom Außenraum des
Tieftemperaturgefäßes 1 Wärme in dessen Innenraum über diese Stromzuführungsleiter J gelangen. Darüber
hinaus wird aufgrund des ohmschen Widerstandes der Stromzuführungsieiter 3 eine Joulesche Wärme während
der Zeit erzeugt, in der hohe elektrische Ströme durch diese Strorr./uführungsleiter J zu der Spule
fließen. Es werden somit entsprechende Wärmemengen in das Tieftemperaturgefäß 1 eingeleitet. Um diese
Wärmemengen zu vermindern, bestehen die Stromzu-
führungsleiter 3 aus mehreren einzelnen und parallel
zueinander angeordneten Rohren, die an ihren unteren Tieftemperaturenden IK miteinander verbunden sind.
Im Ausführungsbeispiel der Figur sind nur zwei Rohre 12 und 13 veranschaulicht; es kann jedoch auch eine
größere Zahl von parallelen Rohren vorgesehen werden. Für die mit 3a bezeichneten Außenflächen
dieser Rohre 1:2 und 13 können zweckmäßig besondere Maßnahmen zur Vergrößerung ihrer Oberflächen
vorgesehen sein. Sie können vorzugsweise strukturiert to sein, oder es kann ihre Oberflächenrauhigkeit erhöht
sein, insbesondere können die Außenflächen 3a mit flossenartigen Ansätzen versehen sein, die als Kühlrippen
dienen.
Am oberen, mit dem elektrischen Anschlußteil 4 π
verbundenen Ende 14 der Rohre 12 und 13 ist seitlich ein Einlaß 3b bzw. ein Auslaß 3c für flüssigen Stickstoff
vorgesehen. Der flüssige Stickstoff kann somit am EiniaB 3b in den innenraum i5 des Rohres \t eingeleitet
werden, durchströmt dieses bis zu dessen Tieftemperaturende 11, wo er in das Rohr 13 übergeleitet wird. Von
dort aus steigt er im Innenraum 16 des Rohres 13 wiedei auf und wird an dem Auslaß 3c herausgeleitet.
Die als Stromzuführungsleiter 3 dienenden Rohre 12 und 13 sind innerhalb eines Führungszylinders 3
angeordnet, der an seinem unteren Ende mit einer ringförmigen öffnung 17 versehen ist. Durch diese
öffnung 17 kann Heliutngas auf Tieftemperatur, das durch Verdampfen des flüssigen Heliums 2 im
Tieftemperaturgefäß 1 entsteht, in den hinenraum des Jo
Führungszylinders 5 gelangen, wo es zwischen dessen Innenwand und den Außenseiten 3a der Rohre 12 und 13
entlang geführt wird. Das obere Endstück 18 des Führungszylinders 5 ragt etwas aus dem Tieftemperaturgefäß
1 heraus.
Der Führungszylinder S besteht aus einem Kunststoff, beispielsweise aus einem adiabalischen Epoxydharzmaterial
oder aus geschäumtem Polyurethan oder geschäumtem Polystyrol. Das Kunststoffmaterial kann
darüber hinaus zweckmäßig noch mit Glasfasern verstärkt sein. Über das offene obere Endstück 18 des
Zylinders 5 ist ein Hohlzylinder 6 gezogen, dessen Mantel aus rostfreiem Stahl besteht und der mit einem
scheibenförmigen Isolationsteil 7 versehen ist, das das obere Ende des Hohlzylinders 6 abschließt. Durch dieses
als Halterung für die Stromzuführungsleiter 3 dienende Isolationsteil 7 sind die Rohre 12 und 13 gasdicht
hindurchgeführt. Darüber hinaus ist am oberen Teil des Hohlzylinders 6 ein Auslaß 6a für das Heliumgas
vorgesehen. Das Heliumgas kann von dort aus über ein in der Figur nicht dargestelltes Sicherheitsventil zum
Außenraum gelangen, wo es zweckmäßig aufgefangen wird Dieses Sicherheitsventil ist erforderlich, um den
Druck des Heliumgases in dem Tieftemperaturgefäß 1 unterhalb eines vorbestimmten Wertes zu halten.
