DE2254245C3 - Verfahren zur Anreicherung von Europiumchlorid - Google Patents

Verfahren zur Anreicherung von Europiumchlorid

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DE2254245C3 DE19722254245 DE2254245A DE2254245C3 DE 2254245 C3 DE2254245 C3 DE 2254245C3 DE 19722254245 DE19722254245 DE 19722254245 DE 2254245 A DE2254245 A DE 2254245A DE 2254245 C3 DE2254245 C3 DE 2254245C3
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Ekkehard Dr. 4300 Essen Greinacher
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anreicherung von Europiumchlorid in einer Mischung von Halogeniden der Seltenen Erden.
Die Seltenen Erden werden in der Regel in die sogenannten Ceriterden und die Yttererden unterteilt. Innerhalb der Cerilerden hat in den letzten Jahren das Europium besondere Bedeutung als Aktivator in Leuchtstoffen und ais Neutronenfänger in den Steuerelementen von Kernreaktoren erlangt. In den Erzen der Seltenen Erden, wie z. B. im Monazilsand oder im Bastnäsit ist jedoch das Europium nur in sehr geringer Menge enthalten. Zur Gewinnung des Europiums und seiner Verbindungen muß deshalb zunächst eine Anreicherung durchgeführt werden.
Diese Aufgabe liegt der vorliegenden Erfindung zu Grunde. Sie betrifft deshalb ein Verfahren zur Anreicherung von Europiumchlorid in einer Mischung von Halogeniden der Seltenen Erden.
Zur Durchführung einer Schmelzelektrolyse der Seltenen Erden m.iß man diese zunächst in die wasserfreien Chloride überführen. Dies gelingt auf einfache Weise durch einen trockenen Aufschluß. Aus der deutschen Patentschrift 8 91 251 ist es z. B. bekannt, die Erze der Seltenen Erden in einem Reaktionsofen bei 1000 C mit Chlor und Kohle umzusetzen. Das gebildete wasserfreie Chlorid fließt laufend ab und wird von Zeit zu Zeit abgestochen.
Das auf diese Art gewonnene wasserfreie Gemisch 5" der Chloride der Seltenen Erden kann dann in keramischen oder Eisen- bzw. Graphit-Zellen in der Schmelze elektrolysiert werden. Dabei wird an der Kathode ein Mischmetall abgeschieden, welches etwa zur Hälfte aus Cer und zu 39 bis 46% aus Lanthan, Neodym und Praseodym besteht. Dabei wird das Cer und Praseodym bevorzugt, das Lanthan und Neodym noch ziemlich gut abgeschieden. Im Verlauf der Elektrolyse reichert sich in der Schmelze das Samarium an. Es verbleibt ein sogenanntes Rückstandssalz, das die Hauptmenge des Samariums und andere schlecht oder nicht abscheidbare Salze enthält.
Merkwürdig verhält sich das Europium. Stellt man eine Bilanz des Prozesses auf, so findet man nur einen geringen Bruchteil des Europiums im Mischmetall. Entgegen der Erwartung ist jedoch auch im Rückstandssalz keine Anreicherung festzustellen, wie dies etwa beim Samarium der Fall ist. Es wird vermutet, daß das Europium in Form seines Subchlorids mit dem anodisch gebildeten Chlor entweicht, ohne daß dies jedoch bisher eindeutig nachgewiesen werden konnte.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß durch Einstellung eines bestimmten Fluoridgehalts in der Salzschmelze bei der Elektrolyse das Europium in seiner überwiegenden Menge im Rückstandssalz verbleibt und es aus diesem durch Auslaugen mit Wasser herausgelöst werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist deshalb dadurch gekennzeichnet, daß man den Chloriden der Seltenen Erden soviel Alkali-, Erdalkali- oder Seltene Erden-Fluoride zusetzt, daß die Schmelze mindestens 4 Gewichtsprozent Fluorid enthält, die Mischung im Schmelzfluß elektrolysiert, das Rückstandssalz abgetrennt und nach dem Erkalten mit Wasser ausgelaugt wird.
