DE2402217B2 - Verfahren zur Herstellung von Proteinmaterial - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ProteinmaterialInfo
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Description
Der Proteinbedarf für die ständig anwachsende Weltbevölkerung kann in naher Zukunft nicht mehr
allein aus natürlichen Quellen gedeckt werden. Für das Jahr 2000 wird der Fehlbetrag auf etwa 18 000 000
Tonnen geschätzt. Es wurden daher verschiedene Versuche durchgeführt, Proteine aus Erdölprodukten,
insbesondere aus η-Paraffinen, auf mikrobiologischem Wege herzustellen. Aus bekannten Gründen ist aber
Methanol, das sich aus Erdöl billig in großtechnischem Maßstab herstellen läßt, bei der fermentativen Herstelllung von Proteinmaterial den genannten Petroleumprodukten vorzuziehen. Es sind verschiedene Methanol
verwertende Mikroorganismen bekannt; vgl. Advance in Microbial Physiology, Bd. 7 (1972), S. 119 sowie JP-AS
23 393/1972 und JP-OS 14 389/1972.
Aus der DE-OS 20 59 277 ist bereits ein mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung von hochwertigem
Protein unter Verwendung bestimmter Pseudomonas- und Corynebacterium-Stämme bekannt. Die Wachstumsgeschwindigkeiten betragen jedoch nur 3,0 bis
6,0 g/Liter/Stunde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Proteinmaterial durch
Züchtung von Methanol verwertenden Mikroorganismen in einem Methanol als Kohlenstoffquelle enthaltenden wäßrigen Nährmedium und Abtrennen des
angereicherten Proteinmaterials zu schaffen, bei dem Biomasse mit hohem Proteingehalt anfällt, und das mit
hoher Wachstumsgesdiwindigkeit und Produktivität (DX) verläuft. Diese Aufgabe wird gemäß dem
Kennzeichen des Anspruch 1 gelöst.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden als Mikroorganismen Pseudomonas utilis Nr. 22 FERM-P
1690, Pseudomonas utilis Nr. 133 FERM-P 1691, Pseudomonas inaudita Nr. 200 FERM-P 1692, Pseudomonas inaudita Nr. 300 FERM-P 1693 oder Pseudomonas inaudita Nr. 400 FERM-P 1694 eingesetzt. Die
erstgenannten Nummern beziehen sich auf die Sammlung des Takarazuka-Forschungslaboratoriums der
Sumitomo Chemical Company, während die letztgenannten Nummern Hinterlegungsnummern beim Fermentation Research Institute, Agency of Industrial
Science and Technology, in Chiba-shi, Chiba-ken, Japan, sitld.
Die taxonomischen Eigenschaften der Stämme Pseudomonas utilis Nr. 22 (=FERM-P 1690) und Nr. 133
( = FHRM-P 1691) sind in Tabelle I zusammengestellt Das Nährmedium hat die folgende Zusammensetzung: 5
s bis 10 g Diammoniumhydrogenphosphat 2 g Kaliumchlorid, 0,2 g Magnesiumsulfat-heptahydrat, 0,1 g Natriumchlorid, 0,02 g Eisen(II)-sulfat 0,01 g Mangansulfat, g
Kobaltnitrat 0,01 g Calciumsulfat 0,01 g Kupfersulfat 0,01 g Zinksulfat 1 Liter Wasser und 10 bis 20 ml
ίο Methanol. Die Pigmentbildung wird an King-Medien A
und B untersucht Die Verwertung von Kohlenstoffcuellen wird unter Verwendung eines Hugh-Leifson-Mediums und eines Mediums der vorgenannten Zusammensetzung, das anstelle von Methanol 0,5 Gewichtsprozent
π der zu untersuchenden Kohlenstoffquelle enthält
untersucht, wobei das Fehlen eines sichtbaren Wachstums des Mikroorganismus nach Htägiger Züchtung bei
300C als negativ gewertet wird.
>5 einem Agar-Schrägröhrchen (2 Prozent Methanol und
die vorstehend genannten anorganischen Salze) lassen
sich Stäbchen von 0,5 χ 1,0-1,5 μ Größe beobachten.
auf. Sie sind gram-negativ. Sporen- und Kapselbildung
jo treten nicht auf.
