DE2308490B2 - Verfahren zur Behandlung von rohem oder vorbehandeltem Abwasser - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von rohem oder vorbehandeltem Abwasser

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 oder dem gleichlautenden Oberbegriff des Anspruches 3.
Bekanntlich führt die Belüftung der Mischflüssigkeit bei der Behandlung von Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren anfangs dazu, daß die im Abwasser enthaltenen Mikroorganismen Phosphate aufnehmen. In der US-Patentschrift Nr. 32 36 766 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem diese Erscheinung zur Entfernung der Phosphate aus Abwasser verwendet wird. Nach dem in dieser Patentschrift beschriebenen Verfahren wird der pH-Wert von Rohabwasser, wenn nötig, berichtigt, um Werte im Bereich von 6,2 bis 8,5 zu erhalten, wobei das Abwasser mit belebtem Schlamm zu einem Flüssigkeiisgemisch vermischt und die Mischflüssigkeit derart belüftet wird, daß ein Gehalt an gelöstem Sauerstoff von mindestens 0,3 mg pro 1 Liter Mischflüssigkeit erhalten wird, und ein mit Phosphaten angereicherter Schlamm, bei dem die Phosphate in den Zellen der Organismen enthalten sind, in einer Absetzzone von der Mischflüssigkeit getrennt wird, um ein praktisch phosphatfreies, geklärtes Abwasser zu erhalten. Der mit Phosphaten angereicherte Schlamm, in welchem die Phosphate noch in den Zellen der Organismen enthalten sind, wird zur Phosphatabscheidung und Schlammeindickung einem Behälter zugeführt, in welchem sein Phosphatgehalt verringert wird, bevor er zum Vermischen mit dem anfallenden Rohabwasser rezirkuliert wird. Dies wird dadurch erreicht, daß der mit Phosphaten angereicherte Schlamm während mehrerer Stunden oder bei einem pH-Wert von weniger als 6,5 auf eine Zeitdauer von 10 bis 20 Minuten im anaeroben Zustand gehalten wird. Der anaerobe Zustand und der saure pH-Wert führen dazu, daß beträchtliche Mengen interzellularer Phosphate vom Schlamm in eine flüssige Phase übertreten. Bei dem bekannten Verfahren ist von Nachteil, daß zum Behandeln des Schlammes ein großer Phosphat-Abscheider- und Schlammeindick-Tank erforderlich ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Verringerung des Phosphatgehaltes im Abwasser und zur Steigerung der Beseitigung des BOD-Gehaltes auf ein hohes Maß
bei der Abwasserbehandlung nach der Belebtschlammethode zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale in den Kennzeichnungsteilen der Ansprüche 1 und 3 auf zwei verschiedene Arten gelöst
Gemäß der ersten Verfahrensweise wird >iem lösliche Phosphate in seiner flüssigem Phase enthaltenden Schlamm ein Fällungsmittel für Phosphate zugegeben, um den Anteil an wasserlöslichen Phosphaten auszufällen, woraus eine Mischung von ausgefällten Phosphatteilchen, Schlammorganismen, die interzellulare Phosphate aufgegeben haben, und einer phosphatfreien, wässerigen Phase resultiert Dii.se Mischung wird rezirkuliert, um sie zum Mischen mit dem anfallenden Rohwasser zu verwenden. Ein separater Behälter zum Abscheiden der Phosphate und zur Schlammeindickung ist hierbei nicht erforderlich.
Gemäß der anderen Verfahrensweise wird der in seiner flüssigen Phase lösliche Phosphate enthaltende Schlamm aus der Absetzzone entfernt Dieser Schlamm wird dann behandelt, um eine mit Phosphaten angereicherte, wässerige Phase abzutrennen und einen Schlamm mit höherer Feststoff- jedoch geringerer Phosphat-Konzentration zu erhalten. Dieser Schlamm wird bei dem Verfahren zur Abwasserbehandlung mit belebtem Schlamm rezirkuliert und mit dem anfallenden Rohwasser vermischt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung durch ein eine Ausführungsform der Phosphatbeseitigung veranschaulichendes Fließschema schematisch dargestellt.
