DE2415506C2 - Verfahren zur Herstellung eines Glasrohres - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines GlasrohresInfo
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C13/00—Fibre or filament compositions
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- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
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Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt eine Kalium- oder Kalziumverbindung enthält.
25
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Glasrohres nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs I. Es bezieht sich insbesondere auf die Reinigung von vJIas oder Quarzglas, aus dem Lichtleitfasern
als Übertraguntsmed» η für ein optisches
Nachrichtenübertragungssystem hergestellt werden sollen.
An derartige Lichtleitfasern werden sehr hohe Anforderungen hinsichtlich möglichst geringer Übertragungsverluste
gestellt. Zumindest teilweise können Übertragungsverluste auf Absorption durch im Glas
enthaltene Verunreinigungen, wie z. B. Ionen der Übergangsmetalle oder Hydroxylionen, verursacht
werden. Derartige Verunreinigungen müssen aus dem Glas entfernt werden; dieser Reinigungsvorgang sollte
bereits vor einem Ziehvorgang stattfinden, der die Lichtleitfasern ergibt.
Aus der DE-AS 10 11594 ist ein Verfahren zur Reinigung von Glas bekannt, bei dem unmittelbar an
einen Glaskörper Elektroden angelegt werden. Mit deren Hilfe wird ein elektrisches Gleichfeld erzeugt, das
eine Beseitigung unerwünschter Ionen aus dem Glaskörper bewirkt. Aus der DE-OS 17 71 251 ist es
weiterhin bekannt, die Festigkeit von Glas dadurch zu erhöhen, daß durch eine lonenaustauschbehandlung
eine harte Glasoberfläche erzeugt wird. Dieser Ionenaustausch kann durch ein zusätzlich angelegtes elektrisches
Feld beschleunigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungsverfahren anzugeben, das in vorteilhafter
Weise die Entfernung von Absorptionsverluste verursachenden Verunreinigungen aus einem Glasrohr ermöglicht,
aus dem eine Lichtleitfaser gezögen wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs I angegebenen Merkmale.
Eine vorteilhafte Weiterbildung ist dem Unteranspruch entnehmbar.
Die Erfindung bietet insbesondere den Vorteil, daß ein'· gründliche Entfernung von Absorptionsverluste
verursachenden Verunreinigungen aus Glas möglich ist.
J5
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χ,
55
60
65 Die derartige Absorpüonsverluste überwiegend verursachenden
Ionen der Übergangsmetalle, beispielsweise, wandern unter dem Einfluß des zwischen den in die
Elektrolytlösung eingetauchten Elektroden herrschenden elektrischen Feldes aus dem Glas heraus. An ihre
Stelle treten Ionen aus der Elektrolytlösung, die jedoch keine Absorptionsverluste verursachen.
Durch geeigneten Ablauf des Reinigungsverfahrens ergibt sich weiterhin der überraschende Voru, il, daß in
dem zu reinigenden Gias ein gerade im Hinblick auf seine Verwendung als Lichtwellenleiter günstiger
Brechungsindexgradient erzeugt werden kann. Enthält beispielsweise die Elektrolytlösung Ionen unterschiedlicher
Beweglichkeit, νοτ denen vorausgesetzt wird, daß
sie im Glas keine Absorptionsverluste verursachen, so werden nach einer gewissen Einwirkungszeit des
elektrischen Feldes in weiter innenliegenden Bereichen des zu reinigenden Glases vorwiegend Ionen mit einer
hohen Beweglichkeit anzutreffen sein, während sich die Ionen mit geringer Beweglichkeit vorzugsweise noch in
an die Elektrolytlösung angrenzenden Bereichen des Glases aufhalten. Durch geeignete Auswahl der
Ionenarten und der Einwirkungszeit des elektrischen Feldes lassen sich nahezu beliebige Brechzahlprofile
erreichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
