DE2362658C3 - Verfahren zum Herstellen von Stahlblech mit hervorragender Preßverformbarkeit - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Stahlblech mit hervorragender PreßverformbarkeitInfo
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Description
Nb%
Zr%
7,6
größer als der Prozentgehalt des Kohlenstoffs in dem Stahl ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Endtemperatur beim Warmwalzen bei 7500C oder tiefer liegt und das Blech nach dem
Warmwalzen rekristallisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzgrad bei der Verformung
unter 8000C wenigstens 40% der Stärke des Materials bei 800C C beträgt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Endwalztemperatur 400 bis
750° C beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rekristallisation
bei einer Temperatur zwischen der Rekristallisationstemperatur und dem As-Umwandlungspunkt
erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Rekristallisieren
durch Kastenglühen, Glühen im offenen Bund oder kontinuierliches Glühen erfolgt.
6. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche auf einen Stahl, der
nicht mehr als 0,03% C, 0,1 bis 03% Mn und 0,01 bis
0,15% Al enthält.
7. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 2—6 auf einen beruhigten Stahl, der
zusätzlich zu den in Anspruch 1 genannten Elementen wenigstens eines der folgenden Elemente
in einer Menge von jeweils nicht mehr als 0,15% P, 0,10% W, 0,10% Mo, 0,3% Cr, 03% Cu und 0,4% Si
enthält.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Stahlblech mit hervorragender Preßverformbarkeit
aus einem beruhigten Stahl mit einem Gehalt von nicht mehr als 0,10% C, 0,05 bis 1,0% Mn, 0,005 bis 0,15% Al
sowie wenigstens einem der Metalle Ti, Nb und Zr, Rest
Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, wobei die Summe von
Ti%
4
Nb %
7,8
Zr %
7.6
größer als der Prozentgehalt des Kohlenstoffs in dem Stahl ist.
Eine der wichtigsten Eigenschaften für Stahlbleche zur Verwendung für komplizierte Preßverformungen ist
die Tiefziehfälligkeit. Diese Eigenschaft ist um so besser, je größer die Anzahl der |111 (-Ebenen parallel zur
Oberfläche des Stahlblechs oder je geringer die Zahl der |100|-Ebenen ist. Dies kann mittels des Rankford-Werts
oder des Fukul-Versuches (Conical-Cup-Test) bewertet
werden.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zum Herstellen eines kaltgewalzten Stahlblechs mit hervorragender
Tiefziehfähigkeit bekannt Beispielsweise ist ein derartiges Verfahren zum Herstellen eines kaltgewalzten
Stahlblechs aus aluminiumberuhigtem oder titanhaltigem Stahl in der US-PS 35 22110 beschrieben.
Derartige Stahlbleche mit guter Tiefziehbarkeit wurden
ίο jedoch nur durch Anlassen des warmgewalzten
Stahlbands nach dem Kaltwalzen hergestellt
Es sind ferner bereits verschiedene Versuche unternommen worden, ein warmgewalztes Stahlblech
mit guter Kaltverformbarkeit, insbesondere Tiefziehfä-
ij higkeit herzustellen, dessen Eigenschaften ebenso gut
wie diejenigen von kaltgewalztem Stahlblech sind. Diese Versuche führten jedoch aus folgenden Gründen
bisher nicht zum Erfolg:
zo welchem die hohe Dichte der jlll}-Ebenen durch das
Kaltwalzen und das anschließende Anlassen erzielt wird. Aus diesem Grund wird der Rankfort-Wert
(r-Wert), welcher ein Maß für die Tiefziehfähigkeit darstellt, ebenfalls groß, nämlich über 1,2.
Andererseits wird das Gefüge des Stahls bei warmgewalztem Stahlblech aufgrund dery-«-Umwandlung nach dem Warmwalzen zufällig. Aus diesem Grund
kann ein heißgewalztes Stahlblech mit einem r-Wert von über 1,0 auf diesem Weg nicht hergestellt werden.
