DE244589C

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Publication number: DE244589C
Application number: DENDAT244589D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- .M 244589 -KLASSE-59 α. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Juli 1910 ab.

Bei den bisher bekannten, zur Wasserförderung bestimmten, mit Druckhauben, Windkesseln o. dgl. versehenen Plungerpumpen tritt die zum Auffüllen der Druckhauben erforderliehe Luft durch am Pumpenkörper angeordnete, sogenannte Schnüffelventile hindurch, welche sich nur beim Saughub der Pumpe nach der Atmosphäre öffnen und hierbei die erforderlichen Luftmengen ansaugen. Es hat

ίο sich nun gezeigt, daß die Luft infolge der lebhaften, durch die Bewegung des Kolbens erzeugten Wasserbewegung in sehr feine Bläschen aufgelöst wird, die nur langsam aufsteigen, so daß ein großer Teil der Bläschen über-

.15 haupt nicht zum Luftraum der Druckhaube gelangen kann, sondern gleichzeitig mit dem · Wasser weiter befördert wird, das hierdurch* oft ein milchiges Aussehen annimmt und dasselbe auch auf längerem Förderwege beibehält. Zur Beseitigung dieses Nachteils hat man nun besondere Hilfsluftpumpen zum Auffüllen der Druckhauben angeordnet, die unabhängig von der Kolbenpumpe angetrieben werden und die Luft unmittelbar in den Luftraum der Duckhauben fördern. Die den Gegenstand der Erfindung bildende Kolbenpumpe stellt nun eine weitere Verbesserung der letzteren Art von Pumpen dar, die darin besteht, daß die zur Beschaffung der Luft für die Druckhauben bestimmte Hilfspumpe derart mit der wasserfördernden Kolbenpumpe in Verbindung gebracht wird, daß sie nur durch die Kolbenbewegung der letzteren, d. h. ohne Zuhilfenahme besonderer Antriebsorgane betätigt wird.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der den Gegenstand der Erfindung bildenden Hilfspumpe im Längsschnitt in Verbindung mit der nur teilweise dargestellten Kolbenpumpe gezeigt.

Der Innenraum α der als Plungerpumpe ausgebildeten Kolbenpumpe k ist durch den Raum b bei geöffnetem Ventil c mit einem Nebenraum d verbunden, yi welchem gemäß vorliegender Erfindung eine Hilfspumpe e zur Beschaffung der für die Druckhauben der Kolbenpumpe erforderlichen Druckluft untergebracht ist. Auf der linken Seite der Hilfspumpe e ist ein Saugventil f und Druckventil g zum Ansaugen und Fortdrücken der für die Druckhauben erforderlichen Luft angeordnet. Die Bewegung des Hilfskolbens erfolgt bei geöffnetem Ventil c lediglich durch die von dem Plungerkolben der Hauptpumpe k hervorgerufenen Druck- und Saug Wirkungen, wobei das Ventil c zur Regelung der Wasserbewegung und damit der Kolbenbewegung in dem Nebenraum d dient. Der Kolben der Hilfspumpe e ist als Differentialkolben ausgebildet, wodurch man in der Lage ist, dem zur Förderung der Luft bestimmten kleineren Kolben des Differentialkolbens einen beliebigen

Querschnitt zu geben und denselben eriorder- j lichenfalls so klein zu dimensionieren, daß er den größten in den Leitungen bzw. in der Druckhaube vorkommenden Druck sicher überwindet.

Die Anordnung eines Differentialkolbens bietet ferner den Vorteil, daß der Durchtritt von Wasser infolge de·, -ruf der rechten Seite des Differentialkolbens wirkenden Wasserdruckes auf die linke Seite des Differentialkolbens vermieden wird, da das durch den ringförmigen Teil des Differential kolbens in den Ringraum h übertretende Wasser direkt aus diesem mittels eines Ablaßhahnes i oder in anderer Weise entfernt werden kann. Der Ablaßhahn i kann gleichzeitig auch als Drosselorgan dienen, um die in dem Ringraum h befindliche Luft abzudrosseln und so die Bewegung des Differentialkolbens nach links durch ein Luftpolster zu begrenzen, während die Bewegung nach rechts durch einen Gummipuffer η ο. dgl. begrenzt ist, das gleichzeitig zur Dämpfung des beim Anschlagen des Differentialkolbens entstehenden Geräusches dient. Um eine möglichst gute Kühlung aller Teile der Hilfspumpe zu erzielen, steht der Inneriraum des Differentialkolbens der Hilfspumpe mit dem Wasserraum in offener Verbindung, und kann außerdem auch ein Kühlmantel m vorgesehen sein.

Die Hilfspumpe e gemäß vorliegender Erfindung, deren Druckluft auch in beliebige andere Druckbehälter gefördert werden kann, läßt sich auch vollständig getrennt von der Hauptpumpe anordnen, in welchem Falle die größere Kolbenseite des Differentialkolbens durch eine mit einem Absperrorgan versehene Rohrleitung mit dem Innenraum der Hauptpumpe verbunden werden muß. Besonders einfach gestaltet sich jedoch die Anordnung, daß die Hilfspumpe, wie in der Zeichnung dargestellt, in einem unmittelbar mit der Hauptpumpe verbundenen Nebenraum untergebracht ist.

Claims

Patent-Anspruch :

Lufteinlaßvorrichtung für Druckhauben, Windkessel o. dgl., bei welcher die erforderliche Luft durch eine Hilfskolbenpumpe beschafft wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben der Hilfspumpe als Differential- oder Stufenkolben ausgebildet und der ringförmige Raum zwischen den Kolbenflächen zwecks Verbindung mit der Atmosphäre mit einem Abschlußorgan versehen ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.