DE2425901C3 - Balloneinengungsring - Google Patents
BalloneinengungsringInfo
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Description
Unter modifizierten Polyester- oder Polyacrylnitrilfasern werden Fasern verstanden, die während ihrer
Herstellung so behandelt (modifiziert) wurden, daß ihre Längs- und Querfestigkei» vermindert wurde, damit
diese Fasern bei mehrfachem Biegen leichter brechen, wodurch beim fertigen Gewebe oder Gestrick die Entstehung
von Faserzusammenballungen, die an der Oberfläche sichtbare Knötchen bilden, vermindert oder
ganz verhindert wird.
Mit den bisher in der Praxis üblichen Billoneinengungsringen
können Fäden, die mindestens teilweise aus modifizierten Polyester- oder Polyacrylnitrilfasern
bestehen, nur mit relativ geringen Läufergeschwindigkeiten gedreht und aufgewunden werden, die erheblich
unter den bei anderen Fäden erreichbaren Läufergeschwindigkeiten liegen, wodurch die Produktion entsprechend
verringert wird.
Die Windung der in der Praxis üblichen Balloneinengungsringe verläuft entweder in einer Ebene oder
hat einen schraubenlinienförmigen Verlauf (DT-GM 18 30 733), wobei die sich überlappenden Bereiche des
bekannten Balloneinengungsringes einen relativ geringen vertikalen Abstand von maximal 2 bis 3 mm haben.
Es ist auch bekannt, den Fadenballon auf seiner ganzen Höhe oder einem ganz erheblichen Teil seiner
Höhe mit einem spulenförmigen Käfig einzuengen, der aus einem gewundenen Draht besteht (DT-PS 1 69 170.
US-PS 26 60 856). Solche Käfige konnten sich in die Praxis nicht einführen.
Um die Fadenschädigung zu reduzieren, ist bei einem vorveröffentlichten Bailoneinengungsring (DT-OS *5
22 42 755) vorgesehen, daß er zumindest an seiner mit dem Faden in Berührung kommenden Innenfläche
schräg zum Faden geneigte Rippen parallel nebeneinander aufweist. Die Herstellung eines solchen Balloneinengungsringes
ist kompliziert, da seine Laufbahn für den Faden nicht glatt, sondern gerippt ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Bailoneinengungsring der eingangs genannten Art zu schaffen, der
beim Spinnen oder Zwirnen von mindestens teilweise aus modifizierten Polyester- oder Polyacrylnitrilfasern
bestehenden Fäden erheblich höhere Läufergeschwindigkeiten als die bisher in der Praxis benutzten Ballonemengungsringe
zuläßt.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch I angegebenen Merkmale gelöst.
Überraschenderweise gelingt es mit solchen Balloncinengungsringen.
Fäden, die reine oder modifizierte Polyester- und Polyacrylnitrilfasern enthalten oder aus
solchen bestehen, mit erheblich höheren Läufergeschwindigkeiten als bisher aufzuwinden. Beispielsweise
gelang es. Fäden aus modifizierten Polyesterfasern mit Läufergeschwindigkeiten bis zu 34 m/sec aufzuwinden,
wogegen mit herkömmlichen Balloneinengungsringen nur Läufergeschwindigkeiten bis 26 m/sec möglich waren.
Bevorzugt kann vorgesehen sein, daß bei dem neuar
tigen Bailoneinengungsring der genannte lichte Abstand zwischen übereinander befindlichen, fadenführenden
Bereichen 14 bis 30 mm, vorzugsweise 16 bis 20 mm beträgt. Es versteht sich, daß auch hiervon abweichende
lichte Maße je nach den jeweils vorliegenden Ringen und Läufern. Fadenstärken usw. vorgesehen
werden können.
Das Fadenführungselement kann bei dem erfindungsgemäßen Bailoneinengungsring aus Metalldraht
geeigneten Profils und an sich bekannter Oberflächenveredelung bestehen, beispielsweise aus Stahldraht mit
kreisförmigem oder ovalem Querschnitt, der brüniert, verchromt od. dgl. ist. Bei länglichen Profilen, z. B. ovalem
Profil, kann die lange Querschnittsachse vorzugsweise ungefähr parallel zur Spindelachse verlaufen.
