DE2449590A1 - Verfahren zur reinigung von in niedrigen oxidationszustaenden befindlichen aktiniden - Google Patents
Verfahren zur reinigung von in niedrigen oxidationszustaenden befindlichen aktinidenInfo
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Description
GESELLSCHAFT FÜR Karlsruhe, den 15. Okt. 1974
KERNFORSCHUNG MBH PLA 74/31 Gl/lb
Verfahren zur Reinigung von in niedrigen Oxidationszustanden —
befindlichen Aktiniden. '
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von in niedrigen
Oxidationszustanden befindlichen Aktiniden aus der Gruppe Uran (IV), Neptunium (IV) und Plutonium (III) von SpaItprodukten,
wobei die Aktiniden aus wäßrigen Lösungen extrahiert werden.
Ein Verfahren zur Reinigung von in 3-wertigem Zustand befindlichem
Plutonium wird beispielsweise in Wiederaufarbeitungsprozessen von abgebrannten Kernbrenn- und/oder Brutstoffen nach dem PUREX-Typ
verwendet. Der besseren Überschaubarkeit der vielfältigen und zum Teil komplizierten Arbeitsgänge eines solchen Prozesses wegen
werden jeweils einige Arbeitsgänge zu sogenannten Zyklen zusammengefaßt, an deren Enden die Wertstoffe, wie z.B. Uran oder Plutonium
in wäßriger Lösung vorliegen. Der Kern des Purex-Prozesses besteht
beispielsweise nach der Auflösung des abgebrannten Kernbrennstoffes in Salpetersäure aus einem für Uran und Plutonium gemeinsamen
Extraktions-Zyklus, welcher der Uran-Plutonium-Trennung und gleichzeitig einer groben Abtrennung der Spaltprodukte dient, und aus
je einem weiteren Extraktions-Zyklus für Uran und Plutonium zu
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deren weiteren Reinigung. Zwei Extraktions-Zyklen mit beispielsweise
Tributylphosphat (TBP) als Extraktionsmittel reichen jedoch sowohl für das Uran als auch für das Plutonium nicht aus, um die
hohen Reinheitsanforderungen, besonders gegenüber den Spaltprodukten Zirkonium, Niob und Ruthenium zu erfüllen. Weiterhin sind
bei nur jeweils zwei Zyklen auch der Prozeßdurchführung sehr enge
Schranken gesetzt, insbesondere in Bezug auf die Extraktionsbedingungen oder auf die apparative Ausstattung. Aus diesem Grunde
wird vor der Feinreinigung der Aktiniden jeweils ein zusätzlicher Extraktions-Zyklus zur Reinigung (sowohl für Uran als auch für
Plutonium der 3. Reinigungszyklus) eingeschaltet.
Es wurde auch vorgeschlagen, anstelle der beiden getrennten 3.
Zyklen Cjeweils für U und Pu) einen dem gemeinsamen Trennungs-Zyklus
voranzuschaltenden Kodekontaminationszyklus zu verwenden, der den Vorteil eines geringen Apparateaufwandes mit sich bringen
würde. Weiterhin wurde diskutiert, ob in den 3. Zyklen anstelle eines ExtraktionsVerfahrens ein Anionaustauschverfahren bzw. ein
Sorptionsverfahren eingesetzt werden soll.
Im Extraktions-Zyklus, der der Uran-Plutonium-Trennung dient, wird
die salpetersaure, die Aktiniden und Spaltprodukte enthaltende Lösung aus der Brennstoffauflösung zunächst nach einem Extraktionsverfahren
behandelt, bei welchem Uran und Plutonium in das organische Extraktionsmittel überführt werden und der Großteil der Spaltprodukte
in der wäßrigen Lösung verbleibt. Die organische Phase wird abgetrennt, gewaschen (scrub) und einer für Plutonium selektiven Rückextrakt
ions-Behandlung unterzogen, bei welcher Uran in der organischen
Phase verbleibt und Plutonium, beispielsweise durch elektrolytische Reduktion in den dreiwertigen Zustand versetzt,
mit Hilfe einer wäßrigen Hydrazinnitrat-oder Hydroxylammoniumnitrat-Lösung
aus der organischen Phase in die wäßrige Phase rückextrahiert, auf diese Weise vom Uran getrennt wird und anschließend die wäßrige
Phase mit Extraktionsmittel-Lösung gewaschen wird. Das Uran
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wird mit verdünnter Salpetersäure aus der organischen in die wäßrige Phase rückextrahiert.
