DE2429523C2 - - Google Patents
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Description
Diese Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Durch Pflanzenfungi werden beträchtliche Schäden bei Nutzpflanzen
in der Landwirtschaft und im Gartenbau verursacht.
Beispielsweise werden viele Pflanzen von Schimmelpilzen
(Mehltaubrand) befallen, was zu ernsthaften Problemen bei
Nutzpflanzen, wie Getreide, Obst und Gemüse, führt und wobei
große wirtschaftliche Verluste entstehen. Obgleich fungizide
Wirkstoffe bereits in großem Umfang verwendet werden, besteht
noch immer ein Bedarf an neuen Fungiziden mit besonderer Wirksamkeit
in dem einen oder anderen Anwendungsbereich.
Aus Chemical Abstracts, Vol. 79, 787 99 t (1973) sind in 2,5-
Stellung substituierte Carbamoylimidazole bekannt, bei denen
die Carbamoylgruppe am Stickstoff nur einen Substituenten aufweist.
Dieser Substituent ist von den in den weiter unten beschriebenen
erfindungsgemäßen Verbindungen, die außerdem noch
weder in 2- noch in 5-Stellung Substituenten tragen, enthaltenen
Resten verschieden. In Science, 158, 1462 (1967) werden
durch die dort erwähnte Formel III Thiocarbamoyl-imidazole beschrieben.
Demgegenüber sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
solche Verbindungen, die keinen Schwefel im Molekül enthalten
und zwingend eine durch Phenoxy substituierte Alkylgruppe
aufweisen. Derartige Verbindungen werden in dieser Literaturstelle
nicht erwähnt. Außerdem läßt sich aus der Tabelle 1
dieser Veröffentlichung entnehmen, daß die Verbindung III
erheblich weniger aktiv ist als die dort genannten Verbindungen
Ia und II, und praktisch gleich aktiv ist wie die dort angegebene
Verbindung IV. Dem Durchschnittsfachmann wird durch
dieser Veröffentlichung daher mit Sicherheit kein Hinweis vermittelt,
der zu den erfindungsgemäßen Verbindungen führt. Aus
der DE-OS 20 63 857 sind ferner Imidazolderivate bekannt, die
am Stickstoff in 1-Stellung einen durch Aryl substituierten
aliphatischen Etherrest, jedoch keinen Carbamoylrest, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben die nachstehende allgemeine
Formel I
in welcher R¹ einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet, der gegebenenfalls durch Phenyl substituiert ist,
wobei der Phenylrest durch ein oder zwei Halogenatome substituiert
sein kann und R² einen durch Phenoxy substituierten
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei der
Phenoxyrest durch ein bis drei Halogenatome oder Alkylreste
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiert sein kann.
Es wurde gefunden, daß die Verbindungen dieser Erfindung bei
Getreidearten, wie Weizen, Gerste und Hafer fungizide Wirksamkeit
aufweisen, insbesondere gegen Mehltau und besonders
gegen Getreidemehltau (Erysiphe graminis). Darüber hinaus
weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen einen weiteren Bereich
von Wirksamkeit gegen Fungi auf. Beispielsweise können
sie zur Kontrolle weiterer Pilzerkrankungen von Feldfrüchten,
wie z. B. von Schmierbrand (Tilletia caries) bei Weizen, Flugbrand
(Ustilago spp.) bei Gerste und Hafer, Brenn- bzw. Braunfleckigkeit
(Pyrenophora avenae) bei Hafer und Streifenkrankheit
(Pyrenophora graminea) bei Gerste, verwendet werden.
Eine Kontrolle gegenüber bestimmten Fungi im Gartenbau kann
beispielsweise bei Apfelmehltau (Podosphaera leucotricha),
Apfelschorf (Venturia inaequalis), Rosenmehltau (Spaerotheca
pannosa) und Schorf oder Mehltau (Sphaerotheca fuliginea) bei
Kürbisarten, wie beispielsweise Eierkürbis, "Courettes", Melonen
und Gurken, erzielt werden. Es ist darauf hinzuweisen,
daß nicht jede erfindungsgemäße Verbindung gegen alle angegebenen
Funguspezies in gleicher Weise wirksam ist, sondern daß
hinsichtlich der besonders geeigneten Verbindung für einen besonderen
Zweck eine Auswahl getroffen werden muß.
