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Zeichenvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Zeichenvorrichtung
zum Versehen eines Zeichenblattes mit bestimmten geometrischen Figuren, bestehend
aus einer ebenen Unterlageplatte und einer Schablone aus durchsichtigem Material.
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In der Praxis hat sich das Arbeiten mit einer derartigen Zeichenvorrichtung
insofern als mühsam erwiesen, als es häufig Schwierigkeiten bereitete, die Schablone
gegenüber dem Zeichenblatt hinreichend fest zu fixieren, um ein Verrutschen derselben
unter dem von dem eigentlichen Zeichengerät, beispielsweise einem Bleistift od.
dgl. auf den Schablonenrand ausgeübten Druck zu vermeiden. Diese Schwierigkeiten
treten dabei besonders stark in Erscheinung, wenn eine derartige Zeichenvorrichtung
im Rahmen eines Behrprogramms für Kinder im Vorschulalter oder für körperbehinderte
Kinder Anwendung finden soll. Gerade
körperbehinderte Kinder, welche
beim Mal- oder Zeichenunterricht ganz besonders auf ein Hilfsmittel in Form einer
Schablone angewiesen sind, sind häufig überhaupt nicht in der Lage, gleichzeitig
den Bleistift od. dgl.
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zu erfassen und die Schablone gegenüber dem Zeichenblatt festzuhalten0
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zeichenvorrichtung der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß die Schablone vom Benutzer beim Malen oder Zeichnen
nicht mehr gegenüber dem Zeichenblatt festgehalten werden muß0 Die erforderliche
Haltekraft soll vielmehr durch zusätzliche Mittel bewirkt werden, welche die Schablone
mit einer hinreichend großen Kraft gegen das Zeichenblatt drücken, sodaß die Schablone
einerseits unter dem von dem Bleistift odO dgl. auf den Schablonenrand ausgeübten
Druck nicht verrutschen kann, daß aber andererseits ein einfaches seitliches Verschieben
der Schablone im Bedarfsfall möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Schablone
mit mindestens zwei Paßlöchern versehen ist, in welche im Querschnitt korrespontlierend
aus gebildete und eine ebene Stirnfläche aufweisende Dauermagneten einsetzbar sind,
und daß die Ijnterlageplatte wenigstens an ihrer der Schablone zugekehrten Oberseite
eine Schicht aus eisen aufweist.
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Da die Kraft der Dauermagneten durch das Zeichenblatt hindurch auf
die Eisenschicht der Unterlageplatte wirkt, ergibt sich eine hinreichend große Reibkraft
der Dauermagneten gegenüber dem Zeichenblatt, um ein unbeabsichtigtes Verschieben
der mit diesen Dauermagneten formschlüssig verbundenen Schablone zu verhindern.
Wenn die Schablone jedoch im Bedarfsfall seitlich verschoben werden
soll,
so braucht lediglich auf einen der Dauermagneten eine die gesamte Reibkraft übersteigende
seitliche Kraft ausgeübt zu werden, um diesen Dauermagnet und die mit die-Cm formschlüssig
verbundene Schablone und damit auch alle übrigen Dauermagneten seitlich zu verschieben.
Es ist leicht einzusehen, daß mindestens zwei Dauermagneten erforderlich sind, um
die Schablone gegen eine Verdrehung zu blockieren. Falls sich die von diesen beiden
Dauermagneten entwickelte Reibkraft im Einzelfall als zu groß erweisen sollte, so
kann dem leicht dadurch begegnet werden, inaem zwischen der Schablone und der Eisenschicht
der Unterlageplatte nicht ein, sondern zwei oder mehrere Lagen aus Zeichenpapier
oder auch aus einem anderen Material angeordnet werden. Die erfindungsgemäße Zeichenvorrichtung
läßt sich daher leicht an die jeweiligen Erfordernisse anpassen.
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Um das Gewicht der erfindungsgemäßen Zeichenvorrichtung niedrig zu
halten, ist es zweckmäßig, daß die Unterlageplatte von einer Holzplatte gebildet
wird, auf deren Oberseite ein eisenblech angeordnet ist. Aus Gründen der Haltbarkeit
ist es dabei zweckmäßig, daß dieses Eisenblech auf seiner Oberseite mit einem nicht
korrodierenden widerstandsfähigen Material beschichtet ist.
