DE2450148C3 - Verfahren zur Inhibierung der Wirkung von Pepsin - Google Patents

Verfahren zur Inhibierung der Wirkung von Pepsin

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inhibierung der Wirkung von Pepsin, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Pepsin in einer wäßrigen Lösung mit einem pH-Wert unter 5,0 der Einwirkung eines wasserlöslichen sulfonierten Homopolymers von Styrol oder eines Copolymers von Styrol und Maleinsäure, Acrylsäure, Methylstyrol oder Methylmethacrylsäure oder eines Salzes dieser Polymere aussetzt, wobei das sulfonierte Polymer einen Substitutionsgrad von etwa 0,7 bis etwa 13 Sulfonatgruppen je Styroleinheit und ein mittleres Molekulargewicht Ober 600 besitzt
Der Ausdruck »Pepsin« umfaßt alle proteolytischen Enzyme der zu den Proteinasen (Endopeptidasen) gehörenden Klasse von Verbindungen, die am aktivsten bei sauren pH-Werten (pH 1 bis 5) sind und normalerweise als Katalysatoren bei der Hydrolyse von Proteinen zu wirken vermögen. Diese Enzyme finden sich normalerweise in der Magenschleimhaut höherer Lebewesen und werden im Magensaft abgesondert Pepsin wird auch techniscli aus Magenschleimhaut hergestellt
Es ist bekannt, verschiedene Polyelektrolyte, wie Amylosesulfat, Amylopeclinsulfat, Polyvinylsulfat und Hyaluronsäure, als Enzyminhibitoren zu verwenden. Jedoch bestand ein Bedarf an einem Produkt, das bei einem Verfahren zur Inhibierung der Wirkung von Pepsin noch wirksamer ist als die bisher eingesetzten Produkte.
Aufgabe der Erfindung war somit ein wirksames Verfahren zur Inhibierung der Pepsinwirkung bereitzustellen.
Diese Aufgabe konnte mit Hilfe des erfindungsgemä-Ben Verfahrens gelöst werden.
Gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren bringt man in das saure wäßrige Reaktionssystem, das das Pepsin und da.*) Substrat enthalt, eine geringe Menge an Homopolymeren oder Copolymeren von Styrol in der Form der Säure oder eines Salzes1 ein. Insbesondere wurde gefunden, dall der Forderung nach einem polyelektrolytischen Nichtpolypeptidpepsininhibitor durch die Verwendung wasserlöslicher sulfonierter Polystyrolhomo- oder -copolymerer entsprochen wird.
Zur Herstellung der Copolymere werden Maleinsäure, Acrylsäure, Methylstyrol oder Methyunethacrylsäure als Monomere mit Styrol copolymerisiert und dann zu verwendbaren Copolymeren sulfoniert
Für die pepsininhibierende Wirkung des Produkts kommt es jedoch auf die Gegenwart von Styrol an, so daß es bezüglich Wirksamkeit keine Rolle spielt,
ίο weiches Comonomere verwendet wird.
Die Sulfonierungsderivate dieser Polymeren, die gemäß der Erfindung verwendet werden, können Molekulargewichte von 600 oder darüber, vorzugsweise 500 000 oder darüber, haben. Ein bevorzugter Molekulargewichtsbereichist500 000bis7 000 000.
Gemäß einer alternativen bevorzugten Aurführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung können Salze von sulfoniertem Polystyrol mit Molekulargewichten in dem Bereich zwischen etwa 600 und etwa 1600, die dialysiert und gefriergetrocknet sind, verwendet werden. Diese sulfonierten Polystyrolderivate zeichnen sich ebenso wie die obenerwähnten hochmolekularen Salze von sulfoniertem Polystyrol durch ihv Vermögen, die erwünschten pepsininhibierenden Eigenschaften zu entwickeln, aus.
Zu den Salzen von sulfoniertem Polystyrol, die zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbar sind, gehören diejenigen, die die folgenden Kationen besitzen: Natrium, Calcium, Kalium, Ammonium oder Tetramethylammonium.
