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"Geschäumte Polymere" Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung
von geschäumten Po-X$meren und insbesondere auf die Herstellung von festen Polyisocyanuratschäumen.
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Es ist bereits bekannt, feste Polyisocyanuratschäume dadurch herzustellen,
dass Reaktionsmischungen hergestellt werden, welche ein organisches Polyol,ein organisches
Polyisocyanat in einer tiberschussmenge mit Bezug auf das Polyol und andere wirksame
wasserstoffhaltige Materialien, einen Trimeri.sationskatalysstor und ein Treibmittel,
gegebenenfalls unter Einschluss .anderer Zusatzstoffe, wie Schaumstabilisatoren,
enthalten.
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Bei dem Verfahren, wie es in der britischen Patentschrift 1 223 415
beschrieben ist, ist das verwendete organische Polyol ein Polyveresterungsprodukt
mit einem Hydroxylwert innerhalb des Bereiches von 200 bis 700 mg KOH/g und nicht
mehr als 1,5 Verzweigungspunkten auf äe 1000 Einheiten des Molekulargewichts und
das Polyisocyanat ist eine rohe Diisocyanatodiarylalkanstoffzusammensetzung, welche
von 5 bis 70 Gew.-% Polyisocyanate mit einer Bunktionalität von grösser als 2 enthält.
Schäume, die nach dem Verfahren der britischen Patentschrift 1 223 415 hergestellt
werden, besitzen ausgezeichnete Eigenschaften bei hohen Temperaturen und ausgezeichnete
Feuerbeständigkeitseigenschaften ganz allgemein in Verbindung mit einer geringen
Zerreibbarkeit. Wenn jedoch derartige Schäume unter gewissen Bedingungen der Einwirkung
von Feuer ausgesetzt werden, so bilden sich Risse und während das geschäume Polymer
an sich susserordentlich beständig gegenüber Abbrennen ist, können Flammen durch
die Risse in unerwünschtem Ausmass hindurchtreten. Es wurde nun gefunden, dass diese
Rissbildung bei derartigen Schäumen verhindert und die Feuerbeständigkeit verbessert
werden kann, wenn der Schaumformulierung ein AufRuellmittel zugesetzt wird.
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Durch die vorliegende Erfindung wird nunmehr ein Verfahren zur Herstellung
von festen Polyisocyanuratschäumen vorgeschlagen, welches darin besteht, dass ein
Polyveresterungsprodukt mit einem Hydroxylwert innerhalb des Bereiches von 200 bis
700 mg KOH/g und nicht mehr als 1,5 Verzweigungspunkten je 1000 Einheiten des Molekulargewichts,
ein Treibmittel, ein Katalysator für die Trimerisierung der Isocyanate, ein Aufblähmittel
und eine rohe Diisocyanatodiarylalkanstoffzusammensetzung vermischt werden, welche
von 5 bis 70 Gew.-% Polyarylpolyalkylen-polyisocyanate mit einer Funktionalität
von mehr als 2 enthält und wobei diese Stoff zusammensetzung in einer solchen Menge
zugegen ist,
dass von 3 bis 10 Äquivalente der Isocyanatgruppe åe
Äquivalent des aktiven Wasserstoffs vorliegen.
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Geeignete Polyveresterungsprodukte für die Verwendung beim vorliegenden
Verfahren sind vorzugsweise flüssig bei Raumtemperatur und sie können durch übliche
Polyveresterungsverfahren hergestellt werden. Gewöhnlich ist es besonders zweckmässig,
die Polyveresterungsprodukte dadurch herzustellen, dass ein oder mehrere Polyole
mit einer oder mehreren PoLycarbonsäuren oder deren Anhydride umgesetzt werden,
wobei die Polyolkomponenten in einem ausreichenden Ausmass verwendet werden, um
sicherzustellen, dass die Produkte Hydroxylwerte innerhalb des Bereiches von 200
bis 700 mg KOH/g und niedrige Säurewerte, beispielsweise solche von weniger als
10 mg KOH/g und vorzugsweise weniger als 3 mg KOH/g besitzen.