Es ist derzeit allgemein üblich, das Warmwalzen über dem Aj-Umwandlungspunkt oder gewöhnlich über
86O0C bei derartigen Stahlblechen für Tiefziehzwecke durchzuführen. In diesem Fall ist jedoch die Tiefziehfähigkeit beträchtlich schlechter als bei kaltgewalztem
Stahlblech, da die axiale Dichte der (111 (-Ebenen parallel zur Oberfläche des Stahlblechs einen niedrigen
Wert in der Größenordnung von I aufweist und kristallographisch praktisch unter Zufallsbedingungen
angeordnet ist. In einem speziellen Fall kann ein
warmgewalztes Stahlblech mit geringer Streckgrenze
hergestellt werden, indem man die Endbearbeitungstempcratur auf etwa 8000C senkt. In diesem Fall wird
das Stahlblech weich, aber die axiale Dichte der Ebene (100) parallel zur Oberfläche ist beträchtlich erhöht und
aus diesem Grund wird die Tiefziehbarkeit des Stahls so schlecht, daß er nicht als Stahlblech für Tiefziehzwecke
verwendet werden kann. Aus diesem Grund eignet sich zum Tiefziehen nur ein kaltgewalzter Stahl, der mittels
des erstgenannten Verfahrens hergeste'lt werden kann.
so Der Nachteil von kaltgewalztem Stahl besteht jedoch darin, daß die Herstellungskosten aufgrund der
umständlichen Verfahrensstufen im Vergleich zu warmgewalztem Stahlblech hoch sind.
In neuerer Zeit wurden Untersuchungen zur Verbes
serung der Tiefziehfähigkeit ausgeführt, bei welchen
nach dem Warmwalzen eine Rekristallisationsbehandlung ohne Kaltwalzen erfolgt. Falls man eine hervorragende Tiefziehbarkeit durch Warmwalzen eines niedriggekohlten Stahls erzielen will, ist es unvermeidbar,
to die Endbearbeitungstemperatur auf 55O°C oder darunter zu senken, da die gewünschte Wirkung sonst nicht zu
erzielen ist.
Das Walzen bei derart niedriger Temperatur beeinträchtigt aber nicht nur die Produktionskapazität
f>5 stark, sondern erfordert auch eine Erhöhung des
Walzdrucks. Aufgrund dieser Tatsachen besteht Bedarf na«h einem Verfahren, bei welchem die Walztemperatur beim Warmwalzen möglichst stark erhöht werden
kann und trotzdem ein Stahlblech mit hervorragender
Tiefziehfähigkeit erhalten wird.
Es wurde nun gefunden, daß man einen Stahl mit hervorragender Tiefziehfähigkeit herstellen kann, wenn
man die Bestandteile des Stahls und die Bedingungen für das Warmwalzen des Materials auf einen bestimmten
Bereich begrenzt und das Warmwalzen und das anschließende Rekristallisieren ohne Kaltwalzen ausführt
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens zum Herstellen eines Stahls mit hervorragender
Preßverformbarkeit durch Warmwalzen bei niedrigen Temperaturen und anschließendes Rekristallisieren
ohne Kaltwalzen nach dem Warmwalzen.
Die Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß die Endtemperatur beim Warmwalzen bei 7500C oder
tiefer liegt und das Blech nach dem Warmwalzen rekristallisiert wird.
Chemische Zusammensetzung der Stähie
Gemäß einer weiteren Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der beruhigte Stahl zusätzlich
wenigstens eines der folgenden Elemente in den angegebenen Mengenverhältnissen enthalten; nicht
mehr als 0,15% P, nicht mehr als 0,10% W, nicht mehr
als 0,10% Mo, nicht mehr als 0,3% Cr, nicht mehr als 0,3% Cu und nicht mehr als 0,4% Si.
Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Versuchsergebnisse und dei Beispiele weiter erläutert:
Ein Barren der in der folgenden Tabelle I angegebenen chemischen Zusammensetzung wurde auf 12400C
erhitzt und hieraus ein Stahlblech mit einer Stärke von 2,7 mm unter den in Tabelle II aufgeführten Bedingungen
hergestellt Der im Fukui-Versuch ermittelte Durchmesser D0 der bis zum Eintritt des Bruches
tiefgezogenen konischen Ronde ist ebenfalls in Tabelle II aufgeführt
Si
Mn
Al
Tr
Ti Nb Zr
4 * 7,8 + 7.6
A 0,007 0,02 0,20 0,019 0,013 0,0051 B 0,054 0,01 0,31 0,018 0,012 0,0025
Λ: Erfindungsgemäß zu verwendender Stahl (vgl. Anspruch I).
Konischer Tassen-V/erl (mm) von Stahlblechen
0,004
0,034
0,034
0,0il
0,005
0,005
0,09
0,022
; 0,001
; 0,001
Bekannte
Verfahren
Verfahren
Erfindungsgemäße
Verfahren
Verfahren
llerstellungsbeuingungen | Wärmebehandlung nach dem | Ai*) < | mm) | B | r-Wert | B |
Warmwalz- | Warmwalzen | A | A | |||
endtempe- | ||||||
ratur | keine (650 C Haspeltemperatur) | 86,5 | 0,85 | |||
900 C | keine (700 C Haspeltemperatur) | 85,4 | 88,5 | 0,90 | 0,72 | |
820 C | 87,5 | 89,0 | 0,80 | 0,65 | ||
750 C | 85,0 | 88,1 | 0,91 | 0,60 | ||
700 C | Kastenglühen (4 Std. bei 700 C) | 80,3 | Erfin- | 87,1 | 1,01 | 0,63 |
600 C | 76,4 | dungs,- | 86,0 | 1,15 | 0,80 | |
500 C | 76,0 | gemäß | 80,2 | 1,23 | 0,95 | |
400 C | 75,5 | 1,34 | ||||
*) Bemerkungen: Rondenstärke: 2,7 mm. Stanzstück-Durchmesser beim Fukui-Versuch: 108 mm.
Wie sich aus Tabelle II ergibt, nimmt die Tiefziehfähigkeit ab, wenn eine geringere Warmwalzendtemperatur
als die übliche Warmwalzendtemperatur 9000C angewendet wird. Die Tiefziehfähigkeit nimmt aber
wieder zu, wenn die Warmwalzendtemperatur weiter gesenkt wird. Es ist dann offensichtlich, daß die
Tiefziehfähigkeit des Vergleichsstahls B gleich oder besser als bei einem bei 9000C bearbeiteten Stahlblech
wird, wenn die Endbearbeitungstemperatur auf etwa 5500C oder darunter gesenkt wird. Im Gegensatz hierzu
weist der erfindungsgemäß zu verwendende Stahl A, der bei einer Endwalztemperatur von 7500C oder
darunter warmgewalzt und dann angelassen wurde, eine Tiefziehbarfähigkeit auf, die besser als bei einem bei
9000C Endtemperatur gewalzten Stahlblech ist und die wesentlich höher als bei dem Stahl B bei gleicher
Endwalztemperatur ist.
Ai1S den nachfolgenden Untersuchungen ergibt sich,
daß zur Herstellung eines Stahlblechs mit derart hervorragender Tiefziehbarkeit die folgenden Bedingungen
eingehalten werden müssen:
Eine dieser Bedingungen beruht darauf, daß die chemische Zusammensetzung des Stahls aus einer
Kombination von Elementen bestehen muß, welche die Rekristallisationstemperatur des kaltgewalzten Mateto
rials erhöhen. Gleichzeitig muß nicht nur die Rekristallisationstemperatur erhöht werden, sondern es muß auch
eine Ausscheidung beim Warmwalzen erzielt werden, die sich zum Entwickeln der Axialdichte von (111 (-Ebenen
parallel zur Oberfläche des Stahlblechs während der Rekristallisationsbehandlung eignet.
Zu diesem Zweck soll der erfindungsgemäße Stahl folgende Zusammensetzung aufweisen: nicht mehr als
0.10% C: 0.05 bis 1.0% Mn; 0,005 bis 0,15% Al und
wenigstens eines der Elemente Ti, Nb oder Zr, wobei,
wenn eines dieser Elemente zugegeben wird,
Ti% . Nb % _H , Zr %
C% > 4, -c-%-
> 7.8 oder c%
7.6
sein muß. Falls Ti, Nb oder Zr gemeinsam zugegeben werden, werden die charakteristischen Eigenschaften
des Produkts stärker stabilisiert. Dann muß die folgende Ungleichung bei der prozentualen Zusammensetzung
des Stahls erfüllt sein:
Ti %
Nb %
7,8
7,8
Zr % 7,6
Gegebenenfalls sollen jeweils nicht mehr als 0,15% P,
0,10% W, 0,10% Mo, 0^% Cr, 03% Cu und 0,4% Si
allein oder in Kombination zugegeben werden.
