DE2408686C2 - 3-Halogencephalosporine, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltendes antibakterielles Mittel - Google Patents
3-Halogencephalosporine, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltendes antibakterielles MittelInfo
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Description
und die nichttoxischen, pharmazeutisch annehmbaren Salze oder übliche, pharmazeutisch verträgliche
Ester hiervon.
2. Verfahren zur Herstellung der 3-Halogencephalosporine der im Anspruch 1 angegebenen allgemeinen
Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise einen 3-Hydroxycephalosporinester
der allgemeinen Formel II
(II)
COOR1
worin R die im Anspruch 1 genannte Bedeutung hat und R1 eine übliche Carbonsäureschutzgruppe ist, mit
einem zur Substitution einer Hydroxylgruppe durch Chlor oder Brom geeigneten Chlorierungs- oder
Bromierungsmittel in Dimethylformamid als Lösungsmittel umsetzt und die Carbonsäureschut/gruppe R,
dann abspaltet.
3. Antibakterielles Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem 3-HalogencephaIosporin gemäß
Anspruch 1 als Wirkstoff.
Antibiotisch wirksame 7ff-Aminoacylcephalosporine mit unterschiedlichen Substituenten in Stellung 3 sind
bereits bekannt. Antibiotika dieser Art sind beispielsweise Cefalexin [7-(D-a-PhenylgIycylamido)-3-methyl-3-cephem-4-carbonsäure],
Cefaloglycin [7-(D-a-Phenylglycylamido)-3-acetoxymethyl-3-cephcm-4-carbonsäure],
Cefalotin und die in Stellung 3 durch Thiadiazolthiomethyl oder Tetrazolthiomethyl substituierten a-Aminoacylcephalosporine.
Ferner sind auch schon Cephalosporine bekannt, die in Stellung 3 durch Halogenmethyl
substituiert sind, wie die 3-BrommethyI-3-cephem-4-carbonsäureester, die allerdings nur als Zwischenprodukte
zur Herstellung von Cephalosporinantibiotika beschrieben sind.
Antibiotika, und somit auch Cephalosporinantibiotika, haben nun jedoch alle den Nachteil, daß die durch sie
zu bekämpfenden M ikroorganismen im Laufe der Zeit eine Resistenz entwickeln. Sie werden daher unempfindlich
und können nicht mehr ausreichend wirksam bekämpft werden. Wegen der Vielfalt und Vielzahl der als
Krankheitserreger in Frage kommenden Mikroorganismen ist mit den bekannten Mitteln zudem keine dem
jeweiligen Problemorganismus optimal gerecht werdende Wirksamkeit möglich. Es besteht somit stets Bedarf
an weiteren Antibiotika, die entweder ein anderes Wirkungsspektrum als die bekannten Antibiotika aufweisen
oder besser wirksam sind als diese.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung neuer Antibiotika mit gegenüber den bekannten Mitteln verbesserter
Wirksamkeit, und diese Aufgabe wird nun durch die aus den Ansprüchen hervorgehenden 3-Halogencephalosporine,
das Verfahren zu ihrer Herstellung und das solche 3-Halogencephalosporine als Wirkstoff enthaltende
antibakterielle Mittel gelöst.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen unterscheiden sich von den bekannten Cephalosporinen im wesentlichen
dadurch, daß sie am Kohlenstoffatom in Stellung 3 des Dihydrothiazinrings direkt ein Chlor- oder
Bromatom aufweisen, während sich bei den bekannten Antibiotika ein Halogenatom nur jeweils an einer in
Stellung 3 gebundenen Methylengruppe befinden kann. Gerade dieser Unterschied ist anscheinend Tür die verbesserte
Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen verantwortlich, was als äußerst überraschend
anzusehen ist.
Die erfindungsgemäßen 3-Halogencephalosporine der allgemeinen Formel I können unter Anwendung an
sich bekannter Verfahren hergestellt werden. Bevorzugt wird hierzu jedoch das im Anspruch 2 angegebene Verfahren.
Dieses Verfahren besteht in einer Umsetzung eines 3-Hydroxycephalosporinesters der im Anspruch 2
angegebenen allgemeinen Formel II mit einem zur Substitution von der 3-Hydroxylgruppe durch Chlor oder
Brom geeigneten Chlorierungsmittcl in Dimethylformamid als Lösungsmittel.
Hierbei handelt es sich um eine reaktive Chlor oder Brom enthaltende Verbindung, die mit Dimethylformamid
Chlor- oder Bromdimethyliminiumchlorid oder -bromid der folgenden allgemeinen Formel
CH., H
N = C X-
CH, X D
bildet, in der X ein Chlor- oder Bromatom und X" ein Chlorid- oder ein Bromidanion bedeuten. Das reaktive
Halogcniminiumhalogenid der obigen allgemeinen Formel wird in situ erzeugt und stellt ein hochreaktives
chlorierendes oder bromierendes Zwischenprodukt dar. Zu Chlor- und Bromverbindungen, die das obige
Iminiumhalogenid bilden, gehören die üblicherweise verwendeten Chlorierungsmittel, wie Phosgen, Oxalylchlorid,
Thionylchlorid und die Phosphorchloride, beispielsweise Phosphortrichlorid und Phosphoroxychlorid.
Zu erfindungsgemäß zu verwendenden Bromierungsmitteln gehören Carbonyldibromid, Oxalylbromid, Thionylbromid
und die Phosphorbromide, beispielsweise Phosphoroxybromid und Phosphortribromid. Zur Herstellung
der crllndungsgemäßen 3-Chlorcephalosporine kann auch Phosphorpentachlorid verwendet werden,
obwohl dieses Reagens gleichzeitig mit der 7-Acylamidoseitenkette des Ausgangsmaterials unter Bildung des
Iminochlorids reagiert, das das reaktive Zwischenprodukt der bekannten Abspaltungsreaktion der Cephalosporinseitenk-Jttcn
darstellt. Demzufolge wird erfindungsgemäß vorzugsweise eines der anderen erwähnten ChIorierungsmittcl
angewandt.