Ein Strom rohes Abwasser 1 wird zunächst durch konventionelle Sieb- und Sandfangeinheiten geleitet und gegebenenfalls einem vorgeschalteten Absetzprozeß in einem ersten Absetzgefäß 2 unterzogen, von dem primärer Schlamm durch eine Leitung 3 abgeführt wird. Das aus diesem ersten Absetzprozeß resultierende Abwasser wird mit rückgeführtem Belebtschlamm und ausgefällten Phosphat-Teilchen zu einer Flüssigkeitsmischung gemischt und durch eine Leitung 4 einem Belüftungsbecken 5 zugeführt, wie dies später näher erläutert werden soll.
Im Belüftungsbecken 5 wird die Flüssigkeitsmischung zumindest in einem Beckenteil auf eine Dauer von 1 bis 8 Stunden in einem zur Aufrechterhaltung des aeroben Zustandes ausreichenden Maße belüftet, d. h., so daß dort ein meßbarer Betrag an gelöstem Sauerstoff in der Flüssigkeitsmischung vorhanden ist. Während der Belüftung nehmen die vorhandenen Bakterien Phosphate auf und verzehren die im Abwasser vorhandenen organischen Stoffe. Auf diese Weise wird während der Belüftung ein hoher Wert für die Beseitung des BOD-Gehaltes erreicht
Nach der Belüftung wird das Flüssigkeitsgemisch in einen zweiten Absetzbehälter 6 eingeleitet, der eine Schlammschicht enthält, deren unterer Teil aufgrund der Tatsache, daß die Organismen in der Zone lang genug zurückgehalten werden, sämtlichen verfügbaren Sauerstoff zu verzehren, anaerobisch ist. Im zweiten Absetzbehälter setzt sich eine Mischung von mit Phosphaten angereichertem Schlamm und ausgefällten Phosphatteilchen nach unten ab und trennt sich so von der Mischflüssigkeit, wobei praktisch phosphatfreies, geklärtes Abwasser zurückbleibt, das in der üblichen Weise über eine Leitung 7 abgeführt wird. Der mit Phosphaten angereicherte Schlamm, der sich absetzt und dadurch von der Mischf'.Jssigkeit trennt, enthält einen großen Betrag an Phosphaten, die in den Zellen der im Schlamm befindlichen Organismen enthalten sind. Die Feststoff-Teilchen im Schlamm, welche interzellulare Phosphate enthalten, wie auch die ausgefällten Phosphatteilchen setzen sich in der zweiten Absetzzone 6 in die anaerobe Schlammschicht hinein ab. In der Schlammschicht des Absetzbehälters 6 besteht ein Dichtegefälle, da die Dichte der Mischung aus Schlamm und ausgefällten Phosphatteilchen am Boden der Schlammschicht größer als an deren Oberfläche ist Da die Feststoffe im interzellulare Phosphate enthaltenden Schlamm zum Boden der Schlammschicht wandern, geben die Organismen wegen der in diesem Teil der Schlammschicht herrschenden anaeroben Bedingungen Phosphate in die flüssige Phase des Schlammes frei, und zwar in Form von wasserlöslichen Phosphat-Ionen. Die Konzentration löslicher Phosphate ist im unteren Teil der Schlammschicht am größten.
Die Mischung von Schlamm und ausgefällten
Phosphatteilchen bewegt sich durch den zweiten Absetzbehälter 6 in einer zapfenartigen Strömungsform. d. h. die Flüssigkeit und Feststoffe bewegen sich progressiv etwa in demselben Ausmaß durch den Behälter, und die Verweilzeit im Behälter ist daher annähernd dieselbe. Die Verweilzeit der Mischung von Schlamm und ausgefällten Phosphatteilchen im Behälter beträgt vorzugsweise zwei bis zwanzig Stunden.
