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Mechanische Einrichtung zum kontinuierlichen Steuern oder Schalten
Die Erfindung bezieht sich auf eine mechanische Einrichtung zum kontinuierlichen
Steuern oder Schalten einer aus einer Mehrzahl von in vorgegebener Reihenfolge nacheinander
betätigbaren Funktionsgliedern bestehenden Funktionseinheit.
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Wenn eine derartige aus mehreren Funktionsgliedern bestehende Funktionseinheit
mechanisch gesteuert oder geschaltet werden sollte, dann war es bisher notwendig,
für jedes Funktionsglied ein besonderes Stellglied vorzusehen. Eine besondere Schwierigkeit
lag hierbei darin, daß bei einer Betätigung von Hand die Bedienungsperson die vorgegebene
Reihenfolge bei der Betätigung der Funktionsglieder korrekt einhalten mußte, um
ein Gegeneinander-Arbeiten der einzelnen Funktionsglieder zu vermeiden. Die Einhaltung
der vorgegebenen Reihenfolge bei der Betätigung der Funktionsglieder erfordert jedoch
besonders bei einer Vielzahl von nacheinander betätigbaren Funktionsgliedern besondere
Aufmerksamkeit und Sorgfalt und bildet daher eine ständige Fehlerquelle.
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Als Beispiel für eine derartige Funktionseinheit wird die Betätigung
einer Heizungs- und Klimaanlage für ein Kraftfahrzeug genannt, bei dem zur Regulierung
der Temperatur im Fahrzeuginnenraumin Abhängigkeit von der Temperatur der Umgebung
in vorgegebener Reihenfolge mehrere Funktionsglieder betätigt werden müssen. So
muß im Sommerbetrieb eine Frischluftklappe zur Zuführung von Frischluft betätigt
werden und bei noch höheren Temperaturen ein Kühlmittelkompressor eingeschaltet
und der Luftumlauf von Frischluft auf Umluft umgelenkt werden. Im Winterbetrieb
dagegen soll selbstverständlich der Kühlmittelkompressor und auch die Frischluftzufuhr
abgestellt und durch Öffnen einer Warmluftklappe Warmluft zugeführt werden, deren
Temperatur durch das gesteuerte Zuschalten einer Benzinzusatzheizung noch erhöht
werden kann. Bisher mußten nun diese vier Funktionen unabhängig voneinander durch
jeweils zugeordnete Stellglieder gesteuert werden, wobei die Gefahr bestand, daß
die vorgegebene Reihenfolge versehentlich nicht eingehalten wurde. Außerdem erforderte
die Betätigung dieser verschiedenen Funktionsglieder eine erhöhte Aufmerksamkeit,
die dann beispielsweise den Fahrzeugführer von der wichtigeren Aufgabe der Verkehrsbeobachtung
zumindest teilweise abhielt.
