DE2259602A1

DE2259602A1 - Verfahren und vorrichtung zur einstellung von textil-ausrichtmaschinen

Info

Publication number: DE2259602A1
Application number: DE2259602A
Authority: DE
Inventors: Uwe Sick
Original assignee: Heberlein and Co AG
Current assignee: Heberlein and Co AG
Priority date: 1971-12-28
Filing date: 1972-12-06
Publication date: 1973-07-12
Also published as: IT974308B; JPS4873590A; CH540377A; DD101443A5; FR2167024A5; GB1381140A

Description

Drying. Holzhäuser
Dipi.-Met. Goldbach

Patentanwälte
OFFENBACH AM MAIN
Herrnstr. 37 - Tel. 88 56 42

Heberlein & Co. AG.. CH-9630 Wattwil - Schweiz

Verfahren und Vorrichtung zur Einstellung von Textil-Ausrichtmaschinen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Veränderung der Richtwalzen-Einstellung in Textil-Ausrichtmaschinen mit flexiblen, beidseitig gelagerten Richtwalzen.

Textilbahnen (Gewebe- oder Gewirkbahnen) werden im Laufe ihres Durchganges durch die Produktion häufig verzogen, wobei der ursprünglich orthogonale Aufbau von Schuss und Kette oder der Maschenreihen schräg oder bogenförmig verändert wird. Zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes werden die Bahnen über Geweberichteinrichtungen geleitet, die mittels schräg oder bogenförmig zur Bahnlaufrichtung liegenden Walzenanordnungen die Verzüge wieder ausgleichen.

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Vorrichtungen dieser Art sind in der Veredelungsindustrie sehr verbreitet. Es sind verschiedenartige Anordnungen bekannt, mit denen das angestrebte Ziel einer einwandfreien Ausrichtung nur mit Einschränkung erreichbar ist. Nachteile der bekannten Vorrichtungen sind insbesondere der große mechanische Aufwand zum Verstellen der Bogenwalzen sowie die Tatsache, daß unregelmäßige Verzüge nur mit der Hintereinanderschaltung einer großen Anzahl unterschiedlich auszulenkender Bogen- und Schrägrichtwalzen ausgerichtet werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden, insbesondere also eine Vorrichtung zum Verstellen der Richtwirkung derartiger Ausrichtmaschi-r nen zu schaffen, welche bei Verwendung einer an sich bekannten flexiblen Richtwalze auf konstruktiv einfachste Weise beliebige Verzüge auszurichten in der Lage ist.

Erfindungegemäß wird diese Aufgabe in erster Linie dadurch gelöst, daß die Richtwalzen mindestens einseitig in ihrem Endbereich mit einem senkrecht zu den darüberlaufenden Textilbahnen wirkenden Drehmoment beaufschlagt werden, und/oder daß die Richtwalzen mindestens einseitig in der senkrecht zu den darüberlaufenden Textilbahnen liegenden Ebene linear verlagert werden _f und/oder daß die Richtwalzen mindestens an einem Punkt zwischen den Lagerstellen

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abgestützt werden.

Ersichtlicherweise läßt sich durch das Beaufschlagen der Richtwalzen durch Drehmoment sowie überlagerte Linearbewegung jede beliebige Kurvenform der Richtwalze erreichen. Vorteilhafterweise kann auch zusätzlich zur bzw. statt der Beaufschlagung mit Drehmoment das Ausbiegen der Richtwalzen durch Stützlager erreicht werden. Dabei kann sowohl Auslenkung durch Anheben oder Absenken der Stützlager als auch alternativ oder gleichzeitig durch lineare Verlagerung der Hauptlager erzielt werden. Vorteilhaft läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren durchführen, wenn die Lager jeweils an einer während des Richtvorganges senkrecht zu den laufenden Textilbahnen verdrehbaren Schwenkvorrichtung=, angeordnet sind und/oder daß die Lager bzw. die Schwenkvorrichtung jeweils an einem in der Ebene der Schwenkbewegung linear verschiebbaren Support befestigt sind. Der Antrieb der Schwenkvorrichtung und/oder des Supports wird dabei vorteilhafterweise durch einen Schrittmotor oder durch hydraulische Stellglieder in Abhängigkeit von den durch bekannte Fühler gemessenen Verzügen der laufenden Textilbahnen ausgeführt. Sofern die Stützlager und die Hauptlager linear verstellbar sind, kann Antriebseinrichtung für die Schwenkvorrichtung entfallen.

