DE2437057B2 - Schutzhelm - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm mit einer an der Helminnenwand angeordneten, aus mehreren
Einzelteilen zusammengesetzten Einlage, welche durch bleibende Verformung energieabsorbierendes Material
aufweisen.
Ein solcher Schutzhelm läßt sich in vielfach unterschiedlicher Ausgestaltung als bekannt entnehmen,
beispielsweise der US-PS 32 08 080, den DT-OS 33 215 und 16 60 722 sowie der GB-PS 9 45 412.
Bei der US-PS 32 08 080 besieht die Einlage aus einer Vielzahl zueinander separierter Abschnitte eines energieabsorbierenden
Materials, weiches beispielsweise aus nicht elastischem Polyurethanschaum, aus pflanzlichen
Fasern oder aus eindrückbaren Papiererzeugnissen bestehen kann. Diese Abschnitte oder Einzelteile
sind an der Helminnenwand befestigt; sie können von weiteren durchlaufenden Schichten abgedeckt sein,
wobei darüber hinaus an diesen Abschnitten oder Teilsegmenten äußere, sich schupperiartig überlappende
Flächensegmente befestigt sind, die aus einem härteren Material bestehen und dazu bestimmt sind, durchdringende
Schlageinwirkungen aufzufangen. Der Grund für diese starke Segmentierung und die nur sehr lockere
Verbindung der Schutzhelmeinzelteile ist darin zu sehen, daß der Schutzhelm sich bei Nichtgebraucht auf
engstem Raum zusammenlegen lassen soll. Als Nachteil einer solchen vereinfachten Lagerfähigkeit ergibt sich
jedoch der Umstand, daß jedes der Einzelteile im wesentlichen bei dem Auffangen einer Schlageinwirkung
auf sich selbst gestellt ist und sich keine Gesamtvvirkung der Sciiutzhelmeinlage ergeben kann.
In ähnlicher Weise wirkt sich das System des aus der DT-OS 21 31 215 bekannten, aus mehreren Schichten
bestehenden starren Schutzhelms aus; eine äußere Schicht ist durchlaufend als steifes Schalenmaterial
ausgebildet und steht mit zwei weiteren inneren Schalcnscnichten über Zwischenschichten eines energieabsorbicrenden
Materials in Verbindung. Dabei isi entweder die äußerste oder die mittlere Schalenschicht
segmentiert ausgebildet, so daß sich eine Schlageinsvirkung r.uf une größere Flache des energieabsorbierenden
Schaumaterials auswirkt. Auch hier ist beim Auffangen einer Schlageinwirkurig nur ein begrenzter,
wenn auch schon vergrößerter Teil des Schutzhelms beteiligt, die anderen, benachbarten Segmente tragen
nicht zur Minderung oder Absorption der Schlageinwirkung bei, so daß diese lokalisiert bleibt und lokalisiert
aufgefangen werden muß, soweit dies möglich ist.
