DE2265552C3

DE2265552C3 - Monolithische Sicherheitsglasscheibe

Info

Publication number: DE2265552C3
Application number: DE19722265552
Authority: DE
Inventors: Hans 5100 Aachen Ohlenforst; Roger Vaucresson Orain
Original assignee: Saint Gobain Industries SA
Current assignee: Saint Gobain Industries SA
Priority date: 1972-06-09
Filing date: 1972-06-09
Publication date: 1989-04-06

Description

hohes elastisches Deformationsvermögen, Elastizitätsmodul <2000 kp/cm²,
Reißdehnung >60% bei einem Anteil der plastischen Verformung von weniger als 2%

besteht, der aufgrund dieser Eigenschaften Oberflächeneindrücke selbst wieder auszuheilen vermag, und daß sie mit plastisch defornai erbaren Komponenten versehen ist, so daß sie bei fester Randeinspannung selbst die erforderliche Durchstoßfestigkeit und energieabsorbierende Eigenschaften aufweist.

2. Sicherheitsglasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Kunststofifdeckschicht bildende Kunststoff einen Elastizitätsmodul < 1200 kp/cm² und eine Reißdehnung > 70% bei einem Anteil der plastischen Verformung von weniger als 1 % aufweist.

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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsglasscheibe nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Sicherheitsglasscheiben finden insbesondere bei Kra !fahrzeugen Anwendung, doch ist ihre Verwendung auch im Bausektor und auch auf anderen Gebieten zweckmäßig, wo Schnittverletzungen durch die Glasbruchstücke vermieden werden sollen.

Es ist bereits bekannt, auf der Innenseite einer Glasscheibe eine Deckschicht aus einem klar durchsichtigen Kunststoff anzuordnen, wodurch der Kontakt mit den Kanten der Glasbruchstücke vermieden werden soll.

Bei einer bekannten Sicherheitsglassscheibe dieser Art besteht die Kunststoffdeckschicht aus einer 0,3 mm dicken Folie aus amorphem Polyamid (DE-GM so 7041617).

Bei einer anderen bekannten Windschutzscheibe ist auf der dem Fahrgastraum zugekehrten Oberfläche einer vorgespannten Glasscheibe eine Kunststoffolie aus Polycarbonat, Polyacrylat, Celluloseazetat, Polyester, Polyvinylchlorid oder ähnlichem Material angeordnet (US-PS 34 27 770).

Zwar läßt sich auf diesem Wege ein ausreichender Schutz gegen Schnittverletzungen erreichen, jedoch weisen die bisher fiir die De.r.ksrhirht verwendeten (if) Kunststoffe ausnahmslos den Nachteil auf, daß sie für den praktischen Gebrauch nicht genügend kratzfest sind. Es muß daher, um solche Scheiben für den praktischen Einsatz brauchbar zu machen, eine Beschichtung der Kunststoffdeckschicht mit einer kratzfesten Schicht vorgesehen werden.

Ein weiterer Nachteil der bekannten Lösungen besteht darin, daß die zur Anwendung gebrachten Kunststoffe bei den üblichen Dicken der verwendeten Folien nur ein geringes Deformationsvermögen aufwgl' sen, so daß durch diese Kunststoffdeckschichten, wenn sie nuf WinQnuhuUscheibcn angeordnet lind, die fotomechanischen Eigenschaften der Windsöhutaicheiben beeinträchtigt werden. Dementsprechend sieht die aus der US-PS 34 27 770 bekanntgewordene Lösung auch vor, zur Vermeidung dieses Nachteiles die Kunststofffolie selbst nicht oder nur teilweise Uli Rahmen einzuspannen, damit im Stoßfall die Scheibe am Rand ausgelöst wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine 3icherheitsglasscheibe mit einem Höchstmaß an Sicherheit zu schaffen, die auch bei fester Randeinspannung gute biochemische Eigenschaften aufweist und deren Kunststoffdeckschicht nicht nur einen guten Schutz gegen Schnittverletzungen bietet, sondern gleichzeitig auch unempfindlich gegen Verkratzungen ist, so daß sich eine zusätzliche Kratzfestbeschichtung erübrigt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Sicherheitsglasscheibe mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Es ist zwar aus der DE-OS 2058 504 bereits bekannt, eine KunststofTscheibe durch Aufbringen einer selbstausheilende Eigenschaften aufweisende Kunststoffschicht kratzfest zu machen und dieses Laminat gegebenenfalls mit einer Glasscheibe zu verbinden. Auch wenn man das Laminat zur Herstellung vofl Verbundsicherheitsscheiben verwendet, ergibt sich damit noch nicht die im Aufbau einfachere Anordnung nach der Erfindung.

Außerdem war nicht vorauszusehen, daß die selbstheilende Schicht solche Festigkeit besitzt, daß sie allein die Aufgabe des Laminats übernehmen kann.

