DE2300844C3 - Verfahren zur Gewinnung von 1,2-Dichloräthan aus einem Gasstrom - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von 1,2-Dichloräthan aus einem GasstromInfo
- Publication number
- DE2300844C3 DE2300844C3 DE19732300844 DE2300844A DE2300844C3 DE 2300844 C3 DE2300844 C3 DE 2300844C3 DE 19732300844 DE19732300844 DE 19732300844 DE 2300844 A DE2300844 A DE 2300844A DE 2300844 C3 DE2300844 C3 DE 2300844C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- dichloroethane
- gas stream
- absorbent
- absorption
- recovery
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/38—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Gas Separation By Absorption (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Gegenstand der Erfindung ist das im vorstehenden Patentanspruch aufgezeigte Verfahren zur Gewinnung
von Dichloräthan aus einem Gasstrom.
Die Erfindung betrifft im speziellen die Isolierung von Dichloräthan aus einem Gasstrom der Oxychlorierung
von Äthylen gemäß nachfolgender Gleichung:
C2H< + 2 HCl + V2 O2- C2H4Cl2 + H2O,
wobei aus wirtschaftlichen Gründen Luft als Sauerstoffquelle dient.
Da üblicherweise Luft im Überschuß angewendet und außerdem Kohlendioxid durch Nebenreaktionen gebildet
wird, beträgt der Anteil an Dichloräthan und Wasser im Reaktionsgas weniger als 50%. Dies bringt
Schwierigkeiten bei der Gewinnung des Dichloräthans mit sich.
Der Hauptteil des Dichloräthans wird durch Kühlung aus dem Gasstrom abgeschieden. Eine beträchtliche
Menge bleibt jedoch im Inertgas zurück. Dabei ist es notwendig, das Rest-Dichloräthan mit Hilfe eines
geeigneten Absorptionsmittels aus dem Gasstrom zu gewinnen. Anschließend an die Absorption muß das
Dichloräthan aus dem Absorptionsmittel durch Destillation wiedergewonnen werden.
An ein geeignetes Absorptionsmittel müssen folgende Bedingungen gestellt werden:
1. gute Löslichkeit der Dichloräthandämpfe,
2. keine Reaktion mit Dichloräthan,
3. ausreichend niedriger Dampfdruck,
4. darf das Absorptionsmittel kein azeotropes Gemisch mit Dichloräthan bilden,
5. gute thermische Stabilität,
6. gutes Korrosionsverahlten.
Wegen der niedrigen Kosten wird in der Praxis häufig Kerosin als Absorptionsmittel verwendet. Kerosine
enthalten jedoch Bestandteile, deren Siedepunkte den Siedebereich von Dichloräthan überlappen. Darüber
hinaus befriedigt das Absorptionsvermögen von Kerosin für Dichloräthan nicht.
In der DE-OS 17 93 199 werden für den gleichen Zweck _A|kylbenzple_ mit einem _Siedebereich_ von
130-1900C als Absorptionsmittel Tür~DicHIorä"tHäh
beschrieben. Derartige Aromatengemische werden z. B. unter der geschützten Bezeichnung Solvessö 150
vertrieben.
Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß Polyalkylenglykoiäther der eingangs im Patentanspruch
erwähnten Formel die an ein Absorptionsmittel gestellten Forderungen erfüllen und darüber hinaus ein
wesetnlich besseres Absorptionsvermögen für Dichloräthan aufweisen als Kerosin oder Aromatengemische.
Das größere Aufnahmevermögen der erfindungsgemäßen Flüssigkeiten für Dichloräthan bietet im praktisehen
Betrieb eine Reihe von Vorteilen. Die an die Umgebung abgegebenen Inertgase enthalten wesentlich
weniger Dichloräthan. Man kommt bei gleicher Absorptionsleistung mit kleineren Mengen des Absorptionsmittel
aus, wodurch sich eine Verkleinerung der Anlage und Einsparung von Kosten ergeben. Die
erfindungsgemäßen Flüssigkeiten neigen im Gegensatz zu den Flüssigkeiten des Standes der Technik weniger
zum Verkracken, wodurch längere Laufzeiten des Filters, der Umlaufverdampfer und der Absorptionskolonne
gewährleistet werden.
