DE2428758C3 - Verfahren zur Herstellung selbstverlöschender thermoplastischer Formmassen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung selbstverlöschender thermoplastischer FormmassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung selbstverlöschender thermoplastischer Formmassen auf
Basis aromatischer Polyester, aromalischer Polycarbonate oder Polyamide.
Es ist bekannt, zur Flainmschutzausrüstung von
Kunststoffen, wie Polyurethanen, Gießharzen auf Epoxidbasis, Styrol-Acrylnitrilcopolymerisaten, Polyvinylchlorid
oder verstärkten Polyamiden, roten Phosphor zu verwenden. Dieser zeichnet sich durch eine gute
flammhemmende Wirkung aus, jedoch bereitet seine gefahrlose Handhabung und Einarbeitung in den
Kunststoff erhebliche Schwierigkeiten. Roter Phosphor ist ein leicht entzündliches Produkt, das sich insbesondere
in feinverteilter Form in Gegenwart von Sauerstoff oder Luft leicht entzündet. Nach Angaben von E. v,
Schwartz, Handbuch der feuer- und Explosionsgefahr, München 1958, Seite 245. liegt die Selbstentzündungstemperatur
von rotem Phosphor an Luft bei 26U1X. Zu
einer Entzündung kann es daher besonders dann kommen, wenn der Maubförmige rote Phosphor mit
heißen Flüchen, die bei der Verarbeitung von Thermoplasten sii'o vorhanden sind, in Berührung kommt.
Darübrr hinaus kann auch durch eine elektrostatische
Aufladung die Zündung des roten Phosphors selbst bei Raumtemperatur ausgelöst werden. Weiterhin kann
roter Phosphor durch eine mechanische Beanspruchung zu einer Zündung gelangen. So steigt beispielsweise die
Reibeempfindlichkeit des roten Phosphors bei Temperaturen oberhalb 300C sprunghaft an. Neben den
geschilderten Reaktionen, die zu einer Entzündung des roten Phosphors führen, findet in feuchter Atmosphäre
bzw. beim Einarbeiten in eine reduzierend wirkende Schmelze, wie es bei Polyamiden der Fill ist, zusätzlich
noch eine Disproportionierung unter Bildung von Phosphorwasserstoff (Phosphin) und phosphoriger
Säure statt Phosphorwasserstoff ist jedoch ein extrem toxisches Gas (vgl. hierzu N. J. Sax, Dangerous
Properties of Industrial Materials, Third Edition, New York, 1968, Seite 1019), dessen MAK-Wert ( =
Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) 0,1 ppm oder 0,15 mg/m3, entsprechend dem Wert "Or Phosgen,
beträgt Darüber hinaus ist dieses hochgiftige Gas bei Erwärmung auf über 100° C an der Luft selbstentzündlich
(E v. Schwartz, Seite 246), wobei es zu heftigen Bränden und Explosionen kommen kann.
Es sind daher bereits verschiedene Verfahren beschrieben worden, nach denen staub- oder pulverförmiger
roter Phosphor mit einer inerten Schutzschicht umhüllt und damit entzündungsunempfindlicher gemacht
werden soll. Durch das Imprägnieren mit einer inerten Schutzschicht wird der Angriff von Luftsauerstoff
und Feuchtigkeit verhindert Dieses Imprägnieren wird auch als Passivierung des roten Phosphors
bezeichnet.
So beschreibt die deutsche Patentschrift 11 85 591 ein
Verfahren zum Passivieren von rotem Phosphor, bei welchem pulverförmiger roter Phosphor mit einem
Paraffin und/oder Wachs innig gemischt und diese Mischung anschließend durch Erwärmen auf Temperaturen,
die nur wenig über dem Schmelzpunkt des Paraffins und/oder Wachses liegen, aufgeschmolzen
wird, so daß es zu einer Umhüllung des roten Phosphors kommt.