Ein Fällungsmittel für Phosphate, z. B. Kalk, wird vom Vorrat 8 dem zweiten Absetzbehälter 6 in ausreichender Menge zugegeben, um den löslichen Phosphatgehalt des Schlammes auszufällen, der eine lösliche Phosphate enthaltende wässerige Phase und eine phosphatfreie feste Phase umfaßt. Dadurch entstehen mehr ausgefällte Phosphatteilchen. Das Fällungsmittel für Phosphate wird so zugegeben, daß es sich ganz zerstreut und dadurch in der Schlammschicht maximalen Kontakt mit den löslichen Phosphaten erlangt, so daß ein wesentlicher Teil von ihnen nicht mit dem phosphatfreien, geklärten Abwasser über die Leitung 7 entweicht Dies kann durch Zugabe des Fällungsmittels zum unteren Teil der Schlammschicht, wo die Konzentration der löslichen Phosphate am größten ist, erreicht werden. Wenn das Fällungsmittel für Phosphate im unteren Teil der Schlammschicht zugegeben wird, so sucht das in der Schlammschicht bestehende Dichte-Gefälle das Fällungsmittel für Phosphate am Auslaugen in das -:5 phosphatfreie, geklärte Abwasser hinein zu hindern.
Eine Mischung von ausgefällten Phosphatteilchen und einem Sekundärschlamm wird vom Absetzbehälter 6 kontinuierlich über die Leitung 9 rezirkuliert. Der Schlamm ist an dieser Stelle phosphatfrei. Ein Teil der Mischung, typisch sind etwa 5%, kann als Überschuß abgeführt werden, während der restliche Teil rezirkuliert wird, um ihn zum Mischen mit dem anfallenden Rohabwasser oder dem in den Belüftur.gsbehälter 5 eingeführten ersten Ausfluß zu verwenden. Alternativ kann der Schlamm, der lösliche Phosphate in der wässerigen Phase enthält, wobei seine Organismen interzellulare Phosphate aufgrund der anaeroben Bedingungen in diesePhase freigegeben haben, aus dem Absetzbehälter 6 entfernt werden, und das Fällungsmittel für Phosphate wird dann dem Schlamm zugegeben. So kann das Fällungsmittel für Phosphate in Leitung 9 gegeben werden oder der Schlamm, der lösliche Phosphate in der wässerigen Phase enthält, kann in ein besonderes Reaktionsgefäß geleitet werden, in welchem « das Fällungsmittel für Phosphate zugegeben wird.
Gemäß dieser Ausführungsform nach der Erfindung wird das nicht lösliche Fällungsmittel für Phosphate mit dem Belebtschlamm zurückgehalten und eventuell aus
dem System als sekundärer Überschuß-Schlamm entfernt. Dies wird durch konventionelle Abfallmaßnahmen erreicht und erfordert keine zusätzliche Ausrüstung. Die Phosphate-Freigabe findet in der Absetzzone statt, die unmittelbar der Belüftung der Mischflüssigkeit folgt. Auf diese Weise werden die Zeit und Ausrüstung eliminiert, die erforderlich sind, um den Schlamm von dieser Absetzzone abzuziehen und ihn einer separaten Abscheidezone für Phosphate zuzuführen. Die im Belüftungsbecken vorhandenen ausgefällten Phospatteilchen liefern die Oberfläche für die Haftung und das Wachstum der Mikroorganismen und ziehen auch die Nährstoffe und Phosphate an und machen sie den Mikroorganismen verfügbar. Dies erhöht die Verringerung des BOD-Gehaltes und die Phosphataufnahme durch die Mikroorganismen. Zudem verbessert die Anwesenheit der gefällten Phosphate die Absetzeigenschaften des Schlammes im zweiten Absetzgefälle. Überdies werden praktisch alle löslichen Phosphate eher als nur der dekantierbare Anteil aus dem Schlamm entfernt, wodurch die Wirksamkeit des Verfahrens vergrößert und das Maß der Belüftung, welches zur Aufnahme der Phosphate durch die im Belüftungsbekken vorhandenen Mikroorganismen erforderlich ist, herabgesetzt wird.