Die Chlorierung oder Bromierung des jeweiligen 3-Hydroxycephalosporinesters der allgemeinen Formel II
wird geeignclcrweise durch Anwendung von trockenem Dimethylformamid als Lösungsmittel durchgeführt.
Vor der Verwendung wird das Dimethylformamid vorzugsweise über ein Molekularsieb getrocknet. Neben
überschüssigem Dimethylformamid kann auch ein Colösungsmittel verwendet werden, obwohl dies nicht
erforderlich ist. Beispiele geeigneter Colösungsmittel sind Tetrahydrofuran, Dioxan, Methylenchlorid,
Dimcthylacctamid oder Dimethylsulfoxid. Die oben aufgezählten Bromierungs- oder Chlorierungsmittel werden
gewöhnlich in Mengen angewandt, die zwei Äquivalenten der Menge des als Ausgangsmaterial verwendeten
3-Hydroxycephalosporinesters entsprechen. Die Reaktion wird in der Weise durchgeführt, daß man das
Halogenierungsmittel zu einer Lösung des 3-Hydroxycephalosporinesters in trockenes Dimethylformamid gibt,
die auf einer Temperatur von etwa 5 bis 15°C gehalten wird, worauf man die Reaktionsmischung während 4 bis
8 Stunden oder mehr bei Raumtemperatur stehen läßt. Die Reaktion ist anfänglich exotherm, so daß das Reaklionsgclaß
in einem Eis-Wasser-Bad belassen wird, um die Temperatur in der Anfangsphase der Reaktion unterhalb
etwa 25°C zu halten. Anschließend läßt man die Reaktionsmischung während der restlichen Reaktionszeit
bei etwa Raumtemperatur stehen. Der Ablauf der Reaktion kann dünnschichtchromatographisch verfolgt
werden.
Alternativ kann die Chlorierung oder Bromierung so durchgeführt werden, daß man zunächst das Halogenierungsmittcl
mit Dimethylformamid vermischt, um das Halogeniminiumhalogenid vorzubilden, worauf man
diese Mischung zu einer Lösung des 3-Hydroxycephalosporinesters in Dimethylformamid, in einer Mischung
aus Dimethylformamid und einem Colösungsmittel oder in einem Lösungsmittel, wie Dimethylacetamid oder
Tetrahydrofuran, gibt.
Die 3-Chlor- oder 3-Brom-3-cephemester werden aus der als Reaktionsprodukt anfallenden Mischung isoliert,
indem man diese in eine Mischung aus Wasser und Ethylacetat gießt und die das Produkt enthaltende organische
Phase abtrennt. Die organische Phase wird dann gewaschen, getrocknet und eingedampft, wodurch der
3-1 lalogcnccphalosporinester als amorpher Rückstand anfällt. Das Produkt läßt sich in vielen Fällen durch Verreiben
des Rückstandes mit Ether oder η-Hexan in kristalliner Form erhalten.
Die bevorzugten Chlorierungs- und Bromierungsmittel sind Phosphortrichlorid und Phosphortribromid.
Die erfindungsgemäßen 3-1 lydroxyeephalosporinester der allgemeinen Formel I können natürlich auch hergestellt
werden, indem man eine entsprechende 7-Amino-3-halogen-3-cephem-4-carbonsäure oder einen Ester
einer solchen Verbindung in bekannter Weise an der in Stellung 7 befindlichen Aminogruppe mit einem Acylierungsmittcl
airylicrt, das die gewünschte 2-Thienyl-, 3-Thienyl- oder Mandelamidogruppe des Substituenten R
ergibt.
Beispiele Tür bevorzugte antibiotisch wirkende erfindungsgemäße 3-Halogencephalosporine der allgemeinen
Formel I sind:
7-[2-(2-Thicnyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure,
7-[2-(.Vrhienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure und
7-(D-Mandclamido)-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure
und die Benzvl-, Diphenylmethyl-, m-Methoxybenzyl-, p-Nitrobenzyl-, 2,2,2-trichlorethyI- und tert.-Butylester
sowie die pharmazeutisch verträglichen Ester und nichttoxischen Additionssalze dieser Verbindungen.
Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen benötigten Ausgangsmaterialien und Zwischenrodukte
sind entweder bekannt oder nach an sich bekannten Verfahren zugänglich. Verfahren dieseer Art gehen
aus den Beispielen hervor oder können in dazu analoger Weise durchgeführt werden.
Der Ausdruck pharmazeutisch verträgliche Ester, wie er hierin verwendet wird, umfaßt die geradkettigen und
verzweigten Alkanoyloxymethylester mit 1 bis4 Kohlenstoffatomen, wie die Acetoxymethylester, die Propionyloxymethylestcr
und die Pivaloyloxymethylester. Diese Ester der 7-Acylamido-3-halogen-3-cephem-4-caΓbonsäure
besitzen eine antibiotische Wirkung in Konzentrationen, die denen der Cephalosporinverbindung in der
^ freien Säureform entsprechen und können .anstelle des Antibiotikums in der freien Säureform verwendet
Demgegenüber besitzen andere Ester, insbesondere die Benzyl-, Benzhydryl-, p-Methoxyben/yJ-, p-Nitrobenzyl-,
2,2,2-Trichlorethyl- und tert.-ButyIester, keine signifikante antibiotische Wirkung.
Die erfindungsgemäßen 3-HalogencephaIosporine stellen wertvolle antibiotisch wirkende Verbindungen dar,
die zur Bekämpfung von durch gram-positive und gram-negative Mikroorganismen verursachte Infektionen verwendet
werden können. Die Verbindungen können in der freien Säureform oder in der Form pharmazeutisch
verträglicher Ester oder nichttoxischer Säureadditionssalze durch (subkutane oder intramuskuliirc) Injektion
verabreicht werden. Die mit den freien Säuren und anorganischen Basen, wie Natriumbicarbonat, Kaliumcarbonat,
Natriumhydroxid und Calciumhydroxid gebildeten Salze, führen zu den Natrium-, Kalium- und Calciumsalzen,
die beispielsweise in Form von isotonischen Lösungen oder von flüssigen Suspensionen verabreicht
werden können.
