DE2326466A1 - Gestaltung des letzten laufgitters mehrstufiger turbinen - Google Patents
Gestaltung des letzten laufgitters mehrstufiger turbinenInfo
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Description
49/73 Ke.
Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie., Baden (Schweiz)
Gestaltung des letzten Laufgitters mehrstufiger Turbinen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Turbine axialer Bauart, die von einem kompressiblen Arbeitsmittel durchströmt
ist und mindestens zwei aus je einem Leit- und Laufgitter bestehende Stufen aufweist.
Hoher Wirkungsgrad, Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit
sind die wichtigsten Kriterien, die der Turbinenkonstrukteur beachten muss. Billige und betriebssichere Maschinen erzielt
man durch wenig-stufige Turbinen. Eine Erhöhung der Stufen-"
zahl führt zweifellos zu besseren Wirkungsgraden, gleichzeitig jedoch durch die dadurch bedingte grössere Baulänge
zu vermehrten Kosten sowie allgemein zu einer Verminderung
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der Betriebssicherheit.
Ein bekanntes Optimierungsverfahren im Turbomaschinenbau
(Buch von Dzung "Flow Research On Blading", Verlag Elseviar
Publishing Company, Amsterdam, 1970, S. 26 - 28), das auf eine Verkürzung der axialen Erstreckung der Beschaufelung
und somit auf kürzere Maschinenbaulänge abzielt, ist die Anwendung des Mehldahl-Kriteriums M , das beim besonders
wichtigen Fall der Reaktionsturbine (50 % Reaktion, symmetrische
Leit- und Laufgitter) folgenden Ausdruck hat:
ML =
in
Hierhin bedeuten:
b die Gitterbreite senkrecht zur Gitterebene t die Schaufelteilung
W das Widerstandsmoment des Schaufelprofils
\) das Verhältnis der axialen Strömungsgeschwindigkeit
zur Umfangsgeschwindigkeit
yu das Verhältnis der tangentialen Geschwindigkeitsänderung
beim Durchtritt durch das Schaufelgitter zur Umfangsgeschwindigkeit.
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Ziel des Turbinenkonstrukteurs ist3 bei möglichst gutem
Wirkungsgrad ein möglichst kleines M zu erreichen.
Bei einer Maschine mit vorgegebener Drehzahl wird aufgrund technischer und wirtschaftlicher Ueberlegungen der mittlere
Durchmesser einer Stufe bestimmt. Folgende auf die Mehldahl-
Ziffer M wirkende Massnahmen können ergriffen werden:
Li
1. Möglichst kleines Verhältnis (b2 . t)/W. Die Biegekräfte
auf die Beschaufelung erfordern bei vorgeschriebener Höchstbelastung des Schaufelmaterials ein bestimmtes,
der Schaufelteilung proportionales Widerstandsmoment.
2
Ein kleines Verhältnis (b · t)/W führt zu Schaufelprofilen, welche im Verhältnis zur Sehne dick sind (z.B. Schaufelprofile 10 in der später beschriebenen Figur 2). Nach heutigen Erkenntnissen erreichen sie trotzdem gute Wirkungsgrade, und gestatten kleine Gitterbreiten b und somit kurze Beschaufelungen.
Ein kleines Verhältnis (b · t)/W führt zu Schaufelprofilen, welche im Verhältnis zur Sehne dick sind (z.B. Schaufelprofile 10 in der später beschriebenen Figur 2). Nach heutigen Erkenntnissen erreichen sie trotzdem gute Wirkungsgrade, und gestatten kleine Gitterbreiten b und somit kurze Beschaufelungen.
2. Eine Erhöhung der axialen Strömungsgeschwindigkeit führt zu kleineren Schaufelhöhen. Sowohl die gleich gross
bleibenden Tangentialkräfte als auch die bei gleichbleibendem Druckgefälle aufgrund der reduzierten Angriffsfläche
kleiner werdenen Axialkräfte wirken an einem kürzeren Hebelarm. Die geringeren Biegemomente gestatten
schmälere Schaufelgitter und führen damit zu kürzeren
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Turbinen.