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geeignete Polyole zur Herstellung der Polyveresterungspro dukte schliessen
ein: aliphatische Polyole, insbesondere Diole, beispielsweise Äthylenglykol, Diäthylenglykol
und Propylenglykol, und geeignete Polycarbonsäuren sind aliphatische- Dicarbonsäuren,
beispielsweise Adipinsäure. Zusätzlich zu den Diolen und Dicarbonsäuren können Polyole
höherer FUnktionalität, beispielsweise Glycerin, Trimethyloläthan, Trimethylolpropan
und Pentaerythritol, oder Säuren von höherer Funktionalität der Polyveresterungsmischung
in Mengen einverleibt werden, um bis zu 1,5 Verzweigungspunkte je 1000 Einheiten
des Molekulargewichts zu liefern.
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Am unteren Ende des Hydroxylwertbereichs können die Polyveresterungsproukte
Polyester sein, welche ein mittleres Molekulargewicht von bis. zu 1000 besitzen.
Am oberen Ende des Hydroxylwertbereichs bestehen die Polyveresterungsprodukte hauptsächlich
aus Mischungen von ein geringes Molekulargewicht aufweisendem Polyester, wie Diester
mit
unterschiedlichen Mengen nicht-verestertem Polyol.
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Die Polyveresterungsprodukte können besonders zweckmässig dadurch
hergestellt werden, dass ein oder mehrere Polyole mit einer oder mehreren Dicarbonsäuren
oder den entsprechenden Anhydriden in solchen Mengen umgesetzt werden, dsss das
Verhältnis von Hydroxyl- zu Carboxylgruppen innerhalb des Bereiches von 5:1 bis
1,25:1 liegt. Geeignete Materialien, welche beim Verfahren gemäss der Erfindung
verwendet werden können, können auch dadurch hergestellt werden, dass entsprechende
Materialien miteinander vermischt werden, beispielsweise durch Vermischen eines
Polyesters mit einem Hydroxylwert von weniger als 200 mg KOH/g mit einem Material,
beispielsweise einem Glykol, das einen Hydroxylwert von mehr als 700 mg KOH/g besitzt.
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Der Grad der Verzweigung der Polyveresterungsprodukte kann aus den
Verhältnissen und der Funktionalität der Materialien errechnet werden, die bei der
Herstellung dieser Produkte verwendet werden. Ein Produkt, das aus vollkommen difunktionellen
Materialien hergestellt ist, enthält keine Verzweigungspunkte, während ein Polyester,
der ein Gramm-Mol eines kombinierten dreiwertigen Alkohols in 1000 g enthält, einen
Verzweigungspunkt je 1000 Einheiten des Molekulargewichts aufweist und ein Polyester,
der ein Gramm-Mol eines kombinierten vierwertigen Alkohols in 1000 g enthält, zwei
Verzweigungspunkte äe 1000 Einheiten des Molekulargewichts aufweist.
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Die Polyveresterungsprodukte, welche bei dem erfindungsgemässen Verfahren
verwendet werden, ergeben Schäume, welche hohe Erweichungspunkte und eine hohe Beständigkeit
gegenüber Abbrennen vereinigt mit der Abwesenheit des Auftretens von Brüchigkeit
aufweisen. Polyveresterungsprodukte, mit Hydroxylwerten von weniger als 200 mg KOH/g
ergeben Schäume, welche die tendenz haben zu schrumpfen und
schlechtere
Hochtemperatur- und Flammenbeständigkeitseigenschaften besitzen, während diejenigen,
welche Hydroxylwerte von mehr als 700 mg SOH/g aufweisen, brüchigere Schäume ergeben.
Eine erhöhte Brüchigkeit ist auch bei Schäumen zu beobachten, welche aus Polyzeresterungsprodukten
hergestellt werden, welche mehr als 1,5 Verzweigungspunkte je 1000 Einheiten des
Molekulargewichts aufweisen. Diese letzteren Polyveresterungsprodukte können in
gewissen Fällen hohe Viskositäten aufweisen, welche es etwas schwierig machen, sie
bei Schaumbildungsverfahren zu verwenden. Polyäther mit Hydroxylwerten innerhalb
des Bereiches von 200 bis 700 mg KOH/g ergeben gewöhnlich Schäume mit einer geringeren
Feuerbeständigkeit als die Polyveresterungsprodukte.