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Um das Arbeiten mit der erfindungsgemäßen Zeichenvorrichtung noch
weiter zu vereinfaciien und um ein unbeabsichtigtes Verrutschen derselben zu verhindern,
ist vorgesehen, daß in den Stirnseiten der Holzplatte Löcher angeordnet sind, in
welche der Scheitel einer an der Unterseite eines Tisches od. dgl. angreifenden
Haltezwinge einsetzbar ist.
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\ieiw die Dauermagneten zusammen mit der Schablone seitlich verschoben
werden, so besteht grundsätzlich die Möglichkeit, d@ß das Zeichenblatt @ieser Bewegung
folgt,
wenn es gegenüber der Unterlageplatte nicht besonders festgehalten
wird, was an sich jedooh keine großen Schwierigkeiten bereitet. Um aber auch diesen
Handgriff überflüssig zu maohen ist insbesondere il Hinbliok auf solche Kinder,
wel-@he nur ttber eine gebrauchsfähige Hand verfügen, vorgesehen, daß die Oberseite
der Unterlageplatte in Randbereich mit mindestens zwei vorspringenden Paß stiften
versehen ist, auf welche das Qit korrespondierenden Löchern versehene Zeichenblatt
aufsteokbar ist. Duroh die formsoklüssige Verbindung des Zeichenblattes mit diesen
beiden Paßstiften wird ein unbeabsichtigtes seitliches Verrutschen oder ein Verdrehen
des Zeichenblattes gegenüber der Unterlageplatte suverlässig verhindert.
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Für die Herstellung der durchsichtigen und swecknäßigerweise eingefärbten
Schablone kommt insbesendere Kunststoff in Betracht. ls besonders vorteilhaftes
Material hat sich dabei Polyäthylen erwiesen, da es sich leicht stansen läst und
die Verwendung von offenen Btansmessern erlaubt, welehe keine kostapielige Matrise
erfordern. Wie die erfahrung gezeigt hat, ergeben sich beim Ausstansen der Paßlöcher
und der Jeweiligen geometrischen Figuren aus der Schablone auch keine rauhen Ränder,
welche eine Nachbearbeitung erferderlich machen würden. Schablonen aus Polyäthylen
sind auch für eine Benutzung durch Kinder besonders geeignet, da sie giftfrei und
unbrennbar sind und auch nicht zuM Splittern neigen.
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Um eine Mögliche Verletzungsgefahr gänzlich aussuschliessen, ist
dabei nooh vorgesehen, daß die Schablone abgerundeto Eoken aufweist. Durch diese
Maßnahme wird insbesendere verhindert, daß sich die Schablone beim seitlichen Versohieben
mit ihren Ecken an den Zeichenblatt verfängt und dieses beschädigt.
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Da sich die verhältnismäßig kleinen Dauermagneten von körperbehinderten
Kindern möglicherweise mit den Fingern oder den Zehen nur schwer erfassen lassen,
ist vorgesehen, daß die Dauermagneten in einen Handgriff eingesetzt sind, dessen
Bodenfläche sie um die Stärke der Schablone überragen. Durch die an der Schablone
anliegende Bodenfläche des Handgriffs wird auch ein Kippen bzw. Herausziehen des
Dauermagneten aus dem Paßloch der Schablone beim seitlichen Verschieben verhindert.
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Aus herstellungstechnischen Gründen ist es vorteilhaft, daß die Paßiöcher
in der Schablone kreisrund und die Dauermagneten zylindrisch ausgebildet ind.
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Die ebene Stirnfläche der Dauermagneten ist vorteilhafterweise abgefast,
wodurch das Einsetzen der Dauermagneten in die Paßlöcher der Schablone vereinfacht
wird und eine Besohädigung des Zeichenblattes beim Verschieben der Magneten vermieden
wird.
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Um in der Anordnung der Dauermagneten gegenüber der Schablone möglichst
freie Wahl zu haben, eodaß diese den Benutzer nicht behindern, ist es zweckmäßig,
daß die Schablone mindestens in jedem Eckbereich mit einem Paßloch versehen ist.
Da nur zwei Dauermagneten unbedingt erforderlich sind, können diese in die von dem
Benutzer entfernt liegenden Paßlöcher gesteckt werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine auseinandergezogene
perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Zeichenvorrichtung; und
Fig.
