DE2431397C3 - Prüftaster zum magnetinduktiven Prüfen ferromagnetischer Prfifteile - Google Patents
Prüftaster zum magnetinduktiven Prüfen ferromagnetischer PrfifteileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Prüftaster zum magnetinduktiven Prüfen ferromagnetischer Prüfteile auf
Werkstoffeigenschaften mit einem aus aufeinander geschichteten, dünnen ferromagnetischen Blechen zusammengesetzten,
an das Profil der Oberfläche des Prüfteils angepaßten Kern und mindestens einer mit
dem Kern gekoppelten Wicklung.
Magnetinduktive Prüftaster mit einem Kern, der ava
geschichteten ferromagnetischen Blechen besteht und mit einer oder mehreren um den Kern geschlungenen
Wicklungen, werden seit langem mit Erfolg in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung eingesetzt. Man
bedient sich ihrer zum serienmäßigen Prüfen von Teilen und Halbfabrikaten aus Stahl auf Legierungszusammensetzung,
Härte, Festigkeit u.dgl. Bei einer häufig benutzten Ausfühningsart besitzt der Prüftaster zwei
mit dem Kern gekoppelte Wicklungen. Durch die erste der beiden, die Erregerwicklung, wird ein Wechselstrom
geschickt, die zweite, die Empfängerwicklung, ist an ein Auswertesystem, bestehend z. B. aus Verstärker, Demodulator
und Anzeigeinstrument, angeschlossen. Setzt man den Kern des Prüftasters auf ein zu prüfendes Teil
auf, so ändert sich der magnetische Fluß im Kern und damit die Spannung der Empfängerwicklung. Die am
Anzeigeinstrument ermittelten Werte geben Aufschluß über die zu ermittelnden Werkstoffeigenschaften.
Um die Prüftaster bei den verschiedensten Oberflächenformen von Prüfteilen anwenden zu können, gab
man der Spitze des Kernes häufig eine ballige oder kugelförmige Gestalt. Dies hatte jedoch den Nachteil,
daß der Übergang des magnetischen Flusses in das Prüfteil fast punktförmig erfolgte und eine übergroße
Empfindlichkeit der Meßanzeige auf punktuelle geometrische Unregelmäßigkeiten, wie Drehriefen, Kerben,
Zunder usw., sich einstellte. Um zu sichereren und besser
reproduzierbaren Ergebnissen zu kommen, ging man dazu über, die Spitze des Kernes an die Oberflächenform
des Prüfteils anzupassen, indem man sie durch Schleifen oder Fräsen zu einem genauen Abbild der
Gestalt der Prüfteiloberfläche verformte. Als Beispiel für einen derartigen Prüftaster sei auf die kürzlich
erschienene Offenlegungsschrift DE-OS 22 52 *65 verwiesen.
Bei der Verwendung solcher Prüftaster erweist sich jedoch als schwerwiegender Nachteil, daß jede
neue Oberflächenform eines Prüfteils auch einen neuen Prüftaster erfordert zumindest aber einen neuen Kern,
falls dieser auswechselbar ist Dazu kommt daß die Verformung der Kerne zum Zwecke ihrer Anpassung in
iiinzelarbeit ausgeführt werden muß und daher einen nicht unbedeutenden Aufwand nötig macht
Aus FR-PS 8 45 863 ist eine Magnetisierungseinrichtung für die magnetische Streuflußprüfung hohler
Körper bekannt, bei der eine den Körper umfassende Spule von einem breiten Ring aus ferromagnetischem
Material umgeben ist, der zusammen mit zwei Seitenflächen und dem Prüfteil einen die Spule
einschließenden magnetischen Kreis bildet Eine oder beide Seitenflächen sind zusammengesetzt aus einer
Anzahl von Sektoren, die in radialer Richtung beweglich sind und deren auf dem Prüfteil aufsitzende Kanten an
die Oberfläche des Prüfteils angepaßt sind. Die Bedeutung einer derartigen Magnetisierungseinrichtung
ist jedoch sehr gering, da sie nur bei der Prüfung von Hohlkörpern mit einer den Hohlkörper ganz
umschließenden Spule eingesetzt werden kann, wobei als Hohlkörper praktisch nur ein solcher kreisförmigen
Umfangs und mit einem bestimmten festen Durchmes-
3^ ser in Frage kommt
Aus DE-PS 5 67 221 ist ein Prüftaster für die Schweißnahtprüfung mit einem H-förmigen Magnetkern
bekannt, bei dem der letztere aus aufeinander geschichteten Blechen bestehen kann. Zum Anpassen
der Pole des Kernes an die Unebenheiten der Prüfteiloberfläche sind die Polschuhe als biegsame
Drahtbürsten aus ferromagnetischem Werkstoff ausgebildet. Es gelingt jedoch nicht mit dieser Maßnahme, den
magnetischen Widerstand hinreichend klein und repro-
'♦' duzierbar zu machen und damit die ständig steigenden
Forderungen zu erfüllen, die in dieser Hinsicht an Prüftaster gestellt werden.
