DE2441414A1 - Verfahren zur umsetzung von schwefelwasserstoff und c tief 4 -kohlenwasserstoff - Google Patents
Verfahren zur umsetzung von schwefelwasserstoff und c tief 4 -kohlenwasserstoffInfo
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Description
Die Erzeugung von Thiophen aus Raffinerie-Nebenproduktgasen durch Umsetzen von Schwefelwasserstoff oder Schwefel mit
n-Eutan, n-Butylen und Butadien ist seit vielen Jahren Gegenstand
der Untersuchung. Nach einem der Raffinerie-Frühprozesse (wie in US-PS 2 450 658 beschrieben) wird Butan oder
Butylen mit Schwefel bei Temperaturen im Bereich von 593 ^is
704-° C in einem Reaktionsrohr aus rostfreiem Stahl zur Bildung von Thiophen und Teerrückständen umgesetzt. Bei diesem
nichtkatalytisehen Prozess fällt fast ebensoviel Nebenprodukt-Teer
wie erwünschtes Thiophen an.
In US-PS 2 4-50 659 ist bei der Beschreibung der Umsetzung von
Butan und Schwefel in der Dampfphase ausgeführt, dass die Reaktion mit extremer Geschwindigkeit abläuft, wobei die
einzige Begrenzung sich anscheinend aus der Schnelligkeit
— 1 —
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-A.
ergibt, mit der man der Reaktionsmischung Wärme zuführen kann.
Nach US-PS 2 558 507 wird Butylen mit Schwefelwasserstoff über
einem Aluminiumoxid-Katalysator zur Bildung von Thiophen umgesetzt. Nach US-PS 2 570 722 erfolgt eine Umsetzung von Butylen
mit einer Mischung von Schwefeldioxid und Schwefelwasserstoff über Dehydrierungs-Katalysatoren zur Bildung von Thiophen.
Nach US-PS 2 694 074 wird zur Bildung von Thiophen Butylen mit
einer Mischung von Schwefelwasserstoff und einer thermisch labilen Schwefelverbindung über einem Dehydrierungskatalysator
umgesetzt. Bei einer ähnlichen, in US-PS 2 694 075 beschriebenen Umsetzung erfolgt zur Bildung von Thiophen eine Umsetzung
von Butan mit Schwefelwasserstoff über einem Dehydrierungskatalysator. Bei dieser Umsetzung liegt die Katalysator-Kontaktzeit
im Bereich von 0,2 bis 2 Sekunden, und das Molverhältnis von Schwefelwasserstoff zu Butan beträgt 0,5 : 1
bis 6 ϊ 1. Die Katalysator-Lebenszeit hat die Grössenordnung
von etwa 75 Minuten.
Die Erzeugung von Thiophen aus Butan oder Buten und Schwefelwasserstoff
wird auch durch die extrem korrosiven Bedingungen erschwert, die sich bei Reaktionstemperaturen einstellen und
zu einem exzessiven Verlust an Reaktormetall führen. Dies gilt besonders, wenn grosse Wärmemengen durch Reaktorwände
hindurch zuzuführen sind, um dem Wärmeverlust auf Grund endotherm verlaufender Reaktionen zu begegnen. Diese Probleme
sind in US-PS 2 562 238 aufgezeigt, nach der Butan mit Schwefel zur Bildung von Thiophen und Teeren umgesetzt wird.
Nach dem Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung wird
n-Butan, η-Buten oder eine Mischung derselben - nachfolgend auch kurz als C^-Kohlenwasserstoff bezeichnet - auf 260 bis
482° C (500 bis 900° P) vorerhitzt und dann in eine Reaktionsvorrichtung eingeführt, die eine Schicht bzw. ein Bett Dehydrierungskatalysator
enthält. Schwefelwasserstoff und
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Schwefeldampf werden auf 482 bis 593° G (900 bis 1100° F) vorerhitzt
und dann in die Reaktionsvorrichtung eingeführt, wo
sie sich mit dem C^-Kohlenwasserstoff-Gas vermengen, worauf
die vermengten Gase den Dehydrierungskatalysator passieren. Sowohl der (^-Kohlenwasserstoff- als auch der Schwefelwasserstöff-Beschickungsstrom
enthalten im Kreislauf zurückgeführte Gutanteile, da eine vollständige Umsetzung nicht ersielt wird
und darüberhinaus Schwefelwasserstoff in einem hohen molaren Überschuss zum Einsatz kommt.
Die Reaktionsvorrichtung kann im Interesse eines bequemen Arbeitens
zu einem Zylinder mit Katalysatorfüllung bzw. -packung ausgebildet sein. Zur Verhinderung eines Wärmeverlustes an
die Atmosphäre wird die Reaktor-Aussenwand isoliert. Die
Reaktionsvorrichtung kann aus Keramikmaterialien, wie Ziegeln des Typs Varnon und Duro, aufgebaut werden, um Metallyersagen
auf "Grund sich bei der hohen Reaktionstemperatur einstellender, exzessiver Korrosion zu umgehen.
Das Molverhältnis von Schwefelwasserstoff zu CV-Kohlenwasserstoff
wird im Bereich von 20 : 1 bis 1'5 's 1 gehalten. Der
Schwefeleinsatz wird so geregelt, dass die Temperatur im Katalysatorbett im Bereich von 482 bis 593° C gehalten wird, wobei
grössere Schwefelmengen die Temperatur des Katalysatorbetts erhöhen und kleinere senken. Der Katalysator-Durchsatz (Raumgeschwindigkeit)
, ausgedrückt in Raumteilen Reaktionsteilnehmer je Raumteil Katalysator-Füllraum je Stunde, ist für
die Durchführung des Verfahrens nicht wichtig und nur bezüglich der Grössenbemessung der katalytischem Reaktionsvorrichtung
von Auswirkung. Als Katalysator ist jeder in Bezug auf die Reaktion inerte Dehydrierungskatalysator verwendbar.