Um eine möglichst hohe Anreicherung des Europiums im Rückslandssalz zu erzielen, führt man die Elektrolyse vorzugsweise bis zu einem Fluoridgehalt von etwa 18 bis 20 Gewichtsprozent in der Schmelze durch.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren gelingt es überraschenderweise, das Europiumchlorid bis zu etwa 950O der Ausgangsmenge in wasserlöslicher Form im Rückstandssalz anzureichern.
Das bedeutet, daß in den Rückstandssalzen etwa 1 bis 2 Gewichtsprozent Europiumhalogenid enthalten sein können.
Aus den erhaltenen wäßrigen Europiumsal/konzentraten kann das Europium in an sich bekannter Weise, z. B. durch das Flüssig-Flüssig-Verteilungsverfahren, weiter angereichert und in sehr reiner Form gewonnen werden.
Es war bereits bekannt, durch Schmelzfluorelektrolyse wasserfreier Chloride Seltene Erden-Metalle zu gewinnen. Zur Verflüssigung der Schmelze und zur Herabsetzung des Schmelzpunkts hat man auch bereits der zu elektrolysierenden Mischung Fluoride zugesetii (Spedding&Daane, »The Rare Earthes« 1961, Verlag John Wiley & Sons, Inc. New York und London, S. 128 bis 131, S. 138 ff). Es war jedoch noch nicht bekannt. Gemische der Chloride der Seltenen Erden, die Europium enthalten, in Anwesenheit des erfindungsgemäß definierten Fluoridgehalts zu elektrolysieren. Im Gegensatz zur Lehre des erfindungsgemäßen Verfahrens war man vielmehr bestrebt, den Fluoridgehalt in der Schmelze möglichst niedrig zu halten, da die Menge des verbleibenden Rückstandssalzes von der Menge des zugesetzten Fluor;'ls abhängt und größere Mengen von Fluorid die Ausbeuten an Mischmetall schmälern. Man wählte deshalb nur eben die Menge an Fluorid aus. um die beabsichtigte Verflüssigung der Schmelze bzw. das Herabsetzen des Schmelzpunkts der Schmelze zu erreichen. Es finden sich auch keine Hinweise auf eine zielgerichtete Verwertung der bei der Elektrolyse verbleibenden Rückstandssalze. Insbesondere war für den Fachmann überraschend, daß bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise eine Anreicherung des Europiums im Rückstandssalz eintritt und schließlich, daß bei der Extraktion des Rückstandssalzes mit Wasser keine gleichmäßige Verteilung des Europiums in wäßriger Phase und Rückstand beobachtet wird, sondern das Europium in wesentlicher Anreicherung bevorzugt sich in der wäßrigen Phase löst. Bei wäßrigem Auszug der Rückstandssalze war
nämlich zu vermuten, daß sich die Seltenen Erden im Verhältnis ihrer Ausgangskonzentration und der Löslichkeilsprodukte ihrer Fluoride im flüssigen bzw. festen Zustand verteilen. Es war ferner anzunehmen, daß Samarium und Europium, falls sie 2werlig vorgelegen haben sollten, sich in der wäßrigen oder gar schwachsauren Lösung zur 3wertigen Stufe aufoxy~ dieren (was auch der Fall ist) und sich damit ähnlich den übrigen Seltenen Erden verhalten. Trotzdem geschieht diese überproportionale Anreicherung des Europiums (bezogen auf die Löslichkeilsprodukte) in der wäßrigen Phase bzw. Abreicherung in der unlöslichen Fluoridphase.
Es gelingt so eine Anreicherung des Europiums \on 0,1 bis 0,2 Gewichtsprozent im Ausgangssal/gcmisch auf 4 bis 5 Gewichtsprozent und darüber im Eluat des Rücksiandssalzes.