Da Pepsin bei pH-Werten zwischen 1,0 und etwa 5,0 reaktiv ist und bei pH-Werten über etwa 5,0 entaktiviert wird, und da der normale pH-Wert von Magensaft zwischen 1 und 3 liegt ist es nicht notwendig, die pepsininhibierenden Polyelektrolyte vor ihrer Verwendung in dem Verfahren gemäß der Erfindung zu neutralisieren. Daher können gemäß der Erfindung auch die Säureformen der hochmolekularen sulfonierten Polystyrole als Pepsininhibitoren verwendet werden.
For die Auswahl des Pepsininhibitors sind der Grad der Sulfonatgruppensubstitution je Styroleinheit und das mittlere Molekulargewicht besonders wesentliche Kriterien. Bei der praktischen Anwendung der Erfindung werden daher vorzugsweise Natriumsalze von sulfoniertem Polystyrol mit einem Substitutionsgrad im Bereich von 0,7 bis 13 und einem mittleren Molekulargewicht zwischen etwa 500 000 und 7 000 000 oder darüber verwendet.
Sulfonierte Polystyrole mit Molekulargewichten von
w 600 bis 500 000 sind etwa so wirksam wie sulfoniertes Amylopectin. Gewisse physikalische Eigenschaften, wie beispielsweise niedrige Viskosität oder bessere Löslichkeit, können diese Produkte aber dem Amylopectinsulfat als Pepsininhibitoren überlegen machen.
Die Herstellung der sulfonierten Styrolpolymeren und -copolymeren kann in der Weise erfolgen, daß man das Grundpolymer nach irgendeinem herkömmlichen Verfahren, beispielsweise durch Masse-, Suspensions-, Lösungs- oder Emulsionspolymerisation, synthetisiert,
«· und die Sulfonierung der Stammverbindung kann nach dem in der US-PS 30 72 618 beschriebenen Verfahren unter Verwendung von Addukten einer Phosphorverbindung und Schwefeltrioxid erfolgen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Inhibierung
h> der Pepsinwirkung besteht im allgemeinen einfach darin, daß man das Pepsin in einem wäßrigen Medium mit einem pH-Wert zwischen 1,5 und 5,0 bei einer Temperatur in dem Bereich von etwa 0 bis etwa 6O0C
der Wirkung eines wasserlöslichen sulfonierten Polystyrolhomo- oder -copolymer oder eines Salzes davon aussetzt
Die Konzentration des verwendeten Pepsininhibitors variiert natürlich mit der Art und dem Molekulargewicht des Polymers, der beabsichtigten Verwendung und der dabei vorliegenden Bedingungen, der normalerweise zu erwartenden Digestionsgeschwindigkeit, d. h. der Aktivität des Pepsins, und dem gewünschten Ausmaß der Inhibierung. Beispielsweise ist die Menge an Inhibitor, die normalerweise in einem Präparat zur Inhibierung von Pepsin im menschlichen Magen erforderlich ist, meist beträchtlich verschieden von derjenigen, die für andere Verwendungen, beispielsweise nichtmedikamentöse, für Industrieverfahren oder in tierärztlichen Präparaten erforderlich ist Die Wahl der wirksamsten Konzentration für eine bestimmte Anwendung bleibt daher dem Praktiker überlassen.
Die Wirkung, d.i. das Ausmaß der Inhibierung der Pepsinwirkung durch die Pepsininhibitoren, kann nach irgendeinem bekannten Prüfverfahren erfolgen, beispielsweise indem man den Grad der Hydrolyse eines Proteinsubstrats, wie säuredenaturiertem Hämoglobin, mißt Solche Prüfmethoden beruhen im allgemeinen auf kolorimetrischen oder spektrophotometrischen Messungen der Spaltprodukte. Übliche Bedingungen für den Test sind ein pH-Wert zwischen etwa 1,5 und 5,0 und eine Temperatur von 37"C, die über eine Zeit von '/β bis 4 Stunden beibehalten werden. Gewöhnlich wird eine Einheit der Pepsinwirkung definiert als diejenige Menge an Enzym, die erforderlich ist, um unter den Prüfbedingungen eine Zunahn<e der Absorption von 0,001 je Minute zu erzeugen. Eint typische spektrophotometrische Methode ist die von M. L Au.ran, Journal of Physiology, 22, 79 (1938), entwickelte, bei der ein Hämoglubinsubstrat verwendet wird.
