DE2436297C2 - Verfahren zur Erzeugung von Methan - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von MethanInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Methan einer Qualität, die für den Austausch mit
Erdgas geeignet ist, aus Wasserstoff und Kohlenoxide enthaltenden Rohgasen aus der Vergasung von Kohle,
Teeren oder schweren Rückstandsölen unter erhöhtem Druck, welche gekühlt und von Kataiysatorgiften,
besonders von Schwefelverbindungen, gereinigt und einer mindestens zweistufigen Methanisierung an
Nickelkatalysatoren mit Wasserdampf bei Drücken von 5 bis 100 bar und Temperaturen im Bereich von 200 bis
500°C unterworfen werden, wobei das Produktgas der vorausgegangenen Methanisierungsstufe in der letzten
Methanisierungsstufe an einem indirekt gekühlten, fest angeordneten Katalysator ohne Kreislaufführung von
Produktgas umgesetzt wird.
Es ist bekannt, daß sich Kohlen, Teere und schwere Rückstandsöle durch Vergasen mit Wasserdampf und
Sauerstoff unter erhöhtem Druck und bei höheren Temperaturen in ein Rohgas überführen lassen, dessen
Gehalt an Kohlenoxiden größer ist als der Wasserstoffgehalt des Gases. Die durch die Druckvergasung von
Kohle etwa bei 20 bis 80 bar mit Wasserdampf und Sauerstoff erzeugten Rohgase enthalten im allgemeinen
viel CO2 (28 bis 32 Vol.-%) und CO (15 bis 20 Vol.-%) bei
einem relativ geringen H2-Gehalt (35 bis 44 Vol.-%). Bei
der Vergasung von Teeren und Rückstandsölen bei Temperaturen von etwa 1100 bis 1500° C erhält man ein
Rohgas, das 3 bis 6 Vol.-% CO2,46 bis 50 Vol.-% CO und
40 bis 48 VoI.-% H2 enthält. Schwere Rückstandsöle sind
Kohlenwasserstoffe, die oberhalb von 250° C sieden.
Die gereinigten und dabei insbesondere von Schwefelverbindungen befreiten Rohgase können durch
bekannte, ein- oder mehrstufige Methanisierungsver-
fahren mit Hilfe von Nickelkatalysatoren zu Gasen — COj-frei gerechnet - mit mindestens 90 VoL-0Zo
Methan umgewandelt werden, die mit Erdgas austauschbar oder mischbar sind. Der Wasserstoffgehalt
dieser Gase soll 2 Vol.-% nicht übersteigen, vielfach
wenden auch Wasserstoffgehalte von weniger als 1 Vol.-% gefordert Das Gas enthält meist noch inerte
Bestandteile in Form von Stickstoff und Argon sowie restliches Kohlendioxid.
Bei der Methanisierung werden die Oxide des Kohlenstoffs mit Wasserstoff katalytisch zu Methan und
Wasserdampf durch folgende Reaktionen umgesetzt, die exotherm verlaufen:
CO + 3 H2 = CH4 + H2O
CO2 + 4 H2 = CH4 + 2 H2O
CO2 + 4 H2 = CH4 + 2 H2O
Auf Grund thermodynamischer Zusammenhänge ist bekannt, daß möglichst niedrige Umsetzungstemperaturen
erforderlich sind, um hohe Methangehalte bzw. niedrige RestgehaJte an Kohlenoxid und Wasserstoff zu
erzielen. Vielfach ist es dabei zusätzlich erforderlich, vor dem Passieren der letzten Katalysatorschicht einen
Großteil des in den vorausgegangenen Umsetzungsstufen gebildeten Wasserdampfs zu entfernen, um die
weitere Methanbildung bei gleicher Temperaturlage zu begünstigen.