Diäthylenglykoldimethyläther
(MoL-Gew. 134,Kp 160° C)
(MoL-Gew. 134,Kp 160° C)
Die Absorptionsfähigkeit für Äthylenchlorid wurde mittels faxender Versuchsanordnung an Diäthylenglykoldimethyläther
geprüft:
Durch eine mit Dichloräthan gefüllte Waschflasche, die auf 20° C temperiert ist, wird ein Stickstoffstrom von
20 l/h geleitet. Der Gasstrom wird dadurch mit ca. 8 Vol.-% Dichloräthan beladen. Dieser Gasstrom wird
nun durch einen mit Glasfritte ausgestatteten Waschturm geleitet, der mit der zu prüfenden Flüssigkeit
gefüllt ist. Der Inhalt der Flasche beträgt 100 ml, die Füllhöhe 20 cm. Die Absorption wird bei 10° C
durchgeführt Nach Durchgang durch den Waschturm wird der Gasstrom mittels Gaschromatographen auf
nich absorbiertes Dichloräthan analysiert. Die Messungen werden in Abständen von je 1 Stunde durchgeführt.
In dem beigefügten Diagramm ist die Absorption des ursprünglichen Dichloräthans in Prozenten gegen die
Zeit aufgetragen. Zum Vergleich wurden die derzeit in der Praxis verwendeten Absorptionsmedien Kerosin
und Solvessö 150 (siehe oben) gemessen. Aus dem Diagramm geht eindeutig hervor, daß Diäthylenglykoldimethyläther
ein wesentlich besseres Absorptionsvermögen für Dichloräthan aufweist als die genannten
Vergleichssubstanzen.
In einer anschließenden Destillation einer Mischung von Dichloräthan und Diäthylenglykoldimethyläther im
Verhältnis 1 :1 zeigte sich, daß die beiden Substanzen kein Azeotrop bilden. Die Entfernung des Dichloräthans
aus dem Absorptionsmedium bereitet daher keine Schwierigkeiten.
Polyäthylenglykoldiäthyläther
(Mol.-Gew. ca. 200, Kp 174°C)
(Mol.-Gew. ca. 200, Kp 174°C)
Methy!tetraäthylenglykol-tert.-butyläther
(MoL-Gew. 272, Kp 28O0C)
(MoL-Gew. 272, Kp 28O0C)
.Beispiel .4
Polyäthylenglykol
(Mol.-Gew. 400, Kp über 280° C)
(Mol.-Gew. 400, Kp über 280° C)
23 OO
Polyäthylenglykolmonoäthyiäther (Mol.-Gew.ca. 140, Kp 2030C)
Polyäthylenglykolmonobutyläther (Mol.-Gew.ca.210, Kp 265-3500C)
Triäthylenglykolmonomethyläther (MoL-Gew. ca. 164, Kp 240-260° C)
10
Diäthylenglykolmonobutyläther
(MoL-Gew. 162, Kp 230° C)
(MoL-Gew. 162, Kp 230° C)
Die Absorptionsfähigkeit der in den Beispielen 2 bis 8
genannten Substanzen für Diehloräthan wurde entsprechend Beispiel 1 geprüft Die Ergebnisse sind dem
beigefügten Diagramm zu entnehmen (Kurven 2 bis 8).
