DE2419960A1

DE2419960A1 - Verfahren und vorrichtung zum pressen von gas-staubgemischen

Info

Publication number: DE2419960A1
Application number: DE2419960A
Authority: DE
Inventors: Bernhard Becker
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1974-04-25
Filing date: 1974-04-25
Publication date: 1975-11-06

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Pressen von Gas- Staubgemischen Die Bestimmungen des Iimnissionsschutzgesetzes verbieten das Lagern von staubförmigem Material auf Halden, um-eine Verschmutzung der Luft durch den Staub zu verhindern. Die bisher durchgeführten Versuche zur Paketierung von Gas- Staubgemischen haben unbefriedigende Ergebnisse erbracht. So platzten beispielsweise die mit einer Sintermetall-Pulverpresse gepreßten Pakete aus Ruß eines Aluminiumwerkes nach dem Preßvorgang durch das Freiwerden der komprimierten Gase, und teilweise verbrannten derart gepreßte Pakete durch die Reaktion von Kohlenstoff mit Sauerstoff. Eineweitere Schwierigkeit trat durch die laufende Verstopfung der Zuführleitungen zur Presse durch den aufgrund des Salzgehaltes klebrigen Ruß auf, die weder durch Rüttler noch durch andere Auflockerungsvorrichtungen behoben werden konnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die ein einwandfreies Pressen von Gas-Staubgemischen zu Paketen, Ronden o. dgl. gewährleisten, die gemäß den Bestimmungen des Iinmissionsschutzgesetzes die Gewähr für eine flugsichere Lagerung staubförmiger Materialien bieten.
Diese Aufgabe wird im wesentlichen durch ein Verfahren zum Pressen von Gas- Staubgemischen gelöst, bei dem das Gemisch in einem Kompressionsraum durch Einfach- oder Mehrfachpressung zu einem lager- und transportfähigen Preßling gepreßt wird, wobei das durch den Preßarbeitsgang verdichtete Gas während des Pressens und durch eine Entlastung des gepreßten Gemisches nach dem Pressen aus dem Kompressionsraum abgeführt wird. Preßgeschwindigkeit, Preßdruck und die Anzahl der Preßarbeitsgänge werden in vorteilhafter Weise in Abhängigkeit von der Dichte des Gemisches gesteuert, die im allgemeinen unter 1 g/cm3 liegt.
Einem weiteren Merkmal der Erfindung zufolge kann dem Gas-Staubgemisch vor dem Pressen ein Bindemittel zugesetzt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Vorrichtung besteht aus einer-Presse, welche einen Pressenzylinder mit einem Kompressionsraum mit einem Auslaß sowie einen an den Kompressionsraum anschließenden Füllraum und einen im Pressenzylinder laufenden Kompressionskolben aufweist, sowie einem über der Presse angeordneten Dosierbehälter, der über eine Fülleitung unmittelbar mit dem Füllraum der Presse verbunden ist. Der Kompressionsraum des Pressenzylinders ist durch einen Schieber verschließbar.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Dosierbehälter über einen Dosiertrichter an die zur Presse führende Fülleitung angeschlossen, und auf dem inneren Umfang des Dosiertrichters sind Förder- und Auflockerungseinrichtungen angeordnet, die bei einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung als schräg zur Einfüllrichtung des zu verpressenden Gemisches angeordnete Rechen und bei einer zwten Ausführung als Schwellkörper, beispielsweise Reifen, ausgebildet sind, die auf der Innenwand des Dosiertrichters angebracht sind.
Durch die Steuerung der Preßgeschwindigkeit, des Preßdruckes und der Anzahl der Preßarbeitsgänge in Abhängig keit von der Dichte des Gas- Staubgemisches wird erreicht, daß das staubförmige Material zu lager- und transportfähigen Paketen, Ronden o. dgl. verpreßt wird, die kein Gas enthalten und deren Staubpartikel fest gebunden sind. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine-hoke Produktionsleistung auf, da durch die direkte Beschickung des Kompresaionsraumes aus dem Füllraum der Presse die Füllzeit auf eine Minimaldauer beschränkt wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung einer in der Zeichnung dargestellten, nach dem neuen Verfahren arbeitenden Preßvorrichtung zu entnehmen. Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt der erfindungsgemäßenPreßvorrichtung, während Fig. 2 eine Tablettieranlage für Ruß unter Verwendung der Preßvorrichtung nach Fig. 1 veranschaulicht.
Die Vorrichtung zum Pressen von Gas- Staubgemischen nach Fig. 1 besteht im wesentlichen aus einer Presse 1, die einen Pressenzylinder 2 mit einem Kompressionsraum 3 sowie einen an diesen anschließenden Füllraum 4 und einen im Pressenzylinder 2 laufenden Zylinderkolben 5 aufweist. Der Kompressionsraum 3 des Pressenzylinders 2 wird durch einen Schieber 6 verschlossen.
Oberhalb der Presse 1 befindet sich ein Dosierbehälter 7, der über einen Dosiertrichter 8 an die Fülleitung 9 angeschlossen ist, die unmittelbar mit dem Füllraum 4 der Presse 1 verbunden ist. Auf dem Umfang des Dosiertrichters 8 sind hydraulisch betätigbare Rechen 10 im Abstand voneinander und unter einem Winkels schräg zur Einfüllrichtung a des zu verpressenden staubförmigen Materials angebracht.
Die Arbeitsweise der Preßvorrichtung ist folgende: Das zu verpressende staubförmige Material, z.B. Ruß, fällt in der eingefahrenen Stellung 5' des Zylinderkolbens 5 in Pfeilrichtung a in den Füllraum 4, wird durch den vorl auf enden Kolben 5 in den Xompressionsraum 3 geschoben und in diesem mit einem durch die ausgefahrene Stellung 5" des Kolbens 5 bestimmten Maximaldruck zu einer Ronde 11 verpreßt. Beim Pressen entweicht das- Gas-Staubgemisch zum Teil durch den Schieber 6 nach außen und durch den durch den Laufsitz des Zylinderkolbens 5 zwischen demselben und dem Pressenzylinder 2 bestimmten Ringspalt in die Fülleitung 9 und den Dosierbehälter 7. Nach Beendigung des Preßvorganges wird der Schieber 6 geöffnet und die Ronde 11 durch den Zylinderkolben 5 aus dem Pressenzylinder 2 ins Freie gefördert.
Preßgeschwindigkeit, Preßdruck und die Anzahl der Preßarbeitsgänge werden in Abhängigkeit von der Dichte des Gas-Staubgemisches gesteuert, wobei die Dichte der zu verarbeitenden Gemische im Normalfall unter 1 gXcm3 liegt.
Bei einer Mehrfachpressung wird durch die Entlastung nach jedem Arbeitsgang erreicht, daß das komprimierte Gas vollkommen aus der Ronde 11 entweicht, so daß eine feste Bindung der Staubpartikel erzielt wird. Bei der Mehrfachpressung fährt der Zylinderkolben 5 zur Entlastung des zu verpressenden Materials in die Zwischenstellung 5"'. Während des Kompressionshubes und des Ausstoßhubes des Zylinderkolbens 5 wird die Fülleitung 9 durch den Kolben geschlossen gehalten.
Die hydraulisch betätigten Rechen 10 fördern das aufgrund seiner Schwerkraft in Pfeilrichtung a in den Füllraum 4 gelangende staubförmige Material durch eine Hubbewegung in Pfeilrichtung b,b zur Mitte des Dosiertrichters 8, so daß eine Trichterbildung durch das zu verpressende Material und damit eine Verstopfung der Fülleitung 9 vermieden werden und somit eine einwandfreie Beschickung der Presse 1 gewährleistet ist.
Fig. 2 zeigt eine Tablettieranlage für Ruß unter Verwendung der Preßvorrichtung nach Fig. 1. Der von einem Kamin 12 ausgestoßene Rauch durchströmt ein Kaminfilter 13von dem der aus gefilterte Ruß durch einen Fülltrichter 14 sowie eine Zuleitung 15 in eine Förderleitung 16 gelangt,durch die er von einer Förderschnecke 17 in ein als Puffer dienendes Silo 18 gefördert wird. Aus dem Puffersilo 18 gelangt der Ruß über einen Dosiertrichter 19 sowie eine Zuleitung 20 in eine weitere Förderleitung 21, durch die er von einer Förderschnecke 22 in den Dosierbehält er 7 der Staubpresse 1 gefördert wird, in der der Ruß wie vorstehend beschrieben paketiert wird.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Anstatt der im Dosiertrichter 8 des Dosierbehälters 7 eingebauten Förderrechen 10 können beispielsweise Schwellkörper in Form von Reifen o. dgl. Verwendung finden.
Patentansprüche