Das von der Reaktionsvorrichtung abströmende Gas enthält Thiophen,
Schwefelwasserstoff, nicht umgesetztes Butan, Schwefelkohlenstoff und kleinere Mengen an Stoffen wie Wasserstoff,
Methan, Butylen, Butadien, Mercaptanen, Schwefel und Teeren.
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Die verschiedenen Stoffe werden, ζ. Β. destillativ, getrennt,
wobei man den C^-Kohlenwasserstoff und Schwefelwasserstoff
im Kreislauf zur Reaktionsvorrichtung zurückführt. Das Produkt-Thiophen und Nebenprodukt-Schwefelkohlenstoff können
aestillativ gereinigt und als Produkthandelssorten in den
Handel gebracht werden.
Die Reaktion wird fortgesetzt, bis die Umwandlung von C^-
Kohlenwasserstoff in Thiophen unter etwa 20 %/Durchgang
fällt. Die Einsatzlebenszeit des Katalysators (Zeit, die der Katalysator sich in Betrieb befindet) beträgt im Durchschnitt
etwa 150 Stunden Einsatz, worauf man den Katalysator regeneriert.
Zur Regenerierung des Katalysators leitet man durch die Katalysatorschicht
genügende Zeit Verbrennungs- oder Rauchgas hindurch, um den Kohlenstoff abzubrennen und die Katalysator-Aktivität
wiederherzustellen. Das Rauchgas wird hauptsächlich von Luft, Stickstoff und einer kleinen Menge an Kohlendioxid
gebildet. Das Rauchgas kann in der jeweils zur Aufrechterhaltung einer Katalysatorbett-Temperatur von etwa 760 bis
871° C (etwa 1400 bis 1600° P) notwendigen Weise während der Regenerierung vorerhitzt werden. Zur Wiederherstellung der
Katalysator-Aktivität benötigt man etwa 25 Stunden Regenierbehandlung.
Rachfolgend ist die Erfindung im Detail beschrieben.
Die Erfindung ist auf die Umsetzung von Schwefelwasserstoff mit einem oder mehreren Stoffen aus der Gruppe n-Butan,
1-Buten und 2-Buten (die die n-Butene darstellen) in Gegenwart eines Dehydrierungskatalysators zur Erzeugung von Thiophen,
Schwefelkohlenstoff und Wasserstoff gerichtet. Das n-Butan, 1-Buten und 2-Buten wie auch deren Mischungen sind hier als
(^-Kohlenwasserstoff bezeichnet. Butadien kann ebenfalls bei der gleichen Umsetzung eingesetzt werden, sei es als Butadien
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selbst oder im Gemisch mit einem oder mehreren der anderen
(^-Kohlenwasserstoffe, aber seine hohen Kosten schliessen im allgemeinen seinen Einsatz bei dieser Reaktion aus. Die
Reaktion wird im Bereich von 482 bis 593° C* vorzugsweise
im Bereich von 510 bis 524° C (950 bis 975° F) durchgeführt.
Da die Reaktion recht endotherm verlauft, muss eine Wärmeübertragung
durch Reaktorwände oder Wärmetauscher-Rohre erfolgen,
um die hohe Reaktionstemperatur aufrechtzuerhalten. Die ersten zwei bei Entwicklungsarbeiten gebauten, zylinderförmigen
Reaktionsvorrichtungen - eine aus rostfreiem Stahl des Typs 304 und andere aus rostfreiem Stahl des Typs 446 -. ·
versagten nach 24 bzw. 50 Std. -
Gemäss der Erfindung wurde dann gefunden, dass eine Einführung von genügend Schwefel in die Reaktionszone neben dem C^-
Kohlenwasserstoff und Schwefelwasserstoff eine adiabatische Durchführung der Reaktion, d. h. ohne Aussenwämre, ermöglicht.
Diese adiabatische Umsetzung vereinfacht Probleme bezüglich der Reaktor-Konstruktion; sie erlaubt einen Einsatz von Keramik-Reaktoren
anstelle von Metall-Reaktoren, da es nicht mehr notwendig ist, die auf Grund der endotherm verlaufenden Schwefelwasserstoff-Reaktion
verlorengehende Wärme zu ersetzen. Es wird angenommen, dass die Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur sich durch eine bevorzugte, exotherm verlaufende
Reaktion zwischen Schwefel und dem erzeugten Wasserstoff anstatt Schwefel und dem CL-Kohlenwasserstoff ergibt. Wie weiter
angenommen wird, wird diese bevorzugte Reaktion durch das bei dem Verfahren gemäss der Erfindung erforderliche hohe Molverhältnis
von Schwefelwasserstoff zum (^-Kohlenwasserstoff bestimmt.
Dieses Molverhältnis von Schwefelwasserstoff zu C^-
Kohlenwasserstoff soll im Bereich von 15 bis 20 liegen, wobei
ein Bereich von 18 bis 20 bevorzugt wird. Bei Molverhältnissen unter 15 ist eine geringe Umwandlung von C^-Kohlenwasserstoff
in Thiophen zu beobachten.
Sowohl die C^-Kohlenwasserstoff- als auch die Schwefelwasser-
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stoff-Beschickung der Reaktionsvorrichtung werden wesentliche
Anteile an Kreislaufgasen enthalten, da die Umwandlung des
C^-Kohlenwasserstoffs in Thiophen selten 60 %/Durchgang überschreitet.