Die Erfindung umfaßt ferner eine fungizide Zubereitung, die
eine Verbindung der allgemeinen Formel I und übliche Verdünnungs-
oder Streckmittel oder Träger, enthält.
Es kann selbstverständlich auch mehr als eine erfindungsgemäße
Verbindung in der Zubereitung enthalten sein. Weiterhin
kann die Zubereitung einen oder mehrere zusätzliche Wirkstoffe
enthalten, wie beispielsweise Verbindungen, von denen bekannt
ist, daß sie herbizide, fungizide, insektizide oder
acarizide Eigenschaften aufweisen. Weiterhin können Fungizide,
die beispielsweise zur Anwendung bei fruchttragenden Pflanzen
geeignet sind, beispielsweise Dodine, Captan, Dithianon und
Benomyl, zugesetzt werden. Es ist mitunter, besonders wenn
Früchte oder Gemüsepflanzen besprüht werden sollen, wünschenswert,
ein Insektizid oder Acarizid, beispielsweise eine Organochlorverbindung,
wie z. B. DDT, Benzolhexachlorid oder Dicofol,
eine Organophosphorverbindung, wie beispielsweise Fenithrothion,
Azinphos-methyl, Demeton oder Dimethoat, oder ein
Carbamat, wie beispielsweise Carbaryl, zuzugeben.
Das Streck- oder Verdünnungsmittel oder der Träger in der erfindungsgemäßen
Zubereitung kann ein Feststoff oder eine Flüssigkeit,
gegebenenfalls in Verbindung mit einem grenzflächenaktiven
Mittel, beispielsweise einem Dispergier-, Emulgier-
oder Netzmittel, sein. Zu geeigneten grenzflächenaktiven Mitteln
gehören anionische Verbindungen, wie Carboxylate, beispielsweise
ein Metallcarboxylat einer langkettigen Fettsäure,
ein N-Acylsarcosinat, ein Sulfonat, wie beispielsweise
ein Alkylbenzolsulfonat oder ein Petroleumsulfonat, ein Sulfat,
wie beispielsweise ein sulfatierter Alkohol, ein sulfatiertes
natürliches Fett oder Öl, ein Phosphatester, wie beispielsweise
ein Alkylorthophosphat oder ein Alkylpolyphosphat.
Zu nichtionischen grenzflächenaktiven Mitteln gehören beispielsweise
ethoxylierte Alkylphenole, wie beispielsweise Nonylphenoxypoly-
(ethylenoxy)-ethanol, ethoxylierte aliphatische
Alkohole, wie Alkylpoly-(ethylenoxy)-ethanol, oder mit
einem Polyol oder Polyoxyethylen löslich gemachte Carbonsäureester.
Beispiele für kationische grenzflächenaktive Mittel
sind z. B. aliphatische Mono-, Di- oder Polyamine als Acetate,
Naphthenate oder Oleate, Sauerstoff enthaltende Amine, wie
Aminoxid oder Polyoxyethylenalkylamin, ein Amid-verbundenes
Amin, das durch Kondensation einer Carbonsäure mit einem Di-
oder Polyamin hergestellt ist, oder ein quaternäres Ammoniumsalz.
Die erfindungsgemäße Zubereitung kann in irgendeiner dem
Fachmann zur Formulierung von fungiziden Verbindungen bekannten
Form vorliegen, beispielsweise als Lösung, Dispersion,
wässerige Emulsion, Stäubepulver, Saatbeize, Fumigant, Rauch,
dispergierbares Pulver, emulgierbares Konzentrat oder Granulat.
Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Zubereitung
in einer geeigneten Form zur unmittelbaren Anwendung vorliegen
oder als Konzentrat oder primäre Zubereitung, die vor der
Anwendung eine Verdünnung mit einer geeigneten Menge Wasser
oder einem anderen Streck- bzw. Verdünnungsmittel erforderlich
machen.
