Dr. F. Zumstein sen. - Dr. E. Assmanh 24009 31
Dr. R. Koenlgsberger - Dlpl.-Phys. R. Holzbauer - Dr. F. Zumstein Jun.
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53/me
Case 25.110-713
RESEARCH INSTITUTE FOR MEDICINE AND CHEMISTRY, INC. CAMBRIDGE, MASSACHUSETTS / USA
Derivate des Vitamin D und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft IcC, 3ß-Dihydroxy-steroid-5-ene, die durch
Reduktion von loC-Hydroxy- .und Ιοί, 2pC-Epoxy-steroid-4,6-dien-3-onen
oder den entsprechenden 6-substituierten Steroid-4-en-3-onen
hergestellt werden, in denen der 6-Substituent ein reduktiv eliminierbares
Atom oder Gruppe ist, wobei man als Reduktionsmittel Alkalimetall/flüssiges Ammoniak oder Alkalimetall/flüssiges Amin
in Anwesenheit einer Protonenquelle verwendet. Die Erfindung betrifft ebenfalls die Umwandlung dieser dihydroxy.lierten Steroide
in therapeutisch wertvolle neue lot-Hydroxy-vitamin—D-Derivate
und verwandte Verbindungen und pharmazeutische Mittel und die Verwendung dieser neuen Verbindungen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von lot», 3ß-Dihydroxy-steroic}—-5-enen,
die bei der Synthese von lot-Hydroxyvitamin-D-Derivaten
wichtige Zwischenprodukte sind.
Es ist bekannt, daß ^öL-Hydroxy-vitamin-D-Derivate, die ebenfalls
eine 25-Hydroxygruppe besitzen, vorteilhafte biochemische Eigen-
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schäften besitzen und daß sie in der Therapie häufig verwendet
werden. Sie wirken schneller und werden leichter aus dem System eliminiert als die entsprechenden l<£-unsubstituierten Verbindungen,
und daher induzieren sie weniger leicht eine Vitamin-Toxizität als· die bekannten Vitamin-D-Verbindungen, die aus dem System
nur langsam abgegeben werden. Weiterhin sind die hydroxylierten
Derivate oft wirksam bei der Bekämpfung von Symptomen, die offenbar auf Vitamin-D-Mangel zurückzuführen sind, die aber auf die '
Behandlung mit den üblichen Vitaminen nicht reagieren.
Solche loG-Hydroxy-vitamin-D-Derivate können nach analogen Verfahren,
wie sie bei der Synthese der entsprechenden l<4--unsubstituierten
Derivate verwendet werden, hergestellt werden, insbesondere durch fotochemischen Abbau von I06,3ß-Dihydroxy-steroid-5,7-dienen
der Cholestan-Reihen unter Verwendung von UV-Bestrahlung .
Wertvolle Vorstufen für die als Ausgangsmaterialien verwendeten lo6,3ß-Dihydroxy-steroid-5,7-dien-Derivate sind die entsprechenden
Steroid-5-ene, da diese leicht in die 5,7-Diene, beispielsweise durch Bromierung in der 7-Stellung und anschließende Dehydrobromierung
überführt werden können. Bei der Synthese solcher loü, 3ß-Dihydroxy-steroid-5-ene treten jedoch eine Reihe von
Schwierigkeiten auf, da es im allgemeinen erforderlich ist, die
1 2-
lo£^-Hydroxylgruppe durch Michael-Addition an das A ' -3-Ketosteroid
einzuführen. Die nachfolgende Bildung der gewünschten 5,6-Doppelbindung
ist schwierig, da die loC-Hydroxylgruppe, die in ß-Steilung
zu einer Carbonylgruppe steht, eliminiert werden kann, und außerdem ist es schwierig, die 3-Ketogruppe zu der 3ß-Hydroxygruppe
mit hoher Stereospezifität unter Verwendung bekannter Verfahren
zu reduzieren.
Ein Syntheseweg für lot-Hydroxycholesterol wird von PeIc und
Kodicek (J. Chem. Soc, 1970 (C), 1624) beschrieben. Bei diesem '
Verfahren wird 6ß-Hydroxy-5ö6-cholest-l-en-3-on epoxidiert, das f
erhaltene Produkt wird zu dem 1,2-Epaxy—3ß-hydroxy-derivat unter
Verwendung von Natriumborhydrid reduziert, dann wird die 6ß-Hydroxylgruppe
eliminiert, wobei man das entsprechende Δ ' -Steroid
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erhält. Reduktion mit Lithium-aluminiumhydrid gibt das lo£,, 3ß-Diol.
Das bei diesem Verfahren erhaltene Produkt zeigt jedoch nicht die erwarteten physikalischen Eigenschaften. Sb wird die
optische Drehung alsMn = 0 + 1° (in MeOH) angegeben, wohingegen
Δ ' -Sterole üblicherweise durch eine mäßig negative spezifische Drehung, typischerweise von ungefähr -30 C, charakterisiert
sind. Die gefundenen .Analysewerte von C, 76,2;
H 11,1 % stimmen ebenfalls nicht mit den für C27H46O^O f 5 H3O
(C 78,8; H 11,5 %) berechneten Werten überein, und die Struktur
dieses Produktes erscheint daher zweifelhaft. Eine mögliche Fehlerquelle ist die Borhydrid-Reduktion der 3-Ketogruppe, bei
der man zusätzlich zu dem gewünschten 3ß-01 eine beachtliche Menge an 3otr-01 erhält.
Ein ähnlicher Syntheseweg für die Steroid-Vorstufe für 1*ί, 25-Dihydroxycholecalciferol
wird von DeLuca und Mitarbeitern (Tetrahedron Letters _40, 4147, 1972) beschrieben. Diese Autoren
epoxidieren das geeignete Steroid-2-en-3-on-6-(äthylenketal) und
reduzieren dann das Produkt mit Lithium-aluminiumhydrid, wobei sie eine Mischung erhalten, aus der nur das l«>*,3c(,-Diol abgetrennt
werden kann. Mehrere zusätzliche Verfahrensstufen ein-'
schließlich der Oxidation des 3-Ons und der Reduktion mit Natrium-borhydrid
sind daher erforderlich, um das lot, 3ß-Diol herzustellen,
bevor die 6-Ketalgruppe abgespalten, eine Reduktion zu der 6-Hydroxyl-Verbindung und eine Wasserabspaltung,
wobei man das Ä » -Steroid erhält, durchgeführt werden können, aber dadurch wird der gesamte Syntheseweg kompliziert.
Es besteht daher ein Bedarf für ein einfaches Verfahren zur Herstellung
von lQt-,3ß-Dihydroxy-steroid-5-enen, welches eine leichte
"Kontrolle der Stereochemie der Produkte, insbesondere in der 3-Stellung, ermöglicht,und der vorliegenden Anmeldung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, ein solches Verfahren zu schaffen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß IcGr-H ydr oxy- und Itf, 2öl-Epoxy-steroid-4,6-dien-3-one
und die entsprechend 6-substituierten Steroid-4-en-3-one, in denen der 6-Substituent ein reduktiv
eliminierbares Atom oder eine Gruppe bedeuten, direkt zu den
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entsprechenden Ιοί, 3ß-Dihydroxy-steroid-5-enen reduziert werden
können durch Umsetzung mit Alkalimetall/flüssigem Ammoniak oder Alkalimetall/flüssigem Amin als Reduktionsmittel in Anwesenheit
einer Protonenquelle. Bei diesen Bedingungen werden die hochoxidierten Ausgangsmaterialien folgerichtig zu dem gewünschten
Produkt reduziert, ohne daß eine wesentliche Isomerisierung der Doppelbindungen auftritt oder ohne daß Substituenten, die
in ß-Stel'lung zu der Carbonylgruppe in 3-Stellung vorhanden
sind, eliminiert werden.
Das Verfahren ist besonders zur Herstellung von lci-Hydroxy-steroiden
der Cholestan-Reihen geeignet, die Vorstufen für lot-hydroxylierte
Vitamin-D-Derivate sind.
Der Ausdruck "Cholestan-Reihen", wie er hierin verwendet wird, umfaßt Steroide, die in der 17-Stellung die Cg-Kette enthalten,
die für Cholestale charakteristisch ist, wie auch die analogen Verbindungen, bei denen diese Kette ungesättigt ist oder eine
oder mehrere Hydroxy- oder Methylgruppen enthält, wobei dies die 17-Seitenketten sind, die in D-Vitaminen auftreten. Geeignete
Ketone, die als Ausgangsmaterialien bei der Herstellung solcher l^-Hydroxy-steroide der Cholestan-Reihen verwendet werden
können, können durch die folgende Formel
(I)
κ.
dargestellt werden, worin R eine Hydroxylgruppe und R ein
1 2
Wasserstoffatom bedeuten, oder worin R und R zusammen eine
Epoxidgruppe -^-"" """^- bedeuten,
R ein reduktiv eliminierbares Atom oder eine reduktiv eliminierbare
Gruppe und R4 ein Wasserstoffatom bedeuten, oder worin
O A
R und R zusammen eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
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bilden und R die Gruppe
fi · 7
bedeutet, worin R und R je Wasserstoffatome oder Hydroxylgruppen
bedeuten, oder zusammen eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
bilden, oder eine Epoxygruppe bedeuten, R und R , die gleich oder unterschiedlich sein können, je ein Wasserstoff-
9 atom oder eine Hydroxylgruppe bedeuten und R ein Wasserstoffatom
oder eine Methyl- oder Äthylgruppe bedeutet*
Die Reduktion einer Verbindung der Formel I nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren führt zur Bildung eines 14,3ß-Diols, welches
durch die folgende Formel ■
(II)
dargestellt werden kann, worin R die bei Formel I gegebene
Bedeutung besitzt.
loi,3ß-Dihydroxy-25-hydrogen-cholest-5-ene und deren Derivate mit geschützter Hydroxylgruppe sind neue Verbindungen.
Reduktiv eliminierbare Substituenten, "die in der 6-Stellung der
Ausgangsmaterialien beispielsweise als Gruppe R in der Formel I vorhanden sein können, sind beispielsweise Halogenatome, wie
Fluor-, Chlor- oder Bromatome, und Kohlenwasserstoff-sulfonatgruppen,
beispielsweise aromatische Kohlenwasserstoff-sulfonatgruppen, wie p-Tosylat, oder aliphatische Kohlenwasserstoff-
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sulfonatgruppen, wie Mesylatgruppen.
