DE238841C - - Google Patents

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DE238841C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/02General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes
    • D06P1/12General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes prepared in situ

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVe 238841 -KLASSE Sn, GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Oktober 1910 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Anwendung der 2 · ι - Naphtolcarbonsäure in der Zeugdruckerei und Färberei.
Aus den Veröffentlichungen von Nietzki und Guitermann (Berichte 20, 1274) ist bekannt, daß diese Carbonsäure bei Einwirkung von Diazoverbindungen die Carboxylgruppe abspaltet und in Derivate des ß-Naphtols übergeht. Aus diesem Grunde ist diese 2 · 1-Naphtolcarbonsäure für die Herstellung von Farbstoffen ohne Verwendung geblieben.
Für den Zeugdruck jedoch stellt die Anwendung dieser Carbonsäure gegenüber dem bisher verwendeten ß-Napthol einen erhebliehen technischen Fortschritt dar, weil erstens die mit ihr erzeugten Farblacke mit den aus ß-Naphtol erhaltenen identisch sind, welche bekanntlich infolge ihrer vorzüglichen Echtheitseigenschaften vielseitige Verwendung finden, und zweitens diese 2 · 1 - Naphtolcarbonsäure gegenüber ß-Naphtol folgende Vorteile besitzt :■■'■■ ■
Die Beständigkeit und absolute Nichtflüchtigkeit der Alkalisalze beim Trocknen sowohl wie beim Dämpfen; Mie Eigenschaft, Monoalkalisalze zu bilden; in Alkalicarbonaten sowohl wie auch in Ammoniak löslich zu sein; mit Schwermetallsalzen, wie z. B. Zink-, Blei-, Bariumsalzen usw., unlösliche Fällungen einzugehen und trotzdem in allen diesen Formen beim Ausfärben mit Diazoniumsalzen mit derselben Leichtigkeit wie unsubstituiertes ß-Naphtol zu kuppeln.
ß-Naphtol dagegen hat bekanntlich den Nachteil, als freie Verbindung sowohl wie auch als Salz flüchtig zu sein und bei sämtlichen Anwendungen, die ein scharfes; Trocknen bzw.' Dämpfen erfordern, kaum überwindbare Schwierigkeiten zu bereiten.
Durch die Patentschrift 204702, Kl. 8m, ist bekannt geworden, ß-Naphtolazofarbstoffe aus 2 - Naphtol -1 - sulfosäure dadurch zu erzeugen, daß ihre Salze mit den Nitrosaminen primärer Basen auf der Faser zusammengebracht, dann getrocknet und gedämpft oder nur getrocknet werden.
Auf diese besondere Anwendung ist die technisch in reinem Zustande schwer herstellbare 2-Naphtol-1-sulfosäure beschränkt, weil diese Säure nur dann die für Textilzwecke wichtigen' ß-Näphtolazofarbstoffe' bildet; wenn sie, wie aus den Patentschriften 74688 und 204702 zu entnehmen ist, in einer konzentrierten sodaalkalischen Lösung des Mohonatriumsalzes zur Verwendung gebracht wird.
Arbeitet man nämlich in neutraler oder saurer Lösung, so geben die Diazoniumverbindungen mit der 2-Naphtol-1-sulfosäure keinen ß-Naphtolazofarbstoff, sondern schwer lösliche und verhältnismäßig beständige Diazosalze, wie dieses aus der Patentschrift 93305 ersichtlich ist.
Die nach dem Verfahren der Patentschrift 204702 selbst unter Anwendung von Magnesiumsalzen hergestellte Druckfarbe hat aber den schwerwiegenden Nachteil, wenig haltbar zu sein, was schon in der Patentschrift für die Alkalisalze zugegeben wird, und bedingt ein umständliches Arbeiten. Diese Übelstände werden bei den mit der 2 · 1 - Naphtolcarbonsäure hergestellten Druckfarben umgangen.
Außerdem zeigt die 2 · i-Naphtolcarbonsäure den erheblichen Vorteil, unter allen für die Druckerei und Färberei in Betracht kommenden Umständen in neutraler, saurer und alkalischer Lösung mit den Diazosalzen ß-Naphtolazofarbstoffe zu bilden.
Die Verwendung der 2 · 1 - Naphtolcarbonsäure hat sich in folgenden Fällen praktisch bewährt:
1. Beim Aufdruck von Küpenfarbstoffen auf mit 2 · ι - Naphtolcarbonsäure vorbereitetem Gewebe zwecks Erzeugung von mehrfarbigen Effekten auf rotem Grunde. Zur Fixierung der Küpenfarbstoffe ist ein Dämpfen während einiger Minuten in feuchtem Dampfe unbedingt nötig. Dieses hält bekanntlich ß-Naphtol nicht aus.
2. Beim Aufdruck von tanninhaltigen Farben auf mit 2 · ι - Naphtolcarbonsäure geklotztem Stoff mit nachfolgendem Dämpfen bzw. scharfem Trocknen zum Fixieren des Farbstoffes und Ausfärben im üblichen Diazobade.
3. Beim Aufdruck von Chromfarbstoffen (Leukoverbindungen von Gallocyanin-, Triphenylmethanfarbstoffen usw.) auf mit 2 · 1-Naphtolcarbonsäure geklotzter Ware, wobei zur Entwicklung der Chromlacke ein längeres Dämpfen erforderlich ist; hierauf erfolgt das Ausfärben im Diazobade.
