DE2402258C3 - Verwendung von Kondensationsprodukten zum Behändem von Textilmaterialien - Google Patents
Verwendung von Kondensationsprodukten zum Behändem von TextilmaterialienInfo
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Description
Nach der japanischen Patentanmeldung 73 08 277 werden kationische Polykondensate dadurch hergestellt,
daß zuerst Harnstoff, N-Alkyliminobispropylamin
und ε-Caprolactam in Gegenwart von Wasser umgesetzt werden und dann mit Epichlorhydrin quaternisiert
wird. Diese kationischen Polykondensate sind u. a. zur
Textilbehandlung geeignet. Sie haben aber vor allem den Nachteil, daß sie mit anionischen Substanzen nicht
verträglich sind.
Im Hauptpatent 23 18 906 ist ein Verfahren zur Umstellung von Kondensationsprodukten aus höheren
Fettsäuren und Polyalkylenpolyamiden und weiterer Umsetzung mit Harnstoff und gegebenenfalb weiterer
Umsetzung mit Formaldehyd beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man gesättigte und bzw. oder
ungesättigte, einbasische Fettsäuren mit mindestens 8 C-Atomen und bzw. oder Montanwachssäuren mit der
Maßgabe, daß mindestens 40 Mol-% aus gesättigten oder einfach ungesättigten geradkettigen Fettsäuren
mit mindestens 12 C-Atomen, insbesondere mit mindestens 14 C-Atomen und bzw. oder Montanwachssäure
bestehen, und Diäthylentriamin oder Dipropylentriamin
oder deren Mischungen in einem Molverhältnis von Fettsäuren zu den genannten Dialkylentriaminen
von ca. 2:1 umsetzt, anschließend das erhaltene
FettsäureamiivKondensationsprodukt (»Bisfettsäure* amid«) mit Harnstoff in einem Molverhältnis von 1 :0,5
bis 1:1 unter Abspaltung von 03-1 Mol NHj je Mol
eingesetzten Bisfettsäureamid erhitzt und schließlich vorzugsweise das erhaltene Harnstoff-Kondensationsprodfkl
mit 1-5 Mol Formaldehyd je Mol Harnstoff behandelt.
Die so hergestellten vorzugsweise methylolierten Fettsäurekondensationsprodukte werden in Form von
Lösungen in organischen Lösungsmitteln und insbesondere in Form wäßriger Emulsionen zum Behandeln von
faserartigem Material, insbesondere von Textilien verwendet, Sie verleihen den se behandelten Materialien
einen weichen, oberflächenglatten Griff.
Es wurde nun gefunden, daß besonders vorteilhafte Ergebnisse erhalten werden, wenn die Kondensationsprodukte zum Behandeln von Textilien aus Polyamiden,
Polyestern und Polyacrylnitrilen im Auszieh- oder Foulardverfahren verwendet werden, da hierbei auch
antistatische Eigenschaften resultieren.
Pie vorliegende Patentanmeldung betrifft also die Verwendung von Kondensatfonsprodukten nach dem
deutschen Patent 23 18 906 zum Behandeln von
Textilienmaterialien und ist dadurch gekennzeichnet, ι daß Textilien aus Polyamiden, Polyestern und Polyacrylnitrilen
unter üblichen Bedingungen im Auszieh- oder Foulardverfahren behandelt werden.