Je nachdem, ob vor den U-Pu-Extraktions- und Trennzyklus ein Kodekontaminationszyklus
vorgeschaltet wird oder nicht, durchläuft das Plutonium bei dem derzeit üblichen Wiederaufarbeitungsprozeß
einen Extraktionszyklus zur weiteren Reinigung von Spaltprodukten und von Uran bzw. zwei Zyklen.
Nach einer Alkan-Wäsche der Plutonium enthaltenden wäßrigen Phase
setzt das bisher bekannte Verfahren zur Reinigung von in 3-wertigem
Zustand befindlichem Plutonium innerhalb des dem U-Pu-Extraktions- und Trennzyklus nachfolgenden Pu-Reinigungszyklus ein. Das Pu (III)
wird zu Pu (IV) oxidiert und nach Zugabe von TBP aus der wäßrigen Phase in die organische Phase extrahiert. Hierbei bleibt wieder
ein beachtlicher Teil der noch mitgeschleppten Spaltprodukte, insbesondere Zirkonium und Ruthenium, in der wäßrigen Phase. Anschließend
wird nach Abtrennen und Waschen der organischen Phase das Plutonium mittels elektrolytischer Reduktion zu Pu (III)
reduziert und mit einer Hydrazinnitrat-Lösung oder Hydroxylammoniumnitrat-Lösung
in die wäßrige Phase rückextrahiert. Für den Fall, daß dem U-Pu-Trennzyklus kein Kodekontaminationszyklus vorgeschaltet
ist, wird dieses Verfahren mit den gleichen Verfahrensschritten in einem weiteren Pu-Reinigungszyklus noch einmal wiederholt.
Die Nachteile der bisher bekannten Verfahrensweise sind, daß
der Wertstoff Neptunium in den Zyklen, insbesondere im
U-Pu-Trennzyklus, aber auch in den Reinigungszyklen, praktisch
vollständig mit den Spaltprodukten in die wäßrigen Abfall-Lösungen geht,
die Anlagen zu aufwendig in Bezug auf Raumbedarf und Kosten
sind und
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der Verfahrensschritt der Oxidation des Pu (III) zu Pu (IV)
im Plutonium-Reinigungsverfahren weitere Nachteile mit
sich bringt.
Die bisher übliche Oxidation des Plutoniums erfolgt durch Zusatz von Natriumnitrit oder durch Einleiten von Stickstoffdioxid (NOp)
bzw. Distickstofftetroxid (N3O4). Das von der elektrolytischen
Reduktion her noch in der wäßrigen, Pu (III) enthaltenden Lösung ·
anwesende Hydrazinnitrat wird hierbei zerstört, beispielsweise nach
N2°4 | + H2O |
N2H5- | + HNO2 |
N2H4 | + 2HNO2 |
HNO | 3 | + | + | 2 | HNO2 | + | H+ |
HN3 | + | 2H2O | 3H2 | 0. | |||
N2 | N | 0 + | |||||
oder
Die Oxidation des Pu (III) folgt im Falle der Verwendung von N3O4
der nachstehenden Gleichung
Pu 3+ + N2O4 >■ Pu 4+ + NO2 +NO2"
Bei dieser Verfahrensweise werden hohe Überschußmengen an NaNO2
oder an N^O. benötigt, z.B. das ca. zehnfache der stöchiometrischen
Menge. Der apparative Aufwand bei großen Durchsätzen ist außerdem erheblich. Es muß in Rieselkolonnen begast werden und in einer
nachfolgenden Abstreifkolonne der Überschuß an Oxidationsmittel durch Einblasen von Luft entfernt werden. Das führt zu großen kontaminierten
Abgasmengen. Die Kosten des Verfahrensschrittes sind hoch. Allein die Kosten für das N3O4 berechnen sich zu ca. 600 DM/t
wiederaufzuarbeitenden Leichtwasser-Reaktor-Brennstoff.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein allgemein anwend-
/insbesondere bares Verfahren zur Reinigung von in wäßrigen, mit Spaltprodukten
kontaminierten Lösungen sich befindenden Aktiniden zu schaffen, das die Nachteile der bisherigen Verfahrensweise vermeidet, darüber