Der Schwefeldampf ist bequem in die Reaktionsvorrichtung einführbar, indem man ihn mit dem Schwefelwasserstoff-Strom
vermischt. Der Schwefel-Schwefelwasserstoff-Mischstrom '^durchläuft einen Vorerhitzer, um ihn auf eine Temperatur nahe
der Reaktionstemperatur, d. h. im Bereich von 482 bis 593° C, zu bringen. Vorzugsweise wird die Reaktionstemperatur im Interesse
einer optimalen Erzeugung an Thiophen und minimalen Bildung an Schwefelkohlenstoff, der gleichzeitig mit Thiophen
gebildet wird, im Bereich von J?10 bis 524° C gehalten. Wenn
eine Erhöhung des Anteils an Schwefelkohlenstoff und Verminderung des Anteils an Thiophen erwünscht ist, wird das Katalysatorbett
im oberen Teil des Temperaturbereichs von 482 bis 595° 0, d. h. von 538 bis 593° C (1000 bis 1100° F) betrieben.
Die Geschwindigkeit der Schwefelzuführung wird entsprechend der Mindestmenge eingestellt, die man zur Aufrechterhaltung
der Reaktionstemperatur im Bereich von 482 bis 593° C bei adiabatischen Bedingungen benötigt. Die Schwefelmenge wird
auf dem Minimum gehalten, da überschüssiger Schwefel eine Neigung zeigt, Blockierungen der Produktleitungen der Reaktionsvorrichtung
herbeizuführen. Im allgemeinen beträgt das Gewichtsverhältnis von Schwefel zu C^-Kohlenwasserstoff etwa
0,95 bis 1,8 kg Schwefel/kg η-Butan, wobei ein Verhältnis von etwa 1,22 bis 1 bevorzugt wird. Bei einem η-Buten beträgt
das Verhältnis etwa 0,57 bis 1,1 kg Schwefel/kg η-Buten. Man kann die Reaktanten-Gasströme innerhalb der Reaktionsvorrichtung
vor dem Kontakt mit dem Katalysator mischen oder die Reaktanten einzeln in die Katalysatorzone richten.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist zur Erzeugung von
Thiophen in einer vertikalen, zylinderförmigen Reaktionsvorrichtung mit einem Festbett festen Kontaktkatalysators
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unter nach unten erfolgendem Durchströmen der Seaktanten und
des Produktes durchgeführt worden. Die katalytische Beaktionszone kann aber auch in einer horizontalen Reaktionsvorrichtung vorliegen und auch dem Wirbelschichttyp angehören,
wobei man den Katalysator in Pulverform in einem turbulenten Zustand hält.
Wie sich gezeigt hat, stellt Ziegelmaterial der TypenVarnon
und Duro+(Herstellerin Harbison-Walker) einen'gut geeigneten
Werkstoff für den adiabatischen Thiophen-Reaktor gemäss der
Erfindung dar.
Wie sich weiter gezeigt hat, erlaubt jeder inerte, feste Kontaktkatalysator
des Dehydrierungstyps eine zufriedenstellende
praktische Durchführung der Erfindung. Die katalytische Dehydrierung von (^-Kohlenwasserstoff liefert den Wasserstoff
für die Umsetzung mit Schwefel. Der Katalysator muss auch die Cyclisierung zu Thiophen fördern. Zu einer bevorzugten
Gruppe von Katalysatoren gehören Verbindungen der Metalle Nickel, Kobalt, Platin, Vanadin, Chrom, Molybdän, Palladium,
Mangan, Magnesium, Wolfram, Zink, Tantal, Aluminium und dergleichen. Gut geeignete Verbindungen dieser Metalle sind
die Oxide, Sulfide, Carbonate, Chromate, Chromite, Molybdate, Wolframate, Sulfomolybdate, Sulfowolframate und dergleichen.
Mit den vorgenannten Metallverbindungen können nichtmetallische, feste Katalysatoren, wie Holzkohle und Kieselgel, imprägniert
werden. Das katalytische Material kann die Form von Pulver, Korn, Pellets usw. haben oder auf einen Träger aufgebracht
sein, der seinerseits inert sein oder einen weiteren Dehydrierungskatalysator darstellen kann.Die Katalysatoren
können getrennt oder im Gemisch miteinander oder mit inerten Stoffen Verwendung finden.
Eine andere bevorzugte Gruppe von Dehydrierungskatalysatoren bilden die Amphotermetalloxide und -sulfide, die bei BeaktionS'
bedingungen beständig sind. Beispiele hierfür sind die Oxide
+) Varnon: Hartgebrannte Schamotte mit 31,8 % Al 0 und 59,5
% SiO«; Duro: hartgebrannte Hochleistungsschamotte mit
42 % Al2O3 und 52,6 % SiO3, jeweils auf das Gewicht bezogen.
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von Aluminium, Chrom, Vanadin, Molybdän, Titan, Magnesium,
Bor und Silicium und Sulfide von Nickel, Wolfram, Kobalt, Zinn usw. wie auch Mischungen derselben. Zu speziellen
Katalysatoren, die mit Erfolg bei dem Verfahren gemäss der Erfindung eingesetzt worden sind, gehören 19 % Mangandioxid
auf Aluminiumoxid, 14 % Nickeloxid auf Aluminiumoxid, 20 % Molybdänsulfid auf Aluminiumoxid, 10 % Molybdäntrioxid auf
Aluminiumoxid, 2 % Kaliumoxid und 19 % Chromoxid auf Aluminiumoxid, 19 % Chromoxid auf Aluminiumoxid, 2 % Nickeloxid
und 19 % Chromoxid auf Aluminiumoxid, 1 % Eisenoxid und 19 % Chromoxid auf Aluminiumoxid, 50 % Kobaltmolybdat auf
Aluminiumoxid, 0,3 % Palladium auf Aluminiumoxid, 17,5 % Chromoxid auf Aluminiumoxid und 18,2 % Chromoxid auf Aluminiumoxid.