Die Herstellung der Kondensationsprodukte, dT h, die
Umsetzung von gesättigten und bzw, oder ungesättigten,
aliphatischen, geradkettigen und bzw. oder verzweigtkettigen einbasischen Fettsäuren mit mindestens
8 C-Atomen und bzw. oder Montanwachssäuren mit der Bedingung, daß mindestens 40 Mol-% aus
gesättigten oder einfach ungesättigten, geradkettigen Fettsäuren mit mindestens 12 C-Atomen bestehen, und
Diäthylen- oder Dipropylentriamin oder deren Mischungen
im Molverhältnis von Fettsäure zu Polyamin von ca. 2:1, anschließend weitere Umsetzung mit
Harnstoff und vorzugsweise weitere Behandlung mit Formaldehyd wird, wie im Hauptpatent beschrieben,
vorgenommen. Die so hergestellten Kondensationsprodukte werden ebenso, wie nach dem Hauptpatent,
vorzugsweise in Form von wäßrigen Emulsionen verwendet, deren Herstellung unter Verwendung der im
Hauptpatent angegebenen Emulgatoren in bekannter Weise gelingt
Erfindungsgemäß werden Textilmaterialien aus Polyamiden, Polyestern und Polyacrylnitrilen behandelt,
wobei diese Textilmaterialien in Form von Garnen,
jo Geweben, Vliesen oder Wirkwaren vorliegen können.
Selbstverständlich können auch Mischungen der genannten synthetischen Materialien erfindungsgemäß
behandelt werden. Besonders vorteilhaft werden erfindungsgemäß Textilmaterialien aus Polyacrylnitrilen
Vi behandelt, da beim Einsatz auf diesen Materialien ein
besonders weicher, angenehmer Griff erhalten wird.
Die Anwendung kann dabei sowohl nach dem Foulardverfahren, wie auch nach dem Ausziehverfahren
erfolgen.
Beim Foulardverfahren werden die Materialien mit einer Rotte, die 5-50 g/l der etwa 15—25%igen
wäßrigen Emulsion (bezogen auf Kondensationsprodukt) enthält, getränkt, auf 60-80% Flottenaufnahme
abgequetscht und danach getrocknet.
Wird nach dem Ausziehverfahren gearbeitet, so werden von den etwa 15 — 25%igen wäßrigen Emulsionen
bei einem Flottenverhältnis von 1:5 bis I : 40 ca. 0,5—4%, bezogen auf Warengewicht, eingesetzt. Die
Badtemperatur soll bei 30—40"C liegen und die
Behandlungsdauer liegt bei 15-40 Miauten (Ausnahme: gleichzeitige Färbung). Der pH-Wert wird beim
Ausziehverfahren auf 4 — 7, vorzugsweise auf 4 — 6 eingestellt. Abfließend wird die Ware kurz abgeschleudert
und in üblicher Weise getrocknet.
« Besonders vorteilhaft wird nach dem Ausziehverfahren
im Färbebad gearbeitet. Es ist nämlich möglich, die wäßrige Kondensationsproduktemulsion entweder direkt
dem Färbebad zuzusetzen oder im Anschluß an die Färbung in das Färbebad zu geben und dabei den
μ angenehm weichen, Oberflächenglätten Griff und die
antistatischen Eigenschaften in einem Arbeitsgang mit der Färbung zu erlangen.
Wenn das Kondensationsprodukt gleichzeitig mit dem Farbstoff eingesetzt wird, ist etwa folgende
Neben dem Farbstoff werden die üblichen Zusatzstoffe,
wie Glaubersalz, Essigsäure und Retarder zusammen mit der wäßrigen Emulsion des Kondensationsproduk-
tes in die Flotte gegeben und bei den pben angegebenen
FlottenverhältnUsen die gleichzeitige Färbung und Griffverbesserung erreicht, in dem die Flotte innerhalb
von 20-40 Minuten auf über 9O0C aufgehest, dann
noch I —2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten und dann durch Spülen, Schleudern und Trocknen die Ware
fertiggestellt wird, — Wird im Anschluß an die Färbung
erfindungsgemäß gearbeitet, so wird wie oben beschrieben im Ausziehverfahren ausgerüstet.