Als Dispersion enthält die Zubereitung eine, in einem flüssigen
Medium, vorzugsweise in Wasser, dispergierte erfindungsgemäße
Verbindung. Es ist oftmals zweckmäßig, dem Verbraucher
eine primäre Zubereitung zu liefern, die zur Herstellung einer
Dispersion der gewünschten Konzentration mit Wasser verdünnt
werden kann. Die primäre Zubereitung kann in irgendeiner der
nachfolgenden Formen vorliegen. Sie kann eine dispergierbare
Lösung sein, die eine erfindungsgemäße Verbindung, gelöst in
einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, unter Zugabe eines
Dispergiermittels, enthält. Sie kann aber auch ein dispergierbares
Pulver sein, das eine erfindungsgemäße Verbindung und
ein Dispergiermittel enthält. Eine weitere Alternative umfaßt
eine erfindungsgemäße Verbindung in Form eines fein gemahlenen
Pulvers zusammen mit einem Dispergiermittel, innig gemischt
mit Wasser unter Bildung einer Paste oder einer Creme,
die, falls gewünscht, zu einer Öl-in-Wasser-Emulsion zugegeben
werden kann, um eine Dispersion des Wirkstoffs in einer
wässerigen Ölemulsion zu bilden.
Eine Emulsion enthält eine, in einem mit Wasser nicht mischbaren
Lösungsmittel gelöste erfindungsgemäße Verbindung, die
mit Wasser in Gegenwart eines Emulgiermittels in eine Emulsion
überführt worden ist. Eine Emulsion mit der gewünschten
Konzentration kann aus einer primären Zubereitung der folgenden
Tpyen hergestellt werden. Es kann eine konzentrierte Basisemulsion
geliefert werden, die eine erfindungsgemäße Verbindung,
zusammen mit einem Emulgiermittel, Wasser und einem
mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel enthält. Es kann
aber auch dem Anwender ein emulgierbares Konzentrat zur Verfügung
gestellt werden, das eine Lösung der erfindungsgemäßen
Verbindung in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel
sowie ein Emulgiermittel, enthält.
Ein Stäubepulver enthält eine erfindungsgemäße Verbindung,
innig gemischt und gemahlen mit einem festen pulverförmigen
Streckmittel, wie beispielsweise Kaolin.
Ein körniger Feststoff enthält eine erfindungsgemäße Verbindung,
zusammen mit ähnlichen Streckmitteln, wie sie bei Stäubepulvern
Verwendung finden können, wobei jedoch das Gemisch
mittels bekannter Verfahren granuliert wird. Wahlweise enthält
der Feststoff den Wirkstoff absorbiert oder adsorbiert
auf einem vorgeformten körnigen Streckmittel, zum Beispiel
Fullererde, Attapulgit oder Kalksteingrieß.
Die Konzentration des Wirkstoffs in der erfindungsgemäßen Zubereitung
liegt vorzugsweise im Bereich von 0,001 bis 10 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,005 bis 5 Gewichtsprozent. In
einer primären Zubereitung kann die Wirkstoffmenge weitgehend
variieren und kann beispielsweise 5 bis 95 Gewichtsprozent
der Zubereitung betragen.
Die erfindungsgemäße Verbindung oder Zubereitung wird auf Samen,
Pflanzen oder ihre Umgebung aufgebracht. Man kann daher
die Zubereitung vor, bei oder nach der Saat unmittelbar auf
dem Boden aufbringen, so daß der Wirkstoff durch die Wurzeln
der Pflanzen absorbiert wird, oder daß er durch seine Anwesenheit
im Boden den Wuchs der Fungi, die den Samen angreifen,
kontrolliert. Wenn der Boden unmittelbar mit der erfindungsgemäßen
Zubereitung behandelt wird, kann dies in jedweder
Weise erfolgen, die es ermöglicht, die Verbindungen innig
mit dem Boden zu vermischen, wie beispielsweise durch Besprühen,
breitwürfiges Aussäen des Feststoffs in Form von Granulaten
oder durch Verwendung der Zubereitung gleichzeitig mit
dem Drillen durch Einbringen derselben in der gleichen Sävorrichtung
wie der Samen. Ein geeignetes Anwendungsverhältnis
liegt im Bereich von 0,05 bis 22,5 kg/ha, insbesondere von
0,115 bis 11,250 kg/ha.
