DE2430914A1

DE2430914A1 - Hitzebestaendige, feuerfeste und waermedaemmende erzeugnisse aus feuerbeton

Info

Publication number: DE2430914A1
Application number: DE2430914A
Authority: DE
Inventors: Franz Kanthak; Erhard Dipl Ing Kuntzsch; Heann Steinborn
Original assignee: BRANDIS SILIKATWERK
Current assignee: BRANDIS SILIKATWERK
Priority date: 1974-06-27
Filing date: 1974-06-27
Publication date: 1976-01-29

Description

Hitzebeständige, feuerfeste und wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton Die Erfindung betrifft hitzebeständige, feuerfeste und wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton und Verfahren zu deren Herstellung unter Verwendung sekundär anfallender oder auf primärer Lagerstätte anstehender Rohstoffe.
Es ist bekannt, daß hitzebeständige, feuerfeste und wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton aus 10 - 20 Masse Zement und 80 - 90 " hitzebeständigen, feuerfesten und/ oder wärmedämmenden Zuschlagstoffen, wie Rohschamotte, Mullit, Korund, Porensinter, Keramsit und anderen geeigneten Rohstoffen hergestellt werden.
Es ist weiterhin bekannt, daß portlandzementgebundenen Feuerbetonen zum Zwecke der Bindung von freiem Kalk im Zement feinstgemahlene Rohschamotte mit einer Körnung kleiner 0,09 mm oder feingemahlener Ton klelner 0,5 mm in Mengen von 4 - 8 Massen zugesetzt werden.
Es ist darüber hinaus bekannt, daß den Feuerbetonen außer zur Erreichung einer gewünschten Festigkeit Je nach Bindungsart in unterschiedlichen Mengen Wasser, Wasserglas, Phosphorsäure oder ähnliche festigkeitserzeugende Bindemittel zugesetzt werden, um ihnen die Konsistenz eines gieß-, vibrationsfähigen oder Stampfbeton zu verleihen.
Es ist ebenfalls bekannt, daß bei der Herstellung von Fertigteilen aus Peuerbeton dieser durch Vibration, Stampfen oder Pressen in Holz- oder Seahlformen verdichtet und bis zur Erstarrung bzw. Erreichung einer angemessenen Festigkeit in den Formen verbleibt und danach entschalt wird.
Es wurde bereits vorgeschlagen, daß die Verdichtung und gleichzeitige Formgebung der Fertigteile zum Zwecke einer sofortigen Entschalung der Teile und Erreichung spezifischer Eigenschaften nach dem Vibrationspreßv erfahren vorgenommen wird.
Die vorzugsweise bei der Herstellung von Feuerbeton zum Einsatz kommenden Zuschlagstoffe, wie Rohschamotte, Mullit, Korund, Forsterit, Keramsit, Porensinter und andere geeignete hitzebeständige, feuerfeste oder wärmedämmende Rohstoffe werden unter hohem Energieaufwand und Anwendung teils komplizierter Fertigungstechnologien produziert und sind bei ihrer Herstellung sehr arbeitskräfteintensiv.
Bei den bekannten Rohstoffkombinationen führt eine Erhöhung des Tonanteils über 8 Masse zu überdurchschnittlichen Trocken- und Brennschwindrissen, durch welche die Gebrauchseigenschaften des Feuerbeton stark herabgesetzt werden.
Seuerbetone, denen durch den Zusatz gezielter Mengen an H20 oder flüssigen Bindemitteln die Eigenschaften eines gieß-, vibrations- oder stampffähigen Beton verliehen werden, bedürfen bei ihrer Herstellung zu Fertigteilen eine Vielzahl von Formen und benötigen Verweilzeiten von mehreren Stunden in den Formen bis zur Erreichung einer angemessenen Festigkeit. Die Vibrationstechnik bei dieser Formgebung von Fertigteilen aus Feuerbeton ist darüber hinaus sehr arbeitskräfteintensiv.
Das rationelle Vibrationspreßverfahren erlaubt zwar eine sofortige Entschalung der verdichteten und geformten Fertigteile, erfordert Jedoch den Einsatz hochwertiger und komplizierter Maschinenaggregate.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, hitzebeständige, feuerfeste und/oder wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton kostengünstig herzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, hitzebeständige, feuerfeste und/oder wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton unter Verwendung sekundär anfallender oder auf primärer Lagerstätte anstehenden Rohstoffen herzustellen.