Keines der in den Beispielen 2 bis 8 angegebenen Produkte bildet mit Dichloräthan ein Azeotrop. Das
Abdestillieren des Dichloräthans aus den genannten Verbindungen bereitet daher keine Schwierigkeit.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von 1,2-Dichloräthan aus einem Gasstrom mittels Absorption in flüssigen organischen Verbindungen und nachfolgender destillativer Abtrennung des 1,2-Dichloräthans aus dem Absorptionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man als Absorptionsmittel Polyalkylenglykoläther der allgemeinen FormelRi-(OCH2CH2),,-OR»
in derRi Wasserstoff oder einen geradkettigen oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen undπ eine ganze Zahl von 2 bis 10 bedeutet,verwendet
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732300844 DE2300844C3 (de) | 1973-01-09 | 1973-01-09 | Verfahren zur Gewinnung von 1,2-Dichloräthan aus einem Gasstrom |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732300844 DE2300844C3 (de) | 1973-01-09 | 1973-01-09 | Verfahren zur Gewinnung von 1,2-Dichloräthan aus einem Gasstrom |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2300844A1 DE2300844A1 (de) | 1974-07-11 |
DE2300844B2 DE2300844B2 (de) | 1981-01-08 |
DE2300844C3 true DE2300844C3 (de) | 1981-10-15 |
Family
ID=5868569
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732300844 Expired DE2300844C3 (de) | 1973-01-09 | 1973-01-09 | Verfahren zur Gewinnung von 1,2-Dichloräthan aus einem Gasstrom |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2300844C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3922023A1 (de) * | 1989-07-05 | 1991-01-17 | Hoechst Ag | Verfahren zum abtrennen eines loesemittelgemisches aus einem gasstrom |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS4816486B1 (de) * | 1967-08-16 | 1973-05-22 |
-
1973
- 1973-01-09 DE DE19732300844 patent/DE2300844C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2300844A1 (de) | 1974-07-11 |
DE2300844B2 (de) | 1981-01-08 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2636680B2 (de) | Verfahren zur Verbesserung der Wirksamkeit von Silber-Trägerkatalysatoren | |
DE1542415A1 (de) | Reinigungsverfahren fuer Fluessigkeiten und Gase | |
DE2414800C2 (de) | Verfahren zum Abtrennen von komplexierbaren Liganden | |
DE2823660C2 (de) | ||
DE1768826B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von niederen aliphatischen Mercaptanen | |
DE2453864C3 (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Auftrennung von Gemischen aus Zirkoniumtetrachlorid und Hafniumtetrachlorid | |
DE2649359B2 (de) | ||
DE2300844C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von 1,2-Dichloräthan aus einem Gasstrom | |
DD297394A5 (de) | Verfahren zur herstellung von chlorparaffin-nebelsaetzen hoher dichte und stabilitaet | |
EP0090308B2 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Methanol aus Wasser enthaltenden Mischungen von Methylmethacrylat und Methanol | |
DE1567504B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung bzw.Entfernung von Fluorwasserstoff aus Gasmischungen | |
DE862895C (de) | Verfahren zur Entfernung des Halogenwasserstoffs aus den Umsetzungsprodukten halogenhaltiger Siliciumverbindungen | |
DE1543173B2 (de) | Verfahren zur Herstellung und Gewinnung von Propenoxid, Essigsäure und anderen wertvollen Oxidationsprodukten | |
EP0038970B1 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Tetrafluorethylen aus Gasgemischen, die neben Tetrafluorethylen insbesondere Stickstoff oder Kohlenmonoxid enthalten | |
DE2445371C3 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Leichtsiedern und Wasser aus nassen, neutralen Chlorkohlenwasserstoffen, die 2 bis 4 Kohlen¬ | |
DE2209841A1 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Fluorwasserstoff | |
DE2541591A1 (de) | Verfahren zum reinigen von pentachlorphenol | |
DE1793199B2 (de) | Verfahren zur abtrennung von 1,2- dichloraethan | |
DE19654718A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Tetrafluormethan | |
EP0007387B1 (de) | Neutralisationsverfahren für Chlorkohlenwasserstoffe | |
DE2716534A1 (de) | Verfahren zur stabilisierung von methylenchlorid | |
EP0537560A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1.1.1.2-Tetrafluorethan | |
DE2538121C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von Halogenwasserstoffen aus Luftgemischen | |
DE2752998C3 (de) | Verfahren zur Reinigung von Hexafluorpropylenoxid | |
DE1117598B (de) | Verfahren zur gegebenenfalls kontinuierlichen Herstellung von Chlorameisensaeure-arylestern |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8381 | Inventor (new situation) |
Free format text: KUEHN, WENZEL, DR. GEYMAYER, PETER, DR., 8261 BURGKIRCHEN, DE BRANDSTETTER, KARL, 8261 GENDORF, DE MINKS, PETER, 8261 BURGKIRCHEN, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |