DE2448615A1 - Treibmittelzusammensetzungen - Google Patents
TreibmittelzusammensetzungenInfo
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Description
PAT E N TA N WA LT E
DR. ING. A. VAN DERWERTH DR. FRANZ LEDERER
21 HAMBURG 90 8 MÜNCHEN ÖO
W[LSTORFER STR 32 TEL. <0 40>
770861 LUCILE-GRAHN-STR. 22 -TEL. (0B91 47 29 47
München,10.10.1974 Winer Case 4-
HERCULSS INCORPORATED
910 Market Street, Wilmington/Delaware, U.S.A.
Treibmittelzusammensetzungen
Die Erfindung betrifft Treibmittelzusammensetzungen, welche hierin eingebaut Graphitfasern enthalten, um die Abbrenngeschwindigkeit
des Treibmittels zu erhöhen.
Die Abbrenngeschwindigkeiten von Treibmitteln wurden bislang dadurch erhöht, daß in das Treibmittel Drähte, Bänder oder
abgehackte Folien oder Schnitzel aus Metall eingegeben wurden. Die üblicherweise verwendeten Metalle waren Aluminium, Silber
und Zirkon, obwohl von vielen Metallen gezeigt wurde, daß sie in unterschiedlichem Ausmaß wirksam sind. Das Metall kann als
Teilchen in Form von endlosen Drähten oder Bändern, kurzen Drähten oder Bändern, abgehackten Folien oder Schnitzeln,
Plättchen, Flocken und dergleichen eingeführt werden. Die
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Metallteilchen können absichtlich in einer vorgegebenen Richtung orientiert oder ausgerichtet sein, oder sie können
willkürlich dispergiert vorliegen. Die Ketallteilchen können durch Schaffung von Pfaden eines hohen Värmediffusionsvermögens
zur überführung von Hitze von der Reaktionsoberfläche der Treibmittelverbrennung zu dem Treibmittel unterhalb der
Reaktionsoberfläche, durch Reaktion des Metalls selbst oder durch eine Kombination dieser beiden Mechanismen wirken.
Im allgemeinen werden in dem das Metallteilchen umgebenden Treibmittel während des Abbrennens Vertiefungen ausgebildet,
wodurch die Abbrennoberfläche des Treibmittels erhöht wird. Diese erhöhte Oberfläche ergibt eine Steigerung der Geschwindigkeit
des Treibmittelverbrauchs und eine erhöhte Rate der Gaserzeugung als Ergebnis hiervon.
Der Einschluß der Metallen in Treibmittel kann mehrere Nachteile mit sich bringen, abhängig von dem verwendeten Treibmitteltyp
und dem verwendeten Metall und ebenfalls abhängig von der beabsichtigten Verwendung des Treibmittels. Das Metallteilchen
enthaltende Treibmittel kann für eine zufällige Zündung durch Stoß- oder Reibungskräfte oder durch ein elektrostatisches
Entladungspotential empfindlicher werden. Die mechanischen Eigenschaften des Treibmittels können als Folge
der Einführung von Inhomogenitäten in die Treibmittelmatrix verschlechtert werden. Der spezifische Impuls des Treibmittels
kann als Folge der geringen Reaktionshitze bestimmter Metalle vermindert werden. In einigen Gasgeneratoren und bei
Schießtreibmitteln können feste Teilchen in den Abgasen wegen der scheuernden Einwirkung für die Vorrichtung schädlich sein.
Rauchlose Treibmittel können unerwünschte, sichtbare Abgase als Folge der Verbrennungsprodukte des Metalls aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die zuvor genannten Nachteile durch ein neues Treibmittel wesentlich zu vermindern oder auszuschalten.
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Es wurde nun gefunden, daß dünne Graphitfasern oder -fäden in allen Typen von Treibmitteln wie Schießtreibmitteln,
Treibmitteln für Gasgeneratoren, Treibmitteln für kleinere
Raketen und Treibmitteln für große Raketen oder Raumfahrzeuge zur Erhöhung ihrer Abbrenngeschwindigkeiten verwendet werden
können, und zwar ohne Rücksicht auf die Herstellungsmethode und unabhängig von der Orientierung der Fasern oder Fäden in
dem Treibmittel.