Claims

Patentansprüche Verfahren zum Pressen von Gas- Staubgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch in einem Kompressionsraum (3) durch Einfach- oder Mehrfachpressung zu einem lager- und transportfähigenPreßling (11)gepreßt wird, wobei das durch den Preßarbeitsgang verdichtete Gas während des Pressens und durch Entlastung des gepreßten Gemisches nach dem Pressen aus dem Kompressionsraum (3) abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Preßgeschwindigkeit, Preßdruck und die Anzahl der Preßarbeitsgänge in Abhängigkeit von der Dichte des Gemisches gesteuert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gas- Staubgemisch vor dem Preisen ein Bindemittel zugesetzt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Presse (1), welche einen Pressenzylinder (2) mit einem Kompressionsraum (3) mit einem Auslaß (6) sowie einen an den Krompressionsraum (3) anschließenden Füllraum (4) und einen im Pressenzylinder (2) laufenden Kompressionskolben (5) aufweist, sowie durch einen über der Presse (1) angeordneten Dosierbehälter (7), der über eine Fülleitung (9) unmittelbar mit dem Füllraum (4) der Presse (1) verbunden ist.
5 Vorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Kompressionsraum (3) des Pressenzylindotß (2) durch einen Schieber (6) verschließbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dosierbehälter (7) über einen Dosiertrichter (8) in die zur Presse (1) führende Fülleitung (9) übergeht und daß auf dem Umfang des Dosiertrichters (8) Förder- und Auflockerungseinrichtungen (10) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dosiertrichter (8) schräg unter einem Winkel (oe) zur Einfüllrichtung (Pfeilrichtung a) des zu verpressenden Gemisches angeordnete Rechen (10) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenwand des Dosiertrichters (8) Schwellkörper (Reifen o. dgl.) angebracht sind.

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