DE2333518C3 - Verfahren zur Entfernung des Ammoniaks aus Gasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung des Ammoniaks aus GasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eir Verfai:-en zur Entfernung
des Ammoniaks aus Gasen dirch Auswaschen mit einer anorganischen Säure, Erhitzung des -«bildeten Ammoniumsalzes
bei einer Temperatur, bei der der Stickstoff und Wasserdampf als Verbrennungsprodukte anfallen,
und Rückführung der Säure in den Waschkreislauf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Waschverfahren so auszugestalten, daß die
für die Regenerierung der Waschflüssigkeit erforderlichen schwefeldioxidhaltigen Gase gewonnen werden
können.
Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor, daß als anorganische Säure Ammoniumhydrogensulfit dient,
das bei der Wäsche in Ammoniumsulfit umgewandelt wird und daß die Ammoniumsulfit-Lösung durch
Behandlung mit schwefeldioxidhaltigen Gasen zu Ammoniumhydrogensulfit regeneriert wird, wobei die
für die Regenerierung der Waschflüssigkeit erforderlichen schwefeldioxidhaltigen Gase in der Weise
gewonnen werden, daQ ein Teilstrom der Ammoniumsulfit-Lösung
abgezogen und unter Gewinnung von SO2
und N2 verbrannt wird.
Das britische Patent 8 29 859 betrifft ein N HrWaschverfahren,
bei dem das Ammoniak mit einer Ammoniumhydrogensulfat-Lösung ausgewaschen wird. Es ist
ferner eine Regenerationsstufe vorgesehen, in der das bei der Wäsche entstandene Ammoniumsulfat in seine
ursprünglichen Bestandteile, nämlich Ammoniak und Ammoniumhydrogensulfat, aufgespalten wird. Das NH3
wird zurückgewonnen, die regenerierte Wasch'ösung geht in den NHrWascher zurück.
Das Verfahren besteht also aus einer Absorptionsund einer Desorptionsstufe, in der die mit Ammoniak
beladene Waschlösung durch Abspalten des NH3 in den
unbeladenen Zustand zurückversetzt wird.
Eine totale Spaltung der Waschlösung und des absorbierten NH3 erfolgt bei dem bekannten Verfahren
nicht, d. L neben NH3 treten keine weiteren gasförmigen
Spaltprodukte auf.
Im Gegensatz dazu wird bei dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung Ammoniumhydrogensulfit als Waschlösung benutzt Diese Lösung wäscht das Ammoniak unter Bildung von Ammoniumsulfit (NH4J2SO3 aus. Die Regenerierung der Waschlösung erfolgt durch Verbrennung eines Teilstromes unter
Im Gegensatz dazu wird bei dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung Ammoniumhydrogensulfit als Waschlösung benutzt Diese Lösung wäscht das Ammoniak unter Bildung von Ammoniumsulfit (NH4J2SO3 aus. Die Regenerierung der Waschlösung erfolgt durch Verbrennung eines Teilstromes unter
des Ammoniakgehaltes im gereinigten Gas von 1 bis 2 g/100 m3 anstrebt, die Konzentration des Ammoniumbisulfits
in der Waschlösung bei 15 bis 40 Gew.-°/o, vorzugsweise zwischen 20 und 30 Gew.-%. liegen sollte.
eine Aufkonzentration auf etwa 70 bis 80 Gew.-%. Diese kann durch Wasserentzug der Lösung erreicht werden,
indem die Lösung mit heißen Gasen in Berührung gebracht wird. Als heiße Gase können die SO2-hahigen
Verbrennungsgase dienen, bevor sie in die Regenerierstufe eingeleitet werden.
Die fühlbare Wärme der Verbrccnungsgase des
Reaktors, die eine Temperatur von 900 bis 1000° C haben, wird zweckmäßig zunächst in einer Wärmerückgewinnungsanlage,
z. B. einem Dampferhitzer, ausgenutzt Dabei werden die Gase, die neben dem
Schwefeldioxyd insbesondere Wasserdampf und Stickstoff enthalten, auf 300 bis 500° C, vorzugsweise auf 350
bis 4500C, abgekühlt und mit dieser Temperatur einer
Einrichtung zur Eindickung der der Verbrennung zuzuführenden Wascb'ösung zugeführt.
Die Summe der im Ammoniakwascher, im Regenerierwascher und im Reaktor, in dem die Verbrennung
erfolgt, ablaufenden Reaktionen, entspricht der Verbrennung des Ammoniaks nach folgenden Gleichungen:
ΝΗ,-Wascher
SO2-Wascher:
Verbrennung:
SO2-Wascher:
Verbrennung:
2(NH4)HSO, f2NHj
2 (NH4J2SO, + 2 SO2+ 2 H2O
2(NH4)HSO,+ 3/2O2
Summe:
2NH,+ 3/2O2
Die Einleitung von Bisulfit in die Verbrennungseinrichtung bringt den großen Vorteil, daß saures Bisulfit in
hohem Maße in Wasser löslich ist, was sich günstig auf den Verbrauch des Heizmediums auswirkt.
Das neue Verfahren hat den besonderen Vorteil, daß die Verbrennungsprodukte nicht in den Waschkreislauf
zurückgeführt werden, also keine Verdünnung und Heizwertminderung des zu reinigenden Gases erfolgt.
