DE241750C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft eine Flaschenblasmaschine, welche. sich gegenüber den bisher
bekannten ähnlichen Maschinen im wesentlichen durch die Vereinigung einer oder mehrerer feststehender Vorblasformen mit
von unten eintretendem Halspegel und von oben aufsetzbarem Formboden sowie zwei
oder mehrerer, auf einer besonderen Drehbühne angeordneten Fertigblasformen und zugehörigen,
mit ihnen drehbaren und auf- und abwärts beweglichen Blasköpfen unterscheidet.
Es ist bei Glasblasmaschinen bereits die Vereinigung einer feststehenden Vorblasform
mit von unten eintretendem Halspegel und von oben aufsetzbarem Formboden mit zwei
Fertigblasformen nebst auf- und abwärts beweglichen Blasköpfen bekannt. Es ist außerdem
bereits die Verbindung einer feststehenden Vorblasform mit mehreren, auf einer besonderen
Drehbühne angeordneten Fertigblasformen bekannt. Außerdem wurde auch bereits die Verbindung mehrerer Vorblasformen
mit von unten eintretendem Halspegel, mit mehreren auf einer besonderen Drehbühne
angeordneten Fertigblasformen vorgeschlagen. Gegenüber diesen bekannten Anordnungen
wird bei der vorliegenden Erfindung durch die eigenartige Vereinigung, Ausbildung
und Anordnung der einzelnen Vorrichtungen eine sehr große Leistungsfähigkeit
und ein gleichmäßiges ausschußfreies Erzeugnis erzielt.
Gegenüber den bekannten Maschinen, bei welchen die Kopfform mit dem Zylinder einer
Saug- und Druckpumpe in Verbindung steht, unterscheidet sich die Maschine nach vorliegender
Erfindung ferner dadurch, daß zwischen der Vorblasform und dem Zylinder der
Saug- Und Druckpumpe eine Kammer eingeschaltet ist.
Bei der Maschine nach vorliegender Erfindung ist ferner eine mit einem Preßluftzylinder
unmittelbar gekuppelte, zum Ansaugen des Glases in die Vorform und zum Vorblasen
dienende Luftpumpe in bekannter Weise vorgesehen, jedoch ist gegenüber der bekannten
Anordnung, bei der die Kolbenstange des Druckmittelzylinders die Saug- und Druckpumpe
nur bei Ausführung der Saugung betätigt, die Verbindung eine derartige, daß die Saug- und Druckpumpe sowohl bei der Saugüng
als auch beim Vorblasen betätigt wird.
Ein wesentliches Merkmal der Maschine nach vorliegender Erfindung bildet ferner ein
mit mehreren Kanälen versehenes Steuerventil, bei welchem gegenüber bereits bekannten
Einrichtungen dieser Art die Kanäle derart angeordnet und ausgebildet sind, daß mit
Hilfe des Ventils sowohl der das Saugen und Vorblasen bewirkende, als auch der den Vorformboden
aufsetzende Druckmittelzylinder und endlich eine unmittelbar zur Vorblasform
führende Blasleitung gesteuert werden kann, wodurch die Betätigung und Handhabung der
ganzen Maschine wesentlich vereinfacht wird.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Maschine veranschaulicht.
Fig. ι ist ein Grundriß.
Fig. 2 ist ein senkrechter Längsschnitt nach den Linien I-I der Fig. 1, wobei die Vorblasform
weggelassen ist.
Fig. 3 ist eine Vorderansicht des linken Teiles der Maschine.
Fig. 4 zeigt in Einzeldarstellungen eine Ansicht von Teilen der. Schaltvorrichtung für die
Halspegel.
Fig. 5 ist ein senkrechter Querschnitt nach Linie II-II der Fig. i.
Fig. 6 ist eine Stirnansicht der Maschine von links.