Vorteilhaft läßt sich dabei eine Richtwalze verwenden, welche auf einer flexiblen Achse einen mittels Zwischen-

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lagern befestigten flexiblen Mantel aufweist, wobei eine Antriebseinrichtung für den Mantel vorgesehen sein kann. Ersichtlxcherweise läßt sich erfindungsgemäß das Ausrichten der Textilbahnen ohne weiteres mit einer oder mit zwei Richtwalzen bewerkstelligen, da jede der Richtwalzen sowohl Schräg- als auch Bogen-Verzüge bzw. überlagerte Verzüge auszurichten im Stande ist.

Der erfinderische Inhalt und der technische Fortschritt des Anmeldungsgegenstandes wird insgesamt sowohl durch die neuen Einzelmerkmale als auch insbesondere durch Kombination und Unterkombination aller Verwendung findenden Merkmale gewährleistet.

Die Erfindung ist im folgenden in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig.1 eine schematische Darstellung einer Ausrichtvorrichtung,

Fig. 2 die Darstellung eines Stellgliedes für eine Richtwalze mit den Merkmalen der Erfindung,

Fig. 3 eine Richtwalze mit Stützlager in verkleinertem Maßstab,

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Fig. 4 eine Richtwalze mit mehreren Stützlagern,

Fig. 5 eine schematische Barstellung verschiedener erfindungsgemäß erreichbarer Richtwalzen-Formen, ,

Fig. 6 die Darstellung einer flexiblen Richtwalze im Schnitt.

Gemäß Figur 1 wird Textilbahn 2 an Fühlern 1 vorbeigeführt, welche in bekannter Weise die Verzüge ermitteln und über Stellglied 4 die Verstellung von Richtwalze 3 einleiten. Zu- und Abfuhr der Textilbahn 2 erfolgt über Umlenkwalzen 5, welche auch SpannungsSchwankungen ausgleichen.

Figur 2 zeigt Stellglied 4 zur Stellung der Richtwalze 3 in vergrößertem Maßstab. Zur Einleitung eines Drehmomentes in die Endbereiche der Richtwalζen-Achse 6 ist dabei ein axial verschiebbares Lager- 7 vorgesehen, welches über Hebelarm 8, Zahnstange 9 und durch Zahnrad 10 um Drehpunkt 11 verschwenkbar ist. Zahnrad 10 wird durch Schrittmotor angetrieben, welcher je nach Grad und Richtung der Ansteuerung eine Durchbiegung von Achse 6 bewirkt. Schrittmotor sowie Stange 13 sind am Gehäuse des Stellgliedes 4 linear verschiebbar angeordnet und werden durch Zahnstange 14, Zahnrad 15 und Schrittmotor 16 angehoben oder gesenkt, so daß gleichzeitig zur Ausübung eines Drehmomentes mittels

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Schrittmotor 12 lineare Verlagerung des Lagers 7 bzw. der Richtwalzen-Achse 6 durch Schrittmotor 16 möglich ist. Ein weiteres Stellglied 4 ist in gleicher Weise zur Auslenkung von Lager 7b vorgesehen, der Einfachheit halber jedoch nur" angedeutet.

Figur 3 zeigt Richtwalze 3, deren Durchbiegung sowohl durch Stellglieder 4, als auch durch Stützlager 17 bestimmt wird, welches linear anhebbar und absenkbar ist. Stellglieder 4 sind dabei sowohl zum Anheben und Absenken der Lager 7 als auch zum Ausüben von Drehmomenten vorgesehen.

