DE240951C - - Google Patents

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DE240951C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/0008Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
    • C08K5/0016Plasticisers

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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— Λ* 240951 KLASSE 39 b. GRUPPE
Verfahren zur Herstellung guttaperchaähnlicher Massen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Dezember 1909 ab.
Die Versuche, aus Nitrocellulose auch in der Kälte plastisch bleibende Massen herzustellen, die als Ersatz für Guttapercha sowie für viele technische Zwecke Verwendung finden können, hatten bisher nur geringe Erfolge aufzuweisen. Man suchte durch Verwendung flüssiger oder -weicher Lösungsmittel oder durch Zusatz weicher Körper zur Lösung von Nitrocellulose oder schließlich durch Zusatz von Ölen die gewünschte Plastizität zu erzielen, ohne jedoch auf diese Weise zu technisch befriedigenden Resultaten zu gelangen. Die erzielte Plastizität war entweder unzureichend oder nicht von Dauer. Außerdem scheiterten die Versuche, den Massen größere Ölmengen zuzusetzen, schon daran, daß sich diese bei dem Trockenprozeß, den diese Produkte durchmachen müssen, zum größten Teil wieder ausscheiden. Andererseits ist der bisher mögliche Zusatz von etwa 5 Prozent Öl bei weitem nicht genügend, um den erforderlichen Grad von Plastizität hervorzubringen.
Durch die britische Patentschrift 15914/94 ist es zwar bekannt geworden, Nitrocellulose mit Nitrokohlenwasserstoffen o. dgl. zu vermischen, doch gelingt es auch bei Ersatz eines Teiles der Nitrokohlenwasserstoffe durch Öle oder Fette nicht, eine vollkommene Lösung zu erzielen, vielmehr wird das zugesetzte Öl schon bei Anwendung eines geringen Druckes wieder ausgeschieden, wodurch die Bildung von Produkten von guttaperchaähnlichen Eigenschaften verhindert wird.
Es wurde nun gefunden, daß man fette Öle und überhaupt Fette jeder Art in bedeutend größeren Mengen der Nitrocelluloselösung einverleiben kann, ohne daß die Masse durch Sauerwerden oder Verharzen der Öle oder Fette verdirbt, oder daß- mit der Zeit die Zusätze sich beim Trocknen wieder ausscheiden, wenn man die Öle oder Fette zunächst mit gewissen organischen Verbindungen vorbehandelt und damit ihre Eigenschaften verändert.
Als geeignet hierfür erwies sich eine große Anzahl organischer Verbindungen, insbesondere solche mit negativen Substituenten, wie z. B. die Nitrotoluole, Chlornitrobenzole, Nitroxylole, Naphtole, Chlor- und Nitrophenole, Acetophenol, Nitromethan und andere mehr. Diese Körper zeigen alle in mehr oder minder hohem Grade einerseits die Fähigkeit, das Verharzen oder Ranzigwerden der Fette und Öle hintanzuhalten oder ganz zu verhindern, andererseits besitzen sie ein gewisses Lösungs- bzw. Quellungsvermögen gegenüber Nitrocellulose, Erfordernisse, die als wesentlich erkannt worden' sind für die Möglichkeit, der Nitrozelluloselösung bedeutend größere Fett- oder Ölmengen als bisher einzuverleiben, ohne daß diese Zusätze beim Trocknen der Masse wieder abgeschieden werden, und damit zu Produkten zu gelangen, die dauernd eine Plastizität besitzen, die etwa der der Guttapercha, entspricht.
Die Behandlung der Fette, Öle usw. mit den vorgenannten Verbindungen geschieht in der Weise, daß man die Mischung dieser Stoffe gegebenenfalls nach Zusatz indifferenter Lösungsmittel einige Zeit erwärmt. Die anzuwendende Temperatur, die Zeitdauer sowie die Mengen der dem Fett zuzusetzenden Substanz variieren je nach den gewählten Materialien; in einigen Fällen ist es auch notwendig, die
Einwirkung durch Zuhilfenahme von Druck zu fördern. Durch eine solche Behandlung werden Fette, Öle u. dgl. derart verändert, daß sie sich in bedeutenden Mengen mit Nitrocelluloselösungen, Celluloidiiiasse oder mit geeigneten Lösungsmitteln behandelten Celluloidabfällen zu ganz neuen, in der Kälte guttaperchaartig homogenen und plastischen Massen vereinigen lassen. Selbst Platten von weniger
ίο als 0,1 mm Dicke büßen die erwähnten Eigenschaften nach beendetem Trockenprozeß auch bei längerem Liegen an der Luft nicht ein. Das neue Produkt ist äußerlich der Guttapercha sehr ähnlich und zeigt auch . deren charakteristische Halbtransparenz, es kann aber wegen seiner sonstigen Eigenschaften in vielen Fällen auch als Füllmaterial oder als Ersatz für Kautschuk Verwendung finden. Auch lassen sich der Masse je nach ihrer Bestimmung noch Zusätze einverleiben, um ihr bestimmte Eigenschaften, wie Undurchsichtigkeit oder Färbungen, zu verleihen. Die vorstehend allgemein geschilderte Arbeitsweise wird durch folgendes Ausführungsbeispiel weiter erläutert:
Zu 30 kg eines fetten Öles fügt man 6 kg p-Nitrotoluol, das man vorher mit etwas Sprit (oder einem anderen indifferenten flüchtigen Lösungsmittel) angefeuchtet hat und setzt dieses Gemisch in verschlossenem Gefäß etwa 10 Stunden einer Temperatur von 80 bis 100° aus> wobei sich das Gemisch dunkelbraun färbt. Die derart behandelte Fettmasse gießt man nunmehr in einen Knettrog und fügt ihr 50 kg einer mit Sprit (oder einem anderen indifferenten flüchtigen Lösungsmittel) -gut durchfeuchteten Nitrocellulose und 14 kg irgendeines kräftig wirkenden Lösungsmittels für Nitrozellulose hinzu; dabei vereinigen sich die Stoffe rasch zu einer teigigen Masse, die hierauf auf einem mäßig warmen Mischwalzwerk so lange durchgearbeitet wird, bis sie ihren Spritgehalt größtenteils verloren und eine durchaus gleichmäßige Beschaffenheit angenommen hat. Die Masse ist j etzt fertig und kann in Schlauch- oder Stabpressen o. dgl. beliebige Formen erhalten. Je nach Dicke und Wandstärke schließt sich hieran noch ein Trockenprozeß von geringerer oder längerer Dauer bei mäßiger Temperatur an. Um dünne Folien zu erhalten, muß man dem Walzprozeß noch eine Pressung zum Block nachfolgen lassen; die Folien werden von diesem Block abgehobelt und dann wie beschrieben einige Tage getrocknet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung guttaperchaähnlicher Massen aus Nitrocellulose, Kampfer oder Kampferersatzmitteln, Fetten oder Ölen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fette und Öle vor dem Vermischen mit der Celluloidmasse mit solchen organischen Verbindungen in der Wärme behandelt, die negative Substituenten enthalten.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE961403C (de) * 1953-03-31 1957-04-04 Kaiserslautern Guss Armatur An einem Ackerschlepper befestigter Geraetetraeger mit Fahrersitz und hinter den Geraeten laufenden Stuetzraedern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE961403C (de) * 1953-03-31 1957-04-04 Kaiserslautern Guss Armatur An einem Ackerschlepper befestigter Geraetetraeger mit Fahrersitz und hinter den Geraeten laufenden Stuetzraedern

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