Kolonien auf einem 2 Prozent Methanol und die anorganischen Salze enthaltenden Nährmedium: rund,
ή glatt und flach, glattrandig, flach konvex, gelblichweiß,
glänzend durchscheinend.
Kolonien auf Bouillon-Agar: schwaches Wachstum, rund, glatt und flach, feucht, gelblichweiß, glänzend.
Agar-Schrägröhrchen mit 2 Prozent Methanol und den
anorganischen Salzen: mäßiges Wachstum, fadenartig,
gelblichweiß, glänzend, undurchsichtig.
2 Prozent Methanol enthaltendes Bouillon-Agar-Schrägröhrchen gutes Wachstum, fadenartig, gelblichweiß, undurchsichtig, keine Veränderung des Nährmedi-
ums.
Bouillon-Agar-Schrägröhrchen: mäßiges Wachstum.
Bouillon: gutes Wachstum, leicht trüb.
-μ Wachstumstemperatur: 20 bis 35°C,
optimale Wachstumtemperatur: 25 bis 3O0C.
kein Wachstum bei 4,0.
Sauerstoffbedarf: aerob.
v. Lackmus-Milch: keine Veränderung oder
leicht alkalisch.
leicht alkalisch.
Gelatine: keine Verflüssigung.
bi) Schwefelwasserstoff: keine Bildung.
Nitrat-Respiration: schwach.
bi Cataiase-Reaktion: positiv.
Voges-Proskauer-Test: negativ
(kein Methanolzusatz).
Methylrot-Test: negativ (kein Methanolzusatz).
Citratverwertung: negativ.
p-Hydroxybenzoatverwertung: negativ.
Verwertung von Kohlenstoff quellen: gute Methanolverwertung; folgende Kohlenstoffquellen werden im
allgemeinen nicht verwertet: Äthanol, Propanol, Butanol, Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Brenztraubensäure, Bernsteinsäure, Monomethylamin, Glucose,
Fructose, Arabinose, Xylose, Mannose, Galactose, Maltose, Saccharose, Lactose, Trehalose, Sorbit, Mannit,
Inosit, Glycerin und Stärke.
Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika: empfindlich gegen Penicillin, Streptomycin, Tetracyclin, Chloramphenicol, Erythromycin und Sulfaisoxa^ol; nicht empfindlich gegen Oleandomycin.
Herkunft
Aus Bodenproben isoliert.
Nach Bergeys Manual of Determinative Bacteriology, 7. Auflage, lassen sich die genannten Mikroorganismen
in die Gattung Pseudomonas einordnen, da sie gram-negativ, aerobe, bewegliche Stäbchen mit polaren
Geißeln sind und nur Methanol als Kohlenstoffquelle verwerten. Sie können jedoch nicht einer der dort
beschriebenen Arten zugeordnet werden. Außerdem bilden die vorgenannten Mikroorganismen kein rotes
Pigment, was für die meisten der bekannten, Methanol verwertenden Mikroorganismen charakteristisch ist.
Unter den verschiedenenen Arten der Gattung Pseudomonas scheinen sie der Art Pseudomonas
insueta (vgl. JP-AS 25 273/1970) und Pseudomonas methylotropha (JP-OS 14 389/1972) relativ ähnlich zu
sein. Von Pseudomonas insueta unterscheiden sich jedoch die vorgenannten, erfindungsgemäß verwendeten Stämme in der Färbung ihrer Kolonien und im
Wachstum auf einem Methanol und anorganische Salze enthaltenden Agar-Medium. Von Pseudomonas methylotropha unterscheiden sie sich in der Färbung der
Kolonien, der Indolbildung, der Wachstumstemperatur und der Verwertung von Kohlenstoffquellen. Die
genannten Stämme werden daher einer neuen Art zugeordnet und als Pseudomonas utilis bezeichnet.
Die taxonomischen Eigenschaften von Pseudomonas inaudita Nr. 200 ( = FERM-P 1692), 300 ( = FERM-P
1693) und Nr. 400 ( = FERM-P 1694) sind in Tabelle II zusammengestellt. In Bezug auf die Zusammensetzung
des Nährmediums, die Pigmentbildung und die Verwertung von Kohlenstoffquellen wird auf Tabelle I
verwiesen.