hinaus die Zahl der Arbeitsgänge in einem Wiederaufarbeitungsprozeß
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bestrahlter Kernbrenn- und/oder Brutstoffe verringert, die Neptunium-Gewinnung
vereinfacht und verbilligt, bzw. die Np-Gewinnung aus wäßrigen Abfall-Lösungen vermeidet, die Abtrennung des Plutoniums
von Uran und Neptunium verbessert und eine unmittelbare und betriebssicherere Prozeßführung ermöglicht. Außerdem sollen die Abfall-Lösungen
aus dem Prozeß im Hinblick auf eine umweltfreundliche Beseitigung trotz einfacher und betriebssicherer Volumenreduktion
während der Verfestigung zu einer möglichst geringen Menge verfestigten, lagerfähigen Abfalls verarbeitet werden können.
Die Aufgabe wird in überraschend einfacher Weise erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß in einem ersten Verfahrensschritt eine salpetersaure,
die Aktiniden, Hydrazinnitrat oder Hydroxylammonium nitrat, sowie Spaltprodukte enthaltende Lösung zunächst im Falle von
Pu(III) einer Elektrolysespannung unterhalb der, bei welcher Sauerstoffentwicklung
an der Anode auftritt, ausgesetzt wird, im Falle von U(IV) und/oder Np(IV) einer Elektrolysespannung in der Nähe der
Spannung, bei welcher Sauerstoffentwicklung an der Anode auftritt, oder darüber ausgesetzt wird und in einem zweiten Verfahrensschritt
das im ersten Schritt durch anodische Oxidation selektiv gebildete Pu(IV) in bekannter Weise mit einem organischen Extraktionsmittel
aus der wäßrigen Lösung in die organische Phase überführt, die organische Phase abgetrennt und der Plutonium-Gewinnung zugeführt
wird, bzw. das im ersten Schritt durch anodische Oxidation gebildete U(VI) und/oder Np(VI) in ebenfalls bekannter Weise mit einem organischen
Extraktionsmittel aus der wäßrigen in die organische Phase überführt, letztere abgetrennt und der Uran- bzw. Neptunium-Gewinnung
zugeführt wird. Im ersten Verfahrensschritt wird im Falle von Pu(III)
bei einer Dichte des Elektrolysestromes an der Anode gearbeitet, die unterhalb der Dichte liegt, bei der Sauerstoffentwicklung auftritt,
im Falle einer anodischen Oxidation des Urans und/oder Neptuniums wird die Stromdichte über diejenige, bei der Sauerstoff gebildet wird,
angehoben. Als Anodenmaterial werden Platin oder platinisierte
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Metalle mit Passivierungseigenschaften und als Kathodenmaterial litan
verwendet. In einer Weiterbildung des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird die anodische Oxidation in einer oder mehreren, hintereinandergeschalteten entweder diaphragmenlosen oder mit Diaphragmen
versehenen Elektrolysezellen durchgeführt, die den Extraktionsvorrichtungen jeweils vorangeschlossen sind.
In einer anderen Ausbildung der Erfindung wird die anodische Oxidation und die Extraktion der Aktiniden in von wäßriger Lösung
und organischem Extraktionsmittel kontinuierlich im Gegenstrom durchströmten Extraktionsvorrichtungen durchgeführt. Die Erfindung
ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der anodischen Oxidation der Aktiniden eine Zerstörung von
Hydrazinnitrat und Hydroxy!ammoniumnitrat in der Wäßrigen Lösung
erzwungen wird.
