DE2435859A1 - Edelmetallhaltige ueberzugsmassen - Google Patents
Edelmetallhaltige ueberzugsmassenInfo
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Description
DEUTSCI-IE GOLD- UND SILBER-SCHEiDEANSTAUr YORMALS ROESSiJlR
Frankfurt a.M., Weissfrauenstrasse 9
Edelmetallhaltige Überzugsmassen
Die Erfindung betrifft edelmetallhaltige, insbesondere goldhaltige
Überzugsmassen, die geeignet sind, auf keramischen Gegenständen, wie Porzellan, bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunkten von
Gold eingebrannt zu werden.
Zur Herstellung von Dekors auf keramischen Gegenständen ist die Verwendung von goldhaltigen Überzugsmassen schon seit langem bekannt.
Die bisher übliche Dekoration von Gebrauchsporzollan durch
Einbrennen edelmetallhaltiger Ziermassen bei Temperaturen bis 85Q~C,
also unterhalb des Gold-Schmelzpunktes hat jedoch den Nachteil, daß
die Dekors gegen ^anspruohungen, die beim Gebrauch der Gegenstände,
insbesondere beim maschinellen Spülen auftreten» nicht besonders beständig
sind.
Versuche, den eingebrannten Dekor durch Überziehen mit einer Glasur
gegen Angriffe mannigfacher Art zu schützen (z. B. DT-OS 2 017 750), haben den Nachteil, daß das Aussehen des Dekors, d« h.
sein metallisches Gepräge nachteilig beeinflußt wird und dadurch seinen wertvollen Charakter verliert.
Beim Einbrennen edelmetallhaltiger Kassen auf keramischen Gegenständen,
z. B. aus Porzellan, bei Temperaturen oberhalb des Edelmetallschmelzpunktes
ist es zur Ausbildung einer geschlossen erscheinenden, dekorativ wirkenden Schicht erforderlich, die geschmolzenen
Metallteilchen daran zu hindern, zu grüßeren Tropfen zusammenzulaufen.
Es ist bekannt, daß dieser Effekt bei der Anwendung einbrennbarer Silbermassen durch Zumischen inerter Stoffe, v/ie z. B.
bestimmter Oxide erreicht werden kann (GB-PS 855 625, DT-AS 1 135 977). Auch bei goldhaltigen Ziermassen wird dieses Verfahren
angewandt (DT-AS 2 208 915). Die verwendeten Oxide müssen dabei einerseits vom Edelmetall gut benetzt v/erden, andererseits mit
der Glasur des zu dekorierenden Gegenstandes verschmelzen können.
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Da es sich im allgemeinen um hochschmelzende Oxide handelt, die sich nicht ohne weiteres mit dem zu dekorierenden Gegenstand verbinden,
müssen die goldhaltigen Zierraassen normalerweise auf spezielle Unterlagen aufgebracht v/erden. Erst durch gemeinsames Einbrennen
der Ziermassen mit diesen speziellen Unterlagen wird eine befriedigende Haftfestigkeit des Dekors erreicht.
Bei Verwendung solcher speziellen Unterlagen, die beispielsweise aus Zirkonoxid, Zirkonsilikat oder Zinnoxid bestehen, ist im allgemeinen
die Dekoration mir mit pulverförmigen Ziermassen möglich.
Sie werden auf die vorgedruckte, noch feuchte Unterlage in an sich bekannter Weise aufgepudert und eingebrannt. Will man die Ziermassen
in Form von Siebdruckpasten aufbringen, so ist es notwendig, Unterlage und Verzierungsmasse passergenau aufeinander zu drucken,
was in der prakt.'°ohen Durchführung auf erhebliche Schwierigkeiten
stößt und außerdem zwei Arbeitsgänge erfordert.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, edelmetallhaltige,
insbesondere goldhaltige Überzugsmassen zum Ein» brennen auf keramische Gegenstände zu entwickeln, die ohne spezielle
Unterlagen zu verarbeiten sind, einen geschlossenen, massiven Metallfilm bilden und eine gute Haftfestigkeit auf dem dekorierten
Gegenstand besitzen, wenn der Dekor bei Temperaturen oberhalb
des Schmelzpunktes von Gold, beispielsweise zwischen 1100 und 1400 C,
eingebrannt wird.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöste daß man Über«
zugsmassen verwendet, die neben einem an sich bekannten Goldpräparat 3 bis 40 Gew% eines oder mehrerer Unedelmetalle in Pulverform
und/oder eines oder mehrerer Edelmetalle mit einem Schmelzpunkt >14OO°C enthalten.