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Alkalimetalle, die in den Reduktionsmitteln verwendet werden können, umfassen Lithium, Calcium, Natrium und Kalium. Lithium
ist das bevorzugte Metall. Flüssige Amine, die verwendet werden können, sind beispielsweise primäre, sekundäre und"tertiäre
Alkylamine, beispielsweise primäre niedrige Alkylamine, wie Methylamin oder Äthylamin, Di-(niedrig-alkyl)-amine, wie Dimethylamin
oder Diäthylamin, und Tri-(niedrig-Alkyl}-amine, wie Triäthylamin; Diamine, wie beispielsweise niedrige Alken-diamine,
wie Äthylendiamin oder Propylendiamin; und gesättigte heterocyclische Amine, beispielsweise Piperidin oder Piperazin.
Ein besonders bevorzugtes Reduktionsmittel ist Lithium und flüssiges Ammoniak.
Protonenquellen, die bei der Umsetzung verwendet werden können, umfassen Ammonium- und Aminsalze, beispielsweise die Salze, die
sich von Mineralsäuren ableiten, wie die Halogenide, beispielsweise Pluorid oder Chlorid, Nitrat oder Sulfat. Alkohole, beispielsweise
niedrige Alkanole, wie Methanol oder Äthanol, können ebenfalls als Protonenquelle dienen.
Die Reduktion wird geeigneterwedse in einem Lösungsmittel, bevorzugt
in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie einem cyclischen Äther, beispielsweise Tetrahydrofuran oder Dioxan,
oder in einem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, wie Hexan, durchgeführt. Es kann von Vorteil sein, Feuchtigkeit und/oder Sauerstoff
aus dem Reaktionssystem auszuschließen. Wird ein Lösungsmittel
verwendet, so wird die Reduktion zweckdienlich bei einer Temperatur zwischen dem Gefrierpunkt des Lösungsmittelsystem^ und
1OO°C, vorteilhafterweise in der Kälte, durchgeführt.
Um die Reaktionsteilnehmer miteinander zu vermischen, kann man
verschiedene Arten der Zugabe wählen. Beispielsweise kann man eine Lösung des Steroids in einem oder in mehreren Teilen zu
einer Lösung des Alkalimetalls in flüssigem Ammoniak oder einem flüssigen Amin geben und anschließend die Protonenquelle auf einmal
oder in mehreren Teilen zufügen. Alternativ kann man, wobei man verbesserte Ausbeuten erhält und/oder das reduzierte Steroid
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leichter isolieren kann, wenn.man als Protonenquelle festes
Ammoniumchlorid verwendet, dieses zu Beginn einer Lösung des als Ausgangsmaterial verwendeten Steroidmaterials zufügen,
und dann kann man das Reduktionsmittel, nämlich das Alkalimetall/flüssiges Ammoniak oder flüssiges Amin in Teilen zugeben.
Es ist im allgemeinen bevorzugt, in den als Ausgangsmaterialien verwendeten Steroiden die !^-Hydroxygruppen beispielsweise mit
einer abspaltbaren Schutzgruppe zu schützen, da die Reduktion eines Steroids, welches eine freie lo(,-Hydroxygruppe enthält,
/- τη
die Bildung eines Δ ' -Steroids, bedingt durch einen inneren Protonen-
Übergang, ergeben kann. Geeignete Schutzgruppen umfassen Silylgruppen, beispielsweise Tri-(niedrig-alkyl)-silylgruppen,
wie Trimethylsilyl; solche Schutzgruppen können beispielsweise durch Umsetzungen des lcG-Hydroxy-steroids mit einem
geeigneten Hexa-(niedrig-alkyl)-disilazan eingeführt werden.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen "lot, 3ß-Dihydroxy-steroid-5-ene
können in die entsprechenden Io6,3ß-Dihydroxy-steroid-5,7-diene,
beispielsweise nach bekannten Verfahren, wie Bromierung in der 7-Stellung, beispielsweise unter
Verwendung eines N-Bromamids, Imids oder Hydantoins, wie N-Bromsuccinimid,
N-Bromphthalimid oder Dibromdimethylhydantoin als
Bromierungsmittel, anschließende Dehydrobromierung, beispielsweise
unter Verwendung eines Amids, wie Dimethylacetamid, in
Anwesenheit eines Erdalkalimetall-carbonats überführt werden. Alternativ kann die Dehydrobromierung durch Behandlung mit Tr imethylphosphit
oder·einer Base, wie Collidin, Pyridin oder Diazabicyclooctan, induziert werden.
. Die 7,8-Doppelbindung kann ebenfalls unter Verwendung des von
Daubin et al beschriebenen Verfahrens eingeführt werden, beispielsweise durch Oxidation des IcC, 3ß-Hydroxy-steroid-5-ens
zu dem entsprechenden Steroid-5-en-3-on unter Verwendung von Chromtrioxid als Oxidationsmittel, vorteilhafterweise unter Verwendung
von Chromtrioxid/Pyridin-Komplex. Anschließend wird dieses Keton mit einem Sulfonyl-hydrazin, bevorzugt einem aromatischen
Sulfonyl-hydrazin, wie p-Tosylhydrazin, umgesetzt,
wobei man das entsprechende 7-Sulfonyl-hydrazon erhält, welches
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dann Wolff-Kishner-Reduktionsbedingungen, beispielsweise unter
Verwendung eines Alkalimetall—Alkoholats, wie Natrium-t-butylat,
und eines Alkalimetallhydrids, wie Natriumhydrid,unterworfen wird,
wobei man das gewünschte 5,7-Dien erhält.
Es kann vorteilhaft sein, die I06- und 3ß-Hydroxygruppen zu
schützen, beispielsweise durch Veresterung mit beispielsweise einem Dibenzoat, um unerwünschte Nebenreaktionen während der
Reaktionsreihenfolge, die zur Einführung der 7,8-Doppelbindung
erforderlich ist, zu vermeiden.
Das' Steroid-5,7-dien, das man bei der Behandlung einer Verbindung
der Formel II bei irgendeinem der obigen Verfahren erhält, kann durch die Formel
(in)
dargestellt worden, worin R die bei Formel I gegebenen Bedeutungen
besitzt.
lot/, Sß-Dihydroxy-ZS-hydrogen-cholest-S, 7-diene und die an der
Hydroxylgruppe geschützten Derivate davon sind neue Verbindungen,
Die Bestrahlung einer solchen Verbindung der Formel III, bevorzugt
mit nahem ultravioletten Licht, beispielsweise mit einer Wellenlänge von 275 - 300 nm, aktiviert zu Beginn die Bildung
des l<k-h'ydroxylierten Prävitamins, welches durch die Formel
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«. 9 —
(IV)
dargestellt werden kann, worin R die bei Formel I gegebene Bedeutung
besitzt. Weitere Bestrahlung der Verbindung IV oder Behandlung mit Jod bei milden Bedingungen, beispielsweise bei relativ
niedrigen Tempersrturen, unter Verwendung geringer Mengen
Jod, aktiviert die Umwandlung zu dem entsprechenden ΙΛ-Hydroxytachysterol—Derivat
der Formel
(V)
worin R die bei Formel I gegebenen Bedeutungen besitzt, und
welches gewünschtenfalls reduziert werden kann, beispielsweise mit Lithium/flüssigem Ammoniak oder Natrium/flüssigem Ammoniak,
wobei man ein neues l«(,-Hydroxy-9,10-dihydro;tachysterol-Derivat
mit potentiellem therapeutischem Wert, bedingt durch seine Aktivität,
der Vitamin-D-Art erhält. loC-Hydroxy-9,10-dihydrotachysterol
selbst ist eine neue Verbindung und Gegenstand der vorliegenden
Erfindung.
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ORIGINAL INSPECTED
Die Verbindungen der Formel IV stehen in thermischem Gleichgewicht
mit Vitamin-Derivaten der Formel
(VI)
worin R die bei Formel I gegebenen Bedeutungen besitzt,, und können in solche Vitamin-Derivate überführt werden, indem man
beispielsweise in einem Alkohol- oder Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
erwärmt. Die Vitamine, die die cis-Form besitzen, sind in Formel VI dargestellt. Die Bildung von unerwünschten oxidierten
Nebenprodukten während dieser Umwandlung kann minimal gehalten werden, indem man die loc- und Sß-Hydroxygruppen beispielsweise
durch Umwandlung in die 1,3-Diacetoxy-Derivate verestert. Das Vitamin (VI) kann gewünschtenfalls in die entsprechenden
5,6-trans-VitamIn-Derivate überführt werden, wobei die Isomerisierung der 5,6-Doppelbindung leicht aktiviert wird,
beispielsweise durch Behandlung mit Jod bei milden Bedingungen.
Es Ist so erkennbar, daß die 1<$,3ß-Dihydroxy-steroid-5-ene, die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden, wichtige Zwischenprodukte bei der Synthese von vielen biologisch
wertvollen Materialien sind.
Die Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße reduktive
Verfahren können nach irgendeinem geeigneten Verfahren hergestellt werden, beispielsweise durch Oxidation der geeigneten
3-Hydroxy—steroid-5-ene, beispielsweise unter Verwendung eines
Chinol/Chinon-Oxidatlonsmittels, wie Dichlordicyanochinon, und
anschließender Behandlung mit einem Peroxid, beispielsweise
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ORIGINAL INSPECTED
Wasserstoffperoxid, zusammen mit einer Base, beispielsweise Natriumhydroxid,
geeigneterweise in einem wässrigen alkoholischen Medium, wobei man ein l*i>, 2cG-Epoxid erhält, welches gewünschtenfalls
in die entsprechende ld-Hydroxy-Verbindung durch Reduktion
beispielsweise unter Verwendung von Zink und einer Säure, wie Essigsäure, überführt, werden kann.
Gegenstand der Erfindung sind ebenfalls neue Verbindungen, nämlich
lii-Hydroxy-25-hydrogen-vitamin-D-Derivate, insbesondere
l<3L-Hydroxy-vitamin-D2 und lol-Hydroxy-vitamin-Dg. Die Erfindung
umfaßt Vitamine (die in cis-Form vorliegen) und die entsprechenden trans-Verbindungen. Die Vitamine besitzen eine überlegene
Vitaminaktivität, nicht nur verglichen mit Vitamin D2 und mit
Vitamin Dg, sondern ebenfalls im Vergleich mit den bekannten
lot, 25-Dihydröxy-vitamin-D-Verbindungen. Beispielsweise besitzen die lot-Hydroxy-25-hydrogen-Verbindungen eine wesentlich stärkere
Wirkung beim Knochenmetabolismus. Versuche in der Vitamin-D^-
Reihe zeigen, daß loL-Hydroxy-25-hydrogen-vitamin-Dg um das 10-bis.50-fache
aktiver ist als das unsubstituierte Vitamin Dg,
während lot, 25-Dihydroxy-vitamin-Dg nur um das 2- bis 5-fache
aktiver ist als das unsubstituierte Vitamin. Diese Ergebnisse sind im Hinblick auf frühere Vorschläge besonders überraschend,
da die 25-Hydroxygruppe beim Metabolismus teilnimmt und somit
aktivitätsfordernd sein sollte. Die neuen lA-Hydroxy-25-hydro-
gen-vitämin-D-Verbindungen wirken schnell und ihre biologische
Wirkung wird schnell beendigt, so daß die früher auftretenden Probleme der Vitamin-Toxizität bei ihrer- Verwendung praktisch
vermieden werden.
lot-Hydroxy-25-hydrogen-vitamin-D-Verbindungen zusammen mit
l«>t-Hydroxy-9,10-dihydrotachysterol sind somit eine wichtige
neue Klasse von biologisch aktiven Materialien, die inter alia fähig sind, den intestinalen Calcium-Transport und die Knochen-Ca-Mobi.lisierung,
die Knochen-Mineralisierung und die Knochenbildung zu stimulieren, und pharmazeutische Mittel, die v/irksame
Mengen von einer oder"mehreren dieser Verbindungen enthalten,
und Behandlungsverfahren für Menschen und Tiere, bei denen diese
verabreicht werden, sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung. . .