4. Bei der Erzeugung des Blaurotartikels mittels Dianisidins, bei welcher zur Zerstörung der überschüssigen, noch kupplungsfähigen 2 · ι - Naphtolcarbonsäure durch Persulfat ein kurzes Dämpfen von Vorteil ist.
5. Bei der Erzeugung von Nitrosaminrot nach dem Ein bad verfahren auf weißem, unvorbereitetem Gewebe. Durch die Vereinigung der 2 · i-Naphtolcarbonsäure mit den verschiedenen Nitrosaminen (p-Nitranilin, p-Nitroanisidin usw.) ist dieses Einbadverfahren leicht ausführbar und zeichnet sich durch die hervorragende Beständigkeit der Druckfarben und die gleichmäßige Ware aus.
6. Beim Aufdruck von gewöhnlichem Anilinschwarz auf mit 2 · ι - Naphtolcarbonsäure (Mononatrium bzw. Ammoniumsalz) geklotzter Ware, z. B. zur Erzeugung des Schwarzrotartikels. jS-naphtolierte Ware erfordert bekanntlich Anilinschwarzfarben von besonderer Zusammensetzung.
Diese Anwendungen der 2 · i-Naphtolcarbonsäure in der Zeugdruckerei und Färberei wer- x den durch folgende Beispiele erläutert:
Klotzung A. 17 bis 20 g 2 · 1 - Naphtolcarbonsäure, 24 bis 27 g Natronlauge 36 ° Be., 60 g Ricinusseife 45 prozentig, 200 g heißes Wasser, mit kaltem Wasser auf 1 1 Bad stellen.
Klotzung B. 17 bis 20 g 2 · 1 - Naphtolcarbonsäure, 24 bis 27 g Natronlauge 3$° Be., 60 g Ricinusseife 45 prozentig, 200 g heißes Wasser, 3 g Brechweinstein, 100 g Wasser, 3 g Natronlauge 36 ° Be., mit kai tem. Wasser auf ι 1 Bad stellen.
Klotzung C. 20 g 2 · i-Naphtolcarbonsäure, 6 g Soda calc, 200 g Wasser, 35 g Ricinusseife 45 prozentig, mit kaltem Wasser auf 1 1 Bad stellen.
i. Beispiel.
200 g Brillantindigo B 20 Prozent Teig (B. A. S.F.), 75 g Rongalit C, 50 g Glycerin, 675 g alkalische Verdickung.
Diese Druckfarbe wird auf die mit dem Bade A vorbereitete Ware gedruckt, in luftfreiem Mather-Platt während 4 bis 5 Minuten in feuchtem Dampfe gedämpft und hierauf im üblichen Bade von Diazo-p-nitrobenzol, welchem 10 g Natriumbichromat zugefügt werden, rot ausgefärbt.
2. Beispiel.
Auf die Klotzung B wird folgende Farbe aufgedruckt:
35 g Modernviolett Pulver (Durand & Huguenin, Basel), 150 g heißes Wasser, 50 g Acetin V1, 10 g Rongalit C, 500 g saure Stärke-Tragantverdickung kalt, 100 g Tannin, 120 g Wasser, 20 g Chromacetat 190Be.
Nach dem Trocknen wird während 4 bis 5 Minuten gedämpft und wie beim ersten Beispiel die Ware fertiggestellt.
3. Beispiel.
85 g Nitrosamin B Teig (B. A. S. F.), 6 g Natronlauge 36 ° Be., 525 g Tragant Y10 oder Stärke-Tragantverdickung, 25 g Ricinusseife 45 prozentig, 20 g 2 · 1 - Naphtolcarbonsäure, 56 g Natronlauge 21 ° Be. (15 prozentig), 8 g Natriumaluminat 35 ° Be.
Nach dem Aufdruck auf weißer Ware wird getrocknet, einige Stunden liegen gelassen oder während 1 Minute durch den Mather-Platt gezogen, mit 5 g Salzsäure 18 ° Be. auf das Liter Wasser gesäuert, gut gespült, geseift, gewaschen und getrocknet.
4. Beispiel.
Aufdruck von folgendem Schwarz auf mit Klotzung C vorbereiteter Ware:
11 kg Maisstärke, 7V2 kg gebrannte Stärke, 96 1 Wasser, 4 kg Natriumchlorat, 720 g Ani-
linöl, kochen und 12 kg Anilinsalz hinzufügen, auf ι 1 Farbe 30 g Schwefelkupferteig.
Man trocknet und dämpft im Mather-Platt und färbt wie unter Beispiel 1 angegeben aus, oder aber dieses Schwarz wird neben Eisrot und Passerfarben gedruckt, gedämpft, gewaschen, geseift und getrocknet.
Ähnliche Anwendungen, wie sie in den Ausführungsbeispielen erläutert werden, lassen sich noch beliebig vermehren. Auch kann hierzu statt reiner 2 · 1 - Naphtolcarbonsäure diese in Verbindung mit anderen Phenolen, besonders ß-Naphtol, 2 •3-Naphtolcarbonsäure, F-Säure usw. verwendet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Erzeugung der gewöhnlich mit ß-Naphtol hergestellten Färbungen beim Bedrucken und Färben von Geweben, gekennzeichnet durch die Anwendung der 2 · i-Naphtolcarbonsäure allein oder in Verbindung mit anderen Phenolen nach dem Ein- oder Mehrbadverfahren.
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