DE2403470C3 - Vorrichtung zum Raffen von Schlauchfolien aus tierischer Hautfasermasse - Google Patents
Vorrichtung zum Raffen von Schlauchfolien aus tierischer HautfasermasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Raffen von Schlauchfolien aus tierischer Hautfasermasse, nach
dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
Schlauchfolien aus Kollagen oder Cellulose finden als Wursthüllen weite Anwendung. Kleinkalibrige Würste,
wie Frankfurter oder Bratwurst, werden heute weitgehend maschinell gefüllt, indem ein genügend langes
Stück Schlauchfolie an einem Ende verschlossen wird und mit dem offenen Ende über das Füllhorn der
Abfüllmaschine gestülpt wird. Für diese Zwecke bringen
die Hersteller die Wursthüllen bereits in einer für den Verarbeiter handlichen Form von sog. Raupen auf den
Markt, die aus einem langen Stück Schlauch bestehen, das auf eine Länge von 30 bis 40 cm zusammengerafft
worden ist. Eine solche Raupe wird vom Verarbeiter aus dem Karton genommen, an einem Ende verschlossen
und mit dem anderen offenen Ende über das Füllhorn der Abfüllmaschine gehalten. Durch den Fülldruck wird
die Raupe entrafft und die volle Länge des Schlauchs nutzbar.
Das Raffen der Schlauchfolie erfolgt üblicherweise, indem der Schlauch über einen festen Raffdorn gegen
eine feste Auflage gepreßt wird, wobei am Schlauchumfang gezahnte Raffwalzen angreifen und den Schlauch
in Raffalten legen. Dabei wird eine möglichst hohe Raffdichte angestrebt, um möglichst viel Schlauch auf
eine Raupe vorgegebener Länge aufzubringen.
Aus der DE-AS 13 01 962 ist es bereits bekannt, zur Erzielung einer größeren Raffdichte den Raffdorn oder
den Raffkopf um die Längsachse des Raffdorns schwingen zu lassen. Die hierzu verwendete Vorrichtung ist gekennzeichnet durch einen zentrisch zur
Dornachse gelagerten Rahmen, auf dem die Raffräder befestigt sind, und eine Antriebsvorrichtung, durch die
dem Rahmen ein hin- und hergehende Schwingbewegung erteilt wird. Die Schwingbewegung um den
■ Raffdorn wird beispielsweise durch einen Exzenter hervorgerufen, wobei bevorzugt die Raffräder schräg
zur Dornachse an der Wursthülle angreifen. Hierdurch wird zwar ein gewisses gegenseitiges Versetzen und
Verankern der Raffalten erreicht, die Biegesteifigkeit
ι" und Raffdichte einer so gerafften Hülle läßt jedoch noch
immer zu wünschen übrig, da in den Umkehrpunkten der Schwingrichtung die Raffalten nicht gegeneinander
versetzt sind, sondern hintereinander liegen.
und mittels der Vorrichtung gemäß der DE-AS
21 47 498 erhalten, bei welchem durch eine umlaufende mutterartige Raffhülse oder durch helical angeordnete
Raffrädchen eine einzige, endlose Raffalte erzeugt wird. Dieses Verfahren ist jedoch nur zum Raffen von
2» unempfindlichen Zelluloseregenerat — Wursthüllen
geeignet, die nicht eßbar sind und vor dem Verzehr von der Wurst entfernt werden müssen. Wursthüllen
entsprechenden Kalibers aus Collagen dagegen werden zusammen mit der Wurst (z. B. als Wiener Wurst oder
Bratwurst) verzehrt. Sie sind dünnerwandig und wesentlich empfindlicher als die Zellulosehüllen und
halten dem Verfahren nach der DE-AS 21 47 498 nicht stand. Bei diesem Verfahren ist, in Längsrichtung
gesehen, zur Bildung einer Falte eine ganze Umdrehung
der Raffhülse erforderlich. Außerdem muß, um die
endlose Raffalte zu erhalten, die Arbeitskante der Raffhülse verhältnismäßig scharfkantig ausgebildet sein
und es muß ferner im Zelluloseschlauch ein hoher Innendruck aufrechterhalten werden. Diese Maßnah
men würden aber einen Schlauch aus dem sehr
empfindlichen tierischen Hautfasermaterial (Collagen) schädigen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der die Raffdichte und daneben auch die
Biegefestigkeit von Schlauchfolien aus empfindlichem
Material, nämlich aus tierischer Hautfaser (Collagen), weiter verbessert wird.