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3. Eine vergrösserte tangentiale Geschwindigkeitsänderung beim
Durchtritt durch das Schaufelgitter zur Vergrösserung des Stufengefälles ist eine oftmals angewandte Massnähme. Bei
•gegebener Umfangsgeschwindigkeit wird hierdurch eine Vsrringerung
der Stufenzahl· erreicht. Allerdings wird das Biegemoment auf die einzelnen Schaufeln grosser, so dass
die einzelnen Gitter etwas breiter werden, jedoch überwiegt bei der Betrachtung der Maschinenlänge der Einfluss
der Stufenzahl.
Im Turbinenbau ist es üblich, dass bei einer nach Optimierungsmethoden ausgelegten Stufengruppe die Zunahme der durchströmten
Querschnittsflächen von Stufe zu Stufe durchwegs im Rahmen
der Volumenzunahme des Arbeitsmediums oder darunter liegt. Die Strömungsgeschwindigkeiten bieiben daher von Stufe zu
Stufe gleich oder wachsen noch an. Die am Austritt einer Stufe vorhandene Geschwindigkeitsenergie, welche nicht in
mechanische Arbeit verwandelt worden ist, wird,sofern die Stufe nicht die letzte ist, in der darauffolgenden Stufe zum
grösseren Teil (60 % oder mehr) verwertet.
Von Machteil ist die Tatsache, dass die am Austritt des letzten
Laufgittern vorhandene kinetische Energie, zumindestens die
der tangentialen Geschwindigkeitskomponente nur zu einem kleinen Teil in einem Diffusor ausgenützt werden kann. Bei
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stationären Anlagen fehlt meistens der Platz für einen guten Diffusor, so dass man oft einen gänzlichen Verlust der Austrittsenergie
in Kauf nimmt.
Aufgabe der Erfindung ist es, im Verhältnis des zur Verfügung
stehenden Arbeitsgefalles die Austrittsenergie aus dem letzten
Laufgitter zu verringern.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der
Austrittsströmungsquerschnitt aus dem letzten Laufgitter im
Vergleich zum Austrittsströmungsquerschnitt des vorletzten Laufgitters um etwa 10 - 4-0 % grosser bemessen ist als es dem
Verhältnis des zunehmenden Volumens des Arbeitsmittels entspricht.
Durch die erfindungsgemässe Gestaltung des letzten Laufgitters
ergibt sich durch die Verminderung der AustrittsVerluste ain
höherer Wirkungsgrad der Turbine.
Den Austrittsströmungsquerschnitt des letzten Laufgitters vergrössert
man durcli eine Erhöhung des Verhältnisses Kanalbreite q zur Schaufelteilung t, was einer Vergrösserung des Schaufelwinkels
entspricht, und/oder durch eine Zunahme der durch-, strömten Kreisringfläche, was eine Verlängezumg der Schaufelhöhe
und eine Veränderung eines oder beider die Kreisringfläche bestimmenden Durchmesser bedeutet.
L 0 ** ·■; ·, [\ / υ 2 4 0
-6- 49/73
Bei stark gefächerten Schaufelgittern, wie man sie für die Verarbeitung grosser Strömungsvolumina braucht, ist zusätzlich
zu berücksichtigen, dass die Anströmgeschwindigkeiten längs
der Schaufel sowohl in tangentialer als in axialer Richtung variieren. In tangentialer Richtung wegen den verschiedenen
Umfangsgeschwi-ndigkeiten der Schaufelschnitte, in axialer, weil die Herstellung des Kräftegleichgewichtes die räumliche
Strömung in stark gefächerten Beschaufelungen verzerrt· Statt die Winkelöffnung der letzten Schaufelreihe gleichmässig auf
der ganzen Schaufellänge zu verändern, kann man sie von Schnitt zu Schnitt längs der Schaufel so verteilen·, dass lie
Geschwindigkeit nicht nur im Ganzen herabgesetzt wird, sondern dass deren Profil in axialer und tangentialer Richtung geglättet
wird. Allerdings erfordert dies Schaufeln mit verdrillten Profilen, welche bekanntlich kostspielig sind. Aber
man kommt mit der Verdrillung der letzten Laufschaufel allein, eventuell einer schwachen vereinfachten Verdrillung der
letzten Leitschaufel aus und hat beinahe denselben Vorteil, wie wenn man mehrere oder alle Schaufelreihen verdrillen "tfü
Ist für eine Stufengruppe ein zu verarbeitendes Gefälle vorgegeben,
so müssen, da das Gefälle des letzten Laufgittern durch die erfindungsgemässe Massnahme vermindert ist, die dem
letzten Gitter vorangehenden Gitter zwangsläufig ein um dan
verminderten Betrag grösseres Gefälle verarbeiten.
