DE2300772C3 - Farbdiffusionsübertragungsverfahren und Aufzeichnungseinheit für Farbdiffusionsübertragungsverfahren - Google Patents
Farbdiffusionsübertragungsverfahren und Aufzeichnungseinheit für FarbdiffusionsübertragungsverfahrenInfo
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Description
H2N [VW2),, CH |NII (CH2),,),„ ,,NII,
in der R die Bedeutung von Wasserstoff oder niedermolekularem
Alkyl hat und η cine positive gan/c /aiii
von I his 'λ /ι eine positive gan/c Zahl von 2 bis 4
und 1/ eine positive ganze Zahl von I his 4 bedeutet,
ausgeführt wird, die in der lint wick liTmischung in einer
Menge von insgesamt 0.15 bis 3.0 g I oiler in der Bildempfangsschicht
oder in einer der Bildempfangsschicht benachbarten Ililfsschiehl in einer Menge von 0.03
bis 2 g nr angewendet wird.
Im Gegensatz /u dem nach dem Stand der Technik
bekannten Verfahren zur Beschleunigung der Entwicklung
zielt also das Verfahren gemäß der Erfindung nicht auf eine Beschleunigung des eigentlichen chemischen
Entwicklungsvorgangs, sondern auf eine Beschleunigung des Ubertragungsvorganges bzw. des
Diffusionsvorganges des chemisch entwickelten anionischen Farbstoffes ab.
Der der erzielten Ubertragungsbeschleunigung zugrunde
lugende Mechanismus konnte zwar bislang theoretisch noch nicht sicher erklärt werden, jedoch
deuten eine Reihe von Anzeichen darauf hin, daß die erfindungsgemäß eingesetzten Polymethylenpolyaminoverbindungen
der vorstehend genannten Formel mit den durch die Farbentwicklung gebildeten anionischen
Farbstoffen intermediäre Komplexe bilden, die wesentlich schneller als die freien anionischen Farbstoffe
diffundieren und so die gesamte >vEntwicklungsdauer«
bei gleichzeitiger Erhöhung der erzielbaren optischen Dichte der Bilder spürbar verkürzen.
So wird durch die Erfindung erreicht, daß bereits bei einer Entwicklungsdauer von nur 2 Minuten bei
Zimmertemperatur projektionsfähige Kinofilme erhalten
werden können. Je nach Konzentration und Art des zugesetzten Polyamins kann die erforderliche
Entwicklungsdauer gegenüber den Standardverfahren bei Erhöhung der optischen Dichte der erhaltenen
Bilder mühelos beispielsweise um einen Faktor 10 verkürzt werden.
Als Beispiele für Verbindungen, die unter die vorstehend genannte allgemeine Formel fallen und vorteilhaft
als Beschleuniger im Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden können, seien die folgenden
genannt: Diaminoäthan, 1,3-Diaminopropan. 1.2-Diaminopropan,
Diaminobutan, Diaminohexan. Diaminoheptan, Diatninooctan, Diaminonon<in. Diaminodecan.
Diaminododecan, Diäthylentriamin. Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin. Dipropylenlriamin,
Tripropylentelramin, Tetrapropvlenpentamin
oder Dipropylenbutylentetramin.
Die Beschleuniger der vorstehend genannten allgemeinen Formel werden in der Entwicklermischung
vorzugsweise in Mengen von 0,15 bis 3.0 g/i oder bei
Einarbeitung in die Bildempfangsschicht oder in eine benachbarte Hilfsschicht in einer Men^o von 0.03 bis
2 g nr verwendet.
Eine Reihe der vorgenannten Polymethylenpolyamine
sind in der Pholographie bereits verwendet worden, so beispielsweise in Mengen von 0.00003 bis
0,0003 g nr' als Sensibilisatoren für Silberhalogenide
(USA-Patentschriften 2 518 698 und 2 743 1S2) oder
in Mengen von 50 bis 60 g/l (Hexamethylentetramin) als Lösungsmittel an Stelle von Natriumthiosulfal
oder in Verbindung mit diesem für Silberhalogenid (USA,-Patentschrift 3 173 780). Die Verwendung der
durch die vorstehende allgemeine Formel umschriebenen Polymethylenpolyaminoverbindungen zur Hbertragungsbeschleunigung
anionischer Farbstoffe im Farbdiffusionsübertragungsvcrfahren wurde durch
diese Anwendungen in den genannten Konzenlralionen jedoch nicht nahegelegt.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand von Ausführungsbcispiclen
und Verglcichsheispielen in Verbindung mil den Zeichnungen näher beschrieben. Fs
zeigt
!■' i g. I eine graphische Darstellung (Kennlinie) der
Beziehungen /wischen der Konzentration und der scheinbaren Kmpfindlichkcilszimahme) I Nibei I.n-Diaminoalkanen
in Verfahrenslösungen.
F i g. 2 eine graphische Darstellung (Kennlinie) der Beziehung zwischen der Kohlenstoffzahl In) von
I,n-Diaminoalkanen (NH2-(CH2Jn-NH2) und der
Grenze der wirksamen Konzentration für den Fall, daß kein Alkohol zu dem Entwickler (H2O-System)
zugesetzt wird, und für den Fall, daß Alkohol zu dem Entwickler zugegeben wird (10%'iges ÄtOH-System),
die gemäß F i g. 1 erhalten wurden, zusätzlich zu der Beziehung zwischen den entsprechenden KehlenstoiT-zahlen
und der Grenze der wirksamen Konzentralion von anderen Polymethylenpolyamiinen,
F i g. 3 eine graphische Darstellung der Änderungen der Kennlinien von Fuchsinfarbstoff auf Grund der
Verlängerung der Entwicklungs-Farbstoffübertragungszeit für den Fall, daß der verwendete Entwickler
nicht mit Beschleuniger versetzt wurde, im Vergleich zum Verlauf der Kennlinie von Fuchsinfarbstoff für den
Fall, daß die Enlwicklungs-Farbstoffübertragung im Verlauf von 2 Minuten in Anwesenheil von unterschiedlichen
Mengen 1,6-Diarninohexan als Beschleuniger ausgeführt wurde.
Wie sich aus der Zeichnung (Fig. 3) zur Erläuterung von Beispiel 1 ergibt, unterscheiden sich der Fall mit
längerer Entwicklungs-Farbstoffübertragungszeit und der Fall, in welchem die Farbstoff-Uberlragungsentwicklung
in bestimmter kurzer Zeit ausgeführt wurde, selbstverständlich voneinander im Hinblick auf den
Verlauf der Kennlinie des angewendeten Beschleunigers. Der Fall, in welchem eine längere Zeit angewandt
jo wird, und der Fall, in welchem die Beschleunigermcngc
vergrößert wird, sind insofern einander gleich, als die Kennlinien des angewandten Beschleunigers
allmählich nach links verlaufen (in der Richtung einer geringeren Belichtungsmenge) und daß die scheinbare
Empfindlichkeit und die maximale Dichte zunehmen. Im Hinblick auf die Zunahme der scheinbaren Empfindlichkeit
ist die Wirkung des Beschleunigers in dem Fall, in dem die Menge des Beschleunigers zunimmt,
identisch mit oder stärker als in dem Fall, in welchem die Zeit verlängert wird, während im Hinblick auf die
maximale Dichte die erstgenannte Wirkung nicht immer die letztgenannte kompensiert. Es läßt sich
jedoch sagen, daß die Beschleunigerwirkung im obigen Fall ganz zufriedenstellend ist, weil es bei einem Farbdruck
mit drei Farbschichten ausreicht, daß die maximale Reflexionsdichte einer Farbe 1.2 (die maximale
Reflexionsdichte von schwarzer Farbe, gebildet aus den drei Farben, beträgt 2,5 oder mehr) betrügt.