Die pharmazeutisch verträglichen Ester, wie die Acetoxymethylester, erhält man durch Umsetzen des jeweiligen
Alkalimetallsalzes der 7-Acylamido-3-halogen-3-cephem-4-carbonsäure, wie des Kaliumsalzcs, mit dem
Alkanoyioxymethylhalogenid, wie Acetoxymethylchlorid, wobei man in wäßrigem Aceton arbeitet.
Die in vitro bestimmte antimikrobiell Wirkung der erfindungsgemäßen 3-Halogencephalospori nc ergibt sich
aus den in der folgenden Tabelle I angegebenen Werten. Die Tabelle I enthält die mit der Standard-Scheiben-Platten-Methode
bestimmte antimikrobiell Wirkung der 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-ccphem-4-carbonsäure.
Die numerischen Werte stehen für den Durchmesser (in mm) der Hemmbereiche, die bei den
genannten Mikroorganismen beobachtet wurden.
Untersuchte Mikroorganismen | Hemmbereiche | 0,1 | in mm) |
(Durchmesser | 29 | (mg/ml) | |
Konzentration | 40 | 0,01 | |
1,0 | 28 | 20 | |
Staphylococcus aureus | 31 | - | 24 |
Bacillus subtilis | 48 | 12 H | 21 |
Sarcina Iutea | 37 | 22 | - |
Mycobacterium avium | 14 | 19 | *) - |
Proteus vulgaris | 17 | 27 | - |
Salmonella gallinarum | 32 | 21 | Tr**) |
Escherichia coli | 24 | 13 | |
KJebsiella pneumoniae | 36 | _ | |
Pseudomonas solanacearcum | 28 |
*) H = Unscharfe Hemmzone,
**) Tr = Spur einer Hemmzone.
**) Tr = Spur einer Hemmzone.
In der folgenden Tabelle II ist die minimale Hemmkonzentration der 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure
gegenüber Peniciliin-resistentem Staphylococcus sowohl in Anwesenheit als auch in
Abwesenheit von Serum angegeben. Die Werte für die minimale Hemmkonzentration wurden nach der
Gradienten-Platten-Technik ermittelt (Science 116, 45 (1952)).
Tabelle II | Minimale Hemmkonzentration | Serum |
Klinisch isoliertes Material | (!•ig/ml) | 7,0 |
Kein Serum | >20 | |
5,0 | >20 | |
V41 | 8,4 | 1,0 |
V 32 | >20 | <0,l |
X 400*) | 0,8 | |
V 84 | 0,2 | |
Xl1I | ||
*) Methicillin-resistenter Staphylococcus.
Aus der folgenden Tabelle III geht die minimale Hemmkonzentration der 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbor!säure
gegenüber repräsentativen gramnegativen Mikroorganismen hervor. Die Werte wurden nach der Gradienten-Platten-Technik ermittelt.
Untersuchte Mikroorganismen
Minimale
Hemmkonzentration
Hemmkonzentration
(ug/ml)
Shigella sp. 25
Escherichia coli 18,5
Klebsieila pneumoniae 0,6
Aerobacter aerogenes 0,8
Salmonella heidelberg 0,8
Pseudomonas aeruginosa > 200
Serratia marcescens > 200
In der folgenden Tabelle IV ist die in vitro bestimmte antimikrobielle Wirkung der 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-brom-3-cephem-4-carbonsäure
gegenüber verschiedenen Mikroorganismen angegeben. Die aufgeführten Daten wurden nach dem Standard-Scheiben-Platten-Verfahren ermittelt, wobei die numerischen
Werte dem Durchmesser in mm der Hemmbereiche entsprechen, die bei den angegebenen Mikroorganismen
erreicht wurden.
Untersuchte Mikroorganismen
Hemmbereich*)
(Durchmesser in mm)
Konzentration (mg/ml)
(Durchmesser in mm)
Konzentration (mg/ml)
1,0 0,1 0,01
Staphylococcus aureus | 27 | 25 | 22 |
Bacillus subtiiis | 37 | 38 | 23 |
Sarcina lutea | 32 | 33 | 17 |
Mycobacterium avium | 23 | h42 | h33 |
Saccharomyces pastorianus | - | - | - |
Neurospora sp. | - | - | - |
Candida albicans | - | - | - |
Bacillus subtiiis | 60 | 50 | 43 |
Trichophyton mentagrophytes | - | - | - |
Proteus vulgaris | 28 | 20 | hll |
Salmonella gallinarum | 30 | 15 | - |
Escherichia coli | 23 | 14 | - |
Pseudomonas aeruginosa | - | - | - |
Klebsiella pneumoniae | 28 | 19 | 11 |
Serratia marcescens | - | - | - |
Pseudomonas solanacearcum | 31 | h20 | - |
Escherichia coli*) | 27 | 18 | hll |
h = Unscharfer Bereich,
*) synthetisches Medium,
- = ein Hemmbereich beobachtet.
- = ein Hemmbereich beobachtet.
In der folgenden Tabelle V ist die minimale Hemmkonzentration des Antibiotikums 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-brom-3-cephem^-carbonsäure
gegenüber Penicillin-resistenten Staphylococcus-Stämmen in Abwesenheit
von Serum aufgeführt.
Die Hemmkonzentrationen wurden nach dem Gradienten-Platten-Verfahren bestimmt
Klinisch isoliertes Material
Minimale
Hemmkonzentration
Hemmkonzentration
(;xg/ml)
V 32
X 400*)
V 84
X 1,1
X 1,1
0,5 0,6 >20 0,4 0,3
*) Gegen Methicillin-resistenter Staphylococcus.