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird ein einfließender Rohabwasserstrom wahlweise einer ersten Absetzbehandlung in einem ersten Absetzgefäß unterworfen, worauf das so behandelte Abwasser zur Bildung einer Mischflüssigkeit mit später erläutertem rückgeführtem Belebtschlamm gemischt und einem Belüftungsbecken zugeführt wird, worin er belüftet wird, wie dies früher schon beschrieben wurde. Nach dieser Belüftung wird die Mischflüssigkeit in ein zweites Absetzgefäß eingeführt, welches eine Schlammschicht enthält, deren unterer Teil anaerobisch ist. Im zweiten Absetzgefäß setzt sich der mit Phosphaten angereicherte Schlamm ab und trennt sich so von der Mischflüssigkeit, wobei er einen praktisch phosphatfreien Überstand freigibt. Dieser Überstand kann als Abstrom weggeführt oder in üblicher Weise einer weiteren Behandlung zugeführt werden. Der mit Phosphaten angereicherte Schlamm, der sich durch Absetzen vom Flüssigkeitsgemisch trennt, enthält eine große Menge von Phosphaten, die in den Zellen der im Sichlamm befindlichen Organismen vorhanden sind. Die Feststoffteilchen des Schlammes, welche interzellulare Phosphate enthalten, setzen sich in die in der zweiten Absetzzone befindliche anaerobe Schlammschicht hinein ab. In der Schlammschicht des Absetzgefäßes herrscht, wie früher schon erläutert, ein Dichte-Gefälle, der Schlamm bewegt sich durch das zweite Absetzgefäß in Form einer Zapfenströmung, und die Organismen geben Phosphate in die flüssige Phase des Schlammes frei. Ein Sekundärschlamm wird kontinuierlich vom zweiten Absetzgefäß entfernt. Dieser Schlamm umfaßt eine lösliche Phosphate enthaltende wässerige Phase und eine phosphatfreie feste Phase. Der Schlamm wird einem Separator zugeführt, z. B. einer Zentrifuge oder einem Filter, um die mit Phosphaten angereicherte wässerige Phase abzutrennen und einen Rezirkulierschlamm von höherer Feststoff-, aber geringerer Phosphat-Konzentration zu erhalten. Dieser abgetrennte Schlamm wird mit dem Rohabwasser gemischt, welches in das Belüftungsgefäß eingeleitet wird. Die mit Phosphaten angereicherte wässerige Phase, die durch den Separator erhalten wurde, wird einem Fällungsmittcl für Phosphate zugeführt. Ein solches Fällungsmittel, beispielsweise Kalk, wird im Phosphate-Präzipitator mit der mit Phosphaten angereicherten Flüssigkeit gemischt, um die Phosphate zu fällen. Eine phosphatfreie Überstandsflüssigkeit wird vom Phosphate-Präzipitator abgezogen und mit dem aus dem zweiten Absetzgefäß abfließenden phosphatfreien Strom vereinigt. Wenn gewünscht, kann der Überstand des Phosphate-Präzipitators, oder eine Teilmenge davon, zum Belüftungsbekken und/oder zum zweiten Absetzgefäß rezirkuliert
ίο werden. Gemäß dieser zweiten Ausführungsform der Erfindung wird der Vorgang der Phosphatfreigabe in der Absetzzone durchgeführt, die unmittelbar der Belüftung der Mischflüssigkeit folgt. Auf diese Weise werden die Zeit und Ausrüstung eliminiert, die erforderlich sind, um den Schlamm von dieser Absetzzone abzuziehen und ihn zu einer separaten anaeroben Abscheidezone für Phosphate zuzuführen.
Diese beiden Ausführungsformen der Erfindung sollen anhand der nachfolgenden Beispiele näher veranschaulicht werden.