Zu diesem Zweck wird der Aur;Strömquerschnitt der betreffenden
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Gitter um einen dem kleineren Arbeitsgefälle des Letzten
Laufgitters entsprechenden Betrag kleiner bemessen. Die dabei anfallenden Mehrverluste sind jedoch wesentlich geringer als
die Verlustminderung im letzten Laufgitter und am Austritt der Beschaufelung.
Den Austrittsströmungsquerschnitt aller dem letzten Gitter
vorangehenden Gittern verkleinert man durch eine Verringerung des Verhältnisses Kanalbreite q zurTeilung t5 was einer
Verkleinerung des StrömungswinkeIs entspricht, und/oder durch "
eine Verkleinerung der durchströmten Kreis ring-f lache, was eine Verkürzung der Schaufelhöhe und eine Veränderung eines
oder beider die Kreisringfläche bestimmenden Durchmesser bedeutet.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes vereinfacht dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Längsschnitt durch den Strömungskanal einer Turbine,
Fig. 2 einen Schaufelplan als Abwicklung eines Zylinderschnittes durch den Strömungskanal nach Fig. I3
Fig. 3, M-, 5 Vektordiagramme der Geschwindigkeiten zur Erläuterung
der aus der Krfindung sich ergebenden Wirkungsweise.
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-8-
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In Fig. 1-, welche eine dreistufige Turbine darstellt, sind
durch die Bezugszeichen 1 der Stator, 2 der Rotor, 3, 5 und
7 die Leitschaufeln, 4, 6 und 8 die Laufschaufeln und 9 dzv
Austrittsdiffusor benannt. 11 - 11'· ist ein Schnitt senkrecht zur Maschinenachse vor dem ersten Gitter, 12 - 12' ist ein
Schnitt zwischen dem vorletzten und dem letzten Gitter, 13- 13' ist ein Schnitt nach dem letzten Gitter. Von 11 - 11'
bis 12 - 12' nimmt der Strömungsquerschnitt entsprechend der Volumenzunähme des Arbeitsmittels oder weniger zu. Von
12 - 12' bis 13 - 13' nimmt der Austritts-Strömungsquerschnitt
aus dem letzten Laufgitter wesentlich stärker zu als es dem Strömungsvolumen entspricht und zwar durch eins
Verlängerung der Laufschaufeln 8 und einer entsprechenden Erweiterung der Kreisringfläche
Zur Erläuterung der Wirkungsweise seien die Fig. 3 und U näher betrachtet.
Fig. 3 stellt das übliche Vektordiagramm der Geschwindigkeiten
in einer Stufe einer Reaktionsturbine mit symmetrisch gleichen Leit- und Laufschaufeln dar. oa ist die axiale Strömungskomponente,
von welcher vorerst vorausgesetzt wird, sie bleibe von Gitter zu Gitter gleich, oa ist gleichzeitig die
Zuströmgeschwindigkeit zum ersten Leitgitter, oc ist die .
absolute Geschwindigkeit aus den Leitgittern. Ö3_ist dieselbe
Geschwindigkeit relativ zu den Laufschaufeln, oe ist die relative Ausströmgeschwindigkeit aus den Laufgittern. Ihr
Absolutwert ob ist gleichzeitig die Eintrittsgeschwindigke.it
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in die folgenden Leitgittern.
Fig. 4 zeigt das aufgrund der Neuerung veränderte Vektordiagramm
aus Fig. 3. Die relative Ausströmgeschwindigkeit oe"
aus dem letzten Laufgitter wird kleiner. Dementsprechend
reduziert sich die absolute Geschwindigkeit von ob in Fig.3 auf ob". Um das vorgegebene Gesamtgefälle verarbeiten zu können,
erhöhen sich an allen dem letzten Gitter vorangehenden Gittern die Geschwindigkeiten oa,..oe in Fig» 3 auf oa'...oe'.
