DE2317129A1 - Zweiphasengranulator - Google Patents
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Description
Zweiphasengranul a t ο r
Die Erfindung betrifft einen Granulator mit einem Behälteroberteil,
das eine Abluftöffnung, eine Sprüheinrichtung sowie vorzugsweise einen Filterteil, ein Zerhackerwerkzeug und einen Einfüllstutzen
aufweist, und mit einem Bodenteil, art dem ein Rührwerk
und vorzugsweise ein .Ablaß angeordnet ist.
Pharmazeutische Granulate, die zu Tabletten verarbeitet werden,
bestehen im allgemeinen aus: Wirkstoffen, Grundstoffen, Spreng- oder Retardmitteln und Gleitmitteln. Aus bekannten Dosierungsgründen
müssen die Komponenten homogen verteilt sein und dürfen sich beim Preßvorgang nicht entmischen. Darüberhinaus müssen
die mit einer äußeren Phase (z.B. Sprengmittel und Gleitmittel) vermischten Granulate leicht fließbar und komprimierbar
sein« Der Granulatherstellung, d.h. der Überführung feinerer Partikelanteile in ein gröberes Korn mit homogener Zusammensetzung
kommt deshalb eine besonders große Bedeutung zu.
Beim häufig anwendbaren, herkömmlichen Feuchtgranulieren werden in einem Mischer die homogen gemischten Bestandteile mit
einer Granulierlösung angefeuchtet und durchgeknetet. Die feuchte Masse wird -dann in einer Granuliermaschine in die gewünschte
Grnnulatform gebracht, und die zur Aggregierung eingesetzte Gra--
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nulierflüssigkeit in einer Trocknungsvorrichtung abgedampft. In
spezielleren Fällen erfolgt die Granulation auf trockenem .Wege. Hierbei wird das Ausgangsmaterial mittels Druck, beispielsweise
zwischen zwei Walzen, verdichtet. Die kompaktierte Schülpe wird dann zerkleinert und in einem besonderen Vorgang- der äußeren Phase zugemischt.
In neuerer Zeit setzt man mit gutem Erfolg einen Wirbelschicht-Sprühgranulat
or ein, der erlaubt, drei Teilarbeitsgänge, nämlich Mischen, Granulieren und Trocknen in einem geschlossenen
System durchzuführen. Bei diesem Verfahren wird das Gut in der
Flugschicht, d.h. im Schwebezustand.mit einer Granulierflüssigkeit
besprüht, wobei die Trocknung parallel mit dem Sprühen erfolgt. Die zur Erzeugung des Wirbelbettes erforderliche Luft wird
von unten über einen Siebboden, der als Materialbehälter dient,
zugeführt. Ein Nachteil des Siebbodens ist, daß er durch zu wenig ausgetrocknetes Gut oder in dem Falle, in dem die Wirbelschichthöhe
kleiner ist als die Eindringtiefe der von oben aufgegebenen Sprühflüssigkeit, verstopfen kann. Die Verwend-ung des Wirbelschicht-Sprühgranulators
ist begrenzt, da sie in der Flugschicht
nur Aufbaugranulate körniger Struktur mit geringerer Dichte liefert, während bei der konventionellen Granuliermethode sogenannte
Agglomieriergranulate höherer Dichte entstehen. Weiter entziehen sich in der Flugschicht statisch leicht aufladbare Güter der Bearbeitung
gemäß dem Wirbelschicht-Sprühverfahren, da sie sich.an der Behälterwandung absetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den. Anwendungsbereich
der Wirbelschicht-Sprühgranulatoren zu erweitern und deren oben geschilderte Nachteile- zu vermeiden..
Die Aufgabe wird bei einem Granulator der eingangs beschriebenen
Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß/Behälteroberte.il
mittels einer Hebeeinrichtung vom Bodenteil zur Bildung eines Luftspalts zwischen der Seitenwand des Behälteroberteils und
dem Bodenteil abhebbar ist.
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Auf diese Weise wird der wesentliche Vorteil erzielt, daß man über zwei verfahrenstechnisch unterschiedliche Arbeitsstellungen
verfügt. Bei geschlossenem Behälter (Arbeitsstellung 1) kann man herkömmliche Agglomeriergranulate herstellen. Die vorzugsweise
durch Besprühen angefeuchteten Mischungen lassen sich nach in üblicher Weise durchgeführter Austragung seitlich oder
nach unten über eine Granuliermaschine formen oder aber, nach voneinander Entfernen der Behälterwandung und des Behälterbodens
(Arbeitsstellung 2) mittels zugeführter Warmluft trocknen» Führt man dagegen schon bei Beginn des Aufsprühens der Granulierlösung
- in der Arbeitsstellung 2 des Behälters - vorgewärmte Luft zu, · so entsteht ein Aufbaugranulat, welches in seiner Struktur den
Flugschichtgranulaten entspricht.
Ein mechanisches Rührwerk auf dem Behälterboden und ein vorzugsweise
an der Behälterwandung angebrachtes Zerhackerwerk ergeben einen hervorragenden Mischeffekt.
In einem erfindungsgemäßen Granulator ist zum Bewegen und
Trocknen der Mischung gegenüber dem herkömmlichen Wirbelschichtverfahren
nur ein relativ geringer Luftstrom erforderlich, wodurch weniger Teilchen aus dem Granulat mitgerissen werden und
deshalb die Standzeit der Abluftfilter wesentlich verlängert wird.