Weiterhin wird in der deutschen Auslegeschrift 15 67 629 empfohlen, einen mit Magnesiumhydroxid
oder Aluminiumhydroxid stabilisierten roten Phosphor mit einem Paraffin oder Wachs oder einer silico-organischen
Verbindung zu passivieren.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von passivicrtcrn
roten Phosphor beschreibt die deutsche Auslegeschrift 20 00 033, wobei als Passivierungsmittel ε-Caprolactam
verwendet wird. Das Gemisch wird im Schmelzzustsnd des e-Caprolactarrij, d. h. bei Temperaturen
oberhalb 69" C, vorzugsweise bei 80 bis 90°C in wincr Inertgasatmosphäre hergestellt.
Ein mit ε-Caprolactam imprägnierter bzw. passivierter
roter Phosphor hat sich jedoch zur Flammschutzausrüstung von aromatischen Polyestern und Polycarbonaten
als völlig ungeeignet erwiesen.
Paraffine. Wachse und silico-organische Verbindungen sind mit aromatischen Polycarbonaten und aromatischen
Polyestern unverträglich. Bei der Schmelzverarbeitung der genannten thermoplastischen Formmassen
'verdeii solche 7usätze daher an die Oberfläche der
.»ehmelze geschwemmt. Bereits Zusatzmengen unter I
Gewichtsprozent an Paraffinen bzw. Wachsen oder silico-organischcn Verbindungen reichen daher aus. um
Formteile, die z. H. nach dem Spritzgußverfahren hergestellt werden, mit völlig unzureichenden mechanischen
Eigenschaften zu ergeben. Wenn es daher zwar gelingt, mit einem mit I'araffinen, Wachsen oder
silico-organischen Verbindungen passivieren roten Phosphor relativ gefahrlos selbstverlöschende Formmassen
auf Basis von Polycarbonaten und Polyestern herzustellen, so stehen doch die mangelhaften Gebrauchseigenschaften,
wie Sprödigkeit und unzureichende Steifigkeit, der daraus hergestellten Formkörper
einer technischen Verwendung entgegen. Weiterhin hat sich gezeigt, daß alkaliempfindliche Polymere, wie
aromatische Polycarbonate bzw. Polyester auf Basis aromatischer Dicarbonsäuren, von rotem Phosphor, der
mit größeren Mengen Metallhydroxiden stabilisiert wurde, bei der Schmelzverarbeitung angegriffen und zu
technisch unbrauchbaren Produkten abgebaut werden. Außerdem wird durch Verwendung eines mit Metallhydroxiden
passivierten, staubförmigen roten Phosphors die Brandgefahr beim Einarbeiten in die Polymerschmelze
nicht vermieden. Darüber hinaus werden Produkte mit verschlechterter Kriechstromfestigkeit
erhalten.
Auch ein mit ε-Caprolactam passivierter roter Phosphor bewirkt bei aromatischen Polyestern und
Polycarbonaten während der Schmeizverarbeitung einen erheblichen Abbau des Molekulargewichts und
führt zu technisch völlig unbrauchbaren Produkten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei eii.em Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden thermoplastischen
Formmassen auf der Basis von Polyestern aus aromatischen Dicarbonsäuren, Polycarbonaten auf
Basis aromatischer Bisphenole oder Polyamiden erfindungsgemäß dad-irch gelöst, daß man in die Formmassen
einen mit einem Poh/carbon.-t passivierten roten
Phosphor, bestehend aus einem Gemisch aus 5 bis 80 Gew.-% rotem Phosphor und 9r- bis 20 Gew.-%
Polycarbonate durch Einarbeiten von passioniertem rotem Phosphor als Flammschutzmittel in die Formmassen
einarbeitet
Die Herstellung des für die Zwecke der Erfindung zu verwendenden, mit einem Polycarbonat passivierten
roten Phosphors erfolgt bevorzugt in der Weise, daß man den staub- oder pulverförmigen roten Phosphor bei
Raumtemperatur in die Lösung eines Polycarbonats L· einem halogenierten Kohlenwasserstoff, vorzugsweise
Methylenchlorid, einträgt, intensiv mischt und anschließend das Lösungsmittel durch leichtes Erwärmen und
Anlegen eines Unterdrucks wieder entfernt. Man erhält auf diese Weise einen mit Polycarbonat passivierten
roten Phosphor, wobei der Gehalt an Phosphor in der Mischung 5 bis 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis
50 Gewichtsprozent, insbesondere 20 bis 30 Gewichtsprozent beträgt. Nach Entfernen des Lösungsmittels
kann der feste Rückstand, bestehend aus einem mit Polycarbonat passivierten roten Phosphor leicht und
gefahrlos bei Raumtemperatur in Brocken bzw. Pulverform zerkleinert werden. In dieser Form kann der
passivierte rote Phosphor direkt als Flammschutzmittel
eingesetzt werden. Vorteilhafterweise wird der so passivierte rote Phosphor jedoch mittels eines Ein- bzw.