Diese Aufgabe wird durch die Maßnahmen nach dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei der bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß der Erfindung erfolgt der Antrieb der Raffräder
über Winkelgetriebe, die auf der Tragplatte befestigt sind und eingangsseitig ein Ritzel aufweisen, das mit der
Innenverzahnung eines konzentrisch zur Tragplatte
w gelagerten Antriebsrades kämmt.
Bevorzugt ist die Tragplatte mit einer konzentrischen Hohlachse verbunden, auf der das Antriebsrad für den
Raffräderantrieb drehbar gelagert ist.
Die Erfindung wird durch die folgenden Figuren
erläutert
Fi g. I stellt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Raffvorrichtung im Längsschnitt dar.
Fig.2 ist eine Ansicht der Vorrichtung nach Fig. I
von rechts.
Fig.3 zeigt das Faltenbild einer Raupe, hergestellt
mit der erfindungsgemäßen Raffvorrichtung nach
Fig. I mit um die Längsachse des Raffdorns rotierenden Raffrädern.
hr> gelagert, die eine Tragplatte 2 aufweist. An der
Tragplatte sind zwei Winkelgetriebe 3 und 4 befestigt. Die Antriebswelle 5 für das eine Raffrad 14 ist mit einem
Zahnriemenrad 6 und einem Zahnrad 7 fest verbunden.
Die Antriebswelle 8 für das zweite Raffrad ist nur mit
einem Zahnrienienrad 6 ausgerüstet. Beide Zahnriemenräder
stehen mit einem Zahnriemen 9 in Verbindung. Werden nun über einen regelbaren Antriebsmotor
12 und über einen Keilriemen 21 die Hohlachse 13 und die Getriebeplatte 2 mit den Winkelgetrieben 3 und
4 in Bewegung gesetzt, drehen sieh die Raffräder 14 um den Raffdorn 15.
In einer nicht gezeichneten Ausführungsfonn wird
auch das zweite" Raffrad über ein dem Zahnrad 7 entsprechendes Zahnrad angetrieben, das auf der
Antriebswelle 8 angeordnet ist. Es entfallen dann die beiden Zahnriemenräder 6 und der Zahnriemen 9.
Auf der Hohlachse 13 ist e!n weiterer Antrieb 16 mit
einem innenverzahnten Zahnrad 17 gelagert, dessen Drehung durch einen regelbaren Motor 22 über einen
Keilriemen 23 erfolgt. Durch die Drehbewegung des Zahnrads 17 wird das Zahnrad 7 angetrieben, wenn
zwischen der Getriebeplatte 2 und dem Zahnrad 17 eine Relativbewegung vorhanden ist. Da das Zahnrad 7 und
das Zahnriemenrad 6 starr miteinander verbunden sind, werden über den Zahnriemen 9 beide Antriebswellen 5
und 8 angetrieben. Diese bringen über die Kegelräder 18 die Raffräder 14 in Drehbewegung und schieben den
Darm auf den Raffdorn 15 gegen eine feste Auflage 19 auf.
Mit Hiife der Motoren 12 und 22, deren Drehzahlen regelbar sind, läßt sich die Drehzahl für die Raffräder 14
und die Umdrehungszahl des gesamten Raffkopfes stufenlos einstellen. Durch Stillsetzen des Motors 12
wird die Rotation des Raffkopfes gestoppt, wodurch man eine Raffvorrichtung erhält, bei der die Raffräder
außer ihrer Rotation um die eigene Achse keine weiteren Bewegungen ausführen.