Es werden Graphitfasern als Stapelfasern mit Durchmessern von
etwa 4 bis 10 Mikron verwendet. Die Länge der verwendeten, Graphitfasern kann über einen weiten Bereich in Abhängigkeit
von der besonderen Anwendung variiert werden. So kurze Faserlängen
wie etwa 0,1 mm sind zur Steigerung der Abbrenngeschwindigkeiten von Treibmitteln wirksam. Faserlängen von etwa 6,35
bis etwa 19*05 mm werden vorzugsweise veriirendet. Die Fasern
können während des Mischens gebrochen werden, so daß das Vermischen zur Verhinderung der Beschädigung der Fasern
gesteuert wird. Es wurde gefunden,.daß die Erhöhung der Abbrennrate
abnimmt, wenn die Längen der verwendeten Graphitfasern abnimmt.
Die Graphitfasern werden in Mengen von etwa 0,03 bis etwa
10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Treibmittelzusammensetzung,
verwendet. Im allgemeinen wird es bevorzugt, Fasern in einer Menge von etwa 0,5 bis etwa 6 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der Treibmittelzusammensetzung, anzuwenden.
Die Graphitfasern sollten vollständig in dem Treibmittel für eine optimal gesteuerte Leistung verteilt sein. Eine solche
Verteilung wird durch inniges Vermischen in konventionellen Mischausrüstungen, die auf dem Fachgebiet der Treibmittelherstellung
verwendet werden, erreicht. Eine praktisch vollständige Verteilung kann bei den meisten Treibmittelformulierungen
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oder Ansätzen nach etwa 10-minütigem Mischen in konventionellen Mischern erreicht werden. Eine geeignete Verteilung der
Graphitfasern kann üblicherweise durch visuelle Beobachtung des Treibmittels festgestellt werden. Eine mikroskopische
Untersuchung des Treibmittels kann gegebenenfalls durchgeführt werden.
Graphitfasern bestehen im wesentlichen aus Kohlenstoffatomen, die in der für Graphit charaktistischen Kristallform angeordnet
sind. Graphitfasern können aus natürlichen oder synthetischen, organischen Materialien hergestellt werden. Beispiele
für Vorlaufernaterial, aus welchem Kohlefäden hergestellt werden,
umfassen Polyacrylnitril, Zellulose, regenerierte Zellulose, Polyvinylalkohol, Polyvinylchlorid, Polyester, Polyamide,
Pech und dergleichen.
Die Graphitfasern enthaltenden Treibmittel können nach jeder
geeigneten Methode hergestellt werden, z. B. durch das konventionelle Gießen, Gießen von Aufschlämmungen und durch Strangpressen.
Alle diese Verarbeitungsmethoden sind auf dem Gebiet der Treibmittel an sich bekannt. Die Treibmittelmatrix, in
welche die Fasern eingegeben werden, kann zum Einkomponententyp, Doppelkomponententyp, Dreifachkomponententyp oder zum
Verbundtyp gehören, wobei der letztgenannte Ausdruck in der Beschreibung modifizierte Zweikomponentenverbundtreibmittel
bezeichnet.
Die Verwendung von Graphitfasern bei der Herstellung von rauchlosen Schießtreibmitteln ist von besonderem Interesse,
da Schießtreibmittelformulierungen unter Verwendung von Verbundtyptreibmitteln hergestellt werden können, in denen
die Eigenschaften bestimmter Verbundtreibmittel wie geringe Flammentemperaturen und Verbrennungsgasen mit geringem Molekulargewicht
ausgenützt werden können, obwohl die Abbrennrate
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des Verbundtreibmittels durch Einbau von Graphitfasern oder -fäden wesentlich erhöht wird.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Treibmittelzusammensetzungen
können die Graphitfasern entweder willkürlich dispergiert oder ausgerichtet in Abhängigkeit von der zur
Herstellung des Treibmittels angewandten Methode vorliegen. Falls das Treibmittel in Form einer Granule mit einer Längsachse
stranggepreßt wird, z. B. wie bei der Herstellung der Ausgangskörner für ein gegossenes Treibmittel, oder bei der
Herstellung eines Schießtreibmittels nach den konventionel- . len Strangpreßverfahren, wird ein wesentlicher Anteil der
Graphitfasern senkrecht zu der Abbrennendoberfläche der Treibmittelgranule,
d. h. parallel zur Längsachse der Granule, orientiert sein. Die Orientierung von Graphitfasern in Treibmittelgranulen
ist in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung gezeigt. Die Fasern 10 sind senkrecht zu den Abbrennendoberflächen 12,
14-, 16 und 18 orientiert. Eine willkürliche oder statistische Orientierung von Graphitfasern ist - schematisch in der Fig. 3
dargestellt. Es wurde gefunden, daß eine maximale Steigerung der Treibmittelabbrennrate auftritt, wenn die Graphitfasern
senkrecht zur Brennoberfläche orientiert sind.