In Fig. 1 ist mit 12 ein Glasgebilde bezeichnet, das
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigt werden soll. Es hat die Form eines an einem Ende
zugeschmolzenen Rohres und ist in eine mit 11 bezeichnete Elektrolytlösung eingetaucht, die sich in
einem Gefäß 10 befindet Eine als Anode geschaltete Elektrode 13 taucht in die das Rohr 12 ausfüllende
Elektrolytlösung, während eine als Kathode wirksame Elektrode 14 zwischen Außenwandung des Glasrohrs 12
und der Wandung des Gefäßes 10 in der Elektrolytlösung angeordnet ist. In einem Auführungsbeispiel dieser
Anordnung kann die Anode 13 zylinderförmig ausgebildet sein, während die Kathode 14 als ein das zu
reinigende Glasrohr 12 konzentrisch umfassendes Rohgestaltet ist. Als Material für beide Elektroden eignet
sich bevorzugt Graphit oder Platin. Als Elektrolyt 11 sollte eine Substanz Verwendung finden, die im Glas
keine Absorptionsverluste verursacht. Beispielsweise eignet sich besonders gut eine Schmelze einer Kaliumoder
Kalziumverbindung; beispielsweise Kaliumnitrat. Im Gegensatz zu Ionen der Übergangsmetalle verursachen
Kalziumione/i bzw. Kaliumionen im Glas keine
Absorptionsverluste. Das zu reinigende Glas 12 enthält unerwünschte Absorptionsverluste verursachende Verunreinigungen,
wie beispielsweise Ionen der Übergangsmetalle. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird nach Eintauchen des Glasrohrs 12 in die Elektrolytlösung 11 an die Elektroden 13 und 14
eine Gleichspannung angelegt. Erfindungsgemäß wird dabei das zu reinigende Glas 12 dem Einfluß des
elektrischen Feldes ausgesetzt, das sich zwischen diesen beiden Elektroden ausbildet. Die Absorptionsverluste
verursachenden, positiv geladenen Ionen der Übergangsmetalle
setzen sieh in Richtung der negativ geladenen Elektrode 14 in Bewegung und wandern aus
dem zu reinigenden Glas 12 aus. Eine erhöhte Temperatur, die bei Verwendung einer Schmelzlösung
als Elektrolyt sowieso erforderlich ist, ist für diesen Vorgang förderlich. Als weitere, ebenfalls Absorptionsverluste verursachende Verunreinigung können Hydroxylionen
im Glas vorhanden sein. Diese wurden.
entsprechend ihrer negativen Ladung, zur positiv geladenen Elektrode 13 wandern. Gleichzeitig dringen
Ionen aus der Elektrolytlösung 11 in das Glas 12 ein. Durch geeignete Wahl der Elektrolytzusarnmensetzung
kann jedoch erreicht werden, daß nur Ionen vorhanden sind, die keine Absorptionsverluste verursachen. Beispielsweise
geben im Glas vorhandene Ionen von Kalium und Kalzium nicht τη Absorptionsverlusten
Anlaß. Der Reinigungsvorgang kann nach beliebiger Zeit beendet werfen. Beispielsweise kann er solange
ausgedehnt werden, daß nahezu alle Absorptionsverluste verursachende Ionen aus dem Glas ausgewandert
sind. Er kann jedoch bereits auch schon nach kürzerer Zeit abgebrochen werden, wenn die Absorptionsverlüste
verursachenden Ionen erst aus einer relativ dünnen Zone des zu reinigenden Glases 12 ausgewandert sind.
Dies ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn eine Lichtleitfaser hergestellt werden soll, deren Kernbereich
aus wenig absorbierendem Material und deren Mantelbereich aus stärker absorbierendem Material
hergestellt werden soll.
Neben der Reinigung des zur Herstellung von Lichtleitfasern verwendeten Glases bietet das erfindungsgemäße
Verfahren noch weitere überraschende Vorteile. Beispielsweise kann durch das Einwandern von
nicht zu Absorptionsverlusten Anlaß gebenden Ionen aus dem Elektrolyten in das Glas im Glas ein
Brechungsgradient erzeugt werden. Auf diese Weise lassen sich Gradientenlichtleitfasern herstellen, bei
denen der Brechungsindex von der Faserachse zum Faserrand nach einer bestimmten Funktion abnimmt.