Bekannt ist auch die Verwendung bienenwabenartiger Gitterstrukturen, die zwischen verschiedenen
Schichtlagen eines Schutzhelms angeordnet und so ausgebildet sind, daß so viel wie möglich der
auftreffenden Schlagenergie zum Schutz des Kopfes des Trägers absorbiert werden soll. Aber auch die
bienenwabenartigen Schutz- und Ausfütterungssysteme sind in einem starren Gesamtsystem verankert und
benachbarte Teilbereiche der F.inlagenteile können nur
so weit zur Schlagabsorption herangezogen werden, wie sie unmittelbar einer entsprechenden Einwirkung
ausgesetzt sind Dies wird besonders deutlich beim Schutzhelmaufbau der DT-OS 16 60 722, der zwar
außerordentlich dickwandig und daher auch schwergewichtig aufgebaut ist, bei dem andererseits aber
Schlageinwirkungen ebenfalls nur lokalisiert von dem unmittelbar betroffenen Bereichen in ihrer Energie
abgebaut werden können, ohne daß die Möglichkeit besteht, zu einem Energieabbau Schützhelmbereiche
hei anzuziehen, die entfernt zum Ort der Schlageinwirkungliegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schutzhelm zu schaffen, der so aufgebaut ist, daß unter
einer Schlageinwirkung breite Helmbereiche zur Energieabsorption herangezogen werden können, auch
solche, die sich weit vom Ort der Einwirkung befinden, so daß es gelingt, einen minimalen Raum einnehmenden,
leichtgewichtigen Schutzhelm herzustellen, der dennoch eine maximale Energieabsorption sicherstellt.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch I angegebene Erfindung gelöst.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Schutzhelms ist darin zu sehen, daß die innerhalb der
Umhüllung angeordneten Röhrchen gegeneinander frei beweglich sind und daher eine Schlageinwirkung sich
von einem Röhrchen auf samtliche andere fortpflanzt
und daher sämtliche Röhrchen der kombinierten Druck- und Biegeeinwirkung des Schlages ausgeseift sind, der
auf diese Weise optimal und mit maximaler Energieabsorption aufgefangen werden kann. Zusätzlich zu dieser
Übertragung einwirkender Kräfte durch die frei in Schichtungen übereinander und nebeneinanderlieg.-nden
Röhrchen kommen noch die Kräfte, die für die Verschiebung der Röhrchen aufzuwenden sind, und die
zu überwindenden Reibungskräfte.
Da darüber hinaus die beliebigsten Kombinationen von innerem und äuflerem Durchmesser, Materialeigenschaften
und Größenabmessungen der Röhrchen möglich sind, gelingt es, insbesondere bei zylindrischer
Form der Röhrchen, einen Schutzhelm zu schaffen, der pro F.inheitsgewicht der Ausfütterung eine maximale
Energieabsorption sicherstellt. Eine Schlageinwirkung, die sich auf ein einziges der Röhrchen auswirkt, wird so
auf sämtliche, die Ausfütterung bildenden Röhrchen übertragen.
Zusammengefaßt besieht die Erfindung entsprechend einem bevorzugten Ausführungsbeispiel somit dann,
daß im Inneren eines Schutzhelms cmc schalenförmige Einlage angeordnet ist. die aus einer Vielzahl von
Stapeln oder Schichtungen steifer, jedoch deformierbarer Röhrchen gebildet ist, wobei die Röhrchen in jedem
Stapel so angeordnet sind, daß sie in übereinanderliegenden Reihen verlaufen. Die Röhrchen jeder Reihe
sind dabei parallel zueinander und zu den Röhrchen unmittelbar angrenzender Reihen versetzt angeordnet,
so daß bei zylindrischen Röhrchen ein fester Verbund geschaffen wird, bei dem jcd?"1 F'P/elrohrchen sechs
weitere Röhrchen benachbart sind, leder so gebildete
Röhrchenstapel oder jede solche Schichtung ist von einer flexiblen Umhüllung umgeben, die eingehüllten
Röhrchenstapel sind dann zur Bildung der Gesamteinhiiic
zusammengesetzt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche und in diesen niedergelegt.
Im folgenden werden Aufbau und Wirkungsweise eines Ausfü'm ungsbeiapicls der Erfindung an Hand der
Zeichnung im einzelnen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. I eine Ansicht von unten auf einen Schutzhelm
mit entsprechend ausgebildeter Einlage.
! in kombinierter Darstellung eine Seitenansicht
und eine vertikale Schnittdarstellung entlang der L ,.
Ii-Il der F ig. 1,
Fig. 3 zeigt in vergrößerter Perspckiivdarsiellung
eines der die Einlage bildenden Segmente mit teilweise weggebrochenen Teilen und
Fig. 4 zeigt in einer Ausschnittsdarstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel mit anders gestalteten
Segmenten oder Schichtungen, wobei ebenfalls zui Darstellung der Röhrchen Teile weggebrochen sind.