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Bei dem erfindungsgemässen Verfahren können geringe Mengen anderer
Polyole in Verbindung mit dem Polyveresterungsprodukt verwendet werden. Geeignete
Polyole schliessen monomere Verbindungen ein, wie Äthylenglykol, welches als Lösungsmittel
für den Trimerisierungskatalysator brau-chbar ist, sowie Polyäther, welches durch
Umsetzen von Alkynenoxiden mit Verbindungen hergestellt werden, welche mehrere aktive
Wasserstoffatome enthalten.
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Die rohen Diisocyanatodiarylalkanstoffzusammensetzungen, welche beim
erfindungagemässen Verfahren verwendet werden sind hauptsächlich Mischungen von
Diisocyanatodiarylalkanen und Polyarylpolyalkylen-polyisocyanaten von einer Funktionalität
grösser als 2 und sie werden hergestellt, durch Phosgenierung von rohen Diaminodiarylalkanen,
die ihrerseits durch Umsetzen von aromatischen Aminen, wie beispielsweise Anilin,
Ohloranilinen oder Toluidinen oder Mischungen solcher Amine mit einem Aldehyd oder
Keton hergestellt werden. Die Herstellung solcher Polyisocyanatstoffzusammensetzungen,
insbesondere von Diisocyanatodiarylmethanstoffzusammensetzungen, welche sich von
Polyaminen ableiten,
die durch Umsetzen von aromatischen Aminen,
insbesondere Anilin mit Formaldehyd, hergestellt werden, sind eingehend in der Literstur
beschrieben, beispielswweise in den britischen Patentschriftrn 687 055 und 848 671.
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Die rohe Diisocyanatodiarylalkanstoff zusammensetzungen, welche beim
erfindungsgemässen Verfahren verwendet werden, enthalten von 5 bis 70 Gew.-% P'olyarylpolyalkylen-polyisocyanate
mit einer Funktionalität von grösser als 2, jedoch ist es besonders vorteilhaft,
Stoffzusammensetzungen zu verwenden, welche 20 bis 60 % rj> solcherPolysocyanate
enthalten. Die rohen Stoff zusammensetzungen können durch die allgemeine Formel
dargestellt werden, worin X einen Alkylenrest bezeichnet und n einen Mittelwert
von 0,05 bis etwa 1,2 besitzt.
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Die rohe Diisocyanatodiarylalkanstoffzusammensetzung wird in einer
Menge verwendet, um von 3 bis 10 und vorzugsweise von 4 bis 6,7 Äquivalente der
Isocyanatgruppe je Äquivalent aktiven Wasserstoffs in der Reaktionsmischung zu liefern.
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Die aktiven Wasserstoffatome sind in den Hydroxylgruppen des Polyveresterungsprodukts
und auch in irgendeiner der verbleibenden freien Carbonsäuregruppen darin zugegen.
Die aktiven Wasserstoffatome können ebenfalls in anderen Bestandteilen der den Schaum
bildenden Reaktionsmischung zugegen sein, beispielsweise als Hydroxylgruppen in
nichtionischen
pberflächenaktiven Mitteln, welche in geringen Mengen
angewendet werden können. Gegebenenfalls kann auch Wasser in geringen Mengen als
Treibmittel verwendet werden. Schäume, die dadurch hergestellt;worden sind, dass
die Polyisocyanatstoffzusammensetzung in einer solchen Menge verwendet wird, um
mehr als 10 Äquivalente der Isocyanatgruppe je Äquivalent aktiven Wasserstoffes
zu bilden, haben sich als zu bruchig für viele Zwecke erwiesen, während Schäume,
welche mit weniger als 3 Äquivalenten Isocyanatgruppe je Äquivalent aktiven Wasserstoffes
hergestellt wprden sind, schlechtere Hochtemperatureigenschaften einschliesslich
der Feuerbeständigkeit besitzen.
