DE2352906A1 - Verfahren zur herstellung von bierwuerze unter verwendung von enzymen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von bierwuerze unter verwendung von enzymenInfo
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Description
CBA-GEIGY
Dr. F. Zumsteln sen. - Dr. E. Assmann . £ 4 Q £ U U
Dr.R.Koentgsbarger-Dipl. Phys. R. Holzhauer
Dr. F. Zumstein jun. ·
P ο t β η t α η w α I f β
8 München 2, Bräuhcjusstraß» 4/HI ;ϊ
5-8492/= '
Verfahren zur Herstellung von Bierwürze unter Verwendung von Enzymen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Bierwürzen aus Malz mit Hilfe von Enzymzusätzen.
Malz ist seit alters her als Grundstoff für die Gewinnung der Bierwürze bekannt. Als Rohstoff für die
Malzherstellung dient Braugerste, die zunächst keinen
vergärbaren Extrakt enthält. Durch das Keimen der Gerste
in der Mälzerei werden Enzyme vor allem Amylasen und Proteasen gebildet, die den Gerstenkorninhalt beim Maischen
in eine lösliche Form Überführen* So wandeln die Amylasen
die unlösliche Stärke in löslichen Zucker um, der vergärbar ist. Weitere hochmolekulare Stoffe wie die Gerstenproteine
werden durch die Proteasen zu, Bruchstücken wie Polypeptide, "Peptide und'Aminosäuren abgebaut» die ebenfalls
für die Durchführung des Brauprozesses sowie die
Entwicklung bestimmter Qualitätsmerkmale im Bier notwendig
sind. Diese enzymatischen Vorgänge stellen die eigentliche Hauptaufgabe der Malzvermaischung dar, deren Resultat dann
die Bierwürze ist. Die,Leistungsfähigkeit der malzeigenen
Enzyme ist also mit an erste Stelle entscheidend für die Qualität der Bierwürze, die wiederum Brauverfahren und
Qualität des daraus hergestellten Bieres stark beeinflusst. Für eine schlechte Malzqualität, deren wichtigstes Merkmal
in den meisten Fällen eine stark eingeschränkte Enzymaktivität
tat ist, können verschiedene Faktoren verantwortlich sein.
Dazu zählen vor allem die Qualität der Braugersten, die jahrgangsweise in Abhängigkeit von Anbaugebiet und Klima
beträchtlich, schwanken können, und Fehler bei der Vermälzung, die vor allem die optimalen Keimungsbedingungen wie Feuchtigkeit
, Temperatur und Dauer betreffen. Meistens ist es ein aisammenspiel mehrerer Ursachen, das eine schlechte MaIzqualitMt
bedingt. Die Folgen für eine brautechnische Verwertung solch minderwertiger Malze können in verschiedener Weise
beim Brauprozess selbst wie auch beim produzierten Bier nachteilig in Erscheinung toten. So werden u.a. in den Würzen
niedrigere Extaktgehalt zu geringe Konzentrationen löslicher Stickstoffverbindungen, zu lange Verzuckerungs- und Abläuterszeiten,
Nachkleisterungsgefahr beim Abläutern, schlechte Endvergärungsgrade, Gärschwierigkeiten sowie Filtrationsprobleme beim Bier registriert. Die angeführten Beispiele
können nicht als Ausnahme betrachtet werden, da sie wegen der genannten verschiedenen Ursachen eher regelmässig vorkommen
(s. Brauwelt .112, 56 (1972) 1152). Die vor allem auf die schlechten Enzymaktivitäten des Malzes zurückzuführenden
in der Bierwürze bzw. im übrigen Brauprozess auftretenden Schwierigkeiten sind weitgehend irreparabel und können nur
unter Aufwand zusätzlicher brautechnologischer Mittel in
Gernzen gehiten werden. Daraus ergeben sich zwangsläufig schwerwiegende wirtschaftliche Nachteile für die betroffenen
Brauereien.