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Ein anderes Beispiel für eine aus mehreren Funktionsgli-edern bestehende
Funktionseinheit ist das mechanische Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeuges, bei dem
zur Anpassung des nur in engen Grenzen veränderlichen Motordrehmomentes an die stark
schwankenden Fahrwiderstände verschiedene Gänge mit unterschiedlichen Getriebeübersetzungen
eingeschaltet werden können. Dabei muß bei der Anwahl der einzelnen Gänge eine bestimmte
Reihenfolge eingehalten werden, damit nicht durch Überlastungen das Getriebe Schaden
nimmt. Bisher wird die Schaltbetätigung bei derartigen Getrieben mit Hilfe eines
Schalthebels
ausgeführt, der in zwei zueinander senkrechten Richtungen verstellbar ist, wobei
in der einen Richtung-die verschiedenen Gänge bzw. Gangpaare angewählt und in der
anderen Richtung die jeweiligen Gänge eingeschaltet werden. Zum Einlegen der Gänge
in der richtigen Reihenfolge muß daher eine Vielzahl von Schaltvorgängen vorgenommen
werden, die besonders bei weniger erfahrenen Fahrzeugführerneinen erheblichen Teil
der Aufmerksamkeit erfordert und ihn daher mehr oder weniger von der Beobachtung
der Verkehrssituationen ablenkt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, eine
mechanische Steuer- und/oder Schalteinrichtung für eine aus einer Mehrzahl von -Funktionsgliedern
bestehende: Funktionseinheit zu schaffen, bei der mit einem einzigen Stellglied
die einzelnen Funktionsglieder automatiscH und korrekt in der vorgegebenen Reihenfolge
betätigt werden.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung dadurch, daß
zur Betätigung der Funktionsglieder eine entsprechende Zahl von hintereinander geschalteten,
zwischen zwei Endstellungen verstellbaren Betätigungselementen vorgesehen ist und
daß die Betätigungselemente nacheinander mit einem linear verstellbaren Stellglied
verbindbar sind. Dadurch, daß das linear verstellbare Stellglied nacheinander mit
den hintereinander geschalteten Betätigungselementen in Eingriff kommt, wird gewährleistet,
daß die Funktionsglieder, die zweckmäßigerweise durch Verbindungsglieder, wie Schub-
oder Zugstangen, Seilzüge und dergleichen, mit den Betätigungslementen verbunden
sind, durch die Verstellung eines Stellgliedes in der richtigen Reihenfolge nacheinander
betätigt werden. Zur Verbindung des Stellgliedes mit den Betätigungslementen können
lösbare Mitnehmerverbindungen vorgesehen sein, die vorteilhafter Weise so ausgebildet
sind,
daß das Stellglied in den Endstellungen der Betätigungselemente
in bzw. außer Eingriff mit diesen kommt. Damit beginnt und beendet das Stellglied
seine Verstellbewegung an einem Betätigungselement jeweils in einer Endstellung
desselben.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung sollen zur Begrenzung
der Verstellbewegung der Betätigungslemente Anschläge vorgesehen sein, die in den
Endstellungen der Betätigungselemente an entsprechenden Vorsprüngen an den benachbarten
Betätigungselementen und/oder an einem die Betätigungselemente umgebenden Gehäuse
zur Anlage kommen.
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Weiterhin sollen Sperrvorrichtungen zur Arretierung der Betätigungselemente
in ihren Endstellungen vorgesehen sein.
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Durch diese Maßnahmen wird sichergestellt, daß die Betätigungselemente
von dem Stellglied jeweils von einer in die andere Endstellung verstellt werden
können und daß diejenigen Betätigungselemente, an denen das Stellglied gerade nicht
angreift, in der zuletzt eingenommenen Endstellung arretiert sind. Dadurch können
die an den Betätigungselementen angreifenden Verbindungsglieder, insbesondere federbelasteten
Bowdenzüge, keine Veränderung der Endstellung der Betätigungselemente hervorrufen.
Die dazu vorgesehenen Sperrvorrichtungen sollen durch in ihrer Kontur einander angepaßte
Sperrsegmente und Aussparungen gebildet werden, die in abwechselnder Reihenfolge
an den einander benachbarten Betätigungselementen angeordnet sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sollen die Betätigungselemente
als um ihre Mittelachsen drehbar gehaltene Kreisscheiben ausgebildet sein. Dies
hat den Vorteil, daß verhältnismäßig einfache Bauteile verwendet werden, die eine
Vielzahl möglicher Anlenkungspunkte für die an dem Betätigungselement zu befestigenden
Verbindungsglieder bieten. In Weiterführung
dieses Gedankens sollen
die Kreis scheiben in abwechselnder Reihenfolge in zwei parallelen Ebenen mit im
Abstand voneinander liegenden Mittelachsen angeordnet sein, wobei die Mittelachsen
der Kreisscheiben im wesentlichen auf einer Konstanten zur linearen Führungsbahn
des Stellgliedes angeordnet sind. Diese Ausführung ermöglicht eine verhältnismäßig
kompakte und kurze Bauweise und sichert eine gleichförmige Verstellbewegung der
Kreis scheiben bei gleichen Verschiebebewegungen des Stellgliedes.
