DE2324605A1 - Verfahren zum herstellen von rohren aus glasartigem kohlenstoff - Google Patents

Verfahren zum herstellen von rohren aus glasartigem kohlenstoff

Info

Publication number
DE2324605A1
DE2324605A1 DE19732324605 DE2324605A DE2324605A1 DE 2324605 A1 DE2324605 A1 DE 2324605A1 DE 19732324605 DE19732324605 DE 19732324605 DE 2324605 A DE2324605 A DE 2324605A DE 2324605 A1 DE2324605 A1 DE 2324605A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pipes
casting
mold
glass
carbon
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19732324605
Other languages
English (en)
Inventor
Bernd Dipl Phys Dr Lersmacher
Karlheinz Schelhas
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Philips Intellectual Property and Standards GmbH
Original Assignee
Philips Patentverwaltung GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Philips Patentverwaltung GmbH filed Critical Philips Patentverwaltung GmbH
Priority to DE19732324605 priority Critical patent/DE2324605A1/de
Publication of DE2324605A1 publication Critical patent/DE2324605A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/515Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics
    • C04B35/52Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite
    • C04B35/524Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite obtained from polymer precursors, e.g. glass-like carbon material
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C33/00Moulds or cores; Details thereof or accessories therefor
    • B29C33/56Coatings, e.g. enameled or galvanised; Releasing, lubricating or separating agents
    • B29C33/60Releasing, lubricating or separating agents
    • B29C33/62Releasing, lubricating or separating agents based on polymers or oligomers
    • B29C33/66Cellulose; Derivatives thereof
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C39/00Shaping by casting, i.e. introducing the moulding material into a mould or between confining surfaces without significant moulding pressure; Apparatus therefor