Die scheinbare Empfindlichkeitszunahme stellt nicht die tatsächliche Empfindlichkeitszunahrne dar, da der
Beschleuniger nicht während oder vor der Belichtung anwesend ist. sondern zu dem System erst in der Stufe
der Entwicklungs-Farbübcrtragung zugegeben wird und zu dem Zweck angewendet wird, daß die Kennlinie
nach links verläuft wie in dem Fall, in welchem die Entwicklungszeit verlängert oder die Flüssigkeitstemperatur erhöht wird. Falls man den Anteil der
Kennlinie, der nach links parallel zur Achse von log E (Logarithmus der Beliehtungsmerige) der Kennlinie
bei einer bestimmten Dichte (/. B. einer Reflexionsdichte von 0.5 bis 0.X) verläuft, als die scheinbare l'mpfindlichkcilsziinahmc
( IN) bezeichnet, so hil.il sich die Wirkung des Beschleunigers aus dem Weil von
( IN) bestimmen.
bs Andererseits ist es auch wichtig, die Menge an
Beschleuniger in Abhängigkeit von deren Wirkung /u berücksichtigen. Es ist zweckmäßig, einen Beschleuniger
anzuwenden, der selbst in ucrineer Menue wirk-
sam ist. Es gibt aber einen Beschleuniger, der zwar sogar bei Anwendung in geringer Menge wirksam ist,
dessen Wirkung jedoch nicht zunimmt, wenn die angewandte Menge vergrößert wird. Mit zunehmender
Beschleunigermenge nimmt jedoch auch die Schlcicrbildung allgemein zu.
Es gibt aber auch einen Beschleuniger, bei welchem die Schleierbildung bereits zunimmt, bevor eine ausreichende
Beschleunigerwirkung erzielt wird, oder einen Beschleuniger, der eine erhöhte Wirkung aufweist,
ohne daß hierbei eine Schleierbildung vermehrt wird. Aus diesem Grund muß auch die Abhängigkeil
zwischen der Wirkung des Beschleunigers und der auftretenden Schleierbildung berücksichtigt werden
Ferner wird die Wirkung des Beschleunigers durch die angewandten Bedingungen stark beeinflußt, nämlich
die Zusammensetzung des angewandten Entwicklers, die Zusammensetzung des lichtempfindlichen Materials,
insbesondere die Art und Menge des Kupplers, sowie die Behandlungstemperatur. Man kann daher
nicht angeben, welche unter den vorgenannten Verbindungen hervorragende Wirkungen aufweisen. Es
gibt jedoch eine interessante Beziehung zwischen der minimalen Dichte, bei welcher eine Beschleunigerwirkung
zuerst auftritt, und der chemischen Struktur des Beschleunigers, so daß die Anzahl der wirksamen
Substanzen begrenzt werden kann, wenn man die obengenannten Beziehungen in Betracht zieht.
Verbindungen mit der einfachsten Formel
NH2-(CH2In-NH2
wurden hinsichtlich ihrer entwicklungsbeschleunigenden Wirkungen in verschiedene Verfahrensstufen
und bei verschiedenen Konzentrationen wie im Beispiel 1 untersucht und so die Abhängigkeit der scheinbaren
Dichtezunahme (IS) vom Logarithmus der molaren Konzentration bestimmt. Hierbei ergab sich,
daß alle Verbindungen eine lineare Abhängigkeit innerhalb eines bestimmten Bereiches zeigten, wie dies in
F i g. 1 dargestellt ist. Aus dem Schnittpunkt dieser Geraden und der horizontalen Achse berechnet sich
das Minimum der Grenze der Konzentration, welche im folgenden als »minimal wirksame Konzentration«
bezeichnet wird.
Die fünf Geraden im unteren Teil der F i g. 1 geben die Fälle wieder, in denen die Substanzen der obengenannten
Formel, in welcher η die Bedeutung von 2. 3. 4, 6 oder 8 aufweist, jeweils zu einem Entwickler
zugegeben werden, der keinen Alkohol enthält. Aus diesen Geraden ergibt sich, daß die minimal wirksame
Konzentration merklich mit zunehmender Kohlenstoffketle abnimmt. Die Verbindung C8 ist beispielsweise
selbst dann wirksam, wenn sie in V10 der Menge
C2 angewendet wird, neigt aber eher zu einer Herabsetzung
des /1S-Werts, welcher den absoluten Wert der Wirkung darstellt. Falls man beispielsweise 1,3-Diaminopropan
(C3, η — 3) und 1.6-Diaminohexan
(C6, n = 6) miteinander vergleicht, so weist das 1,6-Diaminohexan eine bessere Wirkung auf, wenn es
in einer Konzentration von 10 mmol angewandt wird, während 1,3-Diaminopropan eine bessere Wirkung
aufweist, wenn es in einer Konzentration von 30 mmol angewandt wird, 1,3-Diaminopropan ist daher vorteilhafter,
weil es leicht löslich und billig ist. Falls diese Substanz in einer Konzentralion von 50 mmol oder
mehr angewandt wird, tritt eine unerwünschte Schleierbildung
auf. falls die Farbstoffübcrtragungsbchandlungszeit 2 Minuten beträgt. Falls die Behandlungszeit
jedoch aufetwa 1 Minuten bis 1 Minute 30 Sekunden verkürzt wird, so tritt keine Schlcierbildung auf.
und man erhält ein Bild mit ausreichender Dichte und Gradation.
Andererseits geben die fünf Geraden im oberen linken Teil der F i g. I den Fall wieder, in welchem ein
Teil des Lösungsmittels der Enlwicklungs-Farbsinffübcrlragungslösung
durch Alkohol ersetzt wurde (I0'/oige äthanolischc Lösung). Ein Beschleuniger mit
ίο 10 oder mehr Kohlenstoffatomen in der Kette löst
sich kaum in Wasser, und aus diesem Grund muß Alkohol zugegeben werden. Die Aktivität von 1. K)-Diaminodecan
[n = 10) ist nicht so groß. Falls man Alkohol zugibt, nimmt die Beschleunigungswirkung
dieser Verbindungen beträchtlich zu, unabhängig von der Anzahl der Kohlenstoffatome in der Kette, mit
dem Ergebnis, daß nicht nur die minimal wirksame Konzentration von 1Z5 auf 1Z20 abnimmt, sondern auch
der Wert der scheinbaren Empfindlichkeitszunahme ( I S) stark zunimmt.
Falls man die Beziehung zwischen der Aktivität und der Anzahl der Kohlenstoffatome in der Kette (/i) der
einzelnen Verbindungen untersucht, unter Verwendung des reziproken Werts der minimal wirksamen
Konzentration als Maß für die Aktivität, so erhält man die Ergebnisse, die durch weiße und schwarze Kreise
in F i g. 2 dargestellt sind. Es nimmt also sowohl bei Zugabe von Alkohol (schwarz) und ohne Zugabe von
Alkohol (weiß) die Aktivität gleichlaufend mit /! zu und erreicht ein Maximum, wenn η etwa den Wert 8
erreicht. Danach nimmt die Aktivität rasch mit abnehmender Löslichkeit ab, und Tür /7=12 wird die
Entwicklungs-Farbstoffübertragung stark inhibiert, auch bei Zusatz von Alkohol.