ίο Fig. 7 zeigt einen wagerechten Schnitt
durch die verschiedenen Zylinder der Maschine gemäß Linie IH-III der Fig. S-
Fig. 8 zeigt einen senkrechten Querschnitt durch die Maschine nach Linie IV-IV der
Fig. ι mit einer Ansicht der verschiedenen Zylinder. .
Fig. 9 ist ein senkrechter Längsschnitt durch das Steuerventil gemäß Linie V-V der
Fig. 10.
Fig. 10 zeigt eine Stirnansicht des Steuerventils mit dem Steuerhebel.
Fig. 11 ist ein wagerechter Längsschnitt durch das Steuerventil gemäß Linie VI-VI der
Fig. 10. Die
Fig. 12 bis 14 zeigen einen senkrechten
Querschnitt durch das Steuerventil gemäß Linie VII-VII der Fig. 9, wodurch die Lage
der Steuerkanäle in den drei für das Arbeiten der Maschine in Frage kommenden Stellungen
des Ventilkörpers veranschaulicht sind. In gleicher Weise zeigen die
Fig.- 15 bis 17 einen senkrechten Querschnitt
durch das Steuerventil nach Linie VIII-VIII und die
Fig. 18 bis 20 einen gleichen Querschnitt nach Linie IX-IX der Fig. 9. Die '
Fig. 21 bis 23 zeigen ebenfalls teilweise
einen Querschnitt durch das Steuerventil gemäß Linie IX-IX der Fig. 9, wobei jedoch
auch die jeweilige Stellung der Kanäle des Ventilkörpers nach den Schnitten VII-VII
und VIII-VIII der Fig. 9 zur Darstellung gebracht ist.
Auf dem zweckmäßig mit Laufrollen 1 versehenen Tisch 2 der Maschine ist eine Säule 3
angeordnet, welche zum Lagern verschiedener Teile der ganzen Vorformvorrichtung dient.
Außerdem trägt der Tisch 2 die zweckmäßig auf Kugeln 4 laufende Drehbühne 5, die mit
einer Tragsäule 6 zum Aufhängen der Blasköpfe 7 versehen ist und außerdem den Fertigblasformen
8 als Auflager dient. Die Blasköpfe sind durch ein Ventil bekannter Ausführung
verschlossen, welches sich nur beim Aufsetzen des Blaskopfes auf die Fertigform öffnet.
Die Säulen 3 und 6 haben Rahmen 9 zum Anbringen der Vorblasform 10 bzw. der Fertigblasformen
8. Beide Formenarten sind in bekannter Weise so eingerichtet, daß sie auf der Vorderseite geöffnet werden können.
Unter dem Tisch ist bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ein Preßluftbehälter 11
vorgesehen, der von einem Kompressor (auf der Zeichnung nicht dargestellt) gespeist
wird und seinerseits Ableitungen besitzt, die nach den verschiedenen Stellen führen, an welchen
die Preßluft gebraucht wird. Diese Stellen können aber auch unter Wegfall des Behälters 11 unmittelbar mit einem Kornpressor
bzw. einem zu diesem gehörigen Windkessel verbunden sein.
Außerdem sind unter dem Tisch die Zylinder 12, 13, 14 und 15 angeordnet. Der Zylinder
12 ist allseitig geschlossen und mit einer Längsachse 16 versehen, auf welcher festsitzend
das Lager 17 für die Pegel 18 angeordnet ist (Fig. 2 und 5). 19 sind Nuten in
den Pegeln 18, in welche Schrauben o. dgl. 34 eingreifen, um die Auf- bzw. Abwärtsbewegung
der Pegel 18 zu begrenzen. 20 ist ein Stößer, der bei 21 an dem unter der Wirkung
der Zugfeder 22 stehenden Tritthebel 23 angelenkt ist und in das Pegelgehäuse 12 hineinragt.
Die Pegel 18 sind mit Spiralfedern 24 versehen, welche dazu dienen, die selbsttätige
Abwärtsbewegung der Pegel nach Aufheben des mittels des Stößers 20 ausgeübten Druckes
einzuleiten.
