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Mit Druckluft betätigbare Bremsvorrichtung Die Erfindung bezieht sich
auf eine mit Druckluft betätigbare Bremsvorrichtung, vorzugsweise für mit wenigstens
einem Anhänger versehene Nutzfahrzeuge mit einer Feststellbremsanlage, die zugleich
Hilfsbremsanlage ist, die auf das Motorfahrzeug sowie den Anhänger wirkt, und die
zusammen mit der Feststellbremse des >iotorwagens mit dem Bremshebel der Feststellbremse
betätigbar ist.
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In einer Reihe von Staaten wird bei Motorwagenbremsen mit Anhängerbremsanlage
bei Betätigung der Feststellbremse sowohl das Zugfahrzeug als auch der Anhänger
gebremst. Dazu werden in eine pneumatische Bremseinrichtung ein Feststellbremsventil
und ein Anhängersteuerventil eingesetzt. Das Feststellbremsventil ist dabei als
abstufbares Feststellbremsventil ausgebildet, damit bei Betätigung der Feststellbremse
als Hilfsbremse in gewissem Umfange auch eine Dosierung der Bremswirkung herbeigeführt
werden
kann und die Feststellbremse von einem bestimmten Punkt ab nicht sofort ganz einfällt.
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Durch die Möglichkeit, die Feststellbremse als Hilfsbremse einzusetzen,
kann die Feststellbremse bei Ausfall der Betriebsbremse während der Fahrt zur Bremsung
herangezogen werden.
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In anderen Staaten verlangen jedoch Vorschriften, daß bei Betätigung
der Feststellbremse im Stand nur der Motorwagen, nicht aber der Anhänger gebremst
werden darf. In diesen Ländern kann also die Feststellbremse nicht zugleich als
Hilfsbremse verwendet werden.
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Andere Vorschriften lassen jedoch - bei Einhaltung des Grundprinzips:
bei stehendem und durch die Feststellbremse gesicherten Fahrzeug darf nur der Motorwagen
abgebremst werden - während des Fahrbetriebs die Feststellbremse als ljilfsbremse
zu, wenn dafür Sorge getragen ist, daß sich der Anhänger vom Bremsvorgang durch
die Feststellbremse durch eine Prüfvorrichtung lösen läßt.
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Aufgabe der Erfindung ist es also, das Einsetzen der Feststellbremse
als Hilfsbremse auch in den Ländern zu ermöglichen, in denen bei stehendem Fahrzeug
die Feststellbremse nur auf den Motorwagen wirken darf oder den Einsatz der Feststellbremse
dann zu ermöglichen, wenn die Vorschriften eine gleichzeitige Verwendung von Feststell-
und Hilfabremse bei Prüfung und Lösbarkeit der letzteren zulassen. Weiterhin ist
es Aufgabe der Erfindung, dem Fahrer durch eine
Warnvorrichtung
mitzuteilen, daß die Anhängerbremse gelöst oder angezogen ist.
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Diese Aufgabender Erfindung brauchen jedoch nur bei einer Bremsvorrichtung
gelöst zu werden1 die keine Federspeicherfeststellbremse hat, da es für Feststellbremsen
mit Feder speicher handelsübliche Steuerorgane gibt, die eine den Vorschriften entsprechende
Ausnutzung der Bremsvorrichtung zulassen.
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Die Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß eine Prüfeinrichtung,
bestehend aus einem zusätzlichen Ventil, einem Umsteuerventil, vorgesehen ist, mit
dem bei stehendem Fahrzeug die Feststellbremse nur für den Anhänger lösbar ist.
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Die Erfindung läßt sich vor allem bei einer Bremsvorrichtung mit einem
vom Feststellbremshebel betätigbaren Feststellbremsventil einsetzen, das in einer
auch noch mit einem Anhängersteuerventil ausgerüsteten pneumatischen Bremseinrichtung
angeordnet ist, das durch die Stellung des Feststellbremsventils beeinflußt, über
eine Vorratsleitung beim Feststellbremsen direkt einen auf die Anhängerbremse wirkenden
Bremsdruck erhält, dessen Größe beim Betriebsbremsen durch die am Anhängersteuerventil
angeschlossenen Bremskreise bestimmt wird, wobei das Anhängersteuerventil über eine
dieses mit dem Feststellbremsventil verbindenden Steuerleitung beeinflußt wird.
Bei einer solchen Bremsvorrichtung kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
in die Steuerleitung ein wiplkürlich von Hand betätigbares Steuerventil eingesetzt
sein, das durch Belüftung eines
zum Anhängersteuerventil führenden
Steuerleitungsabschnittes, der Druck auf das Anhängersteuerventil gibt, die Anhängebremse
löst. Dabei kann das Umsteuerventil durch eine Feder in die Normalstellung gedrückt
werden, in der die durch den Einsatz des Umsteuerventils gebildeten beiden Abschnitte
der Steuerleitungen miteinander verbunden sind, und das Umsteuerventil kann bei
seinem Niederdrücken den zum Anhängersteuerventil führenden Abschnitt der Steuerleitung
direkt mit der Vorratsleitung unter Umgehung des Feststellbremsventils verbinden.