In Fig.2 wird der Zahnriemen 9 über eine Umlenkrolle 10 gelenkt und mit der Spannrolle 11
gespannt.
Durch Inbetriebsetzen des Motors 12 und stufenlose Erhöhung der Umlaufzahl des Raffkopfes läßt sich leich*
die günstigst Form der Raupe 20 finden. Die Knitterzonen laufen schraubenförmig um die Raupen-
ϊ achse. Dabei entspricht eine kleine Umlaufzahl einer
großen Steigung, während eine große Umlaufzahl eine kleine Steigung ergibt. Auf diese Weise kann man den
hohen Verdichtungsgrad der Knitterzonen auf den ganzen Umfang der Raupe verteilen. Man erreicht
w dadurch bei genügend hoher Umlaufzahl des Raffkopfes
eine runde Raupe 20 sowie durch die schraubenförmige Versetzung der Knitterzonen einen auf den gesamten
Umfang bezogen gleichmäßigen Verdichtungsgrad. Außerdem wird ein gegenseitiges Verankern der
i"> Raffalten erreicht, wodurch sich eine Versteifung der
gerafften Darmraupe ergibt.
Gegenüber der Vorrichtung nach der DE-AS 13 01962 mit um die Längsachse des Raffdorns
schwingendem Raffkopf werden Raupendichte und
2» Biegefestigkeit weiter verbessert, da in den Umkehrpunkten
der Schwingungsrichtung iUs Raffkopfes
gemäß der DE-AS 13 01962 die Raffaiten nicht
gegeneinander versetzt sind, sondern hintereinander liegen. Gegenüber der DE-AS 21 47 498 besteht der
2"i Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung in erster
Linie darir, daß es überhaupt möglich ist, empfindliche Collagen-Schlauchfolien zu raffen, was nach der
Vorrichtung gemäß DE-AS 21 47 498 nicht möglich ist. Gegenüber sämtlichen bekannten Vorrichtungen be-
Ji) steht erfindungsgemäß der weitere Vorteil, daß durch
die unabhängig stufenlose Regelung der Rotation der Raffräder um die Längsachse des Raffdorns und des
Antriebs der Raffwalzen um ihre eigene Achse zwecks Raffens eine dem jeweiligen Produkt angepaßte
'■> Änderung des »Raffmusters«, das heißt der Anzahl der
Raffalten pro Umdrehung des Raffkopfes möglich ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Raffen von Schlauchfolien aus tierischer Hautfasermasse, bestehend aus einem
feststehenden Raffdorn und angetriebenen, an ihrem Umfang ausgekehlten und gleichförmige Zähne
aufweisenden Raffrädern, die mit ihren quer zur Längsachse des Raffdorns verlaufenden Achsen auf
einer mit einem gesonderten Antrieb verbundenen vom Raffdorn zentral durchsetzten gemeinsamen
drehbeweglichen Tragplatte gelagert sind und deren Zähne in der Längsrichtung des Doms eine
Bewegung mit einer mehrfach größeren Geschwindigkeit ausführen als in der Umfangsrichtung des
Dorns, dadurch gekennzeichnet, daß ein der Tragplatte (2) eine gleichförmige Rotationsbewegung erteilender Antrieb (12) vorgesehen ist und
daß der Antrieb (12) für die Drehung der Platte und der eigentliche Raffräderantrieb (22) unabhängig
voneinander stufenlos regelbar sind.
2. Vorrichtong nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Raffräder über
Winkelgetriebe (3,4) erfolgt, die auf der Tragplatte
(2) befestigt sind und eingangsseitig ein Ritzel aufweisen, das mit der Innenverzahnung eines
konzentrisch zur Tragplatte (2) gelagerten Antriebsrades (17) kämmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (2) mit einer konzentrischen
Hohlachse (13) verbunden ist, auf der das Antriebsrad (17) für den Raffräderantrieb drehbar gelagert
ist
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