Bei einer derartigen Ausbildung einer Stromzuführungsvorrichtung
gelangt Heliumgas auf Tieftemperatur über eine große Fläche in guten Kontakt mit den als
Stromzuführungsleiter 3 dienenden Rohren 12 und 13, sobald es durch die vorgesehenen Zwischenräume
strömt Dabei nimmt das Heliumgas die Wärme auf, die von den Stromzuführungsleitern erzeugt wird, und führt
diese Wärme über das Sicherheitsventil nach außen ab. Auf diese Weise werden die Stromzuführungsieiter 3
durch ein entsprechendes Erwärmen des Heliumgases es
gekühlt
Die für eine Auferregung der in der Figur nicht
ausgeführten supraleitenden Spulen in dem Tieftemperaturgefäß I benötigte Zeit ist im allgemeinen relativ
kurz und liegt beisp'tIsweise zwischen IO und 30
Minuten. Dient die Spule zur Schwebeführung eines Fahrzeuges, so kann ferner angenommen werden, daß
sich das Fahrzeug wahrend dieser Zeit der Auferregung in einem Versorgungsstand befindet. Es laßt sich dann
vorteilhaft Messing oder rostfreier Stahl, die eine geringere thermische Leitfähigkeit als vergleichsweise
Kupfer haben, für zumindest einen Teil der Stromzuführungsleiter verwenden, falls eine zusätzliche Kühlung
dieser Teile mit flüssigem Stickstoff während der Auferregungszeit der Spule vorgesehen wird. Der
Versorgungsstand kann deshalb zweckmäßig mit einem Vorratsgefäß 8 mit flüssigem Stickstoff und mit einer
Stkkstoffdnickflasche 9 versehen sein, um während der
verhältnismäßig kurzen Zeit der Stromeinspeisung den Stickstoff von dem Gefäß 8 aus Ober den Stickstoffeinlaß
3b in den Innenraum IS des Rohres 12 der Stromzufuhrungsvorrichtung einzuleiten, über den
Stickstoffauslaß 3c gelangt dann der Stickstoff wieder an den Außenraum, wo er aufgefangen werden kann. Im
Betrieb der Spule, bei dem ein supraleitender Zustand in der Spule vorherrscht und der Strom mittels eines
Kurzschlußstromschalters in einen geschlossenen Stromkreis fließt, erfolgt keine Zusatzkühlung mit
Stickstoff.
Während der Stromeinspeisungszeit, in der eine Stickstoii'üusatzkühlung vorgesehen ist, wird die entstehende
Wärme sowohl von dem flüssigen Stickstoff aufgenommen, der im Inneren der Rohre 12 und 13 in
Hin- und Ruckrichtung fließt und eine Temperatur von
etwa 77 K hat, als auch von dem Helium, das in der
vorbeschriebenen Weise die Rohre 12 und 13 von außen kühlt Somit kann auch die Joulesche Wärme ausreichend
abgeführt werden, obwohl für die Stromzuführungsvorrichtung Messing oder rostfreier Stahl verwendet
wird und diese Materialien einen größeren elektrischen Widerstand haben als vergleichsweise
Kupfer. Während des langen Zeitraumes, in dem im Betriebsfall die supraleitenden Spulen im supraleitenden
Zustand betrieben werden, wird den Spulen praktisch keine Joulesche Wärme über die Stromzuführungsteile
zugeführt Da bei derartigen Stromzuführungsvorrichtungen jedoch die Hauptverluste an flüssigem Helium
auf Grund der thermischen Wärmeeinleitungen auftreten, können die genannten Materialien verwendet
werden.
Die mit einer Zusatzeinspeisung von flüssigem Stickstoff verbundene Erhöhung der Betriebskosten der
Stromzuführung ist unwesentlich im Vergleich zu den Vorteilen bei der Verwendung der genannten Materialien
mit geringer thermischer Leitfähigkeit, da flüssiger
Stickstoff verhältnismäßig preisgünstig ist und er auch nur für kurze Zeit benötigt wird, in der über die
Stromzuführungsleiter ein Strom fließt
In F i g. 2 ist in einem Diagramm die Temperaturverteilung längs der Stromzufuhrungsvorrichtung nach
Fig.1 gezeigt, die sich einstellt, sobald über die
Stromzuführungsvorrichtung ein Strom fließt und die Zusatzkühlung mit flüssigem Stickstoff eingesetzt hat
Im Diagramm ist auf der Ordinate die Temperatur Tin willkürlichen Einheiten von der Temperatur 4,2 K des
flüssigen Heliums (LHe) aus aufgetragen. Die Entfernungen vom Stickstoffeinlaß 3b bzw. -auslaß 3c der
mit flüssigem Helium 2 in dem Tieftemperaturgefäß 1 entsprechen den Abszissenwerten x.