Im Laufe von Untersuchungen zur elektrochemischen Darstellung von vier Wertigkeitsstufen des Plutoniums in Perchlorsäure-Lösungen
ist von D, Cohen festgestellt worden, daß die elektrolytische
Technik reine Lösungen eines gegebenen Oxidationszustandes erzeugt,· und sich besonders als brauchbar erweist bei der Herstellung relativ konzentrierter (0,02 M) ' Lösungen von Pu (V). Aus den aufgenommenen
Strom-Spannungskurven geht hervor, daß Pu (III) zu Pu (IV) in HClO.-Lösung oxidiert werden kann bei einem Potential
4 ο
zwischen -1,3 und -1,4 Volt. Die Kurven wurden bei 25 C und ausschließlich
in 1 M HClO4 -Lösungen erarbeitet ^D. Cohen: journ.
of Inorg. and Nuclear Chemistry _18- (1961), Seiten 207 bis 2ig7 .
Aus der Literatur ist nicht zu entnehmen, daß eine anodische Oxidation von Pu (III) auch in einer so uneinheitlichen, durch
die Anzahl und die Verschiedenheit ihrer Inhaltsstoffe und deren Reaktionen gekennzeichneten, wäßrigen, salpetersauren Lösung
durchführbar erscheint.
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244959α
Das Anodenpotential für die Sauerstoffentwicklung in salpetersauren
Lösungen liegt'bei Verwendung·von Platin oder platinisierten Metallen,
wie z.B. platinisiertes Tantal oder platinisiertes Titan, um fast ein Volt höher als das Potential für die anodische Oxidation
von Hydrazin (oder Hydroxylamin) zu Stickstoff. Da die anodische Oxidation von Pu(III) zu Pu(IV) nach
Pu3+ -^-^ PU4++ e
verläuft, aber die weitere Oxidation zu Pu(VI), wie auch die Oxidation
von Uran(IV) zu Uran (VI) oder Neptunium(IV) zu Neptunium (VI) ,
nur unter.. Sauerstoff auf nähme erfolgen kann,
z.B. Pu4++ O2 3* PuO2 2++2e,
läßt sich das Plutonium zu Pu(IV) oxidieren, wenn eine anodische Säuerstoffentwicklung vermieden wird. Bei konstanter, geeignet gewählter
Badspannung (je nach Form und Größe der verwendeten Vorrichtung bzw. der Elektroden) oder bei konstantem Potential können so
Hydrazin und Pu(III) gleichzeitig oxidiert werden. Es kann bei
■ ■ 2
Stromdichten an der Anode zwisehen 1 und 10 mA/cm Anodenfläche gearbeitet
werden. Theoretisch ist eine vollständige Oxidation, eine lOO%ige Stromausbeute angenommen, für Plutonium(III) mit ca. 26,8
Ampere-Stunden pro Mol Pu(III), für Hydrazin mit ca. 107 A«h/M erreicht. In der Praxis wird jedoch an der Kathode gleichzeitig
Nitrat zu Nitrit reduziert, das seinerseits wieder in einer Sekundärreaktion eine Teilmenge des in der Nähe der Kathode sich befindenden
Hydrazins reduziert. Auf diese Weise ergibt sich für die Hydrazin-Oxidation
eine Stromausbeute von mehr als 100 %.
Nach Zerstörung der chemischen Reduktionsmittel wird ein Teil des Pu(III) in Kathodennähe auch durch N3O4 autokatalytisch zu Pu(IV)
oxidiert. Die anodische Oxidation von Uran(IV) und Neptunium(IV) in
Salpetersäuren Lösungen oder Hydrazin- oder Hydroxy!ammoniumnitrat
enthaltenden Lösungen wird bei simultaner anodischer Sauerstoffentwicklung,
d.h. bei höheren Potentialen, bzw. Stromdichten durchgeführt.