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Moulds For Moulding Plastics Or The Like (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)
  • Ceramic Products (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Rohren aus glasartigem Kohlenstoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Rohren aus glasartigem Kohlenstoff, wobei Rohre aus thermisch aushärtbaren, hochpolymeren Kunststoffen durch Gießen geformt und durch Festkörper-Pyrolyse in Rohre aus glasartigem Kohlenstoff umgewandelt werden.
  • Glasartiger Kohlenstoff zeichnet sich durch eine Reihe bemerkenswerter Eigenschaften wie geringe Dichte, Impermeabilität für Flüssigkeiten und Gase, hohe Festigkeit und gute chemische Resistenz aus und ist für viele Zwecke anwendbar, z.B. als Material für Gefäße wie Tiegel, Schiffchen und Rohre, insbesondere für präparative Zwecke der Chemie, Metallurgie und der Halbleiter-Technologie (Chemie-Ing. -Techn. 42 (1970) 659 - 669).
  • Rohre aus glasartigem Kohlenstoff sind für die Anwendung dieses Werkstoffes von besonderem Interesse. Es gibt eine ganze Reihe von wichtigen Anwendungen, so etwa'als hochtemperaturfestes, impermeables und chemisch außergewöhnlich resistentes Leitungs-und Behältermaterial für aggressive Substanzen. Relativ wenig beachtet ist noch die Einsatzmöglichkeit als Heizkörper für elektrische Widerstandsöfen. Eine andere Anwendung ist der Einsatz von Röhren aus glasartigem Kohlenstoff als biokompatible Substanz in der Human- und Veterinärmedizin, etwa als Gefäßprothese und mechanisch stützendes Implantat oder Kapselmaterial (Polytechnisch Tijdschrift - Editie Elektrotechnik 43 -PT - 19 - 1 -(1972)). Wenig Gebrauch von glasartiger Kohle wird noch in der elektronischen und feinmechanischen Industrie gemacht. Hier sollten die guten mechanischen Eigenschaften, verbunden mit ausgezeichneten thermischen und elektrischen Werten, diesem Material einen breiteren Einsatzbereich öffnen. Wichtig ist für alle Applikationen die Formgebung eines Werkstoffes. Zu den wichtigsten Konstruktionselementen gehören ganz allgemein Rohre.
  • Als Ausgangsmaterialien für die Herstellung von glasartigem Kohlenstoff wird in der Literatur eine Reihe von natürlichen und synthetischen organischen Hochpolymeren genannt. Geeignete Substanzen sind z.B. Cellulose und einige ihrer Derivate, Phenolformaldehyd-Harze, Polyfurfurylalkohol und Polyvinylidenchlorid. Als Ausgangsmaterial für die Herstellung der sogenannten Cellulose-Kohle benutzten Davidson und Losty natürliche Cellulose-Fasern, die zunächst in Wasser zu einem Brei mit ca. 2 Gew.-% Cellulose aufgeschlämmt wurden. Durch Zentrifugieren und Trocknen, bei dem ein Teil des Wassers entweicht, wird der Cellulose-Brei in einen bearbeitbaren Zustand gebracht. Der so entstehende ~grüne Körper" ist das Ausgangsmaterial für die eigentliche Pyrolyse. "Vitreous Carbon" und Classy Carbon" der Firmen Vitreous Carbon Ltd. und Tokai Electrode Mfg. werden aus irreversibel aushärtenden Polymeren wie Phenolformaldehyd-Harzen und Rlyfurfurylalkoho 1 hergestellt.
  • Von"LMSC-Glassy-Carbon" der Lockheed Co. ist lediglich bekannt, daß Naphtalindiol ein Ausgangsmaterial sein soll. Vitrocarbon der Nippon Carbon Comp. wird aus säuregehärteten Aceton/ Furfurol-Harzmischungen hergestellt. Otani und Mitarb. benutzen PVC-Pech, das aus Polyvinylchlorid S-901 der Kureha Chemical Ind.
  • Co., Tokio, Japan, durch Erhitzen unter Stickstoff hergestellt wird, und dann als Rohmaterial für die Herstellung von glasartigem Kohlenstoff dient. Die Kureha Chemical Ind. Co. selbst benutzt als Ausgangssubstanz für ihre Fasern aus glasartigem Kohlenstoff eine hochmolekulare polycyclische Erdöl-Fraktion (Chemie-Ing.-Techn. 42 (1970) 661-662).
  • Die Uberführung der hochpolymeren Ausgangssubstanzen in glasartigen Kohlenstoff erfolgt über eine definierte Temperatur/ Zeit-Behandlung. Während dieses als Festkörper-Pyrolyse bezeichneten Vorganges werden durch Zufuhr thermischer Energie Bindungen im hochpolymeren Ausgangsmaterial aufgebrochen. Es entstehen Zersetzungsprodukte, die als Elemente (H2,N2,C12 usw) oder als flüchtige Verbindungen (H20,C02, Radikale, Monomere usw.) abgespalten werden (Chemie-Ing.-Techn. 42 (1970) 662).
  • Formkörper aus glasartigem Kohlenstoff werden im allgemeinen in zwei Verfahrensschritten hergestellt. Zunächst wird die polymere Ausgangssubstanz in die gewünschte Form gebracht; dann erfolgt die Umwandlung in glasartigen Kohlenstoff durch Festkörper-Pyrolys e.
  • Es ist bekannt, Hohlkörper aus mittels Hitze härtbaren Kunstharzen dadurch herzustellen, daß ungehärtete Kunstharze in feststehende Formen eingegossen und hierauf gehärtet werden. Auf diese Weise können auch Rohre hergestellt werden. Dabei muß jedoch der Kern der Rohrform (Gießform) schwach konisch ausgebildet sein, um das Ausstoßen des gehärteten Gießkörpers zu ermöglichen. Die Herstellung eines längeren Rohres mit über die Länge konstanten Rohrquerschnitt ist aber auf diese Weise ohne Zerstörung des zentralen Mittelteils der Rohrform nicht möglich, da ein solches Rohr nach dem Härten des Kunstharzes allzu festhaftend auf den genau zylindrischen Kern der Rohrform aufgeschrumpft ist, so daß dieser Kern im allgemeinen nicht mehr ausgestoßen werden kann (schweizerische Patentschrift 296 748). Diese Schwierigkeit kann dadurch beseitigt werden, daß ein Kern verwendet wird, dessen Material es erlaubt, denselben durch eine Öffnung aus dem erhärteten Gießling zu entfernen, die kleiner ist als der Kern. Dies kann-z.B. dadurch erreicht werden, daß das Kernmaterial elastische-Eigenschaften aufweist. Als Kernmaterial können gummiähnliche Stoffe verwendet werden (schweizerische Patentschrift 294 791).
  • Es ist auch bekannt, das Entformen von Formkörpern aus polymerisierten synthetischen Harzen aus Formen mittels einer Trennfolie vorzunehmen, die hohe mechanische Festigkeit aufweist und sowohl gegen hohe Temperaturen als auch gegen die Einwirkung von chemischen Produkten beständig ist und oftmals wiederverwendet werden kann. Diese Folie wird in die Form derart eingebracht, daß sich die Folie zwischen Forminnenfläche und Harz befindet (deutsche Offenlegungsschrift 1 911 894). Diese Verfahrensweise hat u.a. jedoch den Nachteil, daß die eingelegte Folie an ihrer Stoßstelle oder Überlappungsstelle im gehärteten Gußkörper eine Art Riefe hinterläßt, die ihrerseits bei nachfolgender Carbonisation s lfach zur Rißbildung aufgrund ihrer Kerbwirkung Anlaß gibt.
  • Es ist ferner bekannt, daß sich aus härtbaren Kunstharzen auf Formpressen oder Spritzgußpressen, insbesondere auch nach dem Schleudergußverfahren, Hohlkörper herstellen lassen.
  • Längere Rohre konnte man bisher mittels der Strangpresse herstellen. Man kann Körper mit rotationssymmetrischen Innenraum aus einer mittels Hitze härtbaren Kunstharzmasse auch herstellen, indem man die Kunstharzmasse in fließfähigem Zustand in einer rotierenden Hohlform durch Zentrifugalkräfte an der Innenwand der Hohlform ausbreitet und durch Erhitzen härtet (schweizerische Patentschrift 296 748).
  • Beim Herstellen von Rohren aus glasartigem Kohlenstoff wurde bisher ausschließlich das Strangpressen (Extrudieren) (deutsche Patentschrift 1 569 267, japanische Patentschrift 7 011 004) und das Schleudergießen (britische. Patentschrift 1 069 459, niederländische Patentschrift 134 590, japanische Patentschrift 7 029 564) angewandt. Die Verfestigung und Aushärtung kann beim Schleudergießen in einer simultanen oder in einer der Formgebung nachgeschalteten Temperaturbehandlung (mit oder ohne Druck) vorgenommen werden. Die Überführung in glasartigen Kohlenstoff erfolgt entweder noch in der Form oder am ~entformten" Kunststoffrohr in einem separaten Pyrolyseprozeß.
  • Das Schleudergußverfahren wird nach dem Stand der Technik für die Herstellung von Rohren aus glasartigem Kohlenstoff bevorzugt, da es Rohre mit über die Gesamtlänge gleichmäßiger Wandstärke und einwandfreier Beschaffenheit, besonders der inneren Oberfläche, liefert. Aus den in den zuvorgenannten Patentschriften angegebenen Beispielen ist weiter zu entnehmen, daß sich das Schleudergußverfahren besonders auch für die Herstellung langer Rohre (bis zu 1000 mm) bei relativ großen Wandstärken (bis zu etwa 10 mm) und großen Durchmessern (bis zu etwa 1000 mm) eignet. In der niederländischen Patentschrift 134 590 wird noch als besonderer Vorteil herausgestellt, daß nach dem Schleudergußverfahren hergestellte Rohre sich durch besonders hohen Reinheitsgrad vor allem der inneren Oberfläche auszeichnen, da sie in keiner Phase der Herstellung mit irgendwelchen anderen metallischen Werkstoffen in Kontakt gekommen sind. Deshalb sollen sie als Gefäßmaterialien für die Präparation von Halbleitersubstanzen besonders geeignet sein.
  • Bei den Untersuchungen, die zur Erfindung geführt haben, wurde die Herstellung von in glasartige Kohle überführbaren Kunststoffrohren nach dem Schleudergußverfahren geprüft. Dabei wurde als Ausgangsmaterial vorwiegend Phenolformaldehydharz im Resolzustand verwendet. Es traten eine ganze Reihe von technischen Schwierigkeiten auf, die die Herstellung von einwandfreien Rohren sehr stark erschwerten. Diese Schwierigkeiten beruhen in erster Linie darauf, daß die in der Zentrifuge rotierende, mit Kunstharz gefüllte Reaktionskammer völlig gegen Auslaufen von Harz abgedichtet werden muß. Dies hat sich insofern als sehr schwierig erwiesen, als diese Kammer als offenes System11 gestaltet werden muß, aus dem die entstehenden gasförmigen Reaktionsprodukte unbehindert entweichen können. Jede Undichtheit hat Störungen zur Folge.
  • Eine betriebssichere Funktion der Zentrifugalmethode, angewendet auf Substanzen, deren rheologische Werte sich in extremer Weise während des Prozesses ändern,erfordert einen erheblichen technischen Aufwand. Selbst einfachste Bedienungsvorgänge, wie etwa das Beschicken und Entladen der Reaktionskammer, sind sehr mühsam. Die Folge sind hohe Ausschußraten und letztlich eine Verteuerung des Endproduktes. Diese wenigen Hinweise machen es verständlich, daß Rohre aus glasartiger Kohle nur zu relativ hohen Preisen käuflich erhältlich sind.
  • Die maximalen Abmessungen derartiger Rohre liegen bei etwa Länge 1 max ~ 500 mm Durchmesser D 5 50 mm (außen) amax D. ~ 5 5 mm (innen) Imin Wandstärken dmax 2./.3 mm Offenbar bereitet es auch Schwierigkeiten, lange Rohre mit geringen Innendurchmessern herzustellen. Das maximale Verhältnis £/Di beträgt für ein handelsübliches Rohr etwa 80 Di (FirmenprospeRt Glassy Carbon" der Tokai Electrode Mfg.Co.Ltd., Tokio, Japan; Informations-Blatt 11Glass-like Carbon"der Lockheed Aircraft Corp., Burbank, Calif., USA; Firmenprospekt Vitreous Carbon der Vitreous Carbon Ltd., Evenwood, Bishop Auckland, Co. Dueham, England; Firmenprospekt Carbon Vitrewr der Le Carbone Lorraine, S.A. Paris, France).
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das es gestattet, einwandfreie zylindrische Rohre aus glasartigem Kohlenstoff mit über die Länge konstanten Abmessungen und guten Oberflächen herzustellen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Kunststoff in eine Form gießt, innerhalb welcher ein Formkern angeordnet ist, den man mit einer Hülle aus einem Material überzogen hat, das elastisch verformbar ist und nicht vom Vergußmaterial benetzt wird (also keine feste Haftung mit diesem eingeht).