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Die Verbindungen besitzen wichtige prophylaktische und therapeutische
Verwendungen bei der Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten, wie Rachitis, Knochenerweichung, und sind von besonderem
Wert bei der Behandlung von Krankheiten, die auf Vitamin D ansprechen, wie*Hypoparathyroxdismus, Hypophosphataemie
,· Hypocalcaemie und/ oder andere verwandte Knochenkrankheiten, für Nierenkrankheiten·oder Nierenversagen, ;
und für hypocalcaeminsche ./Tetanie.Die überlegene Aktivität der
l«6-Hydroxy-25-hydrogen-vitamin-D-Verbindungen und Io6-Hydroxy-9,^-dihydrotachysterol,
verglichen mit bekannten 1-Hydrogenvitamin-D-Verbindungen,
bedeutet, daß die loi-Hydroxy-Verbindungenbei
der Behandlung von Krankheiten von Wert sind, wie bei Rachitis, die gegenüber Vitamin D resistent ist, Nieren-Osteodystrophie,
Fettstuhl, Gallenzirrhose und anderen Funktionsstörungen bei der Absorption,für Osteoporie, sekundäre Hypocalcaemie
und/oder Knochenkrankheiten, die durch mangelhafte Funktion der Leber, Nieren oder des ganzen intestinalen Traktes
hervorgerufen werden, und für sekundäre Hypocalcaemie oder
Knochenkrankheiten, die bei der Behandlung mit Dilantin, Barbituraten, wie Phenylbarbiton^und verwandten Arzneimitteln, auftreten
und die gegenüber bekannten Verbindungen, wie Vitamin D^,
unempfindlich sind.
Im allgemeinen können lö6-Hydroxy-25-hydrogen-vitamin~D^Verbindungen
und l-j6-Hydroxy-9, lO-tachysterol parenteral zusammen mit
injizierbaren flüssigen Trägern, wie mit sterilem pyrogenfreiem Wasser, sterilem peroxidfreiem Äthyloleat, dehydratisiertem Alkohol,
Propylenglykol oder einer dehydratisierten Alkohol/Propylenglykol-Mischung"
verabreicht werden. Solche Mittel können intravenös, intraperitonal oder intramuskulär injiziert werden.
Injizierbare Mittel werden bevorzugt in Dosis-Einheitsformen hergestellt, beispielsweise in Ampullen, wobei jede Einheit vorteilhafterweise
0,1 bis 200 /ag, bevorzugt 0,2 bis 20 /ig, an
aktivem Vitamin-Bestandteil im Falle von Vitamin D2 und D--Verbindungen
enthält. Die Tachysterol-Verbindung erfordert Dosen im oberen Teil des Bereiches. Die übliche Dosis liegt
bei der Behandlung erwachsener Menschen im Bereich von 0,1 bis 200 pg pro Tag, niedrigere Dosen innerhalb dieses Bereichs, beispielsweise
von 0,1 bis 2 pg, werden bei der Prophylaxe verwendet
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und höhere Dosen, beispielsweise von 5 bis 50 mg, werden bei
therapeutischen Anwendungen verwendet»
Im Hinblick auf die Empfindlichkeit von ΙΦ-Hydroxy-vltamIn-D-Verbindungen
und lot-Hydrox-9,lO-dlhydrotachysterol gegenüber
Oxidation ist es Im allgemeinen bevorzugt, daß pharmazeutische
Zusammensetzungen, in denen diese Materialien enthalten sind,
mindestens eine Spur eines Antioxidans, wie Ascorbinsäure,
butyliertes Hydroxyanlsol oder Hydrochinon enthalten.
Überraschenderweise wurde ausserdem gefunden, daß die loC-Hydroxyvltamln—D—Verbindungen
und Ίοί-Hydroxy—9,lO-dihydrotachysterol
eine beachtliche Aktivität bei der oralen Verabreichung zeigen,
wobei IcC-Hydroxy-vitamin-D3 In dieser Hinsicht besonders überraschende
Wirkungen aufweist. Dies ist Im Hinblick auf die
früheren Veröffentlichungen, die sich auf Ioty25—Dihydroxy—vitamin—B^
beziehen, besonders überraschend, da In diesen Veröffentlichungen angegeben wurde, daß orale Dosen des Dihydroxy-vitamins
eine sehr niedrige Aktivität besitzen, beispielsweise bestimmt durch antlrachitische Aktivitätsmessungen,; und daß die
parenterale Verabreichung des Dihydroxy—vitamins erforderlich
Ist, um die günstigen therapeutischen Ergebnisse zu erreichen. Man würde " üblicherweise erwarten, daß Ιοέ-Hydroxy-vitamin-D-Verblndungen
ein analoges Ällgemeinverhalten zu dem entsprechenden
Hydroxy—vitamin aufweisen im Hinblick auf die Ähnlichkeit
in der Art der biologischen Aktivität der Verbindungen in anderen Hinsichten.
In der folgenden Tabelle sind die Wirkungen bei oraler Verab- ·
reichung von 4IaC-Hydroxy—vitamin—D, und Ιοί», 25—Dihydroxy—vitamin-D3
(O,ijug/kg via eine gastritlsche Intubation), aufgezeigt, die
Calcium- und Phosphorserumgehalte bei Ratten,, denen die Mebensehilödrüse/Sciiildärüse
entfernt wurde (männEche Charles River Ratten, die
jeweils 80 bis löO g wiegen, jede Gruppe enthält S Ratten) an- ·
gegeben. Aus' dieser Tabelle Ist ersichtlich, daß ISC-Hydroxyvltamin-B^
bei der oralen, Verabreichung eine gute Aktivität zeigt, was durch einen Anstieg im Serttm-Calclumgehalt Im Vergleich
rttit den nicht—behandeltem Kcntrolltleren erkennbar 1st.
Dagegen ist oral verabreichtes loi, 25—Dihydroxy-vitamin-D« relativ
inaktiv und ergibt keine wesentlichen Änderungen in dem Serum-Calciumgehalt,
verglichen mit den Verglexchsproben. Aus der Tabelle ist ebenfalls ersichtlich, daß die metabolischen Änderungen,
die durch loL-Hydroxy—vitamin—D^ induziert werden, eine relativ
kurze üauer haben, während der Serum-Calciumgehalt-bei mit IaL-Hydroxy-tfitamin—Do
behandelten-Ratten innerhalb 24 Stunden nach Verabreichung' des Vitamins fast den der Kontrollratten erreicht.
Dies bestätigt, daß lot—Hydroxy—vitamin—D-, aus dem System schnell
ausgeschieden wird und so keine unerwünschten Nebenwirkungen, nämlich Vitamin—Vergiftung, ergibt.
Tabelle 1
Wirkungen von oral verabreichtem lot—Hydroxy—vitamin—D _ und
loC, 25-Dihydroxy—vitamin—D, auf die Serum-Calcium— und Phosphorgehalte
bei Ratten mit entfernter Nebenschilddrüse/entfernter Schilddrüse.
verabreich
tes Vitamin |
Serum-Calciumgehalt
(mg/100 ml) |
24 Std. nach
der Verab
reichung |
Serum-Phosph orgeh alt
Cmg/100 ml> |
24 Std. nach
der Verab
reichung |
Vergleichs
probe
lck-Hydroxy-
vitamin-Do
lot/, 25-Di-
hydroxy—
vitamin—D, |
8 Std. nach
der Verab
reichung |
4,8 ± .45
5,4 ± .73
5,8 i .52 |
3 Std. nach
der Verab
reichung |
14,1 - 1,9
14,5 - 1,O
i 13,O - 1,44 |
4,5 + .43
9,9 ί .80
5,9 - .56 |
12,0 '± .44
9,5 - 1,1
13,3 - 1,73 |
Die orale Aktivität und die dadurch bedingte leichte Verabreichung
von lot-Hydroxy—vitamin—D^ bewirkt, daß diese Verbindung einen beachtlichen
therapeutischen Wert besitzt bei vielen Anwendungen und daß die Verwendbarkeit dieser Verbindungt verglichen mit be
kannten parenfcerauL verabreichbaren 1·£, 25-Dihydroxy-vitaniin\-D-Beriva±enr wesentlich größer ist.
409830/10··
Die neuen I«t-Hydroxy-Verbindungen können beispielsweise als Nahrungsmittel
oder Futterzusatzstoffe oder als Bestandteile von
Futterzusatzstoffen, beispielsweise zusammen mit anderen Vitaminen,
verwendet werden. Ein Beispiel einer solchen Anwendung besteht darin, Milch mit Vitaminen anzureichern, indem man 0,1
bis 0,5" lug loO-Hydr oxy-vitamin-D 3 pro Quart Milch zufügt, und
wobei diese Milch einen prophylaktischen Wert bei der Vorbeugung von Krankheiten, wie Rachitis, Knochenerweichung usw.,
besitzt.
Die neuen loi—Hydroxy-Verbindungen können als oral verabreichbare
pharmazeutische Mittel verwendet werden und bei vielen Anwendungen eingesetzt werden, beispielsweise bei der Behandlung von
irgendwelchen der oben erwähnten, auf Vitamin D ansprechenden
bei
Krankheiten oder alternativ/irgendwelchen Krankheiten, die bei dem übliGhen Vitamin D nicht ansprechen, wo die lo(,-Hydroxy-vitamin-D
ansprechen, insbesondere bei lang dauernden Behandlungen von Krankheiten, wie Osteoporis, und bei prophylaktischen Anwendungen,
wie in Vitamin- und Multivitamin-Präparaten.
