DE2366404C2 - Mehrfachpipette - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Mehrfachpipette mit einem Handgriffteil und einem Kolbenteil, bei der an den unteren Enden der Pipetten-Zylinder als Flüssigkeitsbehälter lösbar angeordnete Spitzen vorgesehen sind.

Bei den bisher bekannten Mehrfachpipetten der vorgenannten Art wurden die lösbar angeordneten Spitzen einzeln in entsprechende Aufnahmeöffnungen eingesetzt und dort befestigt Diese Arbeit ist außerordentlich zeitaufwendig und auch mit dem Nachteil behaftet, daß beim Einsetzen der weiteren Spitzen die schon bisher eingesetzten Spitzen wieder aus ihrer Lage verschoben werden, so daß es in unkontrollierbarer Weise zu Undichtigkeiten kommen kann.

Aufgabe der Erfindung ist die Beseitigung des vorgenannten Nachteiles und die Schaffung einer neuartigen Spitzenbefestigung, die einfacher und schneller durchführbar ist und bei der auch dafür gesorgt ist, daß die Abdichtungskräfte an den einzelnen Spitzen und ihren zugehörigen Aufnahmeöffnungen gleich groß werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Spitzen in oder an einer Tragplatte befestigt sind, welche ein gleichzeitiges Austauschen über eine Fassung ermöglicht, die mit einem Gewinde am Gehäuse befestigt ist, wobei die Spitzen mit Hilfe eines hülsenartigen Ansatzes mit geringem Spiel geführt sind und die Ansätze an ihren Basen Dichtungen tragen, über die die Spitzen luftdicht mit den Pipettenzylindern verbindbar sind.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Mehrfachpipette wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 eine in Längsrichtung teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Mehrfachpipette mit besonderen Führungsmitteln für die Spitzen und

F i g. 2 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie B-B der F ig. 1.

Die Mehrfachpipette besteht aus zwei nach ihren Funktionen getrennten Teilen, nämlich einem Handgriffteil und einem Kolbenteil.

Zum Handgriffteil gehören eine nach dem Prinzip einer Mikrometerschraube arbeitende Einstellvorrichtung und ein von einer Betätigungsstange 2 getragener Druckknopf 1, dessen Bewegung auf einen für alle Kolben gemeinsamen Kolbenbeweger 14 übertragen wird.

Die Außenfläche des hülsenartigen Gehäuses 3 trägt ein Gewinde mit einer bestimmten Steigung, die dem Gewinde an der Innenfläche einer Einstellhülse 4 entspricht Auf der Außenfläche des Gehäuses 3 befindet sich eine Axialskala. Die Innenfläche einer Verriegelungshülse 5 trägt ebenfalls ein Gewinde, das dem Gewinde des Gehäuses 3 entspricht Zwischen der Einstellhülse und der Verriegelungshülse 5 befindet sich ein gewindeloser transparenter Ring 6, welcher mit geringem Spiel gegenüber dem Gehäuse 3 bewegbar ist Am unteren Ende der Einstellhülse 4 befindet sich ein Skalenring 7 mit einer kreisförmigen Skala. Die Axialskala des Gehäuses 3 und der Skalenring 7, der an der Einstellhülse befestigt ist sorgen gemeinsam nach dem Mikrometerschraubenprinzip dafür, daß man die Relativlage zwischen Gehäuse 3 und Einstellhülse 4 linear und stufenlos verändern kann, um dann diese Einstellung an den zwei Skalen abzulesen.