Die minimalen Hemmkonzentrationen der 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-brom-3-cephem-4-carbonsäure
gegenüber repräsentativen gramnegativen Bakterien sind in der folgenden Tabelle VI angegeben.
Die aufgeführten Werte wurden nach dem Gradienten-Platten-Verfahren bestimmt.
Untersuchte Mikroorganismen "Minimale
Hemmkonzentration
Shigella sp. 19,8
Escherichia coli 20,8
Klebsieila pneumoniae 1,0
Aerobacier aerogenes 1,0
Salmonella heidelberg 1,0
Pseudomonas aeruginosa > 200
Serratia marcescens > 200
Antibiotische Wirkung von 7-(D-Mandelamido)-
25 3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure (Erfindung)
und Cefalexin (Vergleich)
Mikroorganismen Minimale llemm-
konzentrationen
30 (:ig/ml)
Erfindung Vergleich
Shigella sp. λ* -,^n k
Escherichia coli 6,3 13,5
Klebsiella pneumoniae .,„ „,, „
Aerobacter aerogenes 0,7 5,2 | Salmonella heidelberg
Serratia marcescens
Serratia marcescens
4,0 | 15,0 |
6,3 | 13,5 |
1,0 | 6,9 |
0,7 | 5,2 |
0,6 | 6,3 |
160 | 200 |
0,4 | 10,0 |
40 Penicillin-resistente Staphylokokken
7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chior-3-cepnem-4-carbonsäure-diphenylester
a) Zu einer Lösung von 34 g (100 mMol) 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-methylencepham-4-carbonsäurc in
ml Methylenchlorid gibt man 21,4 g (110 mMol) Diphenyldiazomethan und rührt die erhaltene Mischung
während 2 Stunden bei Raumtemperatur. Das Lösungsmittel wird dann unter vermindertem Druck verdampft,
wonach der Rückstand in Äthylacetat gelöst wird. Die Äthylacetatlösung wird mit einer 5%igen Nalriumbicarbonatlösung
und dann mit Wasser gewaschen und schließlich über Magnesiumsulfat getrocknet. Die getrocknete
Lösung wird auf ein geringes Volumen eingedampft. Beim Stehenlassen fallen 40 g 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-methylencepham-4-carbonsäure-diphenylmethylester
in Form eines kristallinen Feststoffs mit einem Schmelzpunkt von etwa 132 bis 133°C aus.
IR-Spektrum (Chloroform):
Absorptions-Peaks bei 2,9 (Amid N-H), 5,65,5,75 und 5,93 (/J-Lactam, Ester bzw. Amid-Carbonylgrup- «
pen) und 6,62 u (Amid II). |
NMR-Spektrum (CDCl1): I
Signale bei τ = 6,72 (ABq, 2H1C1-H,), 6,21 (s,2H,<z-CH2), 4,83-4,65 (m,4H, C4-H, C6-H und C1-CH1),
4,39 (q, IH, C7-H), 3,4-2,65 (m, 15H, C7-NH, Ester-CH und aromatisches H).
b) Zu der Lösung von 8,1 g (16 mMol) des obigen Esters in 80 ml Methylenchlorid gibt man 1,57 g (1,6 ml,
19,6 mMol) trockenes Pyridin und 3,8 g (18,1 mMol) Phosphorpentachlorid. Die Reaktionsmischung wird
während 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und anschließend in einem Eis/Wasser-Bad abgekühlt. Dann
wird die kalte Mischung mit 8 ml Isobutanol unter Rühren behandelt. Dann rührt man während weiterer
Stunden, wobei 3 g 7-Amino-3-methylencepham-4-carbonsäure-diphenylmethylcster-hydrochIorid in Form
eines kristallinen Niederschlags ausfallen. Das Produkt wird abfiltriert, mit Methylenchlorid gewaschen und im
Vakuum getrocknet.
Elcmentaranalyse C2IH2IN2O3SCl:
her.: C 60,50 H 5,08 N 6,72 Cl 8,50% ger.: C 60,70 H 5,02 N 6,71 Cl 8,80%
NMR-Spcktrum (Dimethylsulfoxyd d„):
Signale bei ; = 6,45 (ABq, 2H, C2-H2), 5,00 (d, 1H1 Q1-H), 4,68 (d, 1H1 C7-H), 4,60 (S, 2H1 3-CH3), 4,44
(s, III, C4-H), 3,10 (s, IH, Ester-CH) und 2,61 (s, 1OH, aromatisches H).
c) Man löst 2,1 g (5 mMol) des Hydrochloridsalzes des 7-Amino-3-exomelhylencephamesters in
200 ml Methanol und kühlt die Lösung in einem Aceton/Trockeneis-Bad ab. Dann leitet man während 7 Minuten
zur Bildung des Ozonid-Zwischenproduktes Ozon durch die kalte Lösung. Das Ozonid wird durch
2minutiges Einleiten eines Schwefeldioxydgasstromes in die Reaktionsmischung zersetzt. Dann wird
die Reaklionsmischung eingedampft und der Rückstand mit Diälhyläther verrieben, wobei man 1,6 g 7-Amino-3-hydroxy-3-eephem-4-carbonsäure-diphenylmethylester-hydrochIorid
in Form eines kristallinen Feststoffs erhält.
NMR-Spektrum (CDCI1):
Signale bei / = 6,4 (ABq, 2H, C2-H2), 5,0-4,5 (m, 2H, Q-H und C1-H), 3,2-2,4 (m, 1IH, Ester-CH und
aromatisches II).
IR-Spcktrum (Chloroform):
Carbonyl-Absorptions-Peaks bei 5,57 und 5,70 α (/^-Lactam- bzw. Ester-Carbonylgruppen).
UV (pH 7 PuHer):
4„„ ~- 2,75 n-w, ε = 7550.