Es wurde gefunden, daß Feuerbetone, bei deren Herstellung 15 - 35 Masse% Rohkaolin 0 - 10 " Ton 10 - 40 " Sand 33 - 50 t hitzebeständige, feuerfeste oder wärmedämmende Zuschlagstoffe, wie Schamottebruch, Rohschamotte, Mullit, Korund und/oder andere geeignete Rohstoffe 8 - 25 " Zement eingesetzt werden, eine hohe Plastizität bei gleichzeitig geringer Schwindung besitzen.
Es wurde weiterhin gefunden, daß an Stelle des Zementes andere bekannte festigkeitserzeugende Bindemittel, wie Wasserglas, Phosphorsäure und/oder ähnliche eingesetzt werden können.
Darüber hinaus wurde gefunden, daß den Feuerbetonen zur Verbesserung spezifischer Eigenschaften, wie Biegefestigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit Fasermaterialien und/oder Kombinationen dieser Materialien auf der Basis Kaolin, Schlacke, Asbest und ähnliche eingesetzt werden können.
Es wurde gefunden, daß diese Feuerbetone auf Strangpressen oder ähnlichen Einrichtungen für Verdichtung und Formgebung plastischer Massen geformt und erforderlichenfalls auf üblichen Pressen nachgeformt werden können.
Eine weitere erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Formgebung dieser Feuerbetone nach bekannten Vibrationsverfahren oder Vibrationspreßverfahren vorgenommen werden können.
Es wurde weiterhin gefunden, daß auf Strangpressen oder ähnlichen Einrichtungen zu Batzen geformte Feuerbetone der genannten Zusammensetzung zur Verzögerung des Erstarrungsbeginns vorzugsweise luftdicht verpackt im plastischen Zust-and am Einsatzort verarbeitet werden können.
Darüber hinaus wurde gefunden, daß die Gemenge der Feuerbetone genannter Zusammensetzung trocken gemischt in Säcken oder anderen geeigneten Behältern transportiert und ihre Zugabe an Bindemitteln unmittelbar vor der Verarbeitung am Einsatzort vorgenommen werden kann.
Durch die Erfindung ist es möglich, preisgUnstige Rohstoffe, wie Rohkaoline und Sande an Stelle hochveredelter Rohstoffe, wie Rohschamotte, Mullit, Korund und andere geeignete Rohstoffe einzusetzen. Die ormgebung kann vorzugsweise auf langjährig bewährten einfachen Jedoch leistungsfähigen Strangpressen oder ähnlichen Einricbtungen.vorgenommen werden. Die so hergestellten Erzeugnisse können an Stelle bisher gebrannter feuerfester Erzeugnisse eingesetzt werden.
Eine weitere Energieeinsparung wird durch den Einsatz von Rohkaolin und Sand an Stelle gebrannter feuerfester Zuschlagstoffe erzielt. Auf Grund der hydraulischen oder chemischen Bindung ist eine wesentliche kürzere Fertigungszeit bei diesen Erzeugnissen möglich, was sich auch in einem geringen Platzbedarf der Erzeugnasse in den Zwischenfertigungsstufen ausdrückt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bisher nicht genutzte Sekundärrohstoffe verwendet werden können.
Die Erfindung soll an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden: Beispiel 1: Feuerbeton, herg-estellt aus 25 Masse% Rohkaolin 20 " Sand 20 " Silikabruch 0 - 4 mm 23 lT Schamottebruch 0 - 3 mm 15 " Zement wird auf Strangpressen zu Formsteinen, Riegel oder Plättchen geformt und anschließend 1 bis 3 Tage bei einer Temperatur von + 5 bis + 30 OG und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 - 100 % gelagert. Die so hergestellten Erzeugnisse können danach verpackt, transportiert und ungebrannt eingesetzt werden.
Beispiel 2: Feuerbeton, hergestellt aus 20 Masse% Rohkaolin 30 t' Sand 40 " Schamottebruch 0 - 3 mm 9,5 t Natriumwasserglas Dichte 1,34 g/cm3 Molverhältnis Na2 : SiO2 3.0 bis 3.5 0,5 " Na2SiF6 wird nach bekannten Vibrationspreßverfahren zu Fertigteilen geformt. Anschließend werden diese Teile bei einer Temperatur von 100 °C 24 Stunden getrocknet.
Die so hergestellten Erzeugnisse können danach ungebekannt eingesetzt werden.