Bei einem bekannten Verfahren wird das gewaschene Rohgas zunächst in einer sogenannten Kreislaufmethanisierungsstufe
bei höheren Austrittstemperaturen umgesetzt, wobei der oberhalb von etwa 280°C liegende
aktive Temperaturbereich des Nickelkatalysators ausgenutzt wird. In dieser Methanisierungsstufe wird zur
Verdünnung des Einsatzgases ein Teil des gebildeten Produktgases nach Abkühlung in einem Abhitzekessel
zum Eingang dieser Stufe zurückgeführt. Diese Kreislaufmethanisierungsstufe
kann mehrstufig ausgeführt werden, indem das Rohgas in mehrere Teilströme aufgeteilt und durch hintereinandergeschaltete Reaktoren
geleitet wird. Dabei stellt das Austrittsgas des ersten Reaktors das Verdünnungsgas für den zweiten Reaktor
dar, und das Produktgas des letzten Reaktors der Reihe wird teihveise als Verdünnungsgas zum ersten Reaktor
zurückgeführt.
Das in der Kreislaufmethanisierungsstufe gebildete
Produktgas enthält auf Grund der Gleichgewichtseinstellung bei vergleichsweise hoher Temperatur noch
einen beträchtlichen Anteil an Wasserstoff, der nur bei niedrigeren Temperaturen mit weiteren Kohlenoxiden
zu Methan umgesetzt werden kann. Es ist deshalb auch eine bekannte Verfahrensweise, das Produktgas der
Kreislaufmethanisierungsstufe zu kühlen und einer ersten Nachmethanisierung zu unterwerfen, die ohne
vorherigen Entzug von Wasserdampf als sogenannte nasse Nachmethanisierungsstufe betrieben wird. Da
durch die nasse Methanisierung der gewünschte Methangehalt im Produktgas noch nicht erreicht wird,
ist es weiterhin üblich, das erhaltene Gas abzukühlen, einen Großteil des darin enthaltenen Wasserdampfs
auszukondensieren, dieses Gas wieder aufzuheizen und nochmals über Nickeikatalysatoren zu leiten. Diese
sogenannte trockene Nachmethanisierungsstufe ergibt das gewünschte, mit Erdgas austauschbare Gas, aus dem
nur noch überschüssiges CO2 ausgewaschen zu werden braucht.
Gelegentlich wird auch unter Umgehung der nassen Nachmethanisierungsstufe das aus der Kreislaufstufe
abgezogene Produktgas unmittelbar gekühlt und nach
Auskondensieren von Wasserdampf in die trockene Nachmethanisierung geschickt. Der Methangehalt dieses
Produktgases ist jedoch geringer, und auch die Rückgewinnung von freigesetzter Reaktionswärme
wird verschlechtert, so daß der thermische Wirkungsgrad der Gesamtanlage gegenüber der zuerst geschilderten
Verfahrensweise sinkt. Außerdem wird durch den geringen Wasserdampfanteil und die vergleichsweise
hohe Austrittstemperatur des Gases aus der Nachmethanisierung die Gefahr der Rußbildung durch
die Boudouard-Reaktion gegenüber dem Verfahren mit aufeinanderfolgender nasser und trockener Nachmethanisierung
wesentlich erhöht.
In Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage (1957), Band 9, Seite 745, wird ein zweistufiges
Methanisierungsverfahren mit fest angeordneten Nickelkatalysatoren ohne Kreislaufführung von Produktgas
erläutert, bei dem die Abfuhr der Reaktionswärme durch Druckwasser erfolgt Die einstufige
Methanisierung ohne Produktgas-Kreisla-f gemäß DE-OS 19 22 181 weist ebenfalls eine Wasserkühlung
auf. Aus der GB-PS 1152 008 ist die einstufige Methanisierung an einem indirekt mit Gas gekühlten, im
Wirbelzustand gehaltenen Katalysator beschrieben. In der US-PS 31 28 163 wird es als bekannt be lehnet,
einen Methanisierungskatalysator in Schich en oder Zonen aufzuteilen und dazwischen gekühltes Gas
einzuleiten, wobei dieses Gas an der Umsetzung teilnehmen kann. In Eucken-Jakob »Der Chemie-Ingenieur«
(1940) Seiten 83-88, werden Röhrenreaktoren für exotherme katalytische Reaktionen beschrieben, bei
denen das Frischgas den Katalysator zunächst indirekt kühlt, bevor es im Gegenstrom zum Kühlgas durch den
K.ftalysatorbereich geleitet wird. Diese Reaktoren werden insbesondere für die katalytische Oxidation von
SO2 zu SO3 vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art Reaktionswärme
nicht nur abzuführen, sondern auch zu nutzen und dabei die Kühlung in der letzten Methanisierungsstufe
mit Gas durchzuführen. Gleichzeitig soll in dieser Methanisierungsstufe ein intensiver Reaktionsverlauf
bei hoher Katalysatoraktivität erreicht werden und das vorherige Auskondensieren von Wasserdampf im
umzusetzenden Gas entfallen. Erfindungsgemäß wird dies durch die Verfahrensmaßnahmen erreicht, die im
Kennzeichen des Patentanspruchs genannt sind. Da auch die letzte Stufe unter den Bedingungen der nassen
Methanisierung arbeitet, kann das Restgas geringfügig mehr Wasserstoff aufweisen, als dies bei der Anwendung
einer trockenen Methanisierung der Fall ist, wobei der Wasserstoffgehalt jedoch immer noch unter der
geforderten Höchstgrenze bleibt.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Wiedererwärmung des Gases vor der trockenen
Methanisierung nach der Auskondensation von Wassei dampf entfällt, werden teure Wärmeaustauscheinrichtungen
eingespart. Auf Grund des geringeren Druckverlustes in der erfindungsgemäßen Verfahrensführung
steigt der Abgabedruck des Endgases, wodurch Energie bei der im Regelfall erforderlichen Verdichtung für die
Abgabe in das Verteilernetz gespart wird. Ist zur Einstellung des Inertgasgehaltes des Endgases zuzsätzlich
die Auswaschung überschüssigen Kohlendioxids erforderlich, so fördert der erhöhte Gasdruck die
CO2-Absorption insbesondere beim Verwenden physikalisch wirkender Waschmittel. Wird die erfindungsgemäße
Methanisierung bei so hohem Druck betrieben, daß das Endgas direkt in das Gasnetz abgegeben
werden kann, so kann gleichzeitig auch der Druck in der vorausgehenden Vergasung zur Erzeugung des Rohgases
niedriger gewählt werden. In diesem Fall kommt die Energieersparnis der Vergasungsanlage zugute, wo die
Vergasungsmittel Sauerstoff und Wasserdampf nur mit geringerem Druck zur Verfugung gestellt werden
brauchen.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß das erfiudungsgemäße Verfahren mit einem geringeren Katalysatorvolumen
auskommt, als bei Anwendung einer nassen und einer trockenen Nachmethanisierungsstufe erforderlich wäre.
Für die Methanisierung empfiehlt sich ein Katalysator, der 40 bis 65 Gew.-% Nickel auf einem
wasserdampffesten Trägermaterial enthält. Wird die Methanisierung in zwei Stufen durchgeführt, sind
Umseizungstemperaturen von 250 bis 5000C in der
ersten und von 250 bis 4000C in der zweiten Stufe zweckmäßig.
Ein Schaltungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren wird mit Hilfe der Zeichnung erläutert Es
zeigt
Fig. 1 die zweistufige Methanisierung des gereinigten
Rohgases und
F i g. 2 den Temperaturverlauf in der letzten Methanisierungsstufe
im Verfahren gemäß Fig. 1.
Im Verfahren der F i g. 1 wird das von Katalysatorgiften gereinigte Rohgas, welches übverwiegend Kohlenmonoxid,
Kohlendioxid und Wasserstoff enthält, in der Leitung 4a dem rückgeführten Produktgas in der
Leitung 7 zugemischt. Das Rohgas kommt von der nicht dargestellten Gaswäsche mit einer Temperatur unter
200°C und üblicherweise von höchstens 1000C. Wurde das Rectisol-Verfahren zur Gaswäsche verwendet, so
beträgt die Austrittstemperatur des Gases etwa 20° C.