Am oberen Ende der Einstellhülse 4 befindet sich eine axial verschiebliche Buchse 9, die die Betätigungsstange 2 des Druckknopfes 1 umgibt Die Buchse 9 wird von einer Schraubenfeder 11 zwischen der Buchse 9 und einem Widerlagerring in Richtung auf die obere Stellung beaufschlagt
Die Stange 12 des Kolbenbewegers 14 für die Kolben 17 erstreckt sich in Längsrichtung innerhalb des Gehäuses 3. Die Stange 12 wird mit einer Schraubenfeder 13 in der oberen Lage gehalten und damit auch in gleicher Richtung wie die Betätigungsstange 2 beaufschlagt die an der Stange 12 anliegt und so in der oberen Lage gehalten wird. Der Handgriff teil ist über ein Gewinde mit dem oberen Gehäuse 15 des Kolbenteiles verbunden.

Die stufenlos und linear bedienbare Mikrometerschraubenskala der Mehrfachpipette, zu der die Kreisskala 7 an der Einstellhülse 4 und die Axialskala des Gehäuses 3 gehören, wird mit Hilfe der Schraubhülse 30 geeicht, wenn man die Mehrfachpipette zusammensetzt. Durch Drehen der Schraubhülse 30 in Uhrzeigerrichtung oder in Gegenuhrzeigerrichtung verschiebt sich die Buchse 9 in axialer Richtung. Das von den Spitzen 29, welche als Flüssigkeitsbehälter dienen, aufgenommene Flüssigkeitsvolumen entspricht dem Abstand a. Dieses Volumen kann man unmittelbar an der Mikrometerschraubenskala ablesen.

Zum Kolbenteil gehört das flache obere Gehäuse 15 und ein an der Unterseite des oberen Gehäuses 15 befestigtes Zylindergehäuse 16. Der für alle Kolben gemeinsam vorgesehene axial bewegliche Kolbenbeweger 14 befindet sich innerhalb des Gehäuses und ist mit der Stange 12 verschraubt.

Die Kolben 17 sind mit dem Kolbenbeweger 14 über ein gemeinsames Verbindungsstück 18 verbunden.

Zwischen den oberen Enden der Kolben 17 und dem Verbindungsstück 18 ist ein Spiel vorgesehen, so daß die Kolben 17 möglichst reibungsarm sich in den Zylindern 20 bewegen können, die innerhalb des Zylindergehäuses 16 angeordnet sind. Eine Axialbewegung der Kolben gegenüber dem Kolbenbeweger 14 wird mit Federn 21 verhindert. Die Federkraft der Feder 21 ist größer als die Reibungskraft zwischen einem Kolben 17 und den O-Ringen 24 am unteren Ende des Kolbens.

Die Kolben 17 erstrecken sich in paralleler Ausrichtung in die Zylinder 20 hinein, die im Zylindergehäuse 16 vorgesehen sind. Die O-Ringdichtungen 24 der Kolben 17 befinden sich an den oberen Enden der Zylinder 20. Die Andrückkraft eines Widerlagers 25 oberhalb der O-Ringe 24 kann über Federn mit Schraubbolzen verstellbar sein, so daß sich die Abdichtkraft der O-Ringe

an den Kolben verändern läßt.

Als Verlängerungen der parallelen Zylinder 20 sind hülsenartige Ansätze 28 vorgesehen, an .velche man durch Aufpressen auswechselbare Plastikspitzen 29 aufsetzen kann, die beim Pipettieren als Flüssigkeitsbehälter dienen. Diese Spitzen 29 sind so ausgebildet, daß man sie in der Tragplatte 32 befestigen oder in deren öffnungen einpressen kann. Diese Tragplatte mit den dort angebrachten Spitzen wird mit der Mehrfachpipette so verbunden, daß die hülsenartigen Ansätze 28, die als Zylinder 20 oder Zylinderansätze für die Kolben 17 dienen, mit geringem Spiel innerhalb der Spitzen 29 der Tragplatte 22 liegen. Auf diese Weise ist jede Spitze 29 auf die Lage des zugehörigen Zylinders 20 ausgerichtet. An der Basis eines jeden hülsenartigen Ansatzes 28 kann eine Abdichtung, beispielsweise ein O-Ring 31, vorgesehen sein. Die Tragplatte 32 ist mit einer Fassung 33 an das Gehäuse 16 anschraubbar. Durch diesen axialen Andruck werden die Spitzen 29 in der Tragplatte 32 dank der O-Ringe 31 luftdicht an die Ansätze 28 angeschlossen. Die Mehrfachpipette ist nun gebrauchsfähig. Gleichgroße, zu übertragende Flüssigkeitsvolumen, können nun mit Hilfe der Kolben 17 in jede einzelne Spitze angesaugt werden. Alle Spitzen 29 lassen sich gleichzeitig zusammen mit der Tragplatte abnehmen, wenn man die Fassung 33 abschraubt, um eine andere Tragplatte mit sauberen Spitzen gegen die bisher verwendeten Teile auszutauschen.

Mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Mehrfachpipette können gleichzeitig mehrere gleichgroße Flüssigkeitsvolumina übertragen werden. Die Mehrfachpipette gemäß F i g. 1 enthält neun Spitzen 29, die jeweils gleich weit voneinander entfernt sind und die Möglichkeit geben, an jeder Spitze gleiche Flüssigkeitsvolumen zu übertragen.

Der Aufbau der Mehrfachpipette ist so gewählt, daß in einfachster Weise eine Einhandbetätigung möglich ist. Der Druckknopf 1 wird in die Buchse 9 so weit hineingedrückt, wie es dem primären Hub a entspricht Nun kann die Mehrfachpipette gefüllt werden. Die Spitzen 29 der Mehrfachpipette werden etwa 1 cm unter den Flüssigkeitsspiegel eingetaucht. Wenn man den Druckknopf 1 wieder losläßt, drückt die Feder 13 über die Stange 12 den Kolbenbeweger 14 mit den Kolben 17 in die obere Stellung. Durch den Unterdruck in den Zylindern 20 wird ein Flüssigkeitsvolumen an jeder einzelnen Spitze augesaugt, das dem Primärhub a entspricht.

Das Entleeren der Mehrfachpipette erfolgt durch Niederdrücken des Druckknopfes 1 über den Primärhub a. Nach diesem ersten Hub a wird anschließend weitergedrückt, bis man die Buchse 9 um den Sekundärhub b weiter nach innen bewegt hat. Auf diese Weise werden alle Spitzen vollständig entleert. Wenn man den Druckknopf losläßt, kehrt die Buchse 9 unter dem Einfluß der Feder 11 in die Ausgangsstellung zurück und es kehrt auch unter der Einwirkung der Feder 13 der Druckknopf in die obere Stellung zurück.

Die Mehrfachpipette kann man sehr einfach und schnell auf verschiedene Volumina einstellen, indem man die Länge des Primärhubes a verändert. Diese Hubverstellung erfolgt durch eine Verdrehung der Einstellhülse 4 gegenüber dem Gehäuse 3. Die Einstellhülse wird in einer gewünschten Stellung mit der Verriegelungshülse 5 festgesetzt, indem man die letztere fest gegen den transparenten Ring anschraubt. Es sollte auch noch erwähnt werden, daß die Anzahl der Spitzen der Mehrfachpipette nicht unbedingt neun zu betragen

hat; genau so gut können mehr oder weniger Spitzen zum Einsatz kommen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mehrfachpipette mit einem Handgriffteil und einem Kolbenteil, bei der an den unteren Enden der Pipettenzylinder als Flüssigkeitsbehälter lösbar angeordnete Spitzen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen (29) in oder an einer Tragplatte (32) befestigt sind, welche ein gleichzeitiges Austauschen über eine Fassung (33) ermöglicht, die mit einem Gewinde am Gehäuse (16) befestigt ist, wobei die Spitzen (29) mit Hilfe eines hülsenartigen Ansatzes (28) mit geringem Spiel geführt sind und die Ansätze (28) an ihren Basen Dichtungen (31) tragen, über die die Spitzen (29) luftdicht mit den Pipettenzylindern (20) verbindbar sind.