Die Raumgeschwindigkeit der Reaktanten in dem Katalysator beeinflusst
den Chemismus des Prozesses nicht nachteilig und kann im Bereich von etwa 200 bis 1800 Raumteilen der Reaktanten
bei Arbeitsbedingungen je Raumteil katalysatorgefüllter Raum je Stunde liegen. Meist wird man mit einer (bevorzugten) Raumgeschwindigkeit
von etwa 790 arbeiten. Man erhält hierbei eine Kontaktdauer der Reaktanten mit dem Katalysator von etwa
2,3 Sekunden.
Die Dehydrierungskatalysatoren zeigen eine Periode optimaler Aktivität, worauf die Umwandlung von Butan in Thiophen je
Durchgang allmählich absinkt. Ein 19-%-Chromoxid-auf-Aluminiumoxid-Katalysator
ist für Perioden von über 400 Stunden eingesetzt worden. Mit abnehmender Katalysator-Aktivität
wird das Volumen der Kreislauf-Rückführströme zunehmend grosser und schwerer handhabbar. Im allgemeinen hat sich gezeigt,
dass bei einer Abschaltung nach Abfallen der Umwandlung in Thiophen auf unter etwa 50 %/Durchgang, bezogen auf neues, der
Reaktion zugeführtes Butan, im Durchschnitt eine Einsatzzeit des Katalysators vor Reaktivierung von etwa I50 Stunden erhalten
wurde.
— β —
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24 4 TA 14
Zur Reaktivierung oder Regenerierung bringt man den Katalysator mit Sauerstoff in Gegenwart eines inerten Gases bei erhöhten
Temperaturen zusammen. Der Sauerstoff kann als Luft-Stickstoff-Mischung
oder als Rauchgas, das von Luft, Kohlendioxid und Stickstoff gebildet wird, oder als Luft-Wasserdampf-Mischung
vorgelegt werden. Als Regeneriergas bevorzugt wird Rauchgas, das wohlfeil ist und das normalerweise Stickstoff, Sauerstoff
und Kohlendioxid enthält.
Die Regeneriertemperaturen werden im Bereich von etwa 760 bis
871°-C (etwa 1400 bis 1600° F) gehalten. Die zur Katalysator-Regeneration
benötigte Zeit wird empirisch bestimmt; sie ist von der Zeit, die sich der Katalysator im Einsatz befand,
dem Volumen an Regeneriergas je Raumeinheit (Kubikfuss) Katalysator
und der Temperatur der in das Katalysatorbett eintretenden Luft abhängig. Ein 19-%-Chromoxid-Katalysator, der
sich 402 Stunden im Einsatz befand, ist mit Rauchgas in 50 1/2 Stunden regeneriert worden. In einem späteren Einsatzzyklus
des gleichen Katalysators waren zur Regenerierung 25 Stunden notwendig, nachdem sich der Katalysator Λ^3 1/2
Stunden im Einsatz befunden hatte. Die Hegenerier-Temperaturen
lagen im Mittel zwischen 788 und 843° C.
Die Umwandlung von (^-Kohlenwasserstoff in Thiophen variiert
ausgehend von hohen Werten wie 60 %/Durchgang bei frisch regeneriertem
Katalysator und nimmt mit zunehmender Einsatzzeit allmählich ab, bis ein Punkt erreicht wird, an dem es wirtschaftlicher
ist, den Katalysator zu regenerieren. Drude ist
für das Verfahren gemäss der Erfindung ohne nachteiligen Einfluss;
man kann bei jeglichem zweckbequemen Druck arbeiten.
Der Reaktor-Produktstrom enthält etwa 90 % Schwefelwasserstoff,
4 % (^-Kohlenwasserstoffe (hauptsächlich Butan), 4 % Thiophen,
1 % Schwefelkohlenstoff und 1 % verschiedene Stoffe in Form von V/asserstoff, Methan, Äthylen, Äthan, Mercaptanen und
hochsiedenden Flüssigkeiten und Gasen. Der Wasserstoff und
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IR-21V, ?M H H
* -to.
das Methan, Äthan und Äthylen werden aus dem System in einem Gasstrom abgeleitet. Der Schwefelwasserstoff und (^-Kohlenwasserstoffe
werden im Kreislauf zur Reaktionsvorrichtung zurückgeführt. Der Schwefelkohlenstoff und das Thiophen können
durch Destillation oder nach anderen Methoden abgetrennt und in der jeweils gewünschten Weise gereinigt werden.
Die.folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der
Erfindung. Die Beispiele erläutern verschiedene Zeiträume kontinuierlichen Betriebs, wobei die folgende Arbeitsweise
und Apparatur Verwendung fanden.
In einen keramikausgekleideten, zylinderförmigen Behälter von
1,83 m Durchmesser wurden 11,3 kg 19-%-Chromoxid-auf-Aluminiumoxid-Katalysator
(Katalysator Nr. Cr O2OJ?T der Harshaw
Chemical Co.) in Form von 3>97-niIn-Tabletten mit einer scheinbaren
Schüttdichte von 0,961 g/cnr eingegeben. Die Füllung
nahm 58 cm des Reaktors, entsprechend 10,4 dm , ein. Die
Reaktionsvorrichtung war sorgfältig isoliert, um adiabatische Reaktionsbedingungen sicherzustellen.