Durch die mögliche Herstellung und Trocknung von Agglomeriergranulaten
in einem abgeschlossenen System sind für dieses Verfahren beste hygienische Voraussetzungen gegeben. Die erfindungsgercäße
Vorrichtung eignet sich ebenfalls sehr gut für die Herstellung keimarmer Massen, was besonders bei Wirk- und Hilfsstoffen
mit höherem Keimgehalt von Bedeutung ist. Bei laufendem Rührwerk wird das Gut oder ggf. die Preßmischung mittels in Arbeitsstellung
2 zugeführter Heißluft erwärmt, bis das Gut die erforderliche Temparatur erreicht hat. Dann wird der Luftdurchtritt
verringert und es v/erden keimzerstörende Gase wie beispielsweise Äthylenoxid der Zuluft beigemischt.
409842/096S
Anhand schematischer Zeichnungen wird der erfindungsgemäße
Granulator beispielsweise mit vorteilhaften Einzelheiten beschrieben. Es zeigen?
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen erfindungsgemäßen
Granulator;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt einer abgeänderten Ausführungsform
des Granulators.
Der Granulator besteht aus zwei Haupttellen} einem Behälteroberteil
1 und einem Bodenteil 2. Am Behälteroberteil 1 Ist ein
Einfüllstutzen 4 für die Beschickung des Granulators vorgesehen.
Weiter ist an der Seitenwand 5 des Behälterob'erteils ein Zerhakkerwerkzeug 6 angeordnet. In einem Kompensationsteil 7 des Behälteroberteils
befindet sich eine Sprüheinrichtung 8. Durch eine Abluftöffnung 9 austretende Luft wird vorher von einem Filterteil
10 gereinigt. Im Bodenteil 2 ist ein Ablaß 12 angebracht. Durch den Bodenteil führt die Welle eines Rührwerks 13. Mittels
einer Hebeeinrichtung 14 kann der Behälteroberteil 1 vom Bodenteil
2 entfernt werden, wobei ein Luftspalt 15 zwischen der Seitenwand 5 des Behälteroberteils und dem Behälterunterteil entsteht.
Zur Führung des Behälteroberteils ist auf dem Bodenteil
ein Ring 16 ausgebildet. Dieser Ring 16 kann auch in Form von im
Abstand voneinander angeordneten Ringsegmenten ausgebildet sein. Zur besseren Führung der in den Behälter durch den Luftspalt 15
eintretenden Luft ist am unteren Rand des Behälteroberteils ein radialer Luftführungsansatz 18 angeordnet.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird Luft
nicht über die Abluftöffnung 9 durch den Luftspalt 15 in den Behälter
gesaugt, sondern als Druckluft durch den Luftspalt 15 eingeblasen. In Fig. 2 sind die dazu zusätzlich zum in Fig. 1 dargestellten
Granulator erforderlichen Bauteile angegeben^. Die Befestigung
für die Hebevorrichtung 14 am Behälteroberteil 1 ist
in Form eines Flansches 21, der die Seltenwand 5 des Behälter-
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Oberteils ringförmig umgibt, ausgeführt. Der Flansch 41 ist durch eine elastische Ringwand 22 mit einem radial über den Behälteroberteil
hinausragenden Randabschnitt 19 des Bodenteils verbunden, wodurch eine Ringkammer 23 den Behälteroberteil in seinem
unteren Bereich umgibt. An der Ringwand 22 ist ein Druckluftanschluß 24 angebracht.
Beide Figuren stellen den Granulator in der Arbeitsstellung 2, d.h. mit gehobenem Behälteroberteil 1 und ausgebildetem Luftspalt
15 dar. Die Arbeitsstellung 1 unterscheidet sich von der Arbeitsstellung 2 nur dadurch, daß die Seitenwand 5 des Behälteroberteils
1 auf dem Bodenteil 2 aufliegt und der Spalt 15 nicht
ausgebildet ist.
Ansprüche:
AO9842/096S
Claims (5)
- AnsprücheΓΠ Granulator mit einem. Behälteroberteil, das eine Abluftöffnung, eine Sprüheinrichtung, sowie vorzugsweise einen Filterteil, ein Zerhackerwerkzeug und einen Einfüllstutzen aufweist, und mit einem Bodenteil, an dem ein Rührwerk und vorzugsweise ein Ablaß angeordnet ist, dadurch' gekennzeichnet , daß der Behälteroberteil (1) mittels einer Hebeeinrichtung (14) vom Bodenteil (2) zur Bildung eines Luftspalts (15) zwischen.der Seitenwand (5) des Behälteroberteils (1) und dem Bodenteil- (2) abhebbar ist. ' -
- 2. Granulator nach Anspruch 1-, dadurch geke η η ζ e i c hn e t ., daß auf dem Bodenteil (2) ein Ring. (16) zur Führung der Seitenwand (5) ausgebildet ist. -
- 3. Granulator nach Anspruch 2, dadurch gekennzei chn e t , daß der Ring. (16) aus im Abstand voneinander angeordneten Ringsegmenten besteht.
- 4. Granulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Behälteroberteil (1) in seinem unteren Bereich von einer Ringkammer (23) umschlossen ist, die von einem radial über den Behälteroberteil hinausragenden Randabschnitt (19) des Bodenteils (2) und einer zusätzlichen Ringwand (22) gebildet ist und einen Druckluftanschluß (24) aufweist.
- 5. Granulator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g ekennzeichnet , daß am unteren Rand des Behälteroberteils (1) ein radialer Luftführungsansatz (18) angeordnet ist.409842/0965
Priority Applications (6)
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