Elektrometrische Titration (60% wäßriges Dimethylformamid):
Tilricrbarc Gruppen bei 4,5 und 6,5.
d) Zu einer Lösung von 840 mg7-Amino-3-hydroxy-3-cephem-4-carbonsäure-diphenylmethylester in 10 ml
Wasser und 10 ml Aceton gibt man 1 gNatriumbisulfit. Dann gibt man unter Rühren zu der Mischung tropfenweise
800 mg Thiophen-2-acetylchlorid in 10 ml Aceton. Die Mischung wird während 4,5 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt und dann unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird in einer Mischung
aus Äthylacetat und einer wäßrigen 5%igen Natriumbicarbonatlösung gelöst. Die Äthylacetatschicht wird abgetrennt,
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die getrocknete Lösung wird eingedampft, worauf der Rückstand
mit Äther verrieben wird, wobei sich 500 mg 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-hydroxy-3-cephem-4-carbonsäurediphcnylmelhylester
ergeben.
NMR-Spcktrum (CDCI1):
Signale bei ι = 6,79 (s, 2H, C2-H2), 6,16 (s, 2H, ^-CH2), 5,0 (d, IH, C11-H), 4,32 (q, 1H, C-H), 3,05-2.46
(m, 1511, V7-NH, Ester-CH und aromatisches H).
IR-Spektrum (Chloroform):
Absorptions-Peaks bei 2,9 (Amid-NH), 5,6, 5,73 und 5,95 08-Lactam-, Ester- bzw. Amidcarbonylgruppenj
und 6,65 μ (Amid II).
c) Zu einer Lösung von 4,2 g 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-hydroxy-3-cephem-4-carbonsäure-diphenylmethylcstcr
in 44 ml trockenem Dimethylformamid gibt man 865 g Phosphortrichlorid. Die Mischung wird
während 1,5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und dann in eine Mischung aus Äthylacetat und einer
5%igen wäßrigen Chlorwasserstoffsäurelösung gegossen. Die Äthylacetatschicht wird eingedampft, mit 5%iger
Chlorwasserstoffsäurelösung und Wasser gewaschen und schließlich getrocknet. Die getrocknete Lösung wird
im Vakuum eingeengt, wobei das Produkt auskristallisiert. Der 3-Chlorester wird abfiltriert, mit kaltem Äthylacctitt
gewaschen und getrocknet (Ausbeute 2,2 g).
Elcmentaranalyse Ci6H2IN1O4S2Cl:
ber.: C 59,48 Ή 4,03* N 5,34 Cl 6,75%
gef.: C 59,77 H 4,25 N 5,40 Cl 6,91%
NMR-Spektrum (CDCl3):
Signale bei τ = 6,49 (ABq, 2H, C-H2), 6,22 (s, 2H, a-CH,), 5,08 (d, IH, C6-H), 4,19 (q, IH, C7-H),
3,13-2,5 (m, 15H1 C7-NH, Ester-CH und aromatisches H).
IR-Spektrum (CHCI,):
Absorplions-Peaks bei 2,9 (Amid-NH), 5,55, 5,72 und 5,90 OS-Lactam-, Ester- bzw. Amid-Carbonylgruppcn)
und 6,60 ·> (Amid II).
UV-Spektrum (Dioxan):
/TOÜS 2,75 m μ, c= 8700.
/TOÜS 2,75 m μ, c= 8700.
7-[2-(2-ThienyI)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylester
(über Thionylchlorid).
a) Zu einer Lösung von 965 mg (2 mMol) V-Phenoxyacetamido-S-rnethylencepham^-carbonsüure-p-nitrobenzylester
in 10 ml Methylenchlorid gibt man 175 g trockenes Pyridin und 460 mg Phosphorpentachlorid und
rührt die Mischung bei Raumtemperatur während 6 Stunden. Dann gibt man zu der Mischung 1 ml Isobutanol
und lagert diese über Nacht bei 00C. Das in Form eines kristallinen Niederschlags gebildete Produkt, das heißt
das Hydrochlorid des 7-Amino-3-methylencepham-4-carbonsäure-p-nitrobenzylesters, wird abnitriert, wobei
man 430 mg des Produktes erhält (Ausbeute 58%).
Elementaranalyse CnH10N1O5SCl:
ber.: C 46,69 H 4,18 N 10,89%
gef.: C 46,40 II 4,20 N 10,62%
gef.: C 46,40 II 4,20 N 10,62%
IR-Spektrum (Nujol):
Carbonyl-Absorption bei 5,65 (/^-Lactam) und 5,75 μ (Ester).
Carbonyl-Absorption bei 5,65 (/^-Lactam) und 5,75 μ (Ester).
NMR-Spektmm (Dimethylsulfoxid d6):
Signale bei τ = 6,34 (2d, 2H, C2-H2), 4,98 (d, IH, C6-H); 4,7-4,4 (m, 6H, C4-H1 Ester-CII,, C4-CII2
und C--H); und 2.4-1,6 (m, 4H, aromatisches H).
b) Man kühlt eine Lösung von 3,85 g 7-Amino-3-methylencepham-4-carbonsäure-p-nitroben^ylesteΓ-hydrochlorid
in 600 ml Methanol in einem Aceton/Trockeneis-Bad. Dann leitet man während etwa 20 Minuten
Ozon durch die Mischung, wobei die Reaktionsmischung eine schwach-blaue Färbung annimmt. Dann führt
man Stickstoffgas in die Reaktionsmischung ein, um überschüssiges Ozon zu vertreiben. Dann wird das als
Zwischenprodukt anfallende Ozonid zersetzt, was durch Einleiten von Schwefeldioxydgas in die Reaktionsmischung
erfolgt, bis diese bei dem Kaliumjodid-Stärke-Test eine negative Reaktion zeigt.