Auf der Achse 16 des Pegelgehäuses 12 ist
ein festsitzendes Kegelrad 25 gelagert, welches mit dem Kegelrad 26 in Eingriff steht,
das auf die wagerecht liegende Achse 27 aufgekeilt ist. Die Achse 27 trägt außerdem ein
Schaltrad 28 (Fig. 4) und einen mit Schaltklinke 29 versehenen Doppelhebel 30, an welchem
das eine Ende einer Stange 31 angreift, deren anderes Ende mit dem bei 32 drehbar
gelagerten Hebel 33 verbunden ist.
Außerdem sitzt auf der über das Pegelgehäuse 12 hinausgehenden Verlängerung 35
der Achse 16 ein Sperrkreuz 36, in dessen Ausschnitte 37 die freien Enden der ständig
unter dem Drück der Federn 38 stehenden Hebel 39 eingreifen. Die Hebel 39 sind bei
40 drehbar gelagert und auf der Innenseite mit Nasen 41 versehen. Über diesen Nasen
und zwischen den Hebeln 39 steht für gewöhnlich der Tritthebel 23, der an beiden Seiten
mit Druckbacken 42 versehen ist, die so no angeordnet sind, daß sie beim Niedergehen
des Tritthebels bzw. beim Hochgehen zwischen die Nasen 41 zu liegen kommen.
Mit dem Tritthebel 23 ist außerdem bei 43 eine Stange 44 gelenkig verbunden, die einen
Anschlagstift 45 hat und durch das Auge 46 eines Armes 47 läuft, auf welchem die mit
Handgriff 48 (Fig. 5 und 8) und Einkerbungen 49 versehene drehbare Stange 50 an-
Die Stange 50 ist in dem am Pegelgehäuse 12 angeordneten Auge 51 geführt, das seinergreift.
seits eine Sperrfeder 52 trägt, die durch Eingreifen in eine der Einkerbungen 49 zum
Feststellen der Stange 50 in bestimmter Höhe dient. Das Ausschalten der Sperrfeder 52
zum Zwecke des Verstellens der Stange 50 in der Höhenrichtung geschieht durch einfaches
Drehen der Stange.
In das Sperrkreuz 36 greift für gewöhnlich außer den Enden der Hebel 39 auch noch ein
Ansatz 53 des Stößers" 20 ein.
Der Zylinder 13 ist mit einem Kolben 54 versehen, dessen Kolbenstange 55 mit dem-Tragarm
56 für den Formboden 57 der Vorform 10 in Verbindung steht. Eine auf der
Unterseite des Kolbens 54 im Zylinder 13 angeordnete Feder 58 bewirkt, daß der Kolben
für gewöhnlich die oberste Lage einnimmt und damit der Formboden 57 hochgehoben gehalten
wird.
In dem allseits geschlossenen Zylinder 14, der den eigentlichen Arbeitszylinder darstellt,
ist der Kolben 59 verschiebbar, dessen Stange 60 mit dem Pumpenkolben 61 des einseitig
offenen Saug- und Druckzylinders 15 verbunden ist.
62 ist das Steuerventil, von welchem aus der Blasvorgang in der Vorform 10 eingeleitet
und geregelt wird.
In dem Ventilgehäuse 67 ist der unmittelbar mit der Preßluftkammer 11 oder dem
Kompressor verbundene Luftzuführkanal 63 angeordnet, von welchem die Zweigleitungen
64, 65 und 66 abgehen. Von dem Ventilgehäuse 67 führt außerdem eine Leitung 68 zu
dem Zylinder 13, und zwar tritt dieselbe nahe am oberen Ende in den Zylinder 13 ein.
