DE2448615A1 - Treibmittelzusammensetzungen - Google Patents

Treibmittelzusammensetzungen

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DE2448615A1 DE19742448615 DE2448615A DE2448615A1 DE 2448615 A1 DE2448615 A1 DE 2448615A1 DE 19742448615 DE19742448615 DE 19742448615 DE 2448615 A DE2448615 A DE 2448615A DE 2448615 A1 DE2448615 A1 DE 2448615A1
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Description

PAT E N TA N WA LT E
DR. ING. A. VAN DERWERTH DR. FRANZ LEDERER
21 HAMBURG 90 8 MÜNCHEN ÖO
W[LSTORFER STR 32 TEL. <0 40> 770861 LUCILE-GRAHN-STR. 22 -TEL. (0B91 47 29 47
München,10.10.1974 Winer Case 4-
HERCULSS INCORPORATED
910 Market Street, Wilmington/Delaware, U.S.A.
Treibmittelzusammensetzungen
Die Erfindung betrifft Treibmittelzusammensetzungen, welche hierin eingebaut Graphitfasern enthalten, um die Abbrenngeschwindigkeit des Treibmittels zu erhöhen.
Die Abbrenngeschwindigkeiten von Treibmitteln wurden bislang dadurch erhöht, daß in das Treibmittel Drähte, Bänder oder abgehackte Folien oder Schnitzel aus Metall eingegeben wurden. Die üblicherweise verwendeten Metalle waren Aluminium, Silber und Zirkon, obwohl von vielen Metallen gezeigt wurde, daß sie in unterschiedlichem Ausmaß wirksam sind. Das Metall kann als Teilchen in Form von endlosen Drähten oder Bändern, kurzen Drähten oder Bändern, abgehackten Folien oder Schnitzeln, Plättchen, Flocken und dergleichen eingeführt werden. Die
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DEUTSCHE BANK AO.. HARBURG 93/20813 POSTSCHECK! HAMBURG 1:73 20-206
TELECRAMMEi U D E R E «V'We NT M;O N C H E■ fci\ ·■:'."'.'"}
"2" 2448815
Metallteilchen können absichtlich in einer vorgegebenen Richtung orientiert oder ausgerichtet sein, oder sie können willkürlich dispergiert vorliegen. Die Ketallteilchen können durch Schaffung von Pfaden eines hohen Värmediffusionsvermögens zur überführung von Hitze von der Reaktionsoberfläche der Treibmittelverbrennung zu dem Treibmittel unterhalb der Reaktionsoberfläche, durch Reaktion des Metalls selbst oder durch eine Kombination dieser beiden Mechanismen wirken. Im allgemeinen werden in dem das Metallteilchen umgebenden Treibmittel während des Abbrennens Vertiefungen ausgebildet, wodurch die Abbrennoberfläche des Treibmittels erhöht wird. Diese erhöhte Oberfläche ergibt eine Steigerung der Geschwindigkeit des Treibmittelverbrauchs und eine erhöhte Rate der Gaserzeugung als Ergebnis hiervon.
Der Einschluß der Metallen in Treibmittel kann mehrere Nachteile mit sich bringen, abhängig von dem verwendeten Treibmitteltyp und dem verwendeten Metall und ebenfalls abhängig von der beabsichtigten Verwendung des Treibmittels. Das Metallteilchen enthaltende Treibmittel kann für eine zufällige Zündung durch Stoß- oder Reibungskräfte oder durch ein elektrostatisches Entladungspotential empfindlicher werden. Die mechanischen Eigenschaften des Treibmittels können als Folge der Einführung von Inhomogenitäten in die Treibmittelmatrix verschlechtert werden. Der spezifische Impuls des Treibmittels kann als Folge der geringen Reaktionshitze bestimmter Metalle vermindert werden. In einigen Gasgeneratoren und bei Schießtreibmitteln können feste Teilchen in den Abgasen wegen der scheuernden Einwirkung für die Vorrichtung schädlich sein. Rauchlose Treibmittel können unerwünschte, sichtbare Abgase als Folge der Verbrennungsprodukte des Metalls aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die zuvor genannten Nachteile durch ein neues Treibmittel wesentlich zu vermindern oder auszuschalten.