Apparativ ergibt sich die Möglichkeit in Elektrolyse -
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behältern stationär oder im Durchfluß mit oder ohne Diaphragma zu arbeiten. Die Möglichkeit ohne Diaphragma zu arbeiten, bietet
sich an, weil Hydrazin- oder Hydroxylammoniumnitrat auch kathodisch,
indirekt über primär gebildetes Nitrit, zerstört wird.
Als Kathoden- und Konstruktionswerkstoff der Zellen kommt vorzugsweise
Titan in Frage. Aber auch andere Metalle {Ta, Nb, platinierte Metalle, Au) oder Graphit können verwendet werden. Als Anode
eignet sich besonders Platin, platiniertes Ta oder platiniertes Ti.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die
drastische Kostensenkung:
Für die Oxidation mit N3O4 errechnen sich für eine zweimalige
Oxidation während des Prozeßablaufes Kosten für das N3O4 von
600 DM/t Leichtwasserreaktor (LWR)-Brennstoff. Die Energiekosten
für die anodische Oxidation (Stromkosten) errechnen sich mit nur 6 DM/t LWR-Brennstoff. Daneben ist als Vorteil die unmittelbarere
und damit betriebssicherere Prozeßführung mit Hilfe des elektrischen
Stromes zu sehen, sowie die wesentlich geringeren Abgasmengen gegenüber einer Oxidation mit N3O4 und der geringere Salzgehalt
in den zur Verfestigung gelangenden Abfall-Lösungen gegenüber einer Oxidation rait NaNO3.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen für die anodische
Oxidation erläutert, die jedoch keine Einschränkung der Erfindung darstellen.
Wirksamkeit der Oxidation von Plutonium(III) zu Pu(IV) in einer
Vorrichtung ohne Diaphragma:
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_ 9 —
ο
Anode: Platin, ca. 42 cm (Netz) Kathode: Titan, ca. 8 cm
Badspannung: ca. 2,8 V (konstant) Stromstärke: 92 mA bei Versuchsbeginn, danach absinkend
Anode: Platin, ca. 42 cm (Netz) Kathode: Titan, ca. 8 cm
Badspannung: ca. 2,8 V (konstant) Stromstärke: 92 mA bei Versuchsbeginn, danach absinkend
Stromdichte an der Anode: 2,2 mA/cm maximal
Speiselösung (=Elektrolyt):
Pu3+ :2,2 g/l
N3H5NO3:O,055 M/l
HNO3 :1,14 M/l
N3H5NO3:O,055 M/l
HNO3 :1,14 M/l
Fließgeschwindigkeit: ca. 0,5 cm/Minute
Nach bereits 3,5 Ah/1, entsprechend einer Stroraausbeute von
ca. 130 % war N2H5NO3 nicht mehr nachzuweisen. Nach 8Ah enthielt
die Lösung ^1 g/]_ pu3+
p- 2,1 g/l Pu4+
1,08 M/l HNO3
Wirksamkeit der Oxidation von U(IV). zu U(VI) in einer Vorrichtung
ohne Diaphragma:-
Anode: Platin, 2 χ 100 cm (Folie)
2 Stromdichte: rd. 1 mA/cm
Kathode: Titan, 10 cm
Badspannung: 3,0V konstant (mit Strommessung über 10 Ohm-Widerstand)
Stromstärke: anfangs 200 mA, gegen Ende des Versuchs ca. 60 mA
Speiselösung (= Elektrolyt) :
U4+ | : 4,57 | g/i |
uo2 ++ | : 0,72 | g/l |
N2H5NO3 | : 0,053 | M/l |
HNO^ | : 1,5 | M/l |
- 10 -
6 0 9 8 1 11 1 1 83
2449530
Nach ca. 4,5 Stunden, der Elektrolyt wurde im Kreislauf geführt, war kein Hydrazin mehr festzustellen; zu diesem Zeitpunkt begann
die Uranoxidation. Nach weiteren ca. 3,7 Stunden lag das Uran
nur noch im 6-wertigen Zustand vor.