Dadurch wird eine weitere Anreicherung und Reindarsteliung durch z. B. Gegensirumverieilung möglich. Da diese Aufgabenstellung und die erfindungsgemäße Problemlösung keiner der zitierten Literatursteilen entnommen werden kann, ist dies als Indiz für das Vorliegen der Erfindungshöhe zu werten.
Das folgende Beispiel, das die Verfahrcnsbilan/ zeigt, soll der weiteren Erläuterung dienen.
Beispiel
In einer Mischmetalleiektrolysenzelle werden in 24 h 100 kg wasserfreie Seltene Erden-Misch-Chloride handelsüblicher Qualität eingesetzt.
Einsatz:
lOOkgSE-Chlorid nit 56 kg Seltene Erden gerechnet als Metall und 4°. ο Fluor in Form von Fhsoriden. Der Europiumgehalt (bezogen auf die Summe der SE) beträgt 0,2%. Der Rest besteht aus Chlorid-Ionen sowie Erdalkalichlorid bzw. -fluorid.
Nach 24slündigcr Elektrolyse wird die ZeIIu cmleert.
Ergebnis:
44,0 kg Mischmetall
2! ,5 kg Rückstandssalz mit 12 kg Seltene Erden (gerechnet als Metall) und 4 kg Fluorid, gerechnet als Fluor = 18,f)°;o F, bezogen auf Schlacke. Die
ίο Summe der SE "enthält etwa 0.9% Eu.
im Rückstandssal/ Mild vorhanden: 9.« kg SE (gerechnet als Metall) in Form von unlöslichem Fluorid und 2.2 kg SE (gerechnet als Metall) in
Form von wasserlöslichen Chloriden
mit dem Hauptteil des Europiums, das damit auf etwa 5° ο angereichert ist.
Während der Elektrolyse wurden 33,5 kg Chlor als elementares Chlor an der Auode gasförmig abgeschieden. So ergibt sich folgende Bilanz:
Einsatz:
100,0 kg Mischchlorid
Erhallen:
44,0 kg MeIaII
33,5 kg Chlorgas
21,5 kg Rückstandssalz
99,0 kg
.1.0 kg Verlust
100,0 kg
Dabei wurde ein mittleres Atomgewicht von 140 für die Mischung der Seltenen Erden-Metalle /u GJrundc gelegt. Die Fluorid-Konzentration im Elektrblysebad zu Beginn der Elektrolyse betrug 4Ü u F. Dfer Fluorgehalt im Rückstandssalz am Ende der Elektrolyse 18,6" o.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Anreicherung von Europiumchlorid in einer Mischung von Halogeniden der Seltenen Erden, dadurch gekennzeichnet, daß man den Chloriden der Seltenen Erden soviel Alkali-, Erdalkali- oder Seltene Erden-Fluoride zusetzt, daß die Schmelze mindestens 4 Gewichtsprozent Fluorid enthält, die Mischung im Schmelzfluß clektrolysiert, das Rückstandssalz abgetrennt und nach dem Erkalten mit Wasser ausgelaugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man die Elektrolyse bis zu einem Fluoridgchalt von etwa 18 bis 20 Gewichtsprozent in der Schmelze durchführt.
DE19722254245 1972-11-06 1972-11-06 Verfahren zur Anreicherung von Europiumchlorid Expired DE2254245C3 (de)

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US05/410,104 US4048026A (en) 1972-11-06 1973-10-26 Process for the enrichment of europium chloride
AT919073A AT332355B (de) 1972-11-06 1973-10-31 Verfahren zur anreicherung von europiumchlorid
AU62097/73A AU472636B2 (en) 1972-11-06 1973-11-01 An electrolytic method of concentrating and separating europium chloride
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BR8599/73A BR7308599D0 (pt) 1972-11-06 1973-11-05 Processo para o enriquecimento de cloreto de europio
JP48124320A JPS5116392B2 (de) 1972-11-06 1973-11-05

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DE2254245B2 DE2254245B2 (de) 1976-11-11
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