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Es wurde nun gefunden, daß dünne Graphitfasern oder -fäden in allen Typen von Treibmitteln wie Schießtreibmitteln, Treibmitteln für Gasgeneratoren, Treibmitteln für kleinere Raketen und Treibmitteln für große Raketen oder Raumfahrzeuge zur Erhöhung ihrer Abbrenngeschwindigkeiten verwendet werden können, und zwar ohne Rücksicht auf die Herstellungsmethode und unabhängig von der Orientierung der Fasern oder Fäden in dem Treibmittel.
Es werden Graphitfasern als Stapelfasern mit Durchmessern von etwa 4 bis 10 Mikron verwendet. Die Länge der verwendeten, Graphitfasern kann über einen weiten Bereich in Abhängigkeit von der besonderen Anwendung variiert werden. So kurze Faserlängen wie etwa 0,1 mm sind zur Steigerung der Abbrenngeschwindigkeiten von Treibmitteln wirksam. Faserlängen von etwa 6,35 bis etwa 19*05 mm werden vorzugsweise veriirendet. Die Fasern können während des Mischens gebrochen werden, so daß das Vermischen zur Verhinderung der Beschädigung der Fasern gesteuert wird. Es wurde gefunden,.daß die Erhöhung der Abbrennrate abnimmt, wenn die Längen der verwendeten Graphitfasern abnimmt.
Die Graphitfasern werden in Mengen von etwa 0,03 bis etwa 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Treibmittelzusammensetzung, verwendet. Im allgemeinen wird es bevorzugt, Fasern in einer Menge von etwa 0,5 bis etwa 6 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung, anzuwenden.
Die Graphitfasern sollten vollständig in dem Treibmittel für eine optimal gesteuerte Leistung verteilt sein. Eine solche Verteilung wird durch inniges Vermischen in konventionellen Mischausrüstungen, die auf dem Fachgebiet der Treibmittelherstellung verwendet werden, erreicht. Eine praktisch vollständige Verteilung kann bei den meisten Treibmittelformulierungen
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oder Ansätzen nach etwa 10-minütigem Mischen in konventionellen Mischern erreicht werden. Eine geeignete Verteilung der Graphitfasern kann üblicherweise durch visuelle Beobachtung des Treibmittels festgestellt werden. Eine mikroskopische Untersuchung des Treibmittels kann gegebenenfalls durchgeführt werden.
Graphitfasern bestehen im wesentlichen aus Kohlenstoffatomen, die in der für Graphit charaktistischen Kristallform angeordnet sind. Graphitfasern können aus natürlichen oder synthetischen, organischen Materialien hergestellt werden. Beispiele für Vorlaufernaterial, aus welchem Kohlefäden hergestellt werden, umfassen Polyacrylnitril, Zellulose, regenerierte Zellulose, Polyvinylalkohol, Polyvinylchlorid, Polyester, Polyamide, Pech und dergleichen.
Die Graphitfasern enthaltenden Treibmittel können nach jeder geeigneten Methode hergestellt werden, z. B. durch das konventionelle Gießen, Gießen von Aufschlämmungen und durch Strangpressen. Alle diese Verarbeitungsmethoden sind auf dem Gebiet der Treibmittel an sich bekannt. Die Treibmittelmatrix, in welche die Fasern eingegeben werden, kann zum Einkomponententyp, Doppelkomponententyp, Dreifachkomponententyp oder zum Verbundtyp gehören, wobei der letztgenannte Ausdruck in der Beschreibung modifizierte Zweikomponentenverbundtreibmittel bezeichnet.