•2 (NILJ2SO,
-4(NH4)HSO,
»2 SO2+ N2 fr SH2O
-N2 +3 H2O
-4(NH4)HSO,
»2 SO2+ N2 fr SH2O
-N2 +3 H2O
Die Zeichnung stellt schematisch den Verfahrensgang dar:
Über die Leitung I tritt das zu reinigende Gas in den Ammoniakwascher 2 ein und verläßt ihn vom
ι,-, Ammoniak befreit über die Leitung 3. Der Ammoniakwascher ist mit geeigneten Einbauten für den Stoffaustausch,
z. B. Austauschboden, ausgerüstet. Durch die Leitung 4 wird frische Ammoniumbisulfitlösung auf den
Kopf des Waschers 2 gefahren. In dieser Leitung ist auch ein Kühler 5 eingebaut der einen Teil der im
Kreislauf entstehenden Reaktionswärme an ein Kühlmittel, z. B. Wasser, abführt Ober die Stoffaustauschböden
wird diese Lösung mit dem Ammoniak des Gases in Berührung gebracht wobei Ammoniumsulfit entsteht
Aus dem Unterteil des Waschers 2 wird die Lösung über die Leitung 6, in die die Pumpe 7 eingeschaltet ist auf
den Kopf des SOr Waschers 8 gefahren.
In diesem Wascher wird die Ammoniumsulfitlösung mit SOrhaltigen Verbrennungsabgasen, welche über
die Leitung 9 unten in den Wascher 8 eingespeist werden, in Kontakt gebracht Die Verbrennungsabgase
verlassen den Wascher über die Leitung 10 ins Freie. Auch dieser Wascher enthält geeignete Stoff aastauscheinrichtungen.
Die am Sumpf der Kolonne ablaufende Ammoniumbisulfitlösung gelangt über die Leitung 4 und
die Pumpe 10 und den Kühler 5 wieder auf den Ammoniakwasser.
Aus der Leitung 4 wird ein Teilstrom der Lösung abgezweigt der gerade so groß ist, daß er die
Produktion an Ammoniumbisuifit enthält Dieser Teustrom
wird über die Leitung 12 in die Quenctieinrichtung 13 gefahren.
Diese Einrichtung besteht aus einem senkrechten Rohr, in das über mehrere Düsen die Lösung aus der
Leitung 12 nach unten eingespritzt wird. In gleicher
Richtung wird auch das zu quenchende, etwa 300 bis 5000C heiße Verbrennungsgas aus der Leitung 14
geführt Das Quenchenrohr ist unten erweitert, so daß in
Gas und Flüssigkeit bei Temperaturen von 80 bis 1100C
voneinander getrennt werden können. Aus der Erweiterung wird oben das Gas abgezogen und über die Leitung
9 in den SOrWascher 8 geführt, während die auf 80 bis
90 Gew.-% eingedickte BisulFitlösung über die Leitung
15, in die die Pumpe 16 eingeschaltet ist auf den Reaktor 17 gedrückt wird.
Dem Reaktor wird das Heizmedium, das auch das zu behandelnde Gas sein kann, Ober die Leitung 18 und die
Verbrennungsluft über die Leitung 19 zugeführt. Zwischen 900 und 10000C wird das Ammoniaksalz in
Stickstoff, Wasserdampf und Schwefeldioxyd umgesetzt
Das Verbrennungsabgas verläßt den Reaktor über die Leitung 20. In der Wärmerückgewinnungseinrichtung
21, die ein Abhitzekessel zur Erzeugung von Dampf und/oder ein Vorwärmer für Verbrennungsluft sein
kann, werden die Verbrennungsabgase auf 300 bis 5000C vorzugsweise auf 350 bis 4500C, abgekühlt Die
Leitung 14 bringt das abgekühlte Verbrennungsabgas auf den Queixher 13.
Das vorgeschlagene Verfahren ben ,et die Schwefelverbindung
als Träger des Ammoniaks. Nf rmalerweise
ist dieser Schwefelkreis in sich geschlossen.
Durch geringe Verluste, die abhängig sind von der Auslegung der Anlage, z. B. Temperatur am Kopf der
Absorbc Kolonnenhöhe usw, ist es notwendig, sehr geringe Mengen· an Schwefelverbindungen dem Kreislauf
zuzusetzen.
Zweckmäßig geschieht dies in Form von Schwefelsäure. Dieser Zusatzschwefel kann an jeder beliebigen
Stelle des Kreislaufes eingegeben werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entfernung des Ammoniaks aus Gasen durch Auswaschen mit einer anorganischen
Säure, Erhitzung des gebildeten Ammoniumsalzes bei einer Temperatur, bei der Stickstoff und
Wasserdampf als Verbrennungsprodukte anfallen, und Rückführung der Säure in den Waschkreislauf,
dadurch gekennzeichnet, daß als anorganische Säure Ammonhimhydrogensulfit dient, das
bei der Wäsche im Ammoniumsulfit umgewandelt wird und daß die Amraoniumsulfit-Lösung durch
Behandlung mit schwefeldioxidhaltigen Gasen zu Ammoniumhydrogensulfit regeneriert wird, wobei
die für die Regenerierung der Waschflüssigkeit erforderlichen schwefeldioxidhaltigen Gase in der
Weise gewonnen werden, daß ein Teilstrom der Ammoniumsulfit-Lösung abgezogen und unter Gewinnung
von SO2 und N2 verbrannt wird
2. Verfahrea nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Salzkonzentration der Waschflüssigkeit 15 bis 40 Gew.-% beträgt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Reaktor zur
Verbrennung gelangende Salzlösung durch Einleitung heißer Gase auf 70 bis 80 Gew.-% aufkonzentriert
wird.
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