Die oral verabreichbaren Mittel, die die neuen loi—Hydroxy-Verbindungen
enthalten, können gewünschtenfalls einen oder mehrere
physiologisch verträgliche Träger und/oder Arzneimittel-Verdünnungsstoffe enthalten, und sie können in flüssiger oder fester
Form vorliegen. Die Zusammensetzungen können iri irgendeiner beliebigen Form vorliegen, beispielsweise als Tabletten, beschichtete
Tabletten, Kapseln, Lutschbonbons, wässrige oder ölige Suspensionen, Lösungen, Emulsionen, Sirupe, Elixiere und als Trockenprodukte,
die für die Rekonstitution mit Wasser oder einem anderen geeigneten flüssigen Träger vor der Verwendung geeignet sind.
•Die Zusammensetzungen werden bevorzugt in Dosis-Einheitsform hergestellt,
die jeweils vorteilhafterweise 0,2 bis 20 /ag, bevorzugt 0,5 bis 5 pq der lol-Hydroxy-Verbindung enthalten. Die Dosis an
lot-Hydroxy-vitamin-D3, die für die Behandlung erwachsener Menschen
verwendet wird, wird typischerweise im Bereich von 0,2 bis 20 jug pro Tag liegen. loC-Hydroxy-vitamin-D2 wird in ähnlichen Dosen verabreicht,
aber lct-Hydroxy-9,10-dihydrotachysterol wird in höheren
Dosen, beispielsweise bis zu 200 μg pro Tag reratreicht .Tabletten und
Kapseln, die die neuen Uz-Hy droxy-Verbindungen enthalten, können
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gewünschtenfalls bekannte Zusatzstoffe, wie Bindemittel, beispielsweise
Sirup, Gummiarabicum, Gelatine, Sorbit, Tragacanth oder Polyvinyl-pyrrolidon; Füllstoffe, beispielsweise Lactose, Zucker,
Maisstärke, Calciumphosphat, Sorbit oder Glycin; Schmiermittel, beispielsweise Magnesiumstearat, Talk, Polyäthylenglykol oder
Siliciumdioxid; Desintegrationsmittel, beispielsweise Kartoffelstärke; oder annehmbare Benetzungsmittel, wie Natriumlaurylsulfat
enthalten. Tabletten können nach gut bekannten Verfahren überzogen sein.
Flüssige l*4-Hydroxy-vitamin-D2-Zusammensetzungen können bekannte
Zusatzstoffe, wie Suspensionsmittel, beispielsweise Sorbit, Sirup, Methylcellulose, Glukose/Zuckersirup, Gelatine, Hydroxymethylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Aluminiumstearatgel oder
hydrierte genießbare Fette, Emulgiermittel, beispielsweise Lecithin, Sorbitan, Monooleat oder Gummiarabicum; nicht-wässrige Trägerstoffe,
beispielsweise genießbare Öle, wie beispielsweise pflanzliche Öle, wie Erdnußöl, Mandelöl, fraktioniertes Kokosnußöl,
Fischleberöle, ölige Ester wie Polysorbat 80, Polypropylenglykol oder Äthylalkohol; und Konservierungsmittel, beispielsweise
Methyl oder Propyl-p-hydroxybenzoate oder Sorbinsäure, enthalten. Flüssige Zusammensetzungen sind geeigneterweise eingekapselt
in beispielsweise Gelatine, wobei man- ein Produkt in Dosis-Einheitsform erhält.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können andere therapeutisch
wertvolle Bestandteile, wie Calciumsalze (beispielsweise
Lactat, Natriumlactat, Phosphat, Glukonat oder Hypophosphit)
und/oder Salze von anderen wesentlichen Spurenelementen, wie Magnesium, Mangan, Eisen, Kupfer, Zink und Jod und/oder andere
Vitamine, wie Vitamin A, Vitamin B^, Vitamin B«, Nikotinamid,
Pantothensäure oder deren Salze, beispielsweise das Calciumsalz, Vitamin Bg, Vitamin B12-T-FoIsäure, Vitamin C und Vitamin E, enthalten.
Multivitamin-Präparate, die die neuen 1oi-Hydroxy-Verbindungen
enthalten, können auf analoge Weise zu solchen Vitaminpräparaten formuliert werden, bei denen übliche 1-Hydrogen-vitamin-D-Verbindungen
verwendet werden.
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Die Aktivität der neuen lUr-Hydroxy-Verbindangen beinhaltet ebenfalls,
daß die Verbindungen für die rektale Verabreichung geeig- · net sind, und pharmazeutische Zusammensetzungen für diesen Zweck,
die eine wirksame Dosis von l^-Hydroxy-vitämin-Dg zusammen mit
bekannten Suppositorien-Grundstoffen, wie Kokosnußbutter, oder einem anderen Glycerid enthalten, sind ebenfalls Gegenstand der
vorliegenden Erfindung.
Wie oben erwähnt, kann es von Vorteil sein, den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen oder Mitteln Antioxidantien, wie beispielsweise
Ascorbinsäure, butyliertes Hydroxyanisol oder Hydrochinon einzuverleiben, um ihre Lagerungsstabilität zu verbessern.
Anwendungen in der Veterinärmedizin für die neuen ld-Hydroxy-25-hydrogen-vitamin—D-Verbindungen
und das lrA-Hydroxy-9,10-dihydro-.tachysterol
umfassen die Vorbeugung der Hypocalcaemie in Haustieren, beispielsweise in Tieren auf dem Bauernhof, wie Kälbern,
insbesondere Kühen, zum oder nahe beim Gebären. IcC-Hydroxy-vitamin-D-,
ist in dieser Hinsicht von besonderem Wert, da die hohe'
Aktivität und die niedrige Toxizität dieser Verbindung die prophylaktische Verabreichung in niedrigen Dosen während einer bestimmten
Zeit z.B. bei einer Tierherde ermöglicht, einschl. von Tieren, die keine Hypocalcaemie—Vorgeschichte besitzen. Dies
steht im Gegensatz zu der Verwendung bekannter Vitamin-D-Verbindungen auf diesem Gebiet, da, wenn höhere Dosen erforderlich sind,
wenn man Verbindungen, wie Vitamin D^,verabreicht, es übliche
Praxis ist, inter alia aus wirtschaftlichen Gründen die Vitamine nur Tieren zu verabreichen, die eine Vorgeschichte von Hypocalcaemie
aufweisen.
Es wurde weiterhin gefunden, daß die Verabreichung von wirksamen Dosen von liC-Hydroxy-25-hydrogen-vitamin-D-Verbindungen, insbesondere
von ld-Hydroxy-vitamin-D3, bei legendem Geflügel den
Vorteil besitzt, daß das Auftreten von Eiern mit weicher Schale, die von dem Geflügel gelegt werden, verhindert .wird, und'eine solche
Behandlung ist ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung umfaßt auch Geflügelfutterzusammensetzungen, die
1-a-.Hydro^-25-h.ydrogen-vitamin-D-Tert)indungen, insbesondere 1-a-
-Hydroxy-vitamin-D~, z.B. mit einem Gehalt von 0,2-12 Mikrogramm,
zweckmäßig 1 - 8 Mikrogramm des Vitamins pro kg ihitter, enthalten.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Alle Temperaturen sind in Grad Celsius aufgeführt.
Beispiel 1
a) Cholesta-l,4,6-trien-3-on
Cholesterol (19,3 g) und D ichlor dicyan ochinon (3 8 g) in trockenem
Dioxan (500 ml) wurden am Rückfluß 22 Stunden erwärmt. Die Mischung wurde dann abgekühlt, filtriert und das Filtrat wurde
zur Trockne eingedampft. Chromatographie des Rückstandes an Aluminiumoxid und ςIution mit Benzol/Hexan und anschließende
Elution mit Benzol ergab das Trion als schwach gefärbtes öl (11,5 g), das sich beim Stehen verfestigte. Die physikalischen
Eigenschaften dieses Materials waren richtig.
b) lit-, 2d-Epoxycholesta-4, 6-dien-3-on
Das Trion von a) (1 g) in Äthanol (50 ml) wird bei 0°. mit einer 10 %-igen wässrigen Natriumhydroxidlösung ( O,25 ml) und mit 30 %-igem
wässrigen H~O2 (2,5 ml) behandelt. Die Mischung wird bei
5° über Nacht gelagert, dann wird das entstehende Epoxid abfiltriert, mit wässrigem Alkohol gewaschen und getrocknet, wobei man
die Titelverbindung (0,86 mg) erhält.. Umkristallisation aus
Äthanol ergibt farblose Nadeln, Fp 107 - 109°.
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c) Ic6,3ß-Dihydroxvcholest-5--en
Zu einer gerührten Lösung aus Lithiummetall (0,2 g) in flüssigem Ammoniak (80 ml) und trockenem Tetrahydrofuran (50 ml), welches
.Ammoniumchlörid (0,5 g) enthält, fügt man eine deoxigenierte Lösung des Epoxids von b) (4,3 g) in trockenem Tetrahydrofuran
(25 ml) tropfenweise. Nachdem die blaue Farbe verschwunden war, wurde die Zugabe des Steroids beendigt, und weiteres Lithium
(0,2 g) und Ammoniumchlorid (1-g) wurden zugegeben, und dann gab man weitere Epoxidlösung hinzu. Diese Reihenfolge wurde wiederholt,
bis das gesamte Steroid zugefügt war. Zu diesem Zeitpunkt fügte man ein weiteres Stück Lithium (0,2 g, insgesamt 0,8 g) hinzu
und gab ebenfalls zusätzliches Ammoniumchlorid (gesamt 8 g) zur Reaktionsmischung. Die Hauptmenge des Ammoniaks konnte dannverdampfen,
und die restliche Mischung wurde auf Eiswasser gegossen und mit Chloroform extrahiert. Konzentration des Chloroforms
ergab einen braunen Gummi, der an Aluminiumoxid (160 g) chromatographiert wurde. Elution mit Äthylacetat/Benzol ergab
le£, 3ß-Diol als glasartiges- Material, welches bei der Zugabe von
Äthanol schnell kristallisierte. Umkristallisation aus wässrigem Äthanol ergab die Titelverbindung (1,7 g), Fp 161,5 - 163°C.
Analyse: C27H46°2
ber.: C 80,5.4 H 11,52 %
gef.: C 80,40 H 11,39 %.
Beispiel 2
a) iut-Hydroxycholesta-4,6-dien-3—on
Das Epoxydion von Beispiel Ib (130 mg) in Äthanol (10 rnl) wurde
mit Zinkstaub (1 g) unter Rühren behandelt. Danach gab man 3 Tropfen Essigsäure hinzu. Die Mischung wurde filtriert und das
Filtrat wurde zur Trockne eingedampft. Chromatographie an Silicagel
ergab das Cholesta-l,4,6-trien-3-on, welches wiedergewonnen und recyclisiert wurde. Danach erhielt man die Titelverbindung
5Wx 3600' 34OO>
1675J 1625 und 1590 cm"1; S 6,15 (2 Protonen,
s,H6, H7), 5,73 (1 Proton Singulett H4), <f4,15 (1 Proton, enges
Multiplett, Hl).
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b) lot«, 3ß-Dihydroxycholest-5-en
DasHydroxydion von a) (0,6 g) wurde in seinen Trimethylsilyläther
durch Behandlung einer Lösung in Tetrahydrofuran (2 ml) und Pyridin
(2 ml) mit Hexamethyldisilazan (1,5 ml) und Trimethylchlorsilan
(0,6 ml) überführt. Der rohe Trimethylsilyläther wurde in Tetrahydrofuran (10 ml) gelöst und die Lösung wurde tropfenweise
zu einer gerührten Lösung aus Lithiummetall (ungefähr 200 mq) in flüssiqem Ammoniak (20 ml) qeqeben. Nach einigen Minuten
wurde Ammoniumchlorid (2g) zugegeben, und die Lösung wurde gerührt. Ein weiterer Teil an Lithiummetall (ungefähr 100 mg) wurden zugegeben.
Die Lösung wurde wieder gerührt. Ein weiterer Teil an Ammoniumchlorid wurde dann zugegeben, und die Mischung wurde in
kaltes Wasser gegossen. Das Produkt wurde durch Extraktion in Äther und Methylenchlorid extrahiert und anschließend säulenchromatographiert,
wobei man die Titelverbindung erhielt, die aus Äthanol kristallisiert bei 158 bis 161° schmolz.
Nach der Umkristallisation betrug der Pp 161,5 bis 163°C.
£pQD (CHCl3) - 38°. Dieses Material war mit dem Produkt von
Beispiel Ic identisch, und bei der Hydrierung erhielt man eine Probe von Io6,3ß-Dihydroxy-5o6-cholestan, welche in jeder Hinsicht
mit einer authentischen Probe identisch war.
Beispiel 3
a) Ιοί, 3ß-Dibenzoyloxycholest-5-en
lot, 3ß-Dihydroxycholest-5-en (1,2 g) wurde in Pyridin (10 ml),,
welches Dimethylaminopyridin (20 mg) enthielt, mit Benzoylchlorid (5 ml) behandelt. Nach dem Lagern der Reaktionsmischung über
Nacht wurde die Reaktionsmischung in Wasser gegossen, das Produkt mit Äther extrahiert, mit verdünnter wässriger Chlorwasserstoffsäure,
gesättigter Bicarbonatlösung und Wasser gewaschen. Eindampfen des Ätherteils ergab das Dibenzoat (1,6 g), Fp 147 - 150°.
Umkristallisation aus Äthanol ergab ein Produkt mit einem Fp 151 - 153°. 0*0 D + 24°.
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Analyse: |
C |
41"54 4 |
ber.: |
.C |
80,61 |
gef .: |
C |
SO,, 4 3 |
H 8,9.1 %
H 8,74 %.
b) lo&,3ß—Dlbenzoyloxycholesta-5, 7—dien
Eine Lösung des Dibenzoats, welches In a) beschrieben wird (0,58 g)
In Hexan ClO ml) wird mit Dlbromdimethylhydantoln (0,15 g) behandelt
und am Rückfluß während 25 Minuten erwärmt. Nach dem Abkühlen
wird die Mischung filtriert und das FiItrat konzentriert,
wobei man ein schwach gefärbtes Öl erhält. Das Öl wird in trockenem
Xylol C3 ml) gelöst und tropfenweise zu einer am Rückfluß
siedenden Lösung- aus Trlmethylphosphlt CO,4 ml) In Xylol (5 ml)
zugegeben. Das Erwärmen am Rückfluß wird weitere 1,75 Std. fortgeführt*
danach werden, die Lösungsmittel bei vermindertem Druck
entfernt und der Rückstand aus Aceton/Methanol kristallisiert, wobei man die Titelverbindung erhält. Nach der Umkristallisatlon
aus Äthanol/Äceton besitzt das Produkt einen Fp von 161 - 162°»
tj°y D -s ·
Analyse C4lH52O4 ·
ber.: C 80,88 .K 8,61 %
gef.: C 8Qr69 H 8,66 %.
c> %<&, SB-BIhydroxYCholesta-St 7-dIen-
Das Blbenzoat von b)r C300■ mg}r gelöst in Äthanol (30 ml) und
Wasser CO,,5 ml>, welches KOH (0,6 mg) enthält,, wird bei 80°fc
unter Argon während O,5 Std, gelagert. Die Reaktlonsmischttng ·
wird abgekühlt und mit Wasser verdünnt vtnd mit Äther extrahiert.
Eindampfen des Ätherextrakts ergibt die TItelverbindung als kristallinen.
Feststoff* umkristallisatlon aus -Methanol ergibt ein
Produkt vom Fp 155 - 158°. Ä. mw CAthanol) 263 C 770O);
27/2 €llO0O>i 282 €11900) ί 295 CTOOO) nm..
Dieses Produkt C95 mg} In deoxygenlertem Äther C2QO mli wird
während; 12 Minuten unter Verwendung einer 2OO Watt Kanovla-Lämpe,
die von einer filtrierten Losung aus Toluol C24 mli und
(4 ml) pro Liter Methanol umgeben ist, bestrahlt. Die kalte
Lösung wird in einen Kolben überführt, der mit Argon gefüllt ist, und der Äther wird bei oo entfernt. Der Rückstand wird in de- "
oxygeniertem absolutem Alkohol (8 al) gelöst und 1,5 Std. am
Rückfluß erwärmt. Biologische Versuche, die an Küken mit Vitamin D-Mangel durchgeführt werden, zeigen, daß das lcc—Hydroxy—
vitamin-D-, das gebildet wurde (& 264 (190OG)), durch einen
.j max ·
sehr schnellen Beginn der physiologischen Aktivität (weniger als 3 Std.) charakterisiert ist, der zuvor nur für das natürliche
Produkt, das als lsi-, 25-Dihydroxy-vitamin-D2 vorläufig bezeichnet
wurde, beobachtet wurde.
Beispiel 4
a) 25-Hydroxvcholesta—1T 4,6—trien—3-on
25-Hydroxycholesterol (3,4 g) und Dichlordicyanochinon (6,5 g)
werden in gereinigtem Dioxan (100 ml) gelöst und 20 Std. am Rückfluß
erwärmt. Die Mischung wird filtriert und das Lösungsmittel wird verdampft. Chromatographie des Rückstandes an Aluminiumoxid
und Elution mit Äthylacetat und Benzol ergibt das Trion.
Umkristallisation aus Methanol ergibt die Titelverbindung,
Fp 183 - 184°. 9 36QO, 1650 und 1600 cm"1.
max. *
b) Ιοί, 2cC-BDOxy-25-hvdroxycholesta-4 T 6-dien—3-on
Das Trian von a) (1,3 g) in Äthanol (50 ml) wird mit 10 %-iger
wässriger Kaliumhydroxid—Lösung (0,5 ml) und 30 %-igem wässrigem
HUO2 (3 ml) behandelt. Nach dem Lagern über Nacht bei Zimmertemperatur
wird die Lösung mit Wasser verdünnt und das Pestpro— dukt wird gesammelt. Umkristallisation aus wässrigem Methanol
ergibt die Titelverbindung, die nach einer weiteren Kristallisation
einen Fp von 162 — 163> zeigt.
c> tokT 3ß-2 5-Tr ihydroxvcholest-5-en
Das Epoxid von b> wird mit Zinkstaub und Essigsäure wie in Beispiel
2a beschrieben behandelt, wobei man 1(£,25-Dihydroxycholesta-4tS-dien—3-on
erhältf welches dann in den Triraethylsilyläther
überführt und mit Lithium/flüssigem Ammoniak, wie in Beispiel 2b
beschrieben, reduziert wird. Die auf diese Weise erhaltene Titelverbindung (Fp 171 - 173, Verfestigen und Wiederschmelzen bei
°; [ij 35°
178 - 179°; [oij - 35° in CHCl3) zeigt im NMR-Spektrum Peaks bei
S 0,68·, 1,02 (Methylgruppen), l,lo (gern .Dimethylgruppen)',
S 3,83 (1 Proton, enges Signal, lß-H), S 3,6 - 4,3 (1 Proton, .
breites Signal, 3o6-H) und (T 5,57 (1 Proton, Multiplett, 6-H).
Das 3-Monobenzoat davon schmilzt bei 212 - 216°; £KJ β -20° in
CHCl3).
Beispiel 5
Bestrahlung von I06,3ß-Diacetoxycholesta-5, 7-dien
50 mg lofjSß-Diacetoxycholesta-S, 7-dien (Fp 118 - 119°, hergestellt
durch Umsetzung von loi, 3ß-Dihydroxycholesta-5, 7-dien mit Essigsäure-anhydrid
unter Verwendung eines ähnlichen Verfahrens wie es in Beispiel 3a beschrieben ist) wird 11 Minuten in deoxygeniertem
Äther (200 ml) bestrahlt. Das UV-Spektrum der Mischung zeigt die gewünschte Zunahme in der Absorption im Bereich von 220 nm
und eine Erniedrigung im Bereich von 268 - 295 nm. An Silicagel
(CHCl3) ist es im wesentlichen homogen, es trennt sich jedoch
in zwei saubere Flecken an 1 %-igem AgNO^-Silicagel-Chloroform,
wobei der niedrigere Fleck dem Ausgangsmaterial ,in seinem Rf-Wert
entspricht. Das wenigere polare Material (ungefähr 20 mg) besitzt eine breite UV-Absorptionsbande mit einem "flachen" Maximum um
262 - 272 nm (kleine Schulter bei 282 und 295 nm) und einem Minimum bei 234 nm. Dieses Material enthält rohes Prävitamin. Eine
geringe Menge dieser Mischung wird in Hexan gelöst, und das UV-Spektrum wird aufgenommen (geschätzte Konzentration ungefähr 20 mg
•pro Liter). Diese Probe wird dann mit einer Lösung aus Jod in Hexan behandelt, so daß die Gesamtkonzentration an Jod ungefähr
0,4 mg pro Liter beträgt, und dann wird die Probe in diffusem Licht während 45 Minuten gehalten. Die Hexan-Lösung wird mit verdünntem
wässrigem Natriumthiosulfat, dann mit Wasser gewaschen,
getrocknet, und dann wird das UV-Spektrum wiederaufgenommen. Dieses zeigt die Absorptionscharakteristika eines Tachysterol-Derivats
(Maximum bei 282 nm und Schultern bei 272, 292 nrn) und die
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Absorption hat um einen Faktor von 2,2 zugenommen.