Der Kohlenstoffgehalt soll bis zu 0,10% betragen. Falls der Kohlenstoffgehalt über 0,10% liegt, wird nicht
nur die Tiefziehfähigkeit beeinträchtigt, sondern es
müssen auch größere Mengen an Ti, Nb oder Zr zugegeben werden, wodurch die Kosten des Stahls
steigen. Ferner ist bei zunehmendem Kohlenstoffgehalt eine Erhöhung der Glühtemperatur zur Auflösung von
TiC, NbC oder ZrC erforderlich und der Wirkungsgrad beim Warmwalzen wird stark herabgesetzt. Aus diesem
Grund soll der Kohlenstoffgehalt vorzugsweise 0,03% oder weniger betragen, falls keine höhere Festigkeit des
Bleches verlangt wird. Die Tiefziehfähigkeit wird ferner verbessert, wenn der Kohlenstoffgehalt mittels einer
Vakuumentgasungsbehandlung und dergleichen auf 0,02% oder weniger gesenkt wird.
Mn ist in einer Menge von wenigstens 0,05%, vorzugsweise von wenigstens 0,1%, zum Zweckt der
Desoxidation und Verhinderung der Warmrißneigung erforderlich. Die Tiefziehfähigkeit verringert sich
jedoch, falls die Menge an Mn mehr als 1,0% beträgt. Falls keine starke Beanspruchung der Festigkeit des
Stahlblechs zu erwarten ist, soll der Mangangehalt vorzugsweise 0,5% oder weniger im Hinblick auf die
bessere Tiefziehbarkeit betragen.
Al ist in einer Menge von wenigstens 0,005%, vorzugsweise wenigstens 0,01%, zur Desoxidation
erforderlich. Falls der Aluminiumgehalt jedoch mehr als 0,15% beträgt, werden hierdurch die Reinheit des Stahls
und der Oberflächenzustand verschlechtert.
P dient sowohl zur Verbesserung der Korrosionsfestigkeit gegen Witterungseinflüsse als auch zur Verbesserung
der Tiefziehfäliigkeit und kann in einer Menge
von 0,15% oder weniger zugegeben werden, da eine größere Menge als 0,i5% eine Härtung des Stahls
bewirkt.
W und Mo verbessern die Tiefziehfähigkeit. Der Anteil an W und Mo kann bis zu 0,10% betragen, da eine
größere Menge als 0,10% praktisch keinen weiteren Vorteil bringt.
Cr und Cu verbessern die Korrosionsbeständigkeit gegen Witterungseinflüsse. Der Gehalt an Cr und Cu
kann bis zu je 0,3% betragen, da durch größere Mengen praktisch keine weitere Wirkung erzielt wird.
Der Gehalt an Si kann bis zu 0,4% betragen. Falls er höher als 0,4% liegt, wird die Verformbarkeit des
Materials beeinträchtigt.
Zusätzlich zu den obengenannten Bedingungen für
die Zusammensetzung des Stahls müssen die Walzbo dingungen eingehalu.ii werden. Um in wirksamer Weise
fein verteilte Ausscheidungen von TiC, NbC bzw. ZrC zu erzielen, die zur Erhöhung der Rekristallisationstenv
peratur und zu einer für die Tiefziehfähigkeit erwünschten Struktur bei der Rekristallisationsbehandlung nach
dem Warmwalzen führen und um eine Kaltverformung in dem gewalzten Material beizubehalten, muß die
Endverformungstemperatur auf 7500C oder darunter gehalten werden. Falls sie über 7500C liegt, ist die
Tiefziehfähigkeit des Stahlblechs, selbst bei anschließender Rekristallisationsbehandlung, geringer als bei einem
ig warmgewalzten Stehlblech, das in üblicher Weise über dem A3-Umwandlungspunkt endgewalzt wurde. Mit
sinkender Endwalztemperatur wird die Tiefziehfähigkeit verbessert, wie aus Tabelle II ersichtlich ist
Vorzugsweise soll also die Endverformungstemperatur möglichst niedrig liegen. Eine Endwalztemperatur unter
4000C ist aber praktisch nicht anwendbar, da der Verformungswiderstand des Stahlblechs derartig stark
ansteigt, daß der Walzdruck größer gemacht werden muß, ohne daß eine bessere Tiefziehfähigkeit erzielt
ίο wird. Zusätzlich zur Regelung i":d Begrenzung der
Endwalztemperatur wird die Tiefziehfähigkeit weiter
verbessert, falls die Gesamtreduktion unter 800° C 40%
oder mehr der Stärke des Materials bei 800° C beträgt.