Falls die Beziehung zwischen der Anzahl Kohlcnstoffatome
in der Kette und der minimal wirksamen Konzentration der einzelnen Verbindungen auf Grund
der Beziehung zwischen IS und der Konzentration gemessen wird, wie dies in F i g. 1 dargestellt ist. wobei
die Anzahl der CH2- und NH-Gruppen zwischen der ersten NH2-Gruppe bis zu einer gewünschten NH-(oder
NH2-) Gruppe gezählt wird (wobei NH ebenfalls als Kohlenstoffatom in der Kette gezählt wird und
angenommen wird, daß die Wahrscheinlichkeit des Auftretens in jedem Fall identisch ist) und in Betracht
zieht, daß der durchschnittliche Wert der wirksamen Anzahl Kohlenstoffatome in der Kette der Kettenlänge
entspricht, so erhält man das Ergebnis, daß Triamine solche Beziehungen aufweisen, wie sie durch
weiße und schwarze Dreiecke in F i g. 2 wiedergegeben sind; Tetramin weist eine solche Beziehung auf, wie sie
durch das Quadrat in F i g. 2 dargestellt ist. Die meisten Verbindungen folgen also der oben beschriebenen
Regel. Es ist anzunehmen, daß das eventuelle Vorhandensein von Verbindungen, welche nicht vollständig
dieser Regel folgen, falls überhaupt, vermutlich auf der Ungeeignetheit dieser Annahme, daß Wahrscheinlichkeiten
miteinander identisch sind, beruht. Dies ist überraschend. Die Tatsache, daß die Wirkung eines
Beschleunigers nicht zunimmt, selbst wenn die Anzahl der Gruppen —NH—(CH2),—NH— zunimmt, ist
gut mit der Tatsache zu vereinen, daß die entsprechende Anzahl Kohlenstoffatome in der Kette des
Beschleunigers auf acht oder mehr steigt. Es ist anzunehmen, daß, selbst wenn die Anzahl Kohlenstoffatome
und der NH-Gruppen bei einem bestimmten Beschleuniger zunimmt, die Adsorptionsfähigkeit des
Beschleunigers Tür Silberhalogenid zunimmt und da-
durch das Silberhalogenid die Entwicklung stört, so daß die Wirksamkeil des Beschleunigers abnimmt
oder die Entwicklung inhibiert. Es ist daher klar, daß
Beschleuniger, welche unter die vorgenannte allgemeine Formel fallen, praktisch von Wichtigkeit sind, s
Im vorangegangenen wurden die Molckülsliiiktur
der erfindungsgemäß brauchbaren Beschleuniger und deren bevorzugt anzuwendende Mengen erläutert.
Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß die bevorzugten Mengen von einfachen Diaminen der Formel
NH2-(CH2In NH2
innerhalb eines derart breiten Bereiches von etwa I bis 50 mmol liegen. Aus den F i g. 2 und 3 ist ersichtlich,
daß die anderen Polymethylenpolyamine auch in den obengenannten Mengen angewendet
werden können, da sie hinsichtlich der minimal wirksamen Konzentration mit den Aminen identisch sind.
Ein Beschleuniger mit großer minimal wirksamer Konzentralion weist ein niedriges Molekulargewicht
von 60 bis 75 auf. während ein Beschleuniger mit geringer minimal wirksamer Konzentration ein beträchtlich
höheres Molekulargewicht von 100 bis 150 aufweist. Es ist daher ohne weiteres ersichtlich,
daß der Beschleuniger in einer Entwicklungs-Farbstoffübertragungslösung
unter Kompensation des Molekulargewichts in einer praktischen Konzentration von 0,15 bis 3,0 g/l angewandt wird, d. h. einer molaren
Konzentration im Bereich von 1 :20, der etwas geringer als der Bereich von 1 : 50 ist.
Wie bereits erläutert, sind die meisten erfindungsgemäß verwendeten Polyamine starke Sensibilisatoren
und neigen bei Anwendung in großen Mengen zur Schleierbildung in der Silberhalogenidemulsion. Es ist
daher unmöglich, sie direkt in lichtempfindliche Emulsionsschichten
einzubringen. Der Beschleuniger kann jedoch frei in die die Beize enthaltende kolloidale
"Bindeschicht eines Farbstoffübertragungsmatenals oder in eine hierzu benachbarte Schicht eingebracht
werden. Falls man dieses Verfahren anwendet, so weist dies den Vorteil auf. daß eine geeignete Menge
Beschleuniger genau während der Entwicklungs-Farbstofiubertragungsbehandlung
zugegeben werden kann, ohne daß er zu der Entwicklungs-Farbstoffubertraeungslösung
zugegeben zu werden braucht. Ferner kann hierbei nicht nur die Verfahrenslösung einlach
und bequem hergestellt werden, sondern es wird auch eine größere Lagerfähigkeit erzielt.
In diesem Fall befindet sich die Verfahrenslosung gewöhnlich zwischen dem lichtempfindlichen Material
und dem Bildempfangsmaterial eines fotografischen Materials, das auf getrennte Träger als Schicht aulgebracht
wurde, wie dies im Beispiel 1 noch erläutert wird, und welche Schichtseite auf Schichtseite miteinander
in Berührung standen. Die Menge der-Verfahrenslösung
schwankt je nach dem Ausmali des Ausquetschens des fotografischen Matenals und der
Flüssigkeitsabsorptionseigenschaften des lichtempfindlichen Materials und des Bildempfangsmaterial
und läßt sich daher nicht genau definieren Normalerweise befinden sich jedoch 100 bis 200 ml/m* Vcrfahrenslösuim
während der Behandlung zwischen den beiden Blättern. Falls die Verfahrenslösung in einer
bestimmten Stärke zwischen den getrockneten Ober- ■ flächen der beiden Blätter mit Hilfe einer Präzision*-
walze und eines Rahmens und gemäß einem ähnlichen Verfahren wie dem einminütigen fotografischen Behandeln
gemäß dem Polaroidvcrfahren aufgebracht werden soll, so soll die Dicke gewöhnlich 0,05 bis
0,10 mm beiragen. Es ist daher ersichtlich, daß die Menge der Verfahrenslösung 50 bis 70 m/m2 und die
Konzentration der Verfahrenslösung das zwei- bis dreifache der Konzentration der gemäß Beispiel 1
verwendeten Lösung betragen soll. Die erforderliche Menge an Beschleuniger pro Flächeneinheil kann
jedoch als identisch mit derjenigen gemäß Beispiel 1 bctiachtel werden. In jedem Fall ist bei dem Bcschlcuniger
in dem obengenannten Fall eine längere Auflösungszeit als in demjenigen Fall erforderlich, wenn
er zu dem Entwickler zugegeben wird. Dabei wird keine Gleichgewichtskonzentration im Verlauf einer kurzen
Zeit erzielt, so daß der Beschleuniger in möglichst großem Überschuß zugegeben werden muß. Der
Beschleuniger muß also in einer wesentlich größeren Menge als 0,015 bis 0,60 g/m2 zugegeben werden,
welche dem Wert entspricht, der durch einfaches Berechnen der Beschleunigermenge in der obengenannten
Verfahrenslösung in die Menge pro Flächeneinheit erhalten wurde. Die Menge des jeweiligen Beschleunigers
schwankt je nach der Stärke der Wasserabsorptionsschichten des lichtempfindlichen Materials und
des Bildempfangsmaterials, der Behandlungsart und Behandlungszeil, soll aber dem zwei- bis dreifachen des
obengenannten Werts entsprechen und allgemein 0,03 bis 2.0 g/m2 betragen. Es ist natürlich möglich,
nicht nur den Beschleuniger, sondern auch das Farbentwicklungsmittel und andere Bestandteile in dem
Entwickler in die die Beize enthaltende kolloidale Bindeschicht oder in eine hierzu benachbarte Schicht
zu überführen.
Die Erfindung wird nun an Hand der folgenden Beispiele weiter erläutert.
In diesem Beispiel wird ein photographisches Material beschrieben, das aus einem lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial und einem Bildempfangsmaterial besteht, die jeweils auf getrennte Träger als
Schichten aufgebracht wurden
Das lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial wurde auf folgende Weise hergestellt:
Zu 110 g einer gewöhnlichen, 10 g Gelatine enthaltenden
Silberchlorbromidemulsion, die aus 10 g Silbernitrat hergestellt worden war, wurden 8 g Gelatine und
200 ml Wasser zugegeben. Dann wurde die Emulsion mit 2%igem Chromalaun, 1 ml einer 10%igen Formalinlösung
und 1,5 ml eines 0,l%igen grünsensibilisierenden Farbstoffs versetzt. Zu der so behandelten
Emulsion wurde eine Lösung zugegeben, die durch Auflösen von 2 g eines gelben Kupplers bei 60' C
hergestellt wurde, der einen fuchsingefärbten diffusionsfähigen anionischen Farbstoff, welcher einen
gelben Kuppler der folgenden Strukturformel darstellt, abzuspalten vermag:
SO1Na
N = C-NH- CO-^f %
C-C-N =
O H
\ ■ OCSHV
Als Lösungsmittel dient hierbei ein Gemisch au 2 ml Dimethylformamid. 20 ml einer l%igen Tri
mn /nnnc
äthylaminlösung und 17 ml Wasser. Die Emulsion wurde dann mit einer geringen Menge einer I n-NaOH-Lösung
versetzt, bis der pH-Wert 6,3 und die Gesamtmenge der Emulsion 500 g betrug.