Das Gemisch wird in der Leitung 7a dem Methan>sierungsreaktor
6 aufgegeben. Der Reaktor 6 kann, wie in der Zeichnung schematisch dargestellt, als Schachtreaktor
mit einer schraffiert gezeichneten Katalysatorfüllung 6a ausgebildet sein. Der Methanisierungskatalysator
enthält Nickel als aktive Komponente, vorzugsweise mit einem Anteil von 40 bis 65 Gew.-%, auf einem
wasserdampffesten Trägermaterial. Als Trägermaterial kommt z. B. Aluminiumoxid, Aluminiumsilikat, Magnesiumsilikat,
Magnesiumspinell oder Gemische dieser Verbindung in Frage. Abweichend von F i g. 1 kann das
Katalysatormaterial 6a auch in mehrere Schichten unterteilt oder auf mehrere hintereinandergeschaltete
Reaktoren verteilt sein.
Ein Teil des Produktgases des Reaktors 6 wird im Abhitzekessel 8 gekühlt; ungekühltes Produktgas wird
in der Leitung 9 abgezweigt und ein Teil des gekühlten Produktgases in der Leitung 7 mit Hilfe des Verdichters
10 im Kreislauf zurückgeführt. Hinter dem Abhitzekessei
8 wird ein Produktgas-Teilstrom auch in der Leitung ί 1 abgezogen und mit dem Gas der Leitung 9 gemischt,
um die gewünschte Temperatur des Gases einzustellen, das in der Leitung 12 in die letzte Methanisierungsstufe
(Reaktor 30) gegeben wird.
Die im Abhitzekessel 8 dem Produktgas entzogene Wärme dient zur Erzeugung von Wasserdampf, der in
der Leitung 13 einer Dampftrommel 14 zugeführt wird, welche Speisewasser in der Leitung 15 zugeführt erhält,
das im Wärmeaustauscher 31 vorgewärmt wurde und aus dei Leitung 32 kommt. Das Wasser in der Trommel
14 wird in der Leitung 16 zum Abhitzekessel 8 geführt. Überschüssiger Dampf wird der Dampftrommel 14
durch die Leitung 17 entnommen. Dieser Dampf steht
ζ. B. als Vergasungsmittel für die Druckvergasung zur
Erzeugung des Rohgases zur Verfügung.
Nicht zwingend notwendig, aber für die Praxis vorteilhaft ist es, einen einstellbaren Teilstrom des
Produktgases der Leitung 12 ungekühlt in der Leitung 33 am Wärmeaustauscher 31 vorbeizuführen und diesen
Teilstrom dem gekühlen Produktgas-Teilstrom zuzumischen, um damit die Eintrittstemperatur des Gases für
den Reaktor 30 einzustellen. Das vorgekühlte Produktgas in der Leitung 34 tritt in den Reaktor 30 ein und
verzweigt sich dort auf Kanäle 35, die zwischen Katalysatorbehältern 36 ausgebildet sind. Die Katalysatorbehälter
36 sind am oberen Ende offen, so daß dort das umzusetzende Gas ungehindert in das Katalysatormaterial
5 eindringen kann, wie das durch die abgebogenen Strömungspfciic Al angedeutet ist. Das
dafür nötige Druckgefälle im Vergleich der Gase in den Leitungen 34 und 39 ist in der Anlage vorhanden.
Das Katalysatormaterial 5 in den Behältern 36 sitzt auf Rosten 37, unter denen jeweils noch ein Gassammelraum
38 frei bleibt. Die Gassammeiräume 38 der verschiedenen Behälter sind, was in der Zeichnung nicht
dargestellt ist, untereinander verbunden, so daß das in den verschiedenen Behältern gebildete Produktgas
gemeinsam in der Leitung 39 abgezogen werden kann.
