DE235045C

DE235045C -

Info

Publication number: DE235045C
Application number: DE1909235045D
Authority: DE
Priority date: 1909-01-28
Filing date: 1909-01-28
Publication date: 1911-05-29

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 235045 KLASSE 85 d. GRUPPE

LUDWIG GÖTZE in HASPE i.W.

von Hauswasser-Leitungen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Januar 1909 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zum selbsttätigen Öffnen und Schließen von Hauswasser-Leitungen, um u. a. im Winter bei eintretendem Froste die Leitungen zu entleeren und vor dem Zufrieren zu schützen. Eine den gleichen Zweck verfolgende Einrichtung ist bereits bekannt, bei der der Absperrhahn durch eine unrunde Scheibe unter Vermittelung eines Uhrwerkes

ίο geöffnet und geschlossen wird.

Bei dieser Vorrichtung ist das rechtzeitige Öffnen und Schließen vom richtigen Gang der Uhr abhängig, die öfter nachgesehen und zu bestimmten Zeiten aufgezogen werden muß.

Auch ist bei dieser Vorrichtung ein Versagen der Tätigkeit deshalb nicht ausgeschlossen, weil Uhrwerke bei Stößen oder Erschütterungen stillgesetzt werden können.

Diese Übelstände fallen bei der neuen Vorrichtung fort, da hierbei das Umstellen des Absperrhahnes durch den Druck der Speiseleitung selbst mittels besonderer Stellventile erfolgt.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in einer Seitenansicht mit Schnitt durch den Arbeitszylinder dargestellt.

Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Arbeitszylinder, dem das Druckwasser von der Hauptleitung aus abwechselnd durch die beiden Stellventile G₁ und G₂ und die Rohre H, L allmählich zugeführt wird, indem eine bestimmte, von der Stellung des Zeigers der beiden Stellventile G₁ und G₂ abhängige Wassermenge durch die Leitungen H und L zum Kolbenschieber B gelangt, der vor jedesmaligem Hubwechsel des Hauptkolbens A umgesteuert wird, wobei gleichzeitig der Absperrhahn F geöffnet oder geschlossen wird.

Hierzu . ist im vorderen Deckel des Zylinders eine Stange D gelagert, an die der Ventilhebel E, der mit einem Langschlitz über den Vierkant des Ventilkegels F greift, angelenkt ist. Die Hauptkolbenstange O ist verlängert und am freien Ende mit einem Querhaupt C versehen, das beim Bewegen nach links an das äußere Ende der Stange D und der Stange des Nebenkolbens B anstößt, beide Stangen nach links mitnimmt und in die in der Zeichnung dargestellte Stellung bringt. Hierbei ist das Hauptventil F und das Rohr H geöffnet. Das Druckmittel gelangt durch das Stellventil G₁, das Rohr H und die Ringnut des Kolbenschiebers B und den Kanal / hinter den Hauptkolben ^,wodurch dieser langsam nach rechts bewegt wird und wobei das vor ihm befindliche Wasser durch die vorderen Bohrungen des Kolbens B und das Rohr K in die Entleerungsleiturig abfließt. Das Ventil G₁ ist z. B. auf 10 Uhr abends gestellt; es läßt also nur so viel Wasser durch, daß der Kolben erst um diese Zeit an dem anderen Zylinderende ankommt und die Stange D sowie die Stange des Nebenkolbens B nach links verschiebt. Es ist also jetzt der Hebel E des Hahnes F um go° gedreht, so daß die Hausleitung mit der Entleerungsleitung verbunden ist. Der vordere Kolben des Schiebers B schließt jetzt das Ablaufrohr K ab und hat die Mündung des Rohres L freigegeben, so

daß das Wasser jetzt durch das vorher z. B. auf 7 Uhr morgens eingestellte Ventil G₂ wieder vor den Kolben A gelangen kann. Der Doppelkolben des Schiebers -B hat hierbei aber auch das Zuflußrohr H abgeschlossen und das Austrittrohr M mit dem Ablaufkanal N in Verbindung gebracht, so daß das hinter dem Kolben befindliche Wasser durch den Kanal N ablaufen kann. Das Ventil G₂ läßt nur. so ίο viel Wasser durch, daß der Kolben um die eingestellte Zeit am hinteren Deckel des Zylinders angelangt ist und sich das Umsteuern des Schiebers und des Absperrhahnes wiederholt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Auf Zeit einstellbare Vorrichtung zum selbsttätigen öffnen und Schließen von Hauswasser - Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Umstellen des Absperrhahnes durch einen vom Leitungsdruck bewegten, selbsttätig umgesteuerten Arbeitskolben bewirkt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von der Speiseleitung zwei mit Stellventilen (G₁, G₂) besetzte , Zweigleitungen (L, H) zu dem Steuergehäuse eines Arbeitszylinders führen und der ihre Einmündungen wechselweise schließende Steuerkolben (B) sowie der Absperrhahn (F) der Hausleitung von dem Hauptkolben (A) vor jedesmaligem Hubwechsel durch Ansehlag an die Stange (D) des Hahnhebels (E) und an die verlängerte Steuerkolbenstange umgesteuert werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.