1. Beispiel
Eine Menge von 3785 m3 rohen Abwassers pro Tag (= 1 million gallons per day = 1 million gpd) mit einem Feststoffgehalt von 100 Teilchen pro 1 Mio Teile (100 parts per million = 100 ppm) wird mit rezirkuliertem Belebtschlamm gemischt. Die so entstehende Mischflüssigkeit wird in eine Belüftungszone eingeführt und mit einer Luftmenge von 14,96 Liter pro 1 Liter Abwasser (»2 cubic feet If air per gallon of sewage«) sechs Stunden lang belüftet. Die aus der Belüftungszone ausströmende Mischflüssigkeit wird einem sekundären Absetzgefäß zugeführt. Ein im wesentlichen phosphatfreier, geklärter Flüssigkeitsüberschuß wird dem ausströmenden Abfluß nach einer Chlorierung bei einer Rate von 3785 m3 pro Tag (1 million gpd) zugeleitet. Die abgesetzte Mischung von Schlamm, die im unteren Teil des Gefäßes im wesentlichen anaerob ist, enthält an der Oberfläche der Schicht eine sehr geringe Konzentation löslicher Phosphate (ca. 1 Teil pro 1 Mio), und die Konzentration löslicher Phosphate nimmt mit der Tiefe der Schicht bis auf ca. 50 Teile pro 1 Mio am Boden der Schicht zu. Die im unteren Teil dieses Gefäßes herrschenden Bedingungen führen zu erheblichen Mengen von interzellularen Phosphaten, die in die flüssige Phase übertreten. Ein stöchiometrischer Betrag von Alaun, der zur Fällung der vorhandenen löslichen Phosphate erforderlich ist, wird dem unteren Teil der Schlammschicht zugegeben und bewirkt das Ausfällen der vorhandenen löslichen Phosphate. Eine Mischung von Schlamm und gefällten Phosphaten wird in einer Menge von 378,5 m3 pro Tag (100 000 gpd) vom sekundären Absetzgefäß abgezogen. Ein Teil 18,925 m3 pro Tag = 5000 gpd) wird dem überschüssigen Schlamm zugeführt, während die verbleibende Restmenge rezirkuliert und mit dem ankommenden Rohabwasser gemischt wird.
2. B e i s ρ i e 1
Rohabwasser in einer Menge von 3785 m3 pro Tag (= bo l million gallons per day = 1 million gpd) mit 100 Teilen pro 1 Mio Teile Feststoff (100 parts per million = 100 ppm) wird mit rückgeführtem belebtem Schlamm gemischt. Die Mischflüssigkeit wird einer Belüftungszone zugeführt und mit einer Luftmenge von 14,96 Liter pro 1 Liter Abwasser (»2 cubic feet of air per gallon of sewage«) auf eine Dauer von sechs Stunden belüftet. Die aus der Belüftungszone ausströmende Mischflüssigkeit wird einem sekundären Absetzgefäß zugeleitet. Ein
praktisch phosphatfreier, geklärter Flüssigkeitsüberschuß wird dem ausströmenden Abfluß nach Chlorierung in einer Menge von 3785 m3 pro Tag (1 million gpd) zugeleitet. Die abgesetzte Schlammischung, die im unteren Gefäßteil praktisch anaerob ist, enthält an der Oberfläche der Schicht eine überaus geringe Konzentration löslicher Phosphate (ca. 1 Teil pro I Mio), und die Konzentration der löslichen Phosphate wächst mit der Schichttiefe bis auf ca. 50 Teile pro 1 Mio an der Schichtunterseite an. Die im unteren Teil dieses Gefäßes herrschenden Verhältnisse führen zu beträchtlichen Mengen interzellularer Phosphate, die in die flüssige Phase übertreten. Mit Phosphaten angereicherter Schlamm, der eine lösliche Phosphate enthaltende wässerige Phase sowie eine phosphatfreie feste Phase
umfaßt, wird aus dem sekundären Absetzgefäß bei einer Rate von 378,5 m3 pro Tag (ca. 100 000 gallons per day) entfernt. Dieser Schlamm wird einer Zentrifuge zugeführt, um eine mit Phosphaten angereicherte wässerige Phase abzutrennen und einen Rezirkulierschlamm von hoher Feststoff-, hingegen geringer Phosphat-Konzentration zu erhalten. Der Schlamm wird rezirkuliert, um ihn mit dem ankommenden Rohabwasiser zu mischen, und die mit Phosphaten angereicherte wässerige Phase wird einem Gefäß für chemische Fällung zugeführt, welchem Kalk zugemischt wird, um gefällte Phosphate zu bilden. Mit diesem Verfahren werden mehr als 80% der im Rohabwasser enthaltenen Phosphate entfernt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Aufbereitung von rohem