Zweiwellenkneters nochmals aufgeschmolzen und der austretende luftgekühlte Strang granuliert. Der *n
erhaltene passivierte grariulatförmige rote Phosphor ist dann sofort ohne Trocknung einsatzfähig. Das Granulat
zeigt keinen Phosphingeruch. Falls erforderlich, kann der nicht granulierte passivierte rote Phosphor vor
Zuführung in den Extruder mit Polyestern auf Basis aromatischer Dicarbonsäuren verdünn« werden und
diese Mischung anschließend zur Herstellung der erfindungsgemäßen, selbstverlöschenden Formmassen
eingesetzt werden.
Außer Methylenchlorid können bei der Herstellung
des passivierten roten Phosphors auch andere halogenierte Kohlenwasserstoffe, beispielsweise die in den
deutschen Patentschriften 13 00 266 und 12 09 741 beschriebenen verwendet werden.
Der erfindungsgemäß zu verwendende, mit Polycarbonat passivierte rote Phosphor, welcher sowohl in
ίο Pulver- als auch zylindrischer Granulatform vorliegen
kann, läßt sich nicht nur vollkommen gefahrlos in die genannten Thermoplaste einarbeiten, ohne deren gute
mechanische Eigenschaften negativ zu beeinflussen. Er vermag sogar darüber hinaus beispielsweise bei
Polyestern auf Basis aromatischer Dicarbonsäuren üeren Zähigkeitsniveau zu erhöhen. Außerdem führt er
zu Formmassen von ausgezeichneter Kriechstromfestigkeit
Als Polycarbonat zur Herstellung des erfindungsgemäßen passivierten roten Phosphors kommt vorzugsweise ein Polycarbonat auf Basis einer aromatischen Bishydroxyverbindung, insbesondere das 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, zur Verwendung.
Als roter Phosphor wird vorzugsweise ein solcher mit
Als Polycarbonat zur Herstellung des erfindungsgemäßen passivierten roten Phosphors kommt vorzugsweise ein Polycarbonat auf Basis einer aromatischen Bishydroxyverbindung, insbesondere das 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, zur Verwendung.
Als roter Phosphor wird vorzugsweise ein solcher mit
:ϊ einer Teilchengröße kleiner als 1 mm, vorzugsweise mit
einer Teilchengröße von 0,001 bis 03 mm eingesetzt. Als
besonders wirksam erweist sich die Verwendung eines roten Phosphors mit einer Teilchengröße von 0,01 bis
0,15 mm.
)·) Zur Erzielung guter selbstverlöschender Eigenschaften werden bevorzugt solche Mengen angewendet, daß
die Formmassen 2 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 4 bis 12 Gewichtsprozent roten Phosphor, bezogen
auf die Menge an Polymeren, enthalten.
i) Polycarbonate, die als Thermoplaste der Formmassen
in Frage kommen, sind solche, die aus aromatischen Bishydroxyverbindungen, vorzugsweise Bis-(hydroxyphenyl)-alkaner.,
wie 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (= Bisphenol A), augebaut sind. Sie können entweder
■*<> gemäß dem Verfahren der deutsc!:en Patentschrift
13 00 366 durch Grenzflächenpolykondensation oder gemäß dem Verfahren der deutschen Offenlegungsschrift
14 95 730 durch Umesterung von Diphenylcarbonat mit Bisphenol A hergestellt sein. Die für das
J"> erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der
selbstverlöschenden Formmassen geeigneten aromatischen Polycarbonate haben gewöhnlich eine relative
Viskosität von 1,2 bis 1,8, vorzugsweise von 1,25 bis 1.40.
gemessen bei 25°C In einer 0,5%igen Methylenchlond-
>'i lösung.