Die vorliegende Erfindung macht sich daher einen Prüftaster der eingangs beschriebenen Art zur Aufgabe,
v> der für eine große Zahl unterschiedlicher Oberflächenformen
von Prüfteilen, insbesondere für Profile, Kanten, Kehlen u. dgl., ein Prüfen ohne ständigen Austausch des
Früftasters bzw. des Kernes möglich macht, ohne daß dabei die Vorteile des an die Prüfteiloberfläche
angepaßten Kernes verlorengehen.
Die obige Aufgabe wird gelöst durch einen Prüftaster, der gemäß Patentanspruch 1 gekennzeichnet ist.
Mit einem solchen Prüftaster kann in einfacher Weise und beliebig oft die Hüllkurve der Bleche an der Spitze
des Kernes zu einem getreuen Abbild der Oberflächenform eines Prüfteils umgestaltet werden, Das geschieht,
indem man die Stirnseite des Kernes auf die Prüfteiloberfläche aufschlägt, wodurch sich die Bleche
selbsttätig in die gewünschte Lage verschieben, und
br> indem man nach erfolgter Anpassung des Kernes die
Bleche starr, aber lösbar miteinander verklemmt. Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen
genannt.
Zur Verdeutlichung der Erfindung soll die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispieles dienen.
Sie wird unterstützt von Figuren, die im einzelnen folgendes darstellen:
F i g. 1 einen Prüftaster,
F i g. 2 ein einzelnes Blech vom Kern des Prüftasters,
F i g. 3 ein Prinzipschaltbild einer Prüfanordnung.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte, auf die Oberfläche einer zu prüfenden Stange 1 aufgesetzte
Prüftaster 2 besieht im wesentlichen aus einem Kern 3, einer Führungseinrichtung 4 und den Wicklungen 5, 6
und 7. Der Kern 3 setzt sich zusammen aus einer Anzahl aufeinander geschichteter, etwa 03 mm starker, ferromagnetischer
Bleche 8 im Ε-Schnitt, von denen jedes in jedem seiner drei Schenkel 9,10,11 je einen Gleitschütz
12, 13, 14 aufweist Der als E-förmiges Blechpaket ausgebildete Kern 3 ist gehaltert in der Führungseinrichtung
4, deren wichtigster Bestandteil ein U-förmig gebogener Bügel 15 aus austenitischem Stahl ist. Dieser
besitzt an seiner Oberseite eine Öffnung 16 und weist an seiner Unterseite entsprechend den Schenkeln 9,10,11
zugeschnittene Enden 17, 18, 19 auf. Eine leichte Vorspannung des Bügels 15 bewirkt, daß dieser bestrebt
ist, sich nach außen zu öffnen. Führungswinkel 20 dienen dazu, einerseits die Bleche 8 an ihren Kanten zu führen,
andererseits die Wicklungen 6,7,8 auf den Enden 17,18,
19 des Bügels 15 festzuhalten. Drei Schrauben 21,22,23
sind durch Bohrungen in den Enden 17,18,19 des Bügels
15 und durch die Gleitschlitze 12, 13, 14 der Bleche 8 gesteckt. Sie stehen im Eingriff mit Rändelmuuern 24,
25, 26, die es ermöglichen, die Enden des Bügels 15 entgegen der genannten Vorspannung zusammenzuziehen
und damit die Bleche 8 starr miteinander zu verklemmen. Die öffnungen 27, 28, 29 der Wicklungen
5, 6, 7 weisen in Richtung senkrecht zur Blechebene etwas Luft auf, so daß eine Bewegung der Enden 17,18,
19 des Bügels 15 in dieser Richtung möglich ist. Die mittlere Wicklung 5 mit den Anschlüssen 30,31 dient als
Erregerwicklung. Die beiden äußeren Wicklungen 6, 7, die als Empfängerwicklungen dienen, sind durch
Verbindungsdraht 32 hintereinander geschaltet, so daß an den Anschlüssen 33,34 die Summe der Spannungen
der beiden Wicklungen steht.