  • Diese beiden Forderungen werden insbesondere von Silicon-Kautschuk erfüllt. Eine Umhüllung mit kautschukelastischem Material gewährleistet eine gute Entformbarkeit des verfestigten Harzrohres auch bei großen Rohrlängen und ermöglicht die Einhaltung einer exakten ZylindePSymmetrie.
  • Unter der Bezeichnung Rohr sind im Rahmen der Erfindung auch rohrförmige Körper, wie etwa einseitig geschlossene, langgestreckte Behälter (Fingertiegel), zu verstehen.
  • Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung und eines Beispiels, betreffend die Herstellung eines Harzrohres, erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Rohrform Fig. 2 eine Rohrform zur Herstellung von einseitig geschlossenen Rohren Fig. 3 den Vorgang der Entfernung des Formkerns Beispiel Es wird eine Rohrform gemäß Fig. 1 vorbereitet. Der innere Rohrkern 1 besteht in diesem Falle aus einem Glasstab von 6 mm Durchmesser. Dieser Stab wird mit einem Silicon-Kautschukschlauch 2 von 1 mm Wandstärke überzogen. Das Außenrohr 3 besteht in diesem Falle ebenfalls aus Glas (Innendurchmesser etwa 16 mm). Die Zentrierstücke 4 und 5 bestehen aus Teflon; die obere Kappe 4 ist zwecks Druckausgleich bei Freiwerden von gasförmigen Reaktionsprodukten mit einem oder mehreren Belüftungskanälen 6 versehen.
  • Zur Herstellung von einseitig geschlossenen Rohren (Fingertiegeln) wurde eine Form gemäß Fig. 2 verwendet, in der die Bezugszeichen dieselbe Bedeutung haben wie in Fig. 1.
  • Es wurde ein viskoses Phenol-Resol der Dichte 1,25 g cm 3, der Viskosität ~ = 5000 c P mit einem Harzkörpergehalt von etwa 78 ,~ (Rest: Lösungsmittel) bis zu ca. 9/10 der Formhöhe in den Füllraum 7 eingefüllt. Die gefüllte Form wurde dann zur Verfestigung des Harzes etwa 24 Stunden lang bei 700C gehalten.
  • Nach Verfestigung des Harzes wird zunächst der Formkern 1 zusammen mit der elastischen Trennschicht 2 entfernt. Der Vorgang ist in Fig. 3 schematisch dargestellt. Durch Anwendung einer axialen Zugkraft P tritt zunächst eine starke Kontraktion der kautschukelastischen Hülle 2 ein, die ihrerseits das Auftreten radial wirkender Kräfte Prad zur Folge hat. Wird die radiale Komponente Prad ;bH2,7 (H2,7 = Haftkraft in der Grenzschicht S,2,7), so läuft der AblösepunktQzum anderen Rohrende hin und der Kern 1 kann leicht herausgezogen werden. Die Hülle 2 expandiert wieder in den Anfangszustand. Dieser schematisiert dargestellte Ablösevorgang, gekennzeichnet durch das Durchlaufen des nichtlinearen Bereiches der Spannungstrajektorien über die Grenzfläche ~ 2,7 hinweg, wird noch dadurch erleichtert, daß bei Verwendung von Kondensationsharzen - wie es hier der Fall ist - in den Grenzschichten # 2,7 und d2 6 und7 3 flüssiges Kondensat als Trenn-Grenzschichten 62,7 7,3 und Gleitfilm wirksam wird. Dadurch wird auch eine leichte Trennung des verfestigten Harzrohres 7 von der Außenhülle 3 ermöglicht.
  • Die endgültige Aushärtung des Harzrohres kann sowohl in dem Außenrohr 3 als auch separat vorgenommen werden.Um ein Verbiegen (Verziehen) des Gießkörpers zu verhindern, wird die Restaushärtung im Außenrohr bevorzugt. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht demgemäß darin, daß man den Gießkörper in der Form nur teilaushärtet, dann den Formkern entfernt und anschließend die Restaushärtung vornimmt. Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man die Restaushärtung im äußeren Formteil durchführt.
  • Alle Formteile können wiederverwendet werden. Selbstverständlich können die in dem Beispiel genannten Formmaterialien gegen andere,also Glas zum Beispiel gegen Metall oder Graphit, Siliconkautschuk gegen Teflon usw. ausgetauscht werden. Allerdings ist Siliconkautschuk als Trennsubstanz besonders gut geeignet.
  • Nach dem beschriebenen Verfahren wurden Rohre der in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellten Abmessungen hergestellt: Tabelle #ssun#envon Harzrohren Außendurchmesser Innendurchmesser Länge Wandstärke Da/mm D1/mm /mm d/mm D.
  • 4,0 1,0 200 1,5 200 4,0 1,0 150 1,5 150 6,5 2,0 130 2,25 65 6,5 3,0 150 1,75 50 7,5 3,5 150 2,0 43 12,0 8,0 450 2,0 56 15,0 8,0 350 3,5 44 22,0 15,5 400 3,25 26 Es ist selbstverständlich möglich, Rohre anderer Abmessungen, besonders auch größerer Länge und größerer//D#-Verhältnisse, anzufertigen.
  • Die bisher angefertigten Rohre haben sehr glatte innere und äußere Oberflächen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß es natürlich möglich ist, Rohre durch Bohren aus massiven Harzstangen herzustellen$ieseNethode ist jedoch beschränkt auf kurze Rohre mit relativ weitem Innendurchmesser. Das Verhältnis stellt etwa eine obere Grenze bei normalen Birvorgängen dar, da bei größerem £/D. die Bohrer zu stark "verlaufen", also gekriimmte Bohrkanäle entstehen. Außerdem zeigen gebohrte Rohre vielfach eine ausgeprägte Neigung zur Rißbildung bei der Karbonisation; offenbar werden in den Bohrriefen Spannungen eingefroren, die bei der Pyrolyse oder bei späterer mechanischer Beanspruchung spontan zu Rissen führen.
  • ie Bedingungen, unter denen die Pyrolyse durchgeführt wird, richten sich im wesentlichen nach der Wandstärke der Rohre.
  • Die wie oben beschrieben hergestellten Kunststoffrohre wurden in einem Ofen unter strömendem Stickstoff von 1 Atln bis etwa 8000C mit einem zeitlichen Temperaturanstieg von pyrolysiert und dann unter Vakuum bis zu Temperaturen von 16000C mit einem nachbehandelt.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind einfache Handhabung geringer technischer Aufwand Schaffung von Rohren mit großem Verhältnis ( /= lange, D. = Innendurchmesser) keine Kontaminierung durch Kontakt etwa mit metallischen Teilen der Rohrform Reduzierung der Bruchneigung bei Karbonisation oder späterer Belastung geringe Ausschußrate