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Besonders geeignete Treibmittel zur Verwendung,beim erfindungsgemässen
Verfahren sind einen niedrigen Siedepunkt aufweisende Flüssigkeiten, welche unter
dem Einfluss der exothermen Polymerisationsreaktion verdampfen.
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Geeignete, einen niedrigen Siedepunkt aufweisende. Flüssigkeiten sind
solche, welche gegenüber dem organischen Polyisocyanat inert sind und die Siedepunkte
bei atmosphärischem Druck aufweisen, die nicht über 10000 und vorzugsweise nicht
über 50°C liegen. Beispiele solcher Flüssigkeiten sind halogenierte Kohlenwasserstoffe
und insbesondere fluorierte Kohlenwasserstoffe, wie Trichlorfluormethan und Dichlordifluormethan.
Diese Flüssigkeiten werden vorzugsweise in Mengen von 5 bis 40 Gew.- des Polyisocyanats
angewandt. Wenn das Yreibmittel einen unter Raumtemperatur liegenden Siedepunkt
besitzt, so können die Schaumtechniken angewendet werden.
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Wasser wirkt als Treibmittel und kann gegebenenfalls in Mengen bis
zu 2 Gew.-% des Polyisocyanats angewendet werden.
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Es wird gewöhnlcih vorgezogen, um Schäume zu erzeugen, welche die
am meisten befriedigenden Eigenschaften besitzen,
dass die Menge
an Wasser nicht grösser sein sollte als 0,1 Gew.- des Polyisocyanats.
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Katalysatoren, welche die Trimerisierung von Isocyanaten bildenden
Produkten fördern, enthalten eine Isocyanaratringstruktur und sind eingehend in
der Literatur beschrieben, beispielsweise in den britischen Patentschriften 809
809, 837 120 und 856 372.
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Geeignete Katalysatoren schliessen ein starke Basen, wie quaternäre
Ammoniumhydroxide, beispielsweise Benzyltriinethylamincniumhydroxid, Alkalimetallhydroxide,
beispielsweise Kaliumhydroxid, und Alkalimetallalkoxide, beispielsweise Natriummethoxid.
Andere geeignete Katalysatoren schliessen ein Materialien von schwächerer basischer
Natur, wie Alkalimetallsalze von Carbonsäuren, beispielsweise Natriumacetat, Kaliumacetat,
Kalium-2-äthylhexoat, Kaliumadipat und Natriumbenzoat, gewisse tertiäre Amine, beispielsweise
N-Alkyläthylenimine, N-(2-Dimethylaminoäthyl)-N'-methylpiperazin und Tris-3-dimethylaminopropylhexahydro
s-triazin. Andere geeignete Katalysatoren schliessen ein nicht-basische Metallsalze
von Carbonsäuren, wie beispielsweise Bleioctoat. In vielen Fällen ist es vorteilhaft,
in Verbindung mit den genannten Katalysatoren Materialien zu verwenden, die an sich
nicht geeignet sind, Isocyanate in einem beträchtlichen Ausmass zu trimerisieren.
Solche Materialien schliessen ein die grösste Anzahl von aliphatischen tertiären
Aminen, wie beispielsweise 1,4-Diazabicyclo- ,2,27-octan und N,N-Dimethylbenzylamin,
gewisse organische Metallverbindungen, beispielsweise Stannooctoat und Dibutylzinndilaurat,
und Epoxide, beispielsweise Propylenoxid, Phen lglycidyläther und den Diglycidyläther
von 2,2-Bis-4-hydroxyphenylpropan. Gewisse tertiäre Amine, beispielsweise 1,4-Diazabicyclo-g2,2,27-octan
und N,N-Dimethylcyclohexylamin wirken in Gegenwart von Epoxiden
als
Katalysatoren für die Trimerisierung von Isocyanaten.
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Viele dieser Materialien, beispielsweise tertiäre Amine und Zinnverbindungen
sind naturgemäss allgemein bekannt als Katalysatoren für die Umsetzung zwischen
Isocyanaten und Hydroxyverbindungen und demgemäss fördern sie die Umsetzung zwischen
Isocyanatgruppen und den Hydroxylgruppen des Polyveresterungsproduktes.