Die Verwendung von Graphitfasern bei der Herstellung von rauchlosen Schießtreibmitteln ist von besonderem Interesse, da Schießtreibmittelformulierungen unter Verwendung von Verbundtyptreibmitteln hergestellt werden können, in denen die Eigenschaften bestimmter Verbundtreibmittel wie geringe Flammentemperaturen und Verbrennungsgasen mit geringem Molekulargewicht ausgenützt werden können, obwohl die Abbrennrate
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des Verbundtreibmittels durch Einbau von Graphitfasern oder -fäden wesentlich erhöht wird.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Treibmittelzusammensetzungen können die Graphitfasern entweder willkürlich dispergiert oder ausgerichtet in Abhängigkeit von der zur Herstellung des Treibmittels angewandten Methode vorliegen. Falls das Treibmittel in Form einer Granule mit einer Längsachse stranggepreßt wird, z. B. wie bei der Herstellung der Ausgangskörner für ein gegossenes Treibmittel, oder bei der Herstellung eines Schießtreibmittels nach den konventionel- . len Strangpreßverfahren, wird ein wesentlicher Anteil der Graphitfasern senkrecht zu der Abbrennendoberfläche der Treibmittelgranule, d. h. parallel zur Längsachse der Granule, orientiert sein. Die Orientierung von Graphitfasern in Treibmittelgranulen ist in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung gezeigt. Die Fasern 10 sind senkrecht zu den Abbrennendoberflächen 12, 14-, 16 und 18 orientiert. Eine willkürliche oder statistische Orientierung von Graphitfasern ist - schematisch in der Fig. 3 dargestellt. Es wurde gefunden, daß eine maximale Steigerung der Treibmittelabbrennrate auftritt, wenn die Graphitfasern senkrecht zur Brennoberfläche orientiert sind.
Die erfindungsgemäßen Treibmittelzusammensetzungen werden im folgenden anhand der Beispiele näher erläutert, wobei sich alle Angaben in Teilen und Prozentsätzen auf Gewicht beziehen, falls nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1
Etwa 13 Teile eines Polybutadienkautschuks mit endständigen Carnoxyresten, 0,5 Teile eines Vulkanisationsmittels für diesen Kautschuk und 4,3 Teile Methylisobuty!keton, das ein
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Lösungsmittel für den Kautschuk darstellt, wurden in einem Mischer gegeben, der auf 48,9 0C vorerwärmt war. Diese Bestandteile wurden 5 Minuten miteinander vermischt. Dann wurden 24 Teile eines organischen Oxidationsmittels und 0,4 Teile Graphitfasern mit einem nominellen Durchmesser von ■ etwa 9 Mikron und einer Durchschnittslänge von etwa 5?08 mm zu dem Gemisch hinzugesetzt und das Mischen für weitere 10 Minuten fortgeführt. Bei den verwendeten Graphitfasern handelte es sich um ein handelsübliches Produkt (Warenbezeichnung Typs HM-S von Hercules Incorporated). Etwa 24 Teile des organischen Oxidationsmittels, 0,4 Teile Graphitfasern und 4,3 Teile Methylisobutylketon wurden zu dem Gemisch hinzugesetzt und das Gemisch wurde für weitere 10 Minuten fortgeführt. 24 Teile des organischen Oxidationsmittels, 0,4 Teile Graphitfasern und 4,3 Teile Methylisobutylketon wurden erneut zu dem Gemisch hinzugegeben und das Mischen für zusätzliche 10 Minuten fortgeführt. Der abschließende Anteil von 0,4 Teilen Graphitfasern wurde zu dem Mischer hinzugegeben, und das Gesamtgemisch wurde 2 Stunden bei 48,9 °C bei geschlossener Mischerkappe vermischt. Die Mischerkappe wurde dann geöffnet, und das Methylisobutylketonlösungsmittel wurde abdampfen gelassen, bis ein Treibmittelteig von Strangpreßkonsistenz vorlag. Der Teig wurde aus einer Strangpresse mit einem Durchmesser von 73>O3 mm durch ein Werkzeug mit einem Durchmesser von 6,35 mm bei 63? 3 his 77 kp/cm extrudiert. Die stranggepreßten Treibmittelstränge wurden auf Längen von 152,4 mm abgeschnitten und vier Tage bei 60 C ausvulkanisiert.
Beispiele 2 und 3
Das Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß der > Gesamtgehalt des Treibmittels an Graphitfasern von 2,0 Gew.-% auf 4,0 Gew.-% (Beispiel 2) und 6,0 Gew.-% (Beispiel 3) erhöht wurde. Die Fasern wurden in vier gleichen Teilmengen, wie in Beispiel 1, hinzugegeben.