Polyester aus aromatischen Dicarbonsäuren, die als Thermoplaste der Formmassen in Frage kommen, sind
vorzugsweise Polyester der Terephthalsäure mit Diolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, insbesondere Polyäihy-
>'> lenterephthalat und Polybutylenterephthalat. Die für
das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der
sclbstverlöschender: Formmassen eingesetzten aromatischen
Polyester haben gewöhnlich eine rcaltive
Viskosität von i.3 bis 1,8. vorzugsweise 1.5 bis 1.7,
·<" gemessen bei 25°C in eir.er 0,5%igcn Lösung in
Phcnol/o=Dich!orbenzfjl(.3:1 Gewichtsteile).
Polyamide, die als Thermoplaste zur Herstellung der Formmassen in Krage kommen, sind lineare Polykondensate
von Lactamen mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
""> bzw. übliche Polykondensate aus Diaminen und
Dicarbonsäuren, wie 6,6 , 6,8-, 6,9-, 6,10-, 6.12-, 8,8-,
12,12-Polyamid, Polykondensate aus aromatischen Dicarbonsäuren,
wie Isophthalsäure. Terephthalsäure mit
Diaminen, wie Hexamethylendiamin, Octamethylendiamin
aus aliphatischen Ausgangsstoffen, wie m- und p-Xylylendiamine und Adipinsäure, Korksäure, Sebazinsäure,
Polykondensate auf Basis von aliphatischen Ausgangsstoffen, wie Cyclohexandicarbonsäure, Cyclohexandiessigsäure,
4,4'-Diaminodicyclohexylmethan. Vorzugsweise werden 6-Polyamid und 6,6-PoIyamid
verwendet Solche geeignete Polyamide haben in der Regel eine relative Viskosität von 2,26 bis 3,55,
vorzugsweise von 2,51 bis 3,25, gemessen bei 25° C in einer l°/oigen Lösung in konzentrierter Schwefelsäure.
Die erfindungsgemäß herzustellenden thermoplastischen Formmassen enthalten gegebenenfalls noch
VerstärkungsnTittel und/oder mineralische Füllstoffe,
wie Glasfasern, Glaskugeln (insbesondere mit einem mittleren Durchmesser von 5 bis 50 μίτι), Asbest, Kreide,
Quarz, Talk, Kaolin u. a., in Mengen von 5 bis 60
Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge an Polymermatrix. Solche Mischungen zeichnen sich neben sehr
guten flammhemmenden Eigenschaften durch besonders günstige mechanische Eigenschaften aus. Weiterhin
können die selbstverlöschenden thermoplastischen Formmassen noch Pigmente, Farbstoffe. Vernetzer,
Stabilisatoren gegen thermische, thermooxidative und üV-Schädigung, Wachse sowie Gleit- una Verarbeitungshilfsmittel
enthalten.
Zur Herstellung von selbstverlöschenden und nicht tropfenden Formmassen mit helleren Eigenfarben kann
es gegebenenfalls zweckmäßig sein, neben dem mit einem Polycarbonat passivierten roten Phosphor noch
weitere Flammschutzmittel, wie Verbindungen mit einem hohen Gehalt an Halogen, Phosphor oder
Stickstoff, sowie Metalloxide zuzugeben.
