Die Erfindung betrifft eine Wärmefixiereinrichtung zum Fixieren von auf Blattmaterial befindlichen
Tonerbildern der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Bei den herkömmlichen Verfahren zur elektrophotographischen Erzeugung von Konien einer Vorlage wird
auf der Umfangsfläche einer selenbeschichteten Trommel ein positives, elektrostatisches, latentes Ladungsbild
der zu kopierenden Vorlage erzeugt. Ein im allgemeinen schwarzer Toner aus einem schmelzbaren Material wird
negativ aufgeladen und in Kontakt mit den positive Ladungen tragenden Stellen des Ladungsbildes gebracht,
so daß der Toner an diesen Stellen haftet und dadurch das sogenannte Tonerbild entsteht. Dieses
Tonerbild wird anschließend auf ein Material übertragen und im allgemeinen unter der Einwirkung von
Wärme fixiert, wodurch eine permanente Abbildung der Vorlage entsteht.
Bei den herkömmlichen Wärmeschmelzfixierverfahren wird das Blattmaterial mit dem Tonerbild zwischen
einer beheizten Fixierrolle und einer Druckrolle hindurchgeführt, wobei der Toner auf dem Blattmaterial
aufgeschmolzen und dadurch fest mit dem Blattmaterial verbunden wird.
Ein gravierendes Problem bei einer solchen Wärmeschmelzfixiereinrichtung
liegt darin, daß die Oberfläche der Fixierrolle mit dem Tonerbild in Berührung kommt,
also im allgemeinen Toner von dem Tonerbild zur Fixierrolle und von dort unter Umständen auf das
folgende Blattmaterial übertragen wird, wodurch die sogenannte »Offset-Bilder« entstehen.
Aus der DE-OS 20 64 559 ist deshalb eine Wärmeschmelzfixiereinrichtung
der angegebenen Gattung bekannt, bei der die mit dem Tonerbild in Berührung kommende Oberfläche der Fixierrolle mit einem
tonerabweisenden Material versehen und außerdem ein Reinigungselement vorgesehen sind. Dieses Reinigungselement
wird durch eine Stahlrolle gebildet, die in einem genau definierten Abstand von der Oberfläche
der Fixierrolle gehalten werden muß. Wenn bei der Wärmeschmelzfixierung des Tonerbildes Tonerpulver
auf der Oberfläche der Fixierrolle zurückbleibt d. h., auf
der tonerabweisenden Schicht der Fixierrolle, so werden diese Tonerteilchen von der Stahlrolle mitgenommen,
so daß sie bei der weiteren Drehung nicht mehr in Berührung mit der Oberfläche der Fixierrolle
kommen können.
Nachteilig ist bei der bekannten Wärmeschmelzfixiereinrichtung, daß die Oberfläche der Druckrolle ebenfalls
aus einem tonerabweisenden Material bestehen muß, damit von der Fixierrolle zu der Druckrolle gelangende
Tonerteilchen wieder zu der Fixierrolle zurück übertragen werden und von dort zur Reinigungsrolle gelangen
können. Um dies zu erreichen, muß also die tonerabweisende Kraft der Oberfläche der Fixierrolle kleiner als
die der Oberfläche der Druckrolle sein, was sich in der Praxis, insbesondere bei längerem Betrieb, kaum
erreichen läßt.
Außerdem beruht bei der bekannten Wärmeschmelzfixiereinrichtung der Grundgedanke der Reinigung der
Fixierrolle darauf, daß die auf der Oberfläche der Fixierrolle befindlichen, aufgeschmolzenen Tonerteilchen
sehr rasch, praktisch schlagartig, abgekühlt werden und dadurch auf einer als Wärmesumpf dienenden
Reinigungsrolle haften können, die ständig in enger, genau definierter Anlage an der Oberfläche der
Fixierrolle gehalten wird. Die Reinigungsrolle muß also sehr genau justiert werden, so daß sich ein großer
Herstellungs-, aber auch Wartungs- und Reparaturaufwand
ergibt. Außerdem wird auch für die Reinigungsrol-Ie ein relativ hoher Fertigungsaufwand benötigt, da die
Reinigungsrolle aus mehreren Teilen besteht, die auch einzeln ausgewechselt werden können.