Das Produktgas der Leitung 39 wird in der ebenfalls nur schematisch dargestellten Kühlstufe 20 abgekühlt,
wobei sich üblicherweise Luftkühlung und Wasserkühlung ergänzen. Über die Leitung 21 wird das bei dieser
Kühlung anfallende Kondensat abgezogen. Das Produktgas in der Leitung 22 wird, falls erforderlich, einer
nicht dargestellten Nachbehandlung zur Entfernung überschüssigen Kohlendioxids und zur Trocknung
zugeführt
Die Katalysatorbehälter 36 enthalten in ihrem oberen Bereich jeweils Abschirmungen 40, die den Wärmeübergang
weitgehend behindern. Dadurch wird das Katalysatormaterial in diesem Bereich durch das in den
Kanälen 35 nach oben strömende Gas kaum gekühlt, und die Temperataur des umzusetzenden Gases steigt
mit wachsender Eindringtiefe in das Katalysatormaterial zunächst an. Die Kühlung wird jedoch für den
Katalysatorbereich zwischen den Rosten 38 und der unteren Begrenzung der Abschirmungen 40 wirksam, so
daß dort die Temperaturen zu den Rosten 38 hin wieder abnehmen. Die ungekühlte Katalysatorstrecke beträgt
etwa das 0,2- bis 0,4fache der Höhe der Katalysatorschüttung.
Im Verfahren gemäß F i g. 1 tritt das Produktgas der Kreislaufmethanisierung in der Leitung 34 mit der leicht
einstellbaren Temperatur C, vergleiche F i g. 2, in den Reaktor 30 ein und erwärmt sich bei Aufwärtsströmen
durch die Kanäle 35, bis die Temperatur H am unteren Rand der Abschirmungen 40 erreicht ist Die Strömungsstrecke
entlang dieser Abschirmungen bringt keine weitere Temperaturerhöhung, was im Kurvenstück
bis zum Punkt K berücksichtigt ist Mit der Temperatur K von etwa 3000C tritt das Produktgas
dann von oben in die Katalysatorbehälter 36 ein und strömt dort durch das Katalysatormaterial zu den
Rosten 38, währendem die Methanisierungsreaktionen ablaufen. Im umzusetzenden Gasgemisch steigt die
Temperatur zunächst bis zum Punkt L an, weil auf Grund der Abschirmungen 40 keine Wärme der
exothermen Methanbildung abgeführt wird Danach fällt die Temperatur durch die indirekte Kühlung wiede
allmählich zum Punkt Mhin ab, welcher die Temperatur
des in der Leitung 39 abgezogenen Produktgases angibt Das Verfahren der Fig. 1 ist sehr flexibel, weil sich
auf einfache Weise die Eintrittstemperatur des umzusetzenden Gases in der Leitung 34 einstellen läßt, was z. B.
mit Hilfe der Umgehungsleitung 33 erfolgen kann. Mit der Eintrittstemperatur des Gases in den Reaktor 30
läßt sich auch die Kühlwirkung des Gases in den Kanälen 35 einstellen. Damit hat diese Eintrittstemperatur
auch einen Einfluß auf die Endtemperatur des umgesetzten Gases (Punkt M) da M von der
ίο Eintrittstemperatur des eingeleiteten Produktgases
abhängt. Durch die flexible Kühlung kann der jeweiligen Aktivität des Katalysators in Abhängigkeit von dessen
Alter optimal Rechnung getragen werden.
In dem folgenden Zahlenbeispiel werden drei verschiedene gereinigte Rohgase bei der Umwandlung
in mit Erdgas austauschbares Gas gemä.3 dem erfindungsgemäßen Verfahren betrachtet. Die Gase I
und II stammen von einer Kohledruckvergasung mit Sauerstoff und Wasserdampf, wobei im Gas 1 das als
Stöchiometriezahl bezeichnete Volumenverhältnis H2:
(3 CO + 4 CO2) = 0,6 und im Gas 11 die Stöchiometriezahl
1 beträgt. Das Gas III stammt aus der thermischen Vergasung von schwerem Rückstandsöl (Bunker-C-Öl)
bei Temperaturen zwischen 1200 und 14000C mit Sauerstoff und Wasserdampf.