Dann wurde die Emulsion auf ein Barytpapicr von 190 g/m2 aufgebracht, wobei die Uberzugsinenge
SO g/m2 betrug. Auf die erhaltene Emulsionsschicht wurden weiter 50 g/m2 einer 3%igen Gelatinelösung
als Schutzschicht aufgebracht, die dann getrocknet wurde und ein lichtempfindliches Material ergab.
Das Bildempfangsmaterial wurde auf folgende Weise hergestellt:
Aufein handelsübliches RC-Papier mit einer dünnen Schicht aus mit weißem Titan versetztem Polyäthylen
auf einer Seite und einer dünnen Schicht aus durchsichtigem Polyäthylen auf der anderen Seite wurde
eine Schicht einer 4%igen Gelatinelösung mit einem Gehalt von 3 g/l der obengenannten kationischen
hochpolymeren Beize der Strukturformel
CH3 | = | O | CH3 |
C ι |
n"-ch2-^(3> | ||
I O I |
H4 | — | CH3 |
I C2 |
Cl | ||
in einer Menge von 150 g/m2 aufgebracht, und es
wurde anschließend getrocknet und so ein Bildempfangsmaterial hergestellt.
Das lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial wurde stufenweise durch einen optischen Keil belichtet und
dann 20 Sekunden (bei 200C) in einer Dunkelkammer in eine Aktivatorlösung getaucht, die durch Entfernen
des Entwicklungsmittels von dem Standardfarbentwickler gemäß der in den folgenden Tabelle aufgerührten
Beschreibung hergestellt wurde. Das Bildempfangsmaterial wurde 30 Sekunden (bei 20 C) in
den Farbentwickler eingetaucht, um ausreichend Entwickler zu absorbieren. Dann wurden die beiden Materialien
Schichtseite an Schichtseite miteinander in Berührung gebracht. Die zusammnegepreßten Materialien
wurden sorgfältig ausgequetscht, so daß keine Luft zwischen ihnen eingeschlossen war. (In diesem
Fall ist es zweckmäßig, eine Entwicklungsmaschine fur Papierkopien wie bei dem Silbersalz-Diffusionsübertragungsverfahren
anzuwenden.) Die zusammengepreßten Materialien wurden dann bei Zimmertemperatur (20 bis 23°C) 2, 5,10 und 20 Minuten lang
stehengelassen, und dann wurde das lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial abgezogen, wobei ein Fuchsinbild
erhalten wurde, das sich auf dem Bildempfangsmaterial gebildet hatte. Die Dichte des Bildes wurde
gemessen und wurde dann in Abhängigkeit von der anfänglichen Belichtung (logarithmische Gradation)
graphisch aufgetragen, wobei sich, wie dies durch gestrichelte Linien in Fig. 3 dargestellt. Kennlinien
ergaben, welche die Standardkurven darstellen. Aus F i g. 3 ist ersichtlich, daß sowohl die Dichte als auch
die Gradation nicht ausreichten, falls die Diffusionsübertiagungsentwicklung
2 Minuten lang ausgeführt wurde. Die Diffusionsübertragungsentwicklung
sollte wenigstens etwa 5 Minuten lang ausgeführt werden. Selbst wenn die Diffusionsübertragungsentwicklung
auf 10 bis 20 Minuten verlängert wurde, veränderte
sich die Gradation (insbesondere bei einer Dichte unter 1,2) kaum, obwohl die scheinbare En:pfindlichkeit
zunahm.
Im Hinblick auf die obigen Tatsachen wurde die Entwicklungs-Farbstoffübertragungszeit auf 2 Minuten
festgesetzt, und das photographische Maleria' wurde mit jedem der vier Entwickler durch Zusetzen
ίο von jeweils 0,5, 1,0, 2,0 und 4,0 ml, 1 1,6-Diaminohexan
zu dem Farbentwickler hergestellt. Hierbei wurden Kennlinien erhalten, wie sie durch die durchgezogenen
Kurven in F i g. 3 wiedergegeben sind. In diesem Fall wies der Beschleuniger keine gute
Wasserlöslichkeit auf, weshalb 10% Wasser in dem Entwickler durch Äthanol ersetzt wurden. Die obengenannten
Kurven können daher mit der Kurve für die Kontrollprobe, welche durch die gestrichelte
Linie dargestellt ist, verglichen werden. Bei der Kontrollprobe wurde die Entwicklung etwas inhibiert
auf Grund des Zusatzes von Alkohol zu dem Entwickler, wogegen bei Zusatz von 1,0 ml/1 des erfindungsgemäßen
Beschleunigers die Gradation der bei der lOmiriutigen Standard-Diffusionsübertragungsenlwicklung
ähnlich war. Bei Zusatz von 2,0 ml/1 Beschleuniger wurde die Kennlinie ähnlich wie bei der
20minutigen Standard-Diffusionsübertragungsentwicklung. Bei der 2()minutigen Standard-Diffusionsübertragungsenlwicklung
bildet sich etwa 0,1 Schleier.
während bei dem obengenannten Fall praktisch keine Schleierbildung auftrat.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Beschleunigers ist die maximale Dichte sehr niedrig, wie dies
bereits beschrieben wurde. Die Dichte ist jedoch eine Reflexionsdichte, so daß der erfindungsgemäße Beschleuniger
vorteilhafterweise zur Entwicklung von monochromatischem photographischem Material verwendet
werden kann und bei befriedigenden Ergebnissen für die Entwicklung von farbphotographischem
Material mit drei Farbschichten angewendet werden kann.
Rezepte für Standardfarbentwickler, Aktivierungsmittel
sowie Beschleuniger enthalten Entwickler mi einem Gehalt von 10% Äthanol:
Chemische Verbindung
Wasserfreies Natriumsulfit
N-Hydroxyäthyl-N-äthyl-p-aminoanilinsulfat
Natriumcarbonat
(Monohydrat)
(Monohydrat)
Natriumhexamethaphosphal
Kaliumbromid
Hydroxylamin
(Sulfat)
(Sulfat)
Natriumhydroxid.. ..
!,6-Dianiiinohexan . ..
!,6-Dianiiinohexan . ..
Äthanol
Wasser bis auf
l-arb- ent- wickler |
Aklivic- rungs- mittel |
3g | 3 g |
CIj | — |
70 g | 70 g |
2g 0,5 g |
2g 0.5 g |
2g 5 g |
2 g 5 g |
1.0 1 | 1.0 1 |
Gemäß
verwendeter
Entwickler
10 i>
70u
2g 0.5
2 ·' 5 g
0.5 bis 4.0 ml 100 ml 1.0 1
Die bei diesem Beispiel erhaltenen Ergebnisse, angegeben in Werten der scheinbaren Empfindlichkeitszunahme
( I S) bei einer Dichte von 0,5 in F i g. 3.