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Weiterhin soll gemäß der Erfindung vorgesehen sein, daß die Kreisscheiben
an ihrem Außenumfang jeweils eine im wesentlichen radial gerichtete Aussparung aufweisen,
in die ein an dem Stellglied angeordneter Mitnehmerstift zur Drehbetätigung eingreift.
In den Endstellungen der Kreisscheiben sollen diese Aussparungen mit ihren Eingriffsöffnungen
in vorteilhafter Weise zu dem in einer Führungsbahn geführten Mitnehmerstift des
Stellgliedes hin ausgerichtet sein. Dadurch wird gewährleistet, daß der im wesentlichen
tangential die Kreis scheiben beaufschlagenden Mitnehmerstift bei einem Wechsel
der zu betätigenden Kreis scheibe zügig von der einen auf die andere Kreisscheibe
übergehen kann, ohne daß Blockierungen oder Sperrungen auftreten können. Um Totzeiten
in dem Steuer- oder Schaltvorgang beim Übergang des Mitnehmerstiftes von einer auf
die andere Kreisscheibe zu vermeiden, sollen die Aussparungen an den Kreisscheiben
in diesen Endstellungen unmittelbar nebeneinander liegen.
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Eine sehr einfache und symmetrische Konstruktion ergibt sich, wenn
die Sperrsegmente als mit kreisbogenförmigen Aussparungen versehene Scheiben ausgebildet
sind, die konzentrisch an der den jeweils benachbarten Kreisscheiben zugewandten
Stirnfläche jeder zweiten Kreisscheibe angebracht sind. Dabei sollen die Umfangskontur
der scheibenförmigen
Sperrsegmente mit kreisbogenförmigen Aussparungen
am Umfang der benachbarten Kreisscheiben und die kreisbogenförmigen Aussparungen
an den Sperrsegmenten mit den Umfangskonturen der benachbarten Kreis scheiben in
der Weise zusammenwirken, daß die mit dem Stellglied gerade im Eingriff befindliche
Kreis scheibe zwischen ihren Endstellungen frei verdrehbar ist und daß die übrigen
Kreisscheiben in den jeweiligen Endstellungen arretiert sind.
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Um einen schnellen Überblick über den mit Stellglied eingestellten
Betriebszustand der Funktionseinheit zu erhalten, kann an der Führungsbahn für das
Stellglied eine den Betriebszuständen der einzelnen Funktionsglieder zugeordnete
Skala angeordnet sein. Auch ist es in einfacher Weise möglich, elektrische Kontakte
oder Gleitbahnen zur überlagerten Steuerung elektrisch betätigter Funktionsglieder
vorzusehen. Dabei können die elektrischen Kontakte oder Gleitbahnen an den einzelnen
Kreisscheiben oder an der Führungsbahn für das Stellglied angeordnet sein.
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Insbesondere bei solchen elektrisch betätigten Funktionsgliedern,
die zugleich mit mehreren der mechanisch betätigten Funktionsglieder angesteuert
werden sollen, ergeben sich durch die Anordnung der Kontakte oder Gleitbahnen an
der Führungsbahn für das Stellglied wesentliche Vereinfachungen.
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Weitere Vorteile und die wesentlichen Merkmale der Erfindung sind
in der nachfolgenden Beschreibung enthalten, die das in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Figur 1 eine Draufsicht auf die mechanische Steuereinrichtung mit vier hintereinander
geschalteten, als Kreisscheiben
ausgebildeten Betätigungsel ementen,
Figur 2 ebenfalls eine Draufsicht auf die mechanische Steuereinrichtung, jedoch
in einer gegenüber der Figur 1 veränderten Stellung des Stellgliedes, Figur 3 einen
Schnitt durch die Steuereinrichtung nach Figur 1 gemäß den Schnittlinien III-III,
Figur 4 einen Schnitt durch die Steuereinrichtung nach Figur 1 gemäß den Schnittlinien
IV-IV, Figur 5 einen Ausschnitt aus der Steuereinrichtung nach Figur 1 gemäß den
Schnittlinien V-V und Figur 6 eine Heizungs- und Klimaanlage für Kraftfahrzeuge.