Zur Einführung von Schwefeldampf und Schwefelwasserstoff in einer und C^-Kohlenwasserstoff in einer zweiten Leitung wurden
getrennte Zuführleitungen über Rohrleitungen mit dem Reaktorkopf verbunden. Das Produktgas des Reaktors trat am Boden aus
und durchströmte einen Turm mit Keramikfüllung, in dem der Gasstrom mit einem flüssigen Strom organischer Schwefelverbindungen
gewaschen wurde, um jeglichen überschüssigen Schwefel und jegliche hochsiedenden Schwefelverbindungen zu entfernen,
und dann Kieselgel-Trockentürme. Das gewaschene Gas wurde dann abgekühlt und einem Zyklon-Separator zugeführt, in dem
weitere hochsiedende Flüssiganteile entfernt wurden.
Das Reaktor-Gas wurde dann auf etwa 19 atu komprimiert und
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partiell verflüssigt. Wasserstoff, Methan, Äthylen, Ithan und
Propylen wurden Überkopf abgenommen und abgebrannt. Das flüssige Bodengut wurde einer Destillierkolonne zugeführt,
um Schwefelwasserstoff als Überkopfstrom bei 17^6 atü und
einer Uberkopf-Temperatur von 27 C vollständig zu entfernen.
Das bei dieser Kolonne anfallende, flüssige Bodengut wurde dann einer zweiten Destillierkolonne zugeführt, von der
(^-Kohlenwasserstoffe als Uberkopfstrom bei 38° C und 2,1 atü
abgenommen wurden. Das flüssige Bodengut enthielt das Thiophen und Schwefelkohlenstoff. Diese beiden Produkte wurden destillativ
getrennt.
Der C^-Kohlenwasserstoff-Kreislaufstrom von der Destillierkolonne
wurde über einen Vorerhitzer zur Reaktionsvorrichtung zurückgeführt. In der jeweils erforderlichen Weise wurde
fris.cher (^-Kohlenwasserstoff zugesetzt. Der Überkopf abgenommene
Schwefelwasserstoff-Strom wurde durch einen Vorerhitzer
zur Reaktionsvorrichtung zurückzirkuliert.
Ein Schmelzbehälter wurde mit Schwefelpulver beschickt; der flüssige Schwefel wurde in den rezirkulierendenSchwefelwasserstoff
eingepumpt. Dieser Strom trat dann vor dem Eintritt in den Reaktor in einen Vorerhitzer ein, in dem der Schwefel verdampfte.
Unter Betrieb in dieser Weise wurden im Verlaufe von 168 Stunden ohne Regenerierung des Katalysators 4-2 179 g rohes Thiophen
erzeugt. Die Pr'oduktions- und Arbeitswerte in 8-Stunden-Intervalleη
wie auch die Gesamtproduktionswerte nennt die folgende Tabelle.
- 11 -
5 Q 9 8 1 O / 1 1
Iabelle I Kontinuierliche Erzeugung von Thiophen
Zeit, Std. | 16 | 24 | 32 | • | 32 002 | 40 | 48 | 56 | 64 | 72 | 80 | 88 |
Reaktanten | 20,5 | |||||||||||
1. Schwefel, g | 3760 | 3760 | 3760 | 3760 | 3760 | 3760 | 3760 | 3760 | 3760 | 3760 | ||
2. Butan, g | - | |||||||||||
f ri sch | 1784 | 1801 | 1784 | — | 1801 | 1801 | 1801 | 1784 | 1847 | 1756" | 1671 | |
kreisiauf geführt |
773 | 193 | 657 | 1256 | 1043 | 1495 | IOO5 | 1045 | 676 | 1642 | ||
36 | 226 | 145 | 145 | 291 | 363 | 363 | 400 | |||||
.insgesamt | 2593 | 1994 | 2667 | 3057 | 2989 | 3441 | 3080 | 3253 | 2795 | 3713 | ||
3· Schwefelwas serstoff, g |
||||||||||||
kreisiauf geführt |
35 885 | 35 957 | 36 006 | 35 957 | 36 Ί75 | 35 594 | 35 957 | 35. 884 | 35 77 | |||
Molverhältnis | 23,6 | 30,7 | 20,1 | 20,5 | 17,9 | 19,7 | 18,9 | 21,9 - | 10,4 | |||
Katalysatorbett- Temperatur, ° C |
||||||||||||
maximal | 506 | 507 | 504 | 504 | 504 | 503 | 504 | 503 | 49·} | |||
minimal | 491 | 493 | 493 | 496 | 496 | 496 | 499 | 496 | 491 |
Zeit, Std. 16 Produkte
1. Abgeleitete, leichte Gase,
VM
I
I
2. Hochsiedende Schwefelverbindungen, g
3· Rohes Thiophen,
g 2744
Thiophen,% 74,8 Thiophen, g 2052 Schwefelkohlenstoff^
24,4 Schwefelkoh-i
lenstoff,g 669
Umwandlung von ■ Butan in Thiophen,
% 54,6
Tabelle I (Fortsetzung;) Kontinuierliche·Herstellung von Thiophen
24
2484 61,2 1520
37,5 931
1,78 1,39 1,39
48
56
64
72
80
2487 2485 2410 3390
64.0 66,3 69,7 69,2 1591 1647 1679 1653
34.1 33,0 28,8 28,6 848 820 ' 696
2734 71,0 1976
779
88
1,630 0,93 1,636 0,671 0,549 ' 0,247
2168
71,7 1554
27,7 600
52,6 36,0 29,7 .36,7 33,0 37,6 35,1 48,8 28,9
-» Ι
Zeit, Std. ■ Reaktanten
1. Schwefel, g
2. Butan, g
frisch
kreislaufgeführt
im H2S insgesamt
3· Schwefelwasserstoff, g
^ kreislauf-
£ geführt
> Molverhältnis
Tabelle I (Fortsetzung) Kontinuierliche Erzeugung von Thiophen
96 104 112 120 128 136 144
I52
3760 3760 3760 3760 3760 3760 3760 3760
1422 1722 -1490 1371 1654 1325 1257
1855
363
3640
1391
719
3832
1120
621
3112
1352 647
3653
1043
315
2683
2683
1314
289
2860
1631
618
610
2859
160
3760
3760
1773
695
1048
3516
1048
3516
168 3760
1756
927 1084
3767
Katalysatorbett-Temperatur,
Bereich
35 884 35 238 35 094 35 845 35 238 30 896 35 704 34 987 34 620 34 693 }r
16,8 15,7 13,7 19,6 16,5 19,6 21,3 20,9 16,8 15,7
500
491
499 496
516
510
504 504
510
504
504
521
510
510
Zeit, Std. | Durschnitt/8 Std.8 | insgesamt, | ε | |
Reaktenten | ||||
1. Schwefel, g | 3760 | 75 200 | ||
2. Butan, g | ||||
frisch | • 1662 | 3> 242 | ||
kreislauf- geführt |
1106 | 22 132 | ||
cn | im HoS | 426 | 8 526 | |
CD | insgesamt | 3195 | 63 902 | |
OO Ol |
3. Schwefelwasser stoff, g |
|||
kreisiauf geführt |
35 172 | 703 451 | ||
Ho1νerhältnis HpS/C4H10 |
19,3 |
Γ0
.Λ
IN9
cn
ο
co
ο
co
Zeit, Std.