Claims (4)

  1. Patentansprüche: Verfahren zum Herstellen von Rohren zur glasartigem Kohlenstoff, wobei Rohre aus thermisch aushärtbaren, hochpolymeren Kunststoffen durch Gießen geformt und durch Festkörper-Pyrolyse in Rohre aus glasar-tigem Kohlenstoff ungewandelt werden, dadurch gekonnzeichnet, daß man den Kunststoff in eine rohrförmige Form gießt, innerhalb welcher ein Formkern angeordnet ist, den man mit einer Hülle aus einem Material überzogen hat, das elastisch verformbar ist und von Vergußmaterial nicht benetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Formkern mit einer Hülle aus Silicon-Kautschuk überzieht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gießkörper in der Form nur teilaushärtet, dann den Formkern entfernt und anschließend die Restaushärtung vornimmt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnot, daß man die Restaushärtung im äußeren Formteil durch führt.
    Leerseite
DE19732324605 1973-05-16 1973-05-16 Verfahren zum herstellen von rohren aus glasartigem kohlenstoff Withdrawn DE2324605A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19732324605 DE2324605A1 (de) 1973-05-16 1973-05-16 Verfahren zum herstellen von rohren aus glasartigem kohlenstoff

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19732324605 DE2324605A1 (de) 1973-05-16 1973-05-16 Verfahren zum herstellen von rohren aus glasartigem kohlenstoff