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Die Zeichnung zeigt in den Figuren 1 bis 5 eine mechanische Steuereinrichtung,
bei der vier Kreisscheiben 2 bis 5 mit parallelen, im Abstand voneinander angeordneten
Drehachsen 6 auf einer Gehäuseplatte 1 drehbar befestigt sind. Dabei sind die Kreisscheiben,
wie aus der Figur 3 näher ersichtlich ist, abwechselnd in zwei parallelen Ebenen
angeordnet.
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Am Umfang der Kreisscheiben 2 bis 5 ist jeweils eine radial gerichtete
Aussparung 7 zum Eingriff eines in einer Führungsbahn 11 geführten Mitnehmerstiftes
8 vorgesehen. Der Mitnehmerstift 8 ist an einem Stellglied 9 befestigt, das mit
einem Läufer 13 in einer Parallelführung 12 geführt ist und einen Hebel 10 zur manuellen
Betätigung aufweist. In einer anderen Ausführung könnte das Stellglied auch hydraulisch
oder in anderer Weise betätigt werden. An dem Läufer 13 ist ein Zeiger 14 angebracht,
der mit einer auf der Gehäuseplatte 1 angeordneten Skala 15 zusammenarbeitet und
den der jeweiligen Stellung des Stellgliedes 9 zugeordneten Betriebszustand der
von der Steuereinrichtung angesteuerten Funktionseinheit anzeigt.
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Die einzelnen Kreisscheiben können von dem Mitnehmerstift 8 jeweils
zwischen zwei Endstellungen verstellt werden. Zur Festlegung dieser Endstellungen
weisen die beiden Endscheiben 2 und 5 in Umfangsrichtung verlaufende Aussparungen
17 auf, deren radial gerichtete Begrenzungswände 18 in den Endstellungen der Kreisscheiben
an einem Sperrnocken 16 zur Anlage kommen. Auch die beiden anderen Kreisscheiben
3 und 4 könnten derartige Anschläge aufweisen. In der Zeichnung sind jedoch für
diese Scheiben 3 und 4 andere Möglichkeiten zur Festlegung der Endstellungen gezeigt.
So ist an der Kreisscheibe 3 ein Sperrnocken 19 angebracht, der in den Endstellungen
dieser Kreis scheibe an der Umfangsfläche der benachbarten Kreisscheiben 2 bzw.
4 zur Anlage kommt. Die Kreisscheibe 4 schließlich zeigt einen an ihrer Umfangsfläche
radial hervortretenden Vorsprung 20, dessen radial gerichtete Begrenzungsflächen
21 in den Endstellungen der Kreis scheibe 4 an auf den benachbarten Kreis scheiben
3 und 5 vorgesehenen Sperrsegmenten 22 und 23 zur Anlage kommen.
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Diese Sperrsegmente 22 und 23 sind als mit kreisbogenförmigen Aussparungen
24 versehene konzentrische scheibenförmige Ansätze auf jeder zweiten Kreisscheibe
angeordnet, und zwar jeweils an der der benachbarten Kreisscheibe zugewandten Stirnfläche.
Diese Sperrsegmente dienen der gegenseitigen Arretierung durch Gleitsperrung der
Kreisscheiben in ihren Endstellungen, wobei die Umfangskonturen 25 der Sperrsegmente
22 und 23 mit kreisbogenförmigen Aussparungen 26 am Umfang der benachbarten Kreis
scheiben 2 und 4 und die kreisbogenförmigen Aussparungen 24 an den Sperrsegmenten
22 und 23 mit den Umfangskonturen 27 der Kreisscheiben 2 und 4 zusammenwirken.