Produkte
Produkte
1. Abgeleitete, leichte Gase, m?
2. Hochsiedende Schwefelverbindungen, g
3. Rohes Thiophen, g
Thiophen, % Thiophen, g
Schwefelkohlenstoff, %
Schwefelkohlenstoff, g
Umwandlung von Butan in Thiophen, %
96
Tabelle I (Fortsetzung;) Kontinuierliche Herstellung von Thiophen 104 112 120 128 136 144
75,7 1783
21,5 506
77,3 1646
20,3 432
152
160
1904
80,4
80,4
1595
17,6
349
17,6
349
80,0
1412
1412
286
2621
77,5 1443
20,4 380
78,7 1114
18,8 266
73,8
1031
1031
20,9
292
292
1257
74,3
1168
1168
24,1
379
379
77,0
1356
1356
18,9
332
332
168
1,350 2,43 1,78 1,78 3,28 2,298 2,219 0,345 0,317. 1,42
4211
81,2 1364 r
16,3 '
275
33,8 29,7 25,1 31,3 27,3 28,7 24,9 28,2 26,6 25,0
8S5
Zeit, Std. | Abgeleitete, leichte Gase, S |
Durchschnitt/8 Stunden |
|
Produkte | Hochsiedende Schwefelver bindungen, g |
||
1. | Rohes Thiophen, e Thiophen, % |
1,599 | |
2. | Thiophen, g | ||
5098 | 5. | Schwefelkoh lenstoff, % |
72,5 |
-ι ο |
Schwefelkoh lenstoff, g |
1514 | |
_J | 25,6 | ||
*·* | 555 | ||
Umwandlung von Butan in Thiophen, % . 35,7 |
Tabellel (Fortsetzung insgesamt, g
1150,2 9995
50 295
11 108
IR-2111
^e. 244UU
Die durchschnittlichen Ausbeuten in dem obigen Zeitraum, berechnet
als Gew.% der gesamten n-Butan-Beschickung, betrugen 49 % an Thiophen, 16,3 % an Schwefelkohlenstoff, 90,5 % an
Schwefelwasserstoff, 2,7 an leichten Gasen und-7,0 % an hochsiedenden
Schwefelverbindungen
Die in das katalytische Eeaktorbett eintretende, gasförmige
Mischung hatte folgende durchschnittliche Zusammensetzung, ausgedrückt in Gew.%: Schwefel 8,78, Schwefelwasserstoff 84,
(^-Kohlenwasserstoffe 7,16, Schwefelkohlenstoff 0,05 und Mercaptoverbindungen 0,001.
Die aus dem katalytisehen Eeaktorbett austretende und in das
Wäschersystem eintretende, gasförmige Mischung hatte folgende durchschnittliche Zusammensetzung, ausgedrückt in Gew.%:
leichte Gase 0,1, Schwefelwasserstoff 91»0, C^-Kohlenwasserstoffe
3»6, Schwefelkohlenstoff 1,23, Mercaptoverbindungen 0,001, Thiophen 3,53 und hochsiedende Schwefelverbindungen 0,50.
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde kontinuierlich
136 Stunden ohne Katalysator-Regenierung Thiophen erzeugt.
Die Molverhältnisse von Schwefelwasserstoff zu Butan lagen im Bereich von 20 bis 12. Bei Molverhältnissen von unter 15 war
eine schlechte Umwandlung von Butan in Thiophen zu beobachten. Die Arbeitswerte für den Zeitraum von 80 bis I36 Stunden sind
in Tabelle II genannt.