Bei dem kontinuierlichen Endwalzen wird durch Begrenzung der Endwalztemperatur auf 7500C oder
darunter eine bessere Tiefziehfähigkeit des Stahlblechs als bei dem herkömmlichen Verfahren erzielt, bei
welchem das Walzen bei einer Temperatur über dem Aj-Umwandlungspunkt ausgeführt wird.
Bei der Erfindung erfolgt nach dem oben beschriebenen Walzen eine Rekristallisationsbehandlung, um die in
dem gewalzten Material vorhandene Verformung aufzuheben und die axiale Dichte der (lil)-Ebenen
parallel zur Oberfläche des Stahls zu bewirken, die für
die Tiefziehfähigkeit wichtig ist. Diese Rekristallisationsbehandlung
wird durch Erhitzen auf Temperaturen zwischen der Rekristallisationstemperatur und dem
A3-Umwandlungspunkt ausgeführt, beispielsweise durch Kastenglühen, Glühen in offenem Bund, kontinuierliches
Glühen etc. Falls diese Glühung unter der Rekristallisationstemperatur ausgeführt wird, wird nicht
nur die Verformung nicht vollständig aufgehoben, sondern es wird auch keine für die Tiefziehfähigkeit
erwünschte Gefügestruktur erzielt. Wenn das Anlassen ferner über dem A3-Umwandlungspunkt ausgeführt
wird, so erhält man praktisch eine Umwandlungsstruktur, die eine geringere Tiefziehfähigkeit zur Folge hat.
Ein Stahl der in Tabelle 111 aufgeführten chemischen
Zusammensetzung wurde in einem Konverter geschmolzen und dann in an sich bekannter Weise zu
einem Barren verarbeitet. Der Barren wurde auf etwa 12000C erhitzt und dann in einem kontinuierlichen
Warmwalzwerk bei drei verschiedenen Endwalztemperaturen von 55O0C, 6500C und 74O0C warmgewalzt,
anschließend mit Wasser gekühlt und dann gehaspelt. Danach wurde vier Stunden lang ein Kastenglühen bei
7000C oder eic 5 Minuten dauerndes kontinuierliches
(.0 Glühen bei 85O0C ausgeführt. Der D0-Wert und die
axiale Dichte der JHI)- und jiOÖ}-Ebenen parallel zur
Oberfläche bei dem oben beschriebenen Stahlblech und einem gleichen Stahlblech, das bei einer üblichen
Endwalztemperatur von 9000C warmgewalzt wurde, sind in Tabelle IY bzw. Tabelle V aufgeführt. Die Stärke
des Stahlblechs betrug in jedem Fall 2,7 mm.
Wie sich aus Tabelle IV ergibt, weist das erfindungsgemäße
Stahlblech eine große axiale Dichte der
(111|-Ebcnen und eine hervorragende Tiefziehfähigkeit im Vergleich mit dem Stand der Technik auf. Diese
Tiefziehfähigkeit ist vergleichbar mit derjenigen von kaltgewalztem Stahlblech.