Die in den nachstehenden Beispielen genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten. Die Prüfung des
Brandverhaltens erfolgte gemäß den Empfehlungen der Underwriter's Laboratories, Vertical Burning Test
(Subject 94) (Einzelheiten siehe Modem Plastics, Oktober 1970, Seiten 92 bis 98, insbesondere nach den
Vorschriften auf Seite 95, 2. Spalte, letzter Absatz, und Seite 96, ' Spalte) an Stäben mit den Abmessungen:
Prüfkörper A: Länge 12,7 cm, Breite 1,27 cm, Dicke 0,16 cm; Prüfkörper B: Länge 12,7 cm, Breite 1,27 cm,
Dicke 032 cm.
In eini! Lösung von 800 g Po'ycarbonat auf Basis
Bisphenol A (ijrci- 1,305) in 4 1 Methylenchlorid werden
in einem Becherglas bei Raumtemperatur 340 g pulverförmiger roter Phosphor eingerührt. Anschließend
wird etwa die Hälfte des Methylenchiorids unter Normaldruck bei 400C abgedampft. Der entstandene
viskose Brei wird auf Rieche gegossen. Bei 500C im Vakuumtrockenschrank wird nun das restliche Methylenchlorid
verdampft. Die entstandene harte Masse wird in einer Mühle (Typ: Heinrich Dreher, Aachen, S 10/9)
im schwachen Stickstoffstrom vermählen.
Zur Herstellung der selbstverlöschenden thermoplastischen Formmassen wurde der passivierte rote
Phosphor verwendet. Dazu wurde wie folgt verfahren: Polybutylenterephthalat (ηΓ(./= 1,635) wurde als Granulat
mit den Zusätzen - hier 10 Teile Phosphor als pnssivierter roter Phosphor/30 Teile Glasfasern — in
einem Fluidmischer vorgemischt und das Produktengerr.isch in einen Extruder geführt, wo das Granulat
aufgeschmolzen, mit den Zuschlagen innig und homogen vermischt und das Gemisch dann als Strang
au5getri:i!t:n wurde. Die geformte Polymerschmelzt1
wurde in einem Wasserbad gekühlt und nach dem Erstarren in einer nachgeschalteten Abschlagmaschine
granuliert. Das Granulat wurde getrocknet und zu den für die Vertikalbrandprüfung erforderlichen Prüfkörpern
verspritzt, außerdem wurde am Granulat die relative Viskosität bestimmt.
Brandprüfung: (Prüfkörper B)
Brennzeit: 3 see
tropft: nein
Klassifikation: SEO
^/(Granulat): 1,54
Der gemäß Beispiel 1 erhaltene gemahlene passivierte rote Phosphor wird in einem Zweiwellenkneter (z. B.
Typ ZDSK 28 der Firma Werner und Pfleiderer, Stuttgart) bei einer Gehäusetemperaiur von 2900C,
jii einer Drehzahl von 200 Umdrehungen pro Minute und
einem Durchsatz von 1,5 kg pro Stunde aufgeschmolzen und der erhaltene Strang luftgeküi.k und granuliert. Das
erhaltene Granulat, welches keinerlei Phosphingeruch zeigt, hatte einen Phosphorgehalt von 29,8%.
_>:. Zur Herstellung der selbstverlöschenden thermoplastischen Formmassen wurde der granulatförmige
passi.-.erte rote Phosphor verwendet. Dazu wurde wie folgt verfahren: Polybutylenterephthalat (»j«/= 1,635)
wurde als Granulat mit den Zusätzen — hier 10 Teile
.κι Phosphor als passivierter, granulatförmiger roter
Phosphor/30 Teile Glasfasern/3 Teife Chrysotilasbest — in einem Fluidmischer vorgemischt und das
Produktengemisch in einen Extruder geführt, wo das Granulat aufgeschmolzen, mit den Zuschlagen innig und
ν, homogen vermischt und das Gemisch dann als Strang
ausgetragen wurde. Die geformte Polymerschmelze wurde getrocknet und zu den für die vertikale
Bran.dprüfung erforderlichen Prüfkörpern verspritzt, außerdem wurde am Granulat die relative Viskosität
ίο bestimmt.