Auch andere Materialien und Profilquerschnitte können vorgesehen sein oder das Fadenführungselenient
kann aus Blech hohl geformt sein und sein Querschnitt kann sich in Längsrichtung des Fadenführungselementes
in irgendeiner geeigneten Weise ändern, beispielsweise von dem einen Ende aus sein Querschnitt in
Richtung auf das andere Ende zu stetig zunehmen. Anjtatt Metall können für das Fidenführungselement
auch andere geeignete Werkstoffe vorgesehen sein, beispielsweise Kunststoff oder Keramik.
In den Unteransprüehen sind einige zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung beschrieben.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 2 ergibt eine besonders einfache Herstellung des Balloneinengungsringes
und ist auch für die Erzielung hoher Läuferge-. schwindigkeiten günstig. Doch kann der wendeiförmige
Verlauf auch entlang einer anderen geometrischen Fläche verlaufen, die im wesentlichen rotationssymmetrisch
ist, beispielsweise eine Kontur hat, die ein Abschnitt einer Parabel ist.
Durch die Maßnahmen nach Anspruch 3 lassen sich im allgemeinen besonders hohe Läufergeschwindigkeiten
erzielen. In solchen Filamenten sind die Moleküle in Filamentlängsrichtung vorzugsorientiert. Die Filamente
können aus Kunststoff bestehen. Doch ist es auch denkbar, an Stelle von Kunststoff auch Filamente aus
anderem Werkstoff vorzusehen, beispielsweise Metallegierungen, die durch Streckung eine Vorzugsrichtung
in Längsrichtung erhalten.
In den F i g. I bis 4 sind Ausführungsbeispiele der Er-
findung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel
des Balloneinengungsringes, wobei auch der Spindelquerschnitt in Höhe dieses Balloneinengungsringes mit
eingezeichnet ist.
Fig.2 eine Seitenansicht des Balloneinengungsrin
ges der F i g. 1 ohne Spindel,
F i g. 3 einen geschnittenen Ausschnitt einer Variante des Balloneinengungsringes, bei dem Fadenführungsfläche
durch ein Filament aus Kunststoff gebildet ist,
F i g. 4 eine Variante der F i g. 3, bei welcher die Fadei.führungsfläche
durch mehrere Filamente gebildet ist.
Der in den F i g. 1 und 2 dargestellte Balloneinengungsring ist eine maßstäbliche Zeichnung eines praktisch
erprobten Balloneinengungsringes.
F i g. I und 2 zeigen einen an einem ausschnittsweise dargestellten Halter 10 befestigten metallischen Balloneinengungsring
11, der aus Draht kreisrunden Querschnittes gebogen ist.
Dieser Balloneinengungsring Il erstreckt sich um die
Längsachse der Spindel 12 herum um ungefähr 450°. Die Rotationsrichtung des Fadenballons ist durch den
eingezeichneten Pfeil A dargestellt und verläuft in diesem Ausfhrungsbeispiel von oben gesehen in Uhrzeigerrichtung.
Wie ersichtlich, ist die Windiingsrichtung (Pfeil ß)des Fadenführungselementes 11 von oben
gesehen entgegengesetzt zu der Fadenrotationsrichtung A, d. h. sie verläuft hier von oben aus gesehen in
Gegenuhrzeigerrichtung.
Wie aus F i g. 2 zu ersehen ist, ist die Steigung des Balloneinengungsringes Il so groß, daß zwei in derselben
vertikalen Ebene — beispielsweise der Ebene E — und auf der derselben Seite der Spindel 12 üDereinanderliegende
Stellen 14, 15 des Fadenführungselementes einen relativ großen lichten Abstand haben, der in
diesem Ausführungsbeispiel ungefähr 20 mm beträgt.
Die bf idcn Enden 16, 17 des Balloneinengungsringes
U sind in an sich bekannter Weise etwas nach außen abgebogen, um das Einführen des Fadens zu erleichtern.