Man kann auch die Zubereitung unmittelbar auf die Pflanze
aufbringen, beispielsweise durch Besprühen oder Bestäuben,
entweder zum Zeitpunkt des Auftretens des Fungus auf der
Pflanze oder vor dem Auftreten des Fungus als Schutzmaßnahme.
In beiden Fällen wird das Aufbringen durch Besprühen der
Blätter bevorzugt. Es ist im allgemeinen von Bedeutung, in
den frühen Stufen des Pflanzenwuchses eine gute Kontrolle der
Fungi zu erreichen, da die Pflanze zu diesem Zeitpunkt am
schwersten geschädigt werden kann. Bei Getreidearten, wie
Weizen, Gerste und Hafer, ist es oftmals zweckmäßig, die
Pflanze bei oder vor der Wachstumsstufe 5 zu behandeln, obgleich
weitere Behandlungen durch Besprühen bzw. Bestäuben,
wenn die Pflanze reifer ist, die Widerstandsfähigkeit gegenüber
dem Wuchs oder der Ausbreitung der Fungi erhöhen kann.
Das Sprühmittel oder der Staub können zweckmäßigerweise ein
Vor- oder Nachauflaufherbizid enthalten, wenn dies erforderlich
ist. Mitunter ist es wünschenswert, die Wurzeln einer
Pflanze vor oder während dem Pflanzen, beispielsweise durch
Eintauchen der Wurzeln in eine geeignete Flüssigkeit oder
durch eine feste Zubereitung, zu schützen. Wenn der Wirkstoff
unmittelbar auf die Pflanzen aufgebracht wird, liegt ein geeignetes
Anwendungsverhältnis im Bereich von 0,115 bis
11,250 kg/ha, vorzugsweise von 0,05 bis 5,650 kg/ha.
Die erfindungsgemäße Zubereitung kann auch auf den Samen als
Beize oder Schlämme aufgebracht werden, um Erkrankungen des
Samens zu bekämpfen. Dieses Verfahren ist von besonderer Bedeutung
bei der Behandlung von Getreide zur Bekämpfung von
beispielsweise den Schäden durch Brennflecke bzw. Braunflecke
bei Hafer, der Streifenkrankheit bei Gerste, des Flugbrands
bei Gerste und Hafer und des Brands beim Weisen. Wenn Getreidekörner
in einem Lagerraum oder Behälter gelagert werden
sollen, ist es mitunter zweckmäßig, den Lagerraum oder den
Behälter mit der erfindungsgemäßen Zubereitung anstelle oder
zusätzlich zu der Behandlung der Körner selbst, zu behandeln.
Ein geeignetes Anwendungsverhältnis als Beizmittel liegt im
Bereich von 0,04 bis 3,9 und beispielsweise von 0,78 bis
1,560 g/l.
Die Verbindungen sind nützlich besonders zur Kontrolle von
Getreidemehltau bei Feldfrüchten, wie beispielsweise bei Weizen,
Gerste, Haferarten oder Reis. Man bringt auf die Pflanze
oder auf den Boden, in den die Pflanze gesät wird, eine Verbindung
der allgemeinen Formel I auf.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können mittels eines Verfahrens
hergestellt werden, das darin besteht, daß man in an
sich bekannter Weise
- (A) eine Verbindung der allgemeinen Formel R¹R²NX mit einer
Verbindung der nachfolgenden allgemeinen Formel
umsetzt, wobei in den Formeln entweder
- (1) einer der Reste X und Y ein Wasserstoffatom und der andere eine -COHal-Gruppe ist, worin Hal ein Halogenatom bedeutet, oder
- (2) X ein Wasserstoffatom und Y die Gruppe ist, oder
- (B) eine Verbindung der allgemeinen Formel der Alkylierung unterwirft,
wobei in den vorstehenden Formeln die Reste R¹ und R² die
gleiche Bedeutung wie oben 1 besitzen.