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Beispiel 4
Es wurde eine Vergleichstreibmittelzusammensetzung hergestellt, bei der keine Graphitfasern zugesetzt wurden. Die Treibmittelzusammensetzung und die Mischmethode waren dieselben, wie sie .in Beispiel 1 angewandt wurden, jedoch mit der Ausnahme, daß die Graphitfasern weggelassen wurden.
Der Einfluß der Graphitfaserstränge auf die Abbrennrate der Verbund-Schießtreibmittelzusammensetzung der Beispiele 1 bis 4 wurde bestimmt, indem die bei 25 0C konditionierten Stränge in einer Bombenapparatur (Atlantic Research Corporation ■ Strand Bomb Apparatus) abgebrannt wurden. Die Ergebnisse dieser Abbrennuntersuchungen der Stränge bei verschiedenen Testdrucken sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I 2 9,14
8,81
8,81
3 4
Beispiele 1 4,0 13,28
13,28
11,51
6,0 0,0
Gewicht der Graphitfasern 2,0 . Abbrenngeschwind
mittels (mm/sec)
13,64
13,64
igkeiten des Treib-
Bombendruck
(atü)
6,48
6,55
13,79 10,59
10,59
10,64
3,91
3,91
70,3 8,66
8,20
15,65
15,62
15,44
13,87
14,00
14,30
4,88
4,88
4,95
105 9,68
9,93
17,48
17,48
17,73
17,07
18,82
6,17
6,05
141 19,23
10,67
10,85
18,36
18,87
19,15
7,65
7,59
7,21
176 12,19
11,91
'20,62
20,96
21,77
8,36
8,26
9,09
211
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Der Einfluß der Graphitfasern auf die Abbrennrate der Schießtreibmittelzusammensetzungen ergibt sich deutlich bei der Betrachtung der Werte für die Abbrenngeschwindigkeit der Tabelle I. So ist bei 211 atü z. B. die Abbrenngeschwindigkeit des in Beispiel 1 hergestellten Verbundtreibmittels mit 2 % Graphitfasern, desjenigen von Beispiel 2 mit 4 % Graphitfasern und desjenigen von Beispiel 3 mit 6 % Graphitfasern um 46 %, 108 % bzw. 155 % höher als die Abbrennrate des ■Vergleichstreibmittels gemäß Beispiel 4. Der Einfluß der Graphitfasern auf die Abbrennrate der Schießtreibmittel ist in der Pig. 4 schematisch dargestellt, wobei die Abbrennrate in mm/sec gegenüber dein Druck in atü aufgetragen ist. Es ist ersichtlich, daß die Neigung der Kurven, n, geringer als die Neigung beim Vergleichstreibmittel des Beispiels 4 ist.
Beispiele ^ bis 10
Die folgenden Beispiele zeigen die gesteigerten Abbrennraten, die durch Eingabe von Graphitfasern in modifizierte Zweikomponenten-Verbundtreibinittel erreicht wurden. In diesen Beispielen wurden die Graphitfasern zu der Treibmittelmatrix während des Mischens hinzugegeben und zu Treibmittelsträngen stranggepreßt. In Beispiel 6 wurde die geringe Fasermenge in einer einzigen Teilmenge zugesetzt. In Beispiel 7 sowie in den Beispiele 8, 9 und 10 wurden die Pasern in zwei bzw. drei gleichen Teilmengen zugesetzt. Jeder der extrudierten Stränge wurde getrocknet und in der Wärme während drei Tagen bei 60 0C ausvulkanisiert. Die Stränge wurden in der zuvor genannten Bombenapparatur (Atlantic Research Corporation Strand Bomb Apparatus) bei 141 atü nach dem Konditionieren der Stränge auf 25 0C verbrannt. Die Grundtre'ibmittelzusamciensetzung und die Einflüsse der Graphitfasern auf die Abbrennrate des Treibmittels sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt. Beim Beispiel 5 handelt es sich um das Vergleichstreibmittel