Die vorliegende Erfindung schlägt nun ein Verfahren zur Herstellung von Bierwürze aus Malz mit Hilfe von Enzymzusätzen
vor, wobei die Enzyme einer Malz-Maische zugegeben werden, und ist dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens
ein Enzym aus der Gruppe: Protease, gewonnen aus Aspergillus melleus JAM 2066, Protease,' gewonnen aus Rhizopus niveas JAM
6035, Protease, gewonnen aus Aspergillus niger JAM 2020, α-Amyla
gewonnen aus Bacillus subtilis No. 24 ATCC 21813, Glucoamylase, gewonnen aus Rhizopus nodosus FER-P 1635 und ß-Glucanase,
gewonnen aus Bacillus subtilis No. 24 ATCC 21813 anwendet.
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Durch die Erfindung wird einmal die Kompensation der mangelhaften Enzymaktivitäten in den häufig verwendeten
Malzsorten minderer Qualität erreicht, sodass auch aus
diesen Malzchargen eine Bierwürze mit; guten brautechnologischen
Eigenschaften hergestellt werden kann. Zum andern wird darüber hinaus an technologischem und arbeitsmässigem Aufwand
beim VermMlzen der Braugerste in den Mälzereien wesentlich
gespart, da durch die erfindungsgemässe Anwendung der Enzyme die Vermälzungszeiten durch geringere Keimdauer
zum Teil bis auf die Hälfte reduziert werden können. Aus der verminderten Keimaktivität der Gerste ergibt sich noch
ein weiterer wichtiger Vorteil, der darin besteht, dass-der
durch intensive Vermälzung bedingte sogenannte Schwand stark
verringert wird. Das bedeutet, dass die fUr den Brauprozess
wertvollen Inhaltsstoffe des Gerstenkornes, die durch die mit dem Keimungsprozess verbundenen biochemischen Vorgänge
wie Atmung und Ausbildung des Wurzelkeims verloren gehen, weitgehend erhalten bleiben. Die Entstehung der' wichtigen
Färb- und Aromastoffe im Malz wird durch die Verkürzung
der Vermäzungszeit-jedoch nicht berührt, da das Darren als
wesentlicher Teil der Vermälzung nicht eingeschränkt wird. Die mit der Verkürzung der Keimungsdauer ansonsten verbundene
Verminderung der malzeigenen Enzymaktivitäten wird durch die
erfindungsgemässe Zugabe der vorgeschlagenen Enzyme in praxisgerechter
Weise ausgeglichen, sodass eine Vermaischung derartiger Kurzzeit-Malze brautechnologisch keine Schwierigkeiten
bereitet. Zusäzlieh wird durch entsprechende Dosierung
der externen Enzyme eine vorteilhafte Verkürzung der Maischdauer erzielt.
Xm einzelnen haben die erfindungsgemäss angewendeten
Enzymzusätze in der Malz-Maische folgende Wirkungen. Die Proteasen bewirken den Abbau des im Malz vorhandenen Proteins
zu einem für den Brauprozess günstigen Verhältnis von gelösten Stickstoffsubstanzen während die Amylase eine schnelle
Verflüssigung der Malzstärke herbei.führtί was optimale
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Extraktgehaltwerte in der Würze zur Folge hat. Die Glucoamylase
bewerkstelligt durch schnelle Verzuckerung eine . allgemeine Erhöhung des Endvergärungsgrades der Würze. Die
jS-Glucanase beschleunigt durch die Erniedrigung der Viskosität
der Maische, die vor allem auf schlecht lösliches Malz zurückzuführen ist, die Läuterung, sodass sich die Abtrennung
der Würze vom Treber im Läuterbottich oder in der Filterpresse in kurzer Zeit einwandfrei durchführen lässt.
Der erfindungsgetnässe Enzymeinsatz ermöglicht die Malzvermaischung in der brautechnologisch üblichen Weise,
wobei die empfohlenen Enzyme im Verlauf der Vermaischung der Malz-Maische zugefügt werden.
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Die Wirksamkeit der Enzymzusätze bei der Hervorbringung
der gewünschten Qualitätsmerkmale in der auf Malzbasis hergestellten
Bierwürze wird am schnellsten mit Hilfe der Kongress·
wUrze erfasst.