Die erfindungsgemäßen Treibmittelzusammensetzungen werden im folgenden anhand der Beispiele näher erläutert, wobei sich
alle Angaben in Teilen und Prozentsätzen auf Gewicht beziehen, falls nichts anderes angegeben ist.
Etwa 13 Teile eines Polybutadienkautschuks mit endständigen
Carnoxyresten, 0,5 Teile eines Vulkanisationsmittels für diesen Kautschuk und 4,3 Teile Methylisobuty!keton, das ein
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Lösungsmittel für den Kautschuk darstellt, wurden in einem Mischer gegeben, der auf 48,9 0C vorerwärmt war. Diese
Bestandteile wurden 5 Minuten miteinander vermischt. Dann wurden 24 Teile eines organischen Oxidationsmittels und 0,4
Teile Graphitfasern mit einem nominellen Durchmesser von ■ etwa 9 Mikron und einer Durchschnittslänge von etwa 5?08 mm
zu dem Gemisch hinzugesetzt und das Mischen für weitere 10 Minuten fortgeführt. Bei den verwendeten Graphitfasern
handelte es sich um ein handelsübliches Produkt (Warenbezeichnung Typs HM-S von Hercules Incorporated). Etwa 24 Teile des
organischen Oxidationsmittels, 0,4 Teile Graphitfasern und 4,3 Teile Methylisobutylketon wurden zu dem Gemisch hinzugesetzt
und das Gemisch wurde für weitere 10 Minuten fortgeführt. 24 Teile des organischen Oxidationsmittels, 0,4
Teile Graphitfasern und 4,3 Teile Methylisobutylketon wurden erneut zu dem Gemisch hinzugegeben und das Mischen für zusätzliche
10 Minuten fortgeführt. Der abschließende Anteil von 0,4 Teilen Graphitfasern wurde zu dem Mischer hinzugegeben,
und das Gesamtgemisch wurde 2 Stunden bei 48,9 °C bei geschlossener
Mischerkappe vermischt. Die Mischerkappe wurde dann geöffnet, und das Methylisobutylketonlösungsmittel wurde abdampfen
gelassen, bis ein Treibmittelteig von Strangpreßkonsistenz vorlag. Der Teig wurde aus einer Strangpresse mit
einem Durchmesser von 73>O3 mm durch ein Werkzeug mit einem
Durchmesser von 6,35 mm bei 63? 3 his 77 kp/cm extrudiert.
Die stranggepreßten Treibmittelstränge wurden auf Längen von 152,4 mm abgeschnitten und vier Tage bei 60 C ausvulkanisiert.
Das Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß der > Gesamtgehalt des Treibmittels an Graphitfasern von 2,0 Gew.-%
auf 4,0 Gew.-% (Beispiel 2) und 6,0 Gew.-% (Beispiel 3) erhöht
wurde. Die Fasern wurden in vier gleichen Teilmengen, wie in Beispiel 1, hinzugegeben.
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Es wurde eine Vergleichstreibmittelzusammensetzung hergestellt,
bei der keine Graphitfasern zugesetzt wurden. Die Treibmittelzusammensetzung und die Mischmethode waren dieselben, wie sie
.in Beispiel 1 angewandt wurden, jedoch mit der Ausnahme, daß die Graphitfasern weggelassen wurden.