Die Hauptmenge des rohen Prävitamins wird in deoxygeniertem Isooctan
(10 ml) gelöst. Die Absorption bei 262 nm beträgt 0,39, wenn ein 30 μΐ Aliquot auf 3 ml verdünnt wird. Die Lösung wird
dann auf ungefähr 75°C unter Argon während insgesamt 2,25 Std. erwärmt, wobei während dieser Zeit die Absorption bei 262 - 265 nm
auf ein Maximum von 0,54 zunimmt (für eine Lösung der gleichen konzentration wie oben aufgeführt). Wie erwartet, nimmt die Absorption
zuerst sehr stark zu und wird dann langsamer, bis die Gleichgewichtsmischung erreicht wird. Behandlung eines aliquoten
Teils Jod in Hexan läßt charakteristische Absorption für Tachysterol
erkennen, aber die Erhöhung in der Absorption beträgt nur 0,43 bis 0,47. Die im Gleichgewicht stehende Mischung war im
wesentlichen sowohl an Silicagel als auch an 1 %-igem AgNO3-SiIicagel
(entwickelt mit Chloroform) homogen.
Ungefähr 12 mg der Mischung werden in deoxygeniertem Methanol (1,0 ml) gelöst, die Lösung wird mit deoxygeniertem 1,5 %-igern
methanolischem KOH (0,5 ml) behandelt und unter Argon bei Zimmertemperatur während 1,5 Std. gehalten. Verdünnung mit Wasser und
Extraktion mit Äther ergibt die IcC, 3ß-Diole, die zwei sehr enge
Hauptflecken an Silicagel (entwickelt mit 4 % MeOH-CHCl-)zeigen.
Die weniger polare Fraktion (ungefähr 5 mg) zeigt eine breite Absorption im UV mit einem Maximum bei 264 nm und einem Minimum
bei 228 nm. Dies war das lst-Hydroxy-vitamin-D-j. Behandlung
eines aliquoten. Teils mit Jod in Hexan wie oben beschrieben ergibt eine Verlagerung des Maximums auf 270 nm, was durch die Umwandlung
in 5,6-trans-Vitamin bedingt ist.
Die stärker polare Fraktion zeigt eine glatte Absorptionsbande
im UV mit einem Maximum bei 260 nm und einem Minimum bei 235 nm. Dies war das Prävitamin. Behandlung dieser Verbindung mit Jod
wie oben beschrieben ergibt ein komplexes UV-Spektrum mit Maxima bei 268, 276, 286, 298, 312 und 327 nm.
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Beispiel 6
l^-Hydroxy-vitamin-Dp.
Bestrahlung von 135 mg loC, Sß-Diacetoxycholesta-S, 7-dien, hergestellt
wie in Beispiel 5 beschrieben, in deoxygeniertem Äther (200 ml) während 15 Minuten und Abtrennung der Produkte an
1 %-igem AgNO-j-Silicagel (CHCl3) (präparative Dünnschichtchromatographie
= t.l.c.) ergäben 68 mg des Ausgangsmaterials (stärker polare Fraktion) und das rohe Prävitamin (54 mg, weniger polare
Fraktion).
Das so erhaltene PrävXtamin wurde auf 75°C während 2 Stunden in
deoxygeniertem Iso-octan (15 ml) unter Argon erwärmt.
Die entstehende Mischung aus Vitamin und Prävitamin wurde in Methanol (4 ml) gelöst und die Lösung wurde mit 1 ml 2,5 %-iger
methanolischer KOH behandelt und bei Zimmertemperatur während
2 Stunden gehalten. Verdünnung mit Wasser und Extraktion mit Äther ergab die Vitamin- und Prävitamin-Diole, die an Silicagel
(präparative t.l.c.) getrennt wurden. 8 %-iges MeOHCHCl3, wobei
man 13 mg Vitamin (Rf 0,35) und 8 mg Prävitamin (Rf 0,31) erhielt.
Umkristallisation des Vitamins aus Äther-Pentan ergab
feine farblose Nadeln, Fp 132 - 133° (Erwärmungsgeschwindigkeit l°/4 Sek.) Fp 128 -129° (Erwärmungsgeschw'indigkeit l°/25
Sek.). UV (Äther) A/max 264 nm ( 2o 200), λ min 229 nm
(10 800). Es besteht 9 % Unsicherheit in den .Extinktionswerten, aber das Verhältnis beträgt 1,87 ± 10 %.
20° ·*- min* o
^H/ D (Äther: C ~/ 0,3 %) + 26° ± 2°. ProduktM ^0 χ Extinktion
bei 264 ntn /^ 5,2 χ ΙΟ5 i 10 %. V (CHC1Q) 3700, 3500,
1600 - 1650, 1040 cm . NMR (dc Aceton) Hc+H^ AB Quartett bei
ob/
6,20 (scheinbar J = 11,5 Hz). H1^ zwei enge I-Proton-Multiplette
bei 0 4,92 und 0 5,37 ppm. Das Prävitamin (X . 260 nm und
^"min. ^^ nm^ ^^ m^ aus zwe^ getrennten Bestrahlungen) wurden
in deoxygeniertem Iso-octan (8 ml) gelöst und bei 75° während "
ly5 Std. erwärmt. Isolierung durch präparative Dünnschiehtchromatographie
wie zuvor ergab 4,6 mg des Vitamins. Die Zersetzung trat hier auf und praktisch kein Prävitamin blieb zurück.
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Analyse für lut-Hydroxy-vitamin-D3:
ber.: C 80,9 % H 11,07 %
gef.: C 80,6 % H " 11,04 %.
Beispiel 7
a) Das Cholest-5-en von Beispiel 4c wurde mit Essigsäure—anhydrid/Pyridin
acetyliert, wobei man das Triacetat erhielt, welches
rait Dibromdimethylhydantoin bromiert und anschließend mit Trimethylphosphit entsprechend dem in Beispiel 3b beschriebenen
Verfahren dehydrobromiert wurde, wobei man nach der Chromatographie
an mit Silbernitrat imprägniertem Silicagel das 1=£, 3ß,25-Triacetoxycholesta-5,7-dien
erhielt, Fp 96 - 101°; fK] D - 24° in
CHCIo j XAt2° 262 (7900), 271 (115OO), 282 (12400), 294 (7300)
J max.
nm.
b) Das Cholesta-5,7-dien aus a) (oben) wurde gemäß dem in Beispiel
6 beschriebenen Verfahren bestrahlt, wobei man eine Witteldruck-Quecksilberlampe
verwendete und wobei man eine Mischung
aus Isomeren erhielt, aus der unverändertes Cholesta—5,7-dien
durch Chromatographie an Silicagel, welches mit Silbernitrat im-
. prägniert war, soliert wurde. Der Rest des Bestrahlungsproduktes
der hauptsächlich aus Prävitamin—triacetat bestand, abgeleitet
von der Jod-katalysierten Umwandlung des Prävitamins in das Tachysterol-Analoge
(λ 260 —^ Λ 272, 282, 292 nm; 100 % Reinheit erfordert eine dreifache Erhöhung in der Absorption,
gefunden 1,9), wurde bei 70 während 2 Stunden in entoxygeniertem
Iso-octan unter Argon erwärmt, um die Äquilibration des Prävitamins
und der Vitamin—triacetate zu erreichen. Verseifung (5 %-iges
KOH in Methanol) ergab eine Mischung aus Prävitamin und Vitamintriolen, aus der das gewünschte Vitamin durch präparative Dünn—
Schichtchromatographie isoliert wurde. loC,25-Dihydroxy-vitamin
D^ kristallisierte durch Ausfällen aus Äther mit Hexan, Fp 84 -
88°; [<*-} + 29° (InAt9O); Λ Ät2° 264 (1800O), J. 228,5
'D1 <L max. ram.
(10100) nm; Ti NMR: 0,57 (3H, s, C18 (H3)), 1,13 (6H, s, C26,
C27 (H3)), 4,85, 5,30 (2H, doppeltes enges Multiplett Clg
(H2)), 6,20 (2H, AB Quartett, J = 11,5 Hz Cg, C7 (H2)) <5 ;
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Analyse: |
C27n44 |
υ3 |
H |
10 |
,65 |
% |
ber.: |
C 77, |
83 |
H |
10 |
,53 |
% |
gef.: |
C 77, |
84 |
|
|
|
|
.Kristallisiert aus CHCl3.wurde lo>,25-Dihydroxy-vitamin-D^ als
Mono-chloroformsolvat vom, Fp 106 - 112° erhalten; A 2 264
max.
(18000), λ min# 228,5 (9900) nm; m/e 416.3291 (C37H44O3 erfordert
416.3290);
Analyse |
C |
27H44°3 |
H |
8, |
46 |
ber.: |
C |
62,74 |
H |
8, |
48 |
gef.: |
C |
62,19 |
|
|
|
Bei der Behandlung mit I2 wandelte sich das let, 25-Dihydroxy-vitamin-D3
leicht um und gleichzeitig traten spektrale Änderungen ,1 auf, die analog waren wie bei der Umwandlung von loC-Hydroxyvitamin-Do
in das entsprechende 5,6-trans-Isomere.
Beispiel 8
Oral verabreichbare Io6-Hvdroxy-vitamin-D^Zusammensetzungen
a) lol-Hydroxy-vitamin-D--Kapseln
loC-Hydroxy-vitamin-D3 wird in sterilem Erdnußöl' mit niedrigem
Peroxidgehalt, welches 0,1 % Gew./Gew. butyliertes Hydroxyanisol Antioxydans enthält, gelöst, wobei man eine Lösung mit einer Vitamin-Konzentration
von 40 /ig/ml herstellt. 1/4 ml Teile der entstehenden Lösung wurden in Gelatine nach bekannten Verfahren
eingekapselt. Dosis: 1 - 2 Kapseln pro Tag.
■ Man stellt ebenfalls Kapseln aus Lösungen nach dem obigen Verfahren
her, die 2,0 pg/ml und 4,0 pg/ml an loC-Hydroxy-vitamin-D3
enthalten.
b) Tr i-vitamin-Präpar ation · <v ■ -
Tabletten, die die folgenden Bestandteile enthielten, wurden nach bekannten Verfahren hergestellt:
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Vitamin A 4000 u.s.p. Einheiten
•Vitamin C 75 mg
lat-Hydroxy-
vitamin-D3 0,2 - 1 jug.
Die Präparation kann gegebenenfalls ebenfalls 1 mg Fluor in
Form eines physiologisch verträglichen Fluoridsalzes enthalten.