Weitere Informationen über herkömmliche Methoden zur Prüfung einer Pepsinaktivität können u. a. aus Boyle, The Enzymes, Bd. Ill und IV, Hydrolysis: Peptide Bonds, 3. Aufl. (1971), erhalten werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besitzt eine Anzahl von Vorteilen. Beispielsweise ist es ein einfaches und wirksameres Mittel zur Bekämpfung von Magenoder Zwölffingerdarmgeschwüren; wegen der geringen Kosten der Herstellung der Salze der sulfonierten Polystyrole ist es ein wirksames Mittel zur Inhibierung der Pepsinwirkung; und wegen der einzigartigen Pepsininhibierungseigenschaften dieser Salze leicht in jedem Fall, wo Pepsin anwecend ist, beispielsweise für die Herstellung von Medikamenten für Magenbeschwerden, die Herstellung von Peptonen, die Digestion von Gelatine bei der Rückgewinnung von restlichem Silber bei der Verarbeitung photographischer Filme usw. anwendbar. Diese und andere Vorteile ergeben sich aus den folgenden Beispielen, die die Erfindung veranschaulichen.
Beispiel 1
Dieses Beispiel veranschaulicht die gute Eignung eines wasserlöslichen Salzes eines hochmolekularen sulfonierten Polystyrols als Pepsininhibitor und seine Überlegenheit gegenüber einem normalerweise verwendeten Amylopectinsulfal von hohem Molekulargewicht.
In diesem Fall wurden ein Natriumsalz eines sulfonierten Polystyrols, das nach dem Verfahren von Beispiel 1 der US-PS 30 72 618 hergestellt war und ein Molekulargewicht von etwa 7 000 000 und einen Substitutionsgrad von 1,0 hatte, und ein herkömmliches Amylopectinsulfat, das nach dem Verfahren der US-PS 34 41 558 hergestellt war und ein Molekulargewicht von etwa 60 000 000 und einen Substitutionsgrad von 1,5 hatte, auf ihr Vermögen zur Inhibierung der Pepsinwirkung getestet, wie unten beschrieben.
Um das Ausmaß der Inhibierung der Pepsinwirkung jeder der Testproben und der Vergleichsproben genau abschätzen zu können, wurde zunächst eine Bewertungskurve hergestellt Diese Kurve fußte auf den Werten, die durch Umsetzen variierender Mengen an Pepsin mit einer bestimmten Menge an Hämoglobin unter Verwendung der »Anson«-Prüfmethode wie folgt erhalten waren:
Teil I
Herstellung der Bewertungskurve
8 Proben, die verschiedene Mengen in dem Bereich von 0,4 bis 8,0 μ§ eines dreimal umkristallisierten, im
Handel erhältlichen Pepsins zusammen mit einer
konstanten Menge an Hämoglobin enthielten, wurden wie folgt hergestellt:
Stufe 1 — Die variierte Pepsinmenge in 1 ml 0,01m Salzsäure (pH ZO) wurde in ein 20-ml-Reagenzglas eingebracht
Stufe 2 - Noch 1 ml Salzsäure wurde dem Reagenzglas zugesetzt
Stufe 3 - Der Inhalt des Reagenzglases wurde 20 Minuten gerührt, und eine wäßrige Lösung, die 75 mg im Handel erhältliches Hämoglobin in 5 ml Lösung in destilliertem Wasser, dessen pH durch Zugabe von Salzsäure auf 2,0 eingestellt war, enthielt, wurde zugesetzt Der Inhalt des Reagenzglases wurde kurz gerührt, und die gebildete Lösung wurde 2 Stunden bei 37" C inkubiert
Stufe 4 - Eine Suspension, die 10 mg Amylopectinsulfat in 1 ml 0,01m Salzsäure enthielt, wurde der inkubierten Lösung zugesetzt, um einer etwaigen merklichen Verfärbung, die nur der Anwesenheit eines bestimmten Inhibitors in einem bestimmten Test zuzuschreiben ist zu kompensieren.