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Für den Fall, daß gewünscht wird, daß für eine gewisse Zeit lang der
Anhängerwagen nicht mitgebremst wird, wenn die Feststellbremse betätigt wird, kann
das Umsteuerventil mit einer Feststellvorrichtung versehen sein, die das Umsteuerventil
in der Prüfstellung festhält.
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Für einen Fahrer, der üblicherweise mit einer Bremsvorrichtung führt,
von der er weiß, daß sie bei Betätigung der Feststellbremse auch die Bremsen der
Anhänger mit einlegt, ist es wichtig zu wissen tzw. darauf hingewiesen zu werden,
wenn der Anhänger nicht mitgebremst wird, beispielsweise dadurch, daß die vorgenannte
Festatelivorrichtung des Umsteuerventils eingelegt ist. Andererseits ist es beim
Prüfen der Anhängerbremse durch die Betätigung des Feststellbremshebels leichter,
wenn bei. Drücken der Prüftaste des Umsteuerventils durch eine Warnvorrichtung erkennbar
wird, daß sich trotz eingelegter Feststellbremse beim Betätigen des Umsteuerventil
die Bremse des Anhängerwagens tatsächlich auch in gewünschter Weise gelöst hat.
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Hierzu kann eine insbesondere aus einer Kontrolleuchte bestehende
Warneinrichtung
vorgesehen sein, die darauf hinweist, daß die Anhängerbremse gelöst ist. Eine derartige
Einrichtung kann zweckmäßigerweise so ausgestaltet sein, daß der zum Anhängersteuerventil
führende Abschnitt der Steuerleitung mit einem Druckschalter verbunden ist, der
bei Druckmangel in diesem Abschnitt die Warneinrichtung einschaltet.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
in der folgenden Beschreibung näher erläutert, der auch weitere Einzelheiten des
Gegenstandes der Erfindung entnommen werden können.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung der Bremsvorrichtung
bei gelöster Feststellbremse, also beim Fahrbetrieb, Fig. 2 dieselbe Bremsvorrichtung
in schematischer Darstellung mit festgestellter Feststellbremse, Fig. 3 die Bremsvorrichtung
bei stehendem Fahrzeug und festgestellter Bremse und bei Prüfung der Anhängerbremse,
wobei ein Umsteuerventil niedergedrückt ist,
Fig. 4 einen Ausschnitt
aus der Bremsvorrichtung mit einem Anhängersteuerventil bei gelöster Feststellbremse
entsprechend der in der Figur dargestellten Stellung, in der jedoch mit der Fahrbremse
(Fußbremse) gebremst wird.
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In Fig. t ist das Grundschema der Schaltung der Bremsvorrichtung bei
gelöster Bremse dargestellt. Der Feststellbremshebel t des Zugfahrzeugs ist über
ein Gestänge 2 mit einem Ausgleichsbalken 3 verbunden. Am Ausgleichsbalken 3 sind
Seilzüge 4 befestigt, die die Verbindung zu den mechanisch wirkenden Feststelleinrichtungen
der Radbremsen 5 herstellen, von denen nur eine gezeichnet ist. Vom Ausgleichsbalken
3 führt ein weiteres Gestänge 6 zu einem abstufbaren Feststellbremsventil 7, das
in Fig. 1 in der Stellung gelöste Feststellbremse" gezeichnet ist. Ein abstufbares
Feststellbremsventil wird hier benötigt,weil die Feststellbremse auch als Hilfsbremse
während der Fahrt zum Abbremsen des Zugfahrzeugs und des Anhängers benützt werden
soll. Durch dies abstufbare Feststellbremsventil kann beim Bremsen dafür gesorgt
werden, daß die Bremse je nach der Stellung des Feststellbremshebels allmählich
immer stärker werden wird und, nicht wie sonst bei Feststellbremsen üblich, von
einer bestimmten Stellung ab voll einfällt.
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Das abstufbare Feststellbremsventil 7 ist einerseits durch eine Vorratsleitung
8 mit einem Vorratsbehälter 9 verbunden, der von einem nicht gezeichneten Drucklufterzeuger
mit
Druckluft versorgt wird. Andererseits ist das Feststellbremsventil
7 durch eine Steuerleitung 11 mit einem Anhängersteuerventil 12 verbunden, und in
diese Steuerleitung ist ein Umsteuerventil 13 eingesetzt, das die Steuerleitung
in zwei Abschnitte i4 und 15 teilt.
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An die Vorratsleitung 9 sind außer dem abstufbaren Feststellbremsventil
7 auch das Umsteuerventil 13 und das Anhängersteuerventil 12 durch besondere Zweigleitungen
angeschlossen.