Tabellen
Morphologische Eigenschaften
Nach 24- bis 48stündiger Züchtung bei 300C auf
einem 2 Prozent Methanol und die genannten anorganischen Salze enthaltenden Agar-Schrägröhrchen lassen sich Stäbchen von 0,4 bis 0,6 μ χ 1,0 bis 1,5 μ
Größe beobachten. Sie sind beweglich und weisen polare Geißeln auf. Ferner sind sie gram-negativ.
Sporen- und Kapselbildung werden nicht beobachtet.
Kolonien auf einem 2 Prozent Methanol und anorganische Salze enthaltenden Agar-Medium: rund,
flach und glatt, glattrandig, flach konvex, milchig weiß, glänzend, durchscheinend.
Kolonien auf Bouillon-Agar: leichtes Wachstum in
Form von Flecken, die nach einigen Tagen verschwinden.
2 Prozent Methanol und die anorganischen Salze enthaltendes Agar-Schrägröhrchen: gutes Wachstum,
fadenförmig, milchigweiß, glänzend, durchscheinend.
Bouillon-Agar-Schrägröhrchen: sehr geringes
Wachstum.
Bouillon: kein Wachstum.
sehr geringes oder kein Wachstum bei 42° C.
Wachstum bei pH-Wert: 5,0 bis 9,0;
kein Wachstum bei 4,0.
leicht alkalisch.
BCP-Milch: keine Veränderung oder
leicht alkalisch.
Stärke: keine Hydrolyse.
Nitrat: wird reduziert.
Urease-Roaktion: positiv,
Pigment: keine Bildung.
(kein Methanolzusatz).
(kein Methanolzusatz).
!■; Citratverwertung: negativ.
p-Hydroxybenzoatverwertung: schwach positiv. Verwertung von Kohlenstoffquellen: gute Verwertung von
Äthanol, Propanol, Butanol, Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Brenztraubensäure, Bernsteinsäure, Monomethylamin, Glucose, Fructose, Arabinose, Xylose,
Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika: empfindlich
gegen Streptomycin, Tetracyclin, Chloramphenicol,
gegen Penicillin und Oleandomycin.
Herkunft
Aus Bodenproben isoliert.
Unter Berücksichtigung von Bergeys Manual of Determinative Bacteriology, 7 Auflage, lassen sich die
genannten Mikroorganismen der Gattung Pseudomo
nas zuordnen, da sie gram-negative, aerobe, bewegliche
Stäbchen mit polaren Geißeln sind und nur Methanol als Kohlenstoffquelle verwerten. Sie können jedoch nicht
einer der dort beschriebenen Arten zugeordnet werden. Außerdem bilden sie kein rotes Pigment, wie die
bo meisten der bekannten, Methanol verwertenden Mikroorganismen. Unter den verschiedenenen Arten der
Gattung Pseudomorias scheinen sie den vorgenannten Arten Pseudomonas insueta und Pseudomonas methylotropha relativ ähnlich zu sein. Von Pseudomonas insueta
unterscheiden sie sich jedoch in der Färbung der Kolonien, dem Wachstum auf Methanol und anorganische Salze enthaltendem Agar und der Verwertung von
Kühlenstuffqucücn. Von Pseüdurnönas meihyiGiropha
unterscheiden sie sich in der Indolbildung, dem Verhalten gegenüber Lackmus-Milch und der Verwertung
von Kohlenstoffquellen. Außerdem sind die vorgenannten Stämme der Art Methylomonas albus
(vgL Journal of General Microbiology, Bd. 61 [1970], S.