Außerdem führen von dem Ventilgehäuse 67 zwei Leitungen 69 und 70 zu dem Zylinder 14,
und zwar mündet die Leitung 69 in den hinteren, die Leitung 70 dagegen in den vorderen
Teil des Zylinders 14. 71 ist der für alle diese Leitungen gemeinsame Auspuff.
Eine weitere, mit Rückschlagventil 80 (Fig. 5- und 7) versehene Leitung 72 führt
direkt vom Ventilgehäuse 67 in den Zylinder 12, und zwar mündet dieselbe zweckmäßig
oberhalb des Drehgestelles für die Pegel 18. Der Zylinder 12 ist außerdem durch eine Leitung-
73 mit dem hinteren Teil des Pumpenzylinders 15 verbunden (Fig. 7).
Der Ventilkörper 74 ist mit den Kanälen 75, 76, J1], 78 und 79 versehen. Kanal 75 dient
zum Verbinden der Z\veigleitung 64 des Luftzuführkanals 63 mit der Leitung 68. Kanal 76
dient zum Verbinden der letzteren mit dem Auspuff 71, Kanal ]"] zum Verbinden der Zuleitung
65 mit der Leitung 69, Kanal 79 zum Verbinden der Zuleitung 66 mit der Leitung" 70 und Kanal 78 endlich' zum Verbinden der
letzteren mit dem Auspuff 71. Außerdem findet auch der Kanal jy dazu \^erwendung, die
Leitung 69 mit dem Auspuff 71 zeitweise zu verbinden.
Der aufsetzbare Formboden 57 für die Vorform 10 ist mit einer Anzeigevorrichtung ver- 65 ,
sehen, die sofort erkennen läßt, ob ein genügendes Vorblasen der Flasche in der Vorform
erfolgt ist. Diese Vorrichtung besteht aus einer in die Form 10 hineinragenden
Platte 81, die an einem durch den Boden 57 durchgeführten Stift 82 befestigt ist; dieser
Stift 82 ist auf- und abwärts beweglich und mit einer kleinen Querstange 83 in Schlitzen
84 des Formbodenhalters 86 geführt.
Die Blasköpfe 7 zu den Fertigformen 8 stehen unter der Wirkung von Federn 87 und
werden gleichzeitig mit den Formen 8 gedreht. An den Führungen 88 für die Blaskopfrohre
89 sind gelenkig knieförmige Hebel 90 angeordnet, die mit Händgriffen 91
versehen und durch Stangen 92 mit den verstellbaren Muffen 93 verbunden sind, die auf
dem oberen Teil der Rohre 89 festgeschraubt sind. 94 sind die zu dem gemeinsamen Zuführrohr
95 führenden Preßluftleitungen zu den Blasköpfen. Es sei noch bemerkt, daß unter der Vorblas form ein Ausschnitt 96 zum
Einsetzen einer Kopfformzange 97 vorgesehen ist und daß jeder Pegel 18 einen Dornansatz
98 von solcher Länge hat, daß derselbe durch die Kopfformzange hindurch und noch
ein Stück in die Form hineinragt. Der Rumpf des Dornansatzes hat in jedem Fall einen geringeren
Durchmesser ' als die Durchlaßöffnung 99, so daß zwischen dem Hohlraum der
Vorform 10 und dem Raum 100 des Zylinders 12 eine ständige Verbindung besteht.
Die Maschine gemäß der gezeichneten Ausführungsform wird von zwei Arbeitern bedient,
und zwar betätigt der Arbeiter A (Fig. 1) das Steuerventil mittels des Hebels
101, ferner die Schaltvorrichtung für die Pegel, bringt die Kopfringzange 97 ein und
hierauf die letztere mit der vorgeblasenen Flasche nach der auf derselben Seite der Maschine
befindlichen Fertigform und betätigt auch gegebenenfalls noch den Blaskopf des Fertigformsatzes.
Der Arbeiter B besorgt gegebenenfalls das Fertig'blasen, und zwar dann, wenn dem Arbeiter
A aus irgendwelchen Gründen hierzu keine Zeit blieb. Außerdem dreht der Arbeiter
B die Bühne 5 und sorgt für Entleerung der Fertigform.