Im Schaufelplan gemäss Fig» 2 sind gleiche Teile mit demselben
Bezugszeichen versehen wie in Fig. 1. Die Schaufel 8 zeigt
ein Schaufelprofil 10 mit starker Umlenkung, das die Verarbeitung grosser Gefalle gestattet. Eines besseren Ueberblicks
wegen sind für alle Schaufelgitter gleiche Schaufelteilung t sowie für alle dem letzten vorangehenden Gitter gleiche Kanalbreite
q angenommen. Die erfindungsgemässe Querschnittserweiterung
des letzten Laufgitters geschieht durch eine Vergrösserung
der Kanalbreite q.
Fig. 5 zeigt das der Schaufelanordnung gemäss Fig. 2 entsprechende
Geschwindigkeitsdiagramm. Die Axialgeschwindigkeit oa ist von Eintritt bis Austritt der Beschaufelung gleich gross
Die Geschwindigkeiten ob'...oe' sind aufgrund der zur Beibehaltung
des Gesamtgefälles getroffenen Massnahme "etwas höher
als ob...oe.in Fig. 3. Im letzten Laufgitter ist die relative
Geschwindigkeit durch die vergrösserte Schaufelöffnung von
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rlO-
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pe in Fig. 3 auf oe" zurückgenommen. Dementsprechend wird
die absolute Geschwindigkeit ob" kleiner,
Anstelle von dem in Fig. 2 gezeigten Profil 10"können die
Schaufeln selbstverständlxch irgend ein beliebiges Aktionsoder ReaktLonsprofil aufzeigen.
Gemäss Fig. 2 sind die Schaufelteilung t bei allen Gittern
und die Kanalbreite q bei allen dem letzten Gi.tter vorangehenden
Gittern gleich gross dargestellt. In'Abweichung
hiervon liesse sich eine Anordnung gestalten, bei welcher die Schaufelteilung t und/oder die Kanalbreite q für mindastens zwei Stufen oder für mindestens zwei Gitter verschieden gross sind.
hiervon liesse sich eine Anordnung gestalten, bei welcher die Schaufelteilung t und/oder die Kanalbreite q für mindastens zwei Stufen oder für mindestens zwei Gitter verschieden gross sind.
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Claims (3)
1. /Turbine axialer Bauart, die von einem kompressiblen
Arbeitsmittel durchströmt ist3 und mindestens zwei aus je
einem Leit- und Laufgitter bestehende Stufen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Austritts-Strömungsquerschnitt
aus dem letzten Laufgitter im Vergleich zum Austritts-Strömungsquerschnitt des vorletzten Laufgitters
grosser bemessen ist als es dem Verhältnis des zunehmenden Volumens des Arbeitsmittels entspricht.·
2. Turbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Erhöhung des Verhältnisses Kanalbreite (q) zur Schaufel- · teilung (t) und/oder eine Erweiterung der durchströmten
Kreisringfläche der Vergrösserung des Austritts-Strömungsquerschnitts
des letzten Laufgitters dient.
3. Turbine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung eines gleichmässigen Geschwindigkeitsprofils
in axialer und tangentialer Richtung das Verhältnis Kanalbreite (q) zur Schaufelteilung (t) längs den Schaufeln (8)
des letzten Gitters veränderlich ist.
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- 12 - 49/73 D
it. Turbine nach Anspruch I3 dadurch gekennzeichnet, dass
zur Beibehaltung eines vorgegebenen Arbeitsgefälles der Austritts-Strömungsquerschnitt aller dem letzten Gitter
vorangehenden Gitter um einen dem durch die Querschnittsvergrösserung
des letzten Laufgitters bedingten kleineren Arbeitsgefälles entsprechenden Betrag kleiner bemessen
wird.
5· Turbine nach Anspruch 1 und H, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Verkleinerung des Verhältnisses Kanalbreite (q) zur Schaufelteilung (t) und/oder eine Verringerung der
durchströmten Kreisringfläche der Verkleinerung des Austritts-Strömungsquerschnittes
aller dem letzten Gitter vorangehenden Gitter dient.
Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie.
409846/0243
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
BHV | Refusal |