DE2410657C3 - Anordnung einer Kunststoff-Folie zwischen Blechmantel und Ausmauerung eines Winderhitzers zum Schutz gegen interkristalline Spannungsriekorrosion und Verfahren zur Herstellung der Anordnung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Anordnung einer Kunststoff-Folie gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Herstellung der Anordnung..

Bekannterweise entsteht in Winderhitzern durch hohe Windtemperaturen oberhalb 1400⁰C in erheblichen Mengen NO, das durch Kondensation mit dem immer anlallenden Wasserdampf (H₂O) bei Taupunktunterschreitung an der kälteren Panzerwandung aus Stahl kondensiert. Hierbei bilden sich im Kondensat Nitrate und Salpetersäure, die bei Zusammenfallen von kritischer Konzentration Temperatur- und Zugspannungen zu interkristalliner Spannungsrißkorrosion führen.

Es ist bereits eine Einrichtung zur Vermeidung voii Korrosionen an der Innenfläche des Blcchmantcls von Winderhitzern vorgeschlagen worden, mit der zwischen der feuerfesten Ausmauerung und einer nn den Blechmantel angrenzenden Isolierschicht eine aus Metall bestehende, mit Öffnungen versehene Folie angeordnet ist, wobei der Raum zwischen Blechmantel und Folie mit einem neutralen Gas beaufschlagt wird, das unter höherem Druck als dem im Inneren des Winderhitzers herrschenden Rauchgiisdriick steht (DE-OS 22 06 207). Nachteilig ist bei tier bekannten Einrichtung ist. daß mit aufwendigen personellen und apparativen Mitteln eine stetige Kontrolle des Gasdrucks erfolgen muß.

Aus der DE-AS 19 55 063 ist es auch bekannt, zwischen Blechmantel und Ausmauerung eine Kunststoffolie anzuordnen.

Es hat sich aber gezeigt, daß dieses Folienmaterial

hinsichtlich Dichtigkeit — insbesondere im Bereich von Durchführungen — und Haltbarkeit Nachteile aufweist Eine weitere Möglichkeit zur Verhinderung der

ίο Korrosionsanfälligkeit besteht durch Wärmeisolation der Winderhitzer oder in dem Einsatz passiver Schutzverfahren. Voraussetzung für die Wärmeisolation ist die Verhinderung der Taupunktunterschreitung. Dies führt jedoch ja nach dem konstruktiven und technologisehen Bedingungen zu Schaden an der feuerfesten Ausmauerung und den Installationen, so daß zusätzliche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Da auch Versuche, das Problem von der Werkstoffseite her zu lösen, zu keinem Ergebnis führten, wurden Schutzüberzüge zum Beispiel aus Aluminium vorgeschlagen. Diese Folien sind jedoch nur bedingt säurefest, da sie sich in warmen verdünnten Säuren auflösen. Weitere Vorschläge, zum Beispiel die Anwendung einer Anstrichbeschichtung erwiesen sich auf Dauer nicht genügend beständig gegen Säureangriff und Blasenbildung, wobei die Haftfestigkeit durch die Wasserdampfdiffusion zu der kälteren Stahlwandung verloren ging.

Aufgabe der Erfindung ist, eine Kunststoff-Folie für die eingangs genannten Zwecke zu schaffen, die einen

ίο wirkungsvollen Schutz gegen interkristalline Spannungsrißkorrosion ergibt, bei verbesserter Dichtigkeit, Haltbarkeit und die darüberhinaus leichter aufzubringen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß

Ji vorgeschlagen, eine Verbundfolie aus hochwärmestabilisiertem Polyolefin vorzusehen, die mindestens auf der dem äußeren Blechmante! zugeordneten Seite mit einem haftungsvermittelnden. Mischpolymerisat versehen ist Diese Folie wird nach Verfahrensanspruch 7 auf

in den auf ca. 200⁰C erwärmten Stahlmantel unter Druck aufgerollt, wobei die Bahnen überlappen. Im Überlappungsbereich ist die zusätzliche Beilage einer Folie eines leichter fließenden Polyolefins, vorzugsweise des o. g. haftungsvermittelnden Mischpolymerisates, mög- > lieh, um hier zuverlässig Porenfreiheit zu erzielen.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Verbundfolie vorgeschlagen, die aus einer an sich bekannten, unter Wassercinwirkung vernetzbaren, hochwärmestabilisierten Polyäthylen- und einer Äthy-

^>n lenacrylsäurepolymerisatschicht besteht, uic Vernetzung des Polyäthylens wird dabei bevorzugt durch den während des Betriebes zur Folie diffundierenden Wasserdampf ohne Zusätzlichen Arbeitsgang bewirkt.
In einer weiteren Ausführungsform kann zusätzlich

'■' eine einseilige oder in die Verbundfolie eingearbeitete Aluminiumfolie als an sich bekannte hochwirksanic Dampfsperre eingearbeitet sein.

Bei zusätzlicher Anwendung einer mit einer eingearbeiteten Aluminiumschicht versehenen Verbundfolie, ist

'·» zweckmäßigerweise folgende Schichtenreihenfcilgc von außen nach innen einzuhalten: Mischpolymerisat ^ Alu-Folie — Mischpolymerisat — vernetzbares Polyäthylen.

Claims (1)

1. Patentansprüche;

   1, Anordnung einer Kunststoff-Folie zwischen Blechmantel und Ausmauerung eines Winderhitzers zum Schutz gegen interkristalline Spannungsrißkorrosion, gekennzeichnet durch eine Verbundfolie aus hochwärmestabilisiertem Polyolefin, die mindestens auf der dem äußeren Blechmantel zugeordneten Seite mit einem haftungsvermittelnden Mischpolymerisat versehen ist

   Z Anordnung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnen der Folie überlappend angeordnet sind.

   3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Überlappungsbereich eine zusätzliche Folie aus leichter fließendem Polyolefin beigelegt ist

   4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine an sich bekannte Verbundfolie aus einer unter Wassereinwirkung vernetzbaren, hochwärmestabilisierten Polyäthylen- und einer Äthylenacrylsäurepolymerisatschicht.

   5. Anordnung nach Anspruchs gekennzeichnet durch eine zusätzliche einseitig oder in die Verbundfolie eingearbeitete Aluminiumfolie.

   6. Anordnung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtenreihenfolge von außen nach innen aus Mischpolymerisat — Alu-Folie — Mischpolymerisat — vernetzbares Polyäthylen besteht.

   7. Verfahren zur Herstellung der Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundfolie auf den etwa 200⁰C erwärmten Blechmantel unter Druck aufgerollt wird.