Zur Erklärung des Arbeitsvorganges der Maschine sei noch vorausgeschickt, daß der
Ventilkörper zur Ausführung der verschiedenen, durch das Steuerventil zu vermittelnden
Arbeitsvorgänge die drei Stellungen a, b und c (Fig'· 5) einnehmen muß, die im einzelnen
durch die Fig. 12 bis 14 bzw. 15 bis 17 bzw.
18 bis 20 zur Erklärung gebracht sind. Es
sei ferner vorausgeschickt, daß in Fig. 5 die einzelnen Vorrichtungen in der Stellung zur
Darstellung gebracht sind, welche sie während der zweiten Stellung des Ventilkörpers (b,
Saugperiode) einnehmen. .
Beim Beginn des Arbeitens drückt der Arbeiter A zunächst den gerade unter der Vorform
10 stehenden Pegel 18 mit Hilfe der Stange 50, der Stange 44, des Hebels 23 und
des Stößers 20 dadurch nach unten, daß er die Stange 50 dreht und senkt, wodurch auch die
übrigen, eben erwähnten Teile sich nach abwärts bewegen und der Pegel 18 daher dem
Einfluß seiner Feder 24 folgen kann. Hierauf schiebt er die Kopfform 97 unter die
Form 10, schließt die letztere und bringt von oben die Glasmasse in die Form ein, nachdem
er vorher durch Loslassen der Stange 50 den Pegel 18 infolge der Wirkung der vorher gespannten
Feder 22 wieder in seine ursprüngliche Lage gebracht hatte.
Der Ventilkörper 74 befindet sich hierbei in Stellung a; in dieser Stellung sind sämtliche
Durchgänge durch das Ventil versperrt und es steht nur die vom kleinen Zylinder 13 kommende
'Leitung 68 durch den Kanal 76 mit dem Auspuff 71 in Verbindung. Der Kolben
54 (und damit der Formboden 57) befindet sich unter dem Einfluß der Feder 58 in seiner
höchsten Stellung.
Nunmehr stellt Arbeiter A das Ventil in Stellung b. Dadurch werden im Ventil folgende
Verbindungen hergestellt:
Der Zuströmungskanal 63 wird durch den Zweigkanal 64 und den Kanal 75 mit der Leitung
68 zum kleinen Zylinder 13 verbunden, so daß in diesen Preßluft gelangt, die den
Kolben 54 entgegen der Wirkung der Feder 58 niederdrückt und damit das Aufsetzen des
Formbodens 57 auf die Form 10 bewirkt, so daß diese verschlossen ist.
Außerdem wird Zuströmung'skanal 63 durch den Zweigkanal 65 und den Kanal yj mit der
Leitung 69 verbunden, die in den hinteren Teil des Arbeitszylinders 14 mündet. Hierdurch
wird der Kolben 59 nach vorn gedrückt und bewegt dadurch den Kolben 61 in der
gleichen Richtung mit, so daß im Zylinder 15 Luftleere entsteht, die durch Vermittlung der
Leitung 73 saugend auf den Raum 100 des Zylinders 12 und infolge der Verbindung 99
auch saugend in der Vorblasform 10 wirkt. Die Glasmasse wird daher in den zwischen den
Formteilen und dem Dorn 98 liegenden Raum hineingezogen. Die bei dem oben geschilderten Vorgehen des Kolbens 59 aus dem Zylin-'
der 14 entweichende Luft gelangt durch die Leitung 70 und den Kanal 78 nach dem Auspuff
71.
Jetzt zieht Arbeiter A in der oben geschilderten Weise mit Hilfe der Stange 50 den
Pegel 18 aus der Vorform und stellt denselben mit Hilfe der oberen Kerbe 49 und der Feder
52 (Fig. 3) in der gesenkten Stellung fest.