Libelle III
( !lcmische /usiimmcnscl/ιιημ des bei dem Beispiel verwendeten Sliihls
Mn
I'
\ crylc:ehssl;ihl C | 0.062 | o.oi | ο.;·6 | 0.01 I | 0.013 | (I.(K)24 | 0,0.10 | (UH)S |
I r!indun.i!Ni!em,il!er I) | (I.IHIX | 0.112 | o.;'7 | 0.(KW | 0.009 | 0.0051 | (U K15 | 0.026 |
St.ilil * ι | 0.0(1" | (1.(1 > | 0.20 | 0,019 | 0,010 | O.(H)62 | 0.006 | 0.0IX |
I | I)I)(IX | 0.02 | OJ 2 | 0,012 | 0.007 | (UK)S 2 | 0.006 | 0,024 |
(, | 0.01 ^ | ().(>'> | 0.19 | 0.015 | 0.013 | 0.(HM1J | (UH)S | 0.01 s |
Il | 0.0OS | 0.02 | O.X 2 | 0.017 | 0.012 | (UHMJ | 0,(H)5 | 0.074 |
I | o.oio | 0.02 | (1.17 | 0.013 | 0.012 | (UHMI | 0,005 | 0.032 |
.1 | 0.007 | 0.02 | 11.21 | 0.074 | 0.0OX | 0.0037 | O.(M)(i | 0.029 |
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I | rfindungs- | Kastenkli'hen 7(X) C : 4 Std. |
X7.6 X6.4 |
77 2 75.0 |
77.Ο 74.3 |
77.1 74.8 |
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78,3 76.4 |
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75,9 73.9 |
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I·' ndwal; | Wärmebehandlung | keine | Starke der | Köntgcnslrahlr | cllcMiin ( - | i„ale l.ichte | ) | 1.2/1.1 | |
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650 C | 2.0/1.9 | 7.0/1.0 | ·)/*) | Μ/Ί | |||||
irntiuuiigs- | 550 ( | 2.6/1.6 | 7.5/1.0 | *)/*) | ')/") | ||||
Verl'ahren | 740 C | 1.7/3.3 | 2.1/1.2 | >)/') | ')/') | ||||
650 ( | 2.1/1.8 | 7.4/1.1 | *)/*) | *)/*) | |||||
550 (' | 2.5/1.4 | 7.4/1.0 | *)/*) | ||||||
Ί Nicht gemessen.
Hineile V (l'orlsel/ung)
lud ;il/- lemperalur |
Wiirmcr.chanilliinp nach dom Walzen |
r-Werle Vcrgleichs- stahl |
!'!rllnilungsgein | aller Stahl |
( | I) | i: | ||
WO C | 0.86 | 0,87 | 0.85 | |
740 C 1 650 C i 550 C I |
Kastenglühc-n, 4 Std. bei 700 C |
0,67 0,63 0,75 |
0.90 1,05 1.17 |
0.91 1.02 1.05 |
740 C I 650 C |
Kontinuierliches Glühen. 5 Min. bei |
0.63 0.60 |
0,89 1.00 |
0.87 1.03 |
550 C ! | 850 ( | 0,69 | 1.12 | 1.05 |
0.87 | 0.90 |
0,93 | 0,95 |
1,07 | 1,02 |
1,21 | 1.20 |
0,90 | 0,95 |
1,05 | I.IO |
1,17 | 1,18 |
_ . . . _ wurde der Stahl durch vierstündiges Erhitzen auf 70O°C
BelsP'el 2 rekristallisiert.
Der in Tabelle I aufgeführte Stahl wurde nach so In der folgenden Tabelle Vl sind die Herstellungsbe-
Erhitzen auf 1150°C warmgewalzt, wobei ein Stahlblech d;ngungen, der D0-Wert und der r-Wert zusammenge
mit einer Stärke von 2,7 mm erhalten wurde. Danach stellt:
Hndwal/-lemperatur
Gesamtredukiion
unter 800 C
Wärmebehandlung nach dem
Warmwalzen
Warmwalzen
r-Werl
(mm)
Herkömmliches Verfahren 910 C
Erfindungsgemaßes
Verfahren
Verfahren
740 C 745 C 710 C
20 43 60
(bei 650 C gehaspelt)
Kastenglühen,
x 4 Std. bei 700 C
x 4 Std. bei 700 C
85,5
0,92
85,6 | 0,8S |
84,9 | 0,94 |
81.3 | 1.00 |
11 12
Wie sich aus der obigen Tabelle ergibt, ist die in der Höhe des Ar, Umwandlungspunktes hergestellt
Kaltverformbarkeit von Stahlblech, selbst wenn die wurde, falls die Gesamtreduktion unter 8000C gering ist.
Endwalztemperatur 750'C oder weniger beträgt, Dagegen wird die Kaltverformbarkeit regelmäßig
manchmal schlechter als diejenige von herkömmlich verbessert, falls die Gesamtreduktion unter 8000C 40%
gewalztem Stahlblech, das bei einer Endwalztemperatur ■; oder mehr der Stärke des Stahlblechs bei 800"C beträgt.
Claims (1)
1. Verfahren zum Herstellen von Stahlblech mit hervorragender Preßverformbarkeit aus einem
beruhigten Stahl mit einem Gehalt von nicht mehr als 0,10% C, 0,05 bis 1,0% Mn, 0,005 bis 0,15% Al
sowie wenigstens einem der Metalle Ti, Nb und Zr, Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen,
wobei die Summe von
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