Die Reaktionsmischung wird dann im Vakuum eingedampft, worauf der Rückstand in 200 ml einer
0,1 n-Chlorwasserstofflösung in Methylenchlorid gelöst wird. Die Lösung wird zur Trockene eingedampft,
worauf das verbleibende Reaktionsprodukt in Aceton gelöst wird. Beim Abkühlen fallen 3,15 g 7-Amino-S-hydroxy^-cephem^-carbonsäure-p-nitrobenzylester-hydrochlorid
in Form eines kristallinen Feststoffs aus.
IR-Spektrum (Nujol):
Carbonyl-Absorption bei 5,55 (/f-Lactamcarbonyl) und 5,02 μ (Estercarbonyl mit WasserslolTbrückenbindung
zur 3-Hydroxygruppe).
Elektrometrische Titration (66% Dimethylformamid):
pKa 4,0 und 6,3.
pKa 4,0 und 6,3.
c) Zu einer Lösung vor. 1,55 g7-Amino-3-hydroxy-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylester-hydrochlorid
in 30 ml Aceton, die 364 rng (0,5 ml, 3,6 mMol) Triethylamin enthält, gibt man 962 g Harnstoff. Unter Rühren
s gibt man bei Raumtemperatur tropfenweise eine Lösung von 730 ml (4,4 mMol) 2-Thiophenacetylchlorid in
20 ml Aceton zu der Mischung zu. Nach 2,5 Stunden wird die Reaktionsmischung abfitriert und eingedampft.
Der Rückstand wird in Äthylacetat gelöst, worauf die Lösung nacheinander mit Wasser, einer 5%igen Natriumbicarbonatlösung,
einer 5%igen Chlorwasserstoffsäurelösung und einer gesättigten Natriumchloridlösung
so gewaschen wird. Die gewaschene Lösung wird getrocknet und dann durch Eindampfen im Vakuum eingeengt,
wobei man 1,2 g des Reaktionsproduktes in Form eines kristallinen Rückstandes erhält. Das Produkt wird aus
Äthylacetat umkristallisiert, wobei man den reinen 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-hydroxy-3-cephcm-4-carbonsäure-p-nitrobenzylester
mit den folgenden Eigenschaften erhält:
IR-Spektrum (Nujol):
Absorptions-Peaks bei 3,0 (Amid-NH), 5,68 (/S-Lactam-Carbonylgruppe) und 6,1 μ (Amid- und Estergruppen,
die über Wasserstoffbrückenbindungen mit der 3-Hydroxygruppe verbunden sind.
NMR-Spektrum (CDCU/Dimethylsulfoxyd d6):
Signale bei j = 6,54 (2d, 2H, CH,), 6,16 (s, 2H, Seitenketten-CHj), 4,90 (d, 1H, C6H), 4,60 (d, 2H, Ester-CH2),
4,33 (q, 111, C7H), 3,1-1,6 (m, 7H, aromalisches H) und 1,30 (d, IH, Amid-NH).
d) Zu einer Lösung von 1,9 g (4 mMol) 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-hydroxy-3-cephem-4-carbonsäurcp-nitrobenzylester
in 10 ml (über einem Molekularsieb getrocknetem) Dimethylformamid gibt man 950 mg
(0,58 ml, 8 mMol) frisch destilliertes Thionylchlorid. Die Mischung wird während 6,5 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt und dann in 100 ml Äthylacetat gegossen. Die Mischung wird dreimal mit 30 ml 5%iger Chlorwasserstoffsäurelösung
und mit einer gesättigten Natriumchloridlösung extrahiert. Die gewaschene Athylacetatlösung
wird abfiltriert und im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird mit Äther
24 OS 686
verrieben, wobei man 1,2 g 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylesterin
Form eines braunen kristallinen Feststoffs (F. = etwa 164 bis 166°C) erhält
Elementaranalyse C->uH!6NjO6SiCl:
ber.: C 48,63 Ή 3,27 N 8~51 Cl 7,18%
gef.: C 48,47 H 3,29 N 8,78 CI 6,96%
IR-Spektrum (Chloroform):
Absorptionsbanden bei 2,9 (Amid-NH), 5,59 (/J-Lactam-Carbonyl), 5,75 (Ester-Carbonyl) und 5,92 μ
(Amidcarbonyl).
UV-Absorptionsspektrum (Acetonitril):
Maxima bei Λι,αχ 235 m μ, ε = 12 100 und Λη« 268 m μ, ε = 15 800.
Das Massenspektrum zeigt ein Molekülion mit m/e = 493.
NMR-Spektrum (CDCl3):
Signale bei / = 6,39 (ABq, 2H, C,-H,), 6,17 (s, 2H, a-CH·,), 4,99 (d, IH, C6-H), 4,64 (s, 2H, Ester-CH,),
4,19 (q, IH, C-H), 3,45 (d, IH, C7-NH), 3,1-1,67 (m, 7H, aromatisches H).
Beispiel 3
7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure
7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure
Zu einer Lösung von 995 mg (2 mMol) des gemäß Beispiel 2 hergestellten 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-ccphem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylesters
in 60 ml Tetrahydrofuran und 100 ml Methanol, das 5 Tropfen 1 n-Chlorwasserstoffsäure enthält, gibt man 1 g eines Palladiumkatalysators (5% Palladium-auf-Aktivkohle).
Der Katalysatorwird vorder Verwendung in Form einer Suspension in 40 ml Äthanol bei Raumtemperatur
bei einem Wasserstoffdruck von 3,52 kg/cm2 (50 psi) vorreduziert.
Die Suspension wird dann während 2,5 Stunden bei Raumtemperatur und bei einem Wasserstoffdruck von
3,52 kg/cm' hydriert. Der Katalysator wird dann abfiltriert und auf dem Filter mit Tetrahydrofuran und Wasser
gewaschen. Die vereinigten Filtrate und Katalysatorwaschflüssigkeiten werden zur Trockene eingedampft,
wonach der aus dem Reaktionsprodukt bestehende Rückstand in einer Mischung aus Äthylacetat und Wasser
gelöst wird Der pH-Wert der Lösung wird auf 2,5 eingestellt, worauf die Äthylacetatschicht abgetrennt wird.