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Auf den Kreis scheiben 2 bis 5 sind Haltenocken 28 zur Anlenkung von
mit den hier nicht gezeigten Funktionsgliedern der Funktionseinheit verbundenen
Seilzügen 29 angebracht.
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Wie dazu aus der Figur 5 hervorgeht, weisen diese angegossenen oder
ausgestanzten Haltenocken 28 Bohrungen 30 auf, durch die die an ihren Enden 31 abgebogenen
Seilzüge 29 hindurchgeführt und drehbar gehalten sind. Die Zeichnung deutet dabei
auch an, daß der an der Kreisscheibe 3 vorgesehene Sperrnocken 19 gleichzeitig den
Haltenocken für den an dieser Kreis scheibe angelenkten Seilzug darstellen kann.
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Im folgenden soll nun die Funktion und Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Steuereinrichtung am Beispiel der in den Figuren 1 bis 5 der Zeichnung gezeigten
Einhebel-Steuereinrichtung für die in der Figur 6 dargestellte Heizungs- und Klimaanlage
eines mit einem luftgekühlten Motor ausgerüsteten Kraftfahrzeuges näher beschrieben
werden. In der Figur6 ist mit 35 eine in einer zum hier nicht gezeigten Motor führenden
Warmluftleitung 36 angeordnete Warmluftklappe bezeichnet, die in der mit ausgezogenen
Linien dargestellten Schließstellung die Warmluft über eine Auslaßleitung 37 ins
Freie abbläst. Mit gebrochenen Linien ist die Offenstellung der Warmluftklappe 35
angedeutet, in der die Auslaßleitung 37 abgesperrt ist und die gesamte Warmluft
einer in den Kraftfahrzeuginnenraum führenden Sammelleitung 38 zugeführt wird.
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In dieser Sammelleitung 38 ist neben einem Gebläse 39 auch eine Zusatzheizung
40 vorgesehen, die auf verschiedene Weise, beispielsweise als elektrische oder Benzinheizung,
ausgebildet sein kann. In der Zeichnung ist die Zusatzheizung lediglich in Prinzipdarstellung
gezeigt, wobei mit 41 eine Steuervorrichtung zur Steuerung der an einer Heizspirale
47 abgegebenen Wärme angedeutet ist.
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Ebenfalls nur in Prinzipdarstellung ist ein Kühlaggregat 43 angedeutet,
dessen wärmeaufnehmendes, also "kälteerzeugendes" Element in Form eines Verdampfers
44 in der Sammelleitung 38 angeordnet ist. 45 stellt einen Schalter zum Ein- bzw.
Ausschalten des Kühlaggregates 43 dar.
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Der Schalter 45 ist über eine Wirkverbindungsleitung 50 mit einer
in einer Frischluftleitung 46 hinter einer Frischluftklappe 47 angeordneten Umlenkklappe
49 gekoppelt. Die Kopplung erfolgt dabei in der Weise, daß der Schalter 45 geschlossen,
das Kühlaggregat also angestellt ist, wenn und solange die Umlenkklappe 49 in Richtung
auf Schließen der ins Freie führenden Frischluftleitung 46 und Öffnen einer in diese
einmündenden, mit dem Fahrzeuginnenraum in Verbindung stehenden Umluftleitung 48
betätigt wird. Die Strömungsrichtung der Luft ist durch Pfeile angedeutet.
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Bisher mußten bei einer derartigen Anlage zur Temperierung des Innraums
eines Fahrzeuges die einzelnen Funktionsglieder durch jeweils zugeordnete Stellglieder
unabhängig voneinander betätigt werden. Diese Funktionsglieder, nämlich die in der
Warmluftleitung 36 liegende Absperrklappe 35, die Steuervorrichtung 41 für die Zusatzheizung
40, die in der Frischluftleitung 46 liegende Frischluftklappe 47 und schließlich
die der Frischluftklappe nachgeschaltete Umluftklappe 49, die mit dem Schalter 45
zum Anstellen des Kühlaggregates 43 gekoppelt ist, sind nun erfindungsgemäß über
die Seilzüge 29 mit den Kreisscheiben 2 bis 5 verbunden. Bei einer günstigen Anordnung
der einzelnen Funktionsglieder, wie Klappen und dergleichen, wäre es auch möglich,
diese direkt auf den Achsen der Kreisscheiben zu befestigen. Auf diese Weise könnte
die erfindungsgemäße Steuereinrichtung besonders vorteilhaft in die Funktionseinheit
integriert werden.