Der Brechungsindexgradient entsteht dadurch, daß der erfindungsgemäße Reinigungsvorgang abgebrochen
wird, wenn Ionen aus den Elektrolyten eine bestimmte
Strecke in das zu reinigende Glas eingewandert sind. Durch eine abweichende Ionenkonzentration kann
bekanntlich eine unterschiedliche Brechzahl des Glases erreicht werden. Das Verfahren kann dahingehend
erweitert werden, daß der Elektrolyt mehrere, nicht zu Absorptionsverlusten Anlaß gebende Ionenarten enthält,
die sich durch eine unterschiedliche Beweglichkeit auszeichnen. Abhängig von ihrer unterschiedlichen
Beweglichkeit werden diese (onenarten nach einer bestimmten Zeit unterschiedlich weit in das zu
reinigende Glas eingedrungen sein. So wird beispielsweise ein lon mit einer größeren Beweglichkeit bereits
eine größere Strecke im Glas zurückgelegt haben als ein Ion, das eine geringere Beweglichkeit hat. Durch
geeignete Auswahl von Ionenarten läßt sich demnach auf einfache Weise ein praktisch beliebig gestalteter
Brechzahlverlauf im Glas 12 einstellen. In Fig.2 wird
schematisch erläutert, wie demnach die Wandung, des in Fig. 1 mit 12 bezeichneten Glasrohrs nach einer
gewissen Einwirkungsdauer des elektrischen Feldes aussehen könnte. Im Bereich 30 des Glasrohrs 12, der
der in F i g. 1 mit 14 bezeichneten negativ geladenen Elektrode am nächsten gelegen ist, seie· beispielsweise
noch Ionen vom Obcrgangsmctaüen vorhanden, die
starken Absorptionsverluste verursachen. Die Bereiche 31 und 32 der Glaswandung dagegen sind bereits frei
von Absorptionsverluste verursachenden Ionen; in diesen Bereichen sind nur Ionen enthalten, die aus dem
Elektrolyt eingewandert sind, und die keine Absorptionsverluste verursachen. Bei Ionen, die bereits bis in
das Gebiet 32 vorgedrungen sind, wird es sich um Ionen mit einer relativ großen Beweglichkeit handeln,
während im Gebiet 31 vorhandene Ionen eine relativ geringe Beweglichkeit gezeigt haben. Abhängig von
lonenart und Ionenkonzentration können die Bereiche 31 und 32 des Glases eine unterschiedliche Brechzahl
aufweisen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung eines Glasrohres, aus dem eine Lichtleitfaser für die optische Nachrichtenübertragung
gezogen wird, gekennzeichnet d u r c h die Kombination folgender Merkmale:
a) innerhalb und außerhalb des Glasrohres befindet sich ein flüssiger Elektrolyt, der durch das
Glasrohr in zwei elektrisch nicht miteinander verbundene Bereiche aufgeteilt wird,
b) Zusammensetzung und Einwirkzeit des Elektrolyten wird nach Maßgabe des Brechzahlprofils
der herzustellenden Lichtleitfaser gewählt,
c) das Glasrohr befindet sich zwischen konzen- |5
trisch angeordneten, zylinderförmigen Elektroden, an die ein elektrisches Gleichfeld angelegt
wird nach Maßgabe des herzustellenden Brechzahlprofils und bei denen die Anode innerhalb
des Glisrohres angeordnet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742415506 DE2415506C2 (de) | 1974-03-30 | 1974-03-30 | Verfahren zur Herstellung eines Glasrohres |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742415506 DE2415506C2 (de) | 1974-03-30 | 1974-03-30 | Verfahren zur Herstellung eines Glasrohres |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2415506A1 DE2415506A1 (de) | 1975-10-16 |
DE2415506C2 true DE2415506C2 (de) | 1983-02-24 |
Family
ID=5911694
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742415506 Expired DE2415506C2 (de) | 1974-03-30 | 1974-03-30 | Verfahren zur Herstellung eines Glasrohres |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2415506C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1011594B (de) * | 1955-03-05 | 1957-07-04 | Quartz & Silice Soc | Verfahren zur Herstellung von Quarzglas |
GB1222119A (en) * | 1967-04-27 | 1971-02-10 | Glaverbel | Processes for strengthening vitreous, vitrocrystalline and ceramic bodies |
-
1974
- 1974-03-30 DE DE19742415506 patent/DE2415506C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2415506A1 (de) | 1975-10-16 |
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