Das saure Reaktionsprodukt wird bei einem pH-Wert von 7 mit Wasser aus der Äthylacetatlösung extrahiert. Die
wäßrige Phase wird abgetrennt, mit Äthylacetat beschichtet und auf einen pH-Wert von 2,5 angesäuert. Dann
wird die Äthylacetatschicht abgetrennt, mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum
eingedampft. Der amorphe Rückstand wird mit Äther verrieben, wobei man 165 mg 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure
in Form eines kristallinen Feststoffs erhält, der bei etwa 114 bis 1200C
unter Zersetzung schmilzt und bei etwa HO0C erweicht.
Das Reaklionsprodukt zeigt folgende physikalischen Eigenschaften:
IR-Spektrum (Nujol):
Absorptionsbanden bei 3,1 (Amid-NH), 5,64 und 5,75 (/J-Lactam- bzw. Carbonsäurecarbonylgruppen) und
6,1 μ (Amid II).
j UV-Spektrum (Acetonitril):
Absorptionsmaxima bei JL^x 235, ε = 10 700; ^x 268, ε = 7 200.
j NMR-Spektrum (CDCI3):
Signale bei ; = 6,38 (ABq, 2H, C2-H2), 6,16 (s, 2H, ff-CH2), 4,98 (d, 1H, Q1-H), 4,20 (q, 1H, C-H) und
3,1-2,5 (m, 411, aromatisches H und C7-NH).
Klcmentaranalyse CHHnN2O4SCl:
her.: V 43,52 H 3,09" N 7,81 Cl 9,88% gel'.: C- 43,55 H 3,79 N 7,27 Cl 9,28%
7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylester
(über Phosphortrichlorid)
Zu einer abgekühlten Lösung von 439 mg (0,93 mMol) 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-hydroxy-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzy'ester
in 4,4 ml Dimethylformamid gibt man langsam 85 mg (0,05 ml, 0,63 mMol) Phosphortrichlorid. Man läßt die Mischung während 4 Stunden bei Raumtemperatur stehen, wonach man sie
gemäß der im Beispiel 2d) beschriebenen Weise zu 374 mg 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-earbonsäure-p-nitrobenzylester
aufarbeitet. Das NMR-Spektrum des Produktes steht im Einklang mit dem angestrebten Produkt und mit der Verbindung des Beispiels 2.
7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylester
(über Phosphoroxychlorid)
(über Phosphoroxychlorid)
Zu einer Lösung von 325 mg (0,7 mMol) 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-hydroxy-3-cephem-4-carbonsiiurep-nitrobenzylester
in 3,3 ml Dimethylformamid, die mit einem Eis/Wasser-Bad gekühlt ist, gibt man langsam
212 mg (0,13 ml, 1,4 mMol) Phosphoroxychlorid. Dann läßt man die Mischung während 4 Stunden bei Raumtemperatur
stehen und isoliert 225 mg des Produktes gemäß dem in Beispiel 2d) beschriebenen Verfahren. Das
kernmagnetische Resonanzspektrum des Produktes steht im Einklang mit dem Spektrum der zuvor charakterisierten
Verbindung.
7-[2-(2-ThienyI)-acetamido]-3-chIor-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylester
(über Oxalylchlorid)
(über Oxalylchlorid)
Zu einer Lösung von 439 mg (0,93 mMol) 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-hydroxy-3-cephem-4-carbonsäurep-nitrobenzylester
in 4,4 ml Dimethylformamid, die mit einem Eisbad gekühlt ist, gibt man tropfenweise
118 mg (0,07 ml, 0,93 mMol) Oxalylchlorid. Man läßt die Reaktionsmischung während 4 Stunden bei
Raumtemperatur stehen und gießt sie dann in eine Mischung aus 5%igerChlorwasserstoffsäure und Athyiacetat.
Die orgnische Schicht wird abgetrennt und nacheinander mit 5%iger Chlorwasserstoffsäure, Wasser und einer
gesättigten Natriumchloridlösung gewaschen. Die gewaschene Schicht wird getrocknet und zur Trockene
eingedampft, wobei man das Reaktionsprodukt, 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäurep-nitrobenzylester,
in Form eines amorphen Feststoffs erhält. Durch Verreiben des amorphen Rückstandes mit |
Äther erhält man das kristalline Produkt. Ausbeute = 360 mg. Das Infrarotspektrum und das NMR-Spektrum
des kristallinen Produkts stehen im Einklang mit den Spektren des authentischen Materials.
Beispiel 7
7-[2-(2-Thienyl)-acetarnido]-3-brom-3-cephem-4-carbonsäure
7-[2-(2-Thienyl)-acetarnido]-3-brom-3-cephem-4-carbonsäure
Zu einer Lösung von 19 g (40 mMol) 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-hydroxy-3-cephem-4-carbonsäure- |
p-nitrobenzylester in 300 ml trockenem Dimethylformamid gibt man 15 g (56 mMol) Phosphortribromd und
rührt die Reaktionsmischung über Nacht bei Raumtemperatur. Die Reaktionsmischung wird in eine Mischung
aus Äthylacetat und Wasser gegossen, wonach die organische Phase abgetrennt und mehrfach mit Wasser gewaschen
und über Magnesiumsulfat getrocknet wird. Die organische Schicht wird dann im Vakuum zur Trockene »
eingedampft. Der etwa 9 g wiegende Rückstand aus dem rohen Reaktionsprodukt wird chromatographisch über |
500 g Kieselgel mit einer Äthylacetat/Hexan-Michung (55 : 45 Vol./Vol.) als Elutionsmittel gereinigt. Das Eluat
wird unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft. Durch Verreiben des trockenen Rückstandes mit
Diäthyläther erhält man den kristallinen 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-brom-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylester.
UV-Spektrum (Äthanol): §
/TOa, 270 itvjl (f = 13 300) und An,^ 243 πΐμ (f = 12 700).