Die Goldkomponente bzw. das Goldpräparat kann aus Goldpulver, einer
anorganischen oder organischen Verbindung, wie z. B. Sulfid, SuI-foresinat
oder Mercaptid bestehen,,
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Als Unedelmetallkorapononte bewährt haben sich die Metalle Magnesium,
Silizium, Titan, Mangan, Eisen, Nickel, Zink, Zirkon und Antimon. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Titan, Eisen,
Nickel, Zirkon und/oder Zink. Die Unedelmetallkomponente kann aus einzelnen dieser Metalle oder aus Gemischen und/oder aus Legierungen
von mehreren Metallen bestehen. Als Edelmetalle mit einem Schmelzpunkt >14OO°C können Palladium, Platin und/oder Rhodium
zugegeben werden.
Als farbgebende Mittel für den gewünschten Dekorfarbton können zusätzlich die üblichen Edelmetalle, wie Silber, Palladium, Platin,
Ruthenium, Rhodium und Kupfer in elementarer Form» als Legierungsbestandteil
oder in Form ihrer Verbindungen zugegeben werden .
Die erfindungsgemäßen edelmetallhaltigen Dekormassen sind gekennzeichnet
durch einen Gehalt von 50 bis 95 Gev$ an Gold, sowie einen
Gehalt von 3-40 Gew% an Unedelmetall und/oder Edelmetall mit
einem Schmelzpunkt >14OO°C. Dieser Mischung können die in der Dekorationstechnik
üblicherweise verwendeter Glasflüsse und Haftoxide, wie beispielsweise Verbindungen von Bor, Aluminium, Vanadin, Chrom,
Zinn, Wismut oder Cer, als Fun stoff in Mengen bis zu 10 % des Gesamtgewichts
zugesetzt werden.
Diese Mischungen können direkt auf einen vorgedruckten noch feuchten
rückstandsfrei zersetzlichen Firnis in an sich bekannter Weise aufgebracht und eingebrannt werden.
Für die Anwendung im Siebdruck-, Maschinen- oder Pinselauftrag bestehen die Überzugsmassen vorzugsweise aus 30 - 80 % der oben
genannten festen Mischung, die mit 20 - 70 % eines organischen Auftragshilfsmittels aus an sich bekannten rückstandfrei verbrenn-,
baren Harzen und Lösungsmitteln in an sich bekannter Weise angepastet und je nach eingestellter Konsistenz mittels der verschie-
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denen Auftragstechniken ohne spezielle Unterlage verarbeitet werden
können. Die Verarbeitung mittels Siebdruck kann direkt oder indirekt über Abziehbilder .erfolgen. Dabei werden die Nachteile vermieden,
die sich beim Arbeiten mit den meist gefärbten, speziellen Unterlagen zeigen, wie unschönes Aussehen nicht bedruckter Unterlage
einerseits und mangelndes Haften des Dekors an den Stellen ohne Unterlage andererseits, welches die häufigsten Fehler bei nicht
passergenauem Druck von Unterlage und Verziei'ungsmasse sind* Außerdem wird der zusätzliche Arbeitsgang, der sich durch das Vordrucken
der Unterlage ergibt, eingespart.
Das Einbrennen der Dekormassen auf verzierten Gegenständen aus Porzellan
und dgl. erfolgt in an sich bekannter Weise in geeigneten Tunnel- oder Kammerofen bei einer Temperatur von UOO -. IAOQ1X', vorzugsweise
1250 - 135O0C.
Die mit den erfindungsgemäßen Massen erzielbaren Dekore sind matt
und goldfarben oder rose- oder silberfarben'und erhalten durch Polieren
mit Seesand oder Glasfaser ihren typischen seidigen Glanz. Bei guter Polierfähigkeit sind sie außerordentlich widerstandsfähig
gegen mechanische und chemische Beanspruchungen, die beim Gebrauch
und insbesondere beim maschinellen Spülen von Geschirr auftreten
Die Untersuchung von mit den erfingungsgemäßen Überzugsmassen hergestellten
Dekoren mittels Röntgen- und Elektronenstrahlen hat ergeben, daß sich beim Brennen zwischen dem Gold und den Zusätzen
von Unedeimetallen Legierungen bilden, und die Unedelmetalle nur zum Teil oxidiert werden, wobei die Oxide in besonders feinteiliger
Form entstehen. Hierdurch wird eine gute Verbindimg der Oxide mit dem Metall einerseits und mit der keramischen Unterlage an
dererseits bewirkt und ein Zusammenfließen der geschmolzenen Me
tallteilchen während des Brennens verhindert. Titan enthaltende Überzugsmassen reduzieren sogar in der Glasur enthaltenes SiIi-
•
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ziumoxid, wodurch eine besonders gute Verbindung zwischen GIasur
und Metall erzielt wird. Die gegenüber reinem Gold größere Härte der gebildeten Legierungen bewirkt die besonders gute Verschleißfestigkeit
der eingebrannten Überzüge.