Dazu stellt man sich aus Braugerste mit normalem Weichgrad
bei einer Keimtemperatur von 150C mit unterschiedlich
langer Keimdauer (4 und,8 Tage) zwei Sorten Malz mit verminderter
(4 Tage-Malz) und normaler (8 Tage-Malz) Qualität her. Das abgedarrte Malz wird dann getrennt mit einer Casella-MUhIe
zu praxisgerechten Grobschroten mit 25% Mehlgehalt gemahlen. '
50 g des 4 Tage-Malzes werden mit 150 ml Wasser vermischt, unter Rühren auf 63°C erwärmt und mit 20 mg Protease,
30 mg oc-Amylase, 20 mg Glucoamylse und 3p mg ß-Glucanas,e
versetzt. Nun wird das Gemisch 30 Minuten lang bei 63°C
weitergerührt und dann mit einer Temperatursteigerung von 1°C pro Minuten auf 70°C erwärmt,. Bei dieser Temperatur wird
die Suspension 30 Minuten lang gehalten.
Anschliessend werden in der so hergestellten Maische
wichtige brautechnologische Qualitätsmerkmale geprüft. Parallel zum Beispiel wird für eine vergleichende Bewertung, eine
analoge Vermäischung des 8 Tage-Malzes ohne Enzymzugabe durchgeführt. Hierbei wird jedoch Maischedauer auf 153 Minuten
verlängert und die Temperatur folgendermassen reguliert. Zu Beginn der Vermäischung wird als Temperatur auf 500C eingestellt,
dort 30 Minuten belassen. Dann wird die Temperatur pro Minuten um 1°C auf 63°C erhöht, dort ebenfalls 30 Minuten
belassen und dann nochmals pro Minute um 1°C auf 700C erhöht.
Diese Temperatur wird dann 30"Minuten eingehalten.
Anschliessend werden in der erhaltenen Maische wichtige
brautechnologische Qualitätsmerkmale geprüft.
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Bewertung
Extraktgehalt, .Konzentrationen der löslichen N-Verbindungen
und der a-Amino-N-Verbindungen, Endvergärungsgrad, Viskositätswerte, Farbe (EBC), Ablauf, Verzuckerungsdauer in Minuten
und der pH-Wert in der mit Enzymzusätzen aus 4 Tage-Malz
mit um 40 % verkürzter Vermaischungsdauer hergestellten
Würze weisen gegenüber dem Parallelansatz mit 8 Tage-Malz und ohne Enzymsätze weitgehend vergleichbare Werte auf.
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Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Bierwürze aus Malz mit Hilfe von Enzymzusätzen gekennzeichnet durch die Verwendung
mindestens eines Enzyms aus der Gruppe: Protease, gewonnen aus Aspergillus melleus JAM 2066, Protease, gewonnen
aus Rhiζopus niveus JAM 6035, Protease, gewonnen aus
Aspergillus niger IAM 2020, α-Amyläse, gewonnen aus Bacillus
subtilis No. 24 ATCC 21813, Glucoamylase, gewonnen aus .
Rhizopus nodosus FER-P 1635 und ß-Glucanase,' gewonnen aus Bacillus subtilis No, 24 ATCC 21813.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man bei Maischen mindestens eine Protease, gewonnen
aus Aspergillus melleus IAM 2066, Rhizopus niveus IAM 6035 oder Aspergillus rlger IAM 2020 zusammen mit einer α-Amyläse,
gewonnen aus Bacillus subtilis No. 24 ATCC 21813, einer Glucoamylase, gewonnen aus Rhizopus· nodosus FERHP 1635 und
einer ß-Glucanase, gewonnen aus Bacillus subtilis No. 24 ATCC 21813, anwendet.- * .
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man bezogen· auf die Malzmenge 0,001 - 2,0 Gew.% Protease,
0,003 - 6,0 Gew.% Amy läse, 0,001 - 2,0 Gew.% Glucoamylase
verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man bezogen auf die Malzmenge 0,002 - 0,2 Gew.% Protease,
0,006 - 0,6 Gew.% a-Amylase, 0,002 - 0,2 Gew.% Glucoamylase"
und 0,006 - 0,6 Gew.% ß-Glucanase verwendet.
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5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Malz-Maische verwendet bei der die daraus
hergestellte Bierwürze einen pH-Wert im Bereich von 3,5 6,0 aufweist.
hergestellte Bierwürze einen pH-Wert im Bereich von 3,5 6,0 aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Malz-Maische verwendet, bei der die Maischtemperatur
im Bereich von 20 - 950C liegt.
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