Dosis: 1 Tablette pro Tag.
c) Deca-vitamin-Präparation (für Erwachsene)
Tabletten, die die |
folgenden Bestandteile enthalten, v/erden nach |
15 |
100 |
.s .ρ, |
, Einheiten |
I |
I |
bekannten Verfahren |
'hergestellt: |
Calcium-pantothenat 20 |
mg |
|
|
Vitamin A |
25000 u. |
Nicotinamid |
mg |
|
Vitamin B^, |
10 |
mg |
|
Vitamin B~ |
10 |
μν
|
|
Vitamin Bg |
5 |
mg |
|
Vitamin B^ ? |
5 |
a -
|
1 /ig |
Vitamin C |
200 |
I.U. |
1 -Hydroxy-vitamin- o
D3 |
mg |
Vitamin E |
mg. |
|
Die Tabletten können gegebenenfalls 1 mg Fluor als physiologisch
verträgliches Fluoridsalz und/oder einen Mineralkomplex enthalten, der die folgenden Elemente in Form von physiologisch
verträglichen Salzen enthält:
Kupfer |
2 mg |
Jod |
0,15 mg |
Eisen |
12 mg |
Magnesium- |
65 mg |
Mangan |
1 mg |
Zink |
1,5 mg |
Dosis: 1 Tablette pro Tag.
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d) Deca-vitarnin-Präparation (für Säuglinge und für Kinder)
Tabletten, die die folgenden Bestandteile enthalten, werden nach bekannten Verfahren hergestellt:
Vitamin A |
•5000 ' |
30 |
U . S . p . |
Einheiten |
Vitamin B^ |
5 |
mg |
|
Vitamin B~ |
5 |
mg |
|
Vitamin B^. |
2 |
mg |
|
Vitamin B12 |
10 |
μ<3
|
|
Vitamin C |
100 |
mg |
|
IeC-Hy droxy-
vitamin-D3 . |
0 |
,1-1 |
|
Calcium-pantothenat 3 |
mg |
|
Nicotinamid |
mg. |
|
Die Tabletten können ebenfalls ein physiologisch verträgliches Fluoridsalz oder einen Mineralkomplex in den oben bei c) angegebenen
Mengen enthalten.
Dosis: 1 Tablette pro Tag.
e) G-ef lügelf ut t er zusammenset zung
40 Mikrogramm i-a-Hydroxy-vitamin-D, werden in 100- 500 ml
Äthanol gelöst und die resultierende Lösung wird mit 2 kg gemahlenem Kalkstein aufgeschlemmt. Das Äthanol wird anschließend unter
Rühren der Aufschlemmung unter vermindertem Druck entfernt
und der resultierende vitaminhaltige Feststoff wird in einer Menge
von 20 g pro kg Putter zu Geflügelfutter zugesetzt.
409830/1089
Beispiel 9
a) . l^/, 2oC--Epoxv-25-hvdroxvcholesta-4^6-dien-3-on .
Das Trienon von Beispiel 4a (5,4 g) in Äthanol (250 ml) wird '
mit 50 %-igem Wasserstoffperoxid (5 ml) und 10 %—iger wässriger
KOH (1 ml) behandelt, und die Lösung wird bei 5° während 16 Std. gehalten (die Umsetzung ist nicht vollständig). Die Lösung wird
mit weiteren Teilen von 50 %-igem Wasserstoffperoxid (5 ml) und 10 %-iger KOH (ImI) behandelt und bei Zimmertemperatur während
7 Std. gerührt.
Die Umsetzungen werden mit Dünnschichtchromatographie (t.l.c.)
verfolgt. Die Lösung wird mit Wasser verdünnt, das Produkt wird gesammelt und aus wässrigem Äthanol umkristallisiert, wobei man
farblose Nadeln der Titelverbindung '(4,Ig, 73 %) vom Pp 160 162°
erhält.
A09830/1089
b) Ic6. 25-Dihydroxycholesterol 2 4 U U 9 O 1
Lithiummetall (0,65 g) werden in flüssigem Ammoniak (100 ml) gelöst und dazu fügt man gereinigtes Tetrahydrofuran (THF)
(80 ml). Das Epoxy-Dienon von a) (1,24 g, 3 mMol) in THF (20 ml) und festes NH-Cl (9g) werden langsam und gleichzeitig zu der gerührten
Lithiumlösung-zugegeben (5-10 Min.). Die Mischung wird
gerührt, bis die blaue Farbe verschwindet (5-10 Min.) und dann wird ein weiteres Stück (0,1 g) Lithiummetall zugegeben, um
eine vollständige Reduktion zu bewirken. Nachdem die Lösung wieder farblos ist, kann das Ammoniak verdampfen, die restliche Mischung
wird mit Wasser verdünnt und mit Chloroform extrahiert. Verdampfen des Chloroforms ergibt einen farblosen Gummi, der an
Aluminiumoxid (Aktivität IV, 50 g) chromatographiert wird (die Verbindung -wird auf die Säule, absorbiert an Aluminiumoxid IV,
10 g), gegeben. Elution mit Benzol/Äthylacetat (3:2) ergibt weniger polare. Verunreinigungen, und. dann, folgt-die, Titelverbin-.
dung als farbloser Feststoff (0,76 g, 60 %). (Geringe Mengen an unreiner Titelverbindung, die als erste und letzte Fraktionen
eluiert werden, werden nicht gewonnen, d.h. daß die Ausbeute tatsächlich besser ist als 60 %).
umkristallisation aus Aceton-Acetonitril ergibt farblose Nadeln
(0,71 g) als Hemiacetonat. Das Kristallisationsaceton wird im NMR-Spektrum bei δ 1,97 (Pyridin als Lösungsmittel) und im IR-
—1
Spektrum bei 1710 cm festgestellt. Das Aceton war fest gebunden und es wurde erst vollständig entfernt, nachdem man bei
8O°C/'O,2 mm während. 2 Tagen erwärmt hat. Der Schmelzpunkt dieses
Materials variiert mit der Erwärmungsgeschwindigkeit. Beim langsamen Erwärmen über 160°C schmilzt es bei 171 - 173°C und
verfestigt sich anschließend langsam aber vollständig wieder (die Temperatur blieb um 173°C während einiger Minuten), dann
schmolz es wieder bei 177 - 179°C. &*] - 35° (CHCl3).
Analyse C27H46°3
ber.: C 77,46 H ll,O8
gef.: C 77,46 H 1O,98. ·
(Nujöl) 3400, 1050 cm"1. S (CDCl-) 5,60 (1 Proton, enges
£09830/1088
tiultiplett, Hfi), d 3,86 (2 Protonen, ein enges und ein breites
Multiplett, H1 und H3) (f 1,20 (starkes Singulett, C26 und C37
Methylgruppen),(T1,02 und 0,67 (Singulett C19 und C18 Methylgruppen).
Reduktion von -2,3 g des Epoxids (IV), wobei alle Reagentien verdoppelt v/erden, ergaben 1,32 g.Triol (V).
c) 1 oG,25—DihydroxYcholesterol-3-benzoat
■Zu einer Lösung des Triols von b) oben (80 mg) in Pyridin
(0,8 ml) fügte man Benzoesäureanhydrid (0,65 g), und die Lösung
wurde bei Zimmertemperatur gehalten. Nach einigen Tagen enthielt die Reaktionsmischung hauptsächlich Monobenzoat, eine geringe
Menge an Dibenzoat und Spuren an dem Ausgangstriol. Trennung der Mischung durch präparative Dünnschichtchromatographie
(Silicagel, 3 % MeOH-CHCl3) ergab das Titel-Monobenzoat (64 mg)
als farblosen kristallinen Feststoff. Umkristallisation aus Äthanol ergab farblose Prismen (55 mg), vom Fp 212 - 216°, die
sich bei der weiteren Umkristallisation nicht änderten. |oc] - 20° (CHCl3) .
Analyse C34H50O4
ber.: C 78,12 H 9,64
gef.: C 77,87 H 9,42.
^ max. (NuJol) 3550, 1700 cm"1. (CDCl3): 8,3 - 7,4 (5 Protonen,
Multiplett, aromatische Protonen), 5,70 (1 Proton, enges Multiplett, H6), S 5,3 (1 Proton, breites Multiplett, H3), 6 3,95
(1 Proton, enges Iiultiplett, H1) O 1,21, 1,07, 0,63 (Singuletts,
C2"-?7' Cl8 iiethylgruppen) .
Das 1,3-Dibenzoat des Triols (10 mg) wird ebenfalls durch präparative
Dünnschichtchromatographie erhalten. Sein NMR—Spektrum
zeigt die aromatischen Protonen zwischen S 3,3 - 7,3, Hfi als
enges Multiplett bei 5,7, H1 und H3 ergaben jeweils ein enges und
ein breites Multiplett bei 6 5,4, die Cp6, C27 und Cig Methylgruppen
ergaben ein Singulett bai 6 1,20 und die C1Q Methylgruppe
ergab ein Singulett bei δ 0,67.
409830/1089
d) Hydrolyse des Monobenzoats
Das Monobenzoat von c) oben (10 mg) wurde in siedendem Äthanol
(5 ml) gelöst, die Lösung wurde abgekühlt, mit KOH (100 mg) in wasser (einige Tropfen) behandelt und über Nacht bei Zimmertemperatur
aufbewahrt. Sie wurde dann mit Essigsäure neutralisiert, die Lösungsmittel wurden bei vermindertem Druck entfernt,
und der Rückstand wurde mit Chloroform extrahiert und mit Wasser gewaschen. Eindampfen des Chloroforms ergab einen Feststoff,
der bei der Umkristallisation aus Aceton-Acetonitril farblose Nadeln des Triols ergab, Pp 171 - 173° und 177 - 179° und identisch
mit dem zuvor beschriebenen Stoff.
e) lai,25—Dihydroxycholesterol-tris-trimethylsilyläther
Der tris-Trimethylsilyläther wurde durch Behandlung einer Lösung
des Triols aus b) oben (2 mg) in Pyridin (0,2 ml) mit TBT (0,2 ml) bei Zimmertemperatur während 1 Stunde hergestellt.