oder vorbehandeltem Abwasser nach der Belebtschlamm-Methode, bei dem das aufzubereitende Abwasser mit aus einer Absetzzone rückgeführtem belebtem Schlamm gemischt und die daraus resultierende Mischflüssigkeit genügende Zeit belüftet wird, um ihren BSB-Gehalt herabzusetzen und die vorhandenen Organismen zu veranlassen, Phosphat aufzunehmen, bei dem die Mischflüssigkeit einer Absetzzone zugeführt wird, in der ein mit Phosphat angereicherter Schlamm abgesetzt wird und in der ein phosphatarmer Überstand von dem abgesetzten Schlamm getrennt wird, bei dem der phosphatangereicherte Schlamm zur Entfernung von Phosphat behandelt wird und bei dem der phosphatarme Schlamm zum Mischen mit dem ankommenden Abwasser rückgeführt wird, d a durch gekennzeichnet, daß die Behandlung des mit Phosphat angereicherten Schlammes zum Entfernen von Phosphat daraus durch Aufrechterhalten einer anaeroben Schlammschicht in der Absetzzone durchgeführt wird, daß dem mit Phosphat angereicherten Schlammteil der Mischflüssigkeit ermöglicht wird, sich in die anaerobe Schlammschicht abzusetzen, worin die anaeroben Verhältnisse in der Schlammschicht der Absetzzone die Abgabe von Phosphat in die flüssige Phase des Schlammes in wasserlöslicher Form verursachen, daß dem Schlamm ein Phosphat-Fällmittel zugesetzt wird, das lösbares Phosphat in flüssiger Phase enthält, um eine Mischung aus phosphatarmem Schlamm und ausgeschiedenen Phosphatteilchen zu erhalten, und daß diese Mischung als Schlamm zum Mischen mit dem ankommenden Abwasser rückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Phosphat-Fällmittel dem Schlamm im unteren Teil der Schlammschicht zugefügt wird.
3. Verfahren zur Aufbereitung von rohem oder vorbehandeltem Abwasser nach der Belebtschlamm-Methode, bei dem das aufzubereitende Abwasser mit aus einer Absetzzone rückgeführtem belebtem Schlamm gemischt und die daraus resultierende Mischflüssigkeit genügende Zeit belüftet wird, um ihren BSB-Gehalt herabzusetzen und die vorhandenen Organismen zu veranlassen, Phosphat aufzunehmen, bei dem die Mischflüssigkeit einer Absetzzone zugeführt wird, in der ein mit Phosphat angereicherter Schlamm abgesetzt wird und in der ein phosphatarmer Überstand von dem abgesetzten Schlamm getrennt wird, bei dem der phosphatangereicherte Schlamm zur Entfernung von Phosphat behandelt wird und bei dem der phosphatarme Schlamm zum Mischen mit dem ankommenden Abwasser rückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung des mit Phosphat angereicherten Schlammes zum Entfernen von Phosphat daraus durch Aufrechterhalten einer anaeroben Schlammschicht in der Absetzzone durchgeführt wird, daß dem mit Phosphat angereicherten Schlammteil der Mischflüssigkeit ermöglicht wird, sich in die anaerobe Schlammschicht abzusetzen, worin die anaeroben Verhältnisse in der Schlammschicht der Absetzzone die Abgabe von Phosphat in die flüssige Phase des Schlammes in wasserlöslicher Form verursachen, daß der
Schlamm, der lösbares Phosphat in flüssiger Phase darin enthält, von der Absetzzone entfernt wird und daß eine phosphatangereicherte, flüssige Phase davon abgetrennt wird, um einen Schlamm zu bilden, der einen höheren Anteil an festen Teilchen und eine geringe Konzentration an Phosphaten als der Schlamm zum Mischen mit dem zufließenden Abwasser hat.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus der Absetzzone entfernte Schlamm zur Abtrennung einer mit Phosphaten angereicherten wässerigen Phase zentrifugiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus der Absetzzone entfernte Schlamm zur Abtrennung einer mit Phosphaten angereicherten wässerigen Phase gefiltert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus der Absetzzone entfernte Schlamm zur Abtrennung einer mit Phosphaten angereicherten wässerigen Phase nach dem Schwerkraftprinzip eingedickt wird.
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