Brandprüfung: (Prüfkörper B)
Brennzeit: 2,0 see
tropft: nein
Klassifikation: SEO
i/rd(Granulat): 1,58
In 15 kg einer 15,8°/oigen Polycarbonatlösung auf Basis Bisphenol A (tj«/=1,38) in Methylenchlorid
werden 1.005 kg pulverförmiger roter Phosphor bei Raumtemperatur eingerührt. Die Weiterverarbeitung
der erhaltenen Suspension erfolgte wie unter Beispiel 1 betrieben.
Beispiele4 bis 8
Unter Verwendung des gemäß Beispiel 2 passivierten roten Phosphors wurden entsprechend den Angaben in
Beispiel 1 selbstverlöschende thermoplastische Formmassen hergestellt, wobei als Polycarbonat ein Produkt
auf Basis Bisphenol A (fj„;= 1,205). als Polyester ein
Polybutylenterephthalat (ηΓ<·/= 1,635) und als Polyamid
ein Polyamid 6,6 (;;re;=2,58) eingesetzt wurden. Die
Zusammensetzung der Formmassen sowie die Ergebnisse der Brandprüfling sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
B e i s ρ ι e ! <t
In eine Lösung von 800 g Polycarbonat auf Basis
Bisphenol A (^r,.= IJOo) in 4 I Methylenehlorid werden
in einem Becherglas bei Raumtemperatur 800 g pulverförmiger roter Phosphor eingerührt. Anschließend
werden ungefähr 50% des Methylenchlorids unter Normaldruck bei 40r C abgedampft. Der entstandene
viskose Brei wird auf Bleche gegossen. Bei 50"C im Vakuumtrockenschrank wird das restliche Methylenchlorid
verdampft. Die entstandene harte Masse wird, wie in Beispiel I beschrieben, in einer Mühle vermählen.
600 g des so hergestellten passivieren roten Phosphors
wurden mit 400 g Polybutylenterephthalat (r/r,-= 1.635) vermischt. Die Mischung wurde mittels
eines Zweiwellenkneters vom Typ ZDSK 28 bei 260'C. einer Drehzahl von 200 Umdrehungen pro Minute und
einem Durchsatz von 1,7 kg pro Stunde aufgeschmolzen und der erhaltene Strang wassergekühlt und granuliert.
"Libelle 1
Das erhaltene Granulat hatte einen Phosphorgehalt von 29.8% und wurde in einem Vakuumirockenschrank bei
80°C getrocknet.
72Og dieser granulatförmigen Phosphor-Polybutylenterephthalat-Polycarbonatmischung,
2580 g granulatförmiges Polybutylenterephthalat und 210 g Chrysotilasbest
wurden anschließend bei Raumtemperatur intensiv gemischt, in einem Extruder aufgeschmolzen
und homogenisiert und nach Durchlaufen eines Wasserbades granuliert. Aus diesem Granulat wurden
nach intensiver Trocknung nach dem Spritzgußverfahren Probestäbe mit den Abmessungen
127 χ 12.7 χ 3,2 mm hergestellt, die der Vertikalbrandprüfung
unterworfen wurden.
Brennzeit (Mittelwert
aus 10 Beflammungen): 9 see
Abtropfen: nein
Klassifikation: SE 1
Λΐνιπΐ!7ΐ<·ρ-.· | ■i/ιιημ eier 1 οι: | mn.ii^en | l'ruluna | des Br.uuherhdltens | :ierunüs/ust;ini! | Brenn | nach | Tempern!!;! I | nein | Brenn |
k,MIsM.Ill | Phosphor | I ullsiolT | Prüf | im Anlio | tr.iplt | wert | Brenn- tropft | wert | ||
'p.iSMviert | körper | Brenn- | /ClV) | nein | ||||||
/eil | SEO | SEO | ||||||||
spiel 2 I | nein | 0 | - | |||||||
PoIv- | ; Teile | 2(1 Teile | A | 0.5" | SEO | SEO | ||||
Phosphor | Ci lasfasern | nein | 0.5" | - | ||||||
Po!>- | 5 Teile | 40 Teile | A | 0.4" | SEO | - | ||||
carhonat | Phosphor | Cilasfasern | nein | - | nein | |||||
Po!>- | 5 Teile | ß | I" | SEO | - | |||||
c.irhonat | Phosphor | nein | - | |||||||
6.6-PoIy- | 5 Teile | 25 Teile | B | 3.5" | SEO | SEO | ||||
amid | Phosphor | Glasfasern | nein | 3.5" | ||||||
Polybuty | Ki Teile | 8 Teile | A | 3" | ||||||
lentere | Phosphor | Chrysotil- | ||||||||
phthalat | asbest | |||||||||
Prüfkörper Λ: 12" ' !2." / 1.6 mm.