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2324605A1 true DE2324605A1 (de) 1974-12-05

Family

ID=5881029

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19732324605 Withdrawn DE2324605A1 (de) 1973-05-16 1973-05-16 Verfahren zum herstellen von rohren aus glasartigem kohlenstoff

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2324605A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4609508A (en) * 1983-10-14 1986-09-02 Siemens Aktiengesellschaft Method for the manufacture of implantable electrodes of vitreous carbon

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4609508A (en) * 1983-10-14 1986-09-02 Siemens Aktiengesellschaft Method for the manufacture of implantable electrodes of vitreous carbon

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2951423C2 (de)
EP0022168B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Schichtwerkstoffen aus Hartschaumstoff und faserverstärktem Kunststoff
DE2256326B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus einem Gemisch von Alpha-Siliziumkarbid, Graphit und einem Bindemittel
DE1569267C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlewerkstoffen
EP0008434B1 (de) Ramextruder und Verfahren zur Herstellung von Kunststoffrohren in dem Ramextruder
EP1547992B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einem Faserverbundwerkstoff und Faserverbundwerkstoff
DE2324605A1 (de) Verfahren zum herstellen von rohren aus glasartigem kohlenstoff
DE102010050970A1 (de) Kraftfahrzeugbauteil und Verfahren zu dessen Herstellung
DE2209608C2 (de) Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus thermoplastischem Kunststoff
DE102012005505A1 (de) Beplankungsteil für ein Fahrzeug und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2131792C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffkörpern
DE10008321A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Kunststoff-Formhohlteiles
EP0188637B1 (de) Verfahren zum Herstellen von Glaskohlenstoffkörpern
EP0286821B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus einem Vorformling, der im wesentlichen aus polymerisierten Einheiten des Tetrafluorethylens besteht
DE102010007780A1 (de) Spritzgießverfahren für Kondensationsharze und Vorrichtung für das Verfahren
EP0532985B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Keramikteilen
DE2904200A1 (de) Verfahren zur herstellung von langfaserverstaerkten verbundkoerpern
DE102005042870B3 (de) Verfahren zur Herstellung silizierter Formkörper
DE2325163C3 (de) Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffkörpern
DE2320177C3 (de) Konische Schraubverbindung von Kunststoffrohren
DE3726860A1 (de) Hochkohlenstoffhaltiger verbundwerkstoff
DE102017106097A1 (de) Extrudervorrichtung und Extrusionsverfahren
EP0532984A1 (de) Keramikwärmetauscher
DE102015120429A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Formteils aus einem Faserverbundwerkstoff
DE2204749A1 (de) Verfahren zur herstellung von werkstoffen aus isotropem kohlenstoff

Legal Events

Date Code Title Description
OD Request for examination
8139 Disposal/non-payment of the annual fee