Stufe 5 - Die beiden in dem Reagenzglas enthaltenen Lösungen wurden 30 Sekunden gerührt, wonach 1,0 ml einer 20%igen wäßrigen Perchlorsäurelösung zugesetzt wurde. Der Inhalt des Reagenzglases wurde wieder kurz gerührt, und die erhaltene Lösung wurde nitriert Dann wurde 1,0 ml des Filtrats zu 10,0 ml einer 0,1m Acetatpufferlösung aus einer Kombination von Essigsäure und Natriumacetat im Verhältnis 1 :1 zugesetzt.
Der Grad der Pepsinaktivität ergibt sich aus der Menge an Hämoglobin, die unter den oben beschriebenen Bedingungen digeriert wird. Die digerierte relative Menge an Hämoglobin wird aus der optischen Absorption des nicht durch die Perchlorsäure gefällten Materials bei 275 nm (Nanometer) bestimmt.
Die Absorption der in der obigen Stufe 5 erhaltenen Lösung wurde bei der angegebenen Wellenlänge von ?75 nm an einem Beckman-DU-Spektrophotometer abgelesen. In jedem Fall wurde der tatsächliche spektrophotometrische Meßwert korrigiert, indem man 0,050, den bei einer in gleicher Weise erhaltenen
Leerprobe, in der das Pepsin fortgelassen war, erhaltenen Wert, abzog.
Die in den 8 Proben verwendeten variierenden Mengen an Pepsin und die korrigierten Absorptionswerte bei der angegebenen Wellenlänge waren:
Probe
a
b C d e f g h
Menge an Pepsin
Absorption (275 nm)
0,4
0,011
0,8
0,037
1,0
0,037
1,2
0,064
1,6
0,095
2,0
0,116
4,0
0,234
8,0
0,322
Die oben zusammengestellten Werte wurden zur Auftragung der Bewertungskurve verwendet, indem der logio der variierenden Mengen an Pepsin als eine Koordinate und die entsprechenden korrigierten Absorptionswerte für die andere Koordinate verwendet wurde. Unter Zulassung einer sahr geringeren mittleren Abweichung, insbesondere in dem Gebiet der außerordentlich niedrigen Pepsinkonzentrationen, wurde eine, die so in dem Bereich von 1,0 bis 8 μg Pepsin erhaltenen Punkte verbindende gerade Linie gezogen. In dem niedrigeren Bereich von 0 bis 1,0 μg wird der logio der Pepsinkonzentration gegen den logio der Absorption aufgetragen, so daß eine Gerade erhalten wird. Diese Bewertungskurve zeigte das normalerweise zu erwartende Ausmaß der Pepsinaktivität in Abwesenheit eines Inhibitors unter Normalbedingungen.
Teil II
Bestimmung der Inhibierung
Um die Inhibierungseigenschaften des erwähnten Natriumsalzes von sulfonierten! Polystyrol und des zum
Vergleich verwendeten Amylopectinsulfats zu bestim-
ii men, wurden die oben für die Herstellung der Bewertungskurve angewandten Verfahrensstufen wiederholt mit der Abweichung, daß in jedem Fall in Stuft 2 10 mg des angegebenen Inhibitors, in ί ml 0,01m Salzsäure gelöst, zugese:^i wurden und in Stufe 4 der Inhibitor fortgelassen wurde. Nach dem für die Bewertungskurve angewandten Verfahren wurde auch eine Vergleichsprobe hergestellt Nach Beendigung der Stufe 5 betrugen die Absorptionswerte des Filtrats der gepufferten Versuchsprobe und des Vergleichsinhibitors bei 275 nm 0,064 bzw. 0,174. Diese Werte wurden dann auf 0,008 bzw. 0,121 korrigiert, indem man die bei den entsprechenden Leerproben ohne Pepsin erhaltenen Werte subtrahierte. Unter Verwendung der obenerwähnten korrigierten Absorptionswerte wurde dann die Bewertungskurve verwendet, um die Pepsinaktivität in jeder Probe zu bestimmen. Diese Werte wurden dann in eine Gleichung eingesetzt, um die Inhibierungseigenschaft der getesteten Substanz zu bestimmen. Diese Gleichung ist:
35
Inhibierung =( 1 - Pepsinaktivität mit InhibitorN Vergleichspepsinaktivität
χ 100.