Prüfkörper B: 12" ' 12." / i.2 mm.
ι Tempcrung = ~ T.iee l.'mlufltrockenschrank bei "0 C.
"ι Brennwert - Mittel'Acrt aus inseesamt 10 Beflammuneen.
Prüfkörper B: 12" ' 12." / i.2 mm.
ι Tempcrung = ~ T.iee l.'mlufltrockenschrank bei "0 C.
"ι Brennwert - Mittel'Acrt aus inseesamt 10 Beflammuneen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden, thermoplastischen Formmassen auf Basis
eines Polyesters aus aromatischen Dicarbonsäuren, eines Polycarbonats auf Basis aromatischer Bisphenole
oder eines Polyamids durch Einarbeiten von passiviertem rotem Phosphor als Flammschutzmittel
in die Formmassen, dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit einem Polycarbonat passivierter roter Phosphor, bestehend aus einem Gemisch aus 5
bis 80 Gewichtsprozent rotem Phosphor und 95 bis 20 Gewichtsprozent Polycarbonat, eingearbeitet
wird.
2. Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden,
thermoplastischen Formmassen gemäß Anspruch 1, dadprch gekennzeichnet, daß ein mit
einem Polycarbonat auf Basis Bisphenol A passivierter roter Phosphor eingearbeitet wird.
3. Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden, thermoplastischen Formmassen gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast der Formmasse Polybutylenterephthalat
mit einer relativen Viskosität von 1,3 bis 1,8, ;5 gemessen in einer 0,5%igen Lösung in Phenol/o-Dichlorbenzol
(3 :2 Gewichtsteile) ist
4. Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden, thermoplastischen Formmassen gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der » Thermoplast der Formmasse ein Polycarbonat auf
Basis Bisphenol A mit einer relativen Viskosität von 1,2 bis 1,8, gemessen in einer 0,5%igen Lösung in
Methylenchlorid, ist.
5. Verfahren zur Herstellung von sejbstverlö- r> sehenden, thermoplastischen Formmassen gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast der Formmasse Polyamid-6 und/oder
Polyamid-6,6 mit einer relativen Viskosität von 2,40 bis 2,70, gemessen in einer l%igen Lösung in «>
96%iger Schwefelsäure, ist.
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DE2428758C3 true DE2428758C3 (de) | 1982-05-13 |
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Family Applications (1)
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---|---|
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FR (1) | FR2274655A1 (de) |
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FR2344615A1 (fr) * | 1976-03-19 | 1977-10-14 | Rhone Poulenc Ind | Compositions destinees a l'ignifugation de matieres plastiques |
FR2373575A1 (fr) * | 1976-12-09 | 1978-07-07 | Rhone Poulenc Ind | Compositions destinees a l'ignifugation de matieres plastiques |
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DE1965635B2 (de) * | 1969-12-31 | 1971-06-16 | Badische Anilin & Soda Fabrik AG, 6700 Ludwigshafen | Herstellen von mit rotem phosphor flammwidrig ausgeruesteten thermoplastischen kunststoffen |
DE2000033B2 (de) * | 1970-01-02 | 1971-11-11 | Knapsack AG, 5033 Hürth-Knapsack | Verfahren zum herstellen von passiviertem rotem phosphor |
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