205) ähnlich. Durch den großen Unterschied der entsprechenden Mindestverdopplungszeiten ergibt sich
jedoch eine klare Unterscheidungsmöglichkeit Die vorgenannten, erfindungsgemäß verwendeten Stämme
werden als neue Art erachtet und als Pseudomonas inaudita bezeichnet
Im -srfindungsgemäßen Verfahren können wäßrige
Nährmedien, die Methanol als Kohlenstoffquelle und außerdem Stickstoffquellen und anorganische Salze und
vorzugsweise wachstumsfördernde Substanzen, wie Vitamine, enthalten, verwendet werden. Da Methanoi in
gewissem Umfang bactericid wirkt d. h. eine antibiotische Wirkung entfaltet, muß auf die Konzentration des
Methanols im Nährmedium die entsprechende Sorgfalt gelegt werden. Beispielsweise wird bei absatzweiser
Züchtung die Anfangskonzentration unter etwa 5 Gewichtsprozent gehalten. Mit fortschreitender Züchtung
kann das Methanol von Zeit zu Zeit ergänzt werden. Bei einer kontinuierlichen Züchtung wird die
Methanolkonzentration in Abhängigkeit von der Bakterienkonzentration, der Konzentration der anderen
Nährstoffquellen und dem Verdünnungsgrad festgesetzt.
Beispiele für Stickstoffquellen sind anorganische Ammoniumsalze, z. B. Ammoniumphosphat, Ammoni- jü
umsulfat, Ammoniumchlorid und Ammoniumnitrat sowie Harnstoff. Diese Stickstoffquellen wurden im
allgemeinen in Konzentrationen von etwa 0,1 bis 3 Gewichtsprozent verwendet. Wird zur Einstellung des
pH-Wertes Ammoniak verwendet, so kann es gleichzei- J5
tig als Stickstoffquelle dienen. Beispiele für anorganische Salze sind Salze von Phosphor, Kalium, Magnesium,
Eisen. Natrium, Calcium, Mangan, Kobalt, Zink, Molybdän und Kupfer. Gegebenenfalls kann das
Nährmedium auch weitere synthetische oder natürliche organische Substanzen, wie Vitamine, Aminosäuren,
Maisquellflüssigkeit und Hefeextrakt enthalten.
Die Züchtung wird vorzugsweise bei Temperaturen von etwa 20 bis 40°C und in einem pH-Bereich von etwa
5 bis 9 durchgeführt.
Die Züchtung kann unter Schütteln oder Belüftung absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Bei der absatzweisen Züchtung wird das größte Mikroorganismenwachstum innerhalb von 12 bis 24
Stunden nach Züchtungsbeginn erreicht. Im Verlauf der absatzweisen Züchtung kann während der logarithmischen
Wachstumsphase des Mikroorganismus auf ein kontinuierliches Verfahren mit einem Verdünnungsgrad
von etwa 0,05 bis 0,6 umgestellt werden.
Nach beeendeter Züchtung wird die Zellmasse nach üblichen Verfahren, wie Zentrifugieren, Filtrieren oder
Fällen, aus der Gärmaische gewonnen. Gegebenenfalls kann die Zellmasse mit Wasser gewaschen und/oder zur
Extraktion der Proteine weiter behandelt werden.
Die erhaltene Zellmasse kann sterilisiert und anschlie- bo
ßend nach üblichen Verfahren getrocknet werden, beispielsweise durch Trocknen unter vermindertem
Druck, Sprühtrocknen oder Lyophilisieren.
Die feuchte oder trockene Zellmasse kann beispielsweise
als Futterzusatz verwendet werden. Ferner kann (>■>
die Zellmasse auch für alle weiteren üblichen Verwendungszwecke für Proteinmaterialien eingesetzt werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Sofern nichts anders angegeben, beziehen sich die Prozentangaben
auf das Gewicht
3 g Diammoniumhydrogenphosphat, 3 g Kaliumchlorid,
0,4 g Magnesiumsulfat 0.2 g Natriumchlorid, 0,04 g Eisen(II)-sulfat 0,02 g Mangansulfat 0,01 g Calciumchlorid,
0,01 g Kobaltnitrat, 0,01 g Kupfersulfat und 0,01 g Zinksulfat werden in Wasser gelöst und auf ein
Volumen von 1 Liter gebracht bie erhaltene Lösung wird in einen 2 Liter fassenden Gtesfermenter gegeben,
sterilisiert und bis zu einer Konzentration von 1 Prozent (Gewicht/Volumen) mit vorher sterilisiertem Methanol
versetzt Das erhaltene Nährmedium wird mit Pseudomonas utilis Nr. 22 inokuliert und anschließend 16
Stunden bei 30° C unter Einhaltung einer Rührgeschwindigkeit von 600 U/min und einer Belüftungsgeschwindigkeit
von 1 Liter/Liter/min gezüchtet, wobei der pH-Wert mit 5prozentiger Ammoniaklösung auf 7,0
gehalten wird. Da mit fortschreitendem Wachstum des Mikroorganismus Methanol verbraucht wird, werden
von Zeit zu Zeit jeweils 5 g Methanol zugesetzt Die gesamte Methanolzugabe bis zur Beendigung der
Züchtung beträgt 30 g. Die Zellmasse wird von der Gärmaische abzentrifugiert, sterilisiert und lyophilisiert.