Wenn die aus den Tests mit dem Natriumsalz des sulfonierten Polystyrols und dem Amylopectinsulfat erhaltenen Werte in die obige Gleichung eingesetzt wurden, ergab sich die prozentuale Inhibierung für die Testprobe zu 97 und diejenige rür das Amylopectinsulfat zu 70. Daraus ergibt sich, daß das Vermögen des sulfonierten Polystyrols zur Inhibierung der Pepsinaktivität beträchtlich größer ist als dasjenige des im Handel als Inhibitor erhältlichen Amylopectinsulfats. Da tatsächlich nur 3% der Aktivität zurückbleiben, wenn sulfoniertes Polystyrol verwendet wird, während 30% zurückbleiben, wenn die gleiche Menge an Amylopectinsulfat verwendet wird, ist ersichtlich, daß Polystyrolsulfonat die Pepsinaktivität auf das 0,1 fache des bei Verwendung von Amylopectinsulfat erhaltenen Wertes senkt
Beispiel 2
Dieses Beispiel veranschaulicht die Wirkung eines weiteren Natriumsalzes eines Polystyrolsulfonats bei seiner Verwendung als Inhibitor für die Pepsinaktivität gemäß der Erfindung.
Teil II des obigen Beispiels 1 wurde wiederholt mit der Abweichung, daß 10 mg Natriumsalz eines Polystyrolsulfonats mit einem Molekulargewicht von etwa 500 000 statt des Natriumsalzes des sulfonierten Polystyrols TJt dem Molekulargewicht 7 000 000 verwendet wurde. Die prozentuale Inhibierung der Testprobe ergab sich dabei zu 80,0%.
Beispiele 3bis6
Diese Beispiele veranschaulichen die Wirkung von vier Salzen sulfonierter Polystyrole von variierenden Molekulargewichten als Pepsininhibitoren gemäß der Erfindung.
In jedem Pepsininhibierungstest wurde Teil V. des obigen Beispiele 1 wiederholt, wobei 10 mg eines Natriumsalzes von sulfoniertem Polystyrol mit einem Molekulargewicht zwischen 1600 und 400 000 in 1 ml 0,01 m Salzsäure verwendet wurden. Jedes verwendete Natriumsalz von sulfoniertem Polystyrol hatte einen Substitutionsgrad von l.OSulfonatgruppen je Styroleinheit. Die Molekulargewichte der Salze, die betreffenden korrigierten Testwerte und die Vergleichsabsorptionswerte und die so erhaltenen Testergebnissc sind in Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I Beispiel
Nr.
Molekulargewicht
400000
70000
6(XX)
IWX)
Korrigierte Absorption: 0.260 Prozentuale
Test und Vergleich 0,262 Inhibierung
0.089 0.329 71.0
0.127 0,343 62.7
0.190 61.5
0.1 79 69.5
Die in dieser Tabelle zusammengestellten Werte zeigen deutlich, daß in jedem Fall ein beträchtliche Pepsininhibierung erfolgte.
Beispiel 7
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verwendbarkeit eines wasserlöslichen niedrigmolekularen Salzes von sulfoniertem Polystyrol, das dialysiert und gefriergetrocknet war, als Pepsininhibitor gemäß der Erfindung.
In diesem Fall war das Salz ein Natriumsalz von sulfoniertem Polystyrol mit einem Molekulargewicht von etwa 1600 und einem Substitutionsgrad von 1,0. Das Salz wurde zunächst über eine Zeit von 4 Stunden gegen destilliertes Wasser dialysiert und dann gefriergetrocknet, wie unten beschrieben.
Die Dialyse wurde durchgeführt, indem man eine Lösung, die 30 g des Salzes in 30 ml destilliertem Wasser enthielt, in ein Dialyserohr aus Cellophan von 4,144 χ 20,0 cm (1.625 χ 20.0 inch) einbrachte. Das Rohr wurde für die obengenannte Zeit in 3,79 I (one gallon) destilliertes Wasser eingebracht. Es wurde festgestellt, daß das Volumen in dem Dialyserohr auf etwa 110 ml anstieg. Das pH der so erhaltenen verdünnten Lösung wurde vor dem Gefriertrocknen durch Zugabe einer basischen Lösung von 3,8 auf 6^5 eingestellt Die Ausbeute an dem trockenen festen Natriumsalz von sulfoniertem Polystyrol betrug 4,7 g.