ergaben, daß die bei der Standardbehandlung von 5, K) bzw. 20 Minuten erhaltenen ,IS-Werte 0,34, 0,43
bzw. 0,52 betrugen. Zu Vergleichszwecken wurde die Standardbchundlung 2 Minuten lang ausgeführt, wobei
die Werte für die scheinbare Empiindlichkeitszunuhme
( IS) bei der 2minutigen Behandlung unter Verwendung des Beschleunigers in der folgenden
Tabelle aufgeführt sind:
1.6-Diaminohexan
Bei 2minutiger Behandlung, Vergleich unter
Verwendung von
10% Alkohol
Verwendung von
10% Alkohol
Vergleich bei 2minutiger Standardbehandlung
ml/l
0,5
0,03
0,22
1,0
0,54
0,43
2,0
0,66
0,55
0,83
0,72
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch als Beschleuniger jeweils 1,2-Diaminoäthan (2 Kohlenstoffatome,
C2 im folgenden genannt), 1,3-Diaminopropan
(C3), 1,4-Diaminobutan (C4), 1,6-Diaminohexan
(C6; diese Verbindung überschneidet sich mit
dem gemäß Beispiel 1 verwendeten Beschleuniger), 1,8-Diaminooctan und 1,10-Diaminodecan angewendet
wurden. Zur Vereinfachung wurden die Werte lediglich durch die Werte der scheinbaren Empfindlichkeitszunahme
( IS) wiedergegeben, und zu Vergleichszwecken wurde die Konzentration der Zusätze
in molaren Konzentrationen (mmol), wie in F i g. 1 dargestellt, angegeben. Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß
der Zusatz von Alkohol vorteilhaft ist, obwohl in manchen Fällen kein Alkohol zugesetzt wurde. Ferner
ist die Beschleunigungswirkung von 1,10-Diaminodecan (C10) schlechter als bei C4, selbst wenn die Verbindung
zu dem Entwickler unter Zusatz von Alkohol zugegeben wird, ist aber noch höher als diejenige
von C2 und C3. 1,12-Diaminododecan (C12) weist
keine beschleunigende Wirkung mehr auf, selbst wenn es zu einem mit Alkohol versetzten Entwickler
zugegeben wird, sondern inhibiert die Entwicklung stark, auch wenn es in einer sehr kleinen Menge
((0,6 mmol) angewendet wird; der Wert von IS wird
!hierbei negativ und erreicht —0,37.
Aus F i g. 1 ist ferner ersichtlich, daß der Wert von
IS innerhalb eines bestimmten Bereiches, im Verhält-Inis
zur Konzentration des Zusatzes, zunimmt. Falls Jede Gerade verlängert wird, bis sie die horizontale
Achse schneidet, so findet man einen Grenzpunkt, wobei der Zusatz eine beschleunigende Wirkung für
den Fall zeigt, daß die Konzentration an einer Stelle über dem Schnittpunkt liegt. Die Konzentration am
Schnittpunkt kann also als Grenze der wirksamen Konzentration bezeichnet werden. Falls die Konzentration
des Zusatzes geringer als die Grenze der wirksamen Konzentration Lsi, so erhält man eine günstige
Beschleunigungswirkung. Der reziproke Wert dieser Konzentration kann also als Maß für die Bewertung
ίο der Wirksamkeit dienen.
Diathylentriamin, im folgenden als »2Ä3A« bezeichnet,
Dipropylentriamin
(NH2-CH2-CH2-CH2-NH-CH2-CH2-Ch2-NH2
im folgenden als »2PR3A« bezeichnet) und Triäthylentetramin
(NH2-(CH2)2-NH-(CH2)2-NH-(CH2)2-NH2
im folgenden als »3Ä4A« bezeichnet) wurden jeweils in verschiedenen Konzentrationen zu den jeweiligen
Entwicklern auf gleiche Weise wie im Beispiel 2 zugegeben, wobei diese Entwickler mit Alkohol versetzt
waren bzw. keinen Alkohol enthielten. Die Ergebnisse sind in F i g. 3 graphisch dargestellt. Aus
diesen Kennlinien wurden die Werte für die scheinbare Empfindlichkeitszunahme (IS) berechnet, die dann
in Abhängigkeit von den Zusatz-Konzentrationen aufgetragen wurden, wobei eine ähnliche graphische
Darstellung wie in Fi g. 1 erhalten wurde. Aus den Schnittlinien der durch die Meßpunkte hindurchgehenden
Geraden mit der horizontalen Achse wurden, auf gleiche Weise wie oben, die wirksamen Grenzkonzentrationen
der obengenannten drei Polymethylenpolyamine in Millimol berechnet. Die reziproken
Werte dieser Millimol-Angaben wurden mit dem Fall vom Beispiel 2 kombiniert und deren Abhängigkeit
von der Anzahl Kohlenstoffatome graphisch aufgetragen, wobei die in F i g. 2 dargestellten Kurven
erhalten wurden (zu Vergleichszwecken wurden die wirksamen Grenzkonzentrationen ebenfalls auf der
rechten Seite von F i g. 2 aufgetragen). Bei den in F i g. 1 dargestellten einfachen Diaminen nimmt die
beschleunigende Wirkung linear im Verhältnis zur Anzahl der Kohlenstoffatome bis zu dem Wert 8 zu
und nimmt dann rasch ab. Bei den Triaminen und Tetramin gemäß diesem Beispiel nimmt die beschleunigende
Wirkung nicht im Verhältnis der Anzahl der Kohlenstoffatome zu. Beispielsweise beträgt die
Anzahl der Kohlenstoffatome in der Kette zwischen der NH2- und NH-Gruppe, wobei die NH-Gruppe
ebenfalls als identisch mit CH2 betrachtet wird, im
Fall von 3Ä4A, 2, 5 und 8, wie dies im folgenden veranschaulicht ist:
NH2-CH2-CH2-NH-CH2-CH2-NH-Ch2-CH2-NH2
Falls die durchschnittliche Kohlenstoffzahl 5 als
entsprechende Kohlens'offzahl betrachtet wird, so liegt die wirksame Grenzkonzentration dieses Beschleunigers praktisch auf der Geraden, wie dies
durch die schwarzen und weißen Quadrate in F i g. 2 dargestellt ist. Bei 2Ä3A ist auch anzunehmen, daß
die entsprechende Kohlenstoffzahl 3,5 beträgt. Im Fall von 2 Br 3 A, welches eine entsprechende
Kohlenstoffzahl von 5 aufweist, liegt die wirksame Grenzkonzentration über der Geraden, wenn kein
Alkohol zugesetzt ist, und liegt unter der Geraden, wenn Alkohol zugesetzt ist. Dies ist auf die Tatsache
zurückzuführen, daß 2Pr3A in dem wäßrigen System eine ähnliche Wirkung wie ein Polyamin mit geringer
Anzahl Kohlenstoffatome in der Kette ausübt, während in einem mit Alkohol versetzten System 2 Pr 3A
eine ähnliche Wirkung wie ein Polyamin mit großer Anzahl Kohlenstoffatome in der Kette ausübt. Hieraus
ergibt sich nicht nur, daß die oben beschriebene Annahme der »entsprechenden« Kohlenstoffatome
praktisch richtig ist, sondern hieraus erklärt sich auch die Beziehung zwischen den Wirkungen der PoIymethylenpolyamine als Beschleuniger und deren Molekularstrukturen.
Dasselbe handelsübliche RC-Papier wie im Beispiel 1 wurde mit einer Schicht von etwa 80 g/cm2
einer Lösung der folgenden Zusammensetzung versehen, wobei eine Neutralisierungsschicht erhalten
wurde:
anhydrid-Mischpolymeres 4,5 g
Gelatine 12 g
Wasser (neutralisiert mit Alkali auf
einen pH-Wert von 4,0) bis auf eine
Gesamtmenge von 500 ml
Getrennt wurden 12 g des obengenannten kationischen hochpolymeren Beizenmittels der Strukturformel
in 240 ml Wasser aufgelöst, und die erhaltene Lösung wurde auf 50cC erhitzt. Diese Lösung wurde unter
Rühren in Form eines feinen Stroms in eine auf 250' C erhitzte Lösung eingegossen, die durch Auflösen von
24 g handelsüblichem Gelatinephthalat (einer Verbindung, die durch Substituieren von 98% der reaktionsfähigen
/-Aminogruppen mit Phthalsäure er halten wurde) und 32 g gewöhnlicher Gelatine in
480 ml Wasser hergestellt wurde. Nach 4 Minuten, nachdem die Bildung von feinen Koazervatteilchcn
durch Umsetzung des anionischen Gelatincphthalids mit dem kationischen Polymeren beendet war, wurden
5,0 r.il einer 20%igen Formaldehydlösung zugegeben Dann wurde die Flüssigkeit unter müßigem Rühren
bei 50"C eine Stunde lang gealtert, wobei sich eine
Koazervatgußmasse (Gesamtmenge 800 g) bildete. 200 g der Koazervatgußmasse wurden mit 200 g einer
getrennt hergestellten 7%igen Gelatinelösung vermischt. Zu dem erhaltenen Gemisch wurden 8 ml
einer 4%igen Saponinlösung zugegeben und so eine Beizenmittel enthaltende kolloidale Bindelösung hergestellt, die bis auf ein Gesamtgewicht von 500 g mit
Wasser aufgefüllt wurde.