- 18 509810/11UU
Tabelle II
Kontinuierliche Erzeugung -von Thiophen
Zeit, Std. | 88 | 94 | 102 | 110 | 118 | 126 | 136 |
Reaktanten | |||||||
1= Schwefel, g | 3816 | 3816 | 3816 | 3816 | 3816 | 3816 | 3816 |
2. Butan, g | |||||||
frisch | 1730 | 1646 | 1476 | 1702 | 1475 | 1702 | 1589 |
kreisiauf geführt |
614 | 522 | 682 | 808 | 1161 | 1896 | 1761 |
im H2S | 588 | 605 | 974 | 579 | 209 | 931 | 967 |
ο insgesamt | 2932 | 2773 | 3132 | 3089 | 2845 | 4529 | 4317 |
oo 3- Schwefelwas- -»· serstoff, g ^vD kreisiauf- -^i geführt |
30 880 | 32 067 | 31 707 | 31 975 | 32 436 | 31 753 | 31 72 |
^ , Molverhältnis | 18,2 | 19,7 | 17,3 | 17,6 | 19,5 | 12,0 | 12,5 |
Katalysatorbett- Temperatur, 0C |
|||||||
Be- ■ | 510 | 513 | 510 | 518 | - | 511 | 503 |
reich | 514 | 521 | 516 | 507 | - | 521 | 510 |
Tabelle II (Fortsetzung) Kontinuierliche Herstellung von Thiophen
Zeit, Std. 88 94 102 110 118 126 136 ' g
Produkte , ro
1. Abgeleitete, ^ leichte Gase,
nr 0,4058 0,3570 0,2244 0,2139 0,2236 0,2439 0,2386
2. Hochsiedende,
Schwefel ver^MiA."
Schwefel ver^MiA."
düngen, g - 858 901 630 1343 694
cn
ο 3· Rohes Thiophen,g
to Thiophen,% 71,8 70,6 68,4 73,2 75,6 73,0 75,6
to Thiophen,% 71,8 70,6 68,4 73,2 75,6 73,0 75,6
Thiophen, g 1636 2038 1380 1363 1241 1211 1340
» „ S.chwefelkoh-
Iflnctnff QL
ΟΠ O
OP. t; Oft Q OC Q ÖL· O
OX ft OO X
Thiophen,g | 1636 | 2038 | 1380 | 1363 | 1241 | 1211 | 1340 |
Schwefelkoh lenstoff^ |
27,2 | 28,5 | 28,9 | 25,9 | 24,2 | 23,8 | 22,3 |
Schwefelkoh lenstoff ,g |
619 | 580 | 583 | 482 | 397 | 395 | 395 |
Umwandlung von Butan in Thiophen, |
38,5 | 35,8 . | .30,4 | 30,5 | 30,1 | 18,5 | 21,5 |
IR-2111 ....
_Λ1·; 244UH
Beispiel 3
Der Chromoxid-auf-Aluminiumoxid-Katalysator wurde durch
9,5-inm-Keramikring-Packung ersetzt, um die Umwandlung von
η-Butan in Thiophen ohne Dehydrierungskatalysator zu untersuchen. Die zu beobachtenden Umwandlungen in Thiophen lagen
40 % niedriger als beim Einsatz des Katalysators. Hochsiedende Schwefelverbindungen bildeten sich zu Anfang und in
stetig zunehmendem Masse, wenn bei 510 bis 538°'C gearbeitet
wurde. Bei einer Erhöhung der Reaktorbett-Temperatur auf 566° C war eine weitere Zunahme des Anteils an hochsiedenden
Schwefelverbindungen ohne Steigerung der Thiophen-Ausbeute zu beobachten. Bei.dem gesamten, 7 Tage'lang durchgeführten
Versuch ergaben sich zahlreiche Abschaltungen auf Grund von Blockierungen durch nicht umgesetzten Schwefel.
Unter Einsatz von 19-%-Chromoxid-Katalysator auf Aluminiumoxidgrundlage
(Katalysator Cr 1404T der Harshaw Chemical) in Form von 3»2-mm-Pellets bei der Arbeitsweise von Beispiel 1 war
ein 402stündiges Arbeiten ohne Regenerierung möglich. Der Versuch wurde abgebrochen, als die Umwandlung des Frischbutans
unter 50 Gew.% sank.
Die Behandlung wurde nach der Arbeitsweise von Beispiel 1,
aber unter Einsatz von Chromoxid-auf-Aluminiumoxid-Katalysator
(Katalysator 1404T der Harshaw Chemical) 236 Stunden durchgeführt,
bevor zum Reaktivieren des Katalysators abgeschaltet wurde. Zur Reaktivierung des Katalysators wurde durch das
Katalysatorbett Stickstoff mit 1,70 mVstd. im Gemisch mit
Luft mit 0,23 nr/Std. hindurchgeleitet. Die Maximaltemperatur
des Katalysatorbetts betrug 760 bis 788° C. Zur Aufrecht-· erhaltung der Temperaturen wurde die Luftströmung verstärkt,
- 21 5 0 9 8 1 0 / 1 U 4
IR-2111
um die Temperatur zu erhöhen, und vermindert, um die Temperatur
zu senken. Beim Abfallen der Temperatur war die Reaktivierung vollständig.
Beispiel ,6
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde über einem Chromoxid-Aluminiumoxid-Katalysator 402 Stunden Thiophen
erzeugt, bevor die Umwandlung von Frisch-n-Butan unter
50 Gew.% sank. Zur Reaktivierung des Katalysators wurde Rauchgas mit einem Gehalt von 7 Vo1% an Kohlendioxid, 53»5 Vol%
an Stickstoff und 39,5 Vol% an Luft hindurchgeleitet, wobei dieses Gas mit 1,324 m-yStd. eingeführt wurde und eine Katalysatorbett-Temperatur
in der Reaktionsvorrichtung von 816° C, im Durchschnitt etwa 804 bis 843° C, aufrechterhielt. Beim
Absinken der Temperatur auf 788° C wurde die Luftströmung verstärkt. Die Regenerierung erforderte 50»5%Stunden. Nach
158 1/2 Stunden Einsatz des gleichen Katalysators wurde der
Katalysator in der oben beschriebenen Weise in 25 Std. mit Rauchgas regeneriert.