Elementaranalyse Ci0Hi6BrN1O6S2:
ber.: C 44,61 Ή 3,00 N 7,81 Br 14,84%
gef.: C 44,78 H 3,03 N 7,65 Br 14,91%
gef.: C 44,78 H 3,03 N 7,65 Br 14,91%
NMR-Spektrum (Dimethyisulfoxyd d6):
Signale bei τ = 6,2Hs, 2H,a-CH2),5,98 (Abq,2H1C2-H2),4,72 (d, IH, C6-H),451 (s,2H, EsICr-CH2),420
(q, IH, C--H), 3,04-1,74 (m, 7H, aromatisches H) und 0,66 (d, IH, C7-OH).
Der obige 3-Bromester wird wie folgt gespalten: Man hydriert 545 mg (1,0 mMol) des Esters bei Raumtemperatur
in Äthanol und in Gegenwart des vorreduzierten Palladiumkatalysators (5% Palladium-auf-Aktivkohle).
Der Katalysator wird abfiltiert und das Filtrat unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wird mit Diäthyläther verrieben, wobei man 180 mg (44%) des kristallinen Produktes, 7-[2-(2-Thienyl)-acetamidoJO-bromO-cephem^-carbonsäure
erhält.
Elektrometrische Titration (66% wäßriges Dimethylformamid):
pKa = 4,4 und scheinbares Molekulargewicht = 393. Molekulargewicht berechnet = 403.
Elementaranalyse Ci3HnBrN2O4S2 · 1/2 Diäthylätherat:
ber.: C 40,91 H 3,66 N 6,36 Br 18,15%
gef.: C 41,29 H 3,20 N 6,29 Br 18,50%
ber.: C 40,91 H 3,66 N 6,36 Br 18,15%
gef.: C 41,29 H 3,20 N 6,29 Br 18,50%
NMR-Spektrum (CDCl3):
Signale bei r = 8,8 (t, Diäthyläther-CH3), 6,68-5,86 (m, C2-H2, a-CH2 und Diäthyläther-CH2), 4,90 (d, 111,
O6-H), 3,0-2,63 (m, 3H, aromatisches H) und 1,9 (d, IH, Amid-NH).
Beispiel 8
7-(D-Mandelamido)-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure
7-(D-Mandelamido)-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure
a) Zu einer Lösung von 500 mg 7-[2-(2-Thienyl)-acetamido]-3-ch>or-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylester
in 6 ml Methylenchlorid gibt man 95 mg trockenes Pyridin und 237 mg Phosphorpentachlorid. Man rührt
die Mischung während 1,5 Stunden bei Raumtemperatur, kühlt sie anschließend in einem Eis/Wasser-Bad
auf etwa 50C ab und versetzt sie mit 0,6 ml Isobutylalkohol. Beim Kühlen und Rühren kristallisiert das Reaktionsprodukt
7-Amino-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylester-hydrochlorid aus der Reaktionsmischung
aus. Das Produkt wird abfiltriert, mit kaltem Methylenchlorid gewaschen und getrocknet, wobei man
200 mg des kristallinen Produkts erhält, das bei 168°C schmilzt (Zersetzung).
b) Zu einer Suspension von 812 mg (2 mMol) 7-Amino-3-chIor-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzyesterhydochlorid
in 40 ml Äthylacetat gibt man eine Lösung von 520 mg (5 mMol) Natriumbisulfit in 40 ml Wasser.
Die Mischung wird heftig gerührt, währenddem man 395 mg (2,2 mMol) D-Mandelsäure-O-carboxyanhydrid
zusetzt. Man rührt die Michung während 1,5 Stunden bei Raumtemperatur, trennt die wäßrige Schicht von der
Äthylacetatschicht ab und wäscht mit Äthylacetat. Die Äthylacetatwaschflüssigkeiten werden mit der Äthylacetatschicht
vereinigt, worauf die vereinigten Lösungen mehrfach mit Wasser gewaschen, dann getrocknet und
eingedampft werden, wobei man das Reaktionsprodukt als trockenen Rückstand erhält. Der Rückstand wird mit
Äther verrieben, wobei man 685 mg 7-(D-Mandelamido)-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure-p-nitrobenzylester
erhält, der unter Zersetzung bei etwa 158 bis 164°C schmilzt.
Elementaranalyse C12H18N3O7SCl:
ber.: C 52,44 Ή 3,60 N 8,34 Cl 7,04%
gef.: C 52,25 H 3,45 N 8,58 Cl 6,82%
gef.: C 52,25 H 3,45 N 8,58 Cl 6,82%
NMR-Spektrum (CDCl3):
Signale bei r = 6,24 (Abq, 2H, C2-H2), 5,0-4,7 (m, 2H, C6-H und a-H),4,57 (s, 2H, Ester-CH2), 6,23 (q, 1H,
C7-H) und 2,8-1,2 (m, 1OH, aromatisches H und C7-NH).
UV-Spektrum (Acetonitril):
/I1113x = 265 m[A (ε = 18 600).
200 mg des Reaktionsproduktes werden in Gegenwart eines Palladiumkatalysators (5% Palladium-auf-Aktivkohle)
mit Wasserstoff umgesetzt, um die p-Nitrobenzylestergruppe abzuspalten, wobei man 75 mg
7-(D-Mandelamido)-3-chlor-3-cephem-4-carbonsäure erhält.
NMR-Spektrum (D2O-Natriumbicarbonat):
Signale bei r = 6,42 (ABq, 2H, C2-H2), 4,90 (d, IH, C6-H), 4,68 (s, IH, a-CH), 4,37 (d, 1 H, C7-H) und
2,49 (s, 5H, aromatisches H).
Claims (1)
1. 3-Halogencephalosporine der allgemeinen Formel I
S
S
(D
worin
R für 2-Thienylacetamido, 3-Thienylacetamido oder Mandelamido steht und
X Chlor oder Brom ist,
X Chlor oder Brom ist,
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