Die so erhaltene kolloidale Bindelösung wurde auf die zuvor auf dem RC-Papier hergestellte Neutralisierungsschicht als Beschichtung aufgebracht und
dann getrocknet, wobei ein Bildempfangsmaterial erhalten wurde. Dieses Bildempfangsmaterial wurde
Schichtseite an Schichtseite mit demselben lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterial wie im Beispiel 1
in Berührung gebracht. Die zusammengepreßten Materialien wurden dann 2 Minuten lang einer Diffusionsübertragungsentwicklung unter Verwendung des gemäß Beispiel 1 verwendeten, mit Aktivierungsmittel
versetzten Standardfarbentwicklers entwickelt, wobei eine Standardprobe (a) erhalten wurde. Auf gleiche
Weise wie oben wurde mit dem mit 5,0 g Natriumthiosulfat (Pentahydrat) pro Liter Entwickler versetzten Standardentwickler behandelt, wobei eine
Probe (b) erhalten wurde. Mit dem mit 5,0 g Natriumthiosulfat (Pentahydrat) und 0,5 g Hydrochinon pro
Liter Entwickler versetzten Standardentwickler, der noch 2,0 g 1,2-Diaminopropan pro Liter Entwickler
enthielt, wurde eine Probe (d) erhalten. Schließlich wurde mit dem mit 4,0 g 1,2-Diaminopropan pro Liter
Entwickler versetzten Standardentwickler eine Probe (e) erhalten. Die so erhaltenen Proben wurden hinsichtlich der scheinbaren Empfindlichkeitszunahme
(A S) und Schleierbildung (F) mit der Standardprobe (a) verglichen, wobei die in der folgenden Tabelle aufgeführten Werte erhalten wurden:
40 |
IS
F |
(a) | (b) |
Probe
(C) |
Id) | (C) |
0,00 |
0,28
0,20 |
0,41
0,35 |
0,37 0,02 |
0,60 0,13 |
Aus der obigen Tabelle ist die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens ersichtlich.
Ein pholographisches Aufzeichnungsmaterial wurde auf gleiche Weise wie im Beispiel 4 verarbeitet, wobei
jedoch 80 g/m2 einer Lösung aus 10 g Gelatine, 12 g
Dipropylendiamin und 500 ml Wasser auf die Oberfläche des Bildempfangsmaterials als Deckschicht
aufgebracht wurden. Es wurden die gleichen Farbstoff-SS übertragungseigenschaflen wie im Beispiel 4 erhalten,
selbst wenn es mit dem Standardentwickler behandelt wurde, der keinen Beschleuniger wie im Beispiel A
enthielt.
5 g des obengenannten kaiionischen hoch ρ -, inner
Bei/cnmittels Poly - (4 - vinylpyridin) - {olu^isiiliuiiai
und 10 μ Polyvinylalkohol wurden in 500 ml VY.issei
aufgelöst. Zu der erhaltenen Lösung wurde ei iv I.ömiül
von 5 μ 1,8-Diaminooctan in 100 ml Äthanol zugegeben.
Die Lösung wurde unter Verwendung cinei
StrangpreßbcschichlungsVorrichtung au Γ ei neu durch
sichtigen Triacetat-Schichtlrager in solcher Mengt
aufgebracht, daß nach dem Trocknen eine Schicht mit einer Stärke von etwa 3 μπι (entsprechend einem
Gewicht von 120 g/m2) entstand. Auf der so hergestellten
Schicht wurde eine Lösung (Gesamtmenge 500 g) mit einem Gehalt von 15 g Polyvinylpyrrolidon, 25 g
einer 20%igen Polyacrylamidlösung, 1 g eines entlarb*
baren Lichthofschulzfarbstoffes (purpurbraune Farbe) und 5 g Saponin unter Verwendung einer Strangpreßbeschichtungsvorrichtung
in solcher Menge aufgebracht, daß nach dem Trocknen eine Schicht mit einer
Stärke von 1,2 μ (entsprechend einem Gewicht von 30 g/m2) erhalten wurde. Auf das erhaltene Material
wurde unter Verwendung einer Strangpreßbeschichtungsvorrichtung eine Schicht aus
(1) einer rotsensibilisierten Silberchlorbromidemulsion,
die mit einem nichtdiffusionsfähigen Gelbkuppler, der einen Cyanfarbstoff der folgenden Formel ab
zuspalten vermag, versetzt war:
CO — CH — CO — NH
COOH
C18H17
35
N = N
wobei in dieser Emulsion 50% der anzuwendenden Gelatine durch Carboxymethylcellulose ersetzt waren;
(2) eine Zwischenschicht in Form einer Flüssigkeit] die durch Zugeben von 0,4% eines Spülmittels, bestehend
aus einem einen Fuchsinfarbstoff bildenden nichtdiffusionsfähigen Kuppler (der aus einem beliebigen
nichtdiffusionsfähigen bekannten Kuppler bestehen kann) in einer wäßrigen Lösung mit einem
Gehalt von 1% Gelatine und 1% Carboxymethy! cellulose;
(3) eine grünsensibilisierte Silberchlorbromidemullionsschicht,
die mit denselben gelben nichtdiffusionsfähigen Kuppler, der einen diffusionsfahigen Fuchsinfarbstoffabzuspalten
vermag und der auch im Beispiel 1 verwendet wurde, wobei 50% der anzuwendenden
Gelatine in dieser Emulsion durch Carboxymethylcellulose ersetzt worden war;
(4) eine Zwischenschicht aus einer Flüssigkeit derselben Zusammensetzung wie bei (2);
(5) eine blauempfindliche Silberbromidemulsionsschicht, die nicht besonders farbsensibilisiert war und
die mit einem farblosen, nichtdiffusionsfähigen Kuppler versetzt war, der einen gelben Farbstoff der folgenden
Strukturformel abzuspalten vermag:
COOH
jo
wobei in dieser Emulsion 50% der anzuwendenden Gelatine durch Carboxymethylcellulose ersetzt worden
waren; und <i5
(6) eine Deckschicht
in der geschilderten Reihenfolge aufgebracht und getrocknet, wobei ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial
erhalten wurde. In diesem lichtempfind liehen Aufzeichnungsmaterial waren die Zusammen
setzung und der Silbergebalt der Emulsion, die Menget der angewandten Kuppler, die Stärke der einzelnei
Filme usw. identisch mit einem handelsüblichen färb photographischen Kopierpapier, falls dies nicht ander:
erläutert ist.