Dann rückt er das Ventil in Stellung c.
Hierbei bleibt der Zuströmkanal 63 weiterhin mit der Leitung 68 in Verbindung und
damit der Boden 57 der Vorform 10 geschlossen. Gleichzeitig beginnt das Vorblasen
der. Flasche, und zwar dadurch, daß nunmehr die im vorderen Teil des Zylinders
14 mündende Leitung 70 durch den Kanal 79 und den Kanal 66 mit dem Zuströmkanal 63
in Verbindung kam. Dadurch wird der Kolben 59 des Zylinders 14 wieder zurückgedrückt,
wobei auch der Kolben 61 des Pumpenzylinders 15 in seine ursprüngliche Lage '
zurückkehrt und hierbei die vorher ausgesaugte Luft wieder in den Raum 100 zurückdrückt.
..Dieser steht aber jetzt infolge des heruntergezogenen Pegels 18 frei mit der
durch den Pegeldorn 98 in der Glasmasse geschaffenen Höhlung in Verbindung, so daß die
Luft in diese eintritt und das Ausblasen der Flasche bewirkt.
Hierbei stößt der sich dehnende Glassatz gegen die Scheibe 81 an, so daß an der Stellung
des Stiftes 83 ohne weiteres ersichtlich ist, ob ein genügendes Ausblasen erfolgte
oder nicht. Ist letzteres nicht der Fall, so kann man durch die Leitung 72 unmittelbar
aus dem Preßluftbehälter 11 bzw. den Kompressor Luft in den Raum 100 einführen, indem
man das Rückschlagventil 80 der Leitung 72 ein- oder mehrere Male öffnet, je nachdem
dies erforderlich ist. Diese Zuleitung der unmittelbaren Preßluft zum Raum 100 des Zylinders
12 ist dadurch möglich, daß während der Stellung b und c des Ventilkörpers 74 der
Zuströmkanal 63 durch den einen Arm des Kanals 79 mit der Leitung 72 verbunden ist.
Ein dauerndes Abströmen der Luft durch die Leitung 72 wird hierbei durch das Rückschlagventil
80 verhindert.
Die während des Rückganges des Kolbens .59 durch die Leitung 69 herausgedrückte
Luft gelangt durch den Kanal yy zum Auspuff
71.
Nunmehr führt der Arbeiter A den Ventilkörper aus Stellung c wieder in die Stellung α no
zurück, so daß alle Durchgänge durch das Ventil verschlossen sind, mit Ausnahme des
Auspuffes für den Zylinder 13. Unter dem Einfluß der Feder 58 hebt sich der Kolben 54
und damit der Deckel 57, worauf der Arbeiter A die Vorform 10 öffnet und die Kopfringzange
97 mit der vorgeblasenen Flasche aus der Form 10 herausnimmt.
Gleichzeitig bewirkt er das Einschalten eines, neuen Pegels, indem er auf den Hebel 23
tritt, und zwar derart, daß derselbe gegen den Hebel 33 anschlägt. Hierbei werden durch
Drücken der Backen 42 des Hebels 23 auf die Nasen 41 die Hebel 39 auseinandergedrückt,
so daß die Enden derselben das Sperrad 36 freigeben. Da beim Niederdrücken auch der
Ansatz 53 des Stößers 20 die Sperrteile 36 verließ, so ist nunmehr die Arretierung der
Welle 16 aufgehoben. Schlägt der Hebel 23 gegen den Hebel 33, so wird unter Vermittlung
der Stange 31, des Hebels 30, der Klinke 29, des Schaltrades 28, der Welle 27 und des
Kegelgetriebes 26, 25, die Achse 16 bzw. das Pegellager 17 gedreht. Da die Arme 39 inzwischen
wieder in die ursprüngliche Stellung zurückzukehren versuchten, schleifen die Enden derselben auf dem Sperrkreuz 36 und
schnappen sofort wieder in die Kerben ein, sobald dieselben beim Drehen der Achse 16 in
ihren Bereich gelangen. Hiermit erfolgt ein selbsttätiges Feststellen der Achse 16 bzw.