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Das Anhängersteuerventil 12 weist im übrigen Anschlußleitungen 16
und 17 für die beiden Bremskreise für die Normalbremsung des Anhängers auf. Diese
beiden Anschlußleitungen stehen mit den beiden Bremskreisen des Zugfahrzeugs in
Verbindung, so daß bei Betätigung der Fahrbremse (Fußbremse) des Zugfahrzeugs über
das Anhängersteuerventil der Anhänger mitgebremst wird.
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Schließlich ist am Anhängersteuerventil noch eine Leitung 18 angeschlossen,
die mit dem Steuerkopplungskopf 19 in Verbindung steht, mit dem die Anhängerbremsleitung
21 mit dem Zugfahrzeug verbunden wird.
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Der Abschnitt 14 der Steuerleitung 11 hat noch eine Verbindung zu
einem Druckschalter 22, der bei Druckabfall in diesem Abschnitt 14 eine Kontrolleuchte
23 einschaltet.
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Die Leitungen sind nun in den Zeichnungen so dargestellt, daß diejenigen
Leitungen, die Druck enthalten, mit zwei Linien, und die Leitungen, die keinen Druck
enthalten, mit einer Linie dargestellt sind. Die Anhängerbremse ist gelöst, wenn
in den Leitungen 18 und 2i kein Druck enthalten ist. Der Anhänger wird gebremst,
wenn diese Leitungen Druck führen.
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In der Stellung gelöste Feststellbremse", die in Fig. 1 dargestellt
ist, wird also Druckluft über die Vorratsleitung 8 durch das abstufbare Feststellbremsventil
7 und die Steuerleitung 11 mit den Abschnitten 14 und 15 durch das Umsteuerventil
13 hindurch zum Anhängersteuerventil 12 geleitet. Steht der Abschnitt 14 der Steuerleitung
11 unter Druck, dann ist das Anhängersteuerventil 12 so geschaltet, daß kein Druck
aus der Vorratsleitung 8 in die Leitung 18 gelangen kann, wenn nicht eine der Anschlußleitungen
16 und 17 auch Druck führt. Das bedeutet also, daß bei einer Stellung des Handbremshebels
1, wie er in Fig. 1 dargestellt ist, bei dem die Feststellbremse gelöst ist, auch
der Anhänger nicht gebremst wird, es sei denn, dem Anhängersteuerventil 12 würde
durch eine der Leitungen 16 oder 17 Druck aus den Bremskreisen des Zugfahrzeugs
durch Betätigung der Fußbremse zugeführt.
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In Fig. 4 ist das Anhängersteuerventil 12 mit seinen Anschlußleitungen
in dem Zustand im Hinblick auf die Vorratsleitung 8 und den Abschnitt 14 der Steuerleitung
11 dargestellt, der auch in Fig. 1 gezeigt ist. Der Unterschied gegenüber
Fig.
1 besteht hier lediglich darin, daß nun auch die Anschlußleitungen 16 und 17 durch
Betätigung des Fußbremapedales im Zugfahrzeug unter Druck stehen. Hierdurch wird
das Anhängersteuerventil so umgeschaltet, daß nunmehr die Vorratsleitung 8 direkt
mit der Leitung 18 verbunden wird und dadurch der Anhänger gebremst wird.
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In Fig. 2 ist die Schaltung mit festgestellter Feststellbremse gezeigt,
bei der sowohl das Zugfahrzeug als auch der Anhänger gebremst wird. Dies geschieht
dadurch, daß durch den Ausgleichsbalken einerseits die Seilzüge 4 und dementsprechend
die Bremsen 5 des Zugfahrzeugs gebremst werden. Außerdem wird durch das Gestänge
6 das abstufbare Feststellbremsventil 7 in die in Fig. 2 dargestellte Stellung umgeschaltet.
Die Steuerleitung 11 wird dadurch entlüftet, was bewirkt, daß das Anhängersteuerventil
12 umgeschaltet wird, so daß nunmehr Druck von der Vorratsleitung 8 direkt in die
Leitung 18 gebracht und dadurch der Anhänger gebremst wird. Da der Steuerleitungsabschnitt
14 und 15 der Steuerleitung 11 nunmehr drucklos ist, ist auch die zum Druckschalter
22 führende Leitung 24 drucklos, so daß die Kontrolleuchte 23 aufleuchtet.
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In Fig. 3 ist dargestellt, was geschieht, wenn geprüft werden soll,
ob die Anhängerbremse beim Feststellen der Feststellbremse eingelegt ist und bei
Drücken einer Prüftaste des Umsteuerventils 13 gelöst werden kann. Dies geschieht
also dadurch, daß das Umsteuerventil gegen den Druck einer Feder 25 niedergedrückt
wird. Dadurch wird der Abschnitt 14 der Steuerleitung 11 trotz feststehender Feststellbremse
wieder
drucklos und die Leitung 18 wird durch das jetzt umgeschaltete Anhängersteuerventil
12 direkt mit der Vorratsleitung 8 verbunden. Die Anhängerbremse wird gelöst, die
Kontrolleuchte 23 erlischt und dadurch wird dem Prüfenden auch angez eist, daß die
Lösung der Anhängerbremse tatsächlich erfolgt ist.