Claims

Patentansprüche

1. Hitzebeständige, feuerfeste und/oder wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton und Verfahren zu deren Herstellung, dadurch gekennzeichnet, daß zur rreichung einer hohen Plastizität bei ihrer erstellung 15 - 35 Masse% Rohkaolin 0 - 10 " Ton 10 - 43 " Sand 30 - 50 " Hitzebeständige, feuerfeste oder wärmedämmende Zuschlagstoffe, wie Schamottebruch, Rohschamotte, Mullit, Korund, BLähschiefer, Keramsit und/oder ähnliche geeignete hitzebeständige, feuerfeste und/oder wärmedämmende Rohstoffe 8 - 25 1? Zement verwendet werden.

2. Hitzebeständige, feuerfeste und/oder wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Wasserglas, Phosphorsäure, Monoaluminiumphosphat und/oder ähnliche wahlweise mit oder ohne Zement verwendet werden.

3. Hitzebeständige, feuerfeste und/oder wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton nach den Ansprüchen 1 oder 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung spezifischer Eigenschaften, wie Biegefestigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit Fasermaterialien und/oder Kombinationen dieser Materialien auf der Basis Kaolin, Schlacke, Asbest und ähnliche eingesetzt werden.

4. Hitzebeständige, feuerfeste und/oder wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton und Verfahren zu deren Herstellung nach den Ansprüchen 1 oder 1 und 2 oder 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugnisse auf Strangpressen oder ähnlichen Einrichtungen für Verdichtung und Formgebung plastischer Massen geformt und erforderlichenfalls auf üblichen Pressen nachgeformt werden.

5. Hitzebeständige, feuerfeste und/oder wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton und Verfahren zu deren Herstellung nach den Ansprüchen 1 oder 1 und 2 oder 1 bis 3 oder 1 und 4 oder 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugnisse nach bekannten Vibrationsverfahren oder Vibrationspreßverfahren geformt werden.

6. Hitzebeständige, feuerfeste und/oder wärmedämmende Erzeugnisse aus Feuerbeton und Verfahren zu deren Herstellung nach den Ansprüchen 1 und 3 oder 1 und 2 und 3 oder 1 und 2 und 4 oder 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die so gefertigten Erzeugnisse zur Verzögerung des Erstarrungsbeginns vorzugsweise luftdicht verpackt im plastischen Zustand am Einsatzort verarbeitet werden.

7. Hitzebeständige, feuerfeste und/oder wärmedämmende ErzeuFnisse aus Feuerbeton und Verfahren zu deren Herstellung nach den Ansprüchen 1 oder 1 und 2 oder 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohstoffgev menge trocken gemischt in Säcken oder anderen geeigneten Behältern transportiert werden und die Verarbeizung unmittelbar nach Zugabe des Bindemittels am Einsatzort nach bekannten Verfahren vorgenommen wird.