Unter Einsatz einer Laboratoriums-Reaktionsvorrichtung wurden die folgenden Katalysatoren bezüglich der Umwandlung von
C^-Kohlenwasserstoff in Thiophen untersucht:
19 % Mangandioxid auf Aluminiumoxid: Bei einem Molverhältnis
von Schwefelwasserstoff zu Buten-1 von 20 : 1 und einer Temperatur von 470 C wurde eine Umwandlung in Thiophen von
59 Gew.% erhalten. Die Dauer des Gaskontaktes mit dem Katalysator betrug 1,5 Sekunden.
% Nickel auf Aluminiumoxid: Bei einer Katalysatortemperatur von 4310 C und einem Molverhältnis von Schwefelwasserstoff zu
Buten-1 von 20 : 1 fiel ein Produkt mit 43 Gew.% Thiophen
- 22 509810/1UA
IR-2111
und 28 Gew.% Schwefelkohlenstoff an. Die Katalysatorkontaktzeit
betrug 3» 5 Sekunden.
20 % Molybdänsulfid auf Aluminiumoxid: Bei einer Temperatur von 500° C wurde Schwefelwasserstoff bei einem Molverhältnis
zu Butan von 18 : 1 und bei einer Kontaktdauer mit dem Katalysator von 3i3 Sekunden über den Katalysator geleitet. Die
Umwandlung in Thiophen betrug 4-5 Gew.%.
10 % Molybdäntrioxid auf Aluminiumoxid: Bei einem Molverhältnis
von Schwefelwasserstoff zu η-Butan von 18 : 1 wurde eine Umwandlung
in Thiophen von 35 % erhalten. Nach 20 Std. Umsetzung nahm die katalytische Aktivität ab.
2 % Kaliumoxid/19 % Chromoxid auf Aluminiumoxid: Die bei
einer Katalysatorbett-Temperatur von 579° C und einem Molverhältnis
von Schwefelwasserstoff zu Buten-1 von 20 : 1 erhaltenen Umwandlungen in Thiophen waren ausgezeichnet und
übertrafen die mit dem Chromoxid-auf-Aluminiumoxid-Katalysator
erhaltenen. Nach 56stündigem Einsatz wurde der'Katalysator
mit Luft regeneriert. Bei der Wiederaufnahme der Behandlung
lag die Katalysatoraktivität 10 % unter der zuvor beobachteten.
2 % Niekelsulfat/19 % Chromoxid/Aluminiumdxid: Die Umwandlung
von Buten-1 in Thiophen lag 10 % unter der bei dem gleichen Katalysator ohne das Nickel erhaltenen.
1 % Eisenoxid/19 % Chromoxid/Aluminiumoxid: Dieser Katalysator
war bei einer Temperatur von 500° C beträchtlich weniger
aktiv als der gleiche Katalysator ohne das Eisen. Die Umwandlung
in Thiophen aus Buten-1 betrug 35 %·
0,3 % Palladium auf Aluminiumoxid: Die höchste Umwandlung mit diesem Katalysator in Thiophen betrug 14,5 % bei einer
Temperatur von 400° C.
- 23 509810/1 U
IR-2111
18,2 % Chromoxid auf Aluminiumoxid: Dieser Katalysator zeigte
nach. 20stündigem Einsatz eine Umwandlung in Thiophen aus Buten-1 von etwa 60 %.
509810/1
Claims (3)
1. Verfahren zur kontinuierlichen, katalytisehen Umsetzung
von Schwefelwasserstoff mit einem oder mehreren (^-Kohlenwasserstoffen
aus der Gruppe η-Butan, n-Butene und Mischungen derselben in der Gasphase zur Bildung von
Thiophen, Schwefelkohlenstoff und Nebenprodukt-Wasserstoff, dadurch gekennzeichnet, dass man kontinuierlich
eine Mischung dieser Reaktantgase bei einem Molverhältnis von Schwefelwasserstoff zu (^-Kohlenwasserstoffen im
Bereich von 15 : 1 bis 20 : 1 in eine adiabatische Reaktionsvorrichtung einführt, die ein Hydrierkatalysator-Bett aufweist,
während gleichzeitig zum Katalysatorbett Schwefeldampf in genügender Menge eingeführt wird, um mit dem
Nebenprodukt-Wasserstoff zu reagieren und hierdurch genügend Wärme zur Aufrechterhaltung der Katalysatorbett
Temperatur im Bereich von 482 bis 593° C zu erzeugen,kontinuierlich
von der Reaktionsvorrichtung einen Produktstrom abzieht, der Thiophen, Schwefelkohlenstoff, überschüssigen
Schwefelwasserstoff und nicht umgesetzte C^-Kohlenwasserstoffe
enthält, von dem Produktstrom Schwefelkohlenstoff und Thiophen abtrennt und schliesslich den überschüssigen
Schwefelwasserstoff und nicht umgesetzte C^-Kohlenwasserstoffe
im Kreislauf zu der adiabatischen Reaktionszone zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Katalysatorbett-Temperatur im Bereich von 510
bis 524° C hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mit η-Butan als (^-Kohlenwasserstoff arbeitet und
den Schwefeldampf zum Katalysatorbett in einer Menge im Bereich von 0,95 his 1,8 kg Schwefel/kg eingeführtes
η-Butan einführt. . '
- Neue Seite 25 5 0 9 8 1 0 / 1 1 U A
IR-2111
4-, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man mit η-Buten als (^-Kohlenwasserstoff arbeitet und den Schwefeldampf zum Katalysatorbett in einer Menge im
Bereich von 0,57 bis 1,1 kg Schwefel/kg eingeführtes η-Buten einführt.
- 26 -
509810/1
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