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Die am besten zu verwendende Menge an Katalysatoren hängt in sehr
hohem Ausmass von der Wirksamkeit des jeweilig verwendeten Katalysators ab. Im allgemeinen
wird es vorgezogen, von 0,1 bis 5 , vorzugsweise 0,5 bis 3 ,oC/, an Katalysatoren,
bezogen auf das Gewicht der rohen Diisocyanatodiarylakkanstoffzusammensetzung, zu
verwenden.
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Das Aufblähmittel, das beim erfindungsgemässen Verfahren verwendet
wird, ist ein organisches oder anorganisches festes Material, das geeignet ist,
sich auf mindestens das Dreifache seines ursprünglichen Volumens auszudehnen, wenn
es einer Temperatur von etwa 150°C oder darüber ausgesetzt wird. Beispiele solcher
Mittel sind sich durch rmeeinwirkung ausdehendes Graphit, wie es in der US-Patentschrift
3 574 644 beschrieben ist, Vermiculit und Succhrose.
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Geeignete Mengen des Aufblähmittels liegen innerhalb des Bereiches
von 2 bis 40 Gew.-,bezogen auf die Gesamtmenge der schaumbildenden Bestandteile.
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Zusätzlich zu den schon erwähnten Bestandteilen können der schaumbildenden
Reaktionsmischung andere Zusatzstoffe der Typen einverleibt werden, wie sie allgemein
zur Herstellung von Polymerschäumen.aus organischen Polyisocyanaten angewendet werden.
So kann die Reaktionsmischung oberflächenaktive Mittel oder Schaumstabilisatoren
enthalten, wie beispielsweise Siloxan/Oxyslkylen-Mischpolymere und Xthylenoxid/Propylenoxid-BlockmischpolFmere,
Flammenhemmittel, wie beispielsweise Trischloräthylphosphat und
Trischlorpropylphosphat,
nicht aufblähende Füllstoffe und Antioxidationsmittel.
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Die schaumbildenden Bestandteile können unter Anwendung irgendeiner
der Methoden vermischt werden, wie sie zur Herstellung von Polymerschäumen aus organischen
Polyisocyanaten beschrieben worden sind. So kann unter Verwendung eines Einstufenverfahrens
gearbeitet werden, wobei sowohl die Polymerisationsumsetzungen als auch die Schaumbildung
in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen. Bei einem solchen Verfahren werden das gesamte
Polyveresterungsprodukt und die gesamte Diisocyanatodiarylalkanstoffzusainniensetzung
miteinander in Gegenwart des Treibmittels und Trimerisierungskatalysators umgesetzt.
Anderenfalls können aber auch die Vorpolymer- und quasi Vorpolymerverfahren angewendet
werden, wobei mindestens ein Teil des Polyveresterungsproduktes und mindestens ein
Teil der rohen Diisocyanatodiarylalkanstoffzusammensetzung in Form eines Vorpolymers
vorliegen, welches während der Schaumbildungsbehandlung freie Isocyanatgruppen aufweist.
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Wenn ein Vorpolymerverfahren angewendet wird, wird es vorgezogen,
dass mindestens von 15 bis 80 Gew.- des Voresterungsproduktes in Form eines Vorpolymers
vorliegen.
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Die Herstellung des Vorpolymers kann unter Verwendung der in der Literatur
für solche Arbeitsweisen beschriebenen Bedingungen durchgeführt werden. So können
das Polyveresterungsprodukt und die Diisocyanatodiarylalkanstoffzusammensetzung
miteinander bei normalen oder erhöhten Temperaturen miteinander umgesetzt werden,
bis die Umsetzung im wesentlichen vollständig ist. Im allgemeinen hat es sich als
zweckmässig erwiesen, den gewünschten Anteil an Polyveresterungsprodukt mit der
Gesamtmenge der Diisocyanatodiarylalkanstoffzusainmensetzung, die zur Schaumbildung
erförderlich ist , umzusetzen. Die Arbeitsstufe zur Schaumherstellung
besteht
darin, dass das Vorpolymer mit dem verbleibenden Polyveresterungsprodukt, das zur
Schaum--bildung erforderlich ist, und gegebenenfalls einer weiteren rohen Diisocyanatodiarylalkanstoffzusammensetzung
in Gegenwart des Treibmittels und des Drimserisierungskatalysators vermischt werden,
wobei das Gesamtverhältnis an Isocyanatgruppen zu aktiven Wasserstoffatomen innerhalb
des Bereiches von 3:1 bis 10:1 liegt.