Der Einfluß der Graphitfaserstränge auf die Abbrennrate der Verbund-Schießtreibmittelzusammensetzung der Beispiele 1 bis 4
wurde bestimmt, indem die bei 25 0C konditionierten Stränge
in einer Bombenapparatur (Atlantic Research Corporation ■ Strand Bomb Apparatus) abgebrannt wurden. Die Ergebnisse dieser
Abbrennuntersuchungen der Stränge bei verschiedenen Testdrucken sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I | 2 | 9,14 8,81 8,81 |
3 | 4 | |
Beispiele | 1 | 4,0 | 13,28 13,28 11,51 |
6,0 | 0,0 |
Gewicht der Graphitfasern | 2,0 . | Abbrenngeschwind mittels (mm/sec) |
13,64 13,64 |
igkeiten | des Treib- |
Bombendruck (atü) |
6,48 6,55 |
13,79 | 10,59 10,59 10,64 |
3,91 3,91 |
|
70,3 | 8,66 8,20 |
15,65 15,62 15,44 |
13,87 14,00 14,30 |
4,88 4,88 4,95 |
|
105 | 9,68 9,93 |
17,48 17,48 17,73 |
17,07 18,82 |
6,17 6,05 |
|
141 | 19,23 | ||||
10,67 10,85 |
18,36 18,87 19,15 |
7,65 7,59 7,21 |
|||
176 | 12,19 11,91 |
'20,62 20,96 21,77 |
8,36 8,26 9,09 |
||
211 |
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Der Einfluß der Graphitfasern auf die Abbrennrate der Schießtreibmittelzusammensetzungen
ergibt sich deutlich bei der Betrachtung der Werte für die Abbrenngeschwindigkeit der
Tabelle I. So ist bei 211 atü z. B. die Abbrenngeschwindigkeit des in Beispiel 1 hergestellten Verbundtreibmittels mit 2 %
Graphitfasern, desjenigen von Beispiel 2 mit 4 % Graphitfasern und desjenigen von Beispiel 3 mit 6 % Graphitfasern um 46 %,
108 % bzw. 155 % höher als die Abbrennrate des ■Vergleichstreibmittels gemäß Beispiel 4. Der Einfluß der Graphitfasern
auf die Abbrennrate der Schießtreibmittel ist in der Pig. 4 schematisch dargestellt, wobei die Abbrennrate in mm/sec
gegenüber dein Druck in atü aufgetragen ist. Es ist ersichtlich, daß die Neigung der Kurven, n, geringer als die Neigung beim
Vergleichstreibmittel des Beispiels 4 ist.
Die folgenden Beispiele zeigen die gesteigerten Abbrennraten, die durch Eingabe von Graphitfasern in modifizierte Zweikomponenten-Verbundtreibinittel
erreicht wurden. In diesen Beispielen wurden die Graphitfasern zu der Treibmittelmatrix
während des Mischens hinzugegeben und zu Treibmittelsträngen stranggepreßt. In Beispiel 6 wurde die geringe Fasermenge in
einer einzigen Teilmenge zugesetzt. In Beispiel 7 sowie in den Beispiele 8, 9 und 10 wurden die Pasern in zwei bzw.
drei gleichen Teilmengen zugesetzt. Jeder der extrudierten Stränge wurde getrocknet und in der Wärme während drei Tagen
bei 60 0C ausvulkanisiert. Die Stränge wurden in der zuvor
genannten Bombenapparatur (Atlantic Research Corporation Strand Bomb Apparatus) bei 141 atü nach dem Konditionieren
der Stränge auf 25 0C verbrannt. Die Grundtre'ibmittelzusamciensetzung
und die Einflüsse der Graphitfasern auf die Abbrennrate des Treibmittels sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt.