ΓΤΒΤ ist Trimethylsilyl-imidazol + Trirriethylsilyl-acetamid +
Trimethylchlorsilan (3:3:2)3· Die gaschromatographische Analyse
an einer 15,2 cm (6 inch) 3 %-igen QFI-Säule bei 212° ergab
einen einzigen Peak mit einer Retentionszeit von 5,6 Minuten.
f) lot-» 25-DihydrQxycholesterol-triacetat
Das Triol von b) oben (0,5 g) in Pyridin (0,5 ml) und Essigsäureanhydrid
(8 ml) wird während 1,5 Stunden am Rückfluß erwärmt. Die Lösung wird abgekühlt, in Sis-'.vasser gegossen und
bis zur Zersetzung des Anhydrids gerührt. Die Aufarbeitung durch Extraktion mit Äthylacetat wie üblich ergab ein braunes ·
öl, das an Aluminiumoxid (Aktivität III, 25 g) chromatographiert
wurde. Elution mit Hexan-Benzol (7:3) ergab eine Spur eines nicht-polaren Materials. Benzol—Hexan (1:1)- ergab die Titelverbindung
(0,58 g) als sehr lösliches farbloses Öl, das allen Versuchen, es zu kristallisieren, widerstand. Dieses Materialist
nach t.l.c. an Silicagel, Aluminiumoxid und Silicagel-Silbernitrat
komogen. . x? „^ (Film) 1730 cm*"1 (CDCl-) 5,50
'409830/1089
(1 Proton, enges Multiplett, H,-), δ 5,2 - 4,6 (2 Protonen, ein
breites und ein enges Multiplett·, H-., und EU mit H^ als enges
Multiplett bei δ 5,03), 2,00, 1,98, 1,91 (Singuletts, Acetate),
1,40, 1,05, 0,67 (Singuletts, c 2g_27» Cl9* c 18 Methylgruppen).
g) Ιού,3ß-25-Triacetoxv-Gholesta-5,7-dien
Das obige En-triacetat aus f)oben (O,58 g) in Hexan (10 ml)
wurde mit Dibromdimethylhydantoin (170 mg, 1,1 äquiv.) behandelt. Die Mischung wurde am Rückfluß während 15 Minuten erwärmt, ge·-
kühlt, filtriert und das Lösungsmittel wurde verdampft, wobei man ein schwach—braunes Öl erhielt. Dieses öl in Xylol (5 ml) wurde
zu einer am Rückfluß siedenden Lösung aus Trimethylphosphit (0,6 ml) in Xylol (5 ml) gegeben. Die Lösung wurde am Rückfluß
während 1,5 Stunden erwärmt und die Lösungsmittel wurden bei vermindertem Druck (Ölpumpe) abgedampft. Versuche, die Mischung
durch Chromatographie an einer 76,1 cm mit 2 %—igem AgN0_-Silicagel
gepackten Säule aufzulösen (Verhältnis an Adsorbens zu Mischung 250 :1) ergab kein reines 5,7—Dien. Die präparative
Dünnschichtchromatographie an Silicagel mit AgNO- (10, 200 χ
χ 1 mm Platten, hergestellt durch Eintauchen von im Handel erhältlichen Platten in eine 2 %-ige AgIIO3-Lösung in Acetonitril und
Trocknen bei 65,60C = 15O°F mit Luft während 1,5 Stunden) ergab
das Titel-5,7-Dien (175 mg, 3O %) als stärker, polare Bande, die
unter UV nach zweimaliger Entwicklung der Platten mit 0,4 %■
MeOH-CHCl3 erkennbar war. Umlcristallisation aus wässrigem Methanol
ergab feine farblose ~dadeln, Fp 95 — IQl , dia sich bei der
weiteren Kristallisation nicht änderten. £x.j D — 24° (CKCl.-.)-.
lyse |
C
|
C33H
|
5O°6 |
H
|
9,
|
29.
|
ber.: |
C
|
73
|
,03
|
K
|
3, |
16. |
gef.: |
72 |
,84 |
|
|
|
|
V (Hu j öl) 1735 cm"" , bei 272 und 292 nnt) und eine Erhöhung
in der Absorption durch einen Faktor von ungefähr 1,9.
Das rohe Prävitamin vmrde bei 75° während 2 Stunden in deoxygenierfcem
Isooctan (20 ml) erwärmt, v/obai während dieser Zeit die Ab-
409830/1083
sorption bei 26O - 265 nm pm 2O bis 25 % zugenommen hat
■(Isomerisierung zu dem Vitamin). Zu diesem Zeitpunkt'war die
Mischung noch im wesentlichen an t.l.c. homogen und die UV-Peaks
bei 274, 285 und 298 nm verblieben.
Das IsQoctan wurde bei vermindertem Druck· entfernt und das
entstehende schwach—braune Öl wurde in deoxygenierter 5 %-iger
methanolischer KOH (10 ml) bei Zimmertemperatur während 16 Std. hydrolysiert. Die Mischung wurde durch Verdünnen mit Wasser
und Extrahieren mit Äther aufgearbeitet, wobei man ein braunes Öl erhielt. Versuche, die Mischung an 8, 200 χ 200 χ 1 mm
Silicagel-Platten (entwickelt zweimal mit 6 %-igem MeOH-CHCl3)
aufzulösen, ergaben drei Hauptfraktionen mit R_-Werten von ungefähr
0,2, 0,4 und 0,6 in einem Verhältnis von ungefähr 2:2:1. Die am meisten polare Bande (die fast in zwei Banden geteilt
war) enthielt eine Mischung des Prävitamins und des Titelvitamins und zeigte eine einzige klare UV-Absorption mit Maxima bei
263 und Minima bei 227 nm.
Die Zwischenfraktion hatte UV-Iiaxima bei 273, 285 und 293 nrn
und zeigte ebenfalls eine beachtliche Absorption in dem 220 260 nm-Bereich und kann etwas teilweise acetyliertes Vitamin
und Prävitamin enthalten. Das IR-Spektrum.dieser Fraktion,
zeigte schwache Carbonylgruppen bei 1720 und 1740 cm . Die weitere Hydrolyse wie oben beschrieben ergab weitere 2 mg des
Titelvitamins.
Die wenigerpolaren Fraktionen zeigten UV-Peaks bei 275, 286
und 299 nin. und praktisch keine Absorption in dem Bereich von
220 - 260 nm und enthielten somit weder das gewünschte Vitamin • noch das.J'rävitartiin. -
Die Vitamin-Prävitamin-Mischung. (Fraktion I oben) wurde an
lO, 200 χ 200 χ 1 mm Silcagel-Platten erneut chromatographiert
und zweimal mit 5 &-iger HeOK-CKCl3 entwickelt. Man erhält
zwei dünne Bandenj die durch ungefähr 1 mm getrennt waren.
Die-sorgfältige Isolierung und Extraktion mit 8 ;i-igem MeOH-Äther
und das anschließende Waschen mit Wasser, Trocknen und
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Verdampfen ergab das Titelvitamin (12,5 mg, 18 % Umwandlung)
(weniger polare Bande) als farblosen Gummi. Versuche, es durch Lösen in einer geringen Menge an Äther und Verdünnen mit Pentan
zu krxstallisieren, ergaben zu Anfang eine Trübung und beim Abkühlen erhielt man ein öl". Wässriges Methanol ergab das gleiche
Endergebnis.
Das Txtelvitamin wurde als farbloses Pulver erhalten, indem man zu der Ätherlösung eine große Menge Pentan gab. Dieses hatte
einen Fp von 84 - 88° und (kJD + 29° (CHCl3).
Analyse |
C
|
C
|
27 |
H44°3 |
H
|
10,
|
65
|
ber.: |
C
|
|
77
|
,83
|
H |
10,
|
53. |
gef.: |
|
77 |
,84
|
|
|
|
|
λ-rnax. 264 (18000)'^min. 228'5 nrtl (1O1OO). V^ (CHCl3) 3650
(scharf), 3500 (breit) 1600 - 1650 cm. (NMR in D5 Aceton
6,20 (2 Protonen, AB Quartett, J = 11,5 Hz, H5 und H7), 5,30
und 4,85 (je 1 Proton, enges Multiplett, 2Hlg), 1,13 und 0,5 7
(scharfe Singuletts) C26 27 und c^g Methylgruppen). Das Massenspektrum
zeigte M bei 416 und wechselseitigen Verlust von H„0 und CH3, dreimal (398, 383, 380, 365, 362, 347) und Fragmente
bei m/e 287 (Verlust der Seitenkette bedingt durch die Spaltung zwischen C17 und C2Q) und m/e 152 (Spaltung zwischen C7 und Cß)·
Während der Aufnahme des IR-Spektrums in Chloroform bemerkte man,
daß das Txtelvitamin zu krxstallisieren begann. Daher wurde es in einer geringen Menge Chloroform gelöst und in einigen Minuten
setzte es sich fast quantitativ in Form farbloser Prismen ab, Fp 106 - 112°.
Analyse |
C |
27H44 |
O5 . |
ΓΐΤΤ/ΤΙ |
3 |
8, |
46 |
ber.: |
C |
62, |
74 |
H |
8, |
48 |
gef.: |
C |
62, |
19 |
H |
|
26* (1000O)1I0111 228,5 mn (9900).
Das Massenspektrum zeigte M+ bei 416, 3291 (der berechnete
Wert für σ?7Η44Ο3 t)e'träS'fc 416,3290) und außerdem ein Fragment
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bei m/e = 83/85, das dem CHCl,, der Kristallisation zugeschrieben
wurde.
Die polare Bande aus den obigen Präparatplatten ergab das
Provitamin (5,5 mg), 8 °/o Umwandlung, /L _ 260 nm, das einen
Buckel bei 250 nm zeigte. Weiteres Vitamin konnte durch Erhitzen des Provitamins in Isooctan (siehe oben) erhalten
werden.
Beispiel 10
Ia4 3ß-Diac etoxi-cholesta-»5,7-dien
0,25 g la-OH-Cholesterin-diacetat in 10 ml Hexan,
die 0,2 g Dimethy.l-dibrom-hydantoin enthielten, wurden unter Rückfluß 15 Minuten erhitzt, gekühlt, filtriert und das PiI-trat
zu einem hell gelben Öl konzentriert, das in 4 ml Xylol gelöst und tropfenweise zu einer Lösung von 6 ml Trimethylbromphosphit
in 5 ml Xylol, die bei Rückflußtemperatur gehalten wurde, zugegeben. Das Erhitzen wurde 1 1/2 Stunden
unter Argon fortgesetzt. Das Gemisch wurde dann unter vermindertem Druck konzentriert und das Produkt wurde auf mit
Silbernitrat impr^niertem Silieage'l-Platten abgetrennt.
Die Kristallisation aus Methanol ergab 130 mg Produkt (34 fi
der Theorie), Schmelzpunkt: 1190C Ca]33(CHCl5)- 31°.
Iy se |
C |
31 48 |
°4 |
H |
9, |
98 |
ber.: |
C |
76, |
81 |
H |
9, |
99 |
gef.: |
C |
76, |
75 |
|
|
|
. (lther) 262 (8300); 271 (11800); 282 (12700);
294 nm (7500).
NMR: 4,97 (schmales Multiplett, H1), 4,6 - 5,2 (breites MuI-tiplett,
H5), 5,2 - 5,75 (doppelte Doubletisweiter mit
H6 und Ηγ gekuppelt), 2,02 und 2,07 (Singuletts, Acetate).
Die direkte Acetylierung des in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Dien-diols ergab das Diacetat mit den gleichen
physikalischen Eigenschaften.
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