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In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel wird die Warmluftklappe 35
durch Verdrehung der Kreis scheibe 3 entgegen dem Uhrzeigersinn durch den an der
Kreis scheibe 3 angelenkten Seilzug 29 entgegen der Kraft einer Rückstellfeder geöffnet.
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Durch Verdrehung der Kreis scheibe 2 entgegen dem Uhrzeigersinn wird
über den an dieser Scheibe angelenkten Seilzug 29 die Zusatzheizung 40 eingeschaltet
und kontinuierlich aufgesteuert. Demgegenüber wird durch Verdrehen der Kreisscheibe
4 im Uhrzeigersinn die Frischluftklappe 46 geöffnet und durch Verdrehen der Kreis
scheibe 5 in der gleichen Richtung die Umlenkklappe 49, die den Luftumlauf von Frisch-
auf Umluft umstellt, betätigt und gleichzeitig das Kühlmittelaggregat 40 eingeschaltet.
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Die Verdrehung der Kreisscheiben wird dabei durch den an dem Stellglied
9 befestigten und in einer Führungsbahn 11 im wesentlichen tangential zu den Kreisscheiben
2 bis 5 geführten Mitnehmerstift bewirkt, der dabei in die radial gerichteten Aussparungen
7 der Kreisscheiben eingreift. Der Eingriff des Mitnehmerstiftes 8 in die radialen
Aussparungen 7 der Kreisscheiben erfolgt dabei jeweils in einer Endstellung der
Kreisscheiben, bei der die Aussparungen zu dem in der Führungsbahn 11 geführten
Mitnehmerstift hin geöffnet sind.
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In diesen Endstellungen der Kreisscheiben kommt der Mitnehmerstift
dann auch wieder außer Eingriff mit den Kreis scheiben.
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Dadurch wird gewährleistet, daß der Mitnehmerstift immer nur eine
Kreis scheibe steuern kann und daß bei Beginn und Beendigung des Eingriffs des Mitnehmerstiftes
die Kreisscheibe sich jeweils in einer ihrer beiden Endstellungen befindet.
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In der Figur 1 ist die erfindungsgemäße Steuereinrichtung für die
Heizungs- und Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges in einer Stellung gezeigt, bei der
die von der Kreisscheibe 2 betätigte Steuereinrichtung 41 für die Zusatzheizung
40 zur Hälfte aufgesteuert ist. Entsprechend zeigt der Zeiger 14 auf der Skala 15
den
Zustand "Zusatzheizung halb" an. In dieser Stellung befindet sich die Kreisscheibe
3 in einer Endstellung, in der die von dieser betätigte Warmluftklappe 35 vollständig
geöffnet ist, während die Kreisscheiben 4 und 5, die die Frischluftklappe'47 bzw.
die Umlenkklappe 49 und das Kühlaggregat 43 betätigen, in den Endstellungen stehen,
in denen die Frischluftklappe 47 geschlossen bzw. das Kühlaggregat 43 abgestellt
ist und die Umlenkklappe 49 die Umluftleitung 48 schließt.
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Damit nun die Kreisscheiben 3 und 5 in diesen Endstellungen verbleiben,
in denen die radialen Aussparungen 7 für den Eingriff des Mitnehmerstiftes 8 zu
der Führungsbahn 11 des Mitnehmerstiftes hin gerichtet sind, und nicht etwa durch
die an den Seil zügen 29 angreifenden Rückstellkräfte verstellt werden können, sind
sie durch die mit den Außenkonturen der Kreisscheiben zusammenwirkenden Sperrsegmente
22 und 23 arretiert.