Aus dem Diagramm ist zu entnehmen, daß am
Aus dem Diagramm ist zu entnehmen, daß am
Stickstoffeinlaß 3b bzw. -auslaß 3cetwa die Temperatur
77 K des flüssigen Stickstoffs (LNj) herrscht. Von dort nimmt die Temperatur im oberen Teil der Stromzuführung
in Richt'ing auf die supraleitende Einrichtung
zunächst noch bis zu einem Wert T™, auf Grund der
/ouleschen Verluste der Stromzuführungsleiter 3 zu, und ist bis zum Tieftemperaturendc Il der Rohre 12 und 13
wieder auf die Temperatur des flüssigen Stickstoffes
abgesunken. Zwischen dieser Stelle auf einer Temperatur von etwa 77 K und dem flüssigen Helium 2 auf einer
Temperatur von etwa 4 K fällt die Temperatur dann weiter kontinuierlich ab.
Mine wesentliche Kühlung der Stromzuführung kann
bereits dadurch erhalten werden, daß für den elektrischen Ainchlußteil 4 eine Zusaizkühlung mil Stickstoff
vorgesehen ist. Besonders vorteilhaft ist es aber, wenn eine derartige Zusatzkühlung im Inneren der Stromzuführungsleiter
3. vorgenommen wird. Bei dieser Kühlung erhall man die in F i g. 2 dargestellte günstige Temperaturverteilung.
Durch zusätzliche Kühlmaßnahmen kann dann darüber hinaus in bekannter Weise längs des
Anschlußteils 4 ein kontinuierliches Temperaturgefälle von der Temperatur des flüssigen Stickstoffs an dcssem
dem Stickstoffeinlali 3b bzw. -auslaß 3r zugewandten
Ende bis zu seinem auf Raumtemperatur befindlichen äußeren Ende eingestellt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Stromzuführungsvorrichtung für eine supraleitende,
mit flüssigem Helium gekühlte, kurzzuschließende Magnetspule, der die elektrische Energie zum
Erzeugen und Aufrechterhalten des supraleitenden Betriebszustandes in einem hierfür erforderlichen,
begrenzten Zeitraum über mindestens einen Stromzuführungsleiter zugeleitet wird, der sich im
Gasstrom verdampfenden Heliums befindet, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein
Teil des Stromzuführungsleiters. (3) aus einem Material besteht, dessen thermische Leitfähigkeit
höchstens die des Messings ist, und daß für diesen mit Heliumdampf gekühlten Teil des Stromzuführungsleiters
(3) in der Zeit der Einspeisung der elektrischen Energie eine zusätzliche Kühlung
vorgesehen ist
2. Strorrcnjführungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Material für den
Stromzuführungsleiter (3) rostfreier Stahl vorgesehen ist
3. Stromzuführungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren der
Stromzuführungsleiter (3.) ein Hin- und Rücklauf für das zusätzliche Kühlmedium vergesehen ist
4. Stromzuführungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromzuführungsleiter
(3) mehrere parallel zueinander angeordnete Rohre (12,13) enthält, die an ihren tieftemperaturseitigen
Enden (U) miteinander verbunden sind und die für das zusätzliche Kühlmedium wenigstens eine
Hinleitung und wetiigstt-is eine Rückleitung bilden.
5. Stromzuführung nach A* jpruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen (3a) der
Rohre (12, 13) strukturiert sind oder ihre Oberflächenrauhigkeit erhöht ist
6. Stromzuführungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen
(3a) mit flossenartigen Ansätzen versehen sind.
7. Stromzuführungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zu/
zusätzlichen Kühlung Stickstoff vorgesehen ist
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1974
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Also Published As
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