Demgegenüber sind die Stellglieder 4 gemäß Figur 4 lediglich zum Anheben bzw. Absenken der Lager 7 vorgesehen. Die Durchbiegung der Richtwalζe3wird dabei durch unterschiedliches Anheben bzw. Absenken aller Lager, d.h. also der Lager 7 und der Stützlager 17a, 17b und 17c, auf einfache Weise erreicht.

Figur 5 zeigt eine Auswahl der Verstellmöglichkei-teflder Richtwalze 3 durch unterschiedliches Ansteuern der Stellglieder 4 und/oder der Stützlager 17.

Figur 6 zeigt schematisch den Aufbau der Richtwalze 3, welche einen flexiblen Mantel 18 aufweist, der über Abstandshalter 19 auf der flexiblen Achse 20 befestigt ist.

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Ersichtlicherweise wird durch die Erfindung eine beliebige Richtwalzen-Einstellung ermöglicht, wobei die Richtwalze sowohl geradlinig schräg als auch in beliebiger Krümmung einstellbar ist. Dabei können je nach Anwendungsfall die Stellglieder 4 entweder lediglich zur linearen Verstellung und die Stützlager 17 zur Walzendurchbiegung vorgesehen sein, oder aber in Kombination durch Stellglieder 4 Drehmoment auf die Richtwalze 3 ausgeübt und gleichzeitig durch Stützlager 17 mehrfache Durchbiegung erreicht werden. Sofern mehrfache Durchbiegung nicht erforderlich ist,- kann gegebenenfalls auch auf Stützlager 17 verzichtet werden.

Die Antriebseinrichtung in Stellglied 4 können - wie dargestellt - Schrittmotore sein,, welche durch Fühler 1 angesteuert werden. In gleicher Weise können jedoch auch pneumatische oder hydraulische Antriebseinrichtungen vorgesehen werden, welche gegebenenfalls auch zur Ansteuerung der Stützlager 17 Anwendung finden.

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Claims

Ansprüche :

Verfahren zur Veränderung der Richtwalzen-Eiratellung in Textil-Ausrichtmaschinen mit flexiblen, beidseitig gelagerten Richtwalzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwalzen mindestens einseitig in ihrem Endbereich mit einem senkrecht zu den darüberlaufenden Textilbahnen wirkenden Drehmoment beaufschlagt werden, und/oder daß die Richtwalzen mindestens einseitig in der senkrecht zu den darüberlaufenden Textilbahnen liegenden Ebene linear verlagert werden, und/oder daß die Richtwalzen mindestens an einem Punkt zwischen den Lagerstellen abgestützt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Endbereiche einer Richtwalze gegensinnige Drehmomente ausgeübt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwalzen jeweils zwischen den Lagerstellen gegen die in den Endbereichen durch Drehmoment oder lineare Verlagerung eingebrachte Vorspannung ausgelenkt werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zum Ausrichten laufender verzogener Textilbahnen mit beidseitig in je einem Lager angeordneten, flexiblen

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Richtwalzen (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (7) jeweils an einer während des Richtvorganges senkrecht zu den laufenden Textilbahnen verdrehbaren Schwenkvorrichtung (8 - 11) angeordnet sind und/oder daß die Lager bzw. die Schwenkvorrichtung jeweils an einem in der Ebene der Schwenkbewegung linear verschiebbaren Support (13) befestigt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mindestens eine Schwenkvorrichtung (8 - 11) einen Motor (12) zum automatischen Verstellen der Richtwalzen-

_ biegung während des Betriebsablaufes aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Richtwalze mit mindestens einem Stützlager (17) zwischen den Lagern versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützlager (17) jeweils einen parallel zu den Lagern verlaufenden Linearmotor aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem der Ansprüche

5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwalze (3) jeweils eine flexible Achse (20) aufweist, auf welcher mittels Zwischenlagern (19) ein flexibler, durchgehender Mantel (18) drehbar angeordnet ist.

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9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (20) aus glasfaserverstärktem Kunststoff besteht .
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (20) und/oder der Mantel (18) eine Antriebseinrichtung aufweist.

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