Und schließlich befindet sich die Reinigungsrolle immer unter relativ hohem Druck in Anlage an die
Oberflache der Fixierrolle, so daß es im Laufe der Zeit
zu starken Verschleißerscheinungen der empfindlichen Oberfläche der Fixierrolle kommt. Da die Oberfläche
der Fixierrolle jedoch wiederum in Berührung mit dem
Tonerbild kommt, beeinflußt eine Änderung der Eigenschaft in der Oberfläche der Fixierrolle auch das
Tonerbild und damit schließlich die Fixierung, so daß insbesondere bei längerem Betrieb die qualitativ
gleichmäßige Fixierung der Tonerbilder und damit der fertigen Kopien nicht mehr möglich ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Wärmeschmelzfixiereinrichtung der angegebenen
Gattung zu schaffen, bei der auf konstruktiv einfache Weise die Rückübertragung des abgenommenen Toners
zu der Fixierrolle vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Zweckmäßige Ausführungsformen sind in den Unteransprächen zusammengestellt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen insbesondere darauf, daß der bei der Fixierung auf der
Fixierrolle zurückgebliebene und dann auf die Fixierrolle übertragene Toner nicht wieder zur Fixierrolle
zurückgelangt, sondern von einer an der Druckrolle anliegenden Rolle übernommen wird, an deren Oberfläche
der Toner gut haftet. Denn da die Druckrolle nicht direkt in Berührung mit dem Tonerbild kommt, kann
ohne Berücksichtigung des empfindlichen Tonerbildes für die Druckrolle ein Material ausgewählt werden, das
den Toner von der Fixierrolle übernimmt und an die Reinigungsrolle weitergibt Außerdem kann diese
Reinigungsrolle auch mit relativ großer Kraft gegen die Druckrolle gedruckt werden, um sicherzustellen, daß die
Tonerteilchen sicher abgestreift und mitgenommen werden, da auch hierbei keine Rücksicht auf die
empfindliche Oberfläche der Fixierrolle genommen werden muß. Nach der Berührung mit der Reinigungsrolle befinden sich also keine Tonerteilchen mehr auf
der Druckrolle, so daß die Rückübertragung dieser Tonerteilchen auf die Fixierrolle nicht möglich ist. Diese
Wärmeschmelzfixiereinrichtung hat einen einfachen konstruktiven Aufbau, da als Druckrolle beispielsweise
nur eine einfache Stahlwalze und als Reinigungsrolle beispielsweise eine Aiuminiumrolle eingesetzt werden
können.
Für die Fixierrolle ist also im allgemeinen kein eigenes Reinigungselement erforderlich, so daß die
empfindliche Oberfläche der Fixierrolle weitgehend geschont wird und auch bei längerem Gebrauch ihre
Eigenschaften praktisch nicht verändert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Wärmeschmelzfixiereinrichlung nach der
Erfindung, und
F i g. 2 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer Wärmeschmelzfixiereinrichtung.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der
Wärmeschmelzfixiereinrichtung sind eine Fixierrolle 31 und eine Druckrolle 32 vorgesehen, die im Druckkontakt
mit der Fixierrolle 31 steht. Die beiden Rollen 31,32 können in den durch die Pfeile angedeuteten Richtungen
gedreht werden und enthalten jeweils einen Heizkörper 33 bzw. 34. Die beiden Rollen 31 und 32
bestehen aus Silikongummi, also aus einem elastischen Material, an dem der Toner nicht gut haftet. Aus
Aluminium gefertigte Rollen 35, 36 befinden sich in Druckanlage an der Fixierrolle 31 bzw. der Druckrolle
32. Aluminium hat sich als ein relativ starrer Werkstoff herausgestellt, an dem der Toner gut haftet.
Ein Aufzeichnungsblatt 6, auf dessen der Fixierrolle 31 zugewandter Fläche sich ein Tonerbild 7 befindet,
wird in Richtung des Pfeils 8 zwischen den beiden Rollen 31 und 32 hind-iniigeführt Dabei kann etwas
pulverförmiger Toner an der Oberfläche der Fixierrolle 31 haften bleiben und von dort auf die Druckrolle 32
übertragen werden. Dieser Toner wird jedoch von den Rollen 31 und 32 auf die Reinigungsrollen 35 und 36
übergeben und bleibt dort haften. Dadurch sind die
Fuierrolle 31 und die Druckrolle 32 immer tonerfrei, so daß es nicht zu einer Verschmutzung des folgenden
Aufzeichnungsblattes 8 durch Toner von der Fixierrolle
la 31 und damit zum sogenannten »Offset-Effekt« kommen kann.
Sobald an den Umfangsflächen der Reinigungsrollen
35 und 36 etwas pulverförmiger Toner haftet, verbessert sich die Reinigungswirkung dieser Rollen, da das
Haftvermögen des pulverförmigen Toners auf diesen Rollen dadurch verbessert wird. Bei längerem Gebrauch
vergrößert sich der Durchmesser der Rollen 35 und 36. da, wie erwähnt, der Toner auf ihnen haften bleibt. Da
sich dadurch jedoch gleichzeitig das Haftvermögen für den Toner verbessert, können sie auch weiterhin die
Fixierrolle 3ί und die Druckrolle 32 wirksam reinigen.
Fig.2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Wärmeschmelzfixiereinrichtung mit einer Fixierrolle 51
aus einem Werkstoff, an dem der pulverförmige Toner nur schlecht haftet, und mit einer Druckrolle 52 aus
einem Werkstoff, an dem der pulverförmige Toner ebenfalls schlecht oder nur wenig besser haftet In
Druckanlage an den Rollen 51 und 52 befinden sich Reinigungsrollen 53 und 54 aus Aluminium, so daß der
Toner gut auf der Oberfläche dieser Rolle haftet.
Auf der Fixierrolle 51 und der Druckrolle 52 klebender Toner wird auf die Reinigungsrollen 53, 54
übertragen und bleibt dort haften, so daß die Rollen 51 und 52 immer frei von haftendem Toner gehalten
werden.
Bei Zunahme der Menge des an den Reinigungsrollen 53, 54 haftenden Toner verbessert sich auch die
Reinigungswirkung der Rollen 53, 54, da der haftende Toner die Klebfähigkeit der Rollenoberflächen verbessert.
Zur weiteren Verbesserung der Reinigungswirkung können die Reinigungsrollen 35, 36 (F i g. 1) oder 53, 54
(Fig. 2) so weit erhitzt werden, daß der an ihren Oberflächen haftende Toner erweicht wird. Zu diesem
Zweck kann in jeder Reinigungsrolle ein Heizelement vorgesehen oder die Rollen von außen her beheizt
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen