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Personenkraftwagen in Mebrzweckbauweise Die Erfindung bezieht sich
auf einen Personenkraftwagen in Mehrzweckbauweise, bei dem der Gepäckraum in den
Fahrgastraum einbezogen ist, mit zwei hintereinanderliegenden Sitzreihen, die jeweils
aus Einzelsitzen bestehen.
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Die Forderung nach Vielseitigkeit und Wirt-schaftlichkeit von Personenkraftwagen,
die in Jüngerer Zeit zu einer immer stärker hervortretenden Konstruktionsgrundlage
geworden ist, hat zu der eingangs bezeichneten Mehrzweckbauweise gefahrt, bei der
durch Umklappen der Rückenlehne der hinteren Sitzreihe oder durch Umklappen dieser
Rückenlehne und zusätzliches Nachvornschwenken des gesamten Rücksitzes ein relativ
großer Lade- und Stauraum geschaffen werden kann, wodurch bei gleichzeitigem Binpau
einer Eecktüre ein Personenkraftwagen mit wenigen Handgriffen in ein Nutzfahrzeug
umgewandelt werden kann. Die Erkenntnis einerseits, daß bei höheren Fahr-, insbesondere
Kurvengeschwindigkeiten, wie sie beim Personenkraftwagen häufiger auftreten, eine
Sitzbank den
Fahrgästen zu wenig seitlichen Halt gibt und daß andererseits
häufig nicht die gesamte Breite des PKW für den Transport von Gütern benötigt wird,
aber eine dritte Person auf der hinteren Sitzreihe mitgenommen werden soll, hat
dazu geführt, die hintere Sitzreihe in Einzelsitze aufzuteilen, deren Rücklehnen
unabhängig voneinander nach vorne geklappt werden können, so daß eine Hälfte des
Fahrzeugs als verlängerter Laderaum benutzt werden kann, die andere Hälfte in üblicher
Weise zur Beförderung einer dritten Person.
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Diese Busführungsform erhöht zwar die Vielseitigkeit eines eingangs
beschriebenen Personenkraftwagens, es haftet ihr Jedoch, wie auch allen anderen
Ausführungsforinen von Personenkraftwagen der große Nachteil an, daß die Fahrgäste
auf der rückwärtigen Sitzreihe bei weitem nicht so bequem untergebracht sind, wie
etwa der Fahrer oder der Beifahrer auf der vorderen Sitzreihe und zwar vor allem
deshalb, weil der Knieraum zwischen den rückwärtigen Sitzen und den Rückenlehnen
der Vordersitze meistens relativ gering ist, vor allem dann, wenn Fahrer oder Beifahrer
die üblicherweise'vorgesehene Längsverschiebbarkeit ibrer Sitze voll für ihre Beinfreiheit
ausnutzen und ihre Sitze ganz nach rückwärts schieben. Weiterhin wird die Bequemlichkeit,
die Fahrer- und Beifahrersitz in üblichen Serienpersonenkraftwagen heute bieten
auf der hinteren Sitzreihe deshalb nicht erreicht, weil die Rückenlehne in ihrer
Neigung nicht verstellbar ausgeführt ist, was bisher insbesondere
bei
Personenkraftwagen in der oben bezeichneten Mehrzweckbatweise, bei denen'die Rückenlehne
zur Vergrößerung eines vorhandenen Laderaums nach vorne umklappbar ausgebildet war,
beträchtlichen Mehraufwand bedeutet hätte.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, übliche
Personenkraftwagen, insbesondere solche in Mehrzweckbauweise so auszubilden, daß
die rückwärtige Sitzreibe den Bahrgästen die gleiche Bequemlichkeit bietet, wie
sie der Fahrer und der Beifahrer auf der vorderen Sitzreihe haben und daß somit
die Attraktivität der Ausnutzung des Personenkraftwagens zum Transport von mehr
als einer bzw. zwei Personen, wie bislang üblich, erheblich gesteigert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß bei einem gattungsgemäßen Personenkraftwagen in Mehrmweckbauweise alle Einzelsitze
unabhängig voneinander in Sitzlaagsrichtung verschiebbar sind.
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Diese erfindungsgemäße Ausbildung hat den großen Vorteil, daB auch
auf den rückwärtigen Sitzen eines Personenkraftwagens die Fahrgäste sich die Eniefreiheit
durch Längsverschiebung der Sitze individuell wählen können, was die Bequemlichkeit
und damit die Attraktivität der rückwärtigen Sitzplätze in einem Personenkraftwagen
erheblich steigert. Andererseits können, für den Fall,
daß ein langer
Stau-, bzw Laderaum hinter der rückwärtigen Sitzreihe benötigt wird, ein oder beide
Einzelsitze der rückwärtigen Sitzreihe weit nach vorne geschoben werden.
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Insbesondere wird aber durch die Verschiebbarkeit der vorderen Sitze
und der rückwärtigen Sitze insofern eine doppelte Variationsmöglichkeit erzielt,
als etwa bei kleinem Fahrer 6der Beifahrer und damit von diesen benötigter kleinerer
Kniefreiheit die rückwärtigen Sitze auch dann noch eine große Kniefreiheit bieten,
wenn sie nach vorne geschoben sind und somit in diesem Betriebsfall sowohl große
gniefreiheit für die rückwärtigen Sitzplätze als auch ein langer Lade- bzw. Stauraum
im Fahrzeug hinter den rückwärtigen Sitzen erreicht wird.
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Es ist zwar ein als I(rankenwagen ausgebildetes Fahrzeug bekannt geworden,
das insgesamt drei Sitzreihen hintereinander aufweist, von denen die mittleren Sitze
einzeln oder zusammen in Längsrichtung verstellt werden können, wodurch dann wahlweise
die Kniefreiheit der mittleren Sitzreihe vergrößert oder die Kniefreiheit der hinteren
Sitzreihe vergrößert werden kann. Dieses Fahrzeug ist jedoch durch eine Zwischenwand
unmittelbar in der Ebene der Rückenlehnen der vorderen Sitzreihe in einen vorderen
Fahrerraum und einen hinteren Krankenraum unterteilt, so daß die zweite Sitzreihe
praktisch die Stelle der Fahrersitzreihe in einen üblichen Personenkraftwagen einnimmt,
indem ihr Knieraum nach vorne
durch eine fahrzeugseitig festgelegte
vordere Wand begrenzt ist und indem der Bnieraum der hinteren Sitzreihe nur durch
die Längsverschiebung der mittleren Sitzreihe variiert werden kann.
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Einen Hinweis darauf, wie die Attraktivität der rückwärtigen Sitzplätze
in einem üblichen Personenkraftwagen durch Erhöhung der Bequemlichkeit gesteigert
werden könnte, kann ein Durchschnittsfachmann dieser bekanntgewordenen Ausführung
eines EraSkenfahrzeugs nicht entnehmen.
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In weiterer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Personenkraftwagens
sollen insbesondere die rückwärtigen Einzelsitze wie an sich bekannt, mit neigbarer
Rückenlehne.ausgebildet sein, wodurch sich eine weitere Steigerung der Bequemlichkeit
für die Fahrgäste auf der rückwärtigen Sitzreihe ergibt und insbesondere ihnen bei
längeren Fahrten die MöglicEWeit geboten ist, eine Ruheposition einzunehmen.
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Schließlich ist nach einem weiteren Merlumal der Erfindung vorgesehen,
die rückwärtigen Einzelsitze mit ausziehbaren Fußstützen zu versehen, wodurch eine
weitere Steigerung der Bequemlichkeit erzielt werden kann.
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SchließlichsoUen nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Rückenlehnen
der rückwärtigen Einzelsitze an ihrer Außenseite
Aussparungen aufweisen,
so daß ein großer Schwenkbereich der Rückenlehnen auch dann erzielt werden kann,
wenn die Sitze bis unmittelbar an die vordere Begrenzung der Radkästen für die Hinterräder
herangeschoben worden sind.
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Anhand der beigefügten Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Personenkraftwagens erläutert. In der Zeichnung zeigt: Fig. 1
einen schematischen Längs schnitt durch einen erfindungsgemäßen Personenkraftwagen,
Fig. 2 einen Querschnitt gemäß II-II in Fig. 1.
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In Fig. 1 ist ein Personenkraftwagen in Mehrzweckbauweise dargestellt,
mit einer Fahrersitzreihe 1 und einer Rücksitzreihe 2 hinter der sich ein Gepäckraum
3 befindet, d.er in den Fahrgastraum einbezogen ist. Sowohl die Fahrersitzreihe
1 als auch die Rücksitzreihe 2 bestehen jeweils aus zwei nebeneinanderliegenden
Einzelsitzen (siehe die Einzelsitze 21 der rückwärtigen Sitzreihe 2 in Fig. 2),
die auf Schienen 11 in Sitzlängsrichtung verschiebbar sind. Durch geeignete, dem
Fachmann bekannte Vorrichtungen (nicht gezeichnet), sind die Sitze in der gewählten
Lage auf den Schienen 11 in Längsrichtung verriegelbar. Die Rückenlehnen 5 der Sitze
der vorderen Sitzreihe 1 als auch die Rückenlehnen 6 der Einzelsitze 21 sind mittels
sogenannter Liegesitzbeschläge in ihrer Neigung
veränderbar. Die
rückwärtigen Sitze 21 sind Jeweils mit einer ausziehbaren Fußstütze 7 versehen,
die in der hinteren Endlage der Sitze 21 herausgezogen werden kann und den Bahrgästen
auf den rückwärtigen Sitzen 21 erlaubt, eine Ruheposition, wie sie andeutungsweise
in Fig. 1 gezeigt ist, einzunehmen. In der hinteren Endlage der rückwärtigen Sitze
21 wie sie in Fig. 1 in voll ausgezogenen Linien gezeichnet ist, können die Rückenlehnen
6 der Sitze 21 dennoch nach hinten geneigt werden, wie dies in der strichpunktierten
Lage 6' der Rückenlehne 6 angedeutet ist, wobei durch seitliche Ausschnitte 8 der
Rückenlehnen 6 letztere zwischen die Radkästen 9 der Bahrzeughinterräder geschwenkt
werden können. Die vordere Endlage der rückwärtigen Einzelsitze 21 ist strichpunktiert
eingezeichnet und mit 21' bezeichnet.