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Die durch das erfindungagemässe Verfahren erzeugten festen Schäume
besitzen eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Deformieren bei hohen Temperaturen
und eine ausgezeichnete Feuerbeständigkeit.
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Die Feuerbeständigkeit kann durch den ASTN D1692-59T-Flame Test, dem
ASTM E84-61 Tunnel Test, dem ES 476 Surface Spread of Plame Test oder dem "Burn-through"-Test
des U.S.
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Bureau of Mines nachgewiesen werden.
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Die erfindungsgemäss erzeugten Produkte sind besonders geeignet zur
Verwendung als Isolationsmaterialien und als Bau- und Konstruktionselehente, insbesondere
wenn diese hohen Temperaturen und/oder der Einwirkung von Feuer ausgesetzt werden.
Für konstruktive Anwendungen können die Schäume in Form von Laminaten mit anderen
Materialien, wie Pappe, Asbest, Gipaplatten, Stahl und Papier verwendet werden.
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Die Erfindung ist in den folgenden Beispielen näher erläutert, ohne
darauf beschränkt zu sein. Dae Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
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Beispiel 1 Ausdehnbare Graphitflocken werden hergestellt nach der
US-Patentschrift 3 574 644 Spalte 4 Zeile 19-26.
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Ein fester Schaum (A) wird durch Vermischen folgender Bestandteile
hergestellt: 6,8 Teile eines Polyesters, hergestellt aus 739 Teilen Diäthylenglykol,
201 Teilen Trimethylolpropan und 695 Teilen Adipinsäure, mit einem Hydroxylwert
von 360 mg KOH/g und einem Säurewert unter 3 mg KOH/g.
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1,3 Teile eines Polyoxypropylen/Oxyäthylen-Blockmischpolymers, das
etwa 10 ffi Äthylenoxidreste enthält und ein Molekulargewicht von etwa 2000 besitzt,
0,3 Teile eines Siloxan/Polyoxyalkylen-Mischpolytners, 3,3 Teile Tris-(chlorpropyl)-phosphat,
5,5 Teile Trichlorfluormethan, 1 Teil Kaliumacetat, 1 Teil Äthylenglykol, 33 Teile
einer Diphenylmethandiisocyanatstoff zusammensetzung, die etwa 55 % Diisocyanatodiphenylmethanisomere
enthält, wobei die Restmasse an Isocyanat als Polymethylen-polyphenyl-polyisocyanate
mit einer Funktionalität von mehr als 2 zugegen ist und der NCO-Gehalt 29,2 % beträgt,
16,5 Teile ausdehnbarer Graphit Ähnliche Schäume wurden hergestellt durch (B) Fortlassen
des Graphits und (C) unter Verwendung von nicht-behandeltem Graphit.
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Die Schäume wurden einem Abbrennversuch unterworfen, wobei eine Schaumscheibe
von 2,54 cm Stärke senkrecht aufgestellt und der Flamme eines kleinen Bunzenbrenners
ausgesetzt wurde. Die Zeitdauer, innerhalb der die Flamme die Scheibe durchdringt,
wurde bestimmt.
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Schaum A brennt in 300 Minutenldurch, Schaum B brennt in 33 Minuten
durch und Schaum C brennt in 70 Minuten durch.
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Bei spiel 2 In diesem Beispiel wird der Graphit in einer Mühle gemahlen,
so dass er vor der Behandlung durch ein Maschensieb von 0,5 mm hindurchgeht.
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Ein unter Verwendung von 16,5 Teilen Graphit gemäss Beispiel 1 hergestellter
Schaum besitzt eine Durchbrennzeit von 200 Minuten. Wenn der Graphitanteil auf 33
Teile erhöht wird, so wird der Schaum nach 7 Stunden nicht durchgebrannt.