Bei dem Verfahren (A) (1) bedeutet Hal beispielsweise Chlor
oder Brom und vorzugsweise Chlor. Die Reaktion wird geeigneterweise
in Gegenwart einer inerten organischen Flüssigkeit
als Reaktionsmedium, das vorzugsweise ein Lösungsmittel für
die Reaktionspartner ist, durchgeführt. Vorzugsweise wird die
Reaktion in Gegenwart eines geeigneten Säurebinders, beispielsweise
eines tertiären Amins, wie Triethylamin oder Pyridin,
oder eines Überschusses des Imidazolreaktionspartners,
durchgeführt, um den in der Reaktion gebildeten Halogenwasserstoff
zu absorbieren. Wahlweise kann die Reaktion jedoch
auch in der Weise durchgeführt werden, daß man zuerst ein Alkalimetallderivat
des Imidazols, beispielsweise ein N-Natriumderivat,
bildet und danach dieses mit dem Carbamoylhalogenid
umsetzt. Die Reaktion kann bei einer Temperatur von beispielsweise
0° bis 200°C, vorzugsweise im Bereich von 50° bis 150°C,
durchgeführt werden.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Carbamoylhalogenid kann
dadurch hergestellt werden, daß man ein sekundäres Amin der
allgemeinen Formel NHR¹R² mit einem Carbonylhalogenid umsetzt.
Das sekundäre Amin NHR¹R² kann durch Verfahren erhalten werden,
die dem Fachmann bekannt sind, beispielsweise durch Umsetzen
eines primären Amins der Formel R¹NH₂ oder R²NH₂ mit
dem entsprechenden Alkylhalogenid der Formel R²Q oder R¹Q,
worin Q ein Halogenatom, vorzugsweise Brom, ist.
Bei dem vorstehend geschilderten Verfahren (A) (2), bei welchem
man das Carbonylbisimidazol der nachstehenden Formel
mit einem sekundären Amin der allgemeinen Formel HNR¹R² umsetzt,
arbeitet man geeigneterweise in Gegenwart einer inerten
organischen Flüssigkeit als Reaktionsmedium, die vorzugsweise
ein Lösungsmittel für die Reaktionstemperatur ist, bei einer
Temperatur im Bereich von beispielsweise 0° bis 100°C.
Das für die Reaktion als Ausgangsmaterial eingesetzte Carbonylbisimidazol
kann dadurch hergestellt werden, daß man Imidazol
mit etwa 0,5 Mol oder weniger eines Carbonylhalogenids
der Formel COZ₂, worin Z ein Halogen-, vorzugsweise Chloratom
ist, nach bekannten Verfahren umsetzt. Die Reaktion wird vorzugsweise
in Gegenwart eines geeigneten Säurebinders, beispielsweise
eines tertiären Amins, wie Triethylamin oder Pyridin,
oder Imidazol im Überschuß, und bei einer Temperatur
von beispielsweise -20°C bis 50°C, durchgeführt. Nach Bildung
des Carbonylbisimidazols ist es oftmals zweckmäßig, dieses
ohne Isolieren mit dem Aminreaktionspartner HNR¹R² umzusetzen.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele erläutert.
In den in den Tabellen angegebenen Verbindungen werden die
folgenden Abkürzungen verwendet: Ph=Phenyl, Me=Methyl,
Et=Ethyl, Pr=Propyl, Bu=Butyl, i=iso und s=sekundär.
Alkylreste ohne die Bezeichnungen i oder s bedeuten unverzweigte
Reste.
Die physikalische Konstante einer festen Verbindung ist deren
Schmelzpunkt und einer Flüssigkeit deren Siedepunkt bei dem
angegebenen Druck (mmHg).
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung von 1-(N-2-Phenoxy-
ethyl-N-propylcarbamoyl)-imidazol und verwandter erfindungsgemäßer
Imidazole.
Zu 75 ml trockenem Tetrahydrofuran wurden 6,8 g Imidazol und
12,075 g N-2-Phenoxyethyl-N-propylcarbamoylchlorid zugegeben.