Die Gase I, II und III durchlaufen die Verfahrensschaltung der Fi g. 1. In Leitung 4a stehen je 1000 kmol
dieser Gase mit einer Temperatur von 30° C und einem Druck von 25 bar zur Verfügung, ihre Zusammensetzung
ist die der Tabelle 1
Gas I | Gas II | Gas 111 | |
(Molprozent) | |||
CO2 | 8,00 | 3,00 | 8,00 |
40 CO | 16,00 | 17,20 | 27,30 |
H2 | 59,10 | 62,40 | 69,20 |
CH4 | 16,50 | 17,00 | 0,30 |
Inerte | 0,40 | 0,40 | 0,20 |
4300/4650/6000 kmol feuchten Gases in Leitung 7 mit einer Temperatur von 345/340/330°C werden dem
Gas der Leitung 4a zugemischt
Durch die Leitung 7a strömen zum Reaktor 5300/5650/700 kmol feuchten Gases mit jeweils 3000C,
trockenes Gas) 03354 03585 0,5129
Der Katalysator im Reaktor 6 weist 58 Gew.-°/o Nickel auf einem Aluminiumoxid-Träger auf, die
Schütthöhe beträgt 2,65 m. Das Produktgas des Reaktors 6 hat jeweils eine Temperatur von 4600C und
die in Tabelle 3 angegebene Zusammensetzung:
die Z,usi | immensetzung g | lot laoen | e ι an. | I |
Tabelle | 2 |
I
,1 P |
||
Gas I | Gas Il | Gas III I | ||
CO2 | (Molprozent) | 12,08 | 3,41 | 20,46 I |
CO | (Molprozent) | 4,31 | 4,24 | 5,19 I |
H2 | (Molprozent) | 20,75 | 23,96 | 21,67 I |
CH4 | (Molprozent) | 62,09 | 67,58 | 52,17 I |
Inerte | (Molprozent) | 0,77 | 0,81 | 0,51 I |
H2O | (mol/mol | 1 |
Gas I
Gas 11
Gas I
CO2 (Molprozent) 13,44
CO (Molprozent) 0,41
H2 (Molprozent) 7,92
CH4 (Molprozent) 77,33
Inerte (Molprozent) 0,90
H2O (mol/mol
trocknes Gas) 0,4475
3,54 23,89
0,14 0,47
11,78 8,58
83,60 66,47
0,94 0,59
0,4721 0,6542
Im Abhitzekessel 8 wird der größte Teil des Gases aus
dem Reaktor 6 auf 335/330/3200C gekühlt. Das in der Leitung 12 abgezogene Gas in einer Menge (feucht) von
643,0/627,4/557,3 kmo! und einer Temperatur von jeweils 3500C wird im Speisewasservorwärmer 31
weiter auf 195/175/195°C abgekühlt, wobei das in der
Leitung 32 mit 1050C zufließende Speisewasser auf 175/175/150°C aufgeheizt und in der Leitung 15 der
Dampftrommel 14 zugeführt wird. Durch die im Abhitzekessel 8 und Speisewasservorwärmer 31 abgegebenen
Wärmemengen werden 14 500/15 600/ 19 200 kg Wasser verdampft, die als Sattdampf von
70 bar Druck in der Leitung 17 verfügbar sind.
Da im Beispiel die Umgehungsleitung 33 nicht benutzt wird, betragen in der Leitung 34 die
Temperaturen der Gase 195/175/195°C (Punkt C der F i g. 2). In den Kanälen 35 des Reaktors 30 wird das Gas
bis auf eine Temperatur von jeweils 3000C (Punkt Hder
F i g. 2) am Beginn der Abschirmungen 40 aufgeheizt. In der wärmeisolierten Strömungsstrecke des Kühlgases
kann praktisch keine Wärme ausgetauscht werden, so daß das Gas auch mit der vorerwähnten Temperatur
von 3000C in den Katalysator 5 (Punkt K der Fig.2)
gelangt. Die Schütthöhe des Katalysators 5 und damit die in Betracht zu ziehende Strömungsstrecke beträgt
wiederum in allen Fällen 4 m, es wird der gleiche Katalysator wie im Reaktor 6 verwendet. In der
ungekühlten Strömungsstrecke im Katalysator, die 1 m lang ist, steigt die Temperatur bis auf den Maximalwert
(Punkt L in Fig.2) von 345/350/3450C an. Das
umzusetzende Gas enthält dabei noch einen restlichen Wasserstoffanteil von 2,1/4,5/2,6 Molprozent Die bis
hierher erreichte Zusammenarbeit des Gases etwa
derjenigen entsprechen, die bei einem herkömmlichen Verfahren mit einer einstufigen nassen Nachmethanisierung
zu erzielen wäre.