2 einen Querschnitt durch die Zeichenvorrichtung nach Fig. 1 im Gebrauchszustand;
Fig. 3 einen Satz von zu der erfindungsgemäßen Zeichenvorrichtung gehörigen Schablonen
mit geometrischen Grundfiguren; und Fig. 4 einen Satz von zu der erfindungsgemäßen
Zeichenvorrichtung gehörigen Schablonen mit Schrift- und Zahlzeichen..
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Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besteht die Zeichenvorrichtung zum Versehen
eines Zeichenblattes 1 mit bestimmten geometrischen Figuren aus einer ebenen Unterlageplatte
2 und aus einer Schablone 3. Die gezeigte Schablone 3, welche mit einem quadratischen
Ausschnitt 4 zum Umreißen bzw. Ausmalen einer solchen quadratischen Figur versehen
ist, bildet dabei einen Bestandteil eines aus mehreren Schablonen mit Jeweils quadratischen,
drei eckigen oder kreisförmigen Ausnehmungen bestehenden Schablonensatzes, der zu
einem Lehrprogramm für Kinder im Vorschulalter oder für körperbehinderte Kinder
gehört, um diese von den geometrischen Grundfiguren ausgehend durch geeignete Kombination
dieser Grundfiguren im freien Gestalten zu unterrichten.
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Die auf einer Tischplatte 5 ruhende Unterlageplatte 2 wird von einer
Holzplatte 6 gebildet, auf deren Oberseite ein Eisenblech 7 befestigt ist. In der
Stirnseite 9 der Holzplatte 6 sind zwei Löcher 10 angeordnet, in welche jeweils
der Schenkel 11 einer Haltezwinge 12 einsetzbar ist.
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Die Haltezwinge 12 weist einen Schraubnebel 13 auf, welcher an der
Unterseite der Tischplatte zur Anlage bringbar ist, um die Unterlageplatte gegenüber
:2r Tischplatte zu fixieren. Das Eisenblech 7 ist auf seiner Oberseite mit einem
nicht korrodierenden widerstandsfähigen Serial 1
beschichtet. Auf
der Oberseite der Unterlageplatte 2 sind vier Paßstifte 15 Jeweils im Eckbereich
angeordnet. Die Paßstifte 15 weisen einen kreisförmigen Querschnitt auf und sind
am oberen Ende abgerundet.
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Das Zeichenblatt t ist mit vier Löchern 16 versehen welche hinsichtlich
ihrer Lage-und Form mit der lage bzw.
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mit dem Querschnitt der Paßstifte 15 übereinstinen. Das Zeichenblatt
1 kann daher derart auf die Unterlageplatte 2 aufgelegt werden, daß die Paßstifte
15 durch die Löcher 16 hindurchragen, wodurch das Zeiohenblatt formschlüssig und
unverrüokbar gehalten wird. Die über dem Zeichenblatt 1 angeordnete Schablone 3
iet in den vier Eckbereichen sowie im mittleren Bereich Mit insgesamt sechs kreisrunden
Paßlöchern 17 versehen. In diese Paßlöcher können zwei sylindrieche Dauermagneten
18 ait Gleitsitz eingeführt werden. Um das Einführen der Dauermagneten 18 in die
Pailöoher 17 tu erleichtern, sind sie an ihrer unteren Stirnfläche angefast. Die
Dauermagneten 18 sind in Handgriffe 19 eingesetzt, wobei sie über deren Bodenfläche
ul die Stärke der Schablone 3 hinausragen.