Das Gemisch wurde 24 Stunden lang am Rückfluß erhitzt, auf
Raumtemperatur abgekühlt und zur Entfernung des Imidazolhydrochlorids
filtriert. Das Lösungsmittel wurde durch Verdampfen
auf dem Dampfbad entfernt, wobei die letzten Spuren unter Vakuum
beseitigt wurden. Der ölige Rückstand wurde in Ether aufgenommen,
der Ether mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde entfernt
und der ölige Rückstand im Vakuum destilliert. Man erhielt
1-(N-2-Phenoxyethyl-N-propylcarbamoyl)-imidazol; Kp.: 209°C/
1.33 hPa.
Das N-2-Phenoxyethyl-N-propylcarbamoylchlorid wurde in der
folgenden Weise hergestellt.
47,2 g Propylamin wurden in 100 ml absolutem Alkohol unter
Kühlung gelöst und 40,2 g β-Bromphenetol portionsweise zu der
Lösung zugegeben. Nach Beendigung der Zugabe ließ man das Reaktionsgemisch
bei Raumtemperatur eine Woche lang unter gelegentlichem
Rühren stehen. Das überschüssige Amin und das Lösungsmittel
wurden dann im Vakuum auf dem Dampfbad entfernt
und der beim Abkühlen erhaltene farblose Feststoff mit einem
Überschuß von wässerigem 5 Natriumhydroxid behandelt. Das
freigesetzte Öl wurde dann mit Ether extrahiert, mit Wasser
gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet.
Nach dem Entfernen des Lösungsmittels wurde das zurückbleibende
Öl im Vakuum destilliert. Man erhielt N-2-Phenoxyethyl-
N-propylamin. Kp.: 90° bis 92°C/0.266 hPa.
In 100 ml mechanisch gerührtes, am Rückfluß gehaltenes trockenes
Ethylacetat wurde ein stetiger Strom von gasförmigem Phosgen
eingeleitet, gefolgt von tropfenweise Zugabe von 22,4 g
N-2-Phenoxyethyl-N-propylamin in 100 ml trockenem Ethylacetat
im Verlaufe eines Zeitraums von 45 Minuten. Nach Beendigung
der Zugabe wurde das Reaktionsgemisch am Rückfluß erhitzt, wobei
Phosgen weitere 3 Stunden lang eingeleitet wurde. Das Lösungsmittel
wurde auf dem Dampfbad entfernt, wobei die letzten
Spuren im Vakuum beseitigt wurden. Man erhielt N-2-Phenoxyethyl-
N-propylcarbamoylchlorid.
Die folgenden Carbamoylimidazolverbindungen der allgemeinen
Formel I wurden in ähnlicher Weise hergestellt. Die festen
Verbindungen wurden aus einem geeigneten Lösungsmittel, wie
Petrolether, umkristallisiert, um das reine Produkt zu erhalten.
Die Carbamoylchlorid-Zwischenprodukte wurden in ähnlicher
Weise hergestellt, wie sie oben für die Herstellung von
N-2-Phenoxyethyl-N-propylcarbamoylchlorid beschrieben wurde.
Die Carbamoylchloride wurden nicht gereinigt, sondern unmittelbar
zur Carbamoylierung des Imidazols unter Bildung der
oben angegebenen Carbamoylimidazole verwendet. Die nachfolgende
Tabelle II faßt die Carbamoylchlorid-Zwischenprodukte
und die Amine zusammen, aus denen diese hergestellt wurden.
Diese zuletzt genannten Verbindungen waren alle Flüssigkeiten,
die isoliert und analysiert wurden.
Dieses Beispiel erläutert ein weiteres Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Imidazolverbindungen durch Umsetzen
von Carbonylbisimidazol mit einem geeigneten sekundären
Amin.
Trockenes Benzol über Caliumdihydrid wurde in einem Kolben
überdestilliert, der 27,2 g Imidazol enthielt, das durch mäßiges
Erwärmen in dem Lösungsmittel gelöst wurde. 9,5 ml Phosgen
wurden mit Hilfe eines Trockeneis-Kühlers gesammelt und
von Hand durch ein Trockenturm in die warme Benzollösung
überführt. Der Trockenturm wurde dann mit trockenem Stickstoff
gespült und schließlich das Phosgen aus dem Benzol durch unmittelbares
Einblasen des trockenen Gases entfernt. Nach
2stündigem Rühren hatte sich eine untere Schicht von Imidazolhydrochlorid
abgetrennt. Das Gemisch wurde auf 50°C erhitzt,
abkühlen gelassen und die Benzolschicht von dem gebildeten Öl
abdekantiert.