Im gekühlten Teil des Katalysators 5 vermindert sich
die Temperatur der Gase beim weiteren Durchströmen zu den Rosten 37 hin stetig, bis schließlich mit 2500C für
die umgesetzten Gase I, II, III die Endtemperatur (Punkt M in Fig. 2) erreicht ist. Das Gas mit dieser
Endtemperatur steht in Leitung 39 zur Verfügung. In der Schlußkühlung 20 wird Wasser kondensiert, und das die
Methanisierung durch die Leitung 22 verlassende Produktgas mit jeweiligs einem Druck von 20,5 bar und
einer Temperatur von 300C besitzt die Zusammensetzung der Tabelle 4:
1J Tabelle | 4 | (Molprozent) | Gas I | Gas Il | Gas III |
(Molprozent) | 12,87 | 1,22 | 24,18 | ||
CO2 | (Molprozent) | 0,01 | 0,01 | 0,01 | |
20 CO | (Molprozent) | 0,83 | 1,75 | 0,90 | |
H2 | (Molprozent) | 85,32 | 95,98 | 74.27 | |
CH4 | Wasserdampf (mol/mol | 0,97 | 1,05 | 0,64 | |
Inerte | 25 trockenes Gas) | ||||
0,0002 | 0,0002 | 0,0002 | |||
Für die Gase I und III ist üblicherweise die
Auswaschung überschüssigen Kohlendioxids in der nicht dargestellten Schlußwäsche erforderlich, wodurch
Endgase folgender Qualitäten erzielt werden, die in Tabelle 5 angegeben sind:
Gas I
(Molprozent)
(Molprozent)
Gas 111
CO2
CO
CO
CH4
Inerte
Inerte
0,50
0,01
0,95
97,43
1,11
0,01
0,95
97,43
1,11
0,50
0,01
1,17
97,47
0,85
0,01
1,17
97,47
0,85
Das Gas II kann ohne CO2-Wäsche verwendet
werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Erzeugung von Methan einer Qualität, die für den Austausch mit Erdgas geeignet ist, aus Wasserstoff und Kohlenoxide enthaltenden Rohgasen aus der Vergasung von Kohle, Teeren oder schweren Rückstandsölen unter erhöhtem Druck, welche gekühlt und von Katalysatorgiften, besonders von Schwefelverbindungen, gereinigt und einer mindestens zweistufigen Methanisierung an Nickeikatalysatoren mit Wasserdampf bei Drücken von 5 bis 100 bar und Temperaturen im Bereich von 200 bis 500° C unterworfen werden, wobei das Produktgas der vorausgegangenen Methanisierungsstufe in der letzten Methanisierungsstufe an einem indirekt gekühlten, fest angeordneten Katalysator ohne Kreislaufführung von Produktgas umgeseizt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das Produktgas der vorausgegangenen Methanisierungsstufe mit (bezogen auf trockenes Gas) mindestens 60 Vol.-% Methan und unverändertem Wasserdampfgehalt von 0,25 bis 0,7 kg/Nm3 Gas vorgekühlt in die letzte Methanisierungsstufe leitet, das Gas zunächst als Kühlgas verwendet und dann im Gegenstrom durch den Katalysator führt und daß man den Eintrittsbereich des Katalysators über eine Strecke vom 0,2- bis 0,4fachen der insgesamt durchströmten Katalysatorstrecke vermindert kühlt, wobei im Katalysator ein Temperaturmaximum von 345 bis 350° C erreicht wird.
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DE2436297C2 true DE2436297C2 (de) | 1982-12-30 |
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