Beim Beispiel 5 handelt es sich um das Vergleichstreibmittel
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Tabelle II | Bei | s ρ i | e .1 e | 9 | 10 | |
6 | 7 | 8 | 15,1 | 15,1 | ||
Bestandteile in Gew. | .-% 5 | 16,3 | 16,2 | 15,1 | 30,0 | 30,0 |
Nitrozellulose | 16,2 | 32,3 | 32,3 | 30,1 | 5,3 | 5,3 |
Nitroglyzerin | 32,3 | 5,7 | 5,7 | 5,3 | ||
Triacetin | 5,7 | 0,2 | 0,2 | |||
grenz fla chenaktiveε | 0,2 | 0,2 | — | 2,1 | 2,1 | |
Mittel | 0,2 | 2,1 | 2,3 | 2,1 | 40,1, | 40,1 |
Stabilisatoren | 2,3 | 43,3 | 43,0 | 40,2 | 4,2 | 4,2 |
Ammoniumperchlorat | 43,3 | 0 | 0 | 4,2 | 0 | 0 |
Aluminiumpulver | 0 | 0,03 | 0,3 | 3,0 | 3,0 | 0 |
Graphitfaser ^ (Typ | HM-S) 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3,0 |
Graphitfaser (Typ | HM-U) 0 | 0 | 0 | 0 | ||
Graphitfaser 5 (Typ | KT-S) 0 | 228,6 | 160, | |||
Abbrenngeschwindigkeit | 154,9 | 167,6 | 218,4 | |||
bei 141 atü in mm/sec 76,2 | ||||||
Graphitfasern:
- hergestellt aus Polyacrylnitril (PAN)-Vorlauferverbindung,
Modul 50-60 χ 10 p.s.i.; oberflächenbehandelt
= hergestellt aus (PAN)-Vorlauferverbindung; Modul 50-60 χ 10 p.s.i.; keine Oberflächenbehandlung
^ = hergestellt aus (PAN)-Vorlauferverbindung;
Modul 32-40 χ 10 p.s.i.; oberflächenbehandeltί
Wie sich aus den Werten für die Abbrennrate für die Beispiele 5 bis 10 der Tabelle II ohne weiteres ergibt, waren die Abbrenngeschwindigkeit
der modifizierten Zweikomponentenverbund-' treibmittel, die Graphitfasern enthielten (Beispiele 6 bis 10)
stark gegenüber der Abbrennrate des Vergleichstreibmittels (Beispiel 5) erhöht. In diesen Beispielen war ein wesentlicher
Anteil der Graphitfasern senkrecht zu den Abbrenn-Endoberflachen
der Treibmittelstränge während der Extrusion der Strange
orientiert worden.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Verwendung von Graphitfasern
bei der Herstellung von Treibmitteln nach, konventionellen Aufschlämm-Gießmethoden (slurry casting methods). Die
in der Treibmittelzusammensetzung des Beispiels 12 verwendeten Graphitfasern wurden 'zu der Aufschlämmung der Treibmittelbestandteile
hinzugesetzt. Das Beispiel 11 ist eine Vergleichszusammensetzung. Die verwendeten Graphitfasern waren
zerhackt und besaßen eine Durchschnittsausgangslänge von 6,35 Nachdem die Treibmittelbestandteile in der Aufschlämmung
vermischt worden waren, wurden Blöcke des Treibmittels gegossen und fünf Tage bei 60 0C ausvulkanisiert. Von den ausgehärteten
Blöcken wurden Stränge von 6,35 x 6,35 x 101,6 mm abgesägt.
Die Stränge wurden in der zuvor genannten Bombenapparatur (Atlantic Research Corporation Strand Bomb Apparatus)
bei 70,3 atü verbrannt, und die Abbrenngeschwindigkeiten wurden gemessen. Die Werte der Abbrennraten dieser Zusammensetzungen
sind in der folgenden Tabelle III ebenfalls angegeben.
Tabelle III | Bestandteile in Gew.-% | Beispiele | 12 |
Nitrozellulose (Plastisoltyp) | 11 | 11,0 | |
Nitroglyzerin | 11,1 ■ | 41,0 | |
Vernetzungsmittel | 41,4 | 7,3 | |
Weichmacher | 7,4 | 4,9 | |
Stabilisator | 4,9 | 1,0 | |
ballistische Modifikationsmittel | 1,0 | 4,0 | |
Cyclotrimethylentrinitramin | 4,0 | 29,8 | |
Ruß (kolloidal) | 30,0 | 0 | |
Graphit fasern (Typ HI-I-S) | 0,2 | • 1,0 | |
0 | |||
Abbrenngeschwindigkeit bei 70,3 atü
in mm/see 9»4 12,2
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Die Werte der Abbrennrate zeigen eine erhöhte Abbrennrate für das Treibmittel des Beispiels 12 von etwa JO % im Vergleich
zu der Treibmittelzusammensetzung des Beispiels 11.