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Bei allen Schäumen, die ausdehnbaren Graphit enthalten, wurde keine
Rissbildung in dem Schaum festgestellt, wenn dieser der Flamme ausgesetzt wurde,
während der Schaum B nach Beispiel 1 zahlreiche Risse aufweist.
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Beispiel 3 In diesem Beispiel wurde gepulverter Vermiculit überfeiner
Korngrösse verwendet, der vorher bei gOOC auf konstantes Gewicht getrocknet worden
ist. Das Beispiel 1 wird wiederholt, wobei der ausdehnbare Graphit durch eine äquivalente
Menge Vermiculit ersetzt wurde. Der Schaum besitzt eine Durchbrennzeit von 25 Minuten,
zeigt jedoch keine Rissbildung. Wenn der Vermiculit ohne vorherige Trocknung verwendet
wird, so wird in der Schaumbildungsstufe Wasser frei, so dass ein Material geringerer
Dichte entsteht, das eine geringere Beständigkeit gegenüber Durchbrennen aufweist.
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Beispiel 4 In diesem Beispiel wird der Graphit des Beispiels 1 ersetzt
durch 16,5 Teile pulverisiertes 4-Ifitroanilin-2-sulfonsäureammoniumsalz. Der sich
ergebende Schaum besitzt eine Durchbrennzeit
von 105 Minuten.
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Beispiel 5 Es werden Schäume nach Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch
der Graphit durch pulverisiertes Succhrose ersetzt wird. Es werden folgende Ergebnisse
erzielt: Menge an Succhrose Durchbrennzeit 3,3 Teile 75 Minuten 8,2 Teile 158 Minuten
16,5 Teile 1V5 Minuten.
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Beispiel 6 Es wird eine Mischung folgender Bestandteile hergestellt:
53,7 Teile des in Beispiel 1 beschriebenen Polyesters, 1,92 Teile Äthylenglykol,
10,5 Teile des in Beispiel 1 beschriebenen Polyoxypropylen/ Polyoxyäthylendiol-Blockmischpolymers,
0,07 Teile Wasser, 2,1 Teile eines Siloxan/Oxyalkylen-Mischpolymers , 1,92 Teile
Kaliumacetat.
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Eine zweite Mischung wird aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
263 Teile der Diphenylmethandiisocyanatstoff zusammensetzung wie in Beispiel 1 beschrieben,
79 Teile pulverisierte Succhrose, 54,2 Teile Trichlorfluormethan.
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Die beiden Mischungen werden miteinander vermischt und in eine Form
aus zwei Eisenblechen von 45,7 x 45,7 cm x 0,91 mm Grösse ausgegossen, die durch
einen Holzrahmen von 2,54 x 5,08 cm voneinander getrennt sind.
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Die sich ergebende, einen Schoumkern-sufweisende doppelflächige Eisenplatte
von 45,7 x 45,7 x 5,08 cm Grösse wurde folgendem Vers-uch unterworfen: Die Platte
wird in einer Stellung 9 cm von einem Ofen festgeklemmt, dessen Temperatur so geregelt
wird, dass sie sich mit der Zeit nach folgendem Verhältnis verändert: T-To = 345
lo O (8t + 1). In dieser Formel bedeutet t = Versuchs-0 dauer in Minuten, T = Ofentemperatur
in °C bei der Zeit t, und T0 = Anfangsofenteinperatur in 00. Die Temperatur der
dem Ofen ausgesetzten Plattenoberfläche wird durch drei Thermoelemente gemessen.
Die Temperatur der dem Ofen nichtausgesetzten Plattenoberfläche wird durch fünf
Thermoelemente geme-asen, wobei eines sich in dem Mittelpunkt der Platte und eines
sich in dem Mittelpunkt jedes Viertelsbschnittes befindet. Während des Versuchs
wird das Mittel der fünf Thermoelementanzeigen als Mass für die dem Ofen ausgesetzten
Flächentemperatur gemessen.