16,5 g N-4-Chlorbenzyl-N-isopropylamin wurden zugegeben und
das Gemisch 48 Stunden lang am Rückfluß erhitzt. Das Benzol
wurde dann abgedampft, der Rückstand in Ether gelöst, mit Wasser
gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Durch Eindampfen
erhielt man ein Öl, das in Petrolether (40° bis 60°C)
gelöst wurde. Nach Impfen und Ritzen mit einem Glasstab wurde
ein weißer Feststoff ausgefällt, nämlich 1-(N-4-Chlorbenzyl-
N-isopropylcarbamoyl)-imidazol. Fp.: 120° bis 121,5°C.
Dieses Beispiel erläutert die fungizide Wirksamkeit der Verbindungen
der Erfindung, wenn sie zur Kontrolle von Mehltau
bei Hafer eingesetzt werden.
Ein Versuchssatz Hafersämlinge wurden mit Getreidemehltau
(Erysiphe graminis) infiziert und nachfolgend mit einer Suspension
oder Lösung der zu untersuchenden Verbindung im Verhältnis
von 2000 ppm besprüht.
Ein weiterer Versuchssatz Hafersämlinge wurde zunächst mit
der Suspension oder Lösung der zu untersuchenden Verbindung
in einer Konzentration von 2000 ppm besprüht und die behandelten
Samen bzw. Sämlinge dann mit Getreidemehltau geimpft.
Es wurde eine visuelle Bestimmung der Infektion, sofern vorhanden,
bei diesen beiden Versuchsreihen vorgenommen. Es wurde
festgestellt, daß die folgenden Verbindungen eine mehr als
70%ige Kontrolle des Mehltaus bei beiden Versuchen erreichten.
1-(N-Benzyl-N-2-phenoxyethylcarbamoyl)-imidazol,
1-(N-Benzyl-N-2-chlorphenoxyethylcarbamoyl)-imidazol,
1-(N-Benzyl-N-2-o-chlorphenoxyethylcarbamoyl)-imidazol,
1-(N-2-Chlorbenzyl-N-2-p-chlorphenoxyethylcarbamoyl)-imidazol.
1-(N-Benzyl-N-2-phenoxyethylcarbamoyl)-imidazol,
1-(N-Benzyl-N-2-chlorphenoxyethylcarbamoyl)-imidazol,
1-(N-Benzyl-N-2-o-chlorphenoxyethylcarbamoyl)-imidazol,
1-(N-2-Chlorbenzyl-N-2-p-chlorphenoxyethylcarbamoyl)-imidazol.
Claims (3)
1. 1-(N,N-Disubstituierte carbamoyl)-imidazole der allgemeinen
Formel I
in welcher R¹ einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet, der gegebenenfalls durch Phenyl substituiert ist,
wobei der Phenylrest durch ein oder zwei Halogenatome substituiert
sein kann und R² einen durch Phenoxy substituierten
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei der
Phenoxyrest durch ein bis drei Halogenatome oder Alkylreste
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiert sein kann.
2. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung I nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
man in an sich bekannter Weise
- (A) eine Verbindung der allgemeinen Formel R¹R²NX mit einer
Verbindung der nachfolgenden allgemeinen Formel
umsetzt, wobei in den Formeln entweder
- (1) einer der Reste X und Y ein Wasserstoffatom und der andere eine -COHal-Gruppe ist, worin Hal ein Halogenatom bedeutet, oder
- (2) X ein Wasserstoffatom und Y die Gruppe ist, oder
- (B) eine Verbindung der allgemeinen Formel der Alkylierung unterwirft,
3. Fungizide Zubereitung, enthaltend eine Verbindung nach
Anspruch 1 und übliche Verdünnungs- oder Streckmittel oder
Träger.
Applications Claiming Priority (3)
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---|---|---|---|
GB2953573A GB1469772A (en) | 1973-06-21 | 1973-06-21 | Fungicidal imidazole derivatives |
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