Besonders gute Ergebnisse werden mit solchen Kunststoffen erzielt, die einen Elastizitätsmodul von weniger als 1200 kp/cm² und eine Reißdehnung von mehr als 70% bei einem Anteil der plastischen Verformung von weniger als 1% aufweisen.

Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß bei Verwendung eines Polyurethans mit den genannten Eigenschaften die Kunststoffdeckschicht gleichzeitig mehrere wesentliche Funktionen voll erfüllt:

Die hohe Dehnfestigkeit der Kunststoffdeckschicht sorgt dafür, daß auch bei starker lokaler Durchbiegung der Scheibe nach ihrem Bruch die Kunststoffdeckschicht nicht reißt, sondern als geschlossene Schutzschicht erhalten bleibt.

Wegen ihrer Fähigkeit, bei Verletzungen ihrer Oberfläche, etwa bei Kratzern bzw. bei Eindrücken auf der Oberfläche, diese nach kurzer Zeit wieder vollständig rückgängig zu machen, ist die Planität ihrer Oberfläche kurze Zeit nach ihrer Verletzung wieder hergestellt.

Durch ihr extrem hohes elastisches Deformationsvermögen sind also diese Scheiben nicht etwa gegen Verletzungen empfindlich, wie man meinen sollte, sondern sie erreichen gerade dadurch ihre besonders hohe Widerstandsfähigkeit, daß die Oberflächenverletzungen infolge ihrer elastischen Eigenschaften wieder zum Verschwinden bringen.

Schließlich hält die Kunststoffdeckschicht nach einem Bruch der Glasscheibe die Bruchstücke fest, so daß die Öffnung nicht freigegeben wird, und auch nicht die Gefahr besteht, daß eventuell herumliegende Glasbruchstücke Schaden anrichten.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Scheibe aus vorgespanntem Einscheibensicherheitsglas mit einer Kunststoffdeckschicht mit den genannten

Elastizitätsmodul	-1000 kp/cm²
(bei geringen Verformungen)
Mittlerer Verformungsmodul	~ 200 kp/cm²
(bei hohen Verformungen)
Reißdehnung	1000%
Zugfestigkeit	100 kp/cm²
Anteil der plastischen	<2%
Deformation bei Dehnung
bis zum Bruch

Eigenschaften verbunden, die mit plastisch deformierbaren Komponenten versehen ist. In der Regel ist für diese Ausführungsform eine Dicke der Kunststoffdeekschicht von mehr als 1 mm erforderlich.

Die besonderen Eigenschaften der erfindungsge- s mäßen Sicherheitsglasscheibe machen sie mit besonderem Vorteil brauchbar als Windschutzscheibe für Kraftfahrzeuge.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist auf der dem Fahrgastraum zugewandten Oberfläche einer monolitischcn Glasscheibe eine etwa 1 mm dicke, extrem hoch elastisch deformierbare Kunststoffdeckschicht angeordnet. Das diese Schicht bildende Kunststoffmaterial ist ein schwach vernetztes aliphatisches Polyurethan mit folgenden Werkstoffeigenschaf- is ten (bei Zimmertemperatur):

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Die Kunststoffdeckschicht kann in gießfahiger Form auf die Glasscheibe aufgetragen werden, wo sie dann gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur auspolymerisiert. Es ist aber auch möglich, zunächst eine Folie aus diesem Kunststoff herzustellen und diese Folie dann nach bekannten Verfahren mit der Glasscheibe zu verbinden, indem entweder eine Klebeschicht zwischengeschaltet oder die Folie durch Wärme oder durch geeignete Aktivierungs- oder Lösemittel klebefähig gemacht wird.

Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Sicherheitsglasscheibe nach der Erfindung ist ihre Verwendung als Windschutzscheibe für Kraftfahrzeuge. Es versteht, sich jedoch, daß eine Sicherheitsglasscheibe mit dem erfindungsgemäßen Aufbau für alle Verwendungszwecke in Frage kommt, bei denen ähnliche Forderungen an eine Sicherheitsglasscheibe gestellt werden und bei denen der direkte Kontakt mit Schnittwunden hervorrufenden Glaskanten vermieden werden soll.

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Claims

Patentansprüche:

1. Aus einer monolithischen Olnsscheüae gebildete Sicherheitsglasscneibe, insbesondere Wind- S schutzscheibe für Kraftfahrzeuge, bei der auf der inneren Glasoberfläche eine im Falle eines Bruches der Glasscheibe den Kontakt mit den Kanten der Glasbruchstücke verhindernde klar durchsichtige Kunststoffdeckschicht angordnet ist, dadurch gekennzeichnet,daß die Kunststoffdeckschicht aus einem schwach vernetzten aliphatischen Polyurethan mit folgenden Eigenschaften