Wirksamkeit der Oxidation von U(IV) zu U(VI) in einer Vorrichtung ohne Diaphragma (mit höherer Stromdichte):
Anode: Platin, 2 χ 100 cm
Stromdichte 2
zu der Anode: ca. 4,5 mA/cm
2 Kathode: Titan, IO cm
Stromstärke: ca. 900 mA
Badspannung: 11,5 V (mit Strommessung über 10 Ohm-Widerstand)
Speiselösung (im Kreislauf gefahren):
4,4 g/l U4+
1,1 g/l UO2 +"1"
0,4 M/l N3H5NO3
0,95 M/l HNO3
zielt: nur noch 1,1 g/l U
Nach 5 Stunden wurden bereits folgende Ergebnisse er-
1,1 g/l U4+ 4,4 g/l UO2"
kein ^2**'
1,15 M/l HNO,
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Claims (7)
- GESELLSCHAFT FÜR »j. Karlsruhe, den 15.10 1974KERNFORSCHUNG MBH *" PLA 74/31 Gl/lbPatentanspr üche:(u. Verfahren zur Reinigung von in niedrigen Oxidationszuständen befindlichen Aktiniden aus der Gruppe Uran (IV), Neptunium (IV) und Plutonium (III) von SpaItprodukten, wobei die Aktiniden aus wäßrigen Lösungen extrahiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Verfahrensschritt eine salpetersaure, die Aktiniden, Hydrazinnitrat oder Hydroxylamraoniumnitrat, sowie Spaltprodukte enthaltende Lösung zunächst im Falle von Pu(III) einer Elektrolysespannung unterhalb der, bei welcher Sauerstoffentwicklung an der Anode auftritt, ausgesetzt wird, im Falle von U(IV) und/oder Np(IV) einer Elektrolysespannung in der Nähe der Spannung, bei welcher Sauerstoffentwicklung an der Anode auftritt, oder darüber ausgesetzt wird und in einem zweiten Verfähr ens schritt das im ersten Schritt durch anodische Oxidation selektiv gebildete Pu(IV) in bekannter Weise mit einem organischen Extraktionsmittel aus der wäßrigen Lösung in die organische Phase überführt, die organische Phase abgetrennt und der Plutonium-Gewinnung zugeführt wird, bzw. das im ersten Schritt durch anodische Oxidation gebildete U(VI) und/oder Np(VI) in ebenfalls bekannter Weise mit einem organischen Extraktionsmittel aus der wäßrigen in die organische Phase überführt, letztere abgetrennt und der Uran- bzw. Neptunium-Gewinnung zugeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Verfahrensschritt im Falle von Pu(III) bei einer Dichte des Elektrolysestromes an der Anode gearbeitet wird, die unterhalb der Dichte liegt, bei der Sauerstoffentwicklung auftritt und im Falle einer anodischen Oxidation des Urans und/oder Neptuniums die Stromdichte über diejenige, bei der Sauerstoff gebildet wird, angehoben wird.0 9 8 17/11832U9590
- 3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Anodenmaterial Platin oder platinisierte Metalle mit Passivierungseigenschaften und als Kathodenmaterial Titan verwendet werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Oxidation in einer oder mehreren, hintereinandergeschalteten diaphragmenlosen Elektrolysezellen durchgeführt wird, die den Extraktionsvorrichtungen jeweils vorangeschlossen sind.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Oxidation in einer oder mehreren hintereinandergeschalteten, mit Diaphragmen versehenen Elektrolysezellen durchgeführt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, daß die anodische Oxidation und die Extraktion der Aktiniden in von wäßriger Lösung und organischem Extraktionsmittel kontinuierlich im Gegenstrom durchströmten Extraktionsvorrichtungsn durchgeführt wird. ·
- 7. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der anodischen Oxidation der Aktiniden eine Zerstörung von Hydrazinnitrat und Hydroxy!ammoniumnitrat in der wäßrigen Lösung erzwungen wird.6U98 17/1183
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