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In Fig. 2 ist die voretehend in ihren baulichen Einzelheiten erläuterte
Zeichenvorrichtung im Betriebszustand veranschaulicht. Durch die Haltezwinge 12
wird ein eeitliches Verrutachen der Unterlageplatte 2 gegenüber der Tisohplatte
5 verhindert. Desgleichen wird ein seitliches Verrutschen des Zeichenblattes 1 gegenüber
der Unterlageplatte 2 durch die Paßstifte 15 verhindert, welche die in dem Zeichenblatt
angeordneten Löcher 16 durohragen. Die Schablone 3 liegt auf dem Zeichenblatt auf,
und die beiden Dauermagneten 18 sind in die Paßlöcher 17 in der Schablone 3 eingesetzt,
sodaß sie mit ihrer ebenen Stirnfläche auf dem Zeichenblatt aufliegen. Wenn jetzt
der Benutzer mit einem Bleistift oder einem Filzschreiber od. dgl. 20
am
Umfangsrand der in der Schablone angeordneten Ausnehmung 4 entlangfährt und dabei
eine seitliche Schubkraft auf die Schablone 3 ausübt, so wird diese durch die Dauermagneten
18 an einer seitlichen Verschiebung gehindert, da die Dauermagneten 18 mit einer
solchen Kraft auf das Zeichenblatt 1 drücken, daß die entstehende Reibkraft die
beim Zeichnen üblicherweise auftretenden Schubkräfte übersteigt. Wenn aber andererseits
die Schablone 3 verschoben werden soll, um deren Ausschnitt 4 mit einem anderen
Bereich des Zeichenblattes 1 zur Deckung zu bringen, so braucht lediglich auf einen
der beiden Handgriffe 19 eine horizontale Schubkraft ausgeübt zu werden, welche
die durch die Dauermagneten 18 bewirkte Reibkraft übersteigt.
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Da die Dauermagneten 18 mit der Schablone 3 formschlüssig verbunden
sind, wird die Schablone zusammen mit dem zweiten Dauermagneten verschoben, sobald
der erste Dauermagnet verschoben wird. Die Zeichenvorrichtung kann daher auch von
körperbehinderten Kindern benutzt werden, die nur über eine gebrauohefähige Hand
verfügen, da es zum Verschieben der Schablone genügt, lediglich einen der beiden
Dauermagneten 18 an seinem Handgriff 19 zu erfassen und auf diesen eine seitliche
Kraft auszuüben.
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Wenn die Jeweils verwendete Schablone 3 gegen eine andere Schablone
ausgetauscht werden 5011, deren Ausschnitt 4 eine abweichende Form aufweist, eo
brauchen lediglich die Dauermagneten 18 mit Hilfe der Handgriffe 19 aus den Paßlöchern
17 herausgezogen und in die entsprechenden Paßlöcher der neuen Schablone eingesetzt
zu werden. Da Jede Schablone insgesamt sechs Paßlöcher 17 aufweist, kann der Benutzer
die beiden Dauermagneten in diejenigen Paßlöcher einstecken, wo sie ihn am wenigsten
behindern. Die aus Polyäthylen bestehenden Schablonen 3 sind farbig, wodurch sie
sich vom Untergrund besser abheben und leichter auffindbar sind. Damit sich die
Schablonen 3 beim Verschieben
nicht an dem Zeichenblatt 1 verfangen
und dieses beschädigen, sind ihre Ecken abgerundet.
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In Fig. 3 ist ein Satz von Schablonen 3 gezeigt, welche mit Ausschnitten
in Form von geometrischen Grundfiguren versehen sind. Diese Schablonen können insbesondere
im Zusammenhang mit Lehrprogrammen zur vorschulischen Erziehung Anwendung finden,
nämlich Lehrprogramme, die zum Erkennen, Benennen, Ordnen, Unterscheiden und Übertragen
von komplizierten Sachverhalten aus der Dingwelt dienen, was durch eine analytische
bzw. synthetische Arbeitsweise erreicht wird. Die Schablonen sind dabei jeweils
mit mehreren verschiedenartigen Ausschnitten oder auch nur mit einem einzigen Ausschnitt
versehen, wobei sich die Schablonen der letztgenannten Ausführungsform insbesondere
zur Erziehung in der Gemeinschaftsarbeit eignen, indem mehrere Kinder mit ihren
verschiedenartigen Schablonen gemeinsam im sogenannten "team-work" eine gestellte
Aufgabe lösen.
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In Fig. 4 sind drei Schablonen 3 gezeigt, aus denen die Buchstaben
des Alphabets in Groß- bzw. in Kleinschreibung bzw. die Ziffern Null bis Neun sowie
einige mathematische Schriftzeichen ausgefrast sind. Diese Schablonen sind dabei
ebenso wie die in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Schablonen mit Paßlöchern 17 versehen,
in welche die Dauermagneten 18 einsetzbar sind.
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Um das saubere Übertragen der Buchstaben und Ziffern auf das Zeichenblatt
zu erleichtern, sind die Schablonen 3 mit Linien 21 versehen, welche mit auf dem
Zeichenblatt 1 vorhandenen Linien zur Deckung gebracht werden können.