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Tabelle II Bei s ρ i e .1 e 9 10
6 7 8 15,1 15,1
Bestandteile in Gew. .-% 5 16,3 16,2 15,1 30,0 30,0
Nitrozellulose 16,2 32,3 32,3 30,1 5,3 5,3
Nitroglyzerin 32,3 5,7 5,7 5,3
Triacetin 5,7 0,2 0,2
grenz fla chenaktiveε 0,2 0,2 2,1 2,1
Mittel 0,2 2,1 2,3 2,1 40,1, 40,1
Stabilisatoren 2,3 43,3 43,0 40,2 4,2 4,2
Ammoniumperchlorat 43,3 0 0 4,2 0 0
Aluminiumpulver 0 0,03 0,3 3,0 3,0 0
Graphitfaser ^ (Typ HM-S) 0 0 0 0 0 3,0
Graphitfaser (Typ HM-U) 0 0 0 0
Graphitfaser 5 (Typ KT-S) 0 228,6 160,
Abbrenngeschwindigkeit 154,9 167,6 218,4
bei 141 atü in mm/sec 76,2
Graphitfasern:
- hergestellt aus Polyacrylnitril (PAN)-Vorlauferverbindung, Modul 50-60 χ 10 p.s.i.; oberflächenbehandelt
= hergestellt aus (PAN)-Vorlauferverbindung; Modul 50-60 χ 10 p.s.i.; keine Oberflächenbehandlung
^ = hergestellt aus (PAN)-Vorlauferverbindung; Modul 32-40 χ 10 p.s.i.; oberflächenbehandeltί
Wie sich aus den Werten für die Abbrennrate für die Beispiele 5 bis 10 der Tabelle II ohne weiteres ergibt, waren die Abbrenngeschwindigkeit der modifizierten Zweikomponentenverbund-' treibmittel, die Graphitfasern enthielten (Beispiele 6 bis 10) stark gegenüber der Abbrennrate des Vergleichstreibmittels (Beispiel 5) erhöht. In diesen Beispielen war ein wesentlicher Anteil der Graphitfasern senkrecht zu den Abbrenn-Endoberflachen der Treibmittelstränge während der Extrusion der Strange orientiert worden.
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Beispiele 11 und 12
Die folgenden Beispiele erläutern die Verwendung von Graphitfasern bei der Herstellung von Treibmitteln nach, konventionellen Aufschlämm-Gießmethoden (slurry casting methods). Die in der Treibmittelzusammensetzung des Beispiels 12 verwendeten Graphitfasern wurden 'zu der Aufschlämmung der Treibmittelbestandteile hinzugesetzt. Das Beispiel 11 ist eine Vergleichszusammensetzung. Die verwendeten Graphitfasern waren zerhackt und besaßen eine Durchschnittsausgangslänge von 6,35 Nachdem die Treibmittelbestandteile in der Aufschlämmung vermischt worden waren, wurden Blöcke des Treibmittels gegossen und fünf Tage bei 60 0C ausvulkanisiert. Von den ausgehärteten Blöcken wurden Stränge von 6,35 x 6,35 x 101,6 mm abgesägt. Die Stränge wurden in der zuvor genannten Bombenapparatur (Atlantic Research Corporation Strand Bomb Apparatus) bei 70,3 atü verbrannt, und die Abbrenngeschwindigkeiten wurden gemessen. Die Werte der Abbrennraten dieser Zusammensetzungen sind in der folgenden Tabelle III ebenfalls angegeben.
Tabelle III Bestandteile in Gew.-% Beispiele 12
Nitrozellulose (Plastisoltyp) 11 11,0
Nitroglyzerin 11,1 ■ 41,0
Vernetzungsmittel 41,4 7,3
Weichmacher 7,4 4,9
Stabilisator 4,9 1,0
ballistische Modifikationsmittel 1,0 4,0
Cyclotrimethylentrinitramin 4,0 29,8
Ruß (kolloidal) 30,0 0
Graphit fasern (Typ HI-I-S) 0,2 • 1,0
0
Abbrenngeschwindigkeit bei 70,3 atü
in mm/see 9»4 12,2
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Die Werte der Abbrennrate zeigen eine erhöhte Abbrennrate für das Treibmittel des Beispiels 12 von etwa JO % im Vergleich zu der Treibmittelzusammensetzung des Beispiels 11.