des Pegelträgers 17 in der für den nächsten Arbeitsvorgang nötigen Stellung. Selbstverständlich
stehen die Einkerbungen 37 des Sperrades 36 in bezug auf ihre Lage in Übereinstimmung
mit derjenigen der Pegel. Da beim Loslassen des Hebels 23 die Arme 39 naturgemäß nochmals auseinandergedrückt
werden und die. Sperrscheibe 36 freigeben, so übernimmt bis zum Wiedereinschnappen derselben
der Ansatz 53 des Stößers 20 die Sperrung der Scheibe. ■
Der Arbeiter A bringt nun die vorgeblasene Flasche in die Fertigform und bläst entweder
in bekannter Weise selbst aus bzw. fertig, oder überläßt dies dem Arbeiter B, der auch
für die Entfernung des fertigen Glasgegenstandes sorgt.
Es ist ersichtlich, daß die Blasköpfe 7 infolge der eigenartigen Hebelanordnung 90
und 92 selbsttätig in der niedergedrückten Stellung gehalten werden und daß ein geringes
Verstellen des Hebels 90 genügt, um das selbsttätige Hochgehen des Blaskopfes unter
dem Einfluß der Feder 87 zu bewirken.
Bemerkt sei noch, daß statt einer Vorform deren auch mehrere angeordnet sein können,
ebensowohl wie natürlich auch noch mehrere Fertigblasformen mit zugehörigen Blasköpfen
vorgesehen sein können.
Claims (5)
1. Flaschenblasmaschine, gekennzeichnet durch die Vereinigung einer oder
mehrerer in umgekehrter Stellung feststehender Vorblasformen (10) mit von
unten eintretendem Halspegel (18) und von oben aufsetzbarem Formboden (57)
sowie zwei oder mehreren, auf einer be- ■ sonderen Drehbühne (5) angeordneten
Fertigblasformen (8) und zugehörigen, mit ihnen drehbaren auf- und abwärts beweglichen
Blasköpfen (7).
2. Flaschenblasmaschine nach Anspruch I, bei welcher die Kopfform mit
dem Zylinder einer Saug- und Druckpumpe in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Vorblasform und dem Zylinder (12) der Saug- und Druckpumpe eine Kammer (100) eingeschaltetist.
3. Flaschenblasmaschine nach Anspruch ι und 2 mit einer mit einem Preßluftzylinder
unmittelbar gekuppelten, zum Einsaugen des Glases in die Vorform dienenden Luftpumpe, gekennzeichnet durch
die Anordnung von Preßluftzuführungen an beiden Enden des Preßluftzylinders (14), so daß dessen Kolbenstange (.59)
die Saug- und Druckpumpe (15,61) sowohl bei der Saugung als auch beim Vorblasen
betätigt.
4. Flaschenblasmaschine nach An-Spruch
ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vom Steuerventil eine direkte Leitung
(72) nach der Vorblas form führt, in welche ein von außen zu betätigendes Rückschlagventil (80) eingeschaltet ist.
5. Flaschenblasmaschine nach Anspruch ι bis 4, gekennzeichnet durch ein
mit mehreren Kanälen versehenes Steuerventil (Fig. 9 bis 17), die derart angeordnet
und ausgebildet sind, daß mit Hilfe des Ventils sowohl der das Saugen und
Vorblasen bewirkende (12) als auch der den Vorformboden aufsetzende Druckmittelzylinder
(13) und endlich eine unmittelbar zur Vorblasform führende Blasleitung
(72) gesteuert werden kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE241750C true DE241750C (de) |
Family
ID=501026
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT241750D Active DE241750C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE241750C (de) |
-
0
- DE DENDAT241750D patent/DE241750C/de active Active
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