DE2323744C3 - 4,4'-Bismethylen-(3-methoxy-2-naphthoesäure-triamcinolon-acetonidester) und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
4,4'-Bismethylen-(3-methoxy-2-naphthoesäure-triamcinolon-acetonidester) und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
COOR
10
15
20
in der R den Triamcinolon-acetonid-Rest bedeutet
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man 4,4'-Methylen-bis-(3-methoxy-2-naphthoesäure) der folgenden Formel
COOH
OCH3 OCH3
COOH
mit einem Halogenierungsmittel umsetzt, so daß
man das entsprechende Säurehalogenid erhält, das man anschließend mit Triamcinolon-acetonid unter
Ausbildung der gewünschten Verbindung umsetzt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Halogenierungsmittel ein
Chlorierungsmittel, wie Thionylchlorid, verwendet.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Säurehalogenid in Gegenwart
eines Säureakzeptors für die im Verlauf der Reaktion gebildete Halogenwasserstoffsäure mit
Triamcinolon-acetonid umsetzt.
5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Säureakzeptor
eine organische Base, wie Pyridin, verwendet
30
35
40
45
50
Die Erfindung betrifft den Ester der 4,4'-Methylenbis-(3-methoxy-2-naphthoesäure)
mit Triamcinolonacetonid, d. h. den 4,4'-Methylen-bis-(3-methoxy-2-naphthoesäure-triamcinolon-acetonidester),
der auch als 4,4'-Methylen-bis-(3-methoxy-2-naphthoesäure-9afluor-11/f.Zlrdihydroxy-l
6ac,l 7a-isopropylidendioxyl,4-pregnadien-3,20-dionester)
bekannt ist sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung.
Triamcinolon-acetonid, ein Arzneimittel, das zu der
therapeutisch wirksamen Gruppe der synthetischen Corticosteroide gehört, ist ein Fluorderivat von
Prednisolon. Das Einfügen eines Fluoratoms in der 9<x-Stellung steigert die Glucocorticoid-Wirkung und
vermindert die Wirkung auf den Elektrolyt-StoffwechseL
In der dermatologischen Therapie entfaltet Triamcinolon-acetonid
eine beträchtliche Wirkung bei der Behandlung von Dermatosen, Ekzemen, Neurodermitis,
lntertrigo. Psoriasis, Pruritus etc.
Bei Langzeitbehandlungen großer Hautflächen, in Fällen bei denen eine Hautverletzung vorliegt, und bei
der Behandlung von Kindern kann eine große Vielzahl von Nebenreaktionen eintreten, die eine Folge der
perkutanen Absorption des Corticoids sind.
Die Erfindung betrifft daher eine neue von Triamcinolon
abgeleitete Substanz sowie ein Verfahren zur Herstellung, die die charakteristischen antiinflammatorischen
Eigenschaften beibehält und den erheblichen pharmakologischen Vorteil aufweist, daß sie nicht
absorbiert wird, wenn sie selbst in Dosierungen, die höher liegen als die therapeutische Dosis, oral oder über
die Haut (ob diese nun verletzt ist oder nicht) verabreicht wird. Die neue erfindungsgemäße Substanz,
4,4'-Methylen-bis-{3-methoxy-2-naphthoesäure-triamcinolon-acetonidester)
entspricht der folgenden allgemeinen Formel
COOR
OCH3
OCH3
OCH3
COOR
in der R den Triamcinolon-acetonid-Rest darstellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man 4,4'-Methylen-bis-(3-methoxy-2-naphthoesäure)
der folgenden Formel
COOH
55
60
OCH3
OCH,
OCH,
COOH
die Gegenstand einer weiteren Patentanmeldung der Anmelderin ist, mit einem Halogenierungsmittel, wie
Thionylchlorid, behandelt, daß beide Hydroxygruppen der Säure durch die entsprechenden Halogenatome
substituiert werden, so daß man das Säurehalogenid der
folgenden allgemeinen Formel
COX
OCH3
OCH3
OCH3
COX
10
15
erhält worin X ein Chlor- oder Brom-Atom bedeutet je nachdem, welches Halogenierungsmittel man bei der
Reaktion verwendet Vorzugsweise bedeutet X ein Chloratom. Erfindungsgemäß ist es wesentlich, die
Halogenierung in vollständig wasserfreiem Zustand durchzuführen.
Das in der angegebenen Weise erhaltene Säurehalogenid wird in Gegenwart eines Säureakzeptors für die
im Verlauf der Reaktion gebildete Halogenwasserstoffsäure mit Triamcinolon-acetonid derart umgesetzt, daß
das erhaltene Endprodukt der oben angegeben Formel der erfindungsgemäßen Verbindung entspricht.
Als Säureakzeptor für die im Verlauf der Reaktion gebildete Halogenwasserstoffsäure kann man z. B.
Pyridin verwenden, das gleichzeitig als Base und als Lösungsmittel dient
Das folgende Beispiel soll die Erfindung weiter erläutern, ohne sie jedoch zu beschränken.