Das auf obige Weise erhaltene fertige Aufc- *■- anungs
material wurde allgemein zum Kopieren von Kino filmen verwendet, kann aber auch zum Kopieren voi
farbigen Diapositiven mit großen Abmessungen ver wendet werden. Zur Herstellung eines Farbnegativ!
wird das photographische Aulzeichnungsmaterial be lichtet, 2 Minuten in einem Trog entwickelt, ebensc
wie gewöhnliches farbphotographisches Material, wo bei der im Beispiel 1 verwendete Entwickler keil
1,6-Diaminohexan enthielt. Anschließend wurde mi Wasser gewaschen, wobei das lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial
abgewaschen und nur die Bildempfangsschicht, die ein positives Farbbild enthielt
auf dem durchsichtigen Schichtträger verblieb. Au: diesem Grund reicht es aus, die Bildempfangsschicht
zu trocknen. Auf diese Weise kann die Verarbeituni rasch erfolgen, und das Ergebnis kann sofort betrachtei
werden. Bei dem oben beschriebenen Entwicklungsverfahren,
bei welchem kein Beschleuniger in dem Entwicklungsbad vorhanden war, diffundiert der ir
der Bildempfangsschicht vorhandene Beschleuniget nicht nur in die lichtempfindliche Emulsionsschicht
sondern auch in den Entwickler und löst diesen auf Falls man einen Kinofilm oder einen anderen langer
Film nach diesem Entwicklungsverfahren entwickelt so häuft sich der Beschleuniger in dem Entwicklungsbad an. Um ein definiertes Ergebnis zu erhalten, soll
das Entwicklungsbad daher den Beschleuniger enthalten, selbst wenn eine geeignete Menge Beschleuniger
bereits in der Bildempfangsschicht vorhanden ist Das Entwicklungsbad soll ferner genau gehandhabl
und bei Erschöpfung erneuert werden. Das ober beschriebene Entwicklungsverfahren ist also schwierig
fur Amateure. Aus diesem Grund wird bevorzugt da« folgende Verfahren angewandt.
Ein Entwicklungsbad wird getrennt hergestellt, indem
man eine 15%ige Gelatinelösung auf eine Grundschicht
(vorzugsweise eine RC-Grundschicht) in großer Stärke (bis auf eine Stärke des trockenen Films von
etwa 25 μ) aufträgt, wobei diese Schicht praktisch eine gleiche Dehnbarkeit wie die angewandte Filmgrundschicht
aufweist. Anschließend wird getrocknet Das so hergestellte Band wird dann in den oben beschriebenen
Entwickler (enthaltend 10% Äthanol, aber keinen Beschleuniger) eingetaucht, um. eine ausreichende
Absorption des Entwicklers zu erzielen Dann wird das Band Schichtseite an Schichtseite
mit dem beschriebenen belichteten Aufzeichnungsmaterial übereinandergelegt und sorgfältig zusammengerollt,
so daß keine Luftbläschen zwischen den beiden Oberflächen verbleiben. Der aufgewickelt«
Schichtverband wird dann mindestens 2 Minuten bei Zimmertemperatur stehengelassen. In diesem
Fall ist der für die Entwicklung verwendete Entwickler immer frisch, und es wird eine entsprechende Menge
an Beschleuniger von der Bildempfangsschicht zugeführt. Der Entwickler wird hierbei ferner in einer
definierten Menge pro definierter Fläche angewendet so daß die Entwicklung praktisch durch die Zeii
und Temperatur nicht beeinflußt wird. Aus diesem eirund laßt sich dieses Verfahren nicht nur leichi
von Amateuren unter Erzielung eines definierten Ergebnisses ausführen, sondern ist auch vorteilhaft
für den Fachmann. Der zusammengerollte Schichtverband wird dann aufgerollt und mit Wasser gewaschen,
wodurch die lichtempfindliche Emulsionsschicht abgewaschen wird, so daß das entwickelte
Positiv unmittelbar nach dem Trocknen projiziert werden kann. Da eine geeignete Menge an Beizenmittel
in die Bildempfangsschicht eingebracht wurde, kann die Farbstofrubertragung rasch ausgeführt werden,
und man erhält ein Positivfarbbild mit geringerer Schleierbildung und definiertem Farbton und Dichte.
Bei diesem Beispiel wurde das Verfahren gemäß der japanischen Patentschrift 561 456 (japanische Oflenlegungssclirift
16 101) angewandt.
Das Spülmittel verhindert ähnlich wie der Kuppler, daß das bei der Entwicklung einer photographischen
Emulsionsschicht gebildete Oxydationsprodukt des Entwicklers in die andere Schicht diffundiert und diese
verfärbt. Bei der Erfindung kann jedoch sogar ein gefärbter Kuppler angewendet werden, insofern der
hieraus gebildete Farbstoff nicht diffundiert; aus diesem Grund kann ein beliebiger nicht diffusionsfähiger
Kuppler angewendet werden.
B e i s ρ i e 1 7
Ein farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial wurde auf gleiche Weise wie im Beispiel 1 hergestellt,
wobei jedoch eine hochempfindliche Silberjodbromidemulsion an Stelle der Silberchlorbromidemulsion
angewandt wurde. In dieser Emulsion waren 50% der Gelatine in dem lichtempfindlichen Material, ebenso
wie im Beispiel 6, durch Carboxymethylcellulose ersetzt.
Dieses farbphotographische Aufzeichnungsmaterial 3;;
eignet sich insbesondere als Kinofilm für Amateure. Nach dem Fotografieren wird das Aufzeichnungsmaterial
Schichtseite auf Schichtseite auf das Entwicklungsband gemäß Beispiel 6 gelegt, auf welchem
ein Schwarz-Weiß-Entwickler absorbiert war. einer ersten Entwicklung bei 30" C 7 Minuten lang unterzogen,
von dem Band abgezogen und mit 3%igem Magnesiumsulfat gewaschen. Während dieser Zeit
werden beide Seiten des Aufzeichnungsmaterials einer zweiten Belichtung (mit einer Gesamtzeit von 2 Minuten)
durch Belichten mit einer 500-Watt-Lampe im Abstand von 30 cm unterworfen. Dann wird das
Aufzeichnungsmaterial erneut in den gleichen Entwickler wie im Beispiel 1 getaucht, mit der Ausnahme,
daß 2,0 ml/1 1,4-Diaminobutan an Stelle des 11,6-Diaminohexans verwendet wurden, um den Entwickler
zu absorbieren, 3 Minuten bei 30 C behandelt und dann mit Wasser gewaschen, um die lichtempfindliche
Emulsionsschicht zu entfernen. Dabei bleibt ein Farbpositiv mit großem Gradationsbereich und großer
Dichte auf der Hrundschicht zurück, das daher unmittelbar nach dem Trocknen projiziert werden kann.
Dieselbe Bildempfangsschicht wie im Beispiel 6 wurde auf gleiche Weise wie im Beispiel 6 in einer
Stärke von etwa 3 μ auf einen PolycsterschichUrüger
aufgebracht. Hierbei wurde ein Bildempfangsmaterial erhalten (in welchem 6 g 1,6-Diaminohexan als Beschleuniger
an Stelle von 5 g 1,8-Diaminooxan enthalten waren).
Andererseits wurden 5 g eines SO2-Doppelsalzes der
Schiffschen Base eines Farbentwicklungsmittels der folgenden Formel
HO — C2H4
SO3Na
und o-Sulfobenzaldehyd sowie 25 g Gelatine in 500 ml
Wasser aufgelöst. Die erhaltene Lösung wurde auf einen Polyesterschichtträger in einer solchen Menge
aufgebracht, daß die Msnge der Lösung etwa 100 g/m2
betrug. Auf die so erhaltene Schicht wurden 160 g/m2
einer Flüssigkeit, die durch Zugeben von 0,3% eines purpurbraunen Antilichthof-Farbstoffs zu einer 15prozentigen
Gelatinelösung hergestellt worden war, aufgebracht. Auf diese Schicht wurde eine handelsübliche
grünsensibilisierte feinkörnige Silberbromidemulsion für Mikrofilme aufgebracht, die mit dem gelbgefärbten,
nicht diffusionsfähigen Kuppler versetzt war, welcher
den gemäß Beispiel 1 verwendeten diffusionsfähigen Fuchsinfarbstoff abzuspalten vermag, wobei die Stärke
der aufgebrachten Schicht nach dem Trocknen etwa 5 μ betrug.