Die erfindungsgemäßen, festen Treibmittelzusammensetzungen, die Graphitfasern gleichförmig hierin zur Erhöhung der Abbrennraten verteilt enthalten, können Einkomponentenzusammensetzungen, Zweikomponentenzusammensetzungen, Dreifachkomponentenzusammensetzungen und Verbundtypzusammensetzungen sein. Einkomponentenzusammensetzungen werden hauptsächlich aus Nitrozellulose hergestellt und enthalten im allgemeinen Stabilisatoren. Zweikomponententreibmittel werden hauptsächlich aus Nitrozellulose und Nitroglyzerin oder einem ähnlichen Typ von Explosivstoffweichmacher oder Plastifikationsmittel für Nitrozellulose hergestellt. Dreikomponententreibmittel werden hauptsächlich aus Nitrozellulose, Nitroglyzerin oder ähnlichen Explosivstoff-Plastifikationsmittein für Nitrozellulose sowie Nitroguanidin hergestellt.. Verbundtyptreibmittel werden prinzipiell aus einem Polymerenbindemittel und einem Oxidationsmittel in fester Teilchenform, dispergiert in dem Bindemittel, hergestellt. Beispiele für bei der Herstellung von Verbundtyptreibmitteln verwendeten, polymeren Bindemitteln sind Polybutadien, das endständige Carboxyreste aufweist, Polybutadien, das endständige Hydroxyreste aufweist, Polyäther, Polyurethane und dergleichen. Die Bindemittel werden aus flüssigen Polymerisaten hergestellt, die mit Kärtern oder Vulkanisationsmitteln zur Herstellung des Treibmittelbindemittels vernetzt werden. Oxidationsmittel werden in das nicht-ausvulkanisierte oder nicht-ausgehärtete Bindemittel während des Vermischens der Treibmittel eingegeben. Beispiele für anwendbare Oxidationsmittel sind: anorganische, feste Oxidationsmittel wie Ammoniumperchlorat, und organische, feste Oxidationsmittel wie Cyclotrimethylentrinitramin (RDX), Cyclotetramethylentetranitramin (HNX) , Pentaerythrittetranitramin, Äthylendinitramin, Mischungen hiervon und dergleichen.
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Claims (10)

Patentansprüche
1. Festes Treibmittel mit einer Zusammensetzung, ausgewählt' aus . der aus Einkomponentenzusammensetzungen, Zweikomponentenzusammensetzungen, Dreikomponentenzusammensetzungen, Verbundzusammensetzungen und modifizierten Zweikomponenten-Verbundzusammensetzungen bestehenden Gruppe, dadurch gek ennz ei chnet, daß das feste Treibmittel eine Vielzahl von Graphitfasern mit Durchmessern von etwa 4 Mikron bis'etwa 10 Mikron enthält, die im wesentlichen gleichförmig in der Treibmittelzusammensetzung verteilt sind.
2. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Graphitfasern etwa 0,5 bis etwa 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der festen Treibmittelzusammensetzung, ausmachen.
3. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibmittelzusammensetzung zum Einkomponententyp gehört.
4. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibmittelzusammensetzung zum Zweikomponententyp gehört.
5. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibmittelzusammensetzung zum Dreikomponententyp gehört.
6. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibmittelzusammensetzung vom Verbundtyp ist.
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7« Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbundtreibmittel ein anorganisches Oxidationsmittel und ein aus Polybutadien mit endständigen
Carboxyresten hergestelltes Bindemittel enthält.
8. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 7» dadurch, gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel Ammoniumperchlorat ist.
9. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel ein Oxidationsmittel vom organischen Typ in Form von Cyclotrimethylentrinitramin, Cyclotetramethylentetranitramin, Pentaerythrittetranitrat, Äthylendinitramin oder Mischungen hiervon ist.
10. Feste Treibmittelzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung in Form einer
Treibmittelgranule mit einer Längsachse vorliegt, wobei
ein wesentlicher Anteil der Graphitfasern parallel zu
dieser Längsachse orientiert ist.
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