Wenn das oben beschriebene Salz auf seine Fähigkeil, die Pepsinaktivitat zu inhibieren, in der in Beispiel I beschriebenen Weise getestet wurde, wurde ein Ergebnis von 63,8% erhalten.
Beispiel 8
Dieses Beispiel veranschaulicht weiterhin die Eignung eines Salzes eines sulfonierten Polystyrols von niedrigem Molekulargewicht, das dialysiert und gefriergetrocknet wurde, als Pepsininhibitor gemäß der Erfindung.
In diesem Fall wurde ein Ammoniumsalz eines sulfonierten Polystyrols mit einepi Molekulargewicht von etwa 600 und einem Substitutionsgrad von 1,0 in der in dem obigen Beispiel 7 angewandten Weise dialysiert und gefriergetrocknet Nach Beendigung der 4stündigen Dialysedauer zeigte sich, daß das Volumen in dem Dialyserohr auf etwa 200 ml angestiegen war. Das pH dieser Lösung wurde durch Zugabe einer basischen Lösung von 4,8 auf 6,5 eingestellt, und die Lösung wurde 7Ii pjn^rn Ss!z σ£ίΓ!£Γσ£ίΓΟθΚΠ£ί, Wobei SirjC Ausbeute von 16 g erzielt wurde. Wenn eine Probe des gewonnenen Salzes auf seine Fähigkeit, die Pepsinaktivität zu inhibieren, getestet wurde, war das Ergebnis etwa 73,9% Inhibierung.
Beispiel 9
Dieses Beispiel veranschaulicht die Eignung eines Ammoniumsalzes von sulfoniertem Polystyrol mit etwas höheren? Substitutionsgrad und einem beträchtlich höheren Molekulargewicht als dem in dem obigen Beispiel 8 verwendeten als Pepsininhibitor gemäß der Erfindung.
In diesem Fall wurde ein im Handel erhältliches Ammoniumsalz von sulfoniertem Polystyrol mit einem Substitutionsgrad von 1,2 und einem Molekulargewicht von etwa 10 000 nach der in Beispiel 1 angewandten Methode auf seine pepsininhibierende Wirkung getestet. Man erhielt ein Testergebnis von etwa 65% Inhibierung.
Beispiel 10
Dieses Beispiel veranschaulicht die Eignung eines sulfonierten Copolymer von Styrol und einem anderen Monomer. Ein Copolymer aus 70% Styrol/30% Methylmethacrylat wurde bis zu einem Substitutionsgrad von etwa 0,7, bezogen aul die anwesenden Monomeren, sulfoniert. Sein Molekulargewicht war etwa 400 000. Die prozentuale Inhibierung wurde nach dem Verfahren von Beispiel 1 bestimmt und ergab sich zu 51%. Dieser Wert ist etwas niedriger als die 70%, die für das als Vergleich verwendete Amylopectinsulfat gefunden wurde, kann aber geeignet sein, wenn die physikalischen Eigenschaften derart sind, daß bei der Verwendung als Präparat zur Inhibierung der Pepsinaktivität im Magen sich eine bessere Verträglichkeit mit anderen Bestandteilen oder eine längere Zurückhaltung im Magen ergibt

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Inhibäerung der Wirkung von Pepsin, dadurch gekennzeichnet, daß man Pepsin in einer wäßrigen Lösung mit einem pH-Wert unter 5,0 der Einwirkung eines wasserlöslichen sulfonierten Homopolymers von Styrol oder eines Copolymers von Styrol und Maleinsäure, Acrylsäure, Methylstyrol oder Methylmethacrylsäure oder eines Salzes dieser Polymere aussetzt, wobei das sulfonierte Polymer einen Substitutionsgrad von etwa 0,7 bis etwa 13 Sulfonatgruppen je Styroleinheit und ein mittleres Molekulargewicht Ober 600 besitzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polymer mit einem Molekulargewicht aber 500 000 verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polymer mit einem Molekulargewicht zwischen 500 000 und 7 000 000 verwendet
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polymer in der Form des Natriumsalzes einsetzt
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