In Fig.3 ist die Prinzipschahung einer Prüfanordnung
mit einem auf das Prüfteil 1 aufgesetzten Prüftaster 2 nach den F i g. I und 2 wiedergegeben. Die
Erregerwicklung 5 wird von einer Wechselstromquelle 41 mit einem vorzugsweise konstanten Wechselstrom /
gespeist. Eine vom Wechselstrom / abgeleitete Spannung wird vom Kompensationsgleichrichter 42 gleichgerichtet
und an den Eingang eines Potentiometers 43 geführt, dessen Schleiferausgang mit dem invertierenden
Eingang eines Rechenverstärkers 45 verbunden ist. Die Ausgangsspannung der beiden Empfängerwicklungen
6 und 7 ist über einen Meßgleichrichter 46 mit dem nichtinvertierenden Eingang des Verstärkers 45 verbunden.
Ein Anzeigeinstrument 47 am Ausgang des Verstärkers 45 zeigt die Differenz der beiden Eingangsspannungen des Verstärkers an. Mit der in Fig.3
dargestellten Prüfanordnung können auf zwei Arten Meßergebnisse erzielt werden. Bei der ersten Meßart
wird nach jedem Aufsetzen des Prüftasters 2 auf ein Prüfteil 1 der Schleifer des Potentiometers so lange
verstellt, bis am Anzeigeinstrument 47 die Anzeige Null erreicht wird. An einem mit dem Schleifer des
Potentiometers gekoppelten Meßzeiger kann dann ein für das betreffende Prüfteil ermittelter Meßwert
abgelesen werden, dei ein Maß für die gesuchten Werkstoffeigenschaften abgibt Bei der zweiten MeBart
wird zunächst ein Vergleichsteil mit den für die betroffenen Prüfteile geforderten Werkstoffeigenschaften
ermittelt Nach dem Aufsetzen des Prüftasters 2 auf dieses Vergleichsteil wird mit dem Potentiometer der
Nullabgleich am Anzeigeinstrument 47 herbeigeführt. Beim Aufsetzen des Prüftasters 2 auf weitere Prüfteile
ergibt sich am Anzeigeinstrument 47 ein Meßwert, der charakteristisch für die Abweichungen der Prüfteileigenschaften
von denen des Vergleichsteils ist
Bei der Messung mit einem Prüftaster der oben beschriebenen Art geht man wie folgt vor: Man setzt
den Prüftaster so auf das Prüfteil auf, daß die Längsrichtung der Bleche 8 mit der Richtung gleichbleibender
Prüfteilprofile übereinstimmt d. h. im vorliegenden Fall mit der Längsrichtung des zylindrischen
Prüfteils 1, und bildet durch Verschieben der Bleche 8 gegeneinander das Profil der Prüfteiloberfläche nach.
Dies geschieht am einfachsten, indem man zunächst die Rändelmuttern 24,25, 26 soweit lockert daß die Bleche
gegeneinander verschiebbar sind, SO(4Om den Prüftaster
2 in der beschriebenen Ausrichtung emige Male auf die
Oberfläche des Prüfteils 2 leicht aufklopft Dabei verschieben sich die Bleche selbsttätig aufgrund ihrer
Trägheit in die gewünschte, von der Prüfteiloberiläche
gebotene Lage. Bei kompliziert geformten Prüfteiloberflächen können in Einzelfällen noch leichte Korrekturen
notwendig sein. Dazu ist die Oberseite der Bleche durch die öffnung 16 des Bügels 15 zugänglich. Durch
J« Anziehen der Rändelschrauben 24,25,26 wird die Lage
der Bleche zueinander fixiert.
Mit einem solchermaßen an die Oberfläche eines Prüfteils angepaßten Prüftaster kann mit guter Reproduzierbarkeit
und praktisch unbeeinflußt von Störgrö-
)"' Ben wie Oberflächenungenauigkeiten u.dgl. eine Vielzahl von Prüfteilen gleicher Oberflächengestalt durchgeprüft
werden. Andererseits kann in einfachster Weise die Umstellung der Anpassung an Prüfteile anderer
Oberflächengestalt durchgeführt werden. Vorousset-
41) zung für die Möglichkeit der Anpassung ist lediglich,
daß das Prüfteil in einer Richtung ein gleichbleibendes Profil aufweist An Beispielen sei nur genannt
zylindrisches Material von nahezu beliebigem Durchmesser, Stangen- und Rohrmaterial der verschiedensten
■*"> Profilformen, Kehlen und Kanten an Prüfteilen.