In gleicher Weise, wie oben unter Verwendung einer wäßrigen Emulsion des Kondensationsproduktes beschrieben,
kann erfindungsgemäß auch mit einer organischen Lösung gearbeitet werden, wobei die im
Hauptpatent genannten Lösungsmittel zum Einsatz gelangen. Zu beachten ist hierbei allerdings die
Konzentration der organischen Lösung an Kondensationsprodukt, wobei man wiederum davon ausgehen
kann, daß von einer etwa 15—25%igen Lösung im Foulardverfahren 5—50 g/l und im Ausziehverfahren
0,5—4%, bezogen auf Warengewicht, angewandt werden.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen darin, daß den behandelten Textilmaterialien
neben dem weichen und oberflächenglatten Griff überraschenderweise gleichzeitig eine antistatische
Ausrüstung verliehen wird. Daß unter Verwendung der genannten, vorzugsweise methyloliecten Fettsäurekondensationsprodukte
bei Behandlung von synthetischen
Materialien gleichzeitig antistatische Eigenschaften resultieren, konnte nicht vorgesehen werden. Nach dem
Stand der Technik werden nämlich durch die vorbandenen Polyalkylenglykolreste die antistatischen Eigenschaften
erreicht, Solche Reste sind aber in den erfindungsgemäß verwendeten Kondensationsprodukten
nicht enthalten, und es ist demnach erfindungsgemäß überraschenderweise möglich, neben einer Griff-IQ
verbesserung gleichzeitig auch den Materialien antistatische Eigenschaften zu verleihen,
Ein Polyamid-Trikot (fixiert, gebleicht und geschrumpft;
234 g/m2) aus stark gekräuselten Polyamid-Garnen, ein Polyester-Gewebe (gewaschen und fixiert;
200 g/m2) aus texturiertem Polyester-Endlosgarn und ein Polyacrylnitril-Trikot (roh; 200 g/m2) werden nach
dem Ausziehverfahren mit Rotten behandelt (pH-Wert = 4—5), die x% der im Beispiel 1 des Hauptpatentes
beschriebenen Kondensationsprodukiemulsion enthalten,
wobei im Flottenverhältnis 1 :30 bei einer Temperatur von 400C während 30 Minuten gearbeitet,
anschließend die Ware kurz abgeschleudert und bei 800C getrocknet wird. Die Ergebnisse sind in der
nachfolgenden Tabelle enthalten:
Substrat | Konzentration | Statometer | Halbwerts- | Megohmmeter | Griff |
»X« | Aufladung in | zeifallzeit | Oberflächen- | ||
Volt/cm, | (Sek.) nach | Widerstand | |||
gerieben mit | Reiben | ||||
Wolle | Wolle | u/cm2 | |||
140 | 5,4 · 10'6 | ||||
Polyamid-Trikot | 0,0% | 20500 | 82 | 1,3 · 1015 | = |
3,0% | 5000 | 163 | 2,8 - 10'6 | ++ | |
Polyacrylnitril-Trikot | 0,0% | 48750 | 32 | 2,5 · 1014 | = |
1,0% | 16 400 | 28 | 6,8 · 10u | +++ | |
2,0% | 16400 | 123 | 1,8 · 10'6 | ++++ | |
Pol yester-G ewebe | 0,0% | 28500 | 15 | 4,1 · 10'4 | = |
1,0% | 9500 | 12 | 1,2 · 1014 | ++ | |
2,0% | 8000 | ++ | |||
Für die angegebenen Werte gilt folgende Beurteilung bzw. Prüfungsvorschrift:
I. Griff
Hier wurde folgender Maßstab zugrunde gelegt:
Hier wurde folgender Maßstab zugrunde gelegt:
= wie unbehandelt
+ Spur weich
+ + deutlich weicher Griff
+ + + guter Weichgriff
t- + + + sehr guter Weichgriff
2. Elektrostatisches Verhalten
a) Die Messung der Aufladung (Volt/cm) ist durch Reiben mit Wolle am Statometer nach R. Hase
und Messen der Halbwertszerfallzeiten (Sek.) der aufgebrachten Ladungen bestimmt worden.
b) Die Bestimmung des spezifischen Oberflächenwiderstandes (Ω/cm2) ist mit einem High-Rcsistance-Meter
(4329A) (Hewlett-Packard), bestimmt worden.
Das im Beispiel I genannte Polyamid-Trikot und ein Polyacrylnitril-Stapelgewebe (gewaschen und gebleicht;
bo 138 g/m2) sowie ein Polyester-Stapelgewebe (fixiert und
gebleicht; 130 g/m2) werden mit einer Flotte, die 5, 10
und 20 g/l der im Beispiel 5 des Hauptpatentes angegebenen Kondensationsprodukletnulsion enthält,
getränkt, auf 65% Flottenaufnahme abgequetscht und
hi bei 800C getrocknet. Die Ergebnisse sind in der
nachfolgenden Tabelle enthalten, wobei zum Vergleich auch der Wert für ein unbehandeltes Muster angegeben
ist.
ξ —- | 5 | Substrat | Kpnzentralion | 3 | 24 02 258 | Halbwerts- | 6 | OrilT |
zerfallzeit | ||||||||
Statometer | (Sek.) nach | Megohmmeter | ||||||
Aufladung | Reiben | Oberflächen- | ||||||
in Volt/cm, | Wolle | Widerstand | ||||||
gerieben | 45 | |||||||
Polyamid-Trikot | 5 g/l | mit Wolle | 0 | η /cm2 | ++ | |||
lOg/1 | 1 | 6,0 · 10'* | +++ | |||||
20 g/l | 3000 | 140 | 2,3 · 10'* | +++ | ||||
Og/I | 0 | 3 | 1,9 · 10'* | = | ||||
Polyacrylnitril-Stapelgewebe | 5 g/I | 750 | 2 | 5,4 · 10'6 | +++ | |||
ti | lOg/I | 20500 | 1 | 5,6 · 10'* | ++++ | |||
I | 20 g/l | 7500 | 58 | 1,9 · 10'* | ++++ | |||
I | Og/1 | 3000 | 1 | 3,8 · 10'3 | = | |||
I | Polyester-Stapelgewebe | 5 g/l | 125 | 1 | 9,4 · 10'* | ++ | ||
i | lOg/I | 20000 | 0 | 9,4 · I0p | ++ | |||
I | 20 g/l | 1500 | 25 | 3,0 - 10i3 | +++ | |||
I | Og/I | 400 | k llpnirfliniwnvi w | 3,8 · 1013 | ||||
id | Beispiel | 0 | 3,8 · 1015 | I T" t Il | ||||
S it |
10500 | |||||||
Ein Polyacrylnitril-Hochbauschgarn wird in folgender Weise gleichzeitig gefärbt und mit einem weichen Griff
versehen:
80%ige Essigsäure, 1% eines üblichen Retarders und Substrat
χθ/o der im Beispiel i des Hauptpatentes hergestellten
Kondensationsproduktemulsion, enthält, im Flottenverhältnis 1 :30 behandelt, vobei die Flotte zuerst rasch auf
700C aufgeheizt, dann die Temperatur der Flotte
innerhalb von 30 Minuten auf 97°C gesteigert und schließlich 90 Minuten bei dieser Temperatur gehalten Polyacrylnitrilwird.
Abschließend wird in üblicher Weise gespült, 40 Hochbauschgarn geschleudert und bei 8O0C getrocknet. Die Ergebnisse
uiwdwi iiujiujiungv.li JlIIU III UwI tluwlll Ulgwl IUbI 1 I UUCIIC
enthalten, wobei durch die Ausrüstung die Färbung des Hochbauschgarns in keiner Weise beeinflußt worden
ist:
(ration flächen-
widerstand
»x« Si/cm2
0% 3,8 · 10'5 =
0,5% 2,8 · 1013 +++ 1,0% 2,8 · 10'2 ++++
Claims (1)
- Patentanspruch;Verwendung von Kandensationsprodukten aus höheren Fettsäuren und Polyalkylenpolyaminen und Umsetzung mit Harnstoff und gegebenenfalls weitere Umsetzung mit Formaldehyd nach dem deutschen Patent 23 18 906 zum Behandeln von Textilmaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß Textilien aus Polyamiden, Polyestern und Polyacrylnitrilen unter üblichen Bedingungen im Auszieh- bzw. Foulardverfahren behandelt werden.
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