In nachstehender Tabelle ist die Zusammensetzung einiger erfindungsgemäßen
Überzugsmassen in beispielhafter Form angegeben*
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Nr..
Komponente
Anteil Dekorfarbe Anwendung," Gew# Verarbeitung
Gold 80,0 Titan 20,0
Mischung von Beispiel 1 80,0 ölnischung * 20,0
Mischung von Beispiel 1 30,0 Ölmischung 65,0
•Glykoläther 5f0
Gold 80,0 Nickel . 20,0
Gold 90,0 Eisen 10,0
Gold 70,0 Titan 10,0 Eisen 10,0 Nickel . 10,0
■ Gold 60,0
Antimon . 2,5
Magnesium 2,5
Titan 2,5
Zirkon-Nickel-Legierung 70:30 2,5
Ftoter Farbstoff 2,5
ölmischung 27,5
Gold · 57,0 Silber 1,9 Kupfer 1,9
Rutheniurosulforcsinat, L·- {,ί Ru, gelöst in . 1,9
ätherischen Ölen **
Titan-Nickel-Legierung 50:50 9,5
Anmoniummetavanadat IJH. VO- als Füllstoff 1,0
Kangan 5 1,0
Alunir.uraphosphat AlEO, als Füllstoff 1,0"
Slrcischung 20,0 Glykoläther . 4,8
Gold 57,0 Silber 1,9 Palladium 2,9
Titan-Nickel-Legierung 50:50 ' 9,5
Chromborid CrB-, und 1,0
Zinnsulfid SnS als Füllstoffe 1,0
Zink 1,0
ölmischung 21,0 Glykoläther . 4,7
Gold 30,0 Goldsulforesinat, 40 % Au, gelöst in äthe- . 2.5|0
Tischen Ölen
Silber 1,0
Palladium -2,0 Platin 0,5
Rhodiumsulforesinat, 5 % Rh, gelöst in äthe- 5,0
Tischen Ölen
Ceroxid als Füllstoff 10,0
. Roter Farbstoff 2,5
ölnischung 24,0
Gold 80,0 Palladium . 20,0
golden Puder
golden Maschine
golden Pinsel
golden Puder
golden Puder
golden Puder
golden
Maschine
golden
Maschine
ros£
Maschine
rose
Maschine
silbern
Puder
Als ölmischung wird eine Lösung eines Polyacrylharzes
in Terpenkohlenwasserstoffen verwendet.
in Terpenkohlenwasserstoffen verwendet.
Die ätherischen öle sind die üblicherweise verwendeten Stoffe,
wie Kampferöl, Rosnarinöl, Fenchelöl, Nelkenöl.
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Claims (4)
1.) Edelmetallhaltige, insbesondere goldhaltige Überzugsmasse
zum Einbrennen auf keramischen Gegenständen bei Temperaturen von 1100 bis 14ÜO°C, dadurch gekennzeichnet, daß die
Überzugsmasse neben einem Goldpräparat 3 bis 40 Gev$ eines
oder mehrerer Unedelmetalle in Pulverform und/oder eines oder mehrerer zusätzlicher Edelmetalle mit einem Schmelzpunkt
>14OO°C enthält,
?.. Überzugsmasse nach Anspruch ls dadurch gekennzeichnet, daß
als Unedelmetallkomponente Magnesium, Silizium, Titans Mangan, Ej sen,. Nickel, Zink, Zirkon und/οder Antimon, als zusätzliche
Edelmetallkompone-iite Palladium, Platin und/oder
Rhodium verwendet werden,
3. Überzugsmasse nach Anspriioh 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 50 bis 95 Gew% Gold, 3 bis 40 Gev# Uneäelraetall und/
oder Edelmetall mit einem Schmelzpunkt >l400°C und bis zu 10 Gew?o eines an sich bekannten Haftoxids oder Glasflusses
enthält *
4. Überzugsmasse nach Anspruch 1 bis 3» insbesondere zur Anwendung
im Maschinen- oder Pinselauftrag, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 30 bis 80 Gew% der festen Mischung und 20 bis
70 Gew?6 eines organischen Auftragshilfsmittels besteht.
Frankfurt, den 12. 7. 1974
Dr. Sie/Br
Dr. Sie/Br
503886/0690
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