Im oben beschriebenen Beispiel wurden E-iörmige
Bleche eingesetzt. Ebenso ist eine Ausführung des Prüftasters mit U-förmigen Blechen möglich, wobei
dann auf dem einen Schenkel des Blechpaketes die
w Erregerwicklung, auf dem anderen Schenkel die Empfängerwicklung angebracht sein kann.
Beide Formen, also E- und U-Form des Blechpaketes, bringen gegenüber den vielfach üblichen Stifttastern
den Vorteil mit sich, daß nahezu der ganze Magnetfluß,
Vt der die beiden Wicklungen durchsetzt, auch durch das
Prüfteil geleitet wird. Das zahlt sich zunächst hinsichtlich der Empfindlichkeit des Prüftasters aus. Es bring'
aber auch Vorteile bei bestimmten Meßproblemen mit sich, etwa bei der Annäherung des Prüftasters an das
wi Ende einer Stat.ge, wo bei Stifttastern erhebliche
Abweichungen des Meßwertes auftreten. Dennoch gibt es auch Fälle, wo sich auch I-förmige Blechpakete für
einen Prüftaster gemäß der vorliegenden Erfindung eignen, etwa wenn es gilt, im Profil eines Zahnkranzes
h"> Härtemessungen durchzuführen. In diesem Falle könnten
beispielsweise Erreger- und Empfängerwicklung auf einem gemeinsamen, von der Führungseinrichtung
getragenen Wickelkörper angeordnet sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Prüftaster zum magnetinduktiven Prüfen ferromagnetischer Prüfteile auf Werkstoffeigenschaften
mit einem aus aufeinander geschichteten, dünnen ferromagnetischen Blechen zusammengesetzten,
an das Profil der Oberfläche des Prüfteils angepaßten Kern und mindestens einer mit dem
Kern gekoppelten Wicklung, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche (8) zumindest in
Aufsetzrichtung des Prüftasters gegeneinander verschiebbar in einer Führungseinrichtung (4)
gelagert sind, an der die Wicklung/en (5, 6, 7) befestigt ist/sind, und daß die Bleche (8) starr, aber
lösbar miteinander verklemmbar sind.
2. Prüftaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungseinrichtung (4) im wesentlichen einen U-förmig gebogenen, die Bleche
(8) des Kernes (3) umfassenden, mit einer nach außen gerichteten Vorspannung versehenen Bügel (15)
beinhaltet
3. Prüftaster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (3) Ε-Form besitzt,
auf seinem mittleren Schenkel (9) die Erregerwicklung (5) und auf den äußeren Schenkeln (10, 11) je
eine der Empfängerwicklungen (6,7) trägt
4. Prüftaster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern U-Form besitzt auf
seinem einen Schenkel die Erregerwicklung und auf seinem anderen Schenkel die Empfängerwicklung
trägt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742431397 DE2431397C3 (de) | 1974-06-29 | 1974-06-29 | Prüftaster zum magnetinduktiven Prüfen ferromagnetischer Prfifteile |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742431397 DE2431397C3 (de) | 1974-06-29 | 1974-06-29 | Prüftaster zum magnetinduktiven Prüfen ferromagnetischer Prfifteile |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2431397A1 DE2431397A1 (de) | 1976-01-08 |
DE2431397B2 DE2431397B2 (de) | 1978-08-10 |
DE2431397C3 true DE2431397C3 (de) | 1979-04-19 |
Family
ID=5919331
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742431397 Expired DE2431397C3 (de) | 1974-06-29 | 1974-06-29 | Prüftaster zum magnetinduktiven Prüfen ferromagnetischer Prfifteile |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2431397C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2713776B1 (fr) * | 1993-12-10 | 1996-01-12 | Commissariat Energie Atomique | Microdispositif de mesure de caractéristiques électromagnétiques d'un milieu et utilisation de ce microdispositif. |
-
1974
- 1974-06-29 DE DE19742431397 patent/DE2431397C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2431397A1 (de) | 1976-01-08 |
DE2431397B2 (de) | 1978-08-10 |
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