In den Fig.! bis 3 der Zeichnungen ist ein
Schutzhelm 1 in üblicher Form dargestellt, der eine energieabsorbierende Ausfütterung oder Einlage enthält,
die mittels eines Klebstoffes an ihrem Platz gehalten sein kann oder mit Hilfe einer inneren
Ausfütterung, die innen der energieabsorbierenden Einlage angepaßt ist und an dem Schutzhelm befestigt
ist. Die Art, wie die Einlage an ihrem Platz gehalten
wird, ist jedoch nicht Teil vorliegender Erfindung. Die
Einlage selbst ist gebildet von einer Vielzahl von Einzelteilen 2 in Form sich nach oben verjüngender
Segmente oder Säulenieile, die sich nach oben und innen
aufeinander zu krümmen. Die oberen Enden der
Segmente treffen sich jedoch nicht an einem zentralen Pnnift «indem bilden die Wand einer zentralen
polygonalen Öffnung, die von einem Mitteleinsatz 3 ausgefüll· isi. Dieser Mitteleinsatz und sämtliche
Segmente herum sind miteinander und mit dem Mitteleinsatz zur Bildung der Einlage aneinander
befestigt, beispielsweise mittels Klebstoff verklebt.
Wie am besten der Fig. 3 entnommen werden kann,
ist jedes der sich nach oben verjüngenden Segmente in der Hauptsache aus einem Stapel steifer Rohre oder
Röhrchen 4 gebildet, die zueinander mittels einer Ό umgebenden dünnen Umhüllung 5 in der richtigen
Beziehung gehalten werden; diese Umhüllung kann aus einem Kunststoff gebildet sein. Die Röhrchen in jedem
der Stapel sind in übereinander angeordneten Reihen oder Schichten angeordnet, wobei die Röhrchen jeder
'5 Röhrchenschicht parallel liegen und bevorzugt größtenteils mit Bezug auf die Röhrchen in angrenzenden
Schichten versetzt angeordnet sind. Die Röhrchen sind bevorzugt geradlinig ausgebildet mit einer maximalen
Länge zwischen 3, 8 und 5,1 cm bei einem sich als zufriedenstellend tierausgestelltem, äußeren Durchmesser
zwischen O.Ib und 0,64 cm. Obwohl die Querschnittsform der Röhrchen polygonal sein kann, ist ihr Einbau
und ihre Funktion besser, wenn sie zylindrisch ausgebildet sind.
Die Röhrchen sind aus einem Material hergestellt, welches bei Druckeinwirkung über einen bestimmten
Wert permanent deformiert wird. Die Röhrchen dürfen nicht in ihre ursprüngliche Form zurückspringen, wenn
die Druckeinwirkung nachläßt. Die zur Deformicrung der Röhrchen erforderliche Energie wird somit
absorbiert und nicht auf den Kopf des Trägers übertragen. Die Röhrchen können aus Metall sein,
welches sich verbiegt, wenn sie gequetscht oder zusammengedrückt werden,.sie können aber auch aus
schwerem Papier oder aus einem anderem, zusammenpreßbarem Material hergestellt sein. Als bevorzugtes
Material hat sich geschäumter Kunststoff erwiesen, beispielsweise Polystyrol oder Polyurethan. Diese
Kunsisioffmaterialien absorbieren bei einer Preßeinw irkunjr
Energie, wobei die Schaumzellenwände brechen. Sind die Röhrchenwände fest, wobei sie sich von den
erwähnten zellularen Anordnungen unterscheiden, dann wird Energie durch das Zusammenfallen oder Kollabieren
der Röhren absorbiert. Die Röhrchen können 4; sämtlich gegenüber einem Einbeulen oder Zusammendrücken
den gleichen Widerstand erzeugen, sie können aber auch in einer solchen Weise hergestellt werden
daß unterschiedliche Röhrchen unterschiedliche Druckeinwirkungen erforderlich machen, um zusammengedrückt
zu werden. In diesem letzteren Fall sind die Röhrchen in den Stapeln so angeordnet, daß die an der
Innenseite der Einlage befindlichen am leichtesten zusammenzudrücken sind, während es für den Rest der
Röhrchen progressiv schwieriger wird, sich zu deformieren, dies verläuft dann von der Innenseite zur
Außenseite der Einlage. Die unterschiedlichen Energieabsorptionseigenschaften unterschiedlicher Röhrchen
kennen dadurch erlangt werden, daß man diese aus unterschiedlichen Materialien oder in unterschiedlichen
Größen und Wanddicken herstellt. Der Druck oder die Belastung gegen die äußersten Röhrchen wird von
diesen auf sämtliche benachbarten Röhrchen übertragen, wobei die aufgebrachte Schlag- oder Krafteinwirkung
über einen großen Bereich der Einlage oder der <\s Ausfütterung verteilt und als Verlustleistung verbraucht
wird. Es ergibt sich auch eine gewisse Bewegung der Röhrchen gegeneinander, was Reibung erzeugt und
gleichfalls etwas Energie absorbiert.