Man erhält 12,0 g getrocknete Zeümasse pro 1 Liter Nährmedium, was einer Ausbeute von 40 Prozent,
bezogen auf die zugesetzte Methanolmenge beträgt. Die Aminosäurezusammensetzung ist in Tabelle III
angegeben.
Gemäß Beispiel 1 wird Pseudomonas utilis Nr. 133 gezüchtet. Man erhält 11,4 g getrocknete Zellmasse pro
1 Liter Nährmedium, was einer Ausbeute von 38 Prozent, bezogen auf die eingesetzte Methanolmenge
entspricht. Der Rohproteingehalt (N χ 6,25) in den Zellen beträgt 73,6 Prozent. Die Aminosäurezusammensetzung
ist in Tabelle 111 aufgeführt.
Gemäß Beispiel 1 wird Pseudomonas inaudita Nr. 200 gezüchtet. Man erhält 12,5 g getrocknete Zellmasse pro
1 Liter Nährmedium, was einer Ausbeute von 42 Prozent, bezogen auf die eingesetzte Methanolmenge
entspricht. Der Rohproteingehalt (N χ 6,25) in den Zellen beträgt 78,1 Prozent.
Gemäß Beispiel 1 wird Pseudomonas inaudita Nr. 300 gezüchtet. Man erhält 12,3 g getrocknete Zellmasse pro
1 Liter Nährmedium, was einer Ausbeute von 41 Prozent, bezogen auf die eingesetzte Methanolmenge
entspricht. Der Rohproteingehalt (N χ 6,25) in den Zellen beträgt 73,8 Prozent.
Gemäß Beispiel 1 wird Pseudomonas inaudita Nr. 400 gezüchtet. Man erhält 11,8 g getrocknete Zellmasse pro
1 Liter Nährmedium, was einer Ausbeute von 39 Prozent, bezogen auf die eingesetzte Methanolmenge
entspricht. Der Rohproteingehalt (N χ 6,25) in den Zellen beträgt 75,0 Prozent.
3 g Diammoniumhydrogenphosphat, I g Kaliumchlorid, 0,5 g Ammoniumsulfat, 0,5 g Magnesiumsulfat 0,25 g
Eisen(II)-sulfat, 0,1 g Natriumchlorid, 0,01 g Mangansul-
fat, 0,01 g Calciumchlorid, 0,01 g Kobaltnitrat, 0,01 g Kupfersulfat und 0,01 g Zinksulfat werden in Wasser
gelöst und auf ein Volumen von 1 Liter aufgefüllt. Diese Lösung wird in einen 2 Liter fassenden Glasfermenter
gegeben, sterilisiert und bis zu einer Konzentration von 2 Prozent (Gewicht/Volumen) mit vorher sterilisiertem
Methanol versetzt. Das erhaltene Nährmedium wird mit einer Anzuchtkultur von Pseudomonas inaudita Nr. 200
(hergestellt durch lOstündiges Züchten unter Schütteln von 10 Prozent) inokuliert und anschließend unter
Rühren und Belüften bei 34° C gezüchtet. Dabei wird die Sauerstoffkonzentration im Nährmedium über 0,5 ppm
und der pH-Wert durch Zusatz von lOprozentiger Ammoniaklösung auf 7,0 gehalten. Sobald das Methanol
im Nährmedium verbraucht ist, d. h. wenn sich gaschrofnätögraphiseh praktisch kein iVleihänui im
Nährmedium nachweisen läßt, wird Methanol bis zu einer Konzentration von 0,2 Prozent (Gewicht/Volumen)
zugegeben. Ferner wird während der Züchtung von Zeit zu Zeit portionsweise Magnesiumsulfat und
Eisen(II)-sulfat zugegeben, wobei die Gesamtmengen dieser Salze bis zur Beendigung der Züchtung 1,5 bzw.
0,5 g betragen. Nach 16 Stunden wird die Züchtung unterbrochen. Die Gärmaische wird gemäß Beispiel 1
aufgearbeitet. Man erhält 35,5 g getrocknete Zellmasse 2r>
pro 1 Liter Gärmaische, was einer Ausbeute von 36 Prozent, bezogen auf die eingesetzte Methanolmenge,
entspricht.
Beispiel 7 j(|
Gemäß Beispiel 6 wird Pseudomonas inaudita Nr. 200 absatzweise gezüchtet. Wenn die Konzentration der
Zellen (X) im Nährmedium 23 g/Liter erreicht, wird das absatzweise Verfahren auf ein kontinuierliches Verfahren
umgestellt, wobei ein 5,5 Prozent (Volumen/Volu- y->
men) Methanol enthaltendes Nährmedium der folgenden Zusammensetzung kontinuierlich mit einer Verdünnung
(D) von 0,3 zugesetzt wird: 4 ml Phosphorsäure, 2 g Kaliumchlorid, 0,5 g Ammoniumsulfat, 2 g Magnesiumsulfat,
0,2 g Natriumchlorid, 0,5 g Eisen(II)-sulfat, 0,01 g Mangansulfat, 0,01 g Kobaltsulfat, 0,01 g Kaliumsulfat,
0,01 g Kupfersulfat, 0,01 g Zinksulfat und 55 ml Methanol, mit Wasser auf 1 Liter aufgefüllt. Entsprechend
der Menge des zugesetzten Nährmediums wird kontinuierlich Gärmaische entnommen, wobei der
pH-Wert mit lOprozentiger Ammoniaklösung bei 6,8 bis 7,2 gehalten wird. Bei dieser kontinuierlichen Züchtung
ergibt sich eine Produktivität von DX = 6,9 g/Liter/ Stunde. Der Rohproteingehalt in der getrockneten
Zellmasse beträgt 78,5 Prozent. ->o
Gemäß Beispiel 7 wird kontinuierlich mit einer Methanolkonzentration (d. h. dem Höchstwert) von 83
Prozent (Volumen/Volumen) und einer Verdünnung (D) von 0,3 gezüchtet Die Zellkonzentration (X) beträgt
25,5 g/Liter und die Ausbeute, bezogen auf Methanol, 41
Prozent Die erhaltene getrocknete Zellmasse enthält 78,5 Prozent Rohprotein, 6,12 Prozent rohes Fett 3,18
Prozent rohes faserartiges Material, 10 Prozent rohe Asche und 4,85 Prozent Wasser. Die Aminosäurezusammensetzung
ist in Tabelle III aufgeführt DX=7,65 g/Liter/Stunde.
Gemäß Beispiel 7 wird Pseudomonas inaudita Nr. 300 gezüchtet Die Züchtung wird zuerst absatzweise und
anschließend kontinuierlich (D=03, X=21 g/Liter)
55 durchgeführt, wobei eine getrocknete Zellmasse mit
einem Rohproteingehalt von 78,2 Prozent erhalten wird. Die Aminosäurezusammensetzung ist in Tabelle III
aufgeführt. DX = 6,3 g/Liter/Stunde.
Beispiel 10
Gemäß Beispiel 7 wird Pseudomonas inaudita Nr. 400 zuerst absatzweise und anschließend kontinuierlich
(D = 0,3, X = 20,5 g/Liter) gezüchtet, wobei eine Zellmasse mit einem Rohproteingehalt von 80,1 Prozent
erhalten wird. DX = 6,15 g/Liter/Stunde. Die Aminosäurezusammensetzung
ist in Tabelle III aufgeführt.
Beispie!