15 g 4,4'-Methylen-bis-(3-methoxy-2-naphthoesäure) werden mit 55 ml Thionylchlorid vermischt Die
Mischung wird 2 Stunden auf einem Wasserbad erhitzt, worauf man das überschüssige Thionylchlorid abdestilliert
bis man einen Feststoff erhält, der durch Umkristallisation in wasserfreiem Benzol gereinigt
wird. In dieser Weise erhält man gelb gefärbtes 4,4'-Methylen-bis-(3-methoxy-2-naphthoesäurech!orid),
F = 170 bis 173°C Ausbeute: 95%.
Analyse:
gefunden: C 66,80, H 4,10, Cl 15,66%. 5Q
10 g des oben erhaltenen Produktes werden mit 19,2 g Triamcinolon-acetonid in 150 ml Pyridin behandelt. Die
Mischung wird 3 Stunden auf 900C erhitzt, worauf die erhaltene Lösung in Pyridin zu 3000 ml Wasser
zugegeben wird. Das erhaltene Produkt wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Dann wird es im Vakuum
zwischen 40 und 500C getrocknet, wobei man 4,4'-Methylen-bis-(3-methoxy-?-naphthoesäure-triamcinolon-acetonidester)
mit einer Ausbeute von 90% erhält.
Die Substanz kann anschließend durch Umkristallisation aus einer Aceton/Wasser-Mischung gereinigt
werden. F = 22O°C(Zers.).
b5
Analyse:
Pharmakokinetische und pharmakologische
Untersuchungen
Untersuchungen
Das erfindungsgemäße Produkt wird weder ora! noch topisch (selbst bei großen Hauptoberflächenbereichen)
absorbiert
Durch orale und topische Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung anderer bekannter
Corticoide mit ähnlicher antiinflammatorischer Wirkung an Tiere und Vergleich der sich ergebenden
entsprechenden Blutgehalte wurden Absorptionsuntersuchungen durchgeführt
Es wurden auch indirekte Absorptionsuntersuchungen mit dehr hohen oralen Dosierungen durchgeführt
So z. B. der Granulombeutel-Test die Wirkung auf das
Gewicht der untersuchten Tiere und deren Blutbild, die Änderung der Urinausscheidung von 17-K.etosteroiden,
Na+, K+ etc. Alle diese Werte blieben nach der
Verabreichung des erfindungsgemäßen Produktes stets unverändert Andererseits führten als Vergleichsprodukte
verwendete Corticoide zu signifikanten Veränderungen dieser Werte. Diese Tatsachen beweisen, daß
das erfindungsgemäße Produkt nicht absorbiert wird.
Das erfindungsgemäße Produkt weist die charakteristische antiinflämmatorische Wirkung der Corticosteroide
auf. Aktivitätsuntersuchungen zeigten, daß es die gleiche Wirksamkeit besitzt wie Triamcinolonacetonid
und 200mal so wirksam ist wie Prednison, das als Standard für die Corticoid-Aktivität dient
Eine der Haupteigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindung liegt darin, daß sie im Gegensatz zu
anderen Corticoiden nach der oralen oder topischen Verabreichung an Tiere auf das Gewicht das Blutbild
oder die Na+-, K+- oder 17-Ketosteroid-Ausscheidung
keine Wirkung ausübt
Die akute Toxizität (bestimmt nach dem Verfahren von Reed und M u e η c h) ergibt sich wie folgt:
(x) = Maximal oral verabreichte Dosierung
Täglich an Ratten verabreichte Dosierungen von 30 mg/kg führten nach Ablauf von 60 Tagen zu keinen
toxischen Wirkungen, so daß sich auch hier keine chronische Toxizität ergibt. Bei diesen Untersuchungen
wurden das Verhalten, das Körpergewicht die Mortalität, das Blutbild, die Reproduktion etc. beobachtet
Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Produktes wurde auch bei der topischen Behandlung verschiedener
Hauterkrankungen untersucht: Kontaktdermatitis und Allergien, Ekzeme physikalischen, chemischen,
medikamentösen oder beruflichen Ursprungs, durch Kosmetika hervorgerufene Ekzeme, Biegeekzeme,
Hausfrauen- Ekzeme, Intertrigo, Psoriasis, Erytheme etc.
Die erfindungsgemäß Substanz wurde in Form von Crnmes oder Salben mit einer Wirkstoffkonzentration
von 0,3% verwendet.
Die Ergebnisse zeigen, daß das erfindungsgemäße Produkt hervorragend wirksam ist, da der Heilungsprozentsatz
höher ist als der bislang erzielte, wobei die Heilung in 100% der Fälle vollständig war.
Das erfindungsgemäße Produkt wurde in Form von Cremes oder Salben mit einer Wirkstoffkonzentration
von 0,3% bis zu dreimal täglich auf den erkrankten Bereich aufgetragen. Da das erfindungsgemäße Produkt
nicht über die Haut oder die Schleimhaut absorbiert wird, besteht selbst bei Okklusionsverbänden nicht die
Gefahr der Überdosierung.
Claims (1)
1. 4,4'-Methylen-bis-(3-methoxy-2-naphthoesäuretriamcinolon-acetonidester)
der Formel
COOR
OCH3 OCH3
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