Die erfindungsgemäßen, festen Treibmittelzusammensetzungen,
die Graphitfasern gleichförmig hierin zur Erhöhung der Abbrennraten verteilt enthalten, können Einkomponentenzusammensetzungen,
Zweikomponentenzusammensetzungen, Dreifachkomponentenzusammensetzungen
und Verbundtypzusammensetzungen sein. Einkomponentenzusammensetzungen werden hauptsächlich aus Nitrozellulose
hergestellt und enthalten im allgemeinen Stabilisatoren. Zweikomponententreibmittel werden hauptsächlich aus
Nitrozellulose und Nitroglyzerin oder einem ähnlichen Typ von Explosivstoffweichmacher oder Plastifikationsmittel für
Nitrozellulose hergestellt. Dreikomponententreibmittel werden hauptsächlich aus Nitrozellulose, Nitroglyzerin oder ähnlichen
Explosivstoff-Plastifikationsmittein für Nitrozellulose sowie
Nitroguanidin hergestellt.. Verbundtyptreibmittel werden prinzipiell aus einem Polymerenbindemittel und einem Oxidationsmittel
in fester Teilchenform, dispergiert in dem Bindemittel, hergestellt. Beispiele für bei der Herstellung von Verbundtyptreibmitteln
verwendeten, polymeren Bindemitteln sind Polybutadien, das endständige Carboxyreste aufweist, Polybutadien,
das endständige Hydroxyreste aufweist, Polyäther, Polyurethane und dergleichen. Die Bindemittel werden aus flüssigen Polymerisaten
hergestellt, die mit Kärtern oder Vulkanisationsmitteln zur Herstellung des Treibmittelbindemittels vernetzt werden.
Oxidationsmittel werden in das nicht-ausvulkanisierte oder nicht-ausgehärtete Bindemittel während des Vermischens der
Treibmittel eingegeben. Beispiele für anwendbare Oxidationsmittel sind: anorganische, feste Oxidationsmittel wie Ammoniumperchlorat,
und organische, feste Oxidationsmittel wie Cyclotrimethylentrinitramin
(RDX), Cyclotetramethylentetranitramin (HNX) , Pentaerythrittetranitramin, Äthylendinitramin, Mischungen
hiervon und dergleichen.
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Claims (10)
1. Festes Treibmittel mit einer Zusammensetzung, ausgewählt' aus
. der aus Einkomponentenzusammensetzungen, Zweikomponentenzusammensetzungen,
Dreikomponentenzusammensetzungen, Verbundzusammensetzungen und modifizierten Zweikomponenten-Verbundzusammensetzungen
bestehenden Gruppe, dadurch gek ennz ei chnet, daß das feste Treibmittel eine Vielzahl von Graphitfasern mit Durchmessern von
etwa 4 Mikron bis'etwa 10 Mikron enthält, die im wesentlichen
gleichförmig in der Treibmittelzusammensetzung verteilt sind.
2. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Graphitfasern etwa 0,5 bis etwa
10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der festen Treibmittelzusammensetzung,
ausmachen.
3. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Treibmittelzusammensetzung zum Einkomponententyp gehört.
4. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibmittelzusammensetzung zum
Zweikomponententyp gehört.
5. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Treibmittelzusammensetzung zum Dreikomponententyp gehört.
6. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibmittelzusammensetzung vom
Verbundtyp ist.
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7« Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verbundtreibmittel ein anorganisches Oxidationsmittel und ein aus Polybutadien mit endständigen
Carboxyresten hergestelltes Bindemittel enthält.
Carboxyresten hergestelltes Bindemittel enthält.
8. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 7» dadurch,
gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel Ammoniumperchlorat ist.
9. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel ein Oxidationsmittel vom organischen Typ in Form von Cyclotrimethylentrinitramin,
Cyclotetramethylentetranitramin, Pentaerythrittetranitrat,
Äthylendinitramin oder Mischungen hiervon ist.
10. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung in Form einer
Treibmittelgranule mit einer Längsachse vorliegt, wobei
ein wesentlicher Anteil der Graphitfasern parallel zu
dieser Längsachse orientiert ist.
Treibmittelgranule mit einer Längsachse vorliegt, wobei
ein wesentlicher Anteil der Graphitfasern parallel zu
dieser Längsachse orientiert ist.
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Leerseite
Priority Applications (2)
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DE19742448615 DE2448615C3 (de) | 1974-10-11 | 1974-10-11 | Feste Treibmittel und ihre Verwendung |
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Applications Claiming Priority (2)
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FR7440189A FR2290409A1 (fr) | 1974-10-11 | 1974-11-07 | Composition propulsive contenant des fibres de graphite pour augmenter la vitesse de combustion |
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1974
- 1974-10-11 DE DE19742448615 patent/DE2448615C3/de not_active Expired
- 1974-11-07 FR FR7440189A patent/FR2290409A1/fr active Granted
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