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So verhindert die mit der Umfangskontur 27 der Kreis scheibe 2 korrespondierende
kreisbogenförmige Aussparung 24 an dem Sperrsegment 22 der Kreisscheibe 3 eine Verdrehung
der Kreisscheibe 3, während sie gleichzeitig die Verdrehung der Kreisscheibe 2 zwischen
ihren beiden Endstellungen durch den Mitnehmerstift 8 zuläßt. Ebenso blockiert die
mit der kreisbogenförmigen Aussparung 26 der Kreis scheibe 4 zusammenwirkende Umfangskontur
25 des Sperrsegmentes 22 eine Verdrehung der Kreisscheibe 4, während schließlich
die kreisbogenförmige Aussparung 24 an dem Sperrsegment 23 einer Verdrehung der
Kreis scheibe 5 entgegensteht.
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In der in der Figur 1 dargestellten Stellung der Steuereinrichtung
würde eine Verstellung des Verstellhebels 10 und des damit starr verbundenen Mitnehmerstiftes
8 nach rechts eine weitere Verdrehung der Kreis scheibe 2 entgegen dem Uhrzeigersinn
und damit eine weitere Aufsteuerung der Zusatzheizung 40 in Richung auf eine maximaler
Zusatzheizleistung entsprechende
Endstellung der Kreisscheibe 2
bedeuten. Eine Verstellung des Stellhebels 10 nach links führt dagegen zu einer
Drosselung der Zusatzheizung 40 bis in der linken Endstellung der Kreis scheibe
2 die Zusatzheizung vollständig abgeschaltet ist. Eine weitere Verstellung der Kreisscheibe
2 wird dann durch Anlage der Begrenzungsfläche 18 an dem Sperrnocken 16 verhindert;
außerdem gleitet der Mitnehmerstift 8 aus der radialen Aussparung 7 der Kreis scheibe
und greift anschließend zur Verdrehung der benachbarten Kreisscheibe 3 in deren
Aussparung 7 ein. Da in dieser, im übrigen auch in der Figur 2 gezeigten Endstellung
der Kreisscheibe 2 deren Umfangskontur 27 nicht mehr mit der kreisbogenförmigen
Aussparung 24 des Sperrsegmentes 22 in Sperreingriff steht, kann nunmehr die Kreisscheibe
3 im Uhrzeigersinn, also in Richtung auf Schließen der Warmluftklappe 35, verstellt
werden, wobei die Umfangskontur 25 des Sperrsegmentes 22 in die kreisbogenförmige
Aussparung 26 am Umfang der Kreisscheibe 2 eindringt. Gleichzeitig arretiert diese
kreisbogenförmige Aussparung 26 am Umfang der Kreisscheibe 2 die eingenommene Endstellung
der Kreisscheibe 2, indem sie deren Verdrehung durch Anschlag an der Umfangskontur
25 des Sperrsegmentes 22 verhindert.
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In der Figur 2 ist nun eine Stellung der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung
gezeigt, bei der der Mitnehmerstift 8 gerade zwischen den beiden Kreisscheiben 4
und 5 steht.
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Bei dieser Stellung ist über die Kreisscheibe 4 die Frischluftklappe
47 voll geöffnet, während das über die Kreisscheibe 5 betätigte Kühlaggregat 43
abgeschaltet ist und die Umlenkklappe 49 die Umluftleitung 48 absperrt. Eine Verstellung
des Stellhebels 10 nach rechts würde nun den Mitnehmerstift 8 in die Aussparung
7 an der Kreis scheibe 4 eingreifen und damit diese Kreisscheibe verdrehen lassen,
wobei dann durch Hereindrehung der Umfangskontur 27 der Kreisscheibe 4 in die kreisbogenförmige
Aussparung
24 an dem Sperrsegment 23 die Kreis scheibe 5 in ihrer Endstellung arretiert wird.