Bei dem unteren fadenführenden Bereich 16' des Balloneinengungsringes
11 handelt es sich um denjenigen Endbereich, auf welchen der Fadenballon aufläuft und
es ist besonders deutlich aus F i g. 1 zu ersehen, daß infolge des Verlaufes dieses Bereiches 16' in Verbindung
mit dem darüberliegenden Bereich 17' der rotierende Faden auf diesen unteren Bereich 16' stoßfrei
aufläuft, wobei noch zu berücksichtigen ist, daß der Fadenballon durch diesen Balloneinengungsring eingeengt
wird und demzufolge der rotierende Faden, wenn er entlang den beiden sich überlappenden Bereichen
16' und 17' des Balloneinengungsringes 1 i läuft, an den unteren Endbereich 16' bereits mehr oder weniger
weil vor der mit dem D bezeichneten »Kreuzungsstelle« ankommt, die in Draufsicht die Stelle ist, an der
sich die Innenseite des unteren Bereiches 16' und die Innenseite des oberen Bereiches 17' kreuzen. Diejenige
Stelle des unteren Bereiches 16', welche der rotierende Faden jeweils zuerst berührt, ist abhängig von der Fadenspannung,
wobei der untere, von der Spindelachse aus gesehen konkav gekrümmte Bereich 16' so getroffen
ist, daß der Faden bei allen normalerweise auftretenden Fadenspannungen stets innerhalb des zwischen
den Punkten C und D befindlichen Bereiches stoßfrei auf diesen unteren Bereich 16' aufläuft. Würde der Faden
dagegen auf den unteren Endbereich zwischen der Stelle G (freies Ende) und C auftreffen, dann würde
dies nicht stoßfrei erfolgen. Der radiale Abstand des Punktes C von der Spindelachse ist also so zu treffen,
daß bei den normalerweise auftretenden Fadenspannungen der rotierende Faden nicht vor dieser Stelle C
d. h. nicht in dem Bereich G bis C auf den Balloneincngungsring Il auftrifft.
In dem in F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
verläuft der Balloneinengungsring 11 im wesentlichen
entlang einer geometrischen konischen Fläche, die durch die strichpunktierten Linien 27 der F i g. 2
angedeutet ist, so daß sein Abstand von der Längsachse der Spindel 12 in abwärtiger Richtung zunimmt.
In manchen Fällen ist es vorteilhaft, insbesondere um
noch höhere Läufergeschwindigkeiten zulassen zu können, wenn der Balloneinengungsring durch ein Filament
oder mehrere Filamente gebildet wird, in welchen die Moleküle in Filamentlängsrichtung vorzugsorientiert
sind. Zwei Ausführungsbeispiele sind in den F i g. 3 und 4 dargestellt. Beide Figuren zeigen je einen quergeschnittenen Ausschnitt eines Balloneinengungsringes
9 bzw. 9'. Der nicht in allen Einzelheiten dargestellte Balloneinengungsring 9; 9' kann wie der Balloneinengungsring
11 nach F i g. 1 und 2 wendelförmig gekrümmt sein. Jeder dieser beiden Balloneinengungsringe
9; 9' besteht aus einem wendeiförmigen Träger 21; 2Γ, der hier aus Profildraht besteht, in dessen Innenseite
eine oder drei nutförmige Rinnen eingelassen sind, die sich in Längsrichtung des Drahtes parallel zu dessen
Längsachse erstrecken, wobei in jede Nut ein Filament 23 runden Querschnitts formschlüssig und fest
eingesetzt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Bailoneinengungsring für Spinn- oder Zwirnmaschinen,
insbesondere für Fäden, die mindestens teilweise aus modifizierten Polyester- odi.r Polyacrylnitrilfasern
bestehen, dessen eine einzige ganze Windung aufweisendes Fadenführungselcment einen wendeiförmigen Verlauf mit glatter Lauffläche
hat, dessen Steigung so groß ist. daß zwischen seinen übereinander befindlichen fadenführenden
Bereichen lichter Abstand besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der lichte Abstand mindestens
10 mm beträgt, daß der horizontale Abstand des Balloneinengungsringes (11: 23) von der
Längsachse der zugeordneten Spindel in abwärtiger Richtung zunimmt, und daß Jer Faden soßfrei von
dem einen fadenführenden Bereich (17') auf den anderen (16') geführt wird.
2. Balloneinengungsring nach Anspruch ). dadurch gekennzeichnet, daß der wendeiförmige Verlauf
des Balloneinengungsringes (11:23) konisch ist.
3. Bailoneinengungsring nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß der in einem Träger (21:
2V) ortsfest angeordnete Bailoneinengungsring aus einem Filament (23) oder mehreren unverdrillten.
zueinander parallelen Filamenten (23) besieht.
4. Bailoneinengungsring nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß das Filament (23) aus
einem hochpolymeren Kunststoff besteht.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2425901A1 DE2425901A1 (de) | 1975-12-11 |
DE2425901B2 DE2425901B2 (de) | 1976-04-29 |
DE2425901C3 true DE2425901C3 (de) | 1976-12-16 |
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