Das so erhaltene lichtempfindliche Material wurde direkt für photographische Zwecke oder Kontaktdrucke
von einem anderen Mikrofilm verwendet und dann eine Minute in das gemäß Beispiel 1 verwendete
Aktivierungsmittel getaucht, um das Aktivierungsmittel ausreichend zu absorbieren. Unmittelbar
danach wurde das lichtempfindliche Material Schichtseite an Schichtseite eng in Berührung mit dem Bildempfangsmaterial
gebracht, 2 Minuten lang stehengelassen und dann abgezogen. Dabei wurde ein fuchsingefärbtes Mikrobild auf der Oberfläche des
Bildempfangsmaterials erhalten.
Gewöhnlich weist ein auf analoge Weise wie oben erhaltenes Bild ein etwas geringeres Auflösungsvermögen
auf. was auf die Diffusion des Farbstoffs während der Farbstoffübertragung zurückzuführen
ist. Das gemäß dem vorliegenden Beispiel erhaltene Bild weist jedoch überraschenderweise ein gutes
Auflösungsvermögen auf Grund der Tatsache auf, daß das Bildempfangsmaterial mit dem schärfsten
Bild an der Oberfläche des lichtempfindlichen Materials in Berührung war, die Aufzeichnungsschicht dünn war
und die auf die Silberhalogenidteilchen zurückgehende Körnung des Farbbildes praktisch verschwunden
war. Das so erhaltene Bild war ein Farbbild und wies daher die Eigenschaft auf, daß es nicht den Nachteil
von weißen Punkten zeigte, der häufig während der Lagerung im Dunklen bei einem ein Silberbild enthaltenden
Mikrofilm auftritt (d. h. ein teilweises Ausbleichen des Silberbilds auf Grund der in den Behältern
u. dgl. vorhandenen Peroxide), und einen größeren Absorptionsindex als ein Silberbild aufwies.
Bei der Erfindung können nicht nur Fuchsinfarbstoffe, sondern auch Gemische von gelben und Cyaninfarbstoffen
verwendet werden. Im Fall eines Mikrofilms für elektronische Videoaufzeichnungen ist es
zweckmäßig, daß ein solcher Kuppler vorhanden ist, der den spektralen Wellenlängeneigenschaften der
Belichtungsquelle während der Reproduktion entspricht.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Photographisches Farbdiffusionsübertragungsverfahren,
bei dem ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial, welches mindestens eine
lichtempfindliche SilberhalogenidemuLsionsschicht mit einem nichtdiffusionsfähigen Kuppler enthüll,
belichtet, unter Abspaltung eines diffusionslühigen anionischen Farbstoffs mit einer Farbentwicklerverbindung
entwickelt wird und bei dem nach der übertragung des Farbstoffs auf eine Bildempfangsschicht,
die ein kationisches hochpolymeres Beizmittel enthält, das den diffundierten anionischen
Farbstoff zu fixieren vermag, das dann nicht mehr gebrauchte lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial
entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbentwicklung in Gegenwart wenigstens einer die übertragung des anionischen
Farbstoffs beschleunigenden niedermolekularen Polymethylenpolyaminoverbindung der Formel
H2N [CH2),, - CH [NH - (CH2),,],., „NH,
R
in der R die Bedeutung von Wasserstoff oder niedermolekularem Alkyl hat und /1 eine positive
ganze Zahl von 1 bis 9, ρ eine positive ganze Zahl von 2 bis 4 und q eine positive ganze Zahl von
1 bis 4 bedeutet, ausgeführt wird, die in der Entwicklermischung in einer Menge von insgesamt
0,15 bis 3,0 g/1 oder in der Bildempfangsschicht oder in einer der Bildempfangsschicht benachbarten
Hilfsschicht in einer Menge von 0,03 bis 2 g/m2 angewendet wird.
2. Photographische Aufzeichnungseinheit für das Farbdiffusionsübcrtragungsvcrfahren, bestehend
aus einer auf einem gemeinsamen Schichtträger aufgebrachten Bildempfangsschicht, Hilfsschichten
und einer nach der Farbentwicklung gegebenenfalls zusammen mit den Hilfsschichten entfernbaren
lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Bildempfangsschicht oder in einer hierzu benachbartcn Hilfsschicht wenigstens eine PoIymethylenpolyaminoverbindung
gemäß Anspruch I in einer Gesamtmenge von 0,03 bis 2 g m2 enthalten
ist.
50
Die Erfindung betrifft ein pliotographisches Farbdiffusionsübertragungsverfahren,
bei dem ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial, welches mindestens
eine lichtempfindliche Silbcrhalogcnidcmulsionsschicht mit einem nichtdiffusionsfähigcn Kuppler
enthält, belichtet, unter Abspaltung eines diffusionsfiihigen
anionischen Farbstoffs mit einer Farbeniwicklerveibindung
entwickelt wird und bei dem nach der Übertragung des Farbstoffs auf eine Bildempfangsschicht,
die ein kanonisches hochpolymeres Bei/miitel
enthält, das den diffundierten anionischen Farbstoff Ai fixieren vermag, das dann nicht mehr gebrauchte f>s
lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial ent fernt wird.
Phot ogniphischc Di fTusionsiibertragungs verfahren
sind an sich in den verschiedensten Variationen bekannt. Ihr Nachteil gegenüber den herkömmlichen
photographischen Verfahren liegt darin, daß sie zur Erzeugung von Bildern, insbesondere Farbbildern,
mit ausreichender optischer Dichte und technisch sowie ästhetisch zufriedenstellender Gradation bei
Zimmertemperatur mindestens 5 bis K) Minuten lang entwickell werden müssen. Unter der »Entwicklungsdauer« wird dabei die Zeit verstanden, die vom Beginn
der Behandlung des latenten Bildes auf der photoempfindlichen Schicht bis zum Erhalt des zu bewertenden
Bildes auf der Empfangsschichl benötigt wird,
also eine Dauer, die den Diffusionsprozeß einschließt.
Zur Erhöhung der optischen Dichte der Diffusionsbilder und damit indirekt auch zur Verkürzung der
vorstehend definierten Entwicklungsdauer ist aus der USA.-Patentschrirt 3 173 786 ein Verfahren bekannt,
nach dem die Enlwicklungsdauer bzw. die Entwicklungsintensiläl durch eine Beschleunigung und Verbesserung
des im engeren Sinne als »Entwicklung« zu bezeichnenden chemischen Vorganges der chemischen
Reaktion unter Steuerung durch das belichtete latente Bild beschleunigt und intensiviert wird. Als
Beschleuniger werden Omumverbindungen, beispielsweise quaternäre Ammoniumverbindungen oder Phosphoniumverbindungen,
verwendet. Zur Erzielung von Bildern mit einer für die bloße Betrachtung ausreichenden
optischen Dichte werden aber auch nach diesem Verfahren noch immer mindestens 3 Minuten
für die Entwicklung benötigt.
Der Erfindung liegt bei diesem Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, für einfarbige und mehrfarbige
farbphotographische Diffusionsübcrtragungsvcrfahren, und zwar speziell und ausschließlich Tür jene übertragungsverfahren,
bei denen durch die Entwicklung ein diffusionslähigcr anionischer Farbstoff gebildet
wird, der nach der übertragung auf der Bildempfangsschicht fixiert wird, eine Verfahrensausgcstaltung zi:
schaffen, die im Vergleich zum Stand der Technik in kürzerer Zeit auf einfachere Weise zu dichteren Bildern
in der Empfangsschicht fuhrt, und zwar insbesondere zu Bildern, die auch eine technische und kommerzielle
Verwertung, beispielsweise eine Kinoprojektion, zulassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein photographisches FarbdifTusionsübertragungsvcrfahrcn
der eingangs genannten Art auf der Basis eines bei der Entwiclung gebildeten diffusionsfähigen anionischen
Farbstoffs und einer kaiionischen Fixierung auf der Bildempfangsschicht vorgeschlagen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Farbcntwicklung in Gegenwart wenigstens einer die übertragung d;s
anionischen Farbstoffs beschleunigenden niedermolekularen Polymethylenpolyaminoverbindung der Formel
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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