1 2
1 2
Tryptophan
Lysin
Histidin
Arginin
Asparaginsäure
Threonin
Serin
Glutaminsäure
Prolin
Glycin
Alanin
Cystin
Valin
Methionin
Isoleucin
Leucin
Tyrosin
Phenylalanin
1,31 | 1,65 | 1,56 | 11 |
6,25 | 6,43 | 5,1 | |
2,10 | 2,51 | 1,36 | |
4,52 | 4,88 | 4,6 | |
9,31 | 9,57 | 10,72 | |
4,91 | 4,58 | 4,02 | |
4,72 | 3,62 | 3,02 | |
11,32 | 10,27 | 11,86 | |
4,01 | 3,55 | 3,50 | |
4,52 | 5,57 | 6,58 | |
7,89 | 6,70 | 8,05 | |
1,1 | 1,27 | 1,42 | |
5,40 | 5,32 | 5,38 | |
1,78 | 2,21 | 1,97 | |
4,72 | 4,32 | 6,69 | |
6,91 | 6,93 | 6,02 | |
3,4 | 2,92 | 2,60 | |
4,50 | 3,64 | 3,38 | |
Beispiel |
1,43 5,22 1,42 5,01
10,86 3,96 3,52
11,97 3,23 5,97 8,22 1,62 5,40 1,86 5,77 6,31 2,56 3,42
1,62 5,35 1,51 4,23 9,86 4,10 4,00 11,87 3,22 5,92 8,31
1,58 5,72 1,99 5,82 6,11 2,86 3,47
40 drei Wochen alte Mäuse vom ICR-Stamm werden in zwei Gruppen, d. h. in eine Testgruppe und eine
Kontrollgruppe eingeteilt. Beide Gruppen erhalten 5 Tage lang eine Diät, die aus 38 Prozent Maisstärke, 25
Prozent vitaminfreies Casein, 10 Prozent «-Weizenstärke, 8 Prozent pulverisiertem Filterpapier, 6 Prozent
Linolöl, 6 Prozent anorganischen Salzen, 5 Prozent granuliertem Zucker und 2 Prozent Vitaminen besteht
Anschließend erhält die Kontrollgruppe weiterhin die vorgenannte Diät während die Testgruppe mit einer
Diät weiter gefüttert wird, die anstelle von 25 Prozent vitaminfreiem Casein nur 10 Prozent vitaminfreies
Casein und zusätzlich 15 Prozent der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten getrockneten
Zellmasse von Pseudomonas inaudita Nr. 200 enthält Nach 2wöchgiger Fütterung wird die Gewichtezunahme
der Mäuse festgestellt Die Ergebnisse sind in Tabelle IV aufgeführt
60
Tage nach Durchschnittl. Korpergewichts-
Züchtungsbeginn zunähme (g)
Kontrollgruppe Testgruppe
65 18,5
20,4
23,8
20,4
23,8
18,3 20,5 24,0
Fortsetzung
Tage nach Züchtungsbeginn
Durchschnittl. Körpergewichtszunahme (g)
8 | 27,3 | 27,2 |
12 | 29,8 | 29,8 |
14 | 30,7 | 30,8 |
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, daß sich zwischen der Testgruppe und der Kontrollgruppe
im wesentlichen keine Unterschiede in der Körpergewichtszunahme ergeben. Außerdem zeigen die beiden
Gruppen keine Unterschiede in bezug auf Glanz der Haare und den Zustand der Haut. Nach der Fütterung
werden die Mäuse der Testgruppe seziert. Es lassen sich keine organischen Veränderungen feststellen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Proteinmaterial durch Züchtung von Methanol verwertenden Mikroorganismen in einem Methanol als Kohlenstoffquelle enthaltenden wäßrigen Nährmedium und
Abtrennen des angereicherten Proteinmaterials, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Mikroorganismen Pseudomonas utilis FERM-P 1690, Pseudomonas utilis FERM-P 1691, Pseudomonas inaudita FERM-P 1692, Pseudomonas inaudita
FERM-P 1693 oder Pseudomonas inaudita FERM-P 1694 verwendet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Nährmedium verwendet, das
zusätzlich ein wachstumförderndes Mittel enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfangskonzentration des Methanols im Nährmedium unter etwa 5 Gewichtsprozent
liegt.
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