Wird dagegen der Stellhebel 10 aus der in der Figur 2 gezeigten Position heraus
nach links verstellt, so greift er in die radiale Aussparung 7 an der Kreis scheibe
5 ein, verdreht diese und bewirkt dadurch ein Anstellen des Kühlaggregates und ein
Betätigen der der Frischluftklappe 47 nachgeschalteten Umlenkklappe 49 in Richtung
auf Schließen der Frischluftleitung 46 und Öffnen der Umluftleitung 48. Bei diesem
Verstellvorgang greift im Gegensatz zu dem zuvor geschilderten Vorgang nunmehr die
Umfangskontur 25 des Sperrsegmentes 23 in die kreisbogenförmige Aussparung 26 am
Umfang der Kreisscheibe 4 ein, wodurch eine Rückstellung der Kreis scheibe 4 aus
der in der Figur 2 gezeigten Endstellung verhindert wird. Die in der Figur 6 mit
ausgezogenen Linien gezeigte Stellung der Klappen 35, 47 und 49 entspricht dabei
der Stellung der Steuervorrichtung in Figur 2.
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Auf diese, an Hand der Figuren 1, 2 und 6 erläuterte Weise kann nun
die Steuerung einer Heizungs- und Klimaanlage für Kraftfahrzeuge erfolgen, wobei
die einzelnen Funktionsglieder zwangsläufig in der richtigen Reihenfolge durch Verstellung
eines einzelnen Bedienungshebels betätigt werden.
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Selbstverständlich stellt die in der Zeichnung dargestellte Steuereinrichtung
für eine Heizungs- und Klimaanlage von Kraftfahrzeugen lediglich ein Beispiel für
die Ausführung und Anwendung der Erfindung dar. So ist es ohne weiteres möglich,
anstelle der in dem gewählten Beispiel gezeigten vier Betätigungselemente, die in
Form von Kreisscheiben ausgebildet sind, je nach Differenzierungsgrad der Funktionseinheit
eine größere oder kleinere Zahl solcher oder ähnlich ausgebildeter Betätigungslemente
vorzusehen. Auch können die Anschläge zur Begrenzung der Drehbewegung der Betätigungselemente
und
zur Festlegung ihrer Endstellungen anders als in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ausgebildet sein. Schließlich stellt auch die in der Figur 6 gezeigte Heizungs-
und Klimaanlage nur eine von vielen Schaltungsmöglichkeiten dar, die die Erfindung
in keiner Weise beschränken soll.
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Die erfindungsgemäße Steuereinrichtung läßt sich mit Vorteil auch
als Schalteinrichtung für ein mechanisches Schalt-Getriebe eines Kraftfahrzeuges
verwenden, wobei die einzelnen Gänge des Getriebes in der richtigen Reihenfolge
nacheinander durch einen geradlinigen Betätigungsweg ohne eine besondere Vorwahl
ähnlich den Verhältnissen bei einem automatischen Getriebe geschaltet werden können.
Dabei müßten die das Einschalten der einzelnen Zahnräderpaare besorgenden Funktionsglieder,
wie Schieberäder oder Klauen-Schiebemuffen, mit den jeweils zugeordneten Betätigungslementen
so durch Schaltstangen oder andere Verbindungsglieder verbunden sein, daß bei einer
mittleren Stellung des von dem Mitnehmerstift des Stellgliedes beaufschlagten Betätigungselementes
der entsprechende Gang eingelegt ist, während in den beiden Endstellungen des Betätigungselementes
der betreffende Gang ausgerückt ist. Der Vorteil einer derartigen Schaltbetätigung
liegt besonders darin, daß durch den geradlinigen Betätigungsweg eines entsprechenden
Schalthebels das bei den üblichen mechanischen Schal tgetri eben mögliche Verwählen
und damit das Einlegen eines der jeweiligen Drehzahl des Motors nicht entsprechenden
Ganges ausgeschlossen wird.