Wie in F i g. 2 gezeigt, ist der Mittelemsaiz 3 im
Oberteil der Einlage in der gleichen Weise hergestellt wie die scgmeniartigen Ein/elteile 2. Das bedeutet, daß
in einer umgebenden, polygonalen Hülle 8 gegeneinander versetzte Schichten von steifen verformbaren
Röhrchen 7 gestapelt sind.
Anstelle daß die Einlage aus sich verjüngenden Segmenten hergestellt wird, die Seite an Seite
miteinander verbunden werden, kann die Einlage auch in der Weise gebildet werden, wie dies in Γ i g. 4
angedeutet ist. d. h.. daß die Einzelteile 2 eine Vielzahl hexagonaler Komponenten 10 bilden, die m der Weise
zueinander angeordnet und aneinander angepaßt sind, daß sie eine schalenförmige Einlage für den Schutzhelm
bilden. |edes der hexagonalen Elemente verfügt über Seilenwände und parallele innere und äußere Wände,
die bevorzugt aus einer dünnen KunstMoffumhüllung 11
gebildet sind. |ede Hülle enthält einen Stapel steifer
deformierbarer Rohrchen 12. wie die soeben beschriebenen,
die in übereinander gelagerten Schichten angeordnet sind, wobei die Röhrchen jeder Schicht
parallel und mit Bezug auf angrenzende Schichten zu diesen versetzt angeordnet sind, so daß jede Rohre /v* ei
darunterliegende Röhrchen kontaktiert.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Schutzhelm mit einer an der Helminnenwand angeordneten, aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzten
Einlage, welche durch bleibende -Verformung energieabsorbierendes Material aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Einzelteil (2,3,10) der Einlage eine Umhüllung
(5, 8, 11) aufweist, in welcher das energieabsorbierende Material in Form von einer Vielzahl von
>° zueinander und zur Helminnenwand parallel liegenden Rörchen (4, 12) angeordnet ist, die in mehreren
Schichten übereinanderliegen.
2. Schutzhelm nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
dali die Röhrchen (4, 12) geradlinig ausgebildet sind.
3. Schutzhelm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Röhrchen (4, 12)
zwischen 3,8 und 5.1 cm bei einem äußeren Durchmesser von etwa 0,95 und einem inneren
Durchmesser zwischen 0,16 bis 0,64 cm liegt.
4. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Röhrchen (4, 12)
aus geschäumtem Kunststoff bestehen.
5. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Röhrchen (4, 12)
zylindrisch sind.
6. Schutzhelm nach einem der Ansprüche i bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß die Röhrchenschichten,
ausgehend von der Innenseite der Einlage zu deren Außenseite einer Verformung zunehmend
größeren Widerstand entgegengesetzten.
7. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelteile (2) der
Einlage die Form von sich nach oben verjüngenden Segmenten haben, die sich nach innen und oben
aufeinander zu krümmen, wobei die Röhrchen (4) in jedem Segment so angeordnet sind, daß sie sich im
wesentlichen in Umfangsrichtung des Schutzhelms erstrecken.
8. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelteile (10) und
die diese umgebenden Umhüllungen (ll)hexagonale Form haben.
9. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Röhrchen (4, 12)
jeder Schicht in Bezug auf die Röhrchen unmittelbar angrenzender Schichten versetzt angeordnet sind.
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