DE2419191A1

DE2419191A1 - Einrichtung zur anreicherung natuerlicher stehender gewaesser mit sauerstoff

Info

Publication number: DE2419191A1
Application number: DE2419191A
Authority: DE
Inventors: Helmut Dipl Ing Bergauer
Original assignee: Messerschmitt Bolkow Blohm AG
Current assignee: Airbus Defence and Space GmbH
Priority date: 1974-04-20
Filing date: 1974-04-20
Publication date: 1975-11-06

Description

Einrichtung zur Anreicherung natürlicher stehender Gewässer mit Sauerstoff Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Anreicherung naturlich stehender Gewässer mit Sauerstoff, vornehmlich zur Anreicherung mit Sauerstoff inn 13ereicl des Hypolimnions des Gewässers.
In den vergangenen Jahren wurde eine zunehmende Eutrophierung stehender Gewässer beobachtet. lür das Land Bayern ist dies z. B. in der Monographie "Der Wassergüteatlas11, herausgeber: Prof. II. Liebmann, München, 1969, dokumentiert.
Bei zunehmender Verschmutzung der Gewässer sinken zu große Mengen organischer Substanz in das llypolimnion des Gewässers ab und können dort nicht mehr aorob abgebaut werden, weil der hierzu erforderliche Sauerstoff nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung steht.
Es kommt dann zu ausgedehnten Zonen mit anaerober Zersetzung. Eine Selbstreinigung des Gewässers ist dann nicht mehr bzw. nur über einen langen Zeitraum möglich, selbst wenn es gelingt, die weitere Schmutzzufuhr zu unterbinden. Durch künstliche Zufuhr von Sauerstoff im Bereich des ilypolirinions läßt sich hingegen der Reinigungsvorgang erheblich beschleunigen.
Zur Sauerstoffanreicherung in den tieferen Schichten eines Gewässers wurde vorgeschlagen, mit hilfe von Kompressoren und Druckrohren Luft einzublasen, die sich im Wasser teilweise löst und den erforderlichen Sauerstoff für einen aeroben Abbau liefert. I)ie listen derartiger Anlagen und ihr Energieverbrauch sind relativ hoch. Sie erfordern zudem eine aufwendige iartung, und ihr Standort kann nur mit relativ großem Arbeitsaufwand Verändert werden. Bei Einrichtungen der genannten Art sind werner zusitzliche Maßnahmen erforderlich, durch die verhindert wird, daß durch das Einblasen von Luft die naturlicile Schichtung des Gewässers verändert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Linrichtung zu schaffen, die mit rclativ niedrigen tnlaekosten und niedrigem Arbeitsaufwand instllierbar ist und die es gestattet, Sauerstoff in das Hypolimnion eines Gewässers, also in tieferen Schichton des Gewässers mit relativ niedrigem Energieaufwand einzubringen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, das mindestens eine an einem Schwimmkdrper isoliert aufgehängt und mit Durchbrüchen versehene flachige Elektrode in waagrechter Lage bis in die Nähe des Gewässergrundes abgesenkt und an eine einpolig geerdete Wechselstromquelle angesclllossen ist. Dabei wird das Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff auf elektrolytischem stege zersetzt, wobei der Sauerstoff mit dem Wasser in Lösung gellt und der Wasserstoff in ungefährlicher feiner Verteilung aufsteigt und sich in der Luft verflüchtigt.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung bestehen die Blektroden aus mit Maschendraht bespannt bespannton Rahmen oder aus perforierten Blechen, wodurch eine großflächige Verteilung des gebildeten Sauerstoffs gewährleistet ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das die Elektroden versorgende Kabel ebenfalls an Schwimmkörpern aufgehängt, wodurch ein gegebenenfall erforderlicher Wechsel des Standortes der gesamten Linrichtung in einfacher Weise durchführbar ist.
Da die Stromversorgung zweckmäßigerweise aus einem vorhandenen Drehstromnetz vorgenommen wird, ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, an einem Schwimmkörper jeweils drei an den Spitzen eines gleichseitigen Dreiecks aufgehängte Llektroden anzuordnexl.
Bin Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird im folgenden naher beschrieben.
Die Figur zeigt einen Querschnitt durch ein stehendes Gewässer und die Einrichtung zu dessen Anreicherung mit Sauerstoff.
Die Einrichtung 1 umfaßt einen Schwimmkörper 2, beispielsweise ein Ponton, das auf einem stehenden Gewässer 3 in nicht dargestellter Weise verankert ist.
An diesem Schwimmkörper sind Flächenelektroden 4 mit Hilfe von Isolierketten 5 aufgehängt und bis in das Hypolimnion des Gewässers, d. h. in der Praxis bis in den Bereich des Gewässergrundes 6 abgesenkt und werden dort in waagrechter Lage gehalten. Die Ilsichenelektroden 4 bestehen aus einem Rahmen 7, der mit Maschendraht 8 bespannt ist oder aus zweckentsprechend geformten perforierten Blechen, beispielsweise aus Strecicmetall. Zur Stromversorgung der Plächenelektroden 4 dient ein Drehstromkabel 10, das einphasig an Je eine Flächenelektrode 4 angeschlossen ist und das in geringer Tiefe an weiteren Schwimmkörpern 11 aufgehängt ißt. Das Drehstromkabel 10 ist mit an sich bekannten und nicht dargestellten Schalteinrichtungen an eine landseitige Stromversorgungseinrichtung 12 mit geerdetem Null-Leiter angeschlossen, beispielsweise einen Drehatromgenerator oder ein Uberlandnetz. Sn einer beliebigen Stelle zwischen der tromversorgungseinrichtung 12 und den Elektroden 4 können Gleichrichter angeordnet sein. Sie sind so zu polen, daß an den Flächenelektroden 4 eine positive Spannung anliegt und somit dort nur Sauerstoff entsteht, während am Gewässergrund Wasserstoff abgeschieden wird.
- Patentansprüche -

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Einrichtung zur Anreicherung natiirlicher stehender Gewässer mit Sauerstoff, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß mindestens eine an einem Schwimmkörper (2) isoliert aufgehängte und mit Durchbrüchen versehene flächige Elektrode (4) in waagerechter Lage bis in die Nähe des Gewässergrundes (0) abgesenkt und an eine einpolig geerdete l;ecllselstromquelle (12) angeschlossen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Elektroden (4) aus mit Maschendraht (s) bespannten Rahmen (7) bestehen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch g-e k e n n -z e i c h n e t , daß die L'loktroden (4) aus perforierten Blechen gebildet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Elektroden (4) an einem an Schwimmkörpern (11) aufgehängtem nobel (iu) angeschlossen sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß an einem Schwimmkörper (£) drei an ein Drehstromnetz (12) angeschlossene Elektroden (4) aufgehängt sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Elektroden (4) über Gleichrichter an das Netz angeschlossen sind.

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