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Bei der beschriebenen Untersuchung der Platte verstreichen 38 Minuten,
um die dem Ofen ausgesetzte Fläche auf eine Temperatur von 140°C zu bringen.
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Eine zweite Platte wird hergestellt aus einer Formulierung, die abgesehen
von den angegebenen Bestandteilen keine Succhrose enthält. Wenn diese Platte dem
gleichen Versuch ausgesetzt wird, so verstreichen 27 1/2 Minuten, um die Temperatur
auf 140°C zu erhöhen.
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Beispiel 7 Ein fester Schaum wird aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
4,53 Teile des in Beispiel 1 beschriebenen Polyesters, 0,87 Teile des in Beispiel
1 beschriebenen Polyoxypropylen/ Oxyäthylen-Blockmisc hpolymers,
0,2
Teile eines Siloxan/Polyoxyalkylen-Mischpolyners, 0,17 Teile Äthylenglykol, 3,7
Teile Trichlorfluormethan, 0,17 Teile Kaliumacetat, 0,008 Teile Wasser, 20,66 Teile
einer Diphenylmethandiisocyanatstoffzusammensetzung, welche etwa 77 ffi Diisocyanatodiphenylinethan
isomere enthält, wobei die Restmasse an Isocyanat in Form von Polymethylenpolyphenyl-polyisocanaven
mit einer Funktionalität von grösser als 2 zugegen ist und der NCO-Gehalt 31,4 ffi
beträgt, 9,4 Teile suadehrbarer Graphit.
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Wenn der Schaum in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise untersucht
wird, so ist festzustellen, dass er ohne Rissbildung in 110 Minuten durchbrennt,
während ein ähnlicher Schaum, der ohne Graphitzusatz hergestellt wird, innerhalb
von 68 Minuten unter sehr beträchtlicher Rissbildung durchbrennt.
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Beispiel 8 Ein fester Schaum wird durch Vermischen folgender Bestandteile
hergestellt: 4,9 Teile eines Polyesters, hergestellt aus 808 Teilen Diäthylenglykol
und 390' Teilen Adipinsäure mit einem Hydroxylwert von 500 mg KOH/g und einem Säurewert
unter 3 mg KOH/g, 1,33 Teile des Polyoxypropylen/Polyoxyäthylen-Mischpolymers nach
Beispiel 1, 0,26 Teile Siloxan/Polyoxyalkylen-Mischpolymer, 0,25 Teile Äthylenglykol,
6,6 Teile Trichlorfluormethan, 0,25 Teile Kaliumacetat, 0,01 Teile Wasser, 33,0
Teile der in Beispiel 1 beschriebenen Diphenylmethandiisocyanatstoffzusamensetzung,
14,8
Teile Succhrose.
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Dieser Schaum brennt in 132 Minuten durch, während ein ähnlicher
Schaum der unter Fortlassen von Succhrose hergestellt wird innerhalb von 70 Minuten
durchbrennt.
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Beispiel 9 Ein fester Schaum wird durch Vermischen folgender Bestandteile
hergestellt: 88,2 Teile eines Polyesters, hergestellt-aus 106,3 Teilen Polypropylenglykol,
48 Teilen Trimethylolpropan, 53 Teilen Phthalsäuresnhydrid und 130,8 Teilen Aaipinsäure
mit einem Hydroxylwert von 260 mg KOñ/g und einem Säurewert unter 3 mg KOH/g, 12,0
Teile eines Polyoxypropylen/Oxyäthylen-Blockmischpolymers, wie in Beispiel 1 beschrieben,
2,4 Teile eines Siloxan/Polyoxyalkylen-Mischpolymers, 20 Teile Trischlorporpylphosphat,
2,25 Teile Äthylenglykol, 38,0 Teile Trichlorfluormethan, 2,25 Teile Kaliumacetat,
0,1 Teile Wasser, 300 Teile der Diphenylmethandiisocyanatstoffzusammensetzung nach
Beispiel 1, 138,2 Teile Succhrose.
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Dieser Schaum brennt in 119 Minuten durch, während ein ähnlicher Schaum,
der ohne